Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte Systemdenken - Handwerkzeuge Im Zusammenspiel von Konzepten und Werkzeugen, in der Anwendung von Systemischem in konkreten Situationen, wird man auch im schulischen Kontext – in der Teamarbeit ebenso wie im Unterricht – immer wieder den Systemarchetypen als Grundthemen begegnen. Sie basieren auf unterschiedlichen Verbindungen ausgleichender und verstärkender Rückkoppelungen. Folgende Archetypen kommen häufig vor (vgl. Senge 2008): Tragödie der Allgemeingüter: Entscheidungen, die aus Sicht von Einzelpersonen vernünftig und lohnenswert erscheinen, bringen negative Auswirkungen für die Gesellschaft. Problemverschiebung: Eine kurzfristige Lösung trägt zu sofortiger „Verbesserung“ der Situation bei, löst aber das Problem nicht; dieses erscheint etwas später oder an anderer Stelle im System wieder (Symptombekämpfung vs. Ursachen angehen). Grenzen des Wachstums: Ein verstärkender Prozess mit exponentiellem Wachstum führt, aus scheinbar unerfindlichen Gründen, zu Stillstand oder Zusammenbruch. Eine Grenze wird aufgrund beschränkter Ressourcen oder interner/ externer Reaktionen auf das Wachstum erreicht. Fehlkorrekturen: Eine Korrektur einer Situation oder eines Verhaltens, die/das bisher erfolgreich war, zeigt ungewollte langfristige Folgen oder unvorhergesehene Konsequenzen, die immer weitere Korrekturen nach sich ziehen („Warum greift unser Patentrezept nicht mehr?“). Eskalation: Eine Situation schaukelt sich auf, indem jede beteiligte Person immer wieder einen Vorteil gegenüber der anderen Seite zu erlangen versucht, wodurch die Positionen erstarren und sich eine Art Wettrüsten einstellt. Erfolg den Erfolgreichen: Wenn zwei Partner sich konkurrenzieren und um begrenzte Ressourcen buhlen (Hilfe, Geld, Zeit oder Anderes), wird die zu Beginn erfolgreichere Person immer mehr Unterstützung erhalten, während die andere unterzugehen droht. Dasselbe gilt für konkurrenzierende Aktivitäten eines Individuums. 1.4. Haltungen im Systemdenken Die Frage „Was würde ein Systemdenker, eine Systemdenkerin jetzt tun?“ führt hin zu acht Eigenschaften und Haltungen, welche systemisch denkende Menschen auszeichnen. Sie erleichtern es, über gewisse Themen in einer etwas anderen Weise nachzudenken, ja den „Systemhut“ überhaupt anzuziehen, wenn es um Problemlösungen geht. Je nach Situation treten einzelne Haltungen mehr oder weniger in den Vordergrund. (=> Abbildung 5 auf der nächsten Seite) Quelle: Projekt SYSDENE, Frischknecht, Tobler U., Nagel, U., Seybold H. (2008): Systemdenken. Wie Kinder komplexe Systeme verstehen lernen. Verlag Pestalozzianum. Link zur Bestellung: Systemdenken Weitere Informationen: Projekt SYSDENE myblueplanet, Turnerstrasse 1, 8400 Winterthur – www.jzz.ch, www.myblueplanet.ch, [email protected] Mai 2013 1 Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte myblueplanet, Turnerstrasse 1, 8400 Winterthur – www.jzz.ch, www.myblueplanet.ch, [email protected] Mai 2013 2