Netzwerk „Arbeitsplätze durch Klimaschutz“ [email protected] 151012 Unterlage 2: Aufruf AUFRUF Arbeitsplätze durch Klimaschutz An die Mitglieder der österr. Bundesregierung, des österr. Parlamentes und der Landesregierungen Der beginnende Klimawandel wird zur größten Bedrohung der Lebensverhältnisse in den kommenden Jahrzehnten. Wenn wir es verabsäumen, rechtzeitig und entschieden gegenzusteuern, wird dieser Prozess unumkehrbar und sich durch eine Reihe von Rückkoppelungen selbst beschleunigen. Die jetzige Generation der Entscheidungsträger ist die letzte, die es noch in der Hand hat, die Weichen für die Beschränkung des Temperaturanstiegs auf 2°C zu stellen. Dazu Präsident Obama: „Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels erlebt und die letzte, die ihn noch bremsen kann.“ Die Hauptursache des Klimawandels liegt in der Verbrennung fossiler Energieträger. Den Klimawandel verlangsamen erfordert, die Verwendung von Kohle, Öl und Gas drastisch zu reduzieren und sie durch erneuerbare Energien und bessere Effizienz zu ersetzen. Dabei kann auf internationale Vereinbarungen nicht gewartet werden, da auf internationaler Ebene alle wichtigen Beschlüsse einstimmig erfolgen und immer die Langsamsten das Tempo vorgeben – das ergibt ein Schneckentempo, das ins Klimadesaster führt. Die Hauptverantwortung liegt bei den Nationalstaaten. Österreich ist besonders gefordert, da hier die CO2 Emissionen sogar über dem EU Durchschnitt und höher als 1990 sind. Sie liegen um ein Mehrfaches über dem Wert, der mit der Erreichung des 2°C Zieles vereinbar ist. Ohne rasche und tiefgreifende Änderung der Energie- und Klimapolitik zählt Österreich zu jenen Ländern, die wissentlich den Klimawandel beschleunigen! Daher verlangen die Unterzeichner dieses Aufrufs vom österr. Parlament, der Bundregierung und den Landesregierungen folgende Sofortmaßnahmen: 1. Die Neufassung der Ziele der Energie- und Klimapolitik in dem Sinne, dass bis 2030 der Anteil der erneuerbaren Energien auf über 60% erhöht, die CO2 Emissionen um 50% gesenkt und der Strom zu 100% aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. 2. Die Einführung einer Abgabe auf fossile Emissionen und Rückführung der Erlöse an alle Betroffenen (Haushalte, Pensionisten, Wirtschaft, Landwirtschaft) ab 2017 mit dem Ziel diese ökologische Reform des Steuersystems als Leitmaßnahme für den Umbau des Energiesystems zu nutzen. 3. Das Verbot der Installation neuer Ölkesseln ähnlich wie in Dänemark, um auf diese Weise Öl als Energieträger im Wärmemarkt binnen 15 Jahre zu eliminieren. Diese Vorschläge werden in Unterlagen des Netzwerkes näher erläutert. Sie sollen den Einstieg in eine umfassende Energiewende einleiten. Das Ziel: ein technologischer Innovationsschub, neue Arbeitsplätze, bessere Versorgungsicherheit und eine Führungsrolle im internationalen Klimaschutz für Österreich.