Wie wunderbar Ich guck verträumt in meine Taschen – haha, da ist

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Wie wunderbar
Ich guck verträumt in meine Taschen –
haha, da ist ja gar nichts drin!
So geht mir garnichts durch die Maschen
und ich hab einen leichten Sinn.
Vergnügt blick ich in meine Sonne,
ich bin der Meister im Vergessen –
Diogenes in seiner Tonne
Ist – einmal fromm an mir gemessen –
Ein armer, kleiner Philosoph.
Er suchte Menschen (die ich fand),
dafür bin ich vergnügt und doof
und baue mir ein Schloss aus Sand.
Ich trällere als wie ein Spatz:
„mein ist der Vogel, das ist klar“.
Und bin ich nicht am rechten Platz,
dann ist er falsch – wie wunderbar!
*
Rein garnichts
Ein Gar-nichts-Tag geht jetzt zu Ende,
ich hab rein garnichts heut erreicht.
In Unschuld wasch ich meine Hände,
denn er war weder schön noch leicht.
Vergangenheit hat mich erdrückt,
sie ist so furchtbar schwer und laut,
sie schreit: „warum dir gar nichts glückt,
liegt nur daran, daß du versaut…
und wohl nicht fähig bist zu leben.
Du kannst nicht denken und nicht fühlen,
drum geht dir jeder Plan daneben –
du willst doch nur im Unrat wühlen,
anstatt dich ins Kalkül zu fügen,
das man für dich erstellt hat, einst.
1
Du willst den Schwachsinn nur besiegen,
den `Irrtum` aller, wie du meinst.
Dabei kannst du rein garnichts wissen,
nicht was das soll, nicht wohin’s geht,
du flüchtest dich in dein `Gewissen`
das wirklich blöd ist und verdreht.
Die Menschheit rüstet auf im Sein,
sie werkt und sägt am eig’nen Ast.
Und du? Du stehst dabei allein –
bald hängst du an dem höchsten Mast“.
Das wird mir klar, ich resigniere!
Ein Garnichts löst das andere ab.
Vergangenheit ruft: „resümiere“!
Ich weiß, daß ich rein garnichts hab.
**
Wohlbefinden
Oh, wie wohl ist mein Befinden,
sind wir uns doch „schrecklich“ nah –
es ist zum „Familiengründen“…
ich sag „oh“ und du stöhnst „ah“.
Alle meine Sinne lachen
dir in großer Freude zu –
was wir hier zusammen machen,
mit dem Glück auf „Du und Du“,
ist wie hemmungslos vergessen,
ist wie unentwegtes Finden,
das verspielte „Große Fressen“,
das sich aneinander Binden:
eine seltsam göttliche Magie!
Ihre Spur führt uns ins Leben.
Worauf sie hinweist blickst du nie,
du kannst dich nur in sie ergeben.
Doch das schadet dem Befinden
keinen Augenblick – so nah
2
Gedanken umeinander winden
ist Kirmes – Rausch – und Trallala!
*
Der Tag des Fleisches
Guten Tag, ich bin das Fleisch,
nimm mich, wenn es dich gelüstet,
hab keine Ängste sondern heisch –
erjage, was sich rundlich „brüstet“.
Du wirst immer nur verlieren…
die Beherrschung, den Verstand,
denn das Fleisch will dich verführen:
gib dich nur in seine Hand.
Es wird lügen, auf dir lasten,
dich verzehren, deine Pein –
denn es lässt dich niemals rasten –
wird es dann für immer sein.
Gräm dich nicht, Sohn der Erde,
„versteh“ nicht lange was du bist,
beachte nur dies „Stirb-und-werde“ –
göttlich ist die Fleischeslist,
die dich packt und dich regiert,
die dich immer kleiner macht…
und hast du’s endlich registriert,
dann wird’s auch schon wieder Nacht.
**
Überschwängliche Heiterkeit
Die Heiterkeit ist allenthalben
ein prächtig‘ Mittel sich zu laben –
wie bei Tinkturen oder Salben
ist es nur gut sie auch zu haben,
3
zuhause, gut, daß man ein’s hat!
Sei niemals ärgerlich, noch platt,
verzieh den Mund zu einem Grinsen,
sonst geht der Tag dir in die Binsen.
Deshalb sei überhaupt zu nennen:
der Humor ist – unverzeihlich
für alle, die ihn nicht so kennen –
ein Heilmittel und polizeilich
total erlaubt. Auch Amtspersonen
sollst du davon nicht ganz verschonen.
Selbst wenn sie ihn nicht stets vertragen
darfst du was „Nettes“ an sie sagen.
Zum Beispiel das: „Herr Obermotz,
sie sind heut‘ aber wieder schmuck
und das obwohl mit Bauch und trotz…
nein, warten sie, s` ist mir genug,
wenn sie’s auf sich beruhen lassen.
Sie sehen ja, mir fehlen Tassen,
dort drin in meinem schönen Schrank.
Bei ihnen auch? Na – Gott sei Dank!
Das heitert alle Leute derart er,
daß man zum guten, besten Schluss,
nach gar nicht langem Hin- und Her
auch noch erfrischend lachen muss!
Wenn nicht, dann macht es auch nix aus,
dann kommst du halt ins Narrenhaus.
Auch dort lässt sich’s mit Laune sein –
Sag dir nur: Mensch, hast du Schwein!
*
Stolz und Trick
Mir ist das Eigene fremd und trist!
Es existiert und kann mich nicht mehr bergen.
Vor Augen trittst du mir als Frist,
du Lebensbild aus Schicksalsschergen.
Das Phänomen des Guten Glaubens,
das mich begleitete wie ein Versprechen,
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die Lust des „Anspruch-höher-Schraubens“
erscheint mir fast wie ein Verbrechen.
Der Mensch, der sich für tüchtig hielt
und dachte „was du machst ist toll“,
der führte „Böses“ nur im Schild
und war für sich des Lobes voll!
Nichts ist aber gut und auch berechtigt,
das nicht gleich vorzugsweise allen nützt.
Deshalb hab ich mich selbst verdächtigt…
Wen hab ich schon beizeiten unterstützt?!
Und wenn es gar nicht geht zu wissen,
warum wer was in welcher Absicht tut? nach bestem Wissen und Gewissen,
besorgt zu sein um Fleisch und Blut…
Wenn jeder nur geheim des andern Feind
und Widersacher ist, trotz „Liebe“?
Was dann noch wirklich machbar scheint,
vergeht total im großen Weltgetriebe!
Drum sei dir fremd und eklig – trist!
Du hast nicht Heimat und kein Glück.
Ergib dich nur in deine kleine Lebensfrist
und üb‘ dich schlau in Stolz und Trick.
**
Sturm im Wasserglas
Welt, komm und spiel' mit meiner Seele,
ich bin doch dein getreuer Diener
und wenn ich mal ein Ziel verfehle,
mach die Ohren mir noch grüner…
Ich bin neu im Wilden Westen,
auch den Wilden Osten kenne ich
nur vom Hörensagen – mästen
möcht‘ ich an den Spuren mich,
die im Wilden Norden/Süden,
5
mir den Weg nach Gibtsnicht zeigen,
stets vorbei an dummen, prüden
weiß nicht…was mit Arsch und Geigen.
Und dann lachen wir gemeinsam,
du als Welt und ich als – wer?
So ist dieses Spiel nicht peinsam,
denn wir haben immer mehr…
mehr vom Spaß und mehr vom Lachen,
mehr vom Kugeln, mehr vom – was?
Blödsinn muss man selber machen –
das gibt Sturm im Wasserglas!
*
Was man dir will
Trüben Auges, feiner Sinne Macht…
geh die Spur in Nacht und Nebel,
Sterne leuchten fahl und sacht,
brüllend steht der Dumm-Feldwebel
und er schreit es weit hinaus:
„denk nicht mal im Traum daran,
rechne dir nicht Chancen aus,
die kein Mensch erfüllen kann!“
Wild und grob ist diese Fülle,
die du einfach „Leben“ nennst,
wo du dir – in aller Stille –
was erhoffst das du nicht kennst…
Üb‘ immer Treu und Redlichkeit,
bleib klein und brav in dir bemessen
und sei in der Unendlichkeit
auf die Erfüllung nicht versessen,
denn du bist unterjocht vom Schaden,
der um dich kreist wie wilde Tiere:
Geister aus den Nebelschwaden!
Ja, folge ihnen und verliere
dich in dunklen Labyrinthen –
sei am Ende wie ein Nichts,
denn dort sollst du gar nichts finden,
fremd und ausgeliefert, angesichts
all der Kräfte, die dich plagen…
6
Weine nicht und sei ganz still –
am besten sollst du nie was sagen,
du weiß ja nicht was man dir will!
**
Aufgewacht
Elf Meter sind es bis zum Tor –
ich stehe mit dem Ball davor.
Ich bin am Zug und weil’s mir graust,
weil vor mir dort ein Torwart haust,
der rümhüpft wie ein Spinnentier,
denk ich, ganz heimlich, so bei mir
„wenn den jetzt nicht der Blitz erschlägt,
von oben her, leicht abgeschrägt,
dann schieß ich garantiert daneben“,
dabei will ich mein Bestes geben…
Wie gut das ist, das wird sich zeigen…
Ich hülle mich dezent in Schweigen,
dann lauf ich los und weiß, er springt
dorthin, wo mir das gar nichts bringt.
Dann der Schuss, ein Schrei bei Nacht,
es war ein Traum – bin aufgewacht.
*
Hooligans
Ich möchte gerne anderswo erwachen
und alles sehr viel besser machen,
auf dem Planeten „Lust und Glück“.
Dort gehe ich durch dünn und dick…
Ich gehe jedoch nicht verkehrt,
weil mich dort die Erfahrung lehrt:
wenn du was bringst, dann nützt es dir.
Doch plötzlich bin ich wieder hier –
wie gut, ich spiele in der Nacht…
ich habe alles falsch gemacht!
Dann fühl‘ ich mich geleimt und klein
7
und halte mich noch für ein Schwein.
Man unterstützt mich dies zu glauben,
denn kann mir wer die Hoffnung rauben,
kann mich wer plagen wie’s ihm passt,
dann trag ich diese „süße“ Last,
bis ich an dem Gewicht zerbreche –
und wenn ich mich einmal erfreche
zu handeln wie’s die andern tun,
dann staunen alle – ups, was nun?
Wie kann der so brutal und wüst
verfahren mit ………. , ja, so ein Biest!
Das hätten wir niemals gedacht,
daß der sowas Verdorb’nes macht.
Kommt, sagen wir’s ihm wie er irrt,
bevor er noch erfolgreich wird.
Drückt diesen Arsch wo es nur geht,
bevor er mal den Spieß umdreht
und uns verletzt wo’s ganz weh tut –
er sei ein Opfer unserer Wut!!
**
Ohne Auftrag
Ohne Auftrag jung geblieben
schwebe ich auf Wolke sieben,
täglich grüßt das Murmeltier
aber ich verspreche mir…
es kann keine Lustwelt geben
wenn wir sie nicht froh erleben,
deshalb bleib ich unbedacht,
jede Stunde, Tag und Nacht.
Was die „heile Welt“ erlaubt
riecht mir viel zu angestaubt.
Ich bin lieber inspiriert,
Mensch der den Verstand verliert,
wenn andre sagen: hier geht’s lang.
Mir wird dabei Angst und bang.
Ich will lieber Wege finden,
die mich schlicht an gar nichts binden.
8
Nur an Ehrlichkeit und Spaß,
heute dies und morgen das,
denn ich weiß wie kurz das Licht
mitten in den Hafer sticht.
*
Die Wende
Wenn ich denk: Verlorenheit!
Wenn ich fühle: Liebesdinge!
Beides geht nicht überein –
Doch ich möcht‘ zufrieden sein.
Nur: das Leben steht dagegen.
Seine Antwort heißt „vonwegen“.
Täglich gibt es neuen Spott –
Glücksgeschehen, dann Komplott.
Noch weich ich nicht von der Stelle:
Widerstand auf alle Fälle!
Doch die Kräfte schwinden jetzt –
war ich doch zu oft verletzt.
In den Träumen sammeln sich
schlimme Mächte arg um mich
und ich steh vor dem Entschluss:
tu ich was ich tun muss?
Aller Sinn ist so profan,
mutet ganz wie Unsinn an…
Doch nach ewig langem Grübeln
kann ich‘s schließlich nicht verübeln,
daß mich diese Schwärze jagt.
Noch wird jener Schluss vertagt,
der verkündet: du bist tot!
Doch ich pendle aus dem Lot.
Mein Gebaren war zu schwach,
mein Bemühen viel zu flach.
Habe mich nur küssen lassen,
von den Musen, ja, in Massen.
9
Dabei hab ich übersehen
worum sich die Pflichten drehen,
die da lauten: halt dein Maul,
kümmere dich und sei nicht faul!
Niemand habe ich verehrt,
der sich nicht andauernd wehrt,
gegen Ausbeutung und Gier.
Deshalb stehe ich jetzt hier!
Sie haben mich nun mal gestellt,
klein gemacht und laut verbellt.
Nun droht mir das jähe Ende –
Nichts in Aussicht, keine Wende.
**
Das Blumenmeer
Ich sitze fröhlich am Balkon
und blinzle in die Sonne.
Das ist im Sommer – die Saison
für’s Blinzeln und für Wonne.
Bald blinzeln mich die Blumen an,
sie schaukeln ihre Blüten
und schau’n ob sie wer gießen kann,
der kommt dann in die Tüten.
Bei Blumen heißt das „Kelche“.
Die sind meist ein bisschen feucht.
Man wünscht sich manchmal welche.
Ich auch, im Sommer, wie mir deucht.
Doch auch im Winter schadets nicht,
bei künstlichem, bei keinem Licht,
sich an den Blumen zu erfreu’n,
von morgens 6 bis abends 9.
Der Balkon hat dann geschlossen,
die Sonne blinzelt weniger,
doch gieß ich unverdrossen
das wunderschöne Blumenmeer.
10
*
Ganzheitliche Reife
Die Blumen, die in meinem Dunstkreis steh’n,
sind allesamt vom müden Tod besessen.
Er rafft sie langsam und lässt mich geh’n,
doch er hat mich keineswegs vergessen.
Ich liebe was ich fassen kann mit Sinnen
und wünsche nichts und niemandem sein Ende,
ich trete ein für’s Täglich-Neubeginnen.
Mein Wünschen, das ich in die Ferne sende…
wo Sterne sind und diese Macht des Denkens
verglüht in Eitelkeit und allem Lebenssumpf.
Die Hoffnung auf die Kraft des Hohen Schenkens
bleibt mir als Ahnung. Sie erfüllt mich dumpf.
Denn Wissen unterscheidet sich von meinem Tun,
wie Tag und Nacht sich voneinander scheiden.
Ich träume nur im Handeln und im Ruh’n
und kann dabei die Trübsal nicht vermeiden…
die mich erfasst, wenn ich auf dieses Leben blicke
(wenn ich erfühle was da um sich greift)
und meinen Leib in das Vergehen schicke,
das um mich, so ganzheitlich doch reift.
**
Beutedenken
Ich bin so furchtbar planlos heute – und
außerdem auch richtig müde.
Verzweifelt sucht nach mir ein Grund
zur Arbeit, doch ich stell mich prüde.
Ich gleit‘ ihm locker durch die Maschen,
bin leicht und schwer und überhaupt
soll er doch anderwen vernaschen,
das ist ganz sicher auch erlaubt.
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Dann wart‘ ich mal in aller Ruhe,
wie heut das Wetter wird und so –
und ob ich dennoch etwas tue…
ich kratz mich höchstens mal am Po.
Ein Liedchen pfeife ich vielleicht,
auf all den Fleiß der andern Leute.
Heut hab ich einmal nichts erreicht,
bin träg und faul und – ohne Beute.
*
Es taugt mir
Ich ging und sah ein Blümchen steh’n…
Davon war ich total entzückt!
Mein Kopf wollt‘ sich im Kreise dreh’n.
Ich hätte es so gern – verrückt…
sein ist total erfrischend,
weil Mann sich herrlich dabei fühlt.
Natur hat uns, den Reiz auftischend,
die Lebenslust ins Blut gespült.
Drum sind wir fröhlich aus dem Häuschen
und denken manchmal: oh, wie nett
ist dieses oder jenes Mäuschen.
Das nehm ich doch gleich – ganz adrett
wie es sich blinzelnd hübsch bewegt,
mir Freude aus dem Himmel saugt.
Und wenn mich einer dämlich frägt,
dann sag ich ihm wie sehr’s mir taugt!
*
Schwere
Schwere schleicht in mein Befinden,
Schwermut legt sich auf die Hand.
Mein Leben kann ich nicht ergründen,
jedoch die Zeichen an der Wand.
12
Sie beschreiben meine Makel,
die ich nicht verändern kann,
deshalb steuer‘ ich ins Debakel.
Selten war ich übler dran…!
Wie oft hab ich mir vorgenommen:
mach es einfach wie die meisten,
dann wirst du auch etwas bekommen
und du kannst dir etwas leisten.
Leider bin ich nicht flexibel,
ich kann nur können was ich will
(wenn ich dran denke wird mir übel,
deshalb bin ich wohl lieber still).
Mein Seelengrund erstickt im Schweigen,
meine Kraft erlahmt und siecht,
mein Rückgrat fängt an sich zu neigen…
der Widerstand erscheint und – bricht!
**
Schwarzhumor
Dem Glauben und dem Hoffen
steh’n alle Wege offen,
dem Wachsen und Gedeihen
soll man dafür verzeihen,
daß es nicht gleich so wird –
wer davon ausgeht irrt!
Das Lieben und das Hegen
das soll der Mensch doch pflegen.
Doch hat er schlechte Karten,
dann darf er nicht erwarten,
daß es ihm auch passiert –
dann ist er eher angeschmiert!
Doch allem Elend trotzen
und dabei noch zu motzen,
ist auch so `ne Methode…
Drauf dicht ich eine Ode,
13
das nenn ich „Schwarzhumor“ –
sieh mal an, auch das kommt vor!
*
So nimm denn meine Hände
So führe mich in meinem dummen Glauben,
daß ich ganz unersetzlich bin
um mich des Anspruchs zu berauben:
auf einen echten Seins-Gewinn.
Am Ende allen Strebens steht, o Gott,
nicht Paradies und nicht bestellte Felder,
nein, da steht nur das Schafott
(und auch nicht abgeholte Gelder).
Dem Dämon „Schicksal“ zu entrinnen,
das ist ein Meisterstück für Götter.
Sie dürfen höchste Töne spinnen,
als Fallensteller, Schwerenöter…
Das ganze Weltgetriebe ist plemplem.
Voll Irrsinn streift es uns behände,
Es herrscht und äußert sich extrem –
Führt dich vom Anfang bis zum Ende.
Dein Ende heißt: du wurdest auserwählt,
für eine Rolle ohne Sinn und Zweck.
Denn was ein Mensch hier so erhält,
schert wirklich keinen einen Dreck!
**
Liebesglück
Oh, Puzzi, Duzzi – Liebesglück,
komm lass uns in die Federn springen,
wir spielen vor und auch zurück…
was wird die Zeit uns dafür bringen?
Ein kleines Knuddelpäckchen lieb?
Ein Schreihälschen von feinstem Schrot?
14
In unseren Köpfchen macht es „biep“,
wir wünschen uns die liebe Not.
Und wenn sie da ist geh’n wir aus,
sind voller Stolz und brustgeschwellt
und wenn es dann in unserm Haus
die allerersten Fragen stellt…
dann sind wir froh wie nie zuvor,
dann freuen wir uns mit darauf,
daß es schön wächst und immer mehr
sich anschickt für den Lebenslauf.
Und eines Tages wird es dann
die gleichen Spiele spiel’n wie wir –
am liebsten spielt es Frau und Mann!
Ja, dafür sind wir schließlich hier…
*
Was soll ich?
Ich soll dir einen Menschen „pumpen“?
Was machen wir dann bloß mit dem?
Zuerst ist er ja nur ein Klumpen,
doch dann wird es ganz schnell extrem.
Er wächst heran, kommt auf die Welt
und wenn er dann nicht konveniert?
dann haben wir ihn nicht bestellt??
Dann sind wir sauber ausgeschmiert!
Und wenn er Köpfchen hat, dann will
er eine ganze Menge von uns haben,
wir opfern für ihn mit Gefühl
und überhäufen ihn mit Gaben.
Ok! Und was geschieht noch außen rum?
Die Erde wird von Deppen umgebracht!
Dann schaut der neue Mensch ganz dumm
und landet schließlich in der Nacht.
Und das nur weil ein „Gott“ es wollte?
Nur aus dem geilen Trieb heraus?
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Und was, wenn ich jetzt einfach schmollte?
und sagte: sowas kommt mir nicht ins Haus?
Dann würde eine Welt zerbrechen?
Dann würden alle deine Träume sterben?
Ich schlage vor zu leben und zu zechen,
dann haben wir auch gar nichts zu vererben!
**
Der 7. Tag
Gott ruht sich jetzt zufrieden aus,
er hat sein großes Werk vollbracht,
die Englein lachen laut hinaus:
„das hast du aber fein gemacht“.
Gott streckt sich aus und meint: „genau!
Es ging nicht besser, seht nur hin,
es gibt Natur und Mann und Frau
und in allem lebt ein Sinn“.
Die Englein sind in Schönheit froh,
sie üben sich in dem Frohlocken:
„wir glauben dir das einfach so
und wir sind gänzlich von den Socken“.
Derweil gibt’s auf der Erde Stunk!
War das geplant? War’s übersehen?
Doch weil Gott schläft verfliegt der Funk,
das SOS muss leider untergehen.
Es klingt ja auch nicht wirklich gut.
„Wozu muss ich mich grämen?“,
so sagt sich Gott, weil’s ihm gut tut.
Dafür soll sich der Teufel schämen!“
*
Gute Götter
Es mag ja sein, daß gute Götter hausen,
in einer Welt aus Sonnenschein,
16
doch `s will mich gleich der Affe lausen –
bei uns hier kann es wohl nicht sein.
Hier wütet böse Dummheit stumpf
und „Liebe“, das ist nur ein Wort.
Wer anders denkt – mit Stiel und Stumpf
reißt man ihn aus = für den Abort.
Es wird gesagt: wir haben Pflichten!
Es wird `ne Menge vorgeschützt,
passieren tut derweil mitnichten,
was uns – für alle – etwas nützt.
Die Götter haben derweil kein Erbarmen…
Natur, so sagen sie hat uns gemacht.
Ihr kaltes Herz bringt keiner zu dem Warmen
und segensreichen Tun für uns, ganz sacht.
Der Gott, der vorsah, daß wir also werden,
wie wir nun sind – und uns nicht rettet –
der ist ganz fehl am Platz auf Erden,
denn er hat sich total verwettet.
Wer Idioten und Verbrecher schafft,
der darf sich nicht dafür beklagen,
daß echte Seelen-Wissenschaft
gleich mitverreckt in diesen letzten Tagen.
So sagen wir doch besser: ganz beschissen
und gottlos war der „Zufall“, der uns zeugte.
Dies sei gelobt im besten Wissen,
ja, dem, das mich in Demut beugte.
**
Cool
Der Mond erscheint auf Wolke 7.
Er ist ganz schön rund geblieben.
Lächelt er? - Er ist ja stumm!
Wir reden lange drum herum,
was wenn, wofür und überhaupt –
zum Unglück ist das ja erlaubt –
zum Glück gibt es den guten Geist,
der uns verträumt die Richtung weist…
17
Wir schweigen jetzt und küssen nur,
das ist Romantik-Reinkultur!
Der Mond auf seiner Wolke 7
ist dabei reichlich cool geblieben.
*
Weil alles klappt
Im Land begrenzter Möglichkeiten
heißt’s zumeist, ich sag mal „Liebe“.
Das fußt auf den Vergänglichkeiten
und rekrutiert die Kraft der Triebe.
Es ist soo „rein“, soo „schön“ und
Soo „perfekt“, wenn sich sich treffen:
Idioten mit dem Stolz-Befund –
um sich daraufhin anzuäffen.
„Ich geb dir nichts wenn du nicht gleich“…
„ich liebe dich unendlich arg“.
„Du bist so arm, ich wünsch mich reich
und alles andere ist Quark!“
„Wenn meine Kasse gar nicht stimmt,
da bleib ich keusch, das find ich gut“.
„Ich hab mich für dich hingetrimmt –
wo ist dein weiblich-heißes Blut?“
Wir handeln stur nach dem Vertrag,
den uns die „Amtsmoral“ vorschreibt,
denn wir sind beinah von dem Schlag,
der lieber lang alleine bleibt…
bevor er sich „umsonst“ verschenkt.
Das ist halt wie es stets gehabt…
und doch: wenn einer gar nicht denkt,
dann hat er Glück, weil alles klappt!
**
Der Spinner
Wenn einer unwahrscheinlich klug,
18
für mich die bessre Lösung hat
und mich belehrt mit Selbstbetrug,
bis ich vor soviel Wissen platt,
hat er mein Ohr verbal missbraucht
und mich ganz unnütz auch geschlaucht…
Wer derart auf die Pauke haut,
der ärgert mich bisweilen grob.
Mein Magen, der das nicht verdaut,
weil ich ja den Protest verschob,
der dankt es mir und gar nicht dem,
der mich geärgert hat – er brummt!
Dann biegt er sich mal kreuz und quer
und schließlich wird er unbequem,
bis mir’s dann hell im Kopfe summt:
hätt‘st du den Depp im Wort erschlagen,
dann rebellierte nicht dein Magen…
Und die Moral von der Geschicht‘?
Wenn einer spinnt dann registrier ihn nicht.
*
Wenn ich keine andre Wahl mehr habe
Natur krümmt sich in 1000 Kriegen,
Mitgefühl kommt selten vor –
Ob im Laufen, Schwimmen, Fliegen,
wer lebt, dem steht etwas bevor!
Einer könnte sich drum kümmern,
weil er – zumindest theoretisch –
denken können sollte…schimmern
seine Worte doch zumeist pathetisch.
Dieser jemand, der gibt vor allem an
die Krone dieser ganzen Welt zu sein.
Er weiß auch was er alles kann,
doch seine Eigensucht sagt: „Nein!“
„Nein, ich denk nicht mal im Traum
an das Wohl der anderen Wesen –
mir gehört der Lebensraum!
Andere Wesen, seid’s gewesen…“
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„Mir gehört was ich mir nehme
und ich brauche schlichtweg alles!
Warum ich mich dafür nicht schäme?
ich könnt’s im Falle eines Falles…
wenn ich keine andre Wahl mehr habe“.
**
Schlicht und einfach
Aus unerfindlich strengen Gründen
versuche ich mich stets zu zügeln
und trotzdem seh’n ich mich nach Sünden.
Wie soll ich das nur gradebügeln?
Sie zieh’n sich aus, sie zieh’n mich her,
ich bin mit mir allein gelassen,
mein Herz wird beim Gedanken schwer
das Sündigen total zu lassen.
Drum schweige ich als Gentleman
und sündige derweil im Stillen.
Das ist nicht einfach, oh nein, denn:
ich sündige ja wider Willen.
Ich tu das alles ehrlich nur,
weil ich nicht wirklich anders kann –
so will es meine Frohnatur,
sie nennt mich treffend einfach „Mann“.
*
Das wahre Leben
Religion, du Nacht, du stille Führung,
du bringst uns Pomp und bunte Dinge.
Ich steh vor dir in Furcht und Rührung.
Was ich dir wohl zum Opfer bringe?
Mein Angesicht ist angstvoll schamgerötet,
dein Werkzeug bin ich leider nicht…
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du hast den Glauben schon getötet,
mein ganzes Hiersein plättet dein Gewicht.
Im Namenlosen such ich das Gewissen,
ich fisch‘ im Himmel und im trüben Teich,
dein Argumentenschatz ist arg gerissen:
du drohst uns mit dem Totenreich!
In Flammenmeeren hast du die gebadet,
die deinem Licht abhold ins Freie streben.
Du ahnst nicht nur das was dir schadet,
du sperrst es aus dem Vollen Leben!
Was „Sünde“ ist, das darf nur einer sagen,
der sich als „würdevoll“ verkleidet hat.
Nur er kann Gottes Urteil uns erfragen,
er „leuchtet“ über Volk und Stadt.
Er klärt das Ende und er weist Geschlechter,
übt seinen schrägen Glanz als Bürde aus
und meint er habe dort, als Selbstgerechter,
das Mietrecht wohl in Gottes Doppelhaus…
dem Doppelhaus: Moral und Sitte.
Den Wünschen sei die Haustür nur versperrt.
So seht ihn an, wenn er in unserer Mitte
von seiner allzu hohen Kanzel plärrt.
Dann fragt nicht nach der kleinen Seele,
die seine Brust in Dunkelheit bewohnt.
Besinnt euch, jetzt und auf der Stelle,
auf das was sich im wahren Leben lohnt!
**
Der Unterbau
Ich bin nicht ich und nicht mein Vater,
nicht meine Mutter und kein Kater,
ich bin kein Vogel, sondern komisch
und meine Botschaft ist lakonisch:
Es ist nicht heute und nicht morgen,
die ganze Zeit der Welt verborgen,
21
nicht gestern, aber auch nicht nie…
dafür ist’s ganz enorm – und wie!
So ernst ist es wie es Spaß mir macht –
und Spaß ist wenn man trotzdem lacht.
Denn aller Ernst ist schon das Leben,
oder manchmal nicht, ja – eben!
Drum bleib ich, wenig väterlich,
nicht irgendwo und auch nicht ich,
bisweilen nur verrückt und schlau,
für Spaß und Ernst der Unterbau!
*
Wer ich bin
Nun gehe mit mir alle Wege,
nur Vergissmeinnicht so schnell,
Lebenslust übt Freundschaftspflege
und der Vollmond glänzt so hell.
Keine Irrungen vergessen,
keine Wundertaten: kurz –
sei auf deine Zeit versessen…
denke an den Engelssturz.
Vor unendlich vielen Stunden
hast du mein Gefühl geseh’n.
heute reich ich dir die Wunden
um mich im Geschick zu dreh’n.
Glückstein aller weisen Wesen,
sei mir durch mein Tun hold,
Zauberspruch und Hexenbesen –
Was hat mein Gestirn gewollt?
Aus dem Sein in deine Welten,
aus der Wahrheit in den Sinn!
Alle meine nicht bestellten
Träume sagen also wer ich bin!
**
22
Party in Walhall
In Walhall läuft `ne Party an…
den Göttern dämmert‘s allemal:
jetzt sind auch mal die Menschen dran,
sie stehen vor dem Großen Knall.
Nicht nur die Götter haben einen,
gemeint ist: Zacken in der Krone.
Nein auch die süßen, lieben, kleinen
Menschlein sind da gar nicht ohne,
wenn’s darum geht verrückt zu sein!
Drum denken Wotan, Freya, Donar:
jetzt sind wir wieder mal gemein
und keine netten Welt-Verschonar.
Jetzt gehen wir kräftig in die Vollen,
wir machen draus `nen geilen Test
und zeigen‘s diesen dreisten Tollen
was eine Harke ist – ein Fest!
*
Das Unheil nimmt seinen Lauf
Überfällig, schon seit endlos vielen Jahren,
steh’n wir am Rand der Existenz
und was wir nun zurecht erfahren,
entstammt der hohen „Götterkonferenz“.
Ihr Urteil darf und kann nur lauten:
vertilgt die reichlich ungeschlachte Brut!
Zerstört ihr Werk und ihre Bauten,
vernichtet all ihr Fleisch und Blut.
Sie haben viel mit Gier begonnen,
mit List, die plan- und ziellos war.
Es ging um Reichtum – unbesonnen,
um Krieg mit Mord und Totschlag gar.
23
Nichts haben sie mit Verstand bedacht,
nichts mit Gefühl und Geist geregelt –
nur oberflächlich „gutes“ als Geld gemacht –
sich grob gefläzt und arg geflegelt.
Kein Wert galt ihnen heilig, groß,
der nicht für ihre „Zwecke“ dient.
Sie dachten instinktiv – im Schoß –
und sie haben jeden andern Weg vermint,
der glücklich, rücksichtsvoll ins Freie führt.
Auch sind und waren sie nie lebensklug,
denn sie haben meistens nichts gespürt,
nichts toleriert, nur Lug und Trug
verbreitet. Vom allerkleinsten Mann,
bis zu den Regierenden hinauf.
Nun zeigt das Schicksal was es kann –
Das Unheil nehme seinen Lauf!
**
Die Götterkur
Ok, man kann sich heftig brüsten,
daß man so vieles könne – auch
kann man so folgen seinen Lüsten!
Sie kommen meistens aus dem Bauch…
Doch will man mal etwas erreichen,
dann hilft es nichts sich froh zu sehnen,
dann muss das Nötigste auch reichen.
Man schafft es nicht sich auszudehnen.
Darüber sind die Götter wirklich froh!
Sie haben schließlich auch noch Pläne.
Die deinen landen dann im Klo
und dort im Kopf, die Sägespäne,
die wundern sich: warum denn nur,
gelingts den Göttern und nicht mir?
Wenn die mal weg sind, auf der Kur,
dann pack ich's an, gleich jetzt und hier!
24
*
Heute und morgen
Das Leben fließt durch unsere Leiber.
Was ist es und wen stellt es dar?
Die Männer lockt es an die Weiber
und allen ist es „deutlich klar“ –
Ich bin und ich erklär’s mir so:
Mein Fleisch ist sichtbar auf der Welt,
die Seele kommt von irgendwo
und Überleben ist was zählt!
Dafür bist Du mir nun zu Diensten!
Ich bin dein Alles was du willst.
Bei mir ergrünt das Gras am grünsten,
wenn du nur die Begierden stillst,
die ich hier habe – mein Gefühl
sei dir dein oberstes Gebot!
Ich bin dein Leben, du mein Ziel,
denn morgen sind wir alle tot.
**
Tolle Feiertage
Ich hab dich aufgespürt, mein Herz,
du liegst mir furchtbar an demselben,
du bist mir Heimat, Stolz und Schmerz –
und blau und rot und grün im Gelben.
Du sehnst dich doch, ich sehne mich
nach einem hellen Fleck im Sein.
Umarme mich und küsse – sprich:
Bist du nun endlich glücklich mein?
Ich brauch dein Angesicht, du Flocke,
du Taubenei, du schrille Gans,
25
ich reich dir meine heiße Socke
und gebe dir das Glück im Hans.
Mein „Hans“ ist steil und gut gebaut!
Und du bist freilich wundervoll –
drum sei’n wir fröhlich, wild und laut
und finden Feier-Tage toll!
*
Der alte Trott
Eine Frau ist leicht zu lieben –
Sie achtet dich auf keine Weise
(das ist so wundervoll charmant).
Du hast ihr deine Lust verschrieben
(die ihre hast du nicht gekannt),
du spinnst und du ziehst deine Kreise
immer enger um das „Stück“:
du hältst es für das Große Glück!
Wenn du weißt wie sie dich nimmt,
kriegt du Angst und du denkst nach
wie sie nun über dich bestimmt
(ganz unter allem Dach und Fach) –
dann kommst du darauf und du meinst
„du Frau bist gar nicht wie du scheinst“.
Dann suchst du anderswo das Ideal,
denn du bist ständig auf der Flucht…
der Pfad der Tugend ist zu schmal
und keiner kriegt was jeder sucht,
denn was man liebt und halten kann,
das ist so selten wie ein Gott!
Es ist nicht Frau und auch nicht Mann…
was dir dann bleibt? der alte Trott!
**
Das Große Abwägen
Ich stehe jetzt vor dem Problem,
es ist, ich weiß noch nicht wie groß…
es könnte sein, ja, je nachdem,
26
es lässt mich jedenfalls nicht los!
Ich wäge hin, ich wäge her,
ich komm zu keinerlei Entschluss,
das Wägen fällt mir reichlich schwer –
und es ist auch kein Genuss!
Während ich noch wichtig wäge
vergeht die Zeit und zeigt mir bald:
ob ich nun an dem Nerven säge,
ob ich nun rufe in den Wald…
es kommt heraus, es kommt herein,
es bleibt wie’s ist, es ändert sich,
ich steh und wäge an dem Sein,
ich wäge es und es wägt mich.
*
Globales Vergessen
Wege ins solide Nichts!
Ab wann ist Denken ein Problem?
Die Ambivalenz seines Charakters
erscheint abstrus, im Hinblick
auf das zu Erwartende…
Sag mir wieviel Sternlein stehen,
in dem weiten Himmelszelt,
wieviel Seelen zwangsvergehen
auf der allerliebsten Welt.
Gefangen in der Freiheit
Ganz exklusiver Dogmen, deren Adel
sich auf die Einbildung vogelwilder
Massen bezieht, deren Eigenart
darin besteht unantastbar zu sein.
Oh Augenblick, verweile doch,
du bist so wunder- wunderschön!
Und wer zu früh den Braten roch,
den soll der leichte Wind verweh'n!
27
Nicht eben unartikuliert,
aber planvoll besessen von einer
uns völlig artfremden Kraft,
regiert die Einsichtslosigkeit
das weite Land globalen Vergessens.
**
Die Chimäre Ernst
Früh am Morgen um halb vier
kommt die Chimäre „Ernst“ zu mir.
Sie weckt mich auf und sagt mir dreist:
„ich bin dein ehrlich guter Geist“.
Ich brummle derb: lass mich in Ruh‘,
ich hör dir jetzt bestimmt nicht zu…
sie lässt sich aber nicht beirren
und will mich herzlich gern verwirren:
„Du streckst dich aus, anstatt zu tun?
Es ist nicht gut sich auszuruh’n!
Du hast noch Einiges zu machen!“
Ich muss ein wenig drüber lachen.
Erst hör ich zu, dann schlaf ich ein –
Ich weiß, das ist total gemein.
Sonst hab ich Mitleid mit Chimären,
heut muss ich ihr den A… gewähren!
*
Mein schönes Ich
Ganz bewusst bewusstlos bleiben:
Eingeigelt in das Ich!
Es mit den Instinkten treiben –
was berührt ausschließlich mich?
Alles von der Seele weisen,
nichts in die ganz tiefe Schicht!
Gedanken, die in Phrasen kreisen –
bloß kein schwereres Gedicht!
28
Lasst uns doch den Erdenschlaf
als etwas im Fleisch erleben,
das uns schon als Kind betraf –
daran woll’n wir weiter kleben.
Was mit uns dann so passiert,
das weiß nur der liebe Gott,
der uns auf den Wegen führt,
von der Wiege bis zum Tod.
Teuflisch zweifelnd sein im Denken,
alles auf den Grund erspüren
und sich kontrollierend lenken,
heißt nichts weiter als verlieren.
Was da ist, das ist schon gut,
erklärbar auch, nur eben wie?
Durchs Lerngerüst direkt ins Blut
zum Doktor und zum lieben Vieh.
Alles regelt sich nach Normen,
wer sie befolgt, der handelt richtig:
Aufstieg lockt nur die Konformen –
wer artig ist, der ist auch wichtig!
Dem steht eine Welt zur Gänze
völlig frei, zu der Verfügung –
Wettlauf um die Siegerkränze:
geradeaus, zur nächsten Biegung –
dann wirft es den aus seiner Bahn,
der den Zufall nicht erkennt.
Doch im allgemeinen Wahn
bleibt er „mutig“ und bekennt:
Ganz vorzüglich find ich mich,
muss bewusst bewusstlos treiben,
was ich fühle durch mein Ich fleischlich, instinktiv will’s bleiben.
**
Es taugt mir
29
Ich ging und sah ein Blümchen steh’n…
Davon war ich total entzückt!
Mein Kopf wollt‘ sich im Kreise dreh’n.
Ich hätte es so gern – verrückt…
sein ist total erfrischend,
weil Mann sich herrlich dabei fühlt.
Natur hat uns, den Reiz auftischend,
die Lebenslust ins Blut gespült.
Drum sind wir fröhlich aus dem Häuschen
und denken manchmal: oh, wie nett
ist dieses oder jenes Mäuschen.
Das nehm ich doch gleich – ganz adrett
wie es sich blinzelnd hübsch bewegt,
mir Freude aus dem Himmel saugt.
Und wenn mich einer dämlich frägt,
dann sag ich ihm wie sehr’s mir taugt!
*
Aus die Maus
Worin liegt der Spaß am Leben?
Ich denke, es ist nicht zu denken –
schließlich kommt was auf uns zu!
Wir müssen uns nur selbst vergeben,
dem Herrgott das Vertrauen schenken
und schon klappt das auch im Nu…
Will denn Gott, daß wir ihm trauen?
Ist das überhaupt sein Plan?
Darüber lässt sich sicher streiten.
Zufrieden in die Zukunft schauen
mutet manchmal dümmlich an…
Soll Verstand uns hier begleiten?
Herber Zweifel drängt sich auf
wenn wir dieses „Spiel“ betrachten…
es scheint gesünder mitzumachen:
lass dich geh’n im Lebenslauf,
die Arbeit kannst du ja beachten.
Und was nimmst du noch in Kauf?
30
Wir sind hin- und her hergerissen
zwischen zwei verschied’nen Übeln.
Kennt sich da noch jemand aus?
Begoss’ne Pudel mit Gewissen,
steh’n im Regen wie aus Kübeln…
glücklich oder aus die Maus?
**
Schon lang nicht mehr gelacht?
Du hast schon lang nicht mehr gelacht,
weil irgendwer dir Ärger macht?
Was hat sich der bloß ausgeheckt?
Ach, denk dir nur: am A…
Du hast schon lang nicht mehr geliebt?
Sei deshalb nicht so sehr betrübt –
man/frau weiß halt nicht was in dir steckt.
Ach, denk dir nur: am A…
Das Glück ist dir nicht mehr so hold?
Das hast du sicher nicht gewollt!
Es hält sich derzeit nur bedeckt.
Ach, denk dir nur: am A…
Dein Lebensinhalt bleibt dir treu
und bist du auch nicht mehr ganz neu –
dein Seelenbild ist unbefleckt!
Ach denk dir nur: ich hab‘s gecheckt!
*
Die Kinder von Kummersdorf
(in memoriam Carl Barks)
In Kummersdorf gibt’s keine Kinder!
Ihre Eltern warn zu klug –
sie revanchierten sich nicht minder
als sie das Schicksal böse schlug.
31
„So wir nichts kriegen, kriegt der Staat
von uns auch keinen Kindersegen,
der uns ganz grob vergessen hat –
in diesem Fall sind wir dagegen,
daß jemand nach uns weiter leidet.
Dies sei gesagt und propagiert!
Wer sich an unserem Unglück weidet,
der sei am Ende angeschmiert“.
So wird das Kummerland sich leeren.
Die wahre Lösung steht noch aus.
Warum sich kopflos wild vermehren,
wenn nichts zu essen ist im Haus?
**
Der lustige Herrgott
Wenn Dir Dein Leben mal nicht taugt,
du müd bist oder ausgelaugt,
dann kümmere dich um deinen Zorn.
Das bringt dich wieder ganz nach vorn!
Bei jedem schönen Wutausbruch,
da reagierst du dich voll ab
und was dir stinkt verliert Geruch –
du bist auf einmal nicht mehr schlapp.
Zerschlag das ganze Haus-Geschirr
und grabe auch den Garten um,
das macht den Kopf klar, der sonst wirr
und sing vergnügt dein „Dideldum“.
Schmeiß noch den Fernsehapparat
zum Fenster raus und lach dazu –
und hab das Beil am Schluss parat:
die Einrichtung zerhack im Nu…
Dann leg dich auf die Faule Haut
und ruh dich erst mal gründlich aus,
denn du warst fleißig, wild und laut –
dir winkt ne Kur im Irrenhaus.
32
Das machst du alles virtuell,
in deiner Austob-Fantasie,
dann siehst du: es vergeht so schnell,
dein „Lasst-mich-raus-jetzt-oder-nie“.
Hast du dich daraufhin beruhigt,
dann trink ein gutes Gläschen Wein,
das beste Stimmungen erzeugt
und lass den Herrgott lustig sein!
*
Dogmenspiele
Niedertracht und Teufelskrallen,
Feuersbrünste – Unverstand,
den Menschen dabei: Wohlgefallen –
Dogmen, außer Rand und Band.
Selbstmordattentäter schweifen
über die verbrannte Erde,
wo die Trostgedanken reifen,
in dem alten Spruch: „Es werde“!
Es werde Friede auf der Welt?
Wie denn, wenn der Mob sich findet
und die Mehrheit gleich erhält,
auf der sich aller Hass begründet.
Alle Glaubensrituale streben
„mutig“ in den Vordergrund.
Sie vergiften Geist und Leben,
sprechen mit dem Lastermund!
Und ein Laster sind die Wege,
die der Gläubige beschreitet:
nichts als pure Angstbelege –
Dummheit, die ihn stets begleitet.
Alles Gute das wir haben,
Fröhlichkeit und Sex & Fun,
nennt er dämlich „Teufelsgaben“,
weil er schlicht nicht denken kann!
Doch das Leben zu genießen
33
sei uns hier und jetzt vergönnt!
Lasst euch das doch nicht verdrießen,
von dem, der sich nicht selbst erkennt!
**
Selbstgefällig
Man muss sich nur selbst gefallen,
dann kann man auch gut bescheißen.
Sich an Eigenliebe festzukrallen
heißt sich selber zu beweisen!
Das ist nötig, denn wir machen
Ja schon wirklich alles gut…
Es ist fast nicht mehr zum Lachen:
wir sind eine feine Brut!
Wir verhalten uns so stimmig
und wir funktionieren traumhaft,
wir sind edel und nicht grimmig –
ein Hoch auf Geist und Wissenschaft!
Alles ist so schön gerichtet,
alles ist gut organisiert –
und unser Selbstverständnis dichtet
was man in Wahrheit gar nicht spürt!
Drum zweifelt niemals, liebe Brüder,
liebe Schwestern, seid dabei –
wir machen diese Schöpfung nieder
und glauben an uns…eieiei!
*
Signale
Daß Menschen für Menschen Signale sind,
das wundert mich – und wieder nicht,
die Liebe macht uns nämlich blind.
Das springt und schon aus dem Gesicht.
Wir müssen wohl auch fleischlich sein
34
um das, bei Gott, noch zu versteh’n.
Hormone treiben Mark und Bein –
sie lassen uns „nicht einfach geh’n“.
Drum finden manche Deckel Töpfe,
bei denen man sich wundern darf…
wir schütteln ganz erstaunt die Köpfe:
was findet der an jener scharf??
Nun gut, uns muss nicht alles konvenieren.
Was andere anzieht, was sie lockt…
Die wollen auch den Kopf verlieren:
die Lebenslust sei aufgebockt!!
Doch wenn wir and’re Augen hätten,
die ganz neutral auf alles blickten,
wir würden spielend darauf wetten:
Geleitet sind wir von Edikten.
**
Mein Bauch
Mein Bauch ist ständig in Bewegung,
er freut sich prall und rund zu sein,
er zeigt mir, voller Lust, die Regung:
ich bin dein Freund, nur ich allein.
Wir sind uns gegenseitig Schatz,
ja, wir erfreuen uns am Leben
und manchmal heben wir den Latz
um von uns was vorn Wert zu geben:
Wir düngen gern mit Herz und List,
das Umfeld, das wir dominieren,
wir sind die Göckel auf dem Mist,
die sich zu Pleitegeiern küren.
Dabei sind wir entsetzlich froh,
wir fühlen uns dabei so leicht und gut
und hauen jedem den Popo,
der uns nicht gern vertrauen tut.
35
Denn wir sind glücklich: Bauch und ich!
Wir finden uns natürlich schön,
gestehen uns: wir lieben mich!
Das zählt und sollte nie vergeh’n!
*
Mit Kitsch und Oberflächlichkeit
Mit Kitsch und Oberflächlichkeit
kommst du noch einmal soweit
und hast du dann auch noch das Geld,
dann kriegst du alles was gefällt!
Die dumme Welt lässt dich gewähren,
da du dem Trend ja voll entsprichst.
Und deshalb will sie dir gehören –
Weil du die Tradition nicht brichst:
Die Mode „scheffeln oder schrotten“,
nur um zu verbrauchen, nicht zu denken.
Wer anders ist, der darf verrotten –
von sowas lässt du dich nicht lenken!
Vor selbst geht alles was du willst –
Reichtum, Frauen, Schwangerschaften –
mit wem du deine Lüste stillst
muss diese gute Welt verkraften.
Dich darf man deshalb nicht verachten –
du kannst dir froh die Hände reiben…
gar nichts musst du mehr beachten.
Doch vergiss nicht doof zu bleiben!
**
Mit Getöse
Hach, wer will sich denn da wehren?
Ich bin jung und völlig fit –
soll sich der Teufel darum scheren,
ich sage nur „igittigitt“!
36
Umweltsorgen? - Wer hat welche?
Ist doch alles schon paletti!
Drinnen Strom und draußen Elche
und von oben kontrolletti.
Gott wird wissen was er tut.
Ich halt mich da besser raus.
Mir steckt Anderes im Blut:
Karneval und Freudenhaus!
Lasst uns lachen, Lasst uns toben,
„Zufriedenheit“ heißt das Plaisir.
Wir sind mal unten und mal oben,
Spaß hat uns doch im Visier.
Und wenn er einmal nicht so will,
dann bin ich ihm noch lang nicht böse,
denn mir sagt mein Selbstgefühl:
Ich bin fröhlich mit Getöse!
*
Ganz leise
Der Mensch ist hilflos und so klein,
wenn’s um die Entscheidung geht
„was soll gut und richtig sein?“,
weil er halt nicht viel versteht.
„Ich geb mein Bestes“ denkt er laut,
das stimmt auch, muss man sagen.
Trotzdem ist die Welt versaut –
leider hilft kein großes Klagen.
Was geholfen hätte wär Talent,
Mitgefühl und die Gedanken,
die der Durchschnitt gar nicht kennt,
anstatt zwischen dem zu schwanken,
was „Profit“ und „Wirtschaft“ heißt.
Denn das hilft uns nur partiell.
Krämergeist ist dumm und dreist,
aber auch konventionell…
37
Ungewöhnliches bleibt außer Sicht,
weil man’s gar nicht sehen will.
Davor steh’n mächtig „Nein“ und „Nicht“.
Und der Spruch: so sei doch still!
Wir verstehen keine Gründe,
die viel tiefer sind als „Jetzt“.
Wichtig ist nur unsere Pfründe
und der Widerspruch verletzt,
der da lautet „denk mal besser,
beachte alles was da ist…
Doch wir liefern uns ans Messer,
nicht mal lustvoll, sondern trist!
**
Sieh nur
Sieh nur wie die Blümchen blühen,
sieh nur, ach du siehst es schon!
Ich muss mich nicht darum bemühen –
Wunder gibt’s und Gotteslohn.
Hach, es ist doch zum verlieben,
morgens schon um Acht, um Sieben,
wenn die Sternlein nicht mehr steh’n,
doch sie war’n genauso schön!
Hab geschlafen, hab's „gemacht“,
habe meine Zeit genossen,
dann gefrühstückt, laut gedacht
und das Morgenlicht begossen,
mit Kaffee, dazu gab's Schinken
und natürlich frisches Brot,
meine Holde ging zum Schminken,
ich entleerte meine Notdurft schnell und ausnahmsweise
ohne lang zu überlegen,
dazu verträumt, ja, sogar leise –
so ein Morgen ist ein Segen!
38
Nun freut mich alles was ich sehe!
Ich bin gerüstet für die Stunden,
in denen ich mich glücklich drehe –
denn die Bestimmung ist gefunden.
*
Possen
Meine Augen sind verschlossen,
denn ich seh nur was ich will!
Mein Sinn ist immer unverdrossen.
Wer was anderes denkt sei still!
Für mich ist es nie zu spät,
meine Welt scheint gut und schön,
ich nenn‘ nur „Realität“
was schwarz auf weiß im Buche steht.
Mein Gefühl ist warm und ehrlich,
denn ich fühl‘ mit meiner Brut.
Das ist völlig ungefährlich,
weil’s dem Augenblick wohl tut.
Wo ich bleibe weiß ich immer,
was ich mache ist gerecht.
Nichts auf Erden wird noch schlimmer,
denn es war noch was schlecht.
Und wenn’s mal nicht weitergeht,
dann hat Gott das so beschlossen,
der mich wirklich toll versteht.
Ich liebe mich und meine Possen!
**
Es ist still
Es ist nicht laut, es ist nicht leise,
nein, es ist kein Ton zu hören
und ich mache eine Reise
in mein Ich, ich könnte schwören,
39
ich bin heute gar nicht da…
Ja, wo isser denn der Gute?
Ist er fort, singt „fallera“?
Oder ist’s wie ich vermute…
er ist niemals dort gewesen
wo er dachte, daß er ist?
An allem „Lärmen“ hier gemessen
denke ich, niemand vermisst
mich, wenn ich nirgends weile,
wenn ich nicht in mir selber bin,
wenn ich von Spaß zu Späßen eile,
zum allerhöchsten Lustgewinn.
Ob still, ob laut, ob ganz verhalten,
mir ist egal ob ich mich kenne
und alle Regeln, die mir galten
(die ich jetzt nicht beim Namen nenne),
die können mir gestohlen bleiben,
weil ich ja gar nicht der sein will,
mit dem sie’s öfter schändlich treiben –
ich bin nicht da – und es ist still!
*
Die Stille
Die Stille greift nach deiner Haut!
Sie hat dich in der Zeit gestellt!
Sie hat dir lange zugeschaut
und sich gemerkt was dir gefällt,
dann hat sie dir frech aufgelauert,
dich erlegt und eingesaugt,
dich in sich grausam eingemauert.
So, nun bist du ausgelaugt!
Wie das kam ist „unerklärlich“,
jedenfalls für dein Gehirn.
Du warst jederzeit entbehrlich!
Komm, so biete doch die Stirn
all den wirklichen Gefahren…
Siehst du, du kannst gar nichts machen!
Du hast den Schicksalsdruck erfahren.
Es steht dir frei jetzt noch zu lachen.
40
Der zuletzt lacht wirst du da nicht sein!
Das ist immer nur dein Gott!
Du bist mit deinem Geistchen kein
Gegner, nur Marionette im Komplott,
nur ein Spielball für Gewalten,
die den Lebensweg bestimmen.
Du kannst dich so und so verhalten –
Du wirst als kleines Licht verglimmen!
Und ganz am Ende wird dir klar:
„jetzt erkenne ich die Lage“!
Wer und was ich wirklich war,
ich war bei aller Mühsal, Plage,
nur ein Rädchen im Getriebe,
das von andern angeschoben…
Es verging in Hass und Liebe –
soll dieses Werk den Schöpfer loben?
**
Shooting go on
Faszination der Menschenfrauen!
Gib es auf – tausend Köpfe
retten dich nicht vor dem Bild,
das ein Glück ist anzuschauen…
Kein Blick in feinste Essenstöpfe
machen dich im Ernst so wild.
Du musst immer nur betrachten
und du bist das „Opferlamm“ –
woher kommt der Einfluss bloß?
Willst du dich dafür verachten:
dein Hirn besteht nur aus dem Stamm,
der Anblick lässt dich nicht mehr los!
Diese Tänze sind Entzücken,
die da vor den Augen glänzen…
nichts ist damit zu vergleichen!
Verstand in den April zu schicken
kann das Seelenwohl ergänzen –
und es wird dir niemals reichen!
Du nimmst alles freundlich auf
und veränderst dich dabei –
nichts kann da beim Alten bleiben.
41
Und dein Schauen geht hinauf,
dein Gefühl ist wie ein Schrei –
und es muss Gedichte schreiben!
*
Signale
Daß Menschen für Menschen Signale sind,
das wundert mich – und wieder nicht,
die Liebe macht uns nämlich blind.
Das springt uns schon aus dem Gesicht.
Wir müssen wohl auch fleischlich sein
um das, bei Gott, noch zu versteh’n.
Hormone treiben Mark und Bein –
sie lassen uns „nicht einfach geh’n“.
Drum finden manche Deckel Töpfe,
bei denen man sich wundern darf…
wir schütteln ganz erstaunt die Köpfe:
was findet der an jener scharf??
Nun gut, uns muss nicht konvenieren,
was andere anzieht, was sie lockt…
Die wollen auch den Kopf verlieren:
die Lebenslust sei aufgebockt!!
Doch wenn wir and’re Augen hätten,
die ganz neutral auf alles blickten,
wir würden spielend darauf wetten:
Geleitet sind wir von Edikten.
**
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