Sivananda´s Sadhana Sara - A3

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machen, und doch ist es unmöglich, ohne die Gnade Gottes die Wurzeln oder
Samen der schlechten Vrittis zu verbrennen, die seit undenklicher Zeit in den
Sivananda Sadhana
Sara
Winkeln des Geistes lauern. Gott wählt den Menschen aus, den Er zu erheben
und zu befreien wünscht. Die Kathopanishad sagt: „Nicht durch spirituelle
Vorträge, nicht mit Intelligenz und nicht durch das Studium vieler Schriften wird
dieser Atman erreicht; der Mensch, den der Herr erwählt hat, erreicht das
Höchste.“
3. Ernsthaftigkeit im Sadhana ist der Schlüssel zum Erfolg. Selbstverwirklichung
ist nur durch intensives Sadhana zu erreichen. Sadhana darf nicht lediglich
Routine sein. Es muß die ernste Absicht vorliegen, Gott von Angesicht zu
Angesicht zu sehen, den Nektar der Unsterblichkeit durch Samadhi zu trinken
Grundlegende Aspekte des Sadhana
1. Sadhana, spirituelle Praxis, muß stets fröhlich, konzentrierter, ausgeglichen,
friedvoll, zufrieden, wonnevoll, leidenschaftslos, furchtlos, mutig, mitfühlend,
unterscheidend, nachdenklich, unverhaftet, zornlos, ichlos, wunschlos und frei
von Besitzdenken machen. Sadhana muß ein reiches inneres Leben geben,
analytisches nach innen gerichtetes Sehen und einen in allen
Lebensumständen unerschütterlichen Geist. Das sind die Zeichen spirituellen
Wachsens. Visionen und Lichter sehen, Anahatatöne hören, Divya Gandha, ein
übersinnlicher Wohlgeruch, und das Gefühl, daß Ströme auf und ab gehen,
und stets das reine Advaita Bhavana aufrechtzuhalten. Der Weg ist einfach für
einen Menschen, der geschickt und in seinen Entschlüssen fest ist und das
nie sterbende Verlangen hat, den höchsten Gipfel der Wahrheit zu erlangen.
4. Regelmäßige Konzentration und Wiederholung des Namens des Herrn
beseitigen Skepsis und schenken Glauben und Frömmigkeit. Jede Art von
Sadhana läßt tiefe Yogaeindrücke entstehen und stärkt die spirituelle
Antriebskraft. Nichts ist verloren, wenn die Kerze brennt. Das gilt auch für
Yoga. Der spirituelle Fortschritt ist langsam. Daher ist es im Beginn schwierig,
ihn zu messen. Die Wirkung ist schon vorhanden. Nach einiger Zeit wird sie
gut merkbar und wahrnehmbar.
haben keinen speziellen spirituellen Wert, auch wenn sie anzeigen, daß der
erste Grad der Konzentration erreicht wurde.
2. Bhakti ist für jeden von grundlegender Wichtigkeit. Wie intensiv das
individuelle Bemühen auch sein mag, es ist unmöglich, die subtilen Vrittis im
Geist zu beseitigen, die subtilen Formen von Lust, Zorn, Eifersucht, Moha oder
Täuschung, Stolz usw. Man kann Hunderttausende von Leben Sadhana
Das Wesen des Sadhana und seine
Prozesse
5. Wunsch und Egoismus stellen sich der Hingabe auf Schritt und Tritt
10. Mit den beiden Flügeln von Vairagya oder Abhyasa kannst du zum Gipfel
entgegen. Wenn völlige, rückhaltlose und bereitwillige wahre Hingabe des
der Erkenntnis des Unvergänglichen, Nirvikalpa Samadhi, zum höchsten Sitz
gesamten Wesens vorhanden ist, ohne den geringsten Anspruch, dann flutet
ewiger Wonne fliegen. Beide Flügel müssen gleich stark sein. Wenn Vairagya
die göttliche Gnade oder göttliche Kraft in den Sadhaka ein und macht das
schwindet, vergeht die Energie, die Sinne werden wieder ungestüm und
Sadhana. Die göttliche Kraft nimmt vollständig Besitz von Geist, Willen, Leben
mutwillig. Dann kommt es zu einem Rückschlag. Wenn du das Sadhana
und Körper. Dann entwickelt sich das Sadhana mit enormer Geschwindigkeit.
lockerst, wirst du ebenfalls einen Rückschlag erleiden. Es wird schwierig sein,
6. Zuerst ist das Sadhana mechanisch, und erst in den späteren Phasen wird
es zum integralen Bestandteil des Lebens. Zu Beginn sieht es aus wie eine
große Mühe. Später schenkt es Freude, Frieden, Kraft, Mut, und Freiheit.
7. Wenn kein Vairagya, keine Leidenschaftslosigkeit vorhanden ist, wenn kein
starkes Bestreben vorliegt, und wenn das Herz nicht rein ist, ist das Sadhana
ein Mißerfolg. Die Praxis der Asana, drei Stunden in einer Asana sitzen, die
wieder zu ursprünglichen Höhen tiefer und intensiver Meditation und Samadhi
zurückzukehren.
11. Ein Mensch in der Welt kann manchmal aufgrund verschiedener
Verpflichtungen sein Sadhana nicht einhalten. Unter diesen Umständen ist es
nicht erforderlich, daß er alle Punkte des Sadhana erfüllt. Wann immer es ihm
möglich ist, kann er zu jeder Tageszeit Likhita Japa schreiben.
Praxis von Pranayama, Bandhas und Mudras, können keinen großen
spirituellen Fortschritt bringen, wenn die drei genannten Tugenden nicht
vorhanden sind.
8. Bereits ein einziger Strahl des inneren Lichts in der Meditation wirft Licht
auf den Weg. Er gibt ein großes Maß an Ermutigung und innerer Kraft. Er
spornt zu mehr intensivem Sadhana an. Man macht die Erfahrung des
Lichtstrahls, wenn die Meditation tiefer wird und man über das
Konzentration und die Notwendigkeit von
Wachsamkeit
12. Sei nicht nachlässig im Sadhana. Sadhana hilft auf lange Sicht. Es ist das
einzige Vermögen in diesem Leben. Sei regelmäßig im Sadhana und erreiche
Körperbewußtsein hinausgeht.
Selbstverwirklichung noch in dieser Geburt.
9. Allem, was geschieht, liegt Seine Shakti zugrunde. Er hat Seine Gründe,
13. Wenn du aufhörst, Zeitungen zu lesen und Karten zu spielen, wenn du
um alles entstehen zu lassen. Identifiziere dich mit nichts. Stehe als
weniger schläfst, weniger Zeit mit Tennis, Fußball, Kricket, Billard, usw.
Beobachter daneben und habe Freude daran. Dein Ziel ist Gottverwirklichung.
verbringst, wirst du reichlich Zeit für Sadhana haben.
Alles andere ist falsch und taugt nur dazu, verneint zu werden. Komm. Binde
14. Es gibt zwei Arten von Kontemplation, die der Erinnerung und die andere
dein Lendentuch hoch und stürze dich in Sadhana. Verwirkliche Gott noch in
diesem Leben. Gott segne dich!
der tiefen Meditation. Ständiges Denken an den Herrn oder die Eigenschaften
Brahmans (Nama Smarana) kann immer praktiziert werden. Es kann ohne
Sitzstellung praktiziert werden. Aber tiefe Meditation ist nur in sitzender
18. Es ist nicht möglich, Yoga zu praktizieren, wenn man in Wall Street,
Stellung möglich. Es ist nur dem möglich, der in voller Wachheit sitzt, nicht
Piccadilly, Esplanade, Mount Road oder Mall lebt, die verschmutzte Luft an
dem, der im Bett liegt und vom Schlaf übermannt wird, der geht oder steht; er
diesen Orten atmet, unnatürliche und schwere Speisen ißt, Kinos, Theater oder
wird auf jeden Fall abgelenkt werden. Meditation ist bloßem Erinnern weit
Bälle besucht, viel Vitalenergie verschwendet, die Nerven unter Hochspannung
überlegen. Darüber besteht kein Zweifel. Das ist der Beweis für die
und die Ohren betäubt sind vom Lärm von Autos und Maschinen. Sri Krishna
Notwendigkeit der sitzenden Stellung in der Meditation.
sagt: „Der Yogi sei stets mit Yoga beschäftigt und lebe alleine an einem
15. Die Gestalt des Herrn wird im Geist nicht lebendig, weil gute Konzentration
geheimen und reinen Ort.“
fehlt. Entwickle Konzentration in hohem Maße. Bringe die Strahlen des Geistes
19. Stabilität und starke Willenskraft stellen sich ein, nachdem man
dazu, auf das Objekt zu fallen. Sammle sie für lange Zeit um die Form des
Widerwärtigkeiten des Lebens begegnet ist. Man muß gegen die Wellen
Herrn. Das ist Konzentration. Wenn du das längere Zeit tust, wirst du eine
ankämpfen, bevor man an das andere Ufer gelangt. Es gibt keinen einfachen
klarere Vorstellung vom Herrn haben und lange Zeit im Gottbewußtsein
Weg zur Errettung außer durch kleine Verbesserungen, Korrekturen, Reinheit,
verweilen. Das ist Meditation.
Japa und Enthaltsamkeit. Geh nicht in die Irre, indem du auf den niederen
16. Verlasse den Kerker der Unwissenheit. Bade im Sonnenschein der
Geist hörst.
Weisheit des Selbst. Nimm eine Dosis der Wiederholung des Namens des
20. Ein Sadhu versuchte dreimal, einen Skorpion davor zu bewahren, den Fluß
Herrn und täglichen Kirtans. Das senkt das Fieber der Lust und die glühende
hinunterzutreiben. Er wurde zweimal gestochen, beim dritten Mal jedoch gelang
Hitze von Gier und Moha. Schließe für zehn Minuten die Augen und meditiere
es ihm, ihn herauszuholen. Die Zuschauer fragten den Sadhu, warum er nicht
über die Form von Sri Krishna, Gott Rama oder Gott Siva. Die kühle Brise
aus der ersten Erfahrung gelernt hat. Er antwortete, daß es für ihn
spirituellen Friedens wird dich rasch kühlen und erfrischen.
schmachvoll gewesen wäre, seine Natur, auch denen Gutes zu tun, die ihm
17. Die Endphase jeder Meditation ist das Aufgehen des individuellen Selbst
im höchsten Selbst. Die Erfahrungen, die kommen und gehen, sind sichere
Schaden zufügen, aufzugeben, wenn der Skorpion, ein niederes Wesen, nicht
seine Natur zu stechen aufgab. Darin liegt wahre Kraft, Stärke und Herrlichkeit.
Zeichen spirituellen Fortschritts. Stelle dir nichts Großartiges darunter vor. Du
21. Das ist die Zunge, mit der die ausgezeichneten Eigenschaften des Herrn
mußt die letzte Vereinigung erreichen, in der alle drei Zustände verschwinden
besungen werden; das sind die Hände, die den Herrn und den Menschen
und einzig und allein der vierte Zustand von Turiya, der überbewußte Zustand,
dienen. Das wahrlich ist der Geist, der ständig an den Herrn denkt, der in
erstrahlt.
allen beweglichen und unbeweglichen Dingen ist. Das ist das Ohr, das die
heiligen Geschichten über den Herrn hört.
Voraussetzungen für Yoga Sadhana
22. Das ist der Kopf der sich stets vor Heiligen, Bildern und allen Formen des
Herrn verneigt. Das ist das Auge, das die Form des Herrn betrachtet. Das
sind die Glieder, die stets zu den Wassern gehen, die die Füße Gott Vishnus
sofort nach dem Aufstehen und vor der Nachtruhe. Für diesen Monat würde
und derer, die Ihn verehren, waschen.
ich „Reinheit“ empfehlen.
27. Ich gebe dir diesen Zentralschlüssel zu Erfolg im Leben und
Sadhana, der göttliche Name und Gleichmut
23. Halte Gleichgewicht und Harmonie zwischen Hand, Herz und Kopf;
Handlung, Gefühl und Gedanken. ›Samatvam‹ (Gleichgewicht und Gleichmut)
wird Yoga genannt. Es kann sein, daß es mehrfach nicht gelingt, die Harmonie
Gottverwirklichung, den Namen des Herrn. Wiederhole den Namen deines Ishta
Devata von jetzt an, wann immer du Zeit hast. Sitze regelmäßig zum Japa,
morgens und abends. Bete auch vor dem Schlafengehen zu Gott. Singe das
Maha Mantra, „Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare, Hare Krishna
Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare“.
zu bewahren. Erhebe dich und kämpfe immer wieder. Der Erfolg ist schließlich
gewiß. Ausdauer, Zähigkeit, Mut und Entschlossenheit sind notwendig, um im
Yoga erfolgreich zu sein.
Ergebnisse wahrer Liebe
24. Ein unwissender Mensch suchte im Mondlicht etwas auf der Straße. Ein
28. Wenn du in Ahimsa, Gewaltlosigkeit, fest verankert bist, wirst du unfähig
Passant fragte: „Oh, mein Herr! Was suchen Sie hier?“ Er antwortete: „Ich
sein, etwas Böses zu tun. Du wirst niemals, nicht einen Augenblick, grob,
habe meine Nadel im Haus verloren, und ich suche sie hier.“ Der Passant
unhöflich oder hochmütig sein. Kein Gedanke an Böses oder daran, andere zu
sagte: „Oh Törichter! warum suchen Sie die Nadel hier, wenn Sie sie im Haus
verletzen, wird jemals auch nur für einen Moment in deinen Geist kommen.
verloren haben? Suchen Sie sie im Haus. Dort finden Sie sie.“ Der Mann
Dein Herz wird mit Liebe, Freundlichkeit und Zuneigung erfüllt sein.
antwortete: „Hier ist das helle Mondlicht, deshalb suche ich hier.“ Dasselbe gilt
für weltliche Menschen. Der Ozean der Wonne ist in ihren Herzen, in ihrem
eigenenAtma, aber sie suchen das Glück in äußeren vergänglichen Dingen, die
nur Schmerz und Elend bringen können.
25. Lasse die niedere Natur sterben. Kreuzige das Fleisch. Unterwirf die
Leidenschaften. Habe Selbstdisziplin. Nur dann hast du die Kraft, das Kreuz zu
tragen, in jeder Form, in der es dir vom Herrn auferlegt wird.
29. Wenn du unfähig bist, anderen Menschen in Gedanke, Wort und Tat
Böses zu tun, und wenn kein schlechter Gedanke deinen Geist beherrscht,
auch nicht für einen Moment, ist es dir möglich, die Herzen der Menschen auf
der ganzen Welt zu bewegen, du wirst über enorme Willenskraft und
Seelenstärke verfügen.
30. Einem Kind wird in der Schule beigebracht 5+5=8. Wenn es nach Hause
kommt, sagen auch seine Eltern und Geschwister 5+5=8. Wenn es mit
26. Wähle für jeden Monat eine Tugend und halte sie dir als Ideal vor Augen,
Freunden spielt, sagen sie auch 5+5=8. Das geht einige Jahre so. Wenn ihm
das es gänzlich zu erreichen gilt. Meditiere morgens und abends darüber,
nun jemand sagt 5+5=10, glaubt es das auf keinen Fall. Es widerspricht sofort
und beginnt zu streiten. Es wird sagen: „Ich habe Recht. Auch meine Eltern
und Lehrer sind derselben Meinung. Du hast völlig Unrecht.“ Genauso zweifelt
Also denke an Ihn und setze dein Sadhana mit noch mehr Begeisterung und
man, wenn Lehrer und Schriften sagen: „Du bist unsterblicher
intensivem Glauben fort.
alldurchdringender Atma. Du bist nicht dieser vergängliche Körper.“ Man kämpft
mit Sannyasins und Weisen, denn seit langer Zeit denkt man: „Diese Welt ist
real. Dieser Körper ist das Selbst.“
34. Das Gefäß muß stark genug ein, um das göttliche Licht aufzunehmen.
Sonst kann es jeden Moment zerbrechen. Dieses Gefäß ist der Geist,
Antahkarana, das innere Instrument. Das Gefäß kann nur stark werden, wenn
31. Ständiger Satsang mit Weisen und Studium von Schriften unter der
man es durch ständiges unermüdliches selbstloses Dienen, Japa, Kirtan,
Führung eines Guru löscht langsam die alten, falschen und weltlichen
Satsang, Studium der heiligen Schriften, Meditation und Pranayama reinigt. Wie
Samskaras aus.
schwer ist schon das Licht eines Blitzes zu ertragen! Man zittert und bebt vor
32. Fühle, daß du etwas anderes bist als der Körper. Das erfordert ständiges
geistiges Bemühen. Manchmal, wenn du entspannst, vermischst du dich mit
Körper, Sinnen und Objekten. Das macht nichts. Versuche es erneut und
trenne dich von den fünf Hüllen.
Formel für höheres Sadhana
33. Wenn du mit etwas beschäftigt bist, sei Beobachter. Wiederhole die
Formel: „Ich bin stiller Beobachter, Sakshi OM OM OM.“ Auch wenn du nicht
genügend Zeit hast, den Geist zu beobachten, stelle fest, was der Geist tut,
welche spezielle Vritti oder Guna zu einer bestimmten Zeit wirksam ist,
wenigstens einmal pro Stunde. Das ist die beste Methode, um Fehler und
Schwächen des Geistes herauszufinden. Dann wende die geeigneten Methoden
Angst. Nicht einmal Lakshmi konnte den Glanz von Gott Narasimha ertragen.
Sie zitterte. Nur Prahlada, dessen Herz sehr rein und mit höchster Hingabe an
Gott Narayana erfüllt war, konnte das großartige Licht durch Seine Gnade
ertragen. Deshalb bereite den Geist zuerst darauf vor, das göttliche Licht zu
empfangen. Reinige ihn. Mache ihn vollkommen makellos und fleckenlos.
35. Das unterbewußte Leben ist stärker als das normale Leben des objektiven
Bewußtseins. Unter dem bewußten Leben liegt es riesiger Bereich unbewußten
Lebens. Das unbewußte Leben kann das bewußte Leben verändern und
beeinflussen. Durch Yogapraxis können die unbewußten Tiefen verändert,
beherrscht und beeinflußt werden. Alle Gewohnheiten sind im Unterbewußtsein
eingebettet. Die überbewußte Erfahrung ist Turiya, der vierte Zustand. Es ist
Nirvikalpa Samadhi, der Zustand vollkommener Bewußtheit, des Einssein mit
dem höchsten Wesen.
an, um sie zu beseitigen. Was auch geschieht. Mit sturer Geduld und großer
Beharrlichkeit wie der eines Vogels, der sich daranmacht, den Ozean mit
seinem Schnabel oder mit einem Grashalm zu leeren, mit klettenhafter
Sadhana und die spirituelle Bestimmung
Zähigkeit und gigantischem eisernem Willen muß du an Tapas und Meditation
36. Man kommt nicht vollkommen unwissend und in äußerster Dunkelheit auf
herangehen. Der Herr hat gesagt: „Denke an Mich und kämpfe, Oh Arjuna!“
die Welt. Man wird mit bestimmten Erinnerungen und Gewohnheiten geboren,
die aus früheren Geburten stammen. Wünsche haben ihren Ursprung in
früheren Erfahrungen. Wir sehen, daß niemand ohne Wünsche geboren wird.
Jedes Wesen ist mit Wünschen geboren, die mit Dingen in Verbindung stehen,
die in früheren Leben genossen wurden. Der Wunsch beweist, daß die Seele
in früheren Leben existiert hat.
37. Öffne dich dem Göttlichen durch Reinheit, Glauben, Frömmigkeit, Streben
und vollständige und bereitwillige Selbsthingabe. Dann senkt sich die göttliche
Gnade auf dich. Du bist dir dann der göttlichen Kraft bewußt, die in dir
wirksam wird. Behindere nicht das Herabkommen von göttlicher Gnade und
Kraft durch deine Ichgedanken, subtilen Sehnsüchte und alten Gewohnheiten.
38. Nur der Mensch hat den Willen, sich aus den Fesseln zu befreien. Er
durchdringt den Schleier der Unwissenheit mit dem Schwert wahrer Erkenntnis,
das er durch intensives Sadhana erworben hat, und verwirklicht sein wahres
Selbst.
39. Der Mensch geht durch Schläge und Hiebe. Er denkt und überlegt. Er
unterscheidet und meditiert. Er fragt: „Wer bin ich?“ Schließlich erlangt er
Selbstverwirklichung. Er stellt fest, daß alles, was geschehen ist - die
Unwissenheit, der verhüllte Zustand, Geburten und Tode, Leiden und Freuden alles, was geschehen ist, ein langer Traum war.
40. Man hat noch kein Quentchen spirituellen Fortschritts gemacht, solange die
Zunge andere beleidigen kann. In der Zunge befindet sich ein Schwert oder
eine Atombombe. Vorsicht. Sprich sanft. Diszipliniere das Sprechorgan immer
wieder. Halte Mauna, praktiziere Pranayama und beherrsche so den
Sprechimpuls. Gebet, Japa und Meditation sind in dieser Hinsicht ebenfalls
überaus hilfreich.
Sadhana und der Geist
41. Der Geist schafft alle Vorstellungen und Konzepte und dadurch auch die
Sorgen. Etwas Geisteskontrolle muß geübt werden, wenn ein leichtes Kräuseln
von Störungen über seine Oberfläche zieht. Schließe dich im Raum ein und
vertreibe diese Gedanken mit Gewalt durch Nama Japa. Wenn der Geist sich
beruhigt hat, gelangt eine gute Entscheidung hinsichtlich des zukünftigen
Handelns an die Oberfläche. Das ist häufig die Stimme der Seele.
42. Ändere deinen Blick, dein Verhalten und deine Sichtweise. Du wirst Gutes
im Bösen sehen, Schönes im Häßlichen, Leben im Stein und Freude im
Schmerz. Alles ist gut, alles ist schön, alles ist lebendig, alles ist erfreulich.
Fühle es. Verwirkliche es.
43. Der unterbewußte Geist listet alle Gedanken, die unter seinem Schleier
verborgen sind, auf und wirft sie an die Oberfläche des Geistes. Erst dann
zerstören die guten hilfreichen Gedanken die schlechten Gedanken. Lasse die
guten Gedanken nun wieder im Geist ruhen und schlage die schlechten
Gedanken aus dem Geist in die Flucht.
44. Dein spiritueller Eifer wachse ständig. Das Licht der Lampe, die in dir
brennt, sei stetiger als zuvor. Das Ergebnis spirituellen Sadhanas kann nur
vom Herz gemessen werden. Reinheit in Gedanken, Reinheit im Handeln,
Ausweiten der Liebe auf andere, das Vergießen von Tränen beim Gedanken
an den Herrn, zu Berge Stehen der Haare, eine Art Zuneigung zu jedermann
ohne Unterschied von Kaste, Glauben oder Geschlecht, Demut und
Ernsthaftigkeit sind einige äußere Anzeichen wahren spirituellen Fortschritts.
45. Sitze ruhig und beobachte sorgfältig das Wandern des Geistes. Finde
Haltung an. So werde auch dein eigener Offizier, wenn dein Geist wandert,
seine gewohnheitsmäßigen Vorlieben und Gedanken heraus. Finde heraus, mit
rufe „Achtung“. Dein Geist wird sich bald auf dem Bild des Herrn festsetzen.
welchen Dingen er sich dauern beschäftigt. Ziehe ihn langsam von diesen
Übe das einige Tage oder sogar Monate lang. Allmählich wirst du
Objekten zurück und lenke ihn immer wieder auf die Form des Herrn. Setze
Konzentration entwickeln. Jeder Fehltritt auf der spirituellen Linie wird zu einem
deinen Fuß auf eine Sprosse nach der anderen auf der Leiter der
Schritt zum Erfolg. Sei geduldig.
Konzentration. Sei geduldig. Kämpfe hart.
49. Suchende denken, daß sie große Fortschritte in Meditation und Samadhi
46. Wer das Ewige sucht und das Vergängliche beiseite schiebt, wer am
gemacht haben, wenn sie lange Zeit in einem geschlossenen Raum sitzen
Guten festhält und das Angenehme vermeidet, wer Böses mit Gutem vergilt,
können. Aber Kleinigkeiten regen sie auf. Sie erwarten Anerkennung,
wer auch die liebt, die ihn hassen - dieser Mensch lebt das göttliche Leben
freundliche Behandlung und bequeme Sitzgelegenheiten. Kleinigkeiten irritieren
und ist ohne Zweifel wahrhafte ein Gott auf dieser Erde.
und ärgern sie. Sie sind die Sklaven eines Überlegenheitskomplexes. Sie
können sich nicht an andere anpassen. So ziehen also ohne Frieden im Geist
Voraussetzungen für spirituellen Fortschritt
47. Ohne ethische Vollkommenheit gibt es keinen spirituellen Fortschritt. Ohne
spirituellen Fortschritt gibt es keine Befreiung. Ethische Vollkommenheit entsteht
durch die Praxis von Yama und Niyama. Asanas und Pranayama sind die
zweite Phase. Konzentration und Meditation stellen die dritte Stufe dar.
Samadhi ist das Summum Bonum. So geht die menschliche Seele, die nach
Vollkommenheit strebt, von Stufe zu Stufe und geht schließlich in der
wonnevollen Herrlichkeit der höchsten Vereinigung auf. Daher strebe nach
von Ort zu Ort. Die Pflege von Tugenden wie Demut, Anpassungsfähigkeit, der
Geist selbstlosen Dienens und Liebe sind von allergrößter Bedeutung. Wenn
ein Mensch diese Tugenden besitzt, kommt Samadhi von selbst.
50. Wonnevoll ist das Freisein von Eifersucht und Haß. Wonnevoll ist das
Fehlen von Lust, Habgier und Stolz. Befreie dich aus dem engen Netz von
Sorgen, Elend und Bindung. Gib den Irrglauben auf, das Selbst sei im Körper.
Das ist ein trügerisches Kissen, auf dem man ruht. Irrtümer führen in die Irre
aufgrund von Unwissenheit und Verhaftung an den Körper. Täuschungen
lassen Kummer entstehen.
moralischer Vollkommenheit. Durch eine starke moralische Basis ist spiritueller
51. Du hast in Millionen von Geburten Sinnesobjekte genossen. Du hast die
Erfolg zur Hälfte erreicht.
letzten fünfzig Jahre dieser Geburt die Sinnesobjekte genossen. Wenn du
48. Meditation befähigt zur Überwindung der Schwierigkeiten, die aus dem
Geist entstehen können. Sei nicht unzufrieden mit den Ergebnissen. Nach und
nach erlangst du Konzentration. Wenn dein Geist wandert, bringe ihn zurück.
Denke daran, daß du auf dem Übungsplatz bist. Wenn deine Augen hierhin
und dorthin wandern, ruft dein Offizier „Achtung“. Dann nimmst du Habt-Acht-
bisher keine Befriedigung gefunden hast, wann wird sie dann kommen? Laufe
nicht der Luftspiegelung der Sinnesobjekte nach. Die Sinne täuschen dich.
Entwickle Leidenschaftslosigkeit und Entsagung und verwirkliche den Atma. Nur
dann wirst du ewige Befriedigung, immerwährenden Frieden und unsterbliche
Wonne erlangen. Erwache aus dem Schlummer der Unwissenheit.
52. Früher kam der Suchende mit einem Bündel Stöcke (Samit) in der Hand
56. Wenn der Geist in der Meditation nicht konzentriert ist, wenn er wild
um spirituelle Einweihung zum Guru. Was bedeutet das? Er bittet seinen
umherwandert, wenn er Luftschlösser baut, Pläne und Ränke schmiedet und
Lehrer: „Oh anbetungswürdiger Guru! Möge durch deine Gnade mein Bündel
unerhebliche und unsinnige Gedanken pflegt oder entstehen läßt, ist es besser,
von Sünden und weltlichen Vasanas im Feuer der Weisheit verbrennen. Lasse
sich aus der Konzentration zu erheben und eine nützliche Arbeit zu machen
die göttliche Flamme in mir wachsen. Lasse mich die höchste Erleuchtung
oder heilige Schriften zu lesen. Es ist nur Zeit- und Energieverschwendung, in
erlangen. Lasse mich den inneren aus sich selbst strahlenden Atman
einem solchen Geisteszustand weiter mit geschlossenen Augen zu sitzen.
erkennen. Mögen meine Sinne, Vasanas, mein Geist, mein Prana und mein
Egoismus als Opfergabe im Feuer der Weisheit aufgehen. Lasse mich als das
Licht der Lichter erstrahlen.“
53. Sich zu bemühen, inmitten eines lustvollen, lasterhaften materiellen Lebens
ein reines göttliches Leben zu führen, nach der Verwirklichung des Atman zu
streben, in einer vornehmen Familie sattviger Menschen geboren zu sein - dies
sind rare Geschenke Gottes, die wohl gehütet werden müssen. Sei wachsam.
Suche Schutz im kühlen Schatten des Yoga. Ziehe den größten Vorteil aus
diesem Geschenk und dieser Gnade Gottes. Wiederhole Seinen Namen. Singe
Seine Herrlichkeit mit Familie und Freunden.
54. Ein wahrhaft Gläubiger weiß, daß Gott alles zu seinem Besten tut. Wenn
ein Mensch Verlust und Leiden durchmacht, läßt dies Vairagya in ihm
entstehen, wendet den Geist immer mehr Gott zu und entwickelt in ihm
Duldungskraft, Geduld und starke Willenskraft. Ein törichter weltlicher Mensch
ist sich dessen nicht bewußt.
55. Solange der Mensch nicht erkennt, daß er eigentlich das unsterbliche
Selbst ist, kennt er sich nicht. Durch Unwissenheit identifiziert er sich mit dem
Körper. Wenn durch Beseitigung von Unwissenheit Erkenntnis aufdämmert,
verschwindet die Identifikation mit dem Körper. Er wird eins mit der höchsten
Seele und erlangt die Erkenntnis Brahmans.
Anleitung im Sadhana
57. Habe vollkommene Beherrschung der Emotionen. Lasse dich nie von
Emotionen mitreißen. Beherrsche sie. Du kannst höchsten Frieden genießen.
Pranayama, Japa und regelmäßige Meditation helfen, die Emotionen unter
Kontrolle zu halten.
58. Die Srutis sagen: „Wie kann es für den Menschen, der den einen Atma,
das höchste Selbst in allen Wesen sieht, Täuschung oder Kummer geben?
Wie kann er vor jemandem Angst haben?“ - Isavasya Upanishad. „Das Selbst,
das durch Yoga Harmonie gefunden hat, sieht den Atman in allen Wesen und
alle Wesen im Selbst; überall sieht er dasselbe.“ (Gita, Kap.VII, 29). Weise
sehen den einen Atman in einem Brahmanen, den Gelehrtheit und Demut
schmückt, in einer Kuh, einem Elefanten und sogar in einem Hund und einem
Kastenlosen und haben daher universelle Sicht.“ (Gita, Kap.V, 18). Sieh den
einen Atman in allen Wesen. Das ist universelle Sicht.
59. An Sinnesobjekte denken ist Sanga, Verhaftung. Nicht an Sinnesobjekte
denken ist Vairagya. Höre auf, an Objekte zu denken, indem du an Brahman,
das Ewige oder deinen Ishta Devata (gewählte Gottheit) denkst.
60. Die Vasanas im Geist zu behalten ist wie eine schwarze Kobra in sich zu
Freude geben. Es gibt etwas, das über die Leiden und Sorgen des Lebens
haben und sie mit Milch zu füttern. Dein Leben ist ständig in Gefahr. Töte
hinausgeht, das ewig, rein und allwonnevoll ist. Nur wenn dieser Seinszustand
diese Vasanas durch Vichara, Vairagya und durch Meditation über den Atma.
erreicht ist, ist man für immer glücklich und friedvoll.
61. Sei nicht hoch emotional und übersentimental. Laß dich nicht von
65. Das Geheimnis der Entsagung ist der Verzicht auf Ichdenken,
Emotionen beherrschen. Sympathie und Barmherzigkeit müssen vorhanden
Besitzdenken und Wünsche. Frau, Kinder, Besitz, Haus, Verwandte und
sein, lasse dich aber nicht von Gefühlen überwältigen, wenn jemand krank ist.
Freunde aufzugeben stellt nicht wahre Entsagung dar. Objekte binden nicht.
Krankheit und Tod sind in dieser Welt durchaus verbreitet. Jeder leidet an der
Besitzdenken (Mamata) bindet an dieses Samsara, das Rad von Geburten und
einen oder anderen Krankheit, um Karmas zu erschöpfen oder zu reinigen. Sei
Toden.
niemandem gegenüber verhaftet. Diese Anhaftung bringt Schmerz und
Ruhelosigkeit.
66. Suche die verborgenen unerschöpflichen Schätze des Selbst im Inneren.
Du wirst erkennen, daß die Herrschaft über die ganze Welt und sogar das
62. Wenn du vielleicht in einem Dharmasala, einer öffentlichen Gaststätte
Reich der Götter verglichen mit der Herrlichkeit der Selbsterkenntnis Staub ist.
wohnst, und im Nebenraum eine einzelne Frau ist, verlasse den Ort sofort. Du
Furchtbar ist die Bindung dieser Welt. Gehe über das weltliche Leben hinaus
weißt nicht, was passieren wird. Es ist immer ratsam, die Gefahrenzone sofort
und lebe im Ewigen.
zu verlassen, auch wenn du durch die Praxis von Tapas und Meditation sehr
stark bist. Setze dich keiner Versuchung aus. Denke an die Geschichte von Sri
Vyasa und seinem Schüler Jaimini. Selbst hoch entwickelte Rishis, die nur von
Blättern, Wurzeln, Luft und Wasser lebten, sind Versuchungen erlegen.
67. Wenn das intuitive Auge der Weisheit erlangt ist, nimmt man mit Sicherheit
das große Panorama vergangener Leben wahr und die ständige Evolution zu
Gott hin, an der Schwelle, an der man sich gerade befindet. Bleibe auf dem
Yogapfad. Übe fleißig. Sei regelmäßig in der Meditation. Stehe über den
63. All Probleme und Sorgen sind auf Ichbewußtsein zurückzuführen.
Verlockungen der Welt. Dann erreichst du bald Selbsterkenntnis. Ich werde dir
Ichbewußtsein hat Einschränkung bewirkt. Der Grund des Kummers kommt
dienen und dich führen.
nicht von außen. Vernichte dieses Ichdenken. Dann genießt du unendliche
Wonne und dein Leben wird weit.
64. Vergnügungen sind die Quelle von Schmerz. Wünsche und Sehnsüchte
verführen dich zu deinem eigenen Ruin. Sinne und Geist sind deine Feinde.
Alle Dinge führen dich in Versuchung und täuschen dich. Es gibt nichts
Beständiges in dieser Welt. Der Glanz aller Dinge ist unstet. Nichts auf dieser
Welt kann immerwährende Wonne geben. Nichts im weltlichen Leben kann
dem suchenden und denkenden Menschen wirklichen Trost und dauerhafte
Prinzipien des spirituellen Fortschrittes
68. Diszipliniere Geist und Sinne. Entwickle edle Tugenden. Versuche, das
Wesen der Seele zu erkennen. Meditiere regelmäßig. Nur dann wirst du
Unsterblichkeit und tiefe bleibende Freude erlangen.
69. Wenn du deine wahre Natur kennst, wirst du verstehen, daß die Welt nur
73. Nicht einmal das schlimmste Gift ist Gift, die Sinnesobjekte sind es jedoch
ein Traum ist, und daß alle Namen und Formen nichts anderes sind als
wahrhaft. Ersteres tötet nur den Körper, letztere hingegen töten viele Körper in
geistige Vorstellungen. Wer in Freude und Schmerz standhaft und ausgeglichen
aufeinanderfolgenden Geburten. Bezwinge den Geist durch Liebe und Dienen.
ist, ist am besten dazu geeignet, Unsterblichkeit zu erlangen.
74. Nur der tugendhafte Mensch, der sich von frühester Kindheit an in Atma-
70. Sei nicht niedergeschlagen. In dir liegt unermeßliche Kraft und Stärke. Eine
Jnana, der spirituellen Lehre, schult, der sich in Gegenwart von Weisen aufhält
großartige Zukunft erwartet dich. Begegne allen Schwierigkeiten mit einem
und Mitgefühl, Demut, Mut, und andere gute Eigenschaften entwickelt, wird
Lächeln. Schmerz ist der wahre Augenöffner und wirkliche Lenker. Gott
Moksha, Befreiung, erreichen.
unterzieht dich dieser schweren Prüfung, um dich stärker und kraftvoller zu
machen. Verstehe dieses Geheimnis gut. Sie niemals verzweifelt. Lache,
springe, pfeife und lächle immer.
75. Verursache keinem Lebewesen Schmerz nicht in Gedanke, Wort oder Tat.
Sprich die Wahrheit. Praktiziere Brahmacharya. Führe ein einfaches Leben.
Erwirb nur lebensnotwendige Dinge. Lies die Schriften. Ertrage geduldig alle
71. Es muß in Prüfungen, Enttäuschungen und Schwierigkeiten
Anfechtungen, die mit dem Streben nach Tugend einhergehen. Verehre den
unerschütterlicher Glaube an Gott vorhanden sein. Hoffnung und Hilfe kommen
Herrn. Konzentriere dich und meditiere. Das ist der Weg zu höchster
von innen, wenn man sich vollständig hilflos fühlt. Es gibt keinen Erfolg ohne
Glückseligkeit.
Leiden. Ohne Sorgen und ohne Verfolgung kann man kein Heiliger oder
Weiser werden. Jedes Leiden dient dazu, zu erheben und zu entwickeln.
Leiden steigert die Duldungskraft, die Barmherzigkeit und den Glauben an Gott
und beseitigt Ichdenken.
72. Dinge, die nicht täglich verwendet werden, wie Kupfermesser oder
Messinggefäße, werden rostig. Genauso, wenn die Glieder und Muskeln des
Körpers nicht richtig zu Bewegung und Arbeit benutzt werden, degenerieren
sie. Der Mensch wird tamasig. Er wird zum Opfer der Trägheit. Daher muß ein
Suchender, der ein Leben von Nivritti, Entsagung, lebt, sehr vorsichtig sein. Es
darf nicht zugelassen werden, daß Tamas überhand nimmt. Asanas,
Suryanamaskar, etc. müssen täglich praktiziert werden.
Elemente des Sadhana
76. Halte 2 Stunden täglich Mauna, Schweigen. Erwirb Beständigkeit durch
Festigkeit der Stellung. Ziehe die Sinne von den Objekten zurück. Kontrolliere
den Atem. Bringe den Geist in einen Zustand der Gelassenheit. Das ist der
Weg zu unendlicher Wonne.
77. Gib dich Gott vollständig hin. Entsage um der Liebe zum Herrn willen
allem, was nicht Er ist. Lebe, als gäbe es nichts außer dem Herrn und dir auf
der Welt.
78. Iß reine Nahrung in Maßen. Gib Sinnenfreuden auf. Tue tugendhafte
Handlungen. Lebe in Einsamkeit. Meditiere ernsthaft und intensiv. Das ist der
Weg zu Selbstverwirklichung.
Gedankenhintergrund
79. Übe intensives inneres Sadhana, das Hauptthema deines Lebens. Gründe
Japaperlen. Sage: „Gott hat mich dazu auserwählt, den spirituellen Weg zu
dein Leben auf den ununterbrochenen Gedanken an das göttliche Ideal und
beschreiten. Ich habe einen sehr starken Willen. Diese Übel werden mir nichts
das ständige Gefühl Seiner Gegenwart.
anhaben.“ Schlafe nicht, solange dich der Schlaf nicht übermannt. Überlade
80. Der Name des Herrn ist göttlicher Nektar. Der Name ist deine einzige
abends den Magen nicht.
Zuflucht, deine Stütze und dein Schatz. Name und Nami (Gott) sind eins.
85. Jedes Mantra ist sehr stark. Das Durga Mantra ruft sehr rasch die Gnade
Singe stets Seine Namen mit Hingabe. Mache Kirtan. Das ist das wichtigste
der Mutter zu deiner Errettung an. Bitte halte dich daran. Meditiere Tag und
Sadhana im Kali Yuga.
Nacht über diese allgegenwärtige Kraft, die Mutter - Ursache und Halt von
81. Wiederhole ständig inspirierende Verse (Lieder zum Lob der Herrlichkeit
Gottes), Mantras oder den Namen Gottes. Das wird zum göttlichen
Gedankenhintergrund.
82. Bete zum Herrn aus tiefstem Herzen: „Ich bin Dein, alles ist Dein.
Dein Wille geschehe.
Ich bin ein Werkzeug in Deinen Händen.
Du tust alles. Du bist gerecht.
Schenke mir Glauben und Frömmigkeit.“
83. Wer Brahmacharya praktiziert, ist ein Dheera, ein Held. Er kann den
Gefahren und Schwierigkeiten des Lebens leicht begegnen. Ohne
Brahmacharya ist Erziehung hohl und seicht.
84. Von jetzt an beschäftige Geist und Körper Tag und Nacht in den Stunden
des Wachens so unausgesetzt, daß er keine Zeit findet, an die schlechten
Gewohnheiten zu denken. Wenn schlechte Gedanken über dich herfallen, nimm
rasch die Taschenbuch Gita zur Hand und lies darin; oder schreibe Mantras in
ein Notizheft, das du immer bei dir tragen solltest; oder rolle ein paar
allem. Maya wird verschwinden. Das wahre Licht wird in dir dämmern.
Kümmere dich nicht um Geburt, Leben und Tod, sondern halte dich an die
Wahrheit.
86. Nur wer das kosmische Bewußtsein hat, kann die wahre Bedeutung hinter
den Ereignissen verstehen. Er weiß, daß ohne Seinen Willen nicht einmal ein
trockenes Blatt vom stärksten Sturm bewegt werden kann. „Warum“ und „Wie“
von Ereignissen sind transzendentale Fragen. Zerbrich dir nicht den Kopf mit
Problemen, die der Intellekt nicht erfassen kann. Wiederhole den Namen des
Herrn. Bete um Visvakayan. Das ist die Gelegenheit, die Er ernsthaften Seelen
bietet, damit sie sich rasch entwickeln können. Verbreite Liebe und den Geist
des Dienens und der Opferbereitschaft an alle. Du kannst die Welt zu einem
wahren Himmel machen.
87. Stürze dich in Sadhana. Behaupte, daß du das Eine, das Unteilbare,
Brahman bist. Identifiziere dich mit dem Universum durch Yoga. Alle Zweifel
werden sich klären. Dann bleibt keine Frage mehr offen.
88. Wie kannst du dich jemals einsam fühlen, wenn der einzige wahre Freund,
Gott, in deinem Herzen wohnt? Seine Gesellschaft in Gebet, Japa, Kirtan,
Meditation, Mantraschreiben und der Praxis von Raja Yoga erhebt. Sie gibt
nicht endenden Frieden, Wonne und Kraft, wohingegen die Gesellschaft der
sogenannten menschlichen Freunde in die Irre führt und zerstört. Es stimmt, in
den Anfangsphasen herrscht vielleicht ein innerer Kampf; aber nach und nach
Achintya Shakti (unbeschreibliche Kraft). Es hilft dem Sadhak in der
wirst du an der Gesellschaft des wundervollen Herrn Freude finden und die
Konzentration. Wenn die beiden zusammenkommen, geht ein Freudenschauer
Gesellschaft weltlicher Menschen meiden. Sobald du dich bedrückt fühlst, lies
durch das ganze Wesen. Dann spürt der Sadhak die innere Ruhe. Oft hat er
gute spirituelle Bücher oder schreibe dein Ishta Mantra oder Guru Mantra mit
das Gefühl, sich in einem Gedanken an Gott zu verlieren.
einpünktigem Geist in ein Notizheft.
Sadhana und Samadhi
Phasen der spirituellen Praxis
92. Jede Bemühung auf dem spirituellen Weg, sei sie auch noch so schwach,
89. Schmerz, Leiden, Unglück oder Pech, all das sind Schöpfungen des
trägt zur inneren spirituellen Kraft bei. Gebete, Kirtan, Japa, Meditation und
Geistes. In der Tat gibt es sie gar nicht! Der gepriesene Herr, unser geliebter
Svadhyaya öffnen die Tore zum Reich innerer Freiheit und ewiger Wonne.
Vater und unsere geliebte Mutter, tut alles zu unserem Besten. Versuche, über
Bemühe dich unausgesetzt und sei erfolgreich.
diese großartige Wahrheit zu meditieren; und verwirkliche die wunderbaren
Ergebnisse. Wenn du lernst, in gleicher Weise zu Schmerz und Freude zu
stehen, wenn du beide als Gnade des Herrn willkommen heißt, die Er auf dich
strömen läßt, um dich an Ihn zu erinnern, und wenn du beide als von Gott
gesandte Gelegenheiten benützt, um an Ihn zu denken und Seinen Namen zu
wiederholen und seine Herrlichkeit zu besingen, dann werden dir unendliche
Wonne und höchster Friede zuteil.
90. Nähere dich dem Herrn mit
„Sarvabhava“, aus ganzem Herzen, mit
ganzem Geist und ganzer Seele, mit deinem ganzem Wesen. Habe keinerlei
Vorbehalte. Bewahre keine Wünsche, die du heimlich zu befriedigen wünschst.
Der Geist, Chitta, der Intellekt und das Ego sie alle müssen bereit sein, sich
gänzlich hinzugeben. Du wirst höchsten Segen genießen. Du wirst Seine volle
Gnade erhalten.
93. Sei nicht besorgt wegen wiederholter Mißerfolge im Sadhana. Nil
desperandum. Verzweifle nicht. Gib den Kampf oder das Sadhana nicht auf.
Stehe auf und kämpfe von Neuem. Bemühe dich erneut. Jedesmal kommst du
dem Erfolg näher. Jeder Mißerfolg ist ein Sprungbrett zum Erfolg. Letztendlich
ist dir der Erfolg gewiß.
94. Der Geist kann ohne Wünsche, Verhaftung und Ichdenken nicht existieren.
Er hängt sich an die eine oder andere Form. Er wird den einen oder anderen
Wunsch beibehalten. In der ein oder anderen Form ist Ichdenken vorhanden.
Pflege sattvige Wünsche. Habe den starken Wunsch, Rettung zu erlangen.
Dadurch kannst du alle weltlichen Wünsche zerstören. Anstatt dem Geist zu
gestatten, an der Form von Frau oder Kind zu hängen, versuche, ihn auf die
Gestalt von Sri Krishna oder Gott Rama zu heften. Lasse ihn sich an diese
Formen verhaften. Entwickle sattviges Ichdenken, indem du feststellst: „Ich bin
91. Wenn du die Mantras schreibst, halte immer Mauna, schweige. Fühle, daß
das unsterbliche Selbst“ oder durch Wiederholen der Formel „Ich bin der
die göttliche Shakti dein ganzes Wesen betritt. Verändere den Sitz nicht,
Diener von Sri Krishna“.
solange du nicht die tägliche Seitenzahl beendet hast. Im Mantraschreiben liegt
95. Wenn du mit dem kosmischen Bewußtsein eins zu werden wünschst, mußt
du dein Herz öffnen. Du mußt eins sein mit dem Universum. Du mußt
Ichdenken, Selbstsucht, Eifersucht, Haß, Habgier, und die Barrieren, die dich
vom Rest der Welt trennen, vernichten. Werde ein Karma Yogi und arbeite
zum Wohle der Welt. Du wirst im kosmischen Bewußtsein aufgehen. Du mußt
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Tehri-Garhwal, U.P., Himalayas, Indien
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Bewußtsein zu erreichen.
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96. Sei unter allen Umständen ruhig und gelassen. Entwickle diese Tugend
Shama immer wieder durch beständige und intensive Bemühung. Gelassenheit
ist wie ein Fels. Wellen der Reizbarkeit schlagen vielleicht an ihn, können ihn
aber nicht in Mitleidenschaft ziehen. Meditiere täglich über den ewig ruhenden
Atman, das Ewige, das unveränderbar ist. Du wirst diese erhabene Tugend
allmählich erreichen. Das göttliche Licht senkt sich nur auf
einen ruhigen
Geist. Nur ein Suchender mit einem ruhigen Geist kann in tiefe Meditation und
Nirvikalpa Samadhi gehen. Nur er kann Nishkama Karma Yoga praktizieren.
Auszug aus dem Buch: Sadhana von Swami Sivananda
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