Gebäudetechnik im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ - e

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Gebäudetechnik im Mehrfamiliengebäude
„Kollwitzstraße“
In diesem Lernbaustein wird das Lüftungskonzept im Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“
gezeigt. Dargestellt wird zusätzlich eine Auslegung der Lüftungsanlage nach der
ÖNORM H6038 (2014).
Beschrieben wird des Weiteren die Wärmeversorgung des Gebäudes und auch hier wieder
zum Vergleich die Vorgaben und Möglichkeiten für eine Umsetzung in Österreich.
Der Lernbaustein ist ein Auszug aus der Gesamtdarstellung „Die Sanierung des
Mehrfamiliengebäudes ‚Kollwitzstraße‘“, angereichert mit Aufgabenstellungen für den
Unterricht und das Selbststudium.
Hinweis …
… zur Verwendung der Materialien
Am Ende des Lernbausteins finden sich Aufgabenblätter. Diese enthalten sowohl
Aufgabenstellungen für Gruppenarbeiten als auch Wissensfragen, die sich für das
Selbststudium eignen.
Der Lesetext in den Unterkapiteln ist Voraussetzung für die Lösung der Aufgaben.
Lösungen bzw. Lösungsvorschläge finden sich in einem eigenen Lösungsheft oder im
Online-Lernpfad unter http://www.e-genius.at/team-lernbausteine/sanierungmehrfamiliengebaeude/gebaeudetechnik.
Alle Grafiken, Pläne und Bilder stehen in hoher Auflösung entsprechend den
Nutzungsbedingungen zur freien Verfügung unter http://www.e-genius.at/teamlernbausteine/sanierung-mehrfamiliengebaeude/hilfsmittel.
Die einzelnen Unterkapitel sind in sich abgeschlossen, was eine Integration von Teilaspekten
in unterschiedliche Lehr- und Lernsituationen erleichtert.
Lernziele
-
Die Grundprinzipien einer kontrollierten Wohnraumlüftung erklären
-
Kriterien der Auslegung der Lüftungsanlage nach ÖNORM H 6038 (2014) nennen
-
Die Vorgehensweise bei der Auslegung der Lüftungsanlage im Beispielgebäude nach
ÖNORM H6038 (2014) erklären
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
1
Inhaltsverzeichnis
1.
Lüftung ........................................................................................................................... 3
1.1
Lüftungszentralen .................................................................................................... 4
1.2
Auslegung der Lüftungsanlage nach ÖNORM H6038 (2014) .................................. 4
1.3
Wie wäre der Planungsablauf in der „Kollwitzstraße“ nach ÖNORM H6038
verlaufen? .......................................................................................................................... 5
2.
1.4
Verteilleitungen und Brandschutzkonzept................................................................ 8
1.5
Dimensionierung für Wohneinheiten in der „Kollwitzstraße“ nach ÖNORM H6038 .. 9
1.6
Wohnungsverteilung...............................................................................................10
Wärmeversorgung – Heizung und Warmwasserversorgung ..........................................12
2.1
Bestandsbeschreibung der „Kollwitzstraße“ ...........................................................12
2.2
Beschreibung des ausgeführten Heizsystems ........................................................12
Arbeitsblatt Lüftung ..............................................................................................................14
Aufgabe 1 Auslegung von kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen.................................14
Arbeitsblatt Auswahl und Planung eines Heizsystems ..........................................................17
Aufgabe 2 Auswahl eines Heizsystems.............................................................................17
Aufgabe 3 Auswahl eines Biomasseheizsystems am Beispiel „Kollwitzstraße“ .................18
Arbeitsblatt Beurteilung der CO2-Bilanz von Pelletsheizsystemen ........................................20
Aufgabe 4 Recherchen zu CO2-Bilanzen ..........................................................................20
Arbeitsblatt Kostenersparnis bei Umstieg auf ein Biomasseheizsystem ...............................21
Aufgabe 5 Kostenberechnungen für Heizsysteme ............................................................21
Arbeitsblatt Jahresnutzungsgrad ..........................................................................................22
Aufgabe 6 Effizienz von Biomasseheizsystemen ..............................................................22
Abbildungsverzeichnis ..........................................................................................................23
Tabellenverzeichnis ..............................................................................................................23
Impressum ...........................................................................................................................24
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
2
1.
Lüftung
In Österreich sind die maßgebenden OIB-Richtlinien für die bautechnischen Vorschriften die
OIB-Richtlinie 3 (Hygiene, Gesundheit und Umweltschutz) und die OIB-Richtlinie 6
(Energieeinsparung und Wärmeschutz). Sie fordern, wenn in Aufenthaltsräumen eine
natürliche Lüftung zur Gewährleistung eines gesunden Raumklimas nicht ausreichend ist,
eine entsprechend bemessene mechanische Lüftung.
Weiters sind nach OIB-Richtlinie 6 Lüftungsanlagen beim erstmaligen Einbau immer mit
einer effizienten Wärmerückgewinnung auszustatten. Bezüglich Elektroenergieeffizienz
schreibt die OIB-Richtlinie 6 vor, dass unter anderem auf eine genaue und überlegte
Rohrführung geachtet werden muss, um die Druckverluste so gering wie möglich zu halten.
Verschiedene Regelwerke (insbesondere OIB-Richtlinie 6, ÖNORM H 6038) fordern eine
dichte Gebäudehülle und die Sicherstellung eines Mindestluftwechsels. Um eine hohe
Luftqualität sicherzustellen, ist in jedem Fall ein Lüftungskonzept erforderlich: manuelle
Fensterlüftung, Abluftanlage mit unkontrollierter Zuluft, kontrollierte mechanische Be- und
Entlüftung von Wohnungen mit Wärmerückgewinnung.
Aufgrund der heutigen luftdichten Bauweise von Wohnbauten ist es in den meisten Fällen
erforderlich, um Feuchteschutz, hygienischen Standard und Energieeffizienz zu
gewährleisten, entsprechende kontrollierte mechanische Zu- und Abluftanlagen mit
effizienter Wärmerückgewinnung einzubauen. Maßgebend für die Auslegung des
Außenluftvolumenstromes ist die ÖNORM H6038.
Grundsätzliches …
… zur Lüftung
Der Lüftungs-Leitwert LV (W/K) = r * c * V * N
Die spezifische Wärmekapazität der Luft ist mit c = 0,33 Wh/m3K anzusetzen.
Undichtheiten bedeuten in der Heizperiode Exfiltration warmer Raumluft und Infiltration kalter
Außenluft. Diese wird im Energieausweis berücksichtigt.
In der „Kollwitzstraße“ wurden Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung ausgeführt. Sie
stellen einen wesentlichen Bestandteil des Energiekonzeptes dar und bieten zugleich einen
hohen Komfort für die NutzerInnen.
Die ÖNORM B8110-6 weist bei natürlicher Lüftung auf einen energetisch wirksamen
Luftwechsel von nL = 0,4 1/h hin.
Tipp …
… der Architekt im Interview
Auf http://www.e-genius.at/fileadmin/user_upload/Interviewfrage_Lueftung.mp3 beantwortet
Dr. Burkhard Schule Darup die Frage: „Welche Faktoren waren ausschlaggebend für die
Wahl des Lüftungssystems?“
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
3
1.1
Lüftungszentralen
Die zentralen Lüftungsgeräte1 wurden pro Treppenaufgang im Keller des Gebäudes
installiert. Das Lüftungsgerät wurde für ein Luftvolumen von 500 bis 800 m3 pro Stunde für
jeweils acht Wohnungen dimensioniert. Die Wärmerückgewinnung des Gerätes ermöglicht
einen Wärmebereitstellungsgrad2 von über 85 %. Dadurch reduzieren sich die
Wärmeverluste infolge von Lüftung auf etwa 5 kWh/m2a.
Vertiefung …
… zum Luftwechsel
In Deutschland muss ein 7-facher Luftwechsel sichergestellt werden (vgl dazu ÖNORM
B8110-6, siehe oben) Das entspricht bei Fensterlüftung einem Wärmeverlust von etwa 50
kWh/m2a. Es muss allerdings beachtet werden, dass die meisten MieterInnen weniger lüften
und nur einen – hygienisch unzureichenden – Luftwechsel von etwa 0,3 1/h durchführen.
Der Frostschutz für den Wärmetauscher des Lüftungsgerätes wird durch ein Vorheizregister
sichergestellt, das in der Außenluftzuführung vor dem Gerät montiert ist. Die Beheizung
dieses Registers erfolgt über die Heizanlage des Gebäudes und wird nur zugeschaltet, wenn
eine kritische Temperatur unter –4 °C in der Außenluftzuführung erreicht wird. Der
Energiebedarf für dieses Vorheizregister beträgt circa 30 kWh im Jahr pro Wohneinheit.
1.2
Auslegung der Lüftungsanlage nach ÖNORM H6038 (2014)
Für die Auslegung der Nennlüftung ist in Österreich die ÖNORM H6038 maßgeblich.3
Vertiefung …
… zur Auslegung der Lüftungsanlage nach ÖNORM H 6038 (2014)
Für die Projektierung sind erforderlich:
1) Festlegung der Zonengliederung für Zuluft-, Überström- und Ablufträume,
2) Festlegung der erforderlichen Zu- und Abluft-Volumenströme,
3) Festlegung der Zuluft-Einblastemperaturen,
4) Festlegung der maximal zulässigen Schallpegel in den Räumen,
5) Festlegung der Maßnahmen zur Erhaltung der Brandabschnitte,
6) Aufstellung und Funktion des Zu- und Abluftgerätes mit Wärmerückgewinnung
einschließlich dessen Komponenten,
7) Festlegung der Funktionen der Automatisierungs- und Bedienungseinrichtung,
Siehe dazu auch „dezentrale Lüftungssysteme“ unter http://www.e-genius.at/energieeffizientegebaeudekonzepte/kontrollierte-wohnraumlueftung-mit-waermerueckgewinnung.
2 Der Wärmebereitstellungsgrad ist die Temperaturdifferenz zwischen der Zu- und Außenluft in Bezug
gesetzt zur Temperaturdifferenz zwischen Ab- und Außenluft.
3 Da das Beispielgebäude in Nürnberg steht, erfolgte im konkreten Fall die Auslegung nach
DIN 1946-6. Diese ist im Text nur ansatzweise dargestellt.
1
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
4
8) Anordnung der Außenluft- und der Fortluft-Durchlässe,
9) Anordnung der Zu-, Überström- und Abluft-Durchlässe,
10) Festlegung der Luftleitungsführung,
11) Wartung und Reinigung.
1.3
Wie wäre der Planungsablauf in der „Kollwitzstraße“
nach ÖNORM H6038 verlaufen?
Zunächst werden in den Wohnungen die Räume folgenden Kategorien zugeordnet:



Zulufträume: Schlaf-, Kinder-, Arbeits-, Wohn-, Gäste-, Esszimmer
Ablufträume: Küche, Bad, WC, Abstellraum
Überstromräume: Gang, Vorraum, Stiege
Abbildung 1: Grundriss von zwei Dreizimmerwohnungen in der Kollwitzstraße nach der Sanierung
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
5
Abbildung 2: Grundriss einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung in der Kollwitzstraße nach der
Sanierung
Nach der Zuteilung der Räume werden die Luftvolumenströme bestimmt. Die
Raumluftbelastung einer Wohnung ist von vielen Parametern abhängig, so z. B. von der
Anzahl der Personen (CO2-Wert), Emissionen aus Baustoffen und
Einrichtungsgegenständen usw.
Im Wohnbereich sind die maßgebenden Größen für die Luftvolumenströme die
Raumluftfeuchte sowie Kohlenstoffdioxid (CO2) und Volatile Organic Compounds (VOC).
Die Qualität der Raumluft wird in verschiedenen Normen festgelegt und ist von dem/der
Planenden entsprechend festzulegen. Kategorien für die Raumluftqualität findet man in der
ÖNORM EN 15251:2007, der ÖNORM EN 13779:2008 und der EN ISO 7730.
Für die entsprechenden Zuluftvolumenströme pro Person wurde eine maximale
CO2-Konzentration im Raum von CO2max = 1000 ppmv festgelegt.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
6
Raumart
Zuluftvolumenstrom
Mindest-Abluftvolumenstrom
[m3/h]
Schlafraum (Eltern-, Kinder-,
Gästezimmer)
25 [m3/hPers] a
b
Arbeitszimmer
30 [m3/hPers]
b
Wohnzimmer (Esszimmer,
Wohn-Esszimmer) für 1- bis 2Personen-Haushalt c
30 [m3/h]
b
Wohnzimmer (Esszimmer,
Wohn-Esszimmer) für >2Personen-Haushalt c
15 [m3/hPers]
b
Kochnische, Küche c
30
Badezimmer
30
WC-Raum
15
Tabelle 1: Zuluft- und Abluftvolumenstrom nach ÖNORM H6038
a. Dieser Wert ist für luftqualitätsabhängige Betriebsweise anzusetzen. Wenn keine
luftqualitätsabhängige Betriebsweise realisiert wird, kann ein Wert von 𝑉̇ = 20m3/hPers verwendet
werden.
b. Verbleibende Abluftvolumenströme sind auf andere Ablufträume aufzuteilen. Ein MindestAbluftvolumenstrom von 10m 3/h je Raum ist einzuhalten.
c. Bei Wohn- und Esszimmer mit integrierter Küche ist der Volumenstrom als Summe aus Zu- und
Überstromvolumenstrom zu verstehen, d.h. der Abluftvolumenstrom im Küchenbereich muss
mindestens so groß sein wie der Zuluftvolumenstrom im Wohn-Essbereich.
Der Zuluftvolumenstrom je Wohneinheit in der „Kollwitzstraße“ kann unter folgenden
Annahmen bestimmt werden:




zeitabhängige Steuerung
Überprüfung, ob Maßnahmen zur Beeinflussung der Raumluftfeuchte notwendig
sind
Aufgrund des vorgegebenen Grundrisses sind keine Überstromzonen möglich
Zuluft und Abluft ausbalanciert
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
7
Raumart
Zuluft
Schlafraum (2 Personen)
40
Kinderzimmer (1 Person)
20
Wohnzimmer (> 2 Personen)
45
Überströmung
Abluft
Küche
45
Bad
40
WC
20
Summe
105 m3/h
105 m3/h
Tabelle 2: Luftvolumenströme nach Raumart
Dimensionierungs-Luftvolumenstrom geteilt
durch Belegungszahl [m3/hPers]
Maßnahmen zur Anhebung der
Raumluftfeuchte
< 30
keine
30 bis 40
empfohlen
> 40
erforderlich
Tabelle 3: Maßnahmen zur Anhebung der Raumluftfeuchte (Quelle: ÖNORM H6038 Entwurf 2013)
Die Berechnung nach Tabelle 4 ergibt einen Wert von 35, das heißt, es werden Maßnahmen
zur Anhebung der Raumluftfeuchte empfohlen. Eine Maßnahme könnte mit einem
Zeitprogramm realisiert werden, mit welchem eine Bedarfs- und eine Grundlüftung eingestellt
werden kann.
1.4
Verteilleitungen und Brandschutzkonzept
Grundsätzliches …
… zu Luftleitungssystemen
Beim Luftleitungsprinzip bzw. der Verrohrung für Lüftungsanlagen unterscheidet man
zwischen einer Luftführung mit Abzweigern und einer Sternverrohrung, die auch als
„Spaghettiverrohrung“ bezeichnet wird.
Luftführung mit Abzweigern:
Bei der Verrohrung mit Abzweigern werden die Luftleitungen zu den Wohnungen bzw. den
einzelnen Räumen ausgehend von einer Hauptluftleitung abgezweigt. Zwischen den
Wohnungen bzw. den Räumen müssen jedoch Telefonieschalldämpfer installiert werden.
Vorteil:
- kurze Leitungslängen
- meist geringere Kosten
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
8
Sternverrohrung:
Bei der Sternverrohrung werden ausgehend von einem zentralen Verteiler die Luftleitungen
sternförmig zu den Wohnungen bzw. Räumen geführt. Es ergeben sich wesentlich mehr
Leitungen, die aber im Querschnitt deutlich geringer sein können (meist ca. 80 mm).
Zwischen den Rohren ist ein Mindestabstand, der dem Durchmesser des Rohres entspricht,
einzuhalten. Die Verlegung der Rohre ist im Bauplan einzuzeichnen, um Beschädigungen
durch nachträgliche Bohrungen zu vermeiden.
Vorteil:
- einfachere Reinigung
- einfachere Einregulierung
- geringere Rohrquerschnitte
- einfachere Umwandlung eines Abluftraumes in einen Zuluftraum
- Telefonieschalldämpfer kann eventuell entfallen
Grundsätzlich kann man nicht sagen, dass ein System besser ist als das andere.
Letztendlich entscheidet das Gesamtkonzept. So kommt z. B. bei in die Betondecke
eingelegten Luftleitungen aufgrund der Rohrquerschnitte fast ausschließlich die
Sternverrohrung zur Anwendung. Bei Sanierungen bzw. der Rohrleitungsführung in der
abgehängten Decke kommt meist das System mit Abzweigern zum Tragen. Beide Systeme
können auch kombiniert werden. Möglich ist z. B. die Aufteilung auf die einzelnen
Stockwerke mit Abzweigern und die Verteilung innerhalb des Stockwerkes mit einem
Unterverteiler im Sternsystem. Oder es wird die Zuluft als Sternverrohrung und die Abluft mit
Abzweigern ausgeführt.
(Greml, 2010: Komfortlüftungsinfo Nr. 13 Sternverrohrung oder Abzweiger – Quell- oder
Induktionslüftung; http://www.komfortlüftung.at/fileadmin/komfortlueftung/EFH/komfortlueftun
g.at_-_Info_Nr._13_Sternverrohrung_oder_Abzweiger__Quell_oder_Induktionslueftung_V_1.0.pdf)
Die Verteilleitungen der Lüftungsanlage führen in der „Kollwitzstraße“ als Steigstränge
vertikal durch die Badbereiche und sind brandschutzmäßig als L-90-Leitungen ausgeführt. Je
Wohnung wurde jeweils eine Zu- und Abluftleitung gewählt, um die geforderten
Brandschutzklappen in der Lüftungszentrale anbringen zu können und die Wartung zentral
ohne Begehen der Wohnungen ausführen zu können.
1.5
Dimensionierung für Wohneinheiten in der „Kollwitzstraße“ nach
ÖNORM H6038
Eine Dimensionierung der Sammelleitungen erfolgt unter Berücksichtigung eines
Abminderungsfaktors aufgrund der Anzahl der Wohneinheiten und der
Volumenstromanpassung (Tabelle 4). Die Reduktion des Volumenstromes ergibt sich
aufgrund der Annahme, dass nicht alle gleichzeitig die maximale Luftmenge brauchen; je
mehr Wohneinheiten ein Gebäude hat, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle
gleichzeitig die maximale Luftmenge brauchen.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
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Art der
Volumenstromanpassung
in den Wohneinheiten
Abminderungsfaktor
3–6 Wohneinheiten
> 6 Wohneinheiten
Manuell durch Nutzer
1,0
0,9
Unabhängig von Nutzer (z. B.
über CO2-Konzentration)
0,9
0,75
Tabelle 4: Abminderungsfaktoren gemäß ÖNORM H6038
Die Volumenstromanpassung erfolgt unabhängig vom Nutzer. Laut Tabelle 4 ergibt sich für
die „Kollwitzstraße“ ein Abminderungsfaktor von 0,9.
In der „Kollwitzstraße“ gibt es vier Geschoße, das heißt, für einen Strang ergeben sich
4 x 105 m3/h x 0,9 = 378 m3/h Luftvolumenstrom. Bei einer maximalen
Strömungsgeschwindigkeit gem. ÖNORM H6038:2014 von v = 3,5 m/s ergibt dies einen
Innendurchmesser von d = 195 mm. Wählen würde man daher ein Spirorohr DN4 200 mm.
1.6
Wohnungsverteilung
Abbildung 3: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung
4
DN steht für Nennweite innerer Durchmesser.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
10
Die horizontale Verteilung innerhalb der Wohnungen erfolgt jeweils von einem
Verteilerkasten für Zu- und Abluft mittels Kunststoffrohren. Die Verteiler dienen gleichzeitig
zur Telefonieschalldämpfung und im Bedarfsfall für die Kontrolle und Reinigung der
Leitungen. Zugleich konnte mit einer sehr geringen Aufbauhöhe für die Installation gearbeitet
werden, sodass die Deckenabhängung in den Fluren, wo die Leitungsführung erfolgte, die
Raumhöhe nur geringfügig vermindert. Die Luftdurchlasselemente (Luftauslässe) zu den
Aufenthaltsräumen wurden als Weitwurfdüsen ausgeführt, sodass nur ein kurzes Verteilnetz
Stromverbrauch für die Lüftungsanlage – Kollwitzstraße 5
pro Wohnung erforderlich ist. Abluftventile befinden sich in der „Kollwitzstraße“ in Bad, WC,
Wh pro m³
Küche (denkbar wären in der österreichischen Ausführung auch Abluftventile im Gang).
0,5
Wh/m³
Anforderung
0,4
0,2
Filterwechsel
Filterwechsel
0,3
0,1
0
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Mai
Abbildung 4: Der Stromverbrauch für die Lüftung in einem Passivhaus sollte unter 0,45 Wh pro m 3
ausgetauschter Luft liegen. Der Stromverbrauch in der „Kollwitzstraße“ für die Lüftungsgeräte wurde
gemessen und mit dem Luftvolumen verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass der Stromverbrauch
für die Lüftungsgeräte im Zielbereich liegt. Zudem ist erkennbar, dass die Verbrauchswerte nach den
Filterwechseln günstiger liegen und dass die Einstellung der Anlage ab November 2010 optimiert
wurde.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
11
2.
Wärmeversorgung – Heizung und Warmwasserversorgung
Grundsätzliches …
… zur Wärmeversorgung
Wie hängen eine energetisch hocheffiziente Sanierung und die Wahl des Heizsystems
zusammen?
Wird ein Gebäude hochwertig energetisch saniert, so wird der Heizwärmebedarf bis zu
90 Prozent gesenkt. Auf Grund dessen ist es sehr günstig, wenn der Austausch des
Heizsystems innerhalb des Gesamtsanierungskonzepts durchgeführt wird. Nur dann kann
ein optimal angepasstes System gewählt werden. Alte Systeme führen auf Grund von
Überdimensionierungen meist zu erhöhten Anlagenverlusten. Die Erneuerung des
Heizsystems ist daher bereits bei der Planung einer hocheffizienten Sanierung mit
einzubeziehen, um eine sinnvolle Integration zu ermöglichen.
Im Zuge einer hocheffizienten Sanierung muss immer ein Höchstmaß an (Energie-)Effizienz
angepeilt werden. Im Idealfall ist das Gebäude nach Abschluss der Sanierungsarbeiten auf
EnerPHit (Zertifizierung für Bestandsgebäude nach Kriterien des Passivhaus Instituts
Darmstadt, siehe: http://passiv.de/de/03_zertifizierung/02_zertifizierung_gebaeude/04_enerp
hit/04_enerphit.htm) oder Passivhaus-Standard gebracht worden. In diesem Fall kann ein
sehr kostengünstiges Heizsystem mit geringster Leistung in Verbindung mit einer
kontrollierten Wohnraumlüftung (mit Wärmerückgewinnung) installiert werden.
(Quelle: Modul Hocheffiziente Sanierung, www.e-genius.at)
2.1
Bestandsbeschreibung der „Kollwitzstraße“
Im Bestandsgebäude war im Zuge einer Modernisierungsmaßnahme in den 1980er-Jahren
eine Gaszentralheizung eingebaut worden. Die Zentrale befand sich im Dachgeschoß des
mittleren Baukörpers. Das Verteilsystem erfasste alle drei Gebäude mit den 54
Wohneinheiten. Die Wärmeübergabe erfolgte über Heizkörper mit Thermostatventil. Die
Warmwasserbereitung erfolgte dezentral über Gas-Durchlauferhitzer in den Wohnungen.
2.2
Beschreibung des ausgeführten Heizsystems
Die Heizung und Warmwasserversorgung des Gebäudes nach der Sanierung erfolgte durch
den Anschluss an das Nürnberger Fernwärmenetz. Es ist sehr sinnvoll, Gebäude, die im
Einzugsgebiet liegen, an ein Fernwärmesystem anzuschließen, um dadurch mittels der
zentralen Fernwärmetechnik kontinuierlich eine möglichst effiziente und regenerative Lösung
zu ermöglichen. Durch die hohe Effizienz macht der Anschluss auch langfristig Sinn, wobei
der hohe Anteil der Warmwasserbereitung zu einer äußerst günstigen Konstellation
hinsichtlich der Jahresdauerlinie führt.
Eine zentrale Übergabestation im Gebäude „Kollwitzstraße“ im mittleren der drei Gebäude
sorgt in Verbindung mit einem Warmwasser-Speicherladesystem für einen günstigen
Anschlusswert. Die Leistungsauslegung erfolgte nach dem sommerlichen
Warmwasserbedarf. Die erforderliche Heizleistung liegt deutlich niedriger. Die
Verteilleitungen für das Heizsystem und für das Warmwasser verlaufen auf der Südseite des
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
12
Gebäudes unter der Kellerdecke innerhalb der Wärmedämmung und somit innerhalb der
thermischen Hülle, also im konditionierten Bereich. Dadurch werden die Leitungsverluste
sehr gering gehalten. Die Steigleitungen sind möglichst zentral angeordnet in den jeweiligen
Badbereichen.
Innerhalb der Wohnungen wurde jeweils ein Verteiler im Bad bzw. im Flurbereich installiert.
Die Leitungen konnten kostengünstig unterhalb des Estrichs verzogen und die Heizkörper
mit elektronischem Heizkostenverteiler ohne Platzverlust unter den Fenstern angebracht
werden.
Da es sich beim vorliegenden Objekt entsprechend der Definition in der OIB-Richtlinie 6 um
eine größere Renovierung handelt, müsste in Österreich ein hocheffizientes alternatives
Energiesystem in Betracht gezogen werden. Die Wahl für die Heizungs- und
Warmwasserversorgung des Gebäudes nach der Sanierung hätte zum Beispiel auf ein
Mikro-Biomassewerk fallen können, das mit einem Konversionsfaktor fCO2 = 51 g/kWh
(Heizwerk erneuerbar Quelle OIB-Richtlinie 6 2011) einen hervorragenden Wert aufgewiesen
hätte. Dieses wäre unmittelbar neben dem Objekt aufgestellt worden, um Energieverluste
der Leitungen zu reduzieren.
Die Warmwassererwärmung, wie sie oben beschrieben wurde, entspricht den Anforderungen
Hilfsstrom
für Sanitärsystem
die Heizanlage
– Kollwitzstraße
– 17
der ÖNORM B5019. Da die Leitungen
für das
im Bestand
bleiben, wäre1 auch
kWh/m²
ein zentrales Speicher-Ladesystem gewählt worden.
0,07
kWh/m² im Monat
0,06
0,05
0,04
2009/2010
0,68 kWh/(m²a)
2010/2011
0,61 kWh/(m²a)
0,03
0,02
0,01
0
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Abbildung 5: Die spezifischen Kennwerte für den Heizungsstromverbrauch (für Heizzentrale,
Regelung, Pumpen, Zirkulation Warmwasser) liegen bei gut 0,6 kWh/m 2a. Der höhere Anteil davon
fällt auf den Warmwasserbereich, der auch im Sommer durchläuft
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
13
Arbeitsblatt Lüftung
Aufgabe 1
Auslegung von kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen
Notwendige Hilfsmittel: Internet, Abbildung 6 (Wohnungslösung 1) und Abbildung 7
(Wohnungslösung 2)
Vorschlag zur Durchführung: Einzel- oder Gruppenarbeit
Dauer
Die Raumluftqualität ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden.
Gebäude sind heute weitgehend luft- und winddicht, mit manuellem Lüften
werden daher erfahrungsgemäß kaum optimale Luftwechselraten erzielt. Beim
Lüften über Fenster geht Energie verloren. Führt man die Luft aber über einen
Wärmetauscher, kann man die Wärme der „verbrauchten“ Luft zu einem großen
Teil rückgewinnen.
ca.
10 min
a. Welche Mengen Frischluft braucht ein Mensch?
b. Bei der Auslegung von kontrollierten Wohnraumlüftungsanlagen
beginnt man mit der Zuteilung der Raumart und des
Verwendungszwecks. Was versteht man darunter?
ca.
30 min
c. Kennzeichnen Sie im Grundriss Zuluft- und Ablufträume.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
14
Abbildung 6: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung
Hinweis: Der Grundriss kann in hoher Auflösung unter http://www.egenius.at/fileadmin/user_upload/Wohnungsloesung_1.jpg heruntergeladen
werden.
d. Recherchieren Sie, auf welchen Parametern die
Zuluftvolumenströme für die Zulufträume nach der ÖNORM H6038
basieren.
ca.
30 min
e. Welche Voraussetzungen bestehen bei der Verwendung der
Zuluftvolumenströme von 25 m3/hPers und 20 m3/hPers?
Hohe Nutzerakzeptanz zu erreichen, ist ein wesentlicher Aspekt bei der Planung
einer Lüftungsanlage. Ein Kritikpunkt ist immer wieder eine zu trockene Raumluft.
f.
Welche Maßnahmen können getroffen werden, um einer Reduktion
der Raumluftfeuchte entgegenzuwirken bzw. um diese anzuheben?
ca.
30 min
g. Welche Luftwechselraten sollten für die verschiedenen Räume
jeweils erreicht werden?
h. Zeichnen Sie das Leitungssystem der linken Wohnung in
Abbildung 7 ein.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
ca.
25 min
15
Abbildung 7: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung
Hinweis: Der Grundriss kann in hoher Auflösung unter http://www.egenius.at/fileadmin/user_upload/Wohnungsloesung_2.jpg heruntergeladen
werden.
i.
Wenn Zeit bleibt, berechnen Sie Luftvolumenströme.
ca.
30 min
Durch die Optimierung der Lüftungsanlage kann viel Energie eingespart werden.
Ein geringer Stromverbrauch ist auch wichtig hinsichtlich der Akzeptanz bei
NutzerInnen.
j.
Wofür braucht eine Lüftungsanlage Energie, und welche
Forderungen stellen die OIB-Richtlinien und die Normen bezüglich
Effizienz der Motoren von kontrollierten
Wohnraumlüftungsgeräten?
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
ca.
25 min
16
Arbeitsblatt Auswahl und Planung eines Heizsystems
Wird ein Gebäude hochwertig energetisch saniert, so kann der Heizwärmebedarf um etwa
90 Prozent gesenkt werden. Alte Heizsysteme sind dann meist nicht mehr geeignet und
führen zu hohen Anlagenverlusten. Die Erneuerung des Heizsystems ist daher bereits bei
der Planung einer hocheffizienten Sanierung mit einzubeziehen.
Aufgabe 2
Auswahl eines Heizsystems
Notwendige Hilfsmittel: Internet
Vorschlag zur Durchführung: Referat, Gruppenarbeit
Dauer
Im Bestandsgebäude wurde vor der Sanierung mittels Gaszentralheizung
geheizt. Die Zentrale befand sich im Dachgeschoß des mittleren Baukörpers. Das
Verteilsystem erfasste alle drei Gebäude mit den 54 Wohneinheiten. Die
Wärmeübergabe erfolgte über Heizkörper mit Thermostatventil. Die
Warmwasserbereitung erfolgte dezentral über Gas-Durchlauferhitzer in den
Wohnungen.
Im Zuge der Sanierung sollte ein effizientes Heizsystem eingebaut werden.
ca.
20 min
a. Welche Systeme kommen für Wärmeversorgung und
Warmwasserbereitung in einem sanierten mehrgeschoßigen
Wohngebäude entsprechend den rechtlichen Vorschriften infrage?
Welche sind im Hinblick auf Klimaschutz und eine nachhaltige
Energieversorgung vorteilhaft?
b. Präsentieren Sie Ihre Auswahl und begründen Sie, warum Sie sich
für dieses System entscheiden.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
Lernbaustein Gebäudetechnik
ca.
15 min
17
Aufgabe 3
Auswahl eines Biomasseheizsystems am Beispiel „Kollwitzstraße“
Notwendige Hilfsmittel: Internet, Energieausweis Kollwitzstraße
Vorschlag zur Durchführung: Gruppenarbeit, ggf. Planspiel
Dauer
Sie müssen sich auf ein erstes Gespräch mit den Vertretern des Bauträgers und
dem planenden Architekten der „Kollwitzstraße“ vorbereiten. Da die Entscheidung
des Heizsystems noch nicht getroffen ist, wird das Gesprächsthema in erster
Linie der Vergleich zwischen Pellets- und Hackgutheizung sein. Bereiten Sie sich
anhand der folgenden Punkte vor:
ca.
15 min
a. Recherchieren Sie den Heizwert von 1 Tonne Pellets sowie den
Heizwert von einem Schüttraummeter (Srm) Holzhackgut mit 35 %
Wassergehalt (Nadelholz/Weichholz).
b. Berechnen Sie überschlägig den erforderlichen
Jahresenergiebedarf für Raumwärme (in kWh) für das
Beispielgebäude.
c. Berechnen Sie auf der Basis des berechneten
Jahresenergiebedarfs und des Heizwerts die benötigte
Pelletsmenge in Tonnen und zum Vergleich die benötigte
Hackgutmenge in Srm.
d. Schätzen Sie, wie groß das Hackgutlager (Bruttovolumen) bei
zweimaliger jährlicher Befüllung (Füllgrad 80 %) und wie groß das
Pelletslager (Bruttovolumen) bei einmaliger jährlicher Befüllung
(Füllgrad 70 %) sein muss.
ca.
15 min
ca.
5 min
e. Wie unterscheiden sich prinzipiell die Investitionskosten für den
Kessel und das Lagersystem (inkl. Austragssystem) bei Hackgutund Pelletskessel?
f.
Recherchieren und vergleichen Sie Brennstoffkosten in Cent je
kWh …
i. … für Pellets.
ii. … für Hackgut.
ca.
30 min
Tipp: Informationen finden Sie im Modul Biomasseheizungen unter http://www.egenius.at/erneuerbare-energien/grundlagen-biomasseheizungen, auf der
Webseite von Propellets: http://www.propellets.at und auf der Webseite von
klima:aktiv: http://www.klimaaktiv.at/erneuerbare.html
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
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g. Überlegen Sie, was aus Ihrer Sicht bei der Befüllung von Pellets
bzw. Hackgutlagern bezüglich Staubentwicklung zu beachten ist,
und recherchieren Sie die Vorschriften.
ca.
30 min
h. Bereiten Sie sich auch auf folgende Fragen des Kunden vor: Wie
steht es mit der Ascheentstehung im Vergleich? Wie
unterscheiden sich Hackgut- und Pelletsanlagen in Bezug auf
Betreuung und Wartungsaufwand?
ca.
15 min
i.
Bilden Sie ein Planungsteam (Bauherr, Planungsteam
Architektenbüro, Haustechnikteam). Besprechen Sie im Team die
oben angeführten Punkte und diskutieren Sie die jeweiligen
Eigenschaften, Vor- und Nachteile von Pellets- und
Hackgutheizsystemen. Entscheiden Sie sich für ein System für den
mehrgeschoßigen Wohnbau mit 50 kW Heizlast. Begründen Sie
Ihre Entscheidung.
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
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ca.
30 min
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Arbeitsblatt Beurteilung der CO 2-Bilanz von
Pelletsheizsystemen
Aufgabe 4
Recherchen zu CO2-Bilanzen
Notwendige Hilfsmittel: Internet
Vorschlag zur Durchführung: Einzel- oder Gruppenarbeit
Dauer
Im Zuge der aktuellen Klimadiskussion wird immer wieder die Frage aufgeworfen,
wie hoch die CO2-Emissionen einzelner Energieträger sind. Erneuerbare
Energieträger ermöglichen CO2-freie und kostengünstige Versorgung mit Wärme.
a. Recherchieren Sie CO2-Bilanzen (g CO2eq/kWh) für die Herstellung
von Holzpellets aus Sägenebenprodukten. Die Prozesswärme zur
Trocknung entsteht dabei durch die Verfeuerung von Holzhackgut.
ca.
10 min
b. Recherchieren Sie CO2-Vergleichswerte für fossile Brennstoffe
(ohne Transport).
c. Wie ist die CO2-Bilanz für den Transport von Holzpellets …
i.
… bis zu 500 km weit?
ii. … über eine Distanz zwischen 500 und 10.000 km?
iii. … über eine Distanz von mehr als 10.000 km?
d. Wie ist die CO2-Summenbilanz für Produktion und Transport von
Holzpellets mit einer Transportdistanz von mehr als 10.000 km?
ca.
30 min
e. Wie könnte man die CO2-Bilanz für den Transport berechnen, wenn
diesbezüglich keine konkreten Daten zu finden sind?
Fallbeispiel Sanierung Mehrfamiliengebäude „Kollwitzstraße“ –
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Arbeitsblatt Kostenersparnis bei Umstieg auf ein
Biomasseheizsystem
Aufgabe 5
Kostenberechnungen für Heizsysteme
Notwendige Hilfsmittel: Internet
Vorschlag zur Durchführung: Einzelarbeit, Referat
Dauer
Ein alter Ölkessel soll durch einen neuen Pelletskessel ersetzt werden. Der
bisherige Ölverbrauch war 4.000 Liter pro Jahr. Der geschätzte
Jahresnutzungsgrad der alten Ölheizung ist 60 %. Der Jahresnutzungsgrad der
neuen Pelletsheizung liegt bei 80 %. Ein passender Pelletskessel kostet inklusive
Peripherie (z. B. Lageraustragssystem) und Montage ca. 18.000 Euro (ohne
Berücksichtigung von Förderungen).
Wie groß ist bei aktuellen Preisen die Ersparnis bei Umstieg auf den
Pelletskessel im Zeitraum von 15 Jahren? Ermitteln Sie dafür zunächst in den
folgenden Fragen die einzelnen Kennwerte und Kostenfaktoren.
ca.
10 min
a. Wie hoch sind Endenergiebedarf und Nutzenergiebedarf des alten
Ölkessels und des neuen Pelletskessels?
b. Wie hoch ist der Pelletsbedarf in Tonnen pro Jahr?
c. Recherchieren Sie Brennstoffkosten in Euro pro Handelseinheit …
i.
… für Heizöl.
ca.
15 min
ii. … für Holzpellets.
d. Berechnen Sie die Brennstoffverbrauchskosten für die gesamten
15 Jahre …
i.
… für Heizöl.
ca.
15 min
ii. … für Holzpellets.
e. Welche Kostenersparnis im Zeitraum von 15 Jahren ergibt sich
durch den neuen Pelletskessel (unter der Annahme, dass die
jährlichen Wartungskosten etwa gleich hoch sind)?
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ca.
15 min
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Arbeitsblatt Jahresnutzungsgrad
Biomassekleinfeuerungen verfügen mittlerweile über sehr hohe Wirkungsgrade5 am
Prüfstand. Ein Kessel arbeitet aber über das Jahr gesehen in sehr unterschiedlichen
Betriebszuständen, und es kommen weitere Verluste dazu (Bereitschafts- und
Verteilungsverluste). In der Praxis ergibt sich über ein gesamtes Jahr ermittelt für das
gesamte Heizsystem ein teilweise deutlich geringerer Wirkungsgrad (man spricht hier vom
Jahresnutzungsgrad).
Aufgabe 6
Effizienz von Biomasseheizsystemen
Notwendige Hilfsmittel: Internet
Vorschlag zur Durchführung: Einzelarbeit, Referat
Dauer
a. Recherchieren Sie durchschnittliche Wirkungsgrade von
Kleinfeuerungen am Prüfstand (z. B. im Modul Grundlagen
Biomasseheizungen auf www.e-genius.at) …
i.
… im Jahr 1985.
ca.
15 min
ii. … im Jahr 1990.
iii. … im Jahr 2012.
b. Vor Optimierungsmaßnahmen hat ein Biomasseheizsystem einen
Jahresnutzungsgrad von 70 % und einen Verbrauch von 6 Tonnen
Pellets pro Jahr. Nach Durchführung von
Optimierungsmaßnahmen hat das Heizsystem einen
Jahresnutzungsgrad von 80 %. Wie viel Brennstoff kann so pro
Jahr eingespart werden, und welche Kosten erspart man sich im
Laufe von zehn Jahren bei aktuellen Pelletspreisen?
ca.
30 min
5
Der feuerungstechnische Wirkungsgrad gibt Auskunft über die Effektivität der Verbrennung im
Kessel bei Nennleistung. Ein Pelletskessel weist einen feuerungstechnischen Wirkungsgrad von rund
85–95 % auf. Vergleiche auch Kesselwirkungsgrad und Jahresnutzungsgrad des Kessels.
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Abbildungsverzeichnis
Alle Abbildungen stammen, soweit nicht anders angegeben, von Burkhard Schulze Darup.
Abbildung 1: Grundriss von zwei Dreizimmerwohnungen in der Kollwitzstraße nach der
Sanierung .............................................................................................................................. 5
Abbildung 2: Grundriss einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung in der Kollwitzstraße nach
der Sanierung ........................................................................................................................ 6
Abbildung 3: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung 10
Abbildung 4: Der Stromverbrauch für die Lüftung in einem Passivhaus sollte unter 0,45 Wh
pro m3 ausgetauschter Luft liegen. Der Stromverbrauch in der „Kollwitzstraße“ für die
Lüftungsgeräte wurde gemessen und mit dem Luftvolumen verglichen. Dabei wurde
festgestellt, dass der Stromverbrauch für die Lüftungsgeräte im Zielbereich liegt. Zudem ist
erkennbar, dass die Verbrauchswerte nach den Filterwechseln günstiger liegen und dass die
Einstellung der Anlage ab November 2010 optimiert wurde. ................................................11
Abbildung 5: Die spezifischen Kennwerte für den Heizungsstromverbrauch (für Heizzentrale,
Regelung, Pumpen, Zirkulation Warmwasser) liegen bei gut 0,6 kWh/m2a. Der höhere Anteil
davon fällt auf den Warmwasserbereich, der auch im Sommer durchläuft ............................13
Abbildung 6: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung 15
Abbildung 7: Grundriss nach der Sanierung mit einer Zwei- und einer Vierzimmerwohnung 16
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Zuluft- und Abluftvolumenstrom nach ÖNORM H6038 .......................................... 7
Tabelle 2: Luftvolumenströme nach Raumart ........................................................................ 8
Tabelle 3: Maßnahmen zur Anhebung der Raumluftfeuchte (Quelle: ÖNORM H6038 Entwurf
2013) ..................................................................................................................................... 8
Tabelle 4: Abminderungsfaktoren gemäß ÖNORM H6038 ...................................................10
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Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:
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Wiedner Hauptstraße 8-10
1040 Wien
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T: ++43 1 58801-49523
F: ++43 1 58801-49533
E-Mail: contact(at)grat.at
http://www.grat.at
Projektleiterin und Ansprechperson:
Dr. Katharina Zwiauer
E-Mail: katharina.zwiauer(at)grat.at
Autor: Dr. Burkhard Schulze Darup
Fachdidaktik: Dr. Katharina Zwiauer
Unter Mitwirkung von: DI (FH) Joachim Mathä, DI Dr. Christoph Strasser,
Magdalena Burghardt MA, DI (FH) Sören Eikemeier, DI Karin Reisinger
Fachliche Beratung: DI Johannes Fechner
Lektorat, mediendidaktisches Design und technische Umsetzung: Magdalena Burghardt MA
Finanziert durch:
Nutzungsbedingungen:
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