BARF - Rohfleischfütterung B.a.R.f. Ist die Abkürzung für "biologisch

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BARF - Rohfleischfütterung
B.a.R.f. Ist die Abkürzung für "biologisch artgerechtes rohes Futter" und stellt die individuellste und
natürlichste Fütterungsform der Katze dar. Man unterscheidet grob zwischen drei Methoden der
Rohfleischfütterung: Barfen mit Supplementen, Rohfleischfütterung nach "Franken-Prey" und das
"Whole Prey Model" (mehr dazu im Bereich "Methoden der Rohfleischfütterung").
Dadurch, dass man nicht auf fertig abgepacktes und zusammengemischtes Futter angewiesen ist,
sondern selbst zusammen stellt, kann man die Ernährung seiner Katze auf ihren jeweiligen
Geschmack und Bedarf zuschneiden. Es gibt zahlreiche Tipps, Rezepte und Pläne zu dieser
Ernährungsform.
Barfmahlzeit im Hause:
vonengelnundteufeln.blogspot.com
Nachteilig ist, dass es erst eine gewisse Einarbeitungsphase benötigt, um sich mit der Materie, den
Ernährungsanforderungen von Katzen und der Beschaffung der Inhaltsstoffe vertraut zu machen.
Manch ein Katzenbesitzer scheut die Zubereitung von B.a.r.F., teilweise aus Unsicherheit, teilweise in
dem Glauben, es sei wahnsinnig aufwändig und kostenintensiv. Mit ein wenig Organisation und
Übung ist dem aber keineswegs so.
Eine Katze bekommt täglich etwa 30-50gr pro Kilogramm Körpergewicht an Fleisch (Supplemente
und Wasser nicht inklusive) und hält durch das Kauen der großen Fleischstücke ihr Gebiss sauber.
Auch das Fell wird glänzender, der Kotabsatz geringer und bekommt einen weniger durchdringenden
Geruch.
Falls man sich entscheidet, seiner Katze Rohfütterung anzubieten, so ist es ratsam, trotzdem
weiterhin einen gewissen Teil herkömmliche Dosennahrung zu geben. Müssen die Katzen
beispielsweise in die Tierklinik oder werden von einem Katzensitter betreut, kann es sonst schnell zu
Problemen kommen.
rohes Futter zur Zahnreinigung: die natürlichste Zahnbürste für Katzen
© BrandtMarke / www.pixelio.de
Viele Katzen haben Probleme mit Zahnbelägen und Zahnstein. Nass- oder Trockenfutter sind zur
Reinigung der Zähne nicht geeignet, da sie keinen nennenswerten Abrieb an den Zähnen erreichen
und zudem auch teilweise noch klebrigen Speisebrei fördern, der sich an den Zähnen ablagert.
Neben der Tatsache, dass Rohfütterung artgerecht und gesund ist, hält es die Zähne und das
Zahnfleisch der Katze sauber und widerstandsfähig. Durch die Verfütterung von Knochen und
sehnigen, großen Fleischstücken ist die Katze gezwungen, ihre Nahrung lange zu zerkauen.
Das verbessert die Kiefermuskulatur und hält Zähne und Zahnfleisch der Katze gesund und sauber.
Rohfutter bei Gewichtsproblemen und bei Schlingen von Futter
Barf kann zur "Therapie" von übergewichtigen Katzen verfüttert werden. Zum Einen stellt sich das
Sättigungsgefühl schneller ein, wenn die Katze ihr Futter zunächst selbst zerteilen muss und nicht
servierfertig herunterschlingen kann. Zum Anderen hält das Sättigungsgefühl bei artgerecht
zusammengestelltem Futter länger an als bei weniger artgerecht hergestelltem Industriefutter wie
Trockenfutter oder manchen Nassfuttersorten.
Ebenso kann man Katzen mit der Verfütterung von großen, rohen Fleischstücken das Schlingen beim
Fressen abgewöhnen. Nicht zuletzt ist auch die teilweise hohe Kalorien- und Kohlenhydratemenge in
Fertigfutter dafür verantwortlich, dass Katzen übergewichtig werden. Besonders in Trockenfutter
sind häufig derart viele Kalorien enthalten, dass normal aktive Katzen ein Übermaß an Energie zur
Verfügung gestellt bekommen, welches sie nicht abarbeiten können.
Rohfütterung für nierenkranke Katzen und Katzen mit Struvit-Steinen
Katzen, die an Nierenerkrankungen oder Struvit-Steinen leiden, benötigen eine spezielle Diät. Häufig
werden Diätfutter-mittel vom Tierarzt empfohlen und nicht weniger häufig sind diese leider
vollkommen ungeeignet und können die Krankheit gar noch verschlimmern. Nieren- oder
blasenkranke Katzen brauchen Futter ohne Getreide und pflanzliche Öle, mit viel Flüssigkeit und
einem angepassten Nährstoffgehalt. Für viele Katzenhalter sind solche Erkrankungen ein wichtiger
Grund, auf selbst zusammen gestellte Nahrung umzusteigen.
So sollten nierenkranke Katzen wenig Phosphor in ihrer Nahrung erhalten, weswegen eine
Supplementierung mit Knochenmehl nicht angeraten ist (Kalzium-Phosphor-Verhältnis möglichst 1,41,5 Teile Kalzium - 1 Teil Phosphor). Zudem benötigen sie einen geringeren Salzgehalt als gesunde
Katzen (weniger Natrium), statt Bierhefe sollten lieber Vitamin-B-Komplex-Tabletten verabreicht
werden. Bei Katzen mit Struvit sollte auf eine Zugabe von Magnesiumsupplementen verzichtet
werden.
Welches Fleisch ?
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Grundsätzlich kann man sagen, dass sich außer Schweinefleisch jedes Fleisch eignet, um es roh an
Katzen zu verfüttern. Innereien wie Magen und Herzen und geringfügig Leber (3-5% der Mahlzeit)
sollten ebenfalls verfüttert werden. Am besten sind fettreiche und sehnige Fleischstücke.
Rohes Schweinefleisch sollte man aufgrund des Risikos einer Ansteckung mit der Aujeszkyschen
Krankheit nicht an Katzen verfüttern. Dies ist eine durch einen Virus ausgelöste Seuche, die mit
quälendem Juckreiz einhergeht und letztlich zum Tod der Katze führt. Zwar gilt dieser Virus bei
deutschen Mastschweinen als ausgestorben, jedoch ist eine gewisse Vorsicht sicherlich angeraten.
Wildschweine und Schweine aus anderen Herkunftsländern als Deutschland können diesen Virus in
sich tragen.
"Exotischere" Fleischsorten wie beispielsweise Straußenfleisch oder Kängurufleisch eignen sich gut,
um Ausschlussdiäten bei Futterunverträglichkeiten durchzuführen. Dabei ist es sehr wichtig, eine
Fleischsorte zu verfüttern, bei der eine Unverträglichkeit ausgeschlossen werden kann, weshalb hier
davon abgeraten wird, dieses Fleisch als normale Mahlzeit an seine Katzen zu verfüttern. Es ist selten
in herkömmlichem Katzenfutter enthalten und kann deshalb helfen, den Auslöser für eine
Unverträglichkeit zu finden. Es soll bei einer Ausschlußdiät als "sicheres" Ausweichfutter zum
normalen Katzenfutter gelten.
Supplemente, was ist das?
Vereinfacht gesagt sind Supplemente die Nahrungszusätze, die die Katze neben dem Fleisch noch
braucht, um gesund und artgerecht ernährt zu werden. Dazu zählen Vitamine, Ballastsoffe, Fette und
dergleichen. Man kann diese als natürliche Zugaben zusetzen oder Fertigmischungen verwenden,
jedoch ist logischerweise eine natürliche und genau kontrollierbare Zugabe zur individuellen
Fütterung ratsamer.
Fertigmischungen von Supplementen gibt es ebenso wie die einzelnen natürlichen Zusätze auch in
verschiedenen Onlineshops. Einzeln erhältliche Zusätze sind beispielsweise Taurin, Lachsöl,
Knochenmehl, Gänseschmalz und die verschiedenen Vitamine. In geringeren Mengen werden dem
Fleisch auch Ballaststoffe (beispielsweise Gurke, Karotte oder Zuchini) zugegeben. Mehr dazu im
Bereich "Supplemente".
Wie weiß ich, was die Katze braucht?
Es gibt mehrere Wege, den Bedarf der eigenen Katze zu bestimmen. Ein Weg ist es, sich mithilfe von
Nährstoffdatenbanken und den Bedarfswerten der Katze eigene Rezeptzusammenstellungen zu
erarbeiten. Ein anderer Weg ist es, einen der speziellen Kalkulatoren zu verwenden, welche im
Internet kostenlos oder gegen eine kleine Spende erhältlich sind. (Link zu einem Kalkulator und einer
Nährstoffdatenbank in der "Linkliste")
Die Grundfragen, die sich bei der Berechnung stellen sind: "Welchen Bedarf hat meine Katze? Wieviel
ist durch die verfütterten Fleischsorten und Innereien abgedeckt? Wieviel muss ich noch zusätzlich
hinzufügen?" Der tägliche Bedarf an Nährstoffen ist bei jeder Katze individuell abhängig von
Körpergewicht, Alter und Aktivität. So benötigt eine erwachsene, wenig aktive Katze andere Mengen
als ein sehr aktiver Freigänger oder ein quirliges Kitten im Wachstum. Durchschnittwerte können im
Bereich "Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe" eingesehen werden.
Wissen wir, wieviel genau unsere Katze benötigt, ist der nächsten Schritt in Erfahrung zu bringen,
wieviel im verwendeten Fleich enthalten ist. Dabei helfen beispielsweise Nährstoffdatenbanken.
Bedarf und Nährstoffgehalt werden einander gegenübergestellt und eventuelle Fehlmengen durch
Zugabe von Supplementen ausgeglichen.
In unserem Blogbeitrag "Wie bediene ich einen Katzenfutter-Rechner?" wird anhand eines
Beispielrezepts Schritt-für-Schritt die Bedienung eines Katzenfutter-Rechners erklärt.
Welches Zubehör wird benötigt?
Verschieden große Schüsseln, eine Feinwaage, ein Mixer, gute und scharfe Messer, Vorratsdosen und
ein geräumiger Gefrierschrank sind Grundvoraussetzungen, um rohe Katzennahrung zuzubereiten.
Ein guter, leistungsstarker Fleischwolf ist wünschenswert. Schneidebretter aus Holz oder Bambus
dienen als pflegeleichte Unterlage zum Zubereiten.
Teilbarf: die "magische 20%-Marke"
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Es wird oft empfohlen, zur Umstellung auf Rohfleischfütterung zunächst einmal nur etwa 20% der
Futterration (Tages- oder Wochenration) durch reines Rohfleisch ohne Supplemente zu ersetzen. Da
nicht wenige Alleinfutter-Sorten einen Überschuss an bestimmten Nährstoffen haben, sollen sich so
eventuelle Mängel im rohen Futteranteil ausgleichen lassen.
Diese Empfehlung ist als kritisch und keinesfalls allgemeingültig zu betrachten. Da teilweise nicht nur
die absoluten Mengen, sondern auch das Verhältnis von Nährstoffen zueinander für die gesunde
Ernährung der Katze wichtig ist, können sich hier relevante Verscheibungen zeigen. Solche
Verschiebungen können langfristig gesehen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Zudem
kann so mancher Nährstoff die Aufnahme und Verwertung anderer Nährstoffe beeinflussen.
Besonderes Augenmerk sollte hier auf dem Kalzium-Phosphor-Verhältnis liegen, welches durch das
unsupplementierte Fleisch - je nach Fleischsorte - in einen ungünstigen Bereich verschoben werden
kann. Denn auch Fleisch enthält Kalzium und Phosphor, teilweise allerdings in einer "schlechten"
Wechselbeziehung. Füttert man nun also 20% dieses Fleisches mit dem ungünstigen Verhältnis,
"drückt" es das gesamte Kalzium-Phosphor-Verhältnis in eine unerwünschte Richtung.
Oft hat "Fleisch pur" einen recht hohen Phosphor-gehalt, welcher langfristig gesehen zu
Nierenschäden führen kann. Um dies zu vermeiden, sollte man unsupplementiertes Fleisch nicht
länger als etwa zwei Wochen an gesunde Katzen zu verfüttern. Wer auf "Nummer Sicher" gehen
möchte oder eine nierenkranke Katze hat, kann ein Kalzium-Supplement (pro Kilogramm Fleisch etwa
5g Eierschale z.B. in Pulverform oder 5g Calciumcarbonat oder 9gr Calciumcitrat) zugeben, um den
Kalziumwert - und damit das Kalzium-Phosphor-Verhältnis - positiv zu beeinflussen. Pauschal kann
man diese 20%-Grenze also nicht befürworten, aber eben auch nicht ganz ablehnen, wenn man
gewisse Punkte beachtet, Wert auf Abwechslung legt und die Nährstoffwerte im Blick behält.
Wer längerfristig mehr als 20% an rohem Frischfleisch verfüttert, sollte zwingend entsprechende
Supplemente beigemischen oder die fehlenden Nährstoffe durch ausgewählte Innereien und
Knochen zum Fleisch geben. Dies hilft einer Mangelernährung und den damit auftretenden
gesundheitlichen Erkrankungen vorzubeugen. Um Verdauungsschwierigkeiten zu vermeiden, sollten
zwischen der Fütterung von roher und verarbeiteter Nahrung (industriell hergestelltes Futter wie
Trocken- oder Nassfutter) 4-5 Stunden Zeitspanne liegen. Rohe Nahrung wird anders verdaut als
verarbeitetes Futter.
Am einfachsten umsetzen lässt sich ein "Rohfleisch-Tag" alle 5 Tage: die Verdauung der Katze ist
nicht durch Vermischung der Futtersorten beeinträchtigt und der Halter muss die Fütterungsmengen
nicht umständlich umrechnen ("Ist die 20%-Marke heute schon überschritten oder nicht?").
wichtig für die Katze: Taurin
In der Ernährung der Katze spielt Taurin eine wichtige Rolle. Es ist eine Beta-Aminoethansulfonsäure,
welche von der Katze - im Gegensatz zu Mensch und Hund - nicht im benötigten Maß selbst
hergestellt werden kann. Sie ist also darauf angewiesen, Taurin mit ihrer Nahrung aufzunehmen. In
der Natur geschieht dies duch den Verzehr von Mäusen, denn Mäuse haben einen sehr hohen
Tauringehalt. Im Katzenfutter - egal, ob industriell hergestellt oder selbst gemacht - wird der Bedarf
durch Taurinpulver, Geflügelherzen, Muscheln und/oder Fleisch gedeckt.
Man spricht von einem täglichen Bedarf von etwa 20-80mg Taurin pro Kilogramm Körpergewicht der
Katze. Ist ihr Bedarf an Taurin über längere Zeit nicht gedeckt, können sich Mangelerscheinungen wie
Herzerkrankungen, Sehschwäche oder Fortpflanzungsstörungen entwickeln. So ist Taurin auch beim
Barfen ein wichtiges Thema, welches nicht vernachlässigt werden darf. Ausführlichere Informationen
zu Taurin bietet unser Blogbeitrag "Taurin – ein wichtiger Baustein in der Katzenernährung" .
Knochenfütterung: keine gekochten oder gebrateten Knochen verfüttern!
Auch in Knochen stecken für Katzen wichtige Bestandteile: etwa Kalzium und Phosphor. Sie können
und sollten bei der Rohfütterung also ebenfalls mit angeboten werden. Ausdrücklich gewarnt werden
soll jedoch hier davor, die Knochen vorher zu kochen oder zu braten: Durch das Erhitzen werden
Knochen hart, spröde und splittern leicht. Dies kann zu lebensgefährlichen Darm- und
Magenblutungen führen. Die Verfütterung roher Knochen stellt keinerlei Risiko dar. Jedoch sollte die
Umstellung auf Knochenfütterung langsam erfolgen.
Es wird angenommen, dass die Magensäure von Katzen, die bisher nur Industriefutter erhalten
haben, nicht mehr entsprechend auf die Verarbeitung von Knochen ausgelegt ist: sie scheint weniger
aggressiv. Die Größe und Härte der verfütterten Knochen sollte also langsam gesteigert werden. Als
Alternative zur Knochenfütterung können Supplemente wie Knochenmehl oder Eierschalenpulver
bzw. Calciumcarbonat, Calciumcitrat oder Algenkalk eingesetzt werden.
Rohfütterung mit Blut: Ekelfaktor oder artgerecht?
Wie viele andere Bestandteile auch, ist das Blut des Beutetiers für die Ernährung der Katze wichtig. Es
enthält Eisen, Jod, Salz und Flüssigkeit. Viele Katzenhalter, die ihrer Katze rohes Futter anbieten
wollen, schrecken jedoch vor einer Zubereitung mit Blut zurück. Zwar gibt es Quellen, bei denen man
(auch online) Rinderblut beziehen kann, jedoch ist die Verarbeitung nicht jedermanns Sache.
Um die Katze trotzdem mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen zu können, sind auch Alternativen
zum flüssigen Blut erhältlich. Eisen ist in dunklem Fleisch (Rindfleisch) enthalten, kann aber zusätzlich
noch mit Fortain-Pulver beigemischt werden. Jod kann beispielsweise durch Seealgenmehl
supplementiert werden, Salz kommt durch geringe Mengen Meersalz ins Rohfutter.
Futtertiere: Mäuse, Ratten, Eintagsküken
Je nach Methode der Rohfleischfütterung (siehe Methoden der Rohfleischfütterung ) werden
Futtertiere entweder als "Snack für zwischendurch" oder als alleinige Mahlzeit gegeben. Diese
Futtertiere kann man in unterschiedlicher Qualität in Online-Shops oder in Tier-Fachmärkten
beziehen. Sie sind als Ganzes oder gewolft erhältlich.
Werden Futtertiere nur als Ergänzung zur eigentlichen Fütterung gegeben, so ist es nicht notwendig,
sie von der täglichen Nährstoffmenge abzuziehen. Sie stellen eine komplett ausgewogene Mahlzeit
dar, müssen nicht supplementiert oder mit in die Berechnung der Nährstoffe der Katze eingerechnet
werden.
Soll die Katze ausschließlich mit Futtertieren ernährt werden, so sollte darauf geachtet werden, dass
sich hierzu nur speziell aufgezogene und gefütterte Futtertiere eignen. Konventionell aufgezogene
Futtertiere haben aufgrund ihrer Lebensbedingungen andere Nährstoffzusammensetzungen als
natürlich aufgewachsene Beutetiere, welche die Katze draussen in der freien Natur frisst.
Mehr zum Thema Futtertiere findet sich in unserem Blogbeitrag "Verfüttern von Eintagsküken,
Mäusen und Ratten: abgefahren, artgerecht oder Tierquälerei? ".
Grundrezepte und Komplettpräparate
Um den Einstieg und die Abwechslung im Speiseplan der Katze zu erleichtern, werden verschiedene
Nährstoffmischungen als Komplett-präparate angeboten. Die bekanntesten sind derzeit wohl "Felini
Complete", "Barfers Best" und "easy Barf", jedoch gibt es noch zahlreiche andere auf dem Markt. Sie
werden zum Fleisch gemischt und bringen die benötigten Vitamine, Spurenelemente und
Mineralstoffe zum Fleisch. Die Handhabung ist relativ einfach, da in der Regel nur das entsprechende
Präparat und wenige andere Zusätze vonnöten sind, um eine fertige Mahlzeit zu erstellen.
Der Nachteil solcher Komplett-Mischungen ist es jedoch, dass eine vollwertig ausgewogene Mahlzeit
damit nicht hergestellt werden kann, allerdings sind Mangelversorgungen weitestgehend
ausgeglichen. Solche Präparate sollte man - so bequem sie auch sind - nicht länger als etwa 6 Monate
anwenden und sie möglichst in Verbindung mit selbst zusammengestellten Mahlzeiten verfüttern.
Ebenso sollten auch Grundrezepte nicht ausschließlich verfüttert werden. Sie geben ein
"Grundgerüst" vor, nach welchem rohe Mahlzeiten, Innereien und Supplemente gemischt werden
können, um eine einigermaßen ausgewogene Mahlzeit zu erstellen. Wie die Komplettpräparate
berücksichtigen auch sie jedoch nicht die einzelnen Nährstoffgehalte der verschiedenen
Fleischsorten: auf Dauer sind solche Mahlzeiten zu unausgewogen, um die Katze damit gesund zu
ernähren.
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Vorurteile rund um das Barfen
Ich darf doch einmal an-/aufgetautes Fleisch nicht mehr einfrieren?!
Oft wird davon abgeraten, einmal an-/aufgetaute Lebensmittel nicht wieder einzufrieren.
Entsprechend viele Katzenhalter sind also verunsichert, wenn sie tiefgekühlte Ware zu rohen
Mahlzeiten verarbeiten wollen: man kann einen tiefgefrorenen Fleischblock nicht entsprechend
portionieren und abwiegen - aber auftauen und dann wieder einfrieren sei angeblich schädlich: ein
Dilemma!
Zum Hintergrund dieser Aussage: Bei Zimmertemperatur wachsen und gedeihen Bakterien und
Mikroorganismen im/am Fleisch besonders gut, durch das Einfrieren wird ihr Zellwachstum
größtenteils gestoppt. Wird das Fleisch komplett aufgetaut und bei über - 10Grad gelagert, beginnt
das Keimwachstum von Neuem. Durch das Einfrieren wird dem Fleisch zusätzlich Wasser entzogen,
wird es wieder in den Tiefkühler gesteckt, können die Zellen platzen.
Trotzdem gilt zu sagen, dass dies unter bestimmten Vorraussetzungen keine gesundheitlichen Folgen
nach sich zieht. Wichtig ist, das Fleisch nicht länger als 2 Stunden bei Zimmertemperatur zu lagern,
bevor man es wieder einfriert. Auch der Auftauvorgang beeinflusst die Qualität des Fleisches:
langsames Auftauchen im Kühlschrank ist besser als das Auftauen in der Mikrowelle oder bei
Zimmertemperatur.
Die meisten Rohfütterter lassen ihr Fleisch vor dem Portionieren ohnehin nur antauen. Im
halbgefrorenen Zustand lässt es sich besser schneiden, ohne unter den Händen "wegzuschlingern".
Hygiene bei der Zubereitung, die extrem aggressive Magensäure und der kurze Darm der Katze
verringern gesundheitliche Folgen zusätzlich. Unter dieser Methode kann allerdings ein
Qualitätsverlust des Fleisches nicht ganz auszuschließen sein: durch das mehrmalige Auftauen und
Einfrieren können Zellen platzen und die Konsistenz des Fleischs verändern.
Ein gutes Auge und eine gute Nase sollten bei der Zubereitung der Mahlzeiten jedoch trotzdem eine
Rolle spielen: sieht das Fleisch ungewöhnlich aus oder riecht es ranzig, sollte es nicht mehr verfüttert
oder verarbeitet werden. Solches Fleisch wird in der Regel aber sowieso von den Katzen verschmäht.
Unser Blogbeitrag " Rund ums Einfrieren und Auftauen" geht näher auf das Thema ein und enthält
viele nützliche Informationen.
Besteht eine erhöhte Salmonellengefahr bei Rohfütterung?
Gesunde Katzen haben in der Regel kaum Probleme mit Salmonellen-Befall. Sie fressen ihre Beute
(überwiegend Fleisch) natürlicherweise roh. Ihr Verdauungstrakt ist dementsprechend verkürzt und
bietet so den Salmonellen weniger Angriffsfläche. Auch ihre Magensäure ist an ihre natürliche
Nahrung angepasst und entsprechend aggressiver als beim Menschen. Bei alten, kranken, besonders
jungen oder säugenden Katzen sollte man jedoch (vorübergehend) auf die Fütterung von rohem
Geflügelfleisch und Eiern verzichten, da sie meist ein geschwächtes Immunsystem und demzufolge
weniger Widerstandskraft gegen schädliche Bakterien und Viren haben.
Einfache Hygienemaßnahmen (siehe "Zubereitung") verringern zusätzlich das Risiko einer zu großen
Keimbelastung.
Rohes Fleisch ist schädlich für Katzen?!
Woher genau dieses Gerücht stammt, kann wohl Keiner so genau sagen. Fakt ist leider, dass diese
Meinung weit verbreitet ist und teilweise auch von Tierärzten unterstützt wird. Im Hinblick auf die
natürliche Ernährung einer Katze (nämlich: "rohe Beutetiere") lässt sich an der Kompetenz und der
Logik dieser Aussagen zweifeln.
Seit Jahrtausenden leben Katzen von rohen Beutetieren, kannten vor der Domestizierung durch den
Menschen nicht einmal gebratene, gekochte oder gewürzte Nahrung. Dass sich die Verträglichkeit
von rohen Beutetieren mit dem Einzug der Katze in die Häuser der Menschen geändert haben soll,
kann ruhigen Gewissens bezeifelt werden. Auch unsere heutigen Freigänger-Katzen kommen beim
Verspeisen ihrer rohen Beutetiere ohne Kochgeschirr und Feuerstelle aus, ohne an Krankheiten
zugrunde zu gehen.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass die Mahlzeiten gesund und ausgewogen zusammengestellt sind.
"Einfach nur Fleisch" reicht nicht und wäre tatsächlich auf Dauer schädlich für die Gesundheit der
Katze.
Rohes Fleisch ist voll von Bakterien und Viren und sollte deshalb nicht verfüttert werden?!
Rohes Fleisch enthält tatsächlich eine Vielzahl an Bakterien und mitunter auch Viren. Da aber der
Verdauungstrakt der Katze auf rohe Nahrung und deren Verwertung perfekt ausgelegt ist, kann sie
auch viel besser mit der Bekämpfung von Krankheitserregern umgehen als beispielsweise wir
Menschen. Nur wenige Bakterien und Viren stellen eine echte Bedrohung für die Katze dar, so etwa
der Aujeszkysche Virus.
Gesunde, immunstarke Katzen haben in der Regel wenig Probleme bei der Verfütterung von rohem
Fleisch. Immunschwache, alte Tiere könnten jedoch etwas anfälliger sein. Bei entsprechender
Vorauswahl des Fleisches und angemessener Hygiene bei der Verarbeitung kann dagegen auch
dieses Risiko minimiert werden.
bei Rohfütterung müssen Katzen regelmäßig entwurmt werden!? / Wurmbefall durch Barf?
Auch diese Aussage hört man leider häufig. Menschen, die sich nicht oder nur wenig mit der
Fütterung von rohem Fleisch auseinandersetzen, haben teilweise abenteuerliche Vorstellungen von
Zustand und Herkunft des Fleisches. Dass durch Unwissen solche Gerüchte zustande kommen, ist
also fast vorprogrammiert. Tatsächlich stammt das Fleisch, dass zur Verfütterung an Katzen
verwendet wird, aus den gleichen Quellen wie das Fleisch für den menschlichen Teller. Der Großteil
davon ist sogar offiziell für den menschlichen Verzehr zugelassen. Es wird oft nur aus optischen oder
wirtschaftlichen Gründen "aussortiert".
Dass in diesem Fleisch Würmer oder andere Parasiten lauern ist demnach also weniger zu erwarten.
Bei hygienischer Zubereitung und Lagerung ist kein Parasitenbefall zu befürchten. Zudem sollte und
kann eine Behandlung gegen Parasiten nicht vorsorglich erfolgen. Nur bei nachgewiesenem Befall
(Kotprobenuntersuchung) sollte eine Entwurmung erfolgen. Ist kein Befall vorhanden, wirkt das
Medikament nicht vorbeugend und schadet im schlimmsten Fall dem Organismus der Katze.
durch rohes Fleisch werden Katzen wild / aggressiv?!
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Auch auf dieses Gerücht stößt man zeitweise, wenn die Rohfütterung von Katzen diskutiert wird:
durch den Verzehr von rohem Fleisch soll die Katze angeblich wilder, unabhängiger oder gar dem
Menschen gegenüber aggressiv werden. In ganz schauerlichen Geschichten ist sogar von einem
regelrechten "Blutrausch" die Rede. Dies ist jedoch keineswegs der Fall!
Durch die Verfütterung von Rohfleisch wird sich keinerlei Verhaltensänderung den menschlichen
Familienangehörigen gegenüber zeigen. Auch in der Natur fressen Katzen ihre Beute roh, ohne sie zu
kochen oder zu braten, denn dies ist ihre natürliche Ernährungsweise. Ob eine Katze wild oder
aggressiv wird, hängt in keinster Weise mit ihrer Ernährung zusammen.
Der Futterneid und das Verteidigen der Nahrung kann jedoch unter den Katzen etwas ausgeprägter
werden. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge und führt in der Regel nicht zu ernsthaften
Auseinandersetzungen.
Rohfütterung ist teuer und die Zubereitung aufwändig?!
Die ersten Anschaffungskosten der Basisausrüstung können wirklich etwas höher sein, jedoch ist das
längerfristige Füttern von rohen Mahlzeiten preisgünstiger als hochwertige Katzennahrung. Zum
Einen wird weniger Futter benötigt, zum anderen bekommt man besonders größere Mengen an
Fleisch für die Katze oft sehr günstig. Hat sich eine gewisse Routine in der Zubereitung eingestellt, ist
auch das regelmäßige Zusammenstellen der Inhaltsstoffe nicht mehr aufwändig.
Die Rohfütterung mit Supplementen ist in der Tat eine Fütterunsmethode, die eine gewisse
Einarbeitungszeit benötigt. Die Methode des "Frankenprey-Barfens" allerdings ist weitaus einfacher
und schneller zu verstehen. Welche Methode der Rohfleischfütterung man für die eigenen Katzen
wählt ist letztlich eine sehr individuelle Entscheidung. Mehr dazu im Bereich Methoden der
Rohfleischfütterung.
Unser Blogbeitrag "Beispielrechnung: Ist Barf so viel teurer als Fertigfutter?" stellt eine detaillierte
Beispielrechnung auf und vergleicht die Kosten von Fertigfutter mit selbst erstellten Barf-Malhzeiten.
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