Bewertungsbrille

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PERSONALITY COACHING
Praxis für ganzheitliche Entwicklung
HP Nicola Maier
Bewertungsbrille
Bewertungsbrillen sind Urteile und Bewertungen die jeder von uns über
verschiedene Situationen, Menschen und Meinungen hat.
Mit Bewertungsbrille meine ich, wie jeder Mensch, jedes ICH, aus seiner ganz
persönlichen Sicht (Brille) Dinge wahrnimmt, filtert und bewertet. Diese
Bewertungen sind geprägt durch Erfahrungen, Menschen die dein ICH
begleiten, Medien, der Gesellschaft und deinem Umfeld.
Beispiel 1: Lass uns heute zu einem guten Italiener essen gehen.
Person A bewertet die Aussage:
Sehr schön, so eine richtig gemütliche Pizzeria, mit karierten Tischdecken, die
Wände sind mit italienischen Landschaften bemalt, Kerzen in alten
Weinflaschen an denen das Wachs entlang träufelt, es spielt aus der Jukebox:
Alberto & Romina Power und die Italienische Mama steht selbst am Herd und
begrüßt uns mit einem herzlichen Lächeln!
Person B bewertet die Aussage:
Au ja, ich kenn den In-Italiener in der Stadt. Da geht die ganze high Society
der Stadt hin. Da muss man hin, sehen und gesehen werden. Große Glasfront
zur Straßenseite hin, damit jeder sieht wer in diesem edlen Italiener diniert und
das Interieur ist aus edlem Chrom, Glas und ganz modern gehalten. Genau
die richtige Adresse!
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Beispiel 2: Lass uns die Reise mit dem Zug machen.
Person A bewertet die Aussage:
Oh nein, da muss ich mir das Abteil mit Menschen teilen, die kein Deo
besitzen. Die Toiletten sind so klein, da will niemand rein. Meist hat der Zug ja
eh Verspätung… da kommen wir nie pünktlich an! Und dieses Umsteigen mit
dem schweren Gepäck. Ne! Und auf welchem Gleis fährt der Anschlusszug,
vorausgesetzt wir erreichen den Bahnhof pünktlich!
Person B bewertet die Aussage:
Oh ja! Ich freue mich, keine Staus, keine Baustellen auf der Autobahn. Endlich
entspanntes reisen. Ich setz mich gleich ins Bistro und unterhalte mich mit
anderen Reisenden, das ist immer so spannend! Endlich hab ich mal Zeit mein
Lieblingsbuch zu lesen. Da mach ich es mir in meinem Abteil so richtig
gemütlich!
Die Personen aus den Beispielen bewerten zwei komplett identische
Aussagen total anders. Jedes ICH hat seine eigene Bewertungsbrille auf.
Leider erreichen wir mit unseren Bewertungsbrillen häufig Verstimmungen für
unser ICH. Denn die Erfahrungen mit denen wir unsere Bewertungsbrille
einstellen sind meist negativ geprägt.
Wie oft höre ich in meiner Praxis von meinen Kunden:
1.
Ich bin zu klein / Ich bin zu alt dafür
2.
Frauen müssen schlank sein, 90-60-90
3.
Ich bin zu dick / Ich habe keine Talente
4.
Die Wechseljahre werden fürchterlich
5.
Die und Ihre Midlifekrise, die sollte mal mein Leben leben
6.
Ich trau mich nicht weil ich das eh nicht kann
7.
Ich habe nicht den richtigen Schulabschluss
8.
Ich bin ein „Unfall“ (ein nicht geplantes Kind)
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Übung: Welche Bewertungsbrille trägst du?
Aber WER Wertet und Urteilt denn, wenn nicht ICH? Also schau dir mal deine
Bewertungsbrille an.
Bewertungssysteme werden meist von unserem Umfeld, unserer Gesellschaft,
dem Freundeskreises und der Kultur, in der wir leben geprägt und entwickelt.
Aber müssen diese Bewertungen denn auch mit meinen Werten stimmig sein?
Was sagt Goehte über die Wechseljahre?
„Das Leben“-sagt Goethe- „gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss
auf Wechsel gefasst sein. So könnten also die Wechseljahre die lebendigsten
des Lebens sein“!
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Du ganz allein bestimmst, wie du jede Situation in deinem Leben wertest und
wahrnimmst!
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Es ist einzig und allein deine Bewertung und deine Sicht der Dinge!
Nur dein ICH entscheidet, ob du dich, ängstlich, froh, genervt, glücklich, frei
oder fremdbestimmt fühlst!
Viele Menschen haben Ihre Bewertungsbrille auf und entscheiden nach ihrer
Messlatte. Diese Messlatte kann komplett anders sein, als die von deinem ICH!
Es gibt im Alltag ständig Situationen, die jeder von uns anders bewertet und
wahr (als seine Wahrheit an-) nimmt! Und das ist ok so. Jeder darf sein ICH
haben. Solange Sie bei ihrem ICH bleiben und sich nicht verleugnen oder
verbiegen.
Dasselbe gilt für all die Ratgeber und Zielestecker.
Zum Beispiel Personalgespräche oder Jahreszielvereinbarungen:
Da wird gerne gefragt:


Wo sehen Sie sich in 2-5 Jahren?
Was sind Ihre Ziele?
Oft werden diese Ziele nicht mit dem ICH vereinbart. Sondern mit Werten der
Gesellschaft und Messinstrumenten des Umfeldes der Familie oder des
Freundeskreises. Denen man meint gerecht zu werden und zu genügen um
Anerkennung zu finden!
Anerkennung, Macht, Reichtum, Erfolg, all diese Schlagworte kennt jeder und
jeder der all diese tollen Attribute und Ziele erreicht hat, stellt am Ende
fest…das allein macht mICH nicht aus. Das eigene ICH geht in den
Erwartungshaltungen des Umfelds oft verloren. Das Resultat ist:
Unzufriedenheit im Beruf, innere Kündigung, Burn-Out, Depressionen,
Gereiztheit und Krankheiten
Die Merkmale des Umfelds oder unserer Gesellschaft sind alle nur im Außen!
Das teure Auto, das große Haus, die Markenkleidung! Das alles ist SCHEIN.
Blendwerk. Sicherlich ich kleide mich auch gerne schön und fahre auch lieber
einen Flitzer als eine Rostlaube. Ich will die Statussymbole nicht herabsetzten.
Jedoch Glück und innere Zufriedenheit kann man sich trotz allem nicht
kaufen. Status und Schein ist nichts als… schöner Schein!
„Die Welt urteilt nach dem Scheine“. Johann Wolfgang von Goethe
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