Lösungen Übungen Preispolitik Aufgabe 1 a) Preispolitisches Instrument, bei dem ein Anbieter das gleiche oder ein ähnliches Produkt anhand bestimmter Kriterien zu verschiedenen Preisen anbietet. Das Ziel der Preisdifferenzierung ist die Erhöhung des Gewinnes durch optimale Ausschöpfung des Marktpotenzials. Das gelingt in der Praxis nur, wenn bestimmte Voraussetzungen vorliegen. b) Voraussetzungen sind: - - Der Gesamtmarkt muss sich in Teilmärkte mit unterschiedlichem Nachfrageverhalten aufteilen lassen; dazu bedarf es konkreter Informationen über das Kaufverhalten von Kunden. Die Teilmärkte müssen so strukturiert sein, dass ein Wechsel der Käufer nicht möglich ist. Die Käufer müssen sich in klar abgrenzbare Gruppen unterscheiden lassen; dazu bedarf es konkreter Informationen über den unterschiedlichen Kundennutzen der Produkte, über die Bereitschaft der Kunden, höhere Preise zu zahlen, und über die unterschiedliche Zahlungsfähigkeit von Kunden. Der Markt muss unvollkommen sein. c) - räumliche (geografische) Preisdifferenzierung: unterschiedliche Preise im In- und Ausland zeitliche Preisdifferenzierung: Preise für Saisonwaren mengenbezogene Preisdifferenzierung, Mengenrabatt, Staffelpreise gestaltungsbezogene Preisdifferenzierung: unterschiedliche Preise für Design, Farbe, Form personenbezogene Preisdifferenzierung: Preisermäßigung für Studenten funktionale (materielle) Preisdifferenzierung: unterschiedliche Preise für Groß- und Einzelhandel kundenbezogene Preisdifferenzierung: Groß- und Kleinkunden anlassbezogene Preisdifferenzierung: Firmenjubiläum Aufgabe 2 a) Umsatz alt: 850 × 15.000 = 12.750.000 € Deckungsbeitrag insgesamt: 250 × 15.000 = 3.750.000 € Preissenkung um 10% Neuer Preis: Umsatz neu: 765 × 25.000 = 765 € 19.125.000 € Da die Preissenkung zu Lasten des Deckungsbeitrages pro Stück geht, sinkt er auf 165 €. Deckungsbeitrag neu: 165 × 25.000 = 4.125.000 € Ergebnis: Die Preissenkung erhöht den Umsatz und den Deckungsbeitrag. b) Alter Deckungsbeitrag: 3.750.000 = 165 € × X X = 3.750.000 : 165 = 22.727,27 Stück (gerundet: 22.728 Stück) -1- 30.10.2008 Aufgabe 3 a) Ob ein Auftrag/eine Bestellung erteilt wird, hängt heute nicht mehr allein von der Höhe des Preises ab, sondern auch von den preisbegleitenden Faktoren/Konditionen. Liefer- und Zahlungskonditionen, Rabatte und Skonti sowie eine für die Kunden interessante Absatzfinanzierung erhalten ein immer größeres Gewicht beim Absatz/Verkauf der Produkte und Leistungen. b) Lieferkonditionen, z. B.: - Lieferklausel (ab Werk, frei Haus usw.) Lieferzeit/Liefertermin, Just-in-time-Lieferung usw. Transportdurchführung/Transportlogistik Lieferbereitschaft, Konsequenzen für Lagerhaltung und Fertigungsprozess Lieferkonditionen und ihre Preisrelevanz Zahlungskonditionen, z. B.: - Fälligkeit der Zahlung/Zahlungstermin/Zahlungsfrist Zahlungsinstrumente (Banküberweisung, Scheck, Online-Banking) Zahlungsziel und Skontogewährung/Skontoinanspruchnahme An- und Vorauszahlung Zahlungskonditionen und ihre Wirkung auf den Preis Aufgabe 4 a) Fixkosten (24.000 €) dividiert durch Verkaufspreis (10 €) minus variable Stückkosten (4 €) ergibt 4.000 Stück. b) Gewinn (6.000 €) plus Fixkosten (24.000 €) dividiert durch um 10 % reduzierten Verkaufspreis von 10 € (9 €) minus variable Stückkosten von 4 € ergibt 5 €, d.h. 6.000 Stück. c) Es wird mit Schätzungen gearbeitet (z. B. Verkaufspreis, Absatzmengen). Ferner werden die variablen Kosten als konstant angesehen und außerdem überwiegt die Periodenbetrachtung. Aufgabe 5 a) Die möglichen (grundsätzlichen) Preisstrategien sind die Niedrigpreisstrategie (auch Discountstrategie genannt) und die Hochpreisstrategie (auch als Prämienpreisstrategie bezeichnet). Die Niedrigpreisstrategie zielt darauf ab, Produkte zu niedrigen Preisen abzusetzen. Sie wird meist bei Konsumgütern des täglichen Bedarfes in der Markteinführungsphase zur Erreichung eines bestimmten Marktanteiles oder zur Konkurrenzverdrängung eingesetzt. Die Hochpreisstrategie dient der Erzielung relativ hoher Preise. Sie eignet sich besonders für hochwertige Produkte (hohe Produktqualität) auf einem begrenzten Wachstumsmarkt, für Produkte mit einer einmaligen Marktstellung und mit hohem Nutzen. Darüber hinaus sind Image und Prestige des Unternehmens wichtige Bedingungen. b) - Vorteile der Niedrigpreisstrategie: • • • • Konkurrenzverdrängung und Konkurrenzverhinderung Stückkostensenkung infolge Kostendegression hohe Werbewirksamkeit positives Niedrigpreisimage -2- 30.10.2008 - Nachteile der Niedrigpreisstrategie: • • • • - Vorteile der Hochpreisstrategie: • • • - kurzfristig geringe Gewinnerwirtschaftung geringer Prestigewert des Produktes ungeeignet für kleine Märkte Negativwirkung des Niedrigpreisimages kurzfristige Gewinnmaximierung hoher Preis als Qualitätsgarant positives Hochpreisimage Nachteile der Hochpreisstrategie: • • • Verringerung der Marktanteile bei aggressiver Konkurrenzpreispolitik negatives Hochpreisimage verstärkte Kommunikationspolitik (Kosten) erforderlich -3- 30.10.2008