PowerPoint-Präsentation - Akademie für Ausbilder

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Umgang mit Auszubildenden in
schwierigen Lebenssituationen
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03.27.2006, SR
ZEPRA Prävention und Gesundheitsförderung
Rolf Steiner
Dipl. Sozialarbeiter, Paar – und Familienberater
Projektberater und Erwachsenenbildner ZEPRA
Vater von drei Söhnen
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03.27.2006, SR
Meine Themen heute
► Wege aus der Krise durch Früherkennung und
Frühintervention
► Möglichkeiten und Grenzen des Handelns von
Ausbildner/-innen
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Menschliches Verhalten
20%
80%
Persönlichkeit
Kontext (Umfeld)
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Einflussbereiche
• Partnerschaft, Familie
• Freunde, Gruppe
• Geld, Arbeitsplatz
• Verfügbarkeit, Art, Stärke
des Suchtmittels
• Form / Häufigkeit des Konsums
SuchtmittelKonsum
Persönliche
Verhältnisse
Verhalten
Persönliche
Kompetenzen
• Mentale Stärke
• Frustrationstoleranz
• Genuss-/ Konfliktfähigkeit
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Gesellschaft,
Normen, Umwelt
• Wertewandel, Gesetze
• Umweltbedingungen
• Konjunktur, Zukunftsaussichten
03.27.2006, SR
Ein Beispiel aus der Praxis
Alex, 17 Jahre
...seine Leistungen im Betrieb und in der Berufsschule
haben gegen Ende des 2. Lehrjahres nachgelassen.....
...ist oft unkonzentriert und wirkt zeitweise abwesend...
seine Bewegungen scheinen verlangsamt...
...reagiert häufig unwirsch auf Ihre Zurechtweisungen
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03.27.2006, SR
Ein Beispiel aus der Praxis
Der Lehrmeister
...hat gehofft, dass dies nur vorübergehender Natur
ist...in letzter Zeit aber festgestellt, dass dem nicht so
ist, im Gegenteil...
Alex ist mehrmals äusserst knapp oder leicht zu
spät und offensichtlich übernächtigt am
Arbeitsplatz erschienen....
...ist sehr enttäuscht, dass Alex mit seinen
unbestrittenen Fähigkeiten plötzlich solche
Schwierigkeiten macht.
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03.27.2006, SR
Hinschauen und reagieren
Auffälligkeiten oder Verhaltensänderungen
Beobachtungen, Notizen

Vertrauliches Gespräch

Wahrnehmungen / Besorgnis mitteilen
Festhalten von objektiven Tatsachen
Kerngespräch
Ziele vereinbaren / Hilfsangebote aufzeigen
Interne oder externe Unterstützung
Gespräch im beruflichen Umfeld
Massnahmen ankündigen
Einbezug von Vorgesetzten, Berufsschule,
Lehrlingskommission usw., ggf. Eltern
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





03.27.2006, SR
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03.27.2006, SR
Ein Beispiel aus der Praxis
Silvia, 18 Jahre
...unterlaufen seit längerer Zeit immer öfters kleinere
Fehler, sie ist unkonzentriert...in letzter Zeit hat die
Lehrmeisterin das Gefühl, dass mit Silvia etwas nicht
stimmt...
Letztes Jahr entdeckte Silvia die Party- und Discowelt,
seither hat sich auch ihr Äusseres stark verändert...
...immer häufiger braucht sie schon Mitte Monat einen
Vorschuss....
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„Ohne Moos nix los......“
Die Lehrmeisterin
...hat heute mitbekommen, wie Silvia von der
jüngeren Lehrtochter bedrängt wurde, ihr das längst
versprochene Geld endlich zurückzuzahlen....
...möchte nicht länger zuwarten, sie hat ein ungutes
Gefühl...Sie will Silvia zur Rede stellen....
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Kritikgespräch
►Vorbereitung  erfolgreiches Kritikgespräch
►Persönliche Kritik orientiert sich am Verhalten
 nicht an der Person
►Lob und Anerkennung sind sinnvolle Mittel, um
ein ausgewogenes Bild der Situation aufzuzeigen.
situationsgerecht – echt - ernst gemeint
►Keine leeren Drohungen  sinnvolle Konsequenzen.
Klären, welche Sanktionsmöglichkeiten Sie haben.
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Konstruktiv konfrontieren
Erster Schritt:
Das störende Verhalten möglichst
ohne Wertung und durch konkrete
Fakten unterlegt beschreiben.
Zweiter Schritt: Jede zu kritisierende Eigenschaft und
jedes übertrieben-auffällige Verhalten
hat einen positiven Kern und sollte
auch benannt werden.
Dritter Schritt: Das gewünschte Verhalten möglichst
klar beschreiben.
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Kontrakt
► Die konkreten Vereinbarungen müssen schriftlich
festgehalten und zeitlich begrenzt werden.
► Eine Auswertung soll im positiven wie negativen Fall
durchgeführt werden.
► Alle am Kontrakt beteiligten Personen haben die
Pflicht, die anderen Personen über die Nichteinhaltung
der Vereinbarung zu informieren.
► Frage: Was könnte der Umsetzung der Vereinbarung
im Wege stehen? („Avocato diavoli“)
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Stressprävention für
Lehrmeister/-innen
►Was geschieht bei einem Rückfall in das alte Verhalten?
►Wer spricht wen, wann, wo auf den Rückfall an?
►Was sind die Konsequenzen eines Rückfalls?
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03.27.2006, SR
Möglichkeiten und Grenzen
► Loben und bestätigen Sie gute Arbeit und
zuvorkommendes Verhalten
► Sprechen Sie Auffälligkeiten, Fehler und
unpassendes Verhalten frühzeitig und direkt an
► Vermeiden Sie Wertungen
► Sprechen Sie konkrete inhaltliche Themen an, statt
Vermutungen
► Stellen Sie keine Diagnosen
► Beraten Sie sich frühzeitig mit einer zuständigen
Sozialberatungsstelle
► Ziehen Sie rechtzeitig weitere Fachpersonen hinzu
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Lernen
Wenn Lernen Veränderung
bedeutet, so möchten viele
lieber bestätigt statt
verunsichert werden.
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Prävention: lat. prävenire = zuvorkommen
„Prävention hat zur Aufgabe,
schwierige und schädigende Umstände
zu erkennen und ihnen mit gezielten
Aktivitäten entgegen zu wirken.“
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Prävention in der Berufsbildung
Tragfähige
Beziehungen
Sinnvolle
Regeln
Hilfreiche
Strukturen
Stärkung des
Selbstwertgefühls
Klare Regeln /
Abläufe / Ziele
Angemessene
Anforderungen
Vorbilder / klare
Führung
Freiraum und
Grenzen
Gute Lernumgebung
Regelmässige
Transparente
Kontakte,Gespräche Konsequenzen
Klare Zuständigkeiten
bei Interventionen
Wohlbefinden durch Wertschätzung, Sicherheit, Klarheit, Vertrauen
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Stärkung von Schutzfaktoren
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Freiraum und Grenzen
Selbstbewusstsein
Frustrationstoleranz
Respekt und Vertrauen
Selbstvertrauen
Eigenständigkeit
Anerkennung und
Bestätigung
Selbstwertgefühl
Sinnfindung
Klarheit und Konsequenz
Orientierung Sicherheit
Vorbild und Echtheit
Echte Vorbilder
Konfliktfähigkeit
Erziehung durch Beziehung
Tragfähige Beziehungen
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Entwicklung und Veränderung
Gesagt heisst nicht immer richtig gehört.
Gehört heisst nicht immer verstanden.
Verstanden heisst nicht immer einverstanden.
Einverstanden heisst nicht immer angewendet.
Angewendet heisst noch lange nicht beibehalten.
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Konrad Lorenz (1903-89), österreichischer Verhaltensforscher
03.27.2006, SR
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