Kein Folientitel - 1. Institut für Theoretische Physik

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Vorlesung Astronomie und Astrophysik 2 am 14.01.2005:
Kosmologie: Beobachtungsbefunde
(bei optischen Wellenlängen, d.h. im Sichtbaren)
a) Wert der Hubble-Konstanten aus d -Cepheiden-Beobachtungen in
benachbarten Galaxien (bis z ~ 0,006, d.h. ~ 25 Mpc)
b) Werte der kosmologischen Parameter aus Beobachtungen von
Typ Ia Supernovae in weit entfernten Galaxien (bis z = 1,7)
In welchem Universum leben wir?
Gehalten von
Dirk Meyer
in Vertretung für:
Günter Wunner
Institut für Theoretische Physik
Universität Stuttgart
Die Anfänge der Teleskopie
1608
Erste schriftliche Erwähnung eines Fernrohrs
2. Oktober: Augenglasmacher Lippershey bietet formell Holland
seine Erfindung „kijker“ zur Verwendung bei der Kriegsführung
an (Typ: Opernglas)
1610
Erste astronomische Anwendung
7. Januar bis 2. März: Galileo beobachtet Mond, Milchstraße,
Sonnenflecken, entdeckt Jupitermonde, „ Sidereus Nuntius“
1611
Keplersches Fernrohr
Klassischer Refraktor, große Baulänge, Scheiner 1613
1704
Reflektor System Newton
Sir Isaac Newton veröffentlicht erstmals das Konzept eines
...
Spiegelteleskops, erste Idee bereits 1668
1918
Das Hooker-Teleskop und Edwin Hubble
2,5-m-Teleskop wird am Mt. Wilson Observatorium in
Pasadena in Betrieb genommen
Hubble misst in den 1920-igern Geschwindigkeiten v
(spektrale Rotverschiebung) und Entfernungen d
(Helligkeiten) von Galaxien,
legt Grundstein für das Konzept eines expandierenden
Universums
Problem erdgebundener Teleskope: Auflösung durch Turbulenz der
Erdatmosphäre auf 0,5 - 1 Bogensekunden beschränkt
1923
Konzept eines Weltraum-Teleskops
Hermann Oberth spekuliert als Erster über die
Möglichkeit von Teleskopen in der Erdumlaufbahn
Meilenstein der
optischen Astronomie:
Das Hubble-WeltraumTeleskop:
Unser Auge im All
Seit 1993 liefert das Hubble-Teleskop
atemberaubende Bilder aus dem
Universum und revolutioniert das
wissenschaftliche Weltbild.
1977
Kongress bewilligt die Mittel zum Bau des
Weltraum-Teleskops
Benennung zu Ehren von Edwin Hubble
1990
Hubble Weltraum-Teleskop im All
24. April: Start mit Space Shuttle Discovery
25. April: in der Umlaufbahn ausgesetzt
25. Juni: Sphärische Aberration in Hubbles Primärspiegel
entdeckt
Beschluss des Baus einer komplizierten Korrekturoptik für
Hubble aus 5 optischen Spiegelpaaren
1993
Service Mission 1 (SM1)
2. Dezember: Start Space Shuttle Endeavour,
Installation der Korrekturoptik
Ersatz von WFPC durch WFPC2
1997
Service Mission 2 (SM2)
11. Februar: Start Space Shuttle Discovery,
Ersatz von GHRS durch NICMOS
1999
Service Mission 3 (SM3a)
19. November: Safe Mode nach Ausfall des 4. Gyroskops
19. Dezember: Start Space Shuttle Discovery,
Ersatz der Gyroskop-Sensor-Einheit
Installation neuer Computer, Hauptkundendienst
2002
Service Mission 3 (SM3b)
1. März: Start Space Shuttle Columbia,
Installation von ACS (Advanced Camera for Surveys)
Ersatz von Sonnenzellen
2004
Das Aus für Hubble
16. Januar: Absage aller weiteren Service-Missionen in der
Folge des Columbia-Unglücks am 1.2.2003
Das Hubble-Weltraum-Teleskop
Länge: 13 m
Durchmesser: 4 m
Masse: 11 Tonnen
Energiebedarf: 2,8 kW
Hauptspiegel: 2,4 m
Sekundärspiegel: 0,3 m
Auflösung: 1/20 ‘‘
Grenzhelligkeiten: 30 m
Drei Kameras
Diverse Spektrometer
Frequenzbereich:
Ultraviolett - Infrarot
l = 115 - 2500 nm
Von der Erde
Vom Hubble-Teleskop
Supernova 1994D (Typ Ia) in NGC 4526 , 60 Millionen Lichtjahre
3 Millionen Lichtjahre
M100, 56 Millionen Lj.
d - Cepheiden Pulsationsveränderliche als
Entfernungsindikatoren
Perioden-Leuchtkraft-Beziehung:
M V= a log (P/1 d) + b
(a = - 3m , b = - 1m)
(aus Weigert, Wendker, Wisotzki 2005)
Messung: P (
M V) und m V,
Entfernungsmodul M V - m V
Das Hubble-Teleskop entscheidet die jahrzehntelange
Debatte über den korrekten Wert der Hubble-Konstanten
Ho = 70
mit CMB-Beobachtungen:
+7
-7
km/s/Mpc
Ho = 71 +4
-3 km/s/Mpc
1/Ho ~ 14 Milliarden Jahre
Die kosmologischen Parameter
Das kosmologische Dreieck
q
Kosmologie: Beobachtung
Supernova Cosmology Project
Perlmutter et al., Berkeley
1998 Science Breakthrough of the Year
High-z Supernova Search
Team
Garnavich, Riess, Schmidt et al.
Supernova Typ Ia als Standardkerzen
zur Bestimmung der Entfernung
Supernova Typ Ia:
Weißer Zwerg nahe Chandrasekhar-Grenzmasse sammelt Gas
von Begleiter, Masse überkritisch: explosive thermonukleare
Zündung von C, Weißer Zwerg explodiert
identische Ursache
identische Wirkung:
identische absolute Maximums-Helligkeit
identisches zeitliches Abklingverhalten
Vorteil des Hubble-Teleskops: Auflösung von SNExplosionen auch in größter Entfernung (z ~ 1 und z > 1)
8 Milliarden Jahre
Ia
5 und 7 Mrd. Jahre
7 Milliarden Jahre
Supernovae Ia:
Eichung
kosmischer
Standardkerzen
„Brighter is broader“
Supernovae Ia:
Eichung kosmischer Standardkerzen
Formel: M B,corr  (0,86  0,21)( M 15,gemessen - 1,1) - (3,32  0,05)
SN 1997 ff:
SN 1997ff, 10 Milliarden Jahre
8 Milliarden Jahre
(aus Weigert, Wendker, Wisotzki 2005)
(1) W m 5, WL  0, positiv gekrümmt
(3) W m 0, WL  0, negativ gekrümmt
(jeweils heutige Werte)
(2) W m 1, WL  0, flach (SCDM)
(4) W m 0.3, WL  0.7, flach (ΛCDM)
Das kosmologische Dreieck: Beobachtung
WL ~ 0,7
q
Wm ~ 0,3
Wq ~ 0
In welchem Universum leben wir also?
Warum Wq = 0, flacher Raum ?
Kosmische 2,7 Kelvin MikrowellenHintergrundstrahlung
(bei z1000!)
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