Hubble: Ein botschafter der astronomie

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Editorial
Mai SuW 54 Nr. 5
Uwe Reichert
Chefredakteur
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Hubble: Ein Botschafter der Astronomie
Liebe Leserin, lieber Leser,
1990: ein Jahr, das Europa und der Welt zahlreiche politische
sich das Hubble-Weltraumteleskop mit seinen Aufnahmen
Neuerungen brachte. Während Grenzbefestigungen fielen
ferner Nebel und Galaxien als Botschafter der Astronomie her-
und die beiden deutschen Staaten der Einheit entgegenstreb-
vorgetan und die Öffentlichkeit an der aktuellen Forschung
ten, brach auch für die astronomische Forschung ein neues
teilnehmen lassen. Zum 25-jährigen Jubiläum zeigen wir des-
Zeitalter an: Am 24. April jenes Jahres trug das Spaceshuttle
halb eine Auswahl der schönsten Hubble-Fotos (S. 24). Einen
Dis­covery das von der NASA und der ESA entwickelte Welt-
früheren Artikel über das Teleskop stellen wir online unter
raumteleskop Hubble in eine Umlaufbahn um die Erde. Das
www.sterne-und-weltraum.de/artikel/837552 zur Verfügung.
Observatorium sollte von seiner hohen Warte aus die Störungen durch die Erdatmosphäre umgehen, die das Auflösungs-
Mehr Botschafter für die Astronomie wünsche ich mir auch
vermögen von Fernrohren auf dem Erdboden begrenzen.
an Deutschlands Schulen. Die partielle Sonnenfinsternis vom
20. März bot ein eindrucksvolles Beispiel, wie engagierte Lehr-
25 Jahre später ist das nach dem Astronomen Edwin Hubble
kräfte ein solches Naturschauspiel in ihren Unterricht einbe-
benannte Teleskop immer noch im Einsatz. Und fast verges-
ziehen. Doch dass viele Schülerinnen und Schüler während
sen ist die anfängliche Peinlichkeit: Erst nach dem Start hatte
der Finsternis in verdunkelten Räumen verbringen mussten,
sich herausgestellt, dass der 2,4 Meter messende Hauptspiegel
wirkt verstörend. Solche Vorkommnisse werfen dunkle Schat-
falsch geschliffen worden war. Die Folge: massive Bildfehler.
ten auf unser Bildungssystem (S. 40).
Doch in mehreren Spaceshuttle-Einsätzen wurde die Fehlsichtigkeit korrigiert und das Observatorium für die Nach-Shuttle-
Herzlichst grüßt Ihr
Teleskop: NASA; Galaxien: NASA / ESA / Hubble Heritage Team (STScI / AURA)
Ära fit gemacht. Wie kaum ein anderes Beobachtungsgerät hat
Zum Titelbild:
Mit der Wide Field Camera 3, die im Jahr
2009 in das Weltraumteleskop Hubble eingebaut wurde, lassen sich fernste Galaxien
abbilden – hier das Galaxienpaar Arp 273
im Sternbild Andromeda, 370 Millionen
Lichtjahre von der Erde entfernt (S. 24).
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Mai 2015
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