Maria MontessoriPädagogik Ansatz und Praxis einer pädagogischen Konzeption Anne Kißler und Melanie Heinrichsen Maria Montessori • „Hilf mir; es selbst zu tun“. • Dieser Ausspruch eines Kindes wurde zum Leitmotiv der Montessori – Pädagogik. Biographie • geboren am 31 August 1870 in Ciaravalle • 1892 kämpfte sie dafür das Frauen in Italien Medizin studieren durften • 1897 erwirbt sie den Doktortitel in Medizin (arbeitet als Ärztin in der Chirurgie) • ab 1897 ist sie in einer Psychiatrie tätig • durch studieren von medizinisch-heilpädagogischen Schriften kommt die zu der Erkenntnis, dass psychisch kranken durch Erziehung mehr geholfen werden kann, als durch bloße medizinische Betreuung • 1902 Studium in Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie • 1904 lehrt sie Anthropologie an der Uni Rom - ab 1907 leitet sie eine von ihr gegründete Erziehungsstätte im Elendsviertel Roms (widmet sich geistig zurück gebliebenen) - ab ca. 1912 gewinnt die ‚Montessori-Methode’ an Anerkennung - gibt ihre Arztpraxis auf und widmet sich der internationalen Verbreitung ihrer Methoden, durch Vorträge und Fortbildungen - ab 1916 lebt Montessori in Barcelona - 1936 muss sie auf Grund des Bürgerkrieges flüchten - Ausbildungskurse und vorträge führen sie nach Indien und Sri Lanka - 1947 kehrt sie nach Italien zurück - sie wird dreimal für den Friedensnobelpreis nominiert - Maria Montessori stirbt am 6 mai 1952 im alter von 82 Jahren in den Niederlanden Bedeutung der Umgebung bei der kindlichen Entwicklung (Vergleich) • Herkömmliche Erziehung: • Der Erwachsene als besonders wichtiger Teil der Umgebung unterdrückt den inneren Bauplan und damit die natürliche Entwicklung des Kindes. • Er kennt die psychischen Bedürfnisse von Kindern zu wenig, die Umgebung ist deshalb nicht auf die kindlichen Bedürfnisse zugeschnitten • Die Umgebung hemmt die Entwicklung, es kommt zur psychischen Deviation • Montessori-Pädagogik: • Der Erwachsene achtet auf den inneren Bauplan des Kindes; es erfolgt keine Unterdrückung der natürlichen Entwicklung. • Er kennt die psychischen Bedürfnisse des Kindes, die Umgebung ist deshalb den kindlichen Bedürfnissen angepasst. • Die Umgebung ermöglicht eine gesunde Entwicklung und fördert sie. Grundprinzipien der MontessoriPädagogik -zentraler Begriff: SelbsterziehungInnere Aktivität des Kindes (Selbsttätigkeit) Bauplantheorie Absorbierender Geist Sensitive Perioden Polarisation der Aufmerksamkeit Prinzip der freien Wahl der Arbeit Grundprinzipien der MontessoriPädagogik Vorbereitete Umgebung (indirekte Erziehung) Arbeitsmaterial Material für die Übungen des täglichen Lebens Didaktisches Material Verselbstständigu ng des Kindes in den Verrichtungen des Alltags (z.B. Knüpfrahmen) Selbsttätiges Lernen in allen Lernphasen von der Motivation über Lernzielbestimmu ng bis zur Lernzielkontrolle Mobilar Personelle Umgebung Erzieher(in) Gruppe Möglichst wenig direkte Eingriffe in den Lernprozess. Erzieher ist Arrangeur von Lernzielprozesse n. Lernen in der Gruppe als notwendige Bedingung des „Lebenlernens“ (soziales Lernen) Leiter(in) soll weniger führen als ermöglichen Zwei tragende Säulen: Die innere Aktivität des Kindes und die Vorbereitete Umgebung sind jeweils zwei Säulen die sich ergänzen. Beide Faktoren entsprechen und ergänzen sich, führen zur „Normalisation“ als erfülltem Leben, intrinsisch motiviertem konzentriertem Arbeiten, sozialem Handeln, psychischer Gesundheit, Selbstständigkeit, Ich- Identität. Bauplantheorie • Mit der Herausbildung von verschiedenen Fähigkeiten im Verlauf der sensiblen Phasen entwickelt sich die Persönlichkeit des Kindes. Demnach muss dem Kind die Freiheit gegeben werden, sich dem „inneren Bauplan“ gemäß zu entwickeln; das Kind ist „Meister (seiner) selbst“. Dabei versteht Montessori den Begriff „Freiheit“ nicht als Ausdruck ungelenkter Bedenkenlosigkeit, sondern als das eigene innere Gesetz. • (Individuelles Entwicklungsgesetz. Primat der endogenen Faktoren. An Interesse und Lernbedürfnissen erkennbar. Absorbierender Geist Frühkindliche Fähigkeit einer intuitiven, ganzheitlichen Erfassung der Umwelt beim Aufbau der Persönlichkeit. Polarisation der Aufmerksamkeit Absolute Konzentration aller seelischen Kräfte auf eine bestimmte Arbeit. Ohne Ablenkung von außen. „Montessori Phänomen“ Sensitive Perioden/ sensitive Phasen • Die sensible Phase führt zur Erwerbung von bestimmten Fähigkeiten im Alter von null bis sechs Jahren. • Der Spracherwerb, von ca. null bis drei Jahren, verläuft unbewusst, intensiv und mühelos. Der Ordnungssinn unterscheidet sich zwischen „Sinn für äußere Ordnung“ und „Sinn für innere Ordnung“ Hier ist besonders entscheidend, dass das Kind Zusammenhänge erkennt, sich orientiert, reagiert und die richtige Körperkoordination erlernt. • Die sensible Phase für Bewegung wird ebenfalls den ersten Lebensjahren zugeordnet. Hier hat das Kind einen starken Bewegungsdrang, des zu einem Bedürfnis nach richtiger Bewegungskoordination führt und immer weiter trainiert werden muss. • (Phasen besonderer Lernfähigkeit für bestimmte Lernbereiche. Individuell geprägt) Entwicklungsmaterial Fehlerkontrolle - Kinder sollen Fehler selbst erschließen sachliche Fehlerkontrolle führt das Kind dazu seine Übungen kritisch und überlegt zu machen - Genauigkeit nimmt zu, Aufmerksamkeit wird verstärkt und interessierter - Fähigkeiten werden verfeinert, kleine Unterschiede werden erkannt - Bewusstsein des Kindes auf die Kontrolle der Fehler vorbereiten - Gesamte Umgebung wird zu einem strengen Erzieher oder zu einem aufmerksamen Wachposten Die Ästhetik - Merkmal = Anziehungskraft der Gegenstände Farbe, Glanz, Harmonie der Formen werden gepflegt, sodass sie die Kinder anziehen Kind gehorcht dem Gegenstand, spricht es an Die Aktivität - Aufmerksamkeit hängt nicht von der Qualität der Dinge ab, sondern die Anregung die sie zum handeln bieten Spiele müssen dem Tätigkeitssinn angemessen sein Die Begrenzung - Das Material muss Mengenmäßig begrenzt sein (Je mehr Material, desto mehr Chaos im Kindes Geist) Weniger Hilfsmaterial stellt den kürzesten Weg zum Ziel dar Maria Montessori und Jean Piaget VS. Montessori und Piaget stimmen darin überein, - dass aus der Interaktion der Organismus mit der Umwelt (also aus der Wechselwirkung) Wachstum und Entwicklung des Menschen entstehen. - dass die Selbstregulierung / Selbstorganisation des Kindes einen wichtigen Teil des Erziehungsprozesses ausmacht. - dass die sorgfältige, unvoreingenommene Beobachtung des Kindes des wichtigste Mittel ist, um zu erkennen, welche Aspekte oder Teile oder Herausforderungen der Umwelt gerade jetzt für das Kind von entscheidender Wichtigkeit sind. - dass die eigene Aktivität des Kindes die Basis jeder wirksamen Erziehung ist. kritische Würdigung • Die besondere Stärke der Montessori – Pädagogik liegt in der Förderung der kindlichen Selbstständigkeit sowie geistiger Fähigkeiten. • Der musische und musikalische Bereich scheint dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen. ENDE • Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!