Verantwortung für Familie Fachtagung der LAGF am 26. September 2011 im Kulturrathaus Dresden 1000 Zeichen zum Thema: Verantwortung für Familie Elke Herrmann, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag: „Familie ist da wo Generationen miteinander leben. Heutige Familien sind bunt und vielfältig in ihrem Alltag, ihren Strukturen und Formen. GRÜNE Familienpolitik stellt sich den vielfältigen Fragen und Problemen, denen Familien im Alltag begegnen. Was brauchen Kinder und Eltern, damit Kinder gut aufzuwachsen können und Eltern ihre Lebensvorstellungen entwickeln und verfolgen können? Welche Unterstützung brauchen Familien mit pflegebedürftigen Mitgliedern? Was hilft Alleinerziehenden oder Vätern? Was brauchen minderjährige Eltern? Familienpolitik darf sich nicht darauf beschränken das Betreuungssystem an die veränderten Anforderungen von Beruf und Familie anzupassen. Dann bleiben die Bedürfnisse und Interessen der Kinder oftmals auf der Strecke. Kinder haben eigene Rechte. Die zu realisieren ist auch Grundaufgabe einer Politik, die sich am Kindeswohl orientiert. Familienpolitik muss Familien stärken, indem sie lebenslaufbegleitende Beratungsstrukturen vorhält, die von Eltern bei Bedarf in Anspruch genommen werden können. Dies fängt mit der Schwangerschaftskonfliktberatung und den Familienhebammen an und reicht über Elternschulen/Erziehungskompetenztraining/Familienbildung bis zur Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Wir GRÜNE wollen eine gerechte Gesellschaft, in der Kinder nicht zum Armutsrisiko werden. Das derzeitige Familienfördersystem ist ungerecht und verhindert Kinderarmut nicht. Das GRÜNE Modell der Kindergrundsicherung setzt dem alten System der Familienförderung ein neues, sozial gerechtes Modell entgegen.“ 1000 Zeichen zum Thema: Verantwortung für Familie Alexander Krauß, CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag: „Familie ist dort, wo Eltern für Kinder und Kinder für Eltern Verantwortung übernehmen. Familien geben Halt, Vertrauen und Verlässlichkeit. Eltern sind mehr als Versorger und Betreuer. Sie geben Kindern Liebe, Halt und Zuwendung, sie wecken Phantasie und Kreativität. Die Erziehungsverantwortung liegt zuerst bei den Eltern. Das ist gut so. Der Staat unterstützt allerdings die Eltern. Pro Tag geben wir im Freistaat Sachsen mehr als eine Million Euro für unsere Kinder aus, zum Beispiel für Kindergärten. Eltern soll es so ermöglicht werden, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Verantwortung für Familien trägt aber die ganze Gesellschaft, auch die Wirtschaft. Wir brauchen nicht das arbeitsplatzgerechte Kind, sondern den familiengerechten Arbeitsplatz. Wenn Frauen aus dem Job gedrängt werden, nur weil sie Kinder haben und wieder arbeiten wollen, dann ist das asozial. Leider aber immer noch trauriger Teil der sächsischen Wirklichkeit. Zum Glück denkt aber die Mehrheit der Unternehmer anders, weil sie verantwortungsbewusst sind.“ 1000 Zeichen zum Thema: Verantwortung für Familie Die Linke-Fraktion im Sächsischen Landtag: „Familie ist überall dort wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, unabhängig von Trauschein, sexueller Orientierung oder der Form in der sie zusammenleben. Zu meinen, sie sei reine Privatsache ist fatal. Denn zum einen hat privates Tun gesellschaftliche Konsequenzen zum anderen sind die von der Gesellschaft als selbstverständlich vorausgesetzten Familien- bzw. familiären Fürsorgeleistungen nicht unerschöpflich. Doch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind unzureichend um einerseits so genannte Reproduktionsarbeit zu leisten und andererseits die gedeihliche Entwicklung aller zu sichern. Familienpolitik muss an verschiedene Lebensphasen, Lebensformen, Lebenslagen anknüpfen und die Bedürfnisse aller Familienmitglieder im Blick haben. Das bedeutet Familienpolitik hat Schnittmengen zu Geschlechter-, Kinder-, Alten-, Generationen-, Wohnungs- usw. Politik. Handlungsfelder ergeben sich so zum Beispiel in der Sicherstellung von Infrastruktur, bei der Verbesserung von Zeitbudgets, der Ermöglichung umfassender Teilhabe und der Sicherstellung förderlicher Lebens- und Bildungsbedingungen für alle und Selbstermächtigung!“ 1000 Zeichen zum Thema: Verantwortung für Familie FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag: „Die Bedürfnisse von Familien sind in einer pluralistischen Gesellschaft sehr unterschiedlich. Das Familienleben wird eingerichtet von Lebenspartnerschaften, Lebensabschnittspartnerschaften, Patchworkfamilien, Ein-Verdiener-Ehen. Die Menschen können frei entscheiden, wie sie ihr Familienleben gestalten. Eine der größten Herausforderung ist und bleibt die Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche, vor allem die Balance zwischen Berufs- und Familienleben. Daran zeigt sich, ob eine Gesellschaft kinderfreundlich ist. Ein wesentliches Kriterium ist dabei ein an den Bedürfnissen der Eltern ausgerichtetes Angebot für die Betreuung ihrer Kinder. Hier wird die Politik Verantwortung übernehmen. Die Familie ist für uns das Herz der Gesellschaft. Verantwortung für Familien wahrzunehmen ist die Aufgabe eines jeden Ressorts der Staatsregierung. Wir alle haben ein Ziel: Familien sollen sich in Sachsen wohlfühlen. Verantwortung heißt, nachhaltige Bildungspolitik zu betreiben. Dazu gehört, das reiche kulturelle Erbe Sachsens auch unseren Kindern zugänglich zu machen. Und zwar kostenfrei. Mehr als 144.000 Kinder haben dieses Angebot seit seiner Einführung 2009 genutzt. Die Mittelschule wird gestärkt. Im ländlichen Raum werden keine Mittelschulen mehr geschlossen. Kurze Wege für kurze Beine. Wer Verantwortung gegenüber Kindern und Familien ernst nimmt, der muss heute schon an morgen denken. Dazu gehört keine Verschiebung von Lasten in die Zukunft und keine Schulden auf dem Rücken unserer Kinder. Wir tragen dazu bei – mit einem schlanken Staat und einer verlässlichen Haushaltspolitik ohne Schulden.“ 1000 Zeichen zum Thema: Verantwortung für Familie SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag: “Viele Paare treffen jedes Jahr die Entscheidung für ein Kind. Sie treffen diese Entscheidung, weil Kinder für sie ein unverzichtbarer Teil des Lebens sind. Politik und Gesellschaft haben die Pflicht dafür zu sorgen, dass jeder Kinderwunsch realisierbar wird. Wir brauchen deshalb eine Balance zwischen Beruf und Familie, die stärker als bisher den Kindern zu Gute kommt. Die Möglichkeit Arbeits- und Familienleben im Einklang zu bringen, darf sich nicht ausschließlich an den Bedürfnissen der Arbeitsgeber orientieren. In die Förderung von Kindern, Jugendlichen und Familien wird viel Geld investiert, doch die Verteilung ist ungerecht. Unser Leitbild heißt deshalb Kindergrundsicherung. Damit wollen wir die familienpolitischen Förderinstrumente zusammenfassen und zu einem einheitlichen finanziellen Grundbetrag für alle Kinder weiterentwickeln. Zudem umfasst die Kindergrundsicherung ein Maßnahmepaket zur Sicherstellung von Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe für alle Kinder. Ein gebührenfreier Bildungsweg von der KITA, über die Schule bis zum Studium bzw. zur beruflichen Ausbildung, sei hier nur beispielhaft genannt. Eine Gesellschaft ohne Kinder hat keine Zukunft. Politik für Kinder und Familien heißt deshalb für uns: Finanzielle Sicherheit schaffen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und das Lebensumfeld familienund kinderfreundlich gestalten.“