GESCHICHTE IM ÜBERBLICK Ein Vademecum für die Studentinnen und Studenten der Autonomen Hochschule in der DG Ausbildung für Vorschullehrer- und Primarschullehrer(innen) 1 Ein langer Weg …: Von der VORGESCHICHTE zu den HOCHKULTUREN – von Rom zum MITTELALTER • 1. Geschichte eine Wissenschaft • • • 1.1 Definition – die Geschichtsquellen 1.2 Chronologie – Periodisierung • 3.5.1 Eine Sache des Volkes? Die römische Republik 3.5.2 Die römische Kaiserzeit • 4.Eine finstere Zeit? Das Mittelalter • • • 2. Zur Vorgeschichte der Menschen 2.1 Die Altsteinzeit 2.2 Die Jungsteinzeit • • 3. Zivilisiert? Die ersten Hochkulturen • • 3.1 Das Paradies? Mesopotamien 3.2 Ohne Heimat? Die Israeliten und ihre wechselvolle Geschichte 3.3 Ägypten – ein Geschenk des Nils 3.4 Die Griechen: Erfinder Europas? 3.5 Rom: Vom Stadtstaat zu einem „Weltreich“ 4.1 Der Übergang zur mittelalterlichen Welt 4.2 Hohes Mittelalter 4.2.1 Abendländische Universalmächte 4.2.2 Die Kreuzzugsbewegung 4.3 Wem gehört die Macht? 4.3.1 Die Herrschaft Friedrichs I. 4.3.2 Die Entwicklung von Staat und Herrschaft im Mittelalter 4.3.3 Das soziale und wirtschaftliche System im Mittelalter 4.3.4 Frankreich im Mittelalter 4.3.5 „Stadtluft macht frei“. Wirklich? 2 • • • • • • • • • • • • FRÜHE NEUZEIT – Europa und die „Neue Welt“ im Umbruch • • • • • • • • 5. Die frühe Neuzeit: Wege aus der Finsternis durch Renaissance und Humanismus? • 5.1 Wo liegt Indien? 5.2 Die Reformation Luthers: Erneuerung der Kirche oder Spaltung? 5.3 Spaltung der Reformationsbewegung und die Gegenreformation 5.4 Glaubenskampf oder Machtkampf ? Der Dreißigjährige Krieg 5.5 „L’État c’est moi“ – Absolutismus als „absolute“ staatliche Ordnung? 5.5.1 Frankreich unter Ludwig XIV. 5..5.1.1 Der gesellschaftliche Aufbau im absolutistischen Frankreich • • • • • • • • • 5.5.1.2 Die Wirtschaft im absolutistischen Frankreich 5.5.1.3 Die außenpolitischen Ziele Ludwigs XIV. 5.5.1.4 Innenpolitische Schwerpunkte im absolutistischen Frankreich 5.6 England auf dem Weg zu mehr Demokratie? 5.7 „Drittes Rom“? Der Weg Russlands zur Großmacht 5.8 Endlich vernünftig? Das Zeitalter des Rationalismus und der Aufklärung 5.9 Aufgeklärte Herrscher? 5.9.1 Zur Entwicklung Preußens 5.9.2 Zur Geschichte Österreichs im 16.– 18. Jh. 5.10 „Sons of Liberty“: Siedler in Amerika kämpfen für ihre Unabhängigkeit 3 • • • • • • • • • • NEUESTE ZEIT: Von der Französischen Revolution zum Zweiten Weltkrieg 6. Die Neueste Zeit • 6.1 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - für alle? „Die Französische Revolution frisst ihre Kinder“ 6.2 Napoleon: Retter Frankreichs und Europas? 6.3Zurück zur alten Ordnung? Der Wiener Kongress 6.4 Eine „friedliche“ Revolution mit „unfriedlichen“ Folgen? 6.4.1Fortschritt(e) zugunsten der Menschen? Die Industrielle Revolution 6.4.2 Staat, Kirche, Unternehmer, Marx & Genossen: Wege zur Linderung des sozialen Elends? 6.5 Europa nach dem Wiener Kongress: Restauration contra Revolution oder Revolution contra Restauration? 6.5.1 1830: Noch kein Ende? Revolutionen in Frankreich und Belgien 6.5.2 1848: Eine Revolution mit europäischen Dimensionen? • • • • • • • • • • • • • • 6.6 Bismarck: Begründer der deutschen Einheit? 6.7 Das 19. Jahrhundert: Die Welt im Überblick 6.8 Das Zeitalter des Imperialismus: Gefahr für das europäische Gleichgewicht? 6.9 Balkankrise – Ausbruch des Ersten Weltkrieges 6.10 Ein dauerhafter Frieden? Der Versailler Vertrag 6.11 Vom Zarenreich zur Sowjetunion 6.12 Belgien im 19. Jh. bis zum Versailler Vertrag 6.13 Goldene Zwanziger? 6.13.1 Die Weimarer Republik 6.13.2 Das Ende der Weimarer Republik 6.13.3 Belgien in der Zwischenkriegszeit 6.14 Wege in das Unheil: Das Dritte Reich 6.14.1 Die nationalsozialistische Diktatur 6.14.2 Die NS-Außenpolitik 6.14.3 Der Zweite Weltkrieg 4 NEUESTE ZEIT: Eine friedliche Neuordnung der Welt nach 1945? • • • • • • • • • • • 6.15 Die Neuordnung der Welt nach 1945 6.15.1 Von den Besatzungszonen zu zwei deutschen Staaten 6.15.2 Kann die UNO in Zukunft den Weltfrieden sichern? 6.16 „Kalter Krieg“ zwischen Ost und West 6.16.1 Der Koreakrieg 6.16.2 Der Vietnamkrieg 6.16.3 Die Kubakrise 6.17 Die Entwicklung der beiden Großmächte USA- UdSSR nach 1945 6.18 Die Dekolonisation 6.18.1 Die Dekolonisation Asiens 6.18.2 Die Dekolonisation Afrikas • • • • • • • • • • 6.18.3 Der Nord-Süd-Konflikt 6.19 Der Nahost-Konflikt 6.20 Der Zusammenbruch des kommunistischen Systems 6.20.1 Beispiel DDR: Wege zur Wiedervereinigung 6.20.2 Krisenherd Balkan 6.21 Die Entwicklung in Ostasien im 20. Jahrhundert 6.21.1 China 6.21.2 Japan 6.22 Schritte zum Vereinten Europa 6.23 Belgien im 20. Jahrhundert 5 1. GESCHICHTE = WISSENSCHAFT VERGANGENHEIT (der Menschen) Im weitesten Sinne: gesamte Vergangenheit Im engeren Sinne: Vergangenheit, die durch Zeugnisse belegt ist • Zeugnisse der Vergangenheit = QUELLEN – Stumme Zeugen = gegenständliche Überreste, z. Bsp. Ruinen, Skelette – Schriftliche Überlieferung = geschriebene Überreste, z. Bsp. Zeitung, Chroniken – Mündliche Überlieferung = Erzählungen, Berichte, Sagen... – Bild-, Foto- und Filmdokumente = bildliche Überreste, z. Bsp. Gemälde – Tondokumente = Überreste auf Tonträgern, z. B. Tonbandaufnahmen Quellenkritik: Durch Vergleich Suche nach der objektiven Wahrheit • • • • • • • • • • • CHRONOLOGIE = Einordnung historischer Ereignisse in unsere Zeitrechnung, d.h. vor oder nach Christi Geburt (v. Chr./ n. Chr. - v. u. Z. / n. u. Z.). Andere Zeitrechnungen: – Römer: ab 753 v. Chr. = Gründung Roms – Islamische Zeitrechnung: ab 622 n.. Chr. = Hedschra EPOCHEN VORGESCHICHTE: vor ~ 3 000 000 J., dem Beginn der Entwicklung der Menschen, bis ~ 4000 v. Chr. ALTERTUM: ~3000 v. Chr. - ~ 500 n. Chr. MITTELALTER: ~ 500 - ~ 1500 n. Chr. FRÜHE NEUZEIT: von etwa 1500 n. Chr. bis zur Französischen Revolution, 1789 NEUESTE ZEIT: von 1789 bis heute 6 2. ZUR VORGESCHICHTE DER MENSCHEN ALTSTEINZEIT • Ostafrika = Wiege der Menschheit? LUCY (Äthiopien) = ältester Urmenschenfund ca. 3,5 Mio. J. alt (= Australopithecus) • Menschen lebten in Horden und waren: Nomaden (Höhlen / Zelte) Jäger und Sammler • Homo habilis (vor ~ 2,5 Mio. J.): Gebrauch von Werkzeugen aus Stein, Holz, Knochen • Homo sapiens: Jetztmensch vor ~ 100 000 J. • ! Nutzung des Feuers: vor ~ 300 000 J. JUNGSTEINZEIT • Im Vorderen Orient (Anatolien) vor ~ 10000 J. - in Europa: ~ 5000 v. Chr. • Entdeckung von Getreideanbau und Viehzucht Menschen lebten in Sippen und wurden Sesshaft (Häuser / Dörfer) Ackerbauern und Viehzüchter FOLGEN: Produktionsüberschüsse (Vorräte) Bevölkerungsanstieg 7 3. ERSTE HOCHKULTUREN Der fruchtbare Halbmond 8 3.1 MESOPOTAMIEN • = „Land zwischen 2 Flüssen“ : Euphrat und Tigris (Steppenlandschaft – fruchtbar durch Überschwemmungen) • um 3 000 v. Chr.: Einwanderung der Sumerer • hohe Kultur: • Erfindung der Schrift (Keilschrift auf Tontafeln) • Stadtstaaten, u. a.: Ur, Uruk, Kisch, Nippur. • Geführt durch: KÖNIG = gleichzeitig oberster PRIESTER • Lebensmittelpunkt des Königs: TEMPEL (= ZIKKURAT) • Umliegendes Land + Erträge = Eigentum des Tempels von Bauern bewirtschaftet • Verwaltung der Stadt: • Priester: Opfer + Ordnung • Beamte: Kontrolle der Erträge + Verteilung des Einkommens • Krieger: äußerer und innerer Schutz der Stadt 9 MESOPOTAMIEN ZUR ZEIT HAMMURABIS Kart e aus: BERTELSMANN Lexikon Geschicht e, München 1993 10 3.1.1 MESOPOTAMIEN ZUR ZEIT HAMMURABIS • HAMMURABI ~ 1 700 v. Chr. Vereinte die Stadtstaaten Mesopotamiens zu einem Reich Babylon = Hauptstadt Erstes schriftlich verfasstes Recht: Rechtsprinzip: „Aug‘ um Aug‘ … • § 1. Wenn ein Bürger Kriegsbeute geworden und in seinem Hause nichts mehr zu essen vorhanden ist, darf seine Frau in das Haus eines anderen einziehen • § 2. Wenn ein Bürger einen anderen Bürger des Mordes bezichtigt, es ihm aber nicht beweisen kann, so wird der, der ihn bezichtigt hat, getötet. • § 3. Wenn ein Bürger eine Bürgerstochter geschlagen hat und wenn diese Frau stirbt, so tötet man seine Tochter. • § 4. Wenn ein Bürger die Magd eines Bürgers geschlagen hat und wenn diese Magd stirbt, so zahlt er 1/2 Mine Silber (= bestimmter Geldwert). [nach: LAUTEMANN, W., SCHLENKE, M. (Hrsg.), Geschichte in Quellen, Bd. 1, Altertum, München 1975, S. 63 ff.] 11 3.2 DIE ISRAELITEN UND IHRE WECHSELVOLLE GESCHICHTE ► = semitisches Hirtenvolk Einwanderung um 2 000 v. Chr. in UR (Mesopotamien) Weiter unter Führung Abrahams ins Gebiet des JORDANS (Kanaan / Jericho) Weiter (Sippe des Jacob) ~ 16. Jh. v. Chr. nach ÄGYPTEN Um 1 250 v. Chr.: Rückkehr nach KANAAN (Moses) 10 Gebote (Halbinsel Sinai) Könige SAUL und DAVID JERUSALEM = Hauptstadt Teilung des Reiches: Norden: ISRAEL + Süden: JUDA JUDA: 586 v. Chr. von Babylonien erobert ( Babylonische Gefangenschaft) ► ► RELIGION Monotheistisch = Glaube an einen Gott = Schöpfer + Herr des Himmels und der Erde Glaubensgrundlage der jüdischen Religion: THORA 12 3.2.1 DIE ISRAELITEN: Grundlagen der jüdischen Religion ► ► ► Von grundlegender Bedeutung für das Judentum: der unbedingte Monotheismus: Ein einziger transzendenter Gott hat die Welt erschaffen und lenkt ihre Geschicke. Gottes Geist kommt in der natürlichen Ordnung zum Ausdruck, so in der Schöpfung als auch im fortlaufenden geschichtlichen Prozess. Grundlagen der jüdischen Religion: Die Thora = Offenbarung des Wollen Gottes + Regelung des Umganges der Menschen untereinander und ihres Verhältnisses zu Gott Der Talmud = Gesetzes- und Religionswerk = Kommentare und Auslegungen zur Thora + Grundlage für die jüdische Lebensführung. ► ► ► Das Verhältnis des Einzelnen zu Gott ist unmittelbar und persönlich; es bedarf nach jüdischer Auffassung keiner Vermittlung zwischen dem Menschen und Gott, weder durch Priester noch durch andere religiöse Handlungen. Der Mensch ist völlig frei in seinen Entscheidungen: Er kann bzw. muss sich stets aufs Neue zwischen seinem guten Trieb (Jezer ha Tow) und dem bösen Trieb (Jezer ha Ra) entscheiden, die beide von Gott kommen. Das göttliche Gericht belohnt nach dem Tod Wohlverhalten und bestraft Sünden und gleicht auf diese Weise die im Leben erlittene Ungerechtigkeit aus. 13 3.3 ÄGYPTEN. Ein Geschenk des Nils 14 3.3.1 ÄGYPTEN. Ein Geschenk des Nils • HERODOT (griech. Geschichtsschreiber - 5. Jh. v. Chr.): • „ ... Wenn nämlich der Nil anschwillt, so tritt er nicht nur bloß innerhalb des Deltas über die Ufer, sondern überschwemmt auch einen Teil der anderen Gebiete... und zwar zwei Tagesreisen weit nach jeder Seite, manchmal mehr, manchmal weniger... . Ich hätte gerne gewusst, warum. Dies dauert von der Sommersonnenwende ab fast hundert Tage an, nach deren Ablauf das Wasser sich wieder in sein Bett zurückzieht und den ganzen Winter hindurch seinen niedrigen Wasserstand bewahrt, bis wieder die Zeit der Sommersonnenwende kommt. Kein Ägypter konnte mir aber irgendeine Auskunft darüber geben ...“ (Nach: HERODOT, Historien, übersetzt v. A. HORNEFFER, Stuttgart 1955) 15 3.3.2 ÄGYPTEN. Ein Geschenk des Nils Zum Alltag • • • • • Die meisten Ägypter: Fellachen (= Bauern) – neben Arbeit im Feld: Dienste für die Gemeinschaft als „Gottesdienst“ : Bewässerungsanlagen, Pyramiden, Kriegsdienst … Wenige Ägypter: Handwerker: Maurer, Bierbrauer, Goldschmiede, Weber … Schreiber: angesehenster Beruf Priester: Verehrung der Götter Sklaven (meist Kriegsgefangene): unfrei • Familie (Kleinfamilie): hoher Stellenwert in der ägyptischen Gesellschaft • Mann für die Erziehung der Söhne verantwortlich + die Vermittlung der gesellschaftlichen Werte: Gemeinschaftssinn vor Eigennutz • ! Frau in vielen Dingen dem Mann gleichberechtigt 16 3.4 DIE GRIECHEN - ERFINDER EUROPAS? • Sage von Europa= Tochter des phönizischen Königs AGENOR die von Zeus, der sich in einen Stier verwandelt, entführt wird. • Einwanderung griechischer Volksstämme nach Griechenland (= HELLAS) ~ 2. Jtsd. v. Chr. + Besiedlung der fruchtbaren Täler und Küstenstreifen • → Gründung von (oft untereinander verfeindeten) Stadtstaaten = Polis, u. a.: Korinth, Athen ↔ Sparta, Theben, Delphi, Olympia Dennoch: • 3 wichtige Merkmale der Zusammengehörigkeit Sprache + Schrift (Alphabet!) Religion (Zeus+ Hera und ihre Kinder auf dem Berg Olymp wohnend) - Weissagungen der Priesterin Pythia in Delphi Olympische Spiele (ab 776 v. Chr. = Beginn der griech. Zeitrechnung - alle 4 Jahre Olympischer Friede) 17 3.4.1 DIE GRIECHEN - ERFINDER EUROPAS? ATHEN ↔ SPARTA • ATHEN (Attika) • • Zunächst: ARISTOKRATIE Im 6. Jh. v. Chr.: Grundlagen der DEMOKRATIE durch Solon ( = Schlichter im Konflikt zwischen den Adeligen + unfreien, verarmtem + verschuldeten Bauern) + ~ 500 v. Chr. durch Kleisthenes verbessert • Einteilung der Bevölkerung in 4 Vermögensklassen • Dreiteilung der Gewalten: Volksversammlung = alle männlichen Bürger = Legislative (Gesetzgebende Gewalt + Krieg / Frieden) Rat der 400 (später: 500) = Exekutive (Ausführende Gewalt) Volksgerichte = Judikative (Richterliche Gewalt) + Scherbengericht (→ Verbannung unliebsamer demagogischer Politiker) • SPARTA (Peloponnes) • • • Bedeutendste Landmacht im alten Griechenland Harte Lebensführung („spartanisch leben“) der Männer = Krieger Dualismus Sparta – Athen 18 3.4.2 DIE GRIECHEN - ERFINDER EUROPAS? Bedrohungen von außen und innen • • • • • • • • 490 v. Chr.: Griechenland-Feldzug der Perser → Sieg Athens bei Marathon (-lauf!!) 480 v. Chr.: Perserkönig Xerxes I. besiegt 477 v. Chr. Attischer Seebund: Zusammenschluss Athens mit anderen Stadtstaaten gegen die Perser → Athen führende Wirtschafts- + Seemacht 448 v. Chr.: Friedensvertrag mit den Persern 443 - 429 v. Chr. : Blütezeit Athens unter Perikles 431 - 404 v. Chr.: Kriege zwischen Athen und Sparta 338 v. Chr.: Griechenland unter der Vorherrschaft der Makedonen (König Philipp II.) Später: Eroberung Ägyptens, des Perserreiches + Indiens durch Alexander den Großen ("Weltreich") Verbreitung der griechischen Kultur im Mittelmeerraum = Hellenismus 146 v. Chr.: Zerstörung Korinths: → Griechenland: Teil des Römischen Reiches. • • • • • • Was haben WIR von den Griechen übernommen? Die Akropolis + viele Tempel = Meisterwerke griechischer Baukunst. Entstehung des Theaters mit seinen berühmten Tragödien. Der "Eid des Hippokrates„ der Ärzte (alles zu untenehmen, um Leben zu erhalten) Grundlagen der Mathematik, u. a.: der „Satz des Pythagoras“ Grundlagen der Naturwissenschaften Der weise Philosoph Sokrates, durch seine unbequemen Fragestellungen zum Tod durch den Giftbecher verurteilt, erkannte schon "Ich weiß, dass ich nichts weiß" 19 3.5 ROM: VOM STADTSTAAT ZU EINEM n. Chr. „WELTREICH“ - Überblick 313 Ks. Konstantin: 753 v. Chr. Sagenhafte Gründung Roms (Romulus + Remus) Ständekämpfe Patrizier ↔ Plebejer 450 v. Chr. Zwölftafelgesetz 133 v. Chr. Tiberius Gracchus: Versuch einer Landreform 60 v. Chr. 1. Triumvirat: Cäsar + Pompeius + Crassus 31 v. Chr. Octavianus Augustus: Beginn der Kaiserzeit (Prinzipat) Mailänder Toleranzedikt 391 n. Chr. Ks. Theodosius: Christentum = Staatsreligion 7/6 v. Chr.(?) Geburt Jesu 510 v. Chr. Vertreibung des letzten Königs Tarquinius 264 v. Chr. Eroberung Siziliens + Sardiniens + Korsikas Rom: Republik: * Volksversammlung n. Vermögensklassen * Annuität + Kollegialität der höchsten Beamten 264 – 241 . Chr. Erster Punischer Krieg (Karthago) 117. n. Chr. 476 n. Chr. Größte AusEnde des dehnung d. (west-) Römischen römischen Reiches ( Ks. Reiches Trajan) Eroberung Spaniens + Makedoniens 395 n. Chr. +Griechenlands Teilung des Römischen Reiches in ein West- + Ostreich 58 – 52 v. Chr. Eroberung Galliens (durch Cäsar: 44 v. Chr.: von Senatoren ermordet) 218 – 201 v. Chr. Zweiter Punischer Krieg 146 v. Chr. Dritter Punischer Krieg → Zerstörung Karthagos 20 3.5.1 ROM: VOM STADTSTAAT ZU EINEM „WELTREICH“ - Römische Republik Staatsführung → + Oberbefehl über das Heer Justiz → Innere → Ordnung 2 Konsuln SENAT (=meistens (! Ausnahme: 1 ehemalige hohe Dictator ½ Jahr) Beamte) Gesetzesvorschläge 2 Prätoren 2 Ädilen (später: Veto ↑ mehr) Finanzen → 2 Quästoren Prinzip der Annuität ↑ + Kollegialität der WAHL höchsten Beamtem PATRIZIER + Volkstribunen ↑ WAHL (nur Plebejer) PLEBEJER = VOLKSVERSAMMLUNG (von den Konsuln einberufen und geleitet) entscheidet über: Gesetze + Krieg und Frieden Römische Verwaltung des Staates nach Abschluss der Ständekämpfe Konsul konnte nur werden, wer die Ämterlaufbahn (als Quästor, Ädil, Prätor) hinter sich gebracht hatte bildet ↑ RÖMISCHES VOLK, eingeteilt nach 193 Vermögensklassen, wovon 98 den Reichen und Wohlhabenden vorbehalten waren SKLAVEN (ohne Rechte) 21 3.5.1.1 Du sollst deinen Nächsten lieben … Eine Religion verändert die Welt 22 3.5.1.1 Du sollst deinen Nächsten lieben … ► Jesus Christus • * ~ 4-8 v. Chr. (Bethlehem) + ~ 30 n. Chr. (Jerusalem) Heimat: Nazareth / Galiläa (jüdische Bevölkerung unter römischer Herrschaft) Hauptquelle über Leben + Wirken Jesu: das Neue Testament, v. a. die Evangelien (von Markus, Mathäus, Lukas) zunächst: mündlich, ~ 1. Jh. n. Chr. schriftlich überliefert Als Wanderprediger gewinnt Jesus viele Anhänger • • • 23 3.5.1.1 Du sollst deinen Nächsten lieben … Hauptlehren Jesu Nahendes Reich Gottes Liebe Gottes Toleranz gegenüber den Schwachen, Armen und Verachteten Vergebung der Sünden (bei entsprechender Reue) Seligpreisungen (Bergpredigt), u. a. „Selig die hungern und dürsten ► Wichtigstes Gebot (neben der Gottesliebe): Liebe deinen Nächsten wie dich selbst (auch deinen Feind!) ! Wichtiger als die formale Beachtung der (jüdischen) Gebote der Thora ist die innere Einstellung nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesättigt werden“ 24 3.5.1.1 Du sollst deinen Nächsten lieben … ► ► Wesentliche Grundlagen des christlichen Glaubens: Neues Testament = Grundlage des Glaubens Göttlichkeit Christi Abendmahlsfest als Erinnerung an das letzte Abendmahl Christi Auferstehung Christi von den Toten + Grundlage des katholischen Glaubens: Päpste = weltliche Nachfolger von Petrus El Greco: Das letzte Abendmahl 1596 25 3.5.1.1 Du sollst deinen Nächsten lieben … ► Die letzten Tage Jesu Anspruch Jesu, der Messias zu sein + seine Kritik an die (formale) jüdische Tradition Konflikt mit den jüdischen Schriftgelehrten Anklage durch die oberste jüdische religiöse + gerichtliche Behörde wegen Gotteslästerung Verurteilung Jesu durch den römischen Statthalter (Pontius Pilatus) zum Tod P. P. Rubens: Kreuzigung Christi 1620 26 3.5.2 ROM: VOM STADTSTAAT ZU EINEM „WELTREICH“ – Die Kaiserzeit Das Römische Reich unter Trajan 117 n. Chr. 27 3.5.2 ROM: VOM STADTSTAAT ZU EINEM „WELTREICH“ – Die Kaiserzeit + Ende des weströmischen Reiches • • • Nach Cäsars Ermordung: Bürgerkriege + Nachfolge durch Octavian AUGUSTUS → Reformen im Römischen Reich + nach Ausschaltung der politischen Gegner: PAX AUGUSTA → Prinzipat + absolute Monarchie Erste bedeutende Christenverfolgungen durch NERO (54 – 68 n. Chr.) Größte Ausdehnung des Römischen Reiches: 117 n. Chr. Unter Ks. TRAJAN (→ ~ Schottland, Rhein, Donau, Palästina, Euphrat + Tigris, Nordafrika) → Pax Romana • • • • • ! Gefahr durch Einfall der Germanenstämme → Schwächung des Reiches 3. Jh. n. Chr.: Stabilisierung des Reiches durch Ks. DIOCLETIAN : Teilung der Macht: Hauptkaiser im Westen, Mitregent im Osten 313 n. Chr.: Ks. KONSTANTIN: Toleranzedikt zugunsten der christlichen Religion + 330: Konstantinopel = Hauptstadt des oströmischen Reiches 391 n. Chr.: Ks. THEODOSIUS: Christentum = Staatsreligion im Reich (Germanische) VÖLKERWANDERUNG + Hunneneinfälle → Zerfall des weströmischen Reiches 476 n. Chr. 28