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Ulrike Franke • Herbert H. G. Wettig
H-MIM
Heidelberger Marschak Interaktions-Methode
zur Diagnose des Mutter-Kind Interaktionsverhaltens
Gütekriterien
Konstrukt-Validität – Effektgröße - Sensitivität – Retest-Reliabilität
Forschungsergebnisse einer kontrollierten Längsschnittstudie 1998-2005
Theraplay Institut
Ulrike Franke und Herbert Wettig KG Leonberg
Juni 2005
Überblick
• Einleitung
– Ziel: Diagnostik des Mutter-Kind-Interaktionsverhaltens
• Heidelberger Marschak Interaktions-Methode (H-MIM)
– H-MIM: Eine kulturbedingte Modifikation der MIM
• Methode
– 2 Feldstudien mit wiederholter Interaktionsdiagnostik
in realen Therapiesituationen (1998-2005; 2000-2004)
– Stichprobegröße und Stichprobenstruktur
– Erhebungszeitpunkte und Erhebungsinstrumente
• Ergebnisse (am Beispiel klinisch unaufmerksamer Vorschulkinder, ADS)
– Hypothese zur Validität der H-MIM als Mutter-Kind-Interaktionsdiagnostik
– Konstrukt-Validität der H-MIM: Klinische und statistische Signifikanz
der beobachteten Veränderungen des Mutter-Kind Interaktionsverhaltens
– Effektgröße der Veränderung des interaktiven Verhaltens der Kinder
– Sensitivität der H-MIM: Signifikanz der Veränderungen der Interaktion
– Retest-Reliabilität der H-MIM: Kein statistisch signifikanten Unterschiede
– Generalisierung der Ergebnisse: Interne und externe Validität der H-MIM
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
2
Einleitung
• Ziel: Diagnostik des Eltern-Kind-Interaktionsverhaltens
– Zielgruppe: Kinder, die schwierig zu diagnostizieren/therapieren sind,
z.B. wegen ADS, ADHS, Aggressivität, Autismus...) - und ihre Eltern.
– Anwendung: Wenn wegen der Verhaltensstörungen des Kindes
die üblichen diagnostischen Verfahren, z. B: Leistungs-, Funktionsoder Intelligenztests wenig Information bringen - oder nicht möglich sind.
– Diagnostik schwieriger Kinder fokussiert nicht nur auf das Kind,
sondern auch das System, d. h. das interaktive Verhalten des Kindes
mit der Bezugsperson, meistens mit der Mutter oder dem Vater,
bzw. das personale Umfeld, in dem das Kind lebt, denkt, handelt.
– Theraplay zielt
auf eine Änderung des Sozialverhaltens solcher schwierigen Kinder
die mit anderen Therapieformen langwierig behandelt werden müssen.
– H-MIM wird eingesetzt, um das interaktive Verhalten z.B. zwischen
Mutter und Kind zu Beginn und am Ende der Therapie einzuschätzen.
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
3
Das Modell der Affektregulation der
Heidelberger Marschak Interaktions-Methode (H-MIM)
nach Ritterfeld & Franke, 1994, berichtet in Forum Logopädie, 1, 2002, S. 20
•
Drei wichtige Faktoren der Interaktion zwischen dem Kind und seiner Bezugsperson
(nach Forschungsberichten der Psychologie, Soziologie und Kulturwissenschaften in der deutschsprachigen Fachliteratur)
1. Passung der Emotionalität
zwischen Mutter/Vater und Kind
2. Akzeptanz der mütterlichen
Führung durch das Kind
beziehungsorientiert
Bindung
aufgabenorientiert
Lernen
3. Affektregulation & Stressbewältigung des Kindes
Selbstbild des Kindes: Selbstvertrauen
•
•
Positive Konsequenz: Gute emotionale Passung und Akzeptanz der Führung durch die Bezugsperson
erlauben dem Kind mit Unterstützung der Eltern zu lernen, mit Stress umzugehen.
Negative Konsequenz: Wenn die emotionale Passung fehlt und die Bezugsperson zu führen versucht,
dann werden das Limbische System, Hippocampus, prä-frontaler Kortex des Kindes,
d.h. das neuronale Netzwerk der rechten Hirnhemisphäre nicht angesprochen.
Damit fehlen die Voraussetzungen der Affektregulation und Stressbewältigung.
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
4
H-MIM
Kulturbedingte Modifikation der amerikanischen MIM
• H-MIM ist eine Anpassung der MIM
an typische europäische Muster der Eltern-Kind Beziehung.
• Mit H-MIM wurde bisher vorwiegend das Interaktionsverhalten von
klinisch auffälligen Vorschulkindern, 2;6 – 6;11 Jahre, beobachtet.
• H-MIM fokussiert auf die drei wichtigen Bereiche der Interaktion
zwischen den Kindern und ihren Bezugspersonen:
– Passung der Emotionen in der Eltern-Kind Interaktion,
– Akzeptanz der Führung durch die Bezugsperson (Mutter oder Vater),
– Lernen der Affektregulation (Stressbewältigung) durch die Bezugsperson
• Zur Beobachtung der dyadischen Eltern-Kind Interaktion werden
der Mutter 5 Aufgaben gestellt, die sie mit ihrem Kind lösen soll.
• Die Aufgaben werden aus einem getesteten Repertoire ausgewählt
und orientieren sich an der Verhaltensproblematik des Kindes
– 2 aus 18 Aufgaben zur Beobachtung der emotionalen Eltern-Kind Passung
– 2 aus 22 Aufgaben zur Akzeptanz der Führung durch die Bezugspersonen
– 1 aus 4 Aufgaben zur Stressbewältigung, d.h. Affektregulation des Kindes.
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
5
Beispiele häufiger Anwendungen der H-MIM
• H-MIM als Diagnostik des interaktiven Verhaltens:
– Wie verhält sich das klinisch auffällige Kind in der Realität,
wenn es mit seiner gewohnten Bezugsperson (Mutter/Vater) allein ist?
• H-MIM als Diagnostik der Sprachentwicklung des Kindes:
– Wie äußert sich z.B. ein selektiv mutistisches Kind,
wenn es sich mit seiner Bezugsperson unbeobachtet fühlt?
– Wie ist das Sprachverständnis des Kindes im vertrauten Umfeld?
• H-MIM in der Eltern-Kind-Forschung:
– Gibt es Unterschiede im Trennungs- und Wiedervereinigungsverhalten
von z.B. 5-jährigen Söhnen mit ihren Müttern bzw. ihren Vätern?
• H-MIM in der Elternberatung:
– Mit welchen Strategien unterstützen Bezugspersonen
die soziale und kommunikative Entwicklung eines auffälligen Kindes?
• H-MIM als Hilfe bei Entscheidungen des Jugendamts:
– Welche Eltern passen am besten zu einem Adoptivkind oder Pflegekind?
• H-MIM als Hilfe bei gerichtliche Entscheidungen:
– Welchem Elternteil kann das Sorgerecht für das Kind übertragen werden?
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Methode (H-MIM)
6
Methode
• 2 Feldstudien
mit wiederholten Erhebungen in der realen Therapiesituation
• (1) 1998-2005 Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS)
mit Folgestudie 2 Jahre nach Ende der Therapie
• (2) 2000-2004 Überregionale Multi-Center-Studie (MCS)
in 9 unterschiedlichen Therapie-Institutionen
• Untersuchungsziel: Evaluation der Wirkung von Theraplay
bei Vorschulkindern mit Koinzidenz von Verhaltensstörungen
und Sprachentwicklungs-, Sprach- oder Sprechstörungen
• H-MIM-Funktion: Diagnostik der Eltern-Kind-Interaktion
im Rahmen der Evaluation der Wirkung von Theraplay
(neben einer Vielzahl weiterer Diagnose-Instrumente, Tests,
Fragebogen)
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
7
Erhebungsinstrumente
(neben weiteren Beobachtungen, Diagnosen, Tests, Fragebogen)
• Daten über Mutter und Kind:
Fragebogen zur Sozio-Demografie und zur Anamnese des Falles
Prüfung der Konstrukt-Validität der H-MIM
• Außenkriterium: Symptom der Verhaltensstörung
Wiederholte Messung des Ausprägungsgrads der Symptome (Theraplay)
CASCAP-D Deutsche Version der
Clinical Assessment Scale for Child and Adolescent Psychopathology
4-stufige Skala:
1 = klinisch unauffällig 2 = leichte... 3 = deutliche... 4 = starke Symptome
(Döpfner et al., 1999)
• Testkriterium: Beobachtung Eltern-Kind Interaktion
H-MIM
Wiederholte Beobachtung mit Heidelberger Marschak Interaktions-Methode
6-stufige Intervallskala: 1 = nicht zutreffend...2...3...4...5...6 =voll zutreffend
(Ritterfeld & Franke, 1994)
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Methode (H-MIM)
8
Erhebungszeitpunkte der Längsschnitt-Studie
Therapiegruppen der Längsschnittstudie (LSS)
• t0 = am Beginn von 16 Wochen Wartezeit
(nur Wartezeit-Kontrollgruppe W)
• t1 = am Beginn der Therapie mit Theraplay
• t6 = am Ende der Therapie mit Theraplay
• t7 = 2 Jahre nach Ende der Therapie mit Theraplay
• (Über die Zeitpunkte im Therapieverlauf t 2 – t 5 wird hier nicht berichtet)
• Normale, klinisch nicht auffällige Kontrollgruppe N
• t1 = am Beginn von 16 Wochen Wartezeit
• t6 = am Ende der 16 Wochen Wartezeit
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
9
Erhebungszeitpunkte der Multi-Center-Studie
• Multi-Center-Studie (MCS)
hat nur 2 Erhebungszeitpunkte (prä-post)
• t1 = vor Beginn der Therapie mit Theraplay
• t6 = nach Ende der Therapie mit Theraplay
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Methode (H-MIM)
10
Methode der Längsschnittstudie (LSS)
• Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS)
1998 – 2003 N = 60 Vorschulkinder mit dualer Diagnose von Sprachentwicklungsoder Sprachstörungen und klinischen Verhaltensauffälligkeiten,
deren Behandlung mit Theraplay bis 2003 abgeschlossen wurde.
2000 – 2005 Folgestudie 2 Jahre nach dem individuellen Ende der Therapie.
• Vorteil: Hohe interne Validität der Ergebnisse
nur für Patient/innen des PPZ mit Sprachproblemen
• Nachteil: Keine Generalisierung auf andere Patientengruppen
• Problematik: Ergebnisse nicht generalisierbar
– nur regional im Einzugsgebiet von Heidelberg durchgeführt
– nur im Phoniatrisch Pädaudiologischen Zentrum (PPZ) durchgeführt
– nur eine, immer die gleiche Theraplay Therapeutin
• Deshalb
2000 Beginn einer überregionalen Multi-Center-Studie (MCS)
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Methode (H-MIM)
11
Methode der Multi-Center-Studie (MCS)
• Überregionale Multi-Center-Studie (MCS)
2000 – 2004 N=319 klinisch auffällige Vorschulkindern, deren
Behandlung mit Theraplay bis 2004 abgeschlossen wurde
• in Deutschland und Österreich durchgeführt
• in 9 unterschiedlichen Therapie-Institutionen
–
–
–
–
–
–
–
–
Frühförderzentrum, Therapieambulanz
Behindertenzentrum, Behindertenkindergarten
Kinder- und Jugendpsychiatrie, stationäre Therapie
Sozialstation des Jugendamts, Brennpunkt-Kindergarten
Phoniatrisch Pädaudiologisches Zentrum, Therapieambulanz
Sprachheilschule, Frühförderung
Niedergelassene Praxis für Psychologische Kinderpsychotherapie
Niedergelassene Praxen für Logopädie und Sprachtherapie, etc.
• von 14 verschiedene Therapeut/innen durchgeführt.
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Methode (H-MIM)
12
LSS-Stichprobengröße
• Gesamtstichprobe der kontrollierten Längsschnitt-Studie )
N=60 klinisch auffällige Kinder im Vorschulalter (2;6 - 6;11 J.)
mit Sprachentwicklungs- oder Sprachstörungen und
unterschiedlichen klinischen Verhaltensauffälligkeiten
davon
• N=50 unaufmerksame Vorschulkinder insgesamt (ADS)
•
•
•
•
N=25
N=21
N=17
N=13
davon mit multipler, z.T. sich überschneidender Diagnose
unaufmerksame, hyperaktive Vorschulkinder (ADHS)
unaufmerksame, oppositionell verweigernde Vorschulkinder
unaufmerksame, scheue Vorschulkinder
unaufmerksame Vorschulkinder
mit autistoidem Mangel an sozialer Gegenseitigkeit
• N=25 Wartezeit-Kontrollgruppe W klinisch auffälliger Kinder*
* Zufallsstichprobe, Homogenität der Varianz der Merkmale,
• N=30 Kontrollgruppe N klinisch nicht auffällige Vorschulkinder**
** matched sample, in Alter und Geschlecht vergleichbar ausgewählt.
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MCS-Stichprobengröße
• Gesamtstichprobe der Multi-Center-Studie (MCS)
N=319 klinisch auffällige Kinder im Vorschulalter
2;6 - 6;11 Jahre als mit Koinzidenz unterschiedlicher
Verhaltensstörungen und Sprach- und Sprechstörungen
(=Brutto-Stichprobe)
N=291 auswertbare Netto-Stichprobe dieser Vorschulkinder
davon
• N=218 unaufmerksame Vorschulkinder insgesamt (ADS)
davon mit multipler, z.T. sich überschneidender Diagnose
•
•
•
•
N=105
N=127
N=105
N= 44
unaufmerksame, hyperaktive Vorschulkinder (ADHS)
unaufmerksame, oppositionell verweigernde Kinder
unaufmerksame, scheue Vorschulkinder
unaufmerksame Vorschulkinder
mit autistoidem Mangel an sozialer Gegenseitigkeit
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Methode (H-MIM)
14
Stichprobenstruktur
der kontrollierten Längsschnitt-Studie (LSS)
(Mittelwerte)
LSS: Alter in Jahre; Monate
• 4;03 N=50 unaufmerksame
__
Vorschulkinder
insgesamt (ADS)
LSS: N=50 unaufmerksame
Vorschulkinder
insgesamt (ADS)______
• Familienstand der Mutter______
4;04 Jahre N = 37 Jungen
3;11 Jahre N = 13 Mädchen
•
90% verheiratete Mütter
8% getrennt lebende Mütter
2% ledige Mütter
4;06 N=30 klinisch unauffällige
Vorschulkinder
Kontrollgruppe N (matched sample)
LSS: Geschlecht in %, Relation 2,9:1
• Familienstand des Kindes______
90% eheliche Kinder
10% nicht eheliche Kinder
Jungen; Mädchen
•
74%; 26% N=50 unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
74% = 37 Jungen
26% = 13 Mädchen
•
70%; 30% N=30 klinisch unauffällige
Vorschulkinder
Kontrollgruppe N (matched sample)
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• Erziehung des Kindes_________
•
85% gemeinsam erziehend
15% allein erziehend
71% Kindergartenkinder
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15
Stichprobenstruktur
der Multi-Center-Studie (MCS)
(Mittelwerte)
MCS: Alter in Jahre; Monate______
•
4;03 N=218 unaufmerksame
Vorschulkinder
insgesamt (ADS)
MCS: N=218 unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
• Familienstand der Mutter______
66% verheiratete Mütter
10% unverheiratet zusammenlebend
9% getrennt lebende Mütter
1% verwitwete Mütter
13% ledige Mütter (1% k.Angabe)
4;03 N =153 Jungen
4;04 N = 65 Mädchen
•
4;06 N= 30 klinisch unauffällige
Vorschulkinder
Kontrollgruppe N (matched sample)
MCS: Geschlecht in %, Rel. 2,3:1__
• Familienstand des Kindes_____
77% eheliche Kinder
17% nicht eheliche, leibliche Kinder
6% Adoptiv- bzw. Pflegekinder
Jungen; Mädchen
•
70%; 30% 218 unaufmerksame
Vorschulkinder
insgesamt (ADS)
70% = 153 Jungen
30% = 65 Mädchen
•
70%; 30% 30 klinisch unauffällige
Vorschulkinder
Kontrollgruppe N (match. sample)
Theraplay Institut 2005
• Erziehung des Kindes_________
•
77% gemeinsam erziehend
23% allein erziehend
76% Kindergartenkinder
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Methode (H-MIM)
16
Ergebnisse
zur
Heidelberger Marschak Interaktions-Methode
(H-MIM)
am Beispiel
der unaufmerksamen Vorschulkinder 2;6 – 6:11 Jahre (ADS)
mit Koinzidenz von unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten
und Sprachentwicklungs-, Sprach- oder Sprechstörungen
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Methode (H-MIM)
17
Hypothese
zur Validität der H-MIM als Interaktionsdiagnostik
• Wenn Theraplay (= Außenkriterium)
die relevanten Symptome (hier: Unaufmerksamkeit)
signifikant und nachhaltig verringert*,
• dann zeigt die H-MIM (= Testkriterium),
dass sich die beobachtete Eltern-Kind Interaktion
im gleichen Zeitintervall*
statistisch signifikant und nachhaltig** verbessert.
* Zeitintervall der Veränderung: Beginn bis Ende der Therapie (t1 – t6)
**Zeitintervall der Nachhaltigkeit: 2 Jahre nach Ende der Therapie (t6 - t7)
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Methode (H-MIM)
18
Außenkriterium: Die Wirkung von Theraplay
auf 4=stark, 3=deutlich, 2=leicht unaufmerksame Vorschulkinder
Auprägrungsgrad des Symptoms
1 = unauffällig ...... stark ausgeprägt = 6
Multi-Center-Studie (MCS)
t1  t6 wiederholte Diagnose nach CASCAP-D (Döpfner et al., 1999)
Symptomreduzierung nach Behandlung mit Theraplay
4
4,0
3
3,2
3,0
2,4
2
2,0
1,8
1,8
2,0
1,3
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
Unaufmerksamkeit von N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkindern (Kontrollgruppe N, Mittelwert)
Verringerung der Unaufmerksamkeit von N=90 stark unaufmerksamen Vorschulkindern (statistisch signifikant prob<.0001)
Verringerung der Unaufmerksamkeit von N=82 deutlich unaufmerksamen Vorschulkindern (statist. signifikant prob<.0001)
Verringerung der Unaufmerksamkeit von N=46 leicht unaufmerksamen Vorschulkindern (statistisch signifikant prob<.0001)
Verringerung der Unaufmerksamkeit von N=218 unaufmerksamen Vorschulkindern insgesamt (Mittelwert, sign. prob<.0001)
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Methode (H-MIM)
19
Außenkriterium: Die Wirkung von Theraplay
auf 4=stark, 3=deutlich, 2=leicht unaufmerksame Vorschulkinder
Auprägrungsgrad des Symptoms
1 = unauffällig .... stark ausgeprägt = 6
Kontrollierte Längsschnitt-Studie (MCS)
t1  t6  t7 wiederholte Diagnose nach CASCAP-D (Döpfner et al., 1999)
Verringerung der Symptome im Therapieverlauf und
Nachhaltigkeit der Verringerung 2 Jahre nach der Therapie
4
3,0
3
2,2
2,0
2
1,3
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
Verringerung der Unaufmerksamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6 signifikant prob<.0001) und
Nachhaltigkeit der verringerten Unaufmerksamkeit 2 Jahre nach Theraplay (Mittelwert, Veränderung t6 -t7 statist. nicht signifikant)
Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, Mittelwert)
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20
1. Eignungskriterium:
Konstrukt-Validität der H-MIM
• Konstrukt-Validierung durch Übereinstimmung
der vorhergesagten Veränderungen (Hypothese)
mit den tatsächlich beobachteten Veränderungen
– Konstrukt-Validierung der H-MIM durch Übereinstimmung
des Außenkriteriums mit dem Testkriterium (im selben Zeitintervall)
– Außenkriterium der Validierung der H-MIM:
ist Verringerung der Unaufmerksamkeit des Kindes durch Theraplay
– Testkriterium der Validierung der H-MIM:
ist die Verbesserung des Interaktionsverhaltens des Kindes
– untersucht
auf Basis der Daten der Kontrollierten Längsschnittstudie (LSS)
– im Zeitverlauf
von Beginn der Wartezeit (t0) bis 2 Jahre nach der Therapie (t7)
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21
Konstrukt-Validierung der H-MIM
durch Vergleich des Testkriteriums mit einem Außenkriterium
(Beschreibung der Skalen zum Verständnis der nachfolgenden Graphiken)
• Linke Skala: H-MIM = Testkriterium ( o——o; —— )
Beobachtete Verbesserung der Mutter-Kind Interaktion (H-MIM)
6-stufige Intervall-Skala: nicht zutreffend = 1...2...3...4...5...6 = voll zutreffend
– Mittelwert über 2 Aufgaben zur Emotionalität der Interaktion
– Mittelwert über 2 Aufgaben zur Führung in der Interaktion
– Mittelwert über Stress des Kindes bei Trennung und Wiedervereinigung)
– Mittelwerte über unterschiedlichen Prozessvariablen (aus 40 Items)
• Rechte Skala: CASCAP-D = Außenkriterium ( – – –; o )
Verringerung der Unaufmerksamkeit nach Behandlung mit Theraplay
4-stufige Skala:
4 = stark ausgeprägte Unaufmerksamkeit des Kindes
3 = deutlich ausgeprägte Unaufmerksamkeit des Kindes
2 = leicht ausgeprägte Unaufmerksamkeit des Kindes
1 = klinisch unauffälliges Kind
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22
Passung der Emotionalität
in der Interaktion von Mutter und Kind
(Linke Skala: sehr wenig = 1...2...3...4...5...6 = sehr gut)
Mittelwert über 2 Aufgaben zur Emotionalität in der Interaktion
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,4
5,6
5,1
5
4,8
3,0
4
3
4,0
3,8
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Mutter-Kind-Interaktion der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob=.0015)
H-MIM: Veränderung der Mutter-Kind-Interaktion der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der Unaufmerksamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 -t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
23
Akzeptanz der Führung durch die Mutter
Führung wird vom Kind in der Interaktion akzeptiert
(gar nicht akzeptiert = 1..2..3..4..5..6 = vollkommen akzeptiert)
Mittelwert über 2 Aufgaben zur Führung in der Interaktion
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,5
5,4
5,0
5
3,0
4,5
3
4
3,7
3,4
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Akzeptanz der Führung der N=50 unaufmerksamen Vorschulkindern (Mittelwert, t1 - t6: prob=.0008)
H-MIM: Veränderung der Aktzeptanz der Führung der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der Unaufmersamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
24
Trennungsbereitschaft:
Die Trennung des Kindes von der Mutter ist ...
(ist widerwillig = 1...2...3...4...5...6 = ist bereitwillig)
Stress-Aufgabe Trennung und Wiedervereinigung in der Interaktion -
6-stufige Intervall-Skala
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,2
5
4,8
4,6
4,7
3,0
3
4
3,4
3,6
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit Beginn der Therapie
(t 0)
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Trennungsbereitschaft der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 -t6: prob=.0007)
H-MIM: Veränderung der Trennungsbereitschaft der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der Unaufmerksamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
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Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
25
Aufmerksamkeit
Konzentration und Interesse des Kindes in Interaktion
(ist sehr niedrig = 1...2...3...4...5...6 = ist sehr hoch)
6-stufige Intervallskala - Mittelwerte
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,4
5
5,0
3,0
4,3
3
2,0
2
4,1
4
3
2,9
2,2
2,4
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der interaktiven Aufmerksamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (t1 - t6: prob<.0001)
H-MIM: Veränderung der interaktiven Aufmerksamkeit der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkiner (Mittelwert)
Theaplay: Verringerung der Unaufmerksamkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
26
Das Kind sucht in der Interaktion Kontakt...
(nie = 1...2...3...4...5...6 = sehr häufig)
6-stufige Intervallskala; Mittelwerte über 2 Variablen; je 5 Items; innere Item-Konsistenz: Cronbachs Alpha = .74
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5
4,7
3,0
3
4
4,0
3,8
3,4
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend ....
zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der interaktiven Kontaktsuche der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Theraplay: Verringerung der Kontaktbarrieren der N=50 unaufmerksamen Vorschulkindern (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
27
Scheue oder selbstbewusste Beziehung
des Kindes zur Mutter in der Interaktion
(eher scheu = 1...2...3...4...5...6 = eher selbstbewusst)
6-stufige Intervallskala; Mittelwert
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
5,6
5,3
5
4,3
5,1
5,1
4,5
3,0
3
4
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der interaktiven Beziehung der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob=.0004)
H-MIM: Veränderung der interaktionven Beziehung der N=30 klinische unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Veränderung der interaktiven Beziehung der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
28
Die Stimmung in der Interaktion
zwischen Kind und Mutter ist ...
(negativ gestimmt = 1...2...3...4...5...6 = positiv gestimmt)
6-stufige Intervallskala, Mittelwert
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,6
5,6
5,2
5
5,1
4,7
3,0
4,4
3
4
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Stimmung in der Interaktion der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 -t6: prob<.0001)
H-MIM: Veränderung der Stimmung in der Interaktion der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Veränderung und Nachhaltigkeit der Veränderung der 50 unaufmerksamen Vorschulkinder (ADS, Durchschnitt)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
29
Frustrationstoleranz
Das Kind erträgt Frustrationen durch die Mutter ...
(gar nicht gut = 1...2...3...4...5...6 = sehr gut)
6-stufige Intervallskala; Mittelwert; 3 Items, innere Konsistenz der Items: Cronbachs Alpha = .82
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,1
5
4,8
4,7
4,9
3,0
4
3,8
3
3,6
2,2
3
2,0
2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Frustrationstoleranz der N=50 unaufmerksamen Kindern (Mittelwert, t1 - t6: prob=.0009)
H-MIM: Veränderung der Frustrationstoleranz der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der Frustrationen der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
30
Empathie
Das Kind ist der Mutter zugewandt, anschmiegsam ...
(stimmt nicht = 1...2...3...4...5...6 = stimmt vollkommen)
6-stufige Intervallskala; Mittelwert; 5 Items; innere Konsistenz der Items: Cronbachs Alpha = .85
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5
5,1
5,1
3,0
4,3
4,4
3
2,0
2
4
3
3,2
3,3
2,2
2
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Empathie der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
H-MIM: Veränderung der Empathie der N=30 klinische unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der Gleichgültigkeit der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
31
Sprechbereitschaft, Sprachniveau des Kindes ist ...
(ist sehr niedrig = 1...2...3...4...5...6 = ist sehr hoch)
Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS)
6-stufige Intervallskala; Mittelwert; 4 Items; innere Konsistenz der Items: Cronbachs Alpha = .88
Veränderung der Mutter-Kind Interaktion unaufmerksamer Vorschulkinder im Zeitverlauf
4
5,3
5,3
5
3,0
3
4
3,1
2,2
3
2
2,8
2,0
2
1,9
1,4
1,3
1
Ausprägungsgrad des Symptoms
1=unauffällig.....stark ausgeprägt=4
Beobachtete Interaktion
1=unzutreffend .... zutreffend=6
6
1
Beginn der Wartezeit
(t 0)
Beginn der Therapie
(t 1)
Ende der Therapie
(t 6)
2 Jahre nach Therapie
(t 7)
H-MIM: Verbesserung der Sprechbereitschaft der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (Mittelwert, t1 - t6: prob=.0366)
H-MIM: Veränderung der Sprechbereitschaft der N=30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Mittelwert)
Theraplay: Verringerung der rezeptiven Sprachstörung der N=50 unaufmerksamen Vorschulkinder (t1 - t6: prob<.0001)
Ausprägungsgrad der Unaufmerksamkeit der 30 klinisch unauffälligen Vorschulkinder (Kontrollgruppe N, matched sample)
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
32
Diskussion des Ergebnisses:
Konstrukt-Validität (Gültigkeit) der H-MIM
• Die Konstrukt-Validität der H-MIM wird bestätigt.
am Beispiel von N=50 unaufmerksamen Vorschulkindern
mit Koinzidenz von unaufmerksamem Interaktionsverhalten
und Sprachentwicklungs-, Sprach- oder Sprechstörungen.
• Die Ergebnisse sind aufgrund hoher interner Validität
nur gültig für die Patientenpopulation des PPZ.
• Die Ergebnisse sind aufgrund geringer externer Validität
durch Beschränkung auf
– eine therapeutische Institution (PPZ),
– eine spezifische Patientenpopulation (Sprachentwicklungsstörung),
– eine Theraplay Therapeutin (Ulrike Franke)
nur beschränkt auf andere Patientenpopulationen zu generalisieren.
• Zur Generalisierung der Ergebnisse sind weitere Studien zur
Evaluation der H-MIM bei anderen Patientenpopulationen nötig!
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
33
2. Eignungskriterium: Sensitivität der H-MIM
Sensitivität = Empfindlichkeit der H-MIM, beobachtete Unterschiede zu erkennen.
Kontrollierte Längsschnitt-Studie. 2 Stichproben: Gesamt-N=60; ADS-N=50
Sensitivität (t1 – t6) = Statist. signifikante Veränderung nach Behandlung mit Theraplay
Nachhaltigkeit (t6 – t7) = Keine signifikante Veränderung 2 Jahre nach der Therapie
Statistisch signifikante bzw. insignifikante Veränderung des Interaktionsverhaltens von Mutter und Kind
N = 60 klinisch auffällige
Vorschulkinder
Testkriterium
Sensitivität
in Therapiezeit
Nachhaltigkeit
2 Jahre später
t6 – t7
t1 – t6
t6 – t7
prob
prob
prob
prob
Emotionalität von Mutter und Kind passt zusammen
= 0.0003
n.s. 0.2802
= 0.0015
n.s. 0.1540
Führung der Mutter wird vom Kind akzeptiert
< 0.0001
n.s. 0.6495
= 0.0008
n.s. 0.4296
Trennung des Kindes von der Mutter ist bereitwillig
= 0.0003
n.s. 0.8011
= 0.0007
n.s. 0.5717
Aufmerksamkeit, Konzentration, Interesse des Kindes
< 0.0001
n.s. 0.2536
< 0.0001
n.s. 0.3344
Häufigkeit der Kontaktsuche des Kindes in der Interaktion
< 0.0001
n.s. 0.1840
< 0.0001
n.s. 0.1450
Selbstbewusste Beziehung des Kindes zur Mutter
< 0.0001
n.s. 0.5728
= 0.0004
n.s. 0.7507
Positive Stimmung zwischen Kind und Mutter
< 0.0001
n.s. 0.1686
< 0.0001
n.s. 0.2766
Frustrationstoleranz: Kind erträgt Frustration durch Mutter
= 0.0004
n.s. 0.5342
= 0.0009
n.s. 0.8682
Empathie: Kind ist der Mutter zugewandt
< 0.0001
n.s. 0.7909
< 0.0001
n.s. 0.7569
Sprechbereitschaft / Sprachniveau des Kindes
= 0.0209
n.s. 0.0747
= 0.0366
n.s. 0.3942
H-MIM Beobachtung der Mutter-Kind Interaktion
Theraplay Institut 2005
Sensitivität
in Therapiezeit
Nachhaltigkeit
2 Jahre später
t1 – t6
N = 50 unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
34
Effektstärke der H-MIM
als Ausdruck für die Sensitivität der H-MIM
Effektgröße „d“ = Erklärungswert der real beobachteten bedeutsamen Unterschiede.
nach Bortz & Döring, Forschungsmethoden und Evaluation, 1995;
Formel: d=Mt1–Mt6/st6 populationsnahe Streuung nach www,phil.uni-sb.de/jakobs/seminar/vpl/bedeutung.htm
Kontrollierte Längsschnitt-Studie. Stichprobe: Gesamt-N=60; ADS-N=50
Veränderung des Interaktionsverhaltens von Mutter und Kind
um d = |0.20| = kleine; um d = |0.50| = mittlere; um d = |0.80| = große; d > 1.0 = außergewöhnliche Effektstärke
Testkriterium
N = 60 klinisch auffällige
Vorschulkinder
N = 50 unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
H-MIM Beobachtung der Mutter-Kind Interaktion
Therapiezeit t1 – t6
Therapiezeit t1 – t6
Effektstärke d
Effektstärke d
Emotionalität von Mutter und Kind passt zusammen
d = |0.90|
d = |1.88|
Führung der Mutter wird vom Kind akzeptiert
d = |0.59|
d = |0.58|
Trennung des Kindes von der Mutter ist bereitwillig
d = |0.74|
d = |0.75|
Aufmerksamkeit, Konzentration, Interesse des Kindes
d = |1.05|
d = |1.11|
Häufigkeit der Kontaktsuche des Kindes in der Interaktion
d = |0.98|
d = |0.99|
Selbstbewusste Beziehung des Kindes zur Mutter
d = |1.08|
d = |1.07|
Positive Stimmung zwischen Kind und Mutter
d = |1,08|
d = |1,21|
Frustrationstoleranz: Kind erträgt Frustration durch Mutter
d = |1,20|
d = |1,04|
Empathie: Kind ist der Mutter zugewandt
d = |1.06|
d = |1,04|
Sprechbereitschaft / Sprachniveau des Kindes
d = |0.90|
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
d = |0.74|
35
Diskussion des Ergebnisses:
Sensitivität und Effektstärke der H-MIM
• Die Sensitivität der H-MIM wird signifikant bestätigt.
Die Verbesserung des Interaktionsverhaltens des Kindes
im Verlauf der Therapiezeit t1 – t6
ist klinisch und statistisch signifikant.
• Die Effektstärke „d“ der H-MIM ist signifikant groß.
Verbesserung des Interaktionsverhaltens des Kindes ist
d =.58 ... d =1.20.
• Die Nachhaltigkeit der Wirkung von Theraplay
wird 2 Jahre nach Ende der Behandlung bestätigt.
Es gab keine signifikanten Veränderungen oder Rückfälle.
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
36
3. Eignungskriterium: Reliabilität der H-MIM
• Reliabilität ist die Zuverlässigkeit der Methode,
das reliabel zu messen, was gemessen werden soll.
• Retest-Reliabilität
= Nachweis, dass die wiederholten Messungen
miteinander co-variieren,
dass ein statistisch nachweisbarer Zusammenhang
zwischen mehreren Messungen besteht (r > .50)
• Split half-Reliabilität
= Nachweis, dass zwischen zwei nach Zufall
gebildeten Gruppen der Stichprobe Homogenität,
d.h. kein statistisch signifikanter Unterschied besteht
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
37
Retest-Reliabilität der H-MIM
Reliabilität = Zuverlässigkeit der H-MIM als Interaktionsdiagnostik
Methode: Retest-Reliabilität ausgewählter Variablen für die Zeitpunkte t1 + t6
Evidenz: Die Korrelation zwischen zwei Messungen r =.49 ... r =.62 ist signifikant
Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS). Stichprobe: Gesamt-N=60; ADS-N=50
Re-Test-Reliabilität ausgewählter Variablen: t1 = Test; t6 = Retest
Pearson Korrelationskoeffizienten für t1 – t6 Re-Test
Prob > | r | unter H0: Rho = 0
N = 60
klinisch auffällige
Vorschulkinder insgesamt
Testkriterium
H-MIM Beobachtung der Mutter-Kind Interaktion
N = 50
unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
r(t1 - t6)
Prob
r (t1 - t6)
Prob
Emotionalität von Mutter und Kind passt zusammen
r = .61
p < .0001
r = .59
p < .0001
Führung der Mutter wird vom Kind akzeptiert
r = .66
p < .0001
r = .61
p = .0003
Trennung des Kindes von der Mutter ist bereitwillig
r = .50
p = .0008
r = .49
p = .0030
Aufmerksamkeit, Konzentration, Interesse des Kindes
r = .55
p < .0001
r = .50
p = .0014
Häufigkeit der Kontaktsuche des Kindes in der Interaktion
r = .50
p = .0006
r = .49
p = .0026
Selbstbewusste Beziehung des Kindes zur Mutter
r = .18
p = .3999 n.s.
r = .18
p = .4773 n.s.
Positive Stimmung zwischen Kind und Mutter
r = .56
p < .0001
r = .52
p = .0012
Frustrationstoleranz: Kind erträgt Frustration durch Mutter
r = .47
p = .0110
r = .49
p = .0136
Empathie: Kind ist der Mutter zugewandt
r = .61
p < .0001
r = .62
p < .0001
Sprechbereitschaft / Sprachniveau des Kindes
r = .70
p = .0054
r = .62
p = .0242
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
38
Nachweis der Reliabilität der H-MIM
durch Homogenität der Merkmalsverteilung in zwei Zufallsstichproben
Methode: Zufallszuweisung der Patienten zu 2 Therapiegruppen (split half in TG1, TG2)
Evidenz der Reliabilität: Wenn keine signifikante Unterschiede zwischen TG1 + TG2
Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS). Stichprobe: Gesamt-N=60; ADS-N=50
Zufallszuweisung der Patienten zu 2 Therapiegruppen TG1 und TG2
Test auf Homogenität der Verteilung der Merkmale.
Unterschiede zwischen den Zufallsgruppen TG1 und TG2
zum Zeitpunkt t1 (H-MIM vor der Therapie)
Testkriterium
H-MIM Beobachtung der Mutter-Kind Interaktion
N = 60
klinisch auffällige
Vorschulkinder insgesamt
N = 50
unaufmerksame
Vorschulkinder insgesamt
Keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen TG1 und TG2
Emotionalität von Mutter und Kind passt zusammen
n.s., Prob = .6228
n.s., Prob= .3773
Führung der Mutter wird vom Kind akzeptiert
n.s., Prob = .9311
n.s., Prob= .8035
Trennung des Kindes von der Mutter ist bereitwillig
n.s., Prob = .9825
n.s., Prob= .7393
Aufmerksamkeit, Konzentration, Interesse des Kindes
n.s., Prob = .0948
n.s., Prob= .0745
Häufigkeit der Kontaktsuche des Kindes in der Interaktion
n.s., Prob = .9409
n.s., Prob= .2001
Selbstbewusste Beziehung des Kindes zur Mutter
n.s., Prob = .5812
n.s., Prob= .5335
Positive Stimmung zwischen Kind und Mutter
n.s., Prob = .2938
n.s., Prob= .4466
Frustrationstoleranz: Kind erträgt Frustration durch Mutter
n.s., Prob = .4104
n.s., Prob= .4622
Empathie: Kind ist der Mutter zugewandt
n.s., Prob = .5919
n.s., Prob= .9939
Sprechbereitschaft / Sprachniveau des Kindes
n.s., Prob = .3223
n.s., Prob= .0544
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
39
Diskussion des Ergebnisses:
Reliabilität (Zuverlässigkeit) der H-MIM
• Die Zuverlässigkeit der H-MIM wird bestätigt.
• Die Retest-Reliabilität der H-MIM ist klinisch und statistisch signifikant.
•
•
Die Re-Test-Reliabilität der H-MIM
wird belegt durch einen relativ hohen korrelativen Zusammenhang ( r )
des Interaktionsverhalten der unaufmerksamen Vorschulkinder
zu verschieden Messzeitpunkten (Vergleich t6 Retest mit t1 Test).
Die Pearson Korrelationskoeffizienten betragen r =.49 bis r =.62,
und sind statistisch signifikant mit prob = .0242 bis prob < .0001.
Ausnahme: das Selbstbewusstsein des Kindes in der Beziehung zur Mutter.
Der Korrelationskoeffizient ist gering (r=.18) und statistisch nicht signifikant.
Hypothese: Die unterschiedlichen Begleitsymptome der unaufmerksamen
Kinder wie Hyperaktivität, oppositionelle Verweigerung, Scheu, oder
autismus-ähnlicher Mangel an sozialer Gegenseitigkeit sind zu verschieden.
• Homogenität der Varianz der Merkmale von zwei Zufallsstichproben
•
•
Der Split in 2 Zufallsstichproben TG1 und TG2 belegt Übereinstimmung
der Ergebnisse zu den untersuchten Variablen in beiden Substichproben.
Unterschiede zwischen TG1 und TG2 sind statistisch nicht signifikant.
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
40
Generalisierung der Ergebnisse
Interne und externe Validität der H-MIM
• Kontrollierte Längsschnitt-Studie (LSS)
– Hohe interne Validität der Ergebnisse
wegen hoher Homogenität der Patientenpopulation des PPZ
– Geringe externe Validität der Ergebnisse
wegen fehlender Streuung über unterschiedliche Störungsbilder
– Diese Ergebnisse können nicht generalisiert werden!
Weitere Studien mit anderen Patientenpopulationen werden empfohlen.
• Überregionale Multi-Center-Studie (MCS)
– Geringe interne Validität der Ergebnisse
wegen hoher Heterogenität der Patientenpopulation der 9 Institutionen
– Hohe externe Validität der Ergebnisse
wegen ausreichender Verteilung auf unterschiedliche Patientenkohorten,
unterschiedliche therapeutische Institutionen, verschiedene Therapeuten
– Diese Ergebnisse können generalisiert werden.
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
41
Theraplay Institut
Ulrike Franke und Herbert Wettig KG
D-71229 Leonberg Obere Burghalde 42
www.theraplay-institut.de
Fragen zu Theraplay an die Therapeutin und Supervisorin:
Ulrike Franke
Logopädin, Lehrlogopädin, RPT-S, CTT-T
Reg. Play Therapist and Supervisor (APT)
Certified Theraplay Therapist and Trainer (TTI)
Tel. 06202-54051 Fax 06202-54958
e-Mail: [email protected]
Fragen zur Evaluationsforschung:
Herbert H.G. Wettig
Diplompsychologe
Tel. 07152-27062 Fax 07152-22602
-Mail: [email protected]
®1996. Theraplay ist unter Wz. 39518465 gesetzlich geschützt.
Theraplay Institut 2005
Heidelberger Marschak Interaktions
Methode (H-MIM)
42
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