olympische spiele Gliederung • • • • • • • • • • Die Geschichte der Spiele Die Bauten Olympias ( Bilder aus Ruinen) Sport im alten Griechenland Die Disziplinen Das Programm der Olympischen Spiele Amateure und Profis – Die Athleten Olympias Stars der Antike Die Zuschauer Skandale Quellen die geschichte der spiele Zeus der Blitzschleuderer • • • • • Ursprung liegt im Dunkeln Ort nicht als panhellenische Kultstätte prädestiniert 3. Jh. v. Chr. Heiligtum -> Muttergottheiten gewidmet Mythos besagt, dass an Stelle Pelops, lydischer Königssohn, den König von Pisa (Pisa bei Olympia) bei Wagenrennen -> Leben & Tod bezwungen Ende 1. Jahrtausends v. Chr. in Olympia der Zeuskult eingeführt • • • • • nach gr. Überlieferung 776 v. Chr. ersten Olympischen Spiele Läufer Koroibos aus Elis -> Siegerlisten erste Olympiasieger Sieg im Stadionlauf, einzigen Disziplin, seinerzeit Für ersten Olympiaden nur Sieger Pelopponnes verzeichnet 6. Jh. V. Chr. Olympische Spiele ein überregionales Ereignis, eine „Manifestation des griechischen Nationalgefühls“ (H. Bengston) • Krieg: dargestellte Phalanx im 5. Jh. Übliche Kampfformation d. schwerbewaffneten Fußsoldaten • • • • • • • • • • • • • • • zusätzlichen Schub erfuhr griechische Selbstbewusstsein durch Erfolge d. Perserkriege Griechenland erlebte Blütezeit > wovon Kunst, Dichtung & Architektur zeugen i. d. Z. Olympische Spiele ein (H. Bengtson) „Tummelplatz v. Athleten aus der ganzen griechischen Welt“ Phase beendete Peloponnesische Krieg (431404 v. Chr.) Spiele wurden zu vorwiegend regionalen Ereignis der Peloponnes sie verloren viel ihres panhellenischen Glanzes aus 4. Jh. v. Chr. erste Fälle von Korruption in Olympia überliefert Versuche, Siege durch Bestechung kaufen, -> Schatten auf Spiele in hellenistischer Zeit Berufsathletentum in olymp. Bewerbe dominiert gr. Öffentlichkeit wie auch Herrscher zeigten gr. Interesse sportlichen Wettkämpfen > Ruhm, in Olympia erworben, bares Geld wert römische Gewaltherrscher Sulla Olympia: 85 v. Chr. beraubte Heiligtum & 80 v. Chr. verlegte 175. Spiele nach Rom i. d. Z. der späten röm. Republik -> Spiele sanken zu regionalen Ereignis herab • • • -> Beginn röm. Kaiserzeit genossen Olympischen Spiele Aufmerksamkeit d. Kaiserhauses Viergespann späteren Kaisers Tiberius siegte bei Spielen der 194. Olympiade (4 v. Chr.) Wagen seines Stiefsohns Germanicus 17 n. Chr.. Farce war 211. Olympiade Kaiser Nero ließ Spiele von 65 auf 67 n. Chr. verlegen, um selbst anzutreten Nero siegte in sechs Disziplinen (Wagenrennen mit Viergespann von Pferden, Viergespann von Fohlen, Zehnerzug von Fohlen, Wettbewerbe der Herolde, der Tragöden und der Kitharöden) Bewerbe Tragöden & Kitharöden -> eigens auf Wunsch nur für diese Spiel Nero lenkte selbst Wagen anderer Sieger -> nicht in Frage, Sturz seinen Sieg nicht verhindern bis Mitte 3. Jh. n. Chr. Olympischen Spiele gediehen für darauf folgende Zeit Aufzeichnungen über olympischen Sieger sporadischer Zerstörungsgeschichte olympischen Heiligtums ab 260 n. Chr. Schutz vor Angriffen d. germanischen Stamms Heruler Stein-Festungsmauer abgerissener Gebäude in Olympia errichtet • in kleinerem Rahmen dennoch Spiele ausgerichtet • -> • • • • • • • • Kaiser Theodosius I. (379-395) • • • letzten Olympischen Spiele, 293. Olympiade, 393 n. Chr. 394 n. Chr. verbot Kaiser Theodosius den heidnischen Kult mit gr. Religion fanden Olympischen Spiele der Antike Ende sport im alten griechenland • • • • • • • • • • • älteste Darstellung sportlicher Wettkämpfe in Homers Ilias wieder zu finden ( bei Gr. ) hier Spiele beschrieben, zu Ehren getöteten Patroklos von fürstlichen Anführern d. griechischen Heeres veranstaltet worden Wettkampfsport - im Rahmen religiösen Festen Wettkampfveranstaltungen von Griechen Agone genannt gab viele Feste -> zu Ehren d. Götter Wettbewerbe im Sport, aber auch Gesang, Tanz und Drama ausgetragen olympische Fest auf sportliche Bewerbe ungewöhnlich übrigen panhellenischen (gesamtgriechischen) Spiele nahmen Beschränkung nicht vor bei Agonien hart um Sieg gerungen zweiter Platz galt nichts Niederlage = Schande mancher Athlet betete vor Wettkampf „um Kranz [d. h. Siegeskranz] oder Tod“ Darstellung der Patroklos-Spiele, attischer Krug (1. Hälfte 6. Jh. v. Chr.) • • • • Sieg aller vier panhellenischen Spielgrößte Erfolg ( für Sportler ) er trug dann den Titel eines Periodoniken Panhellenische Spiele fanden in Delphi (Pythische Spiele, zu Ehren Apollos), Korinth (Isthmische Spiele, zu Ehren Poseidons) und Nemea (Nemeische Spiele, wie die Olympischen Spiele zu Ehren von Zeus) statt. Die bedeutendsten panhellenischen Spiele aber waren die von Olympia. die disziplinen - Disziplinen von Griechen in zwei Gruppen eingeteilt • • • • • • gymnischen Sportarten waren Leichtathletik und Kampfsport Gymnisch wurden diese Sportarten genannt, weil sie nackt ausgeübt (gr. gymnos = nackt) wurden bei Agonen (griechische Wettkampfspielen) fanden Disziplinen im Stadion statt Pferderennen und Wagenrennen waren hippischen Bewerbe (gr. hippos = Pferd) Austragungsort war Hippodrom - im Gegensatz zu den übrigen panhellenischen (gesamtgriechischen) Spielen in Olympia keine musischen Agone Instrumente Welche wurden früher schon verwendet? Leider Falsch! Glückwunsch! Stadionlauf: • • • • nach antiker Überlieferung - Kurzstrecke unter Laufdisziplinen älteste Wettbewerb der Spiele von Olympia; seit 776 v. Chr. sollen Sportler um Prädikat d. schnellsten Läufers bemüht haben Laufstrecke maß Länge eines Stadions (Begriff Stadion steht sowohl für Wettkampfstätte als auch für Längenmaß von 600 Fuß; olympische Stadion betrug 192 Meter) Doppellauf: • • • • (gr. diaulos) zu den 14. Olympien soll der Laufwettbewerb über die zweifache Strecke des Stadions eingeführt worden sein da antikes Stadion keine Rundbahnen hatte, nimmt man an, dass am Ende jeder Laufbahn Holzpfosten standen > dienten Läufern als Wendemarke dienten Kurzstreckenläufer (Krug aus Rhodos, Mitte 6. Jh. v. Chr.) Langstreckenlauf: • beim Langstreckenbewerb soll Strecke von 20 Stadien gelaufen worden sein, was ca. 3,8 Kilometern entspricht Übrigens: Der heutige Marathonlauf war natürlich keine Sportdisziplin der Antike. Er wurde erst 1896 mit den Olympischen Spielen der Neuzeit aus der Taufe gehoben. Die Idee dazu basierte auf der Legende vom Botenläufer, der 490 v. Chr. den Athenern den Sieg über die Perser in der Schlacht von Marathon meldete und danach tot zusammenbrach. Waffenlauf: • aus der militärischen Sphäre • 520 v. Chr. in Olympia eingeführt • ursprünglich hatten die Athleten in der vollen Rüstung eines Hopliten (eines griechischen Schwerbewaffneten), d. h. mit Helm, Beinschienen, Speer und Schild einen Lauf über die doppelte Stadionlänge zu bestreiten • später Verzicht auf Beinschienen und Speer Ringen: • • • • seit 708 v. Chr. soll Ringkampf Bestandteil olympischen Programms gewesen sein keine Gewichtsklassen > waren schwergewichtige Athleten bevorteilt Kämpfe endeten mit dreimaligem Bodenkontakt eines der Ringer. Faustkampf (gr. pygme): • • • • • • • Boxen seit 7. Jahrhundert v. Chr. olympische Disziplin Kämpfer umwickelten Hände mit Lederriemen die Wirkung d. Schläge verstärken sollten Kampf endete mit Kampfunfähigkeit oder Aufgabe eines der Kontrahenten oft führten Kämpfe zu Verletzungen bisweilen hatten sie einen tödlichen Ausgang durch Grabinschrift - Todesfall des Boxers Agathos Daimon überliefert 35-jähriger im Kampf um den Olympiasieg starb Pankration: • • • • • bei Mischung aus Faust- und Ringkampf war außer Beißen & Kratzen fast alles erlaubt entsprechend brutal verliefen die Kämpfe (der 648 v. Chr. in Olympia eingeführten Disziplin) übliche Kampfpraktiken waren Schläge, Tritte, Würfe, Luftabdrücken und Gelenke verdrehen Kampf wurde ausgetragen bis Gegner seine Aufgabe signalisierte Fünfkampf: • • • • • • • • • • • • antike Mehrkampf vereinigt Disziplinen Diskuswerfen, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf 708 v. Chr. erstmals in Olympia ausgetragen worden im Gegensatz zu heute standen Diskus- und Speerwurf & Weitsprung nicht als Einzeldisziplinen auf olymp. Programm Diskuswerfen ca. 5 kg schwere Scheiben aus Bronze, Eisen, Blei oder auch Stein Weitspringer nutzten Sprunggewichte Händen Sprung erfolgte in fünf aufeinander folgenden Sätzen aus Stand Technik d. Speerwurfs unterscheidet sich von modernen Sportart dadurch, dass antike Athlet Wurfgeschoss unter Nutzung einer Lederriemenschlaufe in Weite katapultierte Disziplin des Laufens wurde über Distanz eines Stadions ausgetragen Ringen im Rahmen des Fünfkampfs unterschied sich vom Einzelwettbewerb durch Statur der Mehrkämpfer (die nicht so schwergewichtig waren wie die Spezialisten) Fünfkampf wurde in Reihenfolge der erfolgten Darstellung bestritten Sieger wurde nicht in Punktesystem – wie für heutige Mehrkampfsportarten üblich – ermittelt sondern in fortgesetzten Ausscheidungsverfahren Wettbewerbe der Trompeter und Herolde: • • • nichts mit unserem heutigen Sportverständnis gemein seit 396 v. Chr. Durchgeführt unbekannt ist, auf welche Weise diese Wettkämpfe entschieden worden sind Hippische Disziplinen • • • • • • • Attraktion d. Olympischen Spiele waren hippischen Wettbewerbe älteste Pferdesportdisziplin Olympias soll das 680 v. Chr. eingeführte vierspännige Wagenrennen gewesen sein manche Forscher halten für wahrscheinlicher, dass Rennen traditionellem Zweigespann (laut Überlieferung erst seit 408 v. Chr.) früher einführte 648 v. Chr. soll das erste Pferderennen ausgetragen worden sein über Jahrhundert wurde olympisches Programm um Reihe von hippischen Wettbewerben erweitert Zweigespann von Maultieren, Stutenrennen, Viergespann von Fohlen, Zweigespann von Fohlen, Fohlenrennen Programmausdehnung ist Indiz für außerordentliche Beliebtheit d. Pferdesports bei Publikum & Teilnehmern • Da der Pferdesport mit hohen Kosten verbunden war, konnten sich nur Angehörige reicher und aristokratischer Familien an den Wettbewerben beteiligen. Als Teilnehmer galten nicht die Wagenlenker oder Reiter, sondern die Besitzer der Pferde. Auf diese Weise konnten auch Frauen Olympiasiege erringen. (Sonst waren Frauen von der Teilnahme an olympischen Wettbewerben ausgeschlossen. • Berühmte Persönlichkeiten errangen im Pferdesport olympischen Siegeskranz z.B. Philipp II. von Makedonien, Vater Alexanders des Großen war Olympiasieger (sogar dreifacher) wie späterer römischer Kaiser Tiberius Athletenvorbereitung: Die Sportler werden durch Massage und Ölung auf den Wettbewerb vorbereitet (attischer Kelchkrater, um 500 v. Chr.) Warum waren die Sportler bei den antiken Olympischen Spielen nackt? Über diese Frage rätselten schon antike Autoren. Heutige Historiker geben unterschiedliche Antworten. In der Antike kursierten zwei Erklärungen dafür, dass auf den ursprünglich gebräuchlichen Lendenschurz verzichtet wurde: 1. Nachdem bei einem Laufwettkampf in Athen ein Sportler gestürzt war, da sich sein Lendenschurz unglücklich gelöst hatte, soll der Archon (ein hoher Beamter) Hippomenes ein Gesetz eingebracht haben, das die Nacktheit aller Sportler vorschrieb. 2. Bei den Spielen von 720 v. Chr. soll der siegreiche Stadionläufer Orsippos (oder Orrhippos) aus Megara beim Rennen seinen Lendenschurz verloren haben. (Vielleicht hat er ihn auch bewusst weggerissen, um ungehindert laufen zu können.) Damit schuf er angeblich einen neuen Trend. Die heutige Historikerin Judith Swaddling führt die Nacktheit der Athleten jedoch darauf zurück, dass die Athleten stolz waren auf ihre durchtrainierten Körper und diese bei den Spielen allen zeigen wollten. Gleichzeitig grenzten sie sich damit auch von den Barbaren ab, die die Gewohnheit hatten, vollständig bekleidet zu sein. Joachim Ebert vermutet hingegen, dass "der Stadionlauf als ursprünglich kultischer Hochzeitslauf aus ... kultischen Gründen von nackten Läufern durchgeführt werden musste". Später sei dieser Brauch auch auf die schwerathletischen Disziplinen ausgeweitet worden. stars der antike Auch in der Antike gab es bereits gefeierte Sportstars, Athleten, die durch ihren Ruhm Geld und Einfluss gewannen und deren sportliche Leistungen legendär waren. (Beispiele nun als Handout) programm der olympischen spiele 1. Tag Eid der Wettkämpfer und Trainer vor der Statue des Zeus, Einteilung der Wettkämpfer und Pferde in Altersklassen, Wettkampf der Trompeter und Herolde 2. Tag Wettbewerbe der Knaben und Jugendlichen 3. Tag hippische Bewerbe (vormittags), Fünfkampf (nachmittags), Totenopfer für Achilleus und Pelops (abends) 4. Tag Prozession und Opfer für Zeus, Festmahl im Prytaneion (Vollmondtag) 5. Tag Laufwettbewerbe (vormittags), Kampfsportarten, Waffenlauf (nachmittags) 6. Tag Siegerehrung vor dem Zeustempel (morgens), Bewirtung der Sieger im Prytaneion (abends) die zuschauer • • • • • • die Zuschauer der Spiele hatten meist eine beschwerliche, lange Reise auf sich zu nehmen die Anziehungskraft der Spiele so groß, dass offenbar viele diese Mühen auf sich nahmen von einem makedonischen Bäcker wurde berichtet, dass er das Stadion von Olympia zwölf mal besucht hat anzunehmen ist, dass die Besuche jeweils den Spielen gegolten haben Frauen waren nur solang sie unverheiratet waren als Zuschauerinnen zugelassen bei Zuwiderhandlung drohte ihnen der Tod Stadion von Olympia heute skandale • Skandale sind zu einem Bestandteil des modernen Sports geworden • groß ist die Versuchung sportliche Erfolge durch Betrug zu erlangen • das Internationale Olympische Komitee kämpft angesichts von Dopingfällen und Korruptionsvorwürfen um die Glaubwürdigkeit der olympischen Ideale • • • auf die Olympischen Spiele der Antike fiel wiederholt der Schatten von Skandalen Ruhm und Wohlstand, den ein Sieg in Olympia verhieß, verlockten manche Athleten, Siege durch Bestechung zu erkaufen den Prestigegewinn einen Olympiasieger zu den Bürgern der eigenen Stadt zählen zu können, veranlasste manche Polis, einen Athleten seiner Heimatstadt abzuwerben bilder aus ruinen: die bauten olympias • 1776 wurde die Stätte des alten Olympia durch den englischen Forschungsreisenden Chandler wieder entdeckt, 1829 wurden durch die französische Expédition de Morée die ersten wissenschaftlichen Sondierungen vorgenommen, aber erst 1875 begann die systematische Ausgrabung Olympias unter Leitung des deutschen Historikers Ernst Curtius. Herakles, Fries am Zeustempel in Olympia Zentrum des heiligen Bezirks (altis), ein offener Hain, war der Zeusaltar und der im 5. Jahrhundert v. Chr. errichtete Zeustempel. Ältester Tempel war jedoch das Heraion, hier wurden ursprünglich Zeus und Hera gemeinsam verehrt. Seit 430 v. Chr. stand im Zeustempel das vom berühmten athenischen Bildhauer Phidias errichtete 12,5 Meter hohe, goldelfenbeinerne Kultbild des Zeus, das im Altertum zu den Weltwundern gezählt wurde. Ruinen des dorischen Heratempels, Anfang des 6. Jh. v. Chr. gebaut Karte von Griechenland Karte von Olympia • Die Karte gibt den Baubestand Olympias in der Hellenistischen Zeit wieder (3.-1. Jh. v. Chr.)