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Impfungen im Kindesalter
Vortrags-Unterlagen für Schulärztinnen und Schulärzte
Erstellt im Auftrag des BMBWK von
Univ.Prof. Dr.Ursula KUNZE
Inst. Für Sozialmedizin der Medizinischen Universität Wien
Impfungen im Schulalter
Mit freundlicher Unterstützung von
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Impfungen im Kindesalter
Das Prinzip einer Impfung
• „Biologische“ Krankheitsvorsorge – Natur wird nachgeahmt
• Durch Kontakt mit dem Erreger wird Schutzreaktion im Immunsystem ausgelöst
• Erreger abgetötet oder abgeschwächt – krankmachende Folgen vermieden
• Aktive und passive Impfung
Möglichkeiten der Immunisierung
Aktive I.: Bildung eigener Antikörper durch Erkrankung, stille Feiung oder
Impfung, Wirkung nach 1-4 Wochen, Dauer Jahre bis lebenslang
Passive I.: Übertragung fremder Antikörper durch Gammaglobulin, Serum;
Wirkung sofort, Dauer 1-12 Wochen
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Impfungen im Kindesalter
Grundimmunisierung
Erstmalige Verabreichung einer Schutzimpfung
Bewirkt die Bildung von Abwehrstoffen
durch das Immunsystem
Meist mehrmaliges Impfen nötig, bis genügend
Schutz aufgebaut wurde
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Impfungen im Kindesalter
Auffrischungsimpfung
Nach einer abgeschlossenen Grundimmunisierung sind
regelmäßige weitere Impfungen notwendig
Abwehrstoffe werden mit der Zeit geringer
Immunsystem wird durch die neuerliche Impfung „erinnert“
und beginnt neue Antikörper zu bilden, ein vollwertiger
Schutz wird aufgebaut
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Impfungen im Kindesalter
Unerwünschte Reaktionen
nach einer Impfung
Sind normale Erscheinungen und wie bei allen biologischen Abläufen möglich
In der Regel mild und von kurzer Dauer
Zeigen, dass der Körper auf die Impfung reagiert
Dazu gehören: Rötung, Schwellung und Druckschmerz an der Impfstelle,
kurzfristiges Fieber bei maximal 2 von 100 Kindern
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Impfungen im Kindesalter
Umgehen mit Impfreaktionen
Akzeptieren und verstehen: Es handelt sich um eine normale Reaktion
des Körpers
Bedenke: Die Krankheit durchzumachen wäre viel schlimmer
Kindern mit Fieber über 38.5 ein fiebersenkendes Mittel geben
Bei Unklarheit oder stärkeren Reaktionen den Arzt aufsuchen
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Impfungen im Kindesalter
Arten von Impfstoffen
Antigene müssen optimal verpackt werden, damit es zu einer idealen
Immunantwort kommt
Impfstoff darf keine krankmachenden Eigenschaften haben und
Es muss zu einer Immunantwort kommen
Lebend- und Totimpfstoffe
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Impfungen im Kindesalter
Lebendimpfstoff
Totimpfstoff
Lebender und vermehrungsfähiger Keim
Abgetötete Erreger
(ganze oder Teile)
Krankmachende Eigenschaften
entfernt
Kontrollierte Immunantwort
Eigenschaften für Immunantwort
bleiben erhalten
Schutz hochwertig
Meist Verstärker nötig
(„Adsorbat“)
Begrenzter Schutz
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Impfungen im Kindesalter
Hepatitis B
auch „infektiöse Gelbsucht”
Definition:
schmerzhafte Leberentzündung
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Sexualkontakt, unsterile
Instrumente (Nadeln, Piercings), Schwangerschaft, Bluttransfusionen
Besonderheit: bereits kleinste, mit dem freien Auge nicht wahrnehmbare
Blutmengen sind hoch ansteckend
30-60 % der Hepatitis bei Jugendlichen sind durch Sexualkontakte übertragen
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 1-6 Monate
in dieser Zeit ist der Mensch hochinfektiös-, und infiziert unwissend andere.
Symptome: Übelkeit, Fieber, Bauch- und Gelenkschmerzen, Gelbfärbung
von Haut und Augen (Schleimhäute), weißer Stuhl, dunkler Harn
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
meist spontane Ausheilung nach 4-6 Wochen, je jünger, desto häufiger
Übergang in Chronische Leberentzündung mit Zirrhose, davon wieder
hoher Prozentsatz Entwicklung eines Leberkrebses.
in Österreich 0,1-0,5 % der Menschen infiziert, weltweit ca. 2 Milliarden (2 Mio.
Tote jährlich), besonders Zentralafrika, China, Hinterindien und Polynesien
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Hepatitis B
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
empfohlener Zeitpunkt:
13. Lebensjahr als Auffrischung (6.schulstufe)
Impfstoff: gentechnisch erzeugter Totimpfstoff mit unterschiedlichem Anitgen-Gehalt für
Jugendliche und Erwachsene
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: Kopf- und Gliederschmerzen, lokale Reaktion, Lymphknotenschwellung
Auffrischungs-Intervalle
häufig Kombination A+B empfohlen, allerdings nicht von öffentlicher Hand gezahlt, da die
HepA Impfungen eine Reiseimpfung ist (und nur für bestimmte Risikogruppen gezahlt wird).
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Impfungen im Kindesalter
Poliomyelitis
auch „Kinderlähmung”
Definition:
Infektionskrankheit
mit Lähmungserscheinungen
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Schmutz-, Schmierinfektion
Besonderheit: Ausrottung des Erregers steht knapp bevor (bis 2005)
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 4 bis 10 Tage
Symptome: Je nach Krankheitsverlauf unterschiedliche Ausprägung mit Fieber,
Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Hals- und Rachenschmerzen, schlaffe Lähmungen von
Muskeln der Extremitäten, Hirnnervenausfälle mit Gefahr von Atemlähmung,
Krämpfe, Bewusstseinstrübung
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Lange Erholungszeit bis zu 2 Jahre, Spätschäden häufig
gibt es in Österreich seit Jahrzehnten nicht mehr, Europa seit 2002 poliofrei, im
afrikanischen und südostasiatischen Raum noch vorhanden, bis 2005 endgültige
Ausrottung durch die WHO geplant
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Poliomyelitis
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
Impfstoff: Totimpfstoff, idealerweise
Kombinationsimpfstoff mit 6 Antigenen (Grundimm.)
bzw. 4 Antigenen (Auffrischung)
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: selten milde Lokalreaktionen wie Rötung oder Schwellung
Auffrischungs-Intervalle
Auffrischung im 7.und 14-15.Lebensjahr, dann alle 10 Jahre, am besten mit
Kombinationsimpfstoff Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung
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Impfungen im Kindesalter
Masern
Definition:
hochansteckende „Kinderkrankheit”
mit Beeinträchtigung der oberen
Luftwege und grobfleckigem
Hautausschlag
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Tröpfcheninfektion, Tränenflüssigkeit, Blut und Urin Masernerkrankter
Besonderheit: stark unterschätzte „Kinderkrankheit”, die vor allem bei
Erwachsenen äußerst schwer verlaufen kann
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 9 bis 11 Tage
Symptome: Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Husten, Bindehautentzündung, weiße Flecken an der Wangenschleimhaut (Koplik`sche Flecken),
Hautausschlag über den ganzen Körper
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Bronchitis, Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Gehirnentzündung, als
Spätfolge: sehr seltene, immer tödliche subakut sklerosierende Panencephalitis
(SSPE). Ca. 1:10.000 Kindern stirbt. Wie alle sog. „Kinderkrankheiten” verlaufen
Masern im Erwachsenenalter schwerer und meist mit Komplikationen!
weltweit etwa 30 bis 40 Millionen Fälle pro Jahr mit über 700.000 Todesfällen, v.a. in
Entwicklungsländern, in Österreich noch heimische Wildmasern vorhanden, Durchimpfungsrate nur bei ca. 80%, > 1000 Fälle pro Jahr, während einer Epidemie (alle 5-7
Jahre) erkranken zwischen 40.- und 50.000 Menschen, seit der letzten Epidemie 95/96
neun Fälle von SSPE! Ausrottung des Erregers im Rahmen des WHO
Masern/Mumps/Röteln (MMR) Ausrottungsprogrammes bis 2008 geplant
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Masern
Grundimmunisierung im 2. Lebensjahr
empfohlener Zeitpunkt:
Im 2. Lebensjahr, ab 14.Lebensmonat, 2x im Abstand
von mindestens 4 Wochen Erwachsene, die keine
Abwehrstoffe gegen Masern besitzen, sollten sich unbedingt impfen lassen
Impfstoff: Dreikomponentenlebendimpfstoff Masern/Mumps/Röteln
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: Nach ca. 1 Woche können sog. „Impfmasern” auftreten mit leichtem
Fieber, flüchtiger Hautausschlag
Auffrischungs-Intervalle
Wenn die Impfung gut angegangen ist, kann man mit lebenslangem Schutz rechnen, im
Zweifelsfall Antikörpertiterbestimmung machen
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Impfungen im Kindesalter
Diphtherie
Definition:
Infektionskrankheit der Atemwege
mit sehr unterschiedlichem Verlauf
Übertragung:
Erreger: Bakterium
Wie: direkter Kontakt (Sekret aus Nase, Rachen, Haut, Auge oder Wunden)
Besonderheit: Bakterien produzieren ein Gift, das entscheidend ist für
den Krankheitsverlauf
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 2 bis 5 Tage
Symptome: je nach Verlauf sehr verschieden; Nasen-, Rachen oder Kehlkopfbefall,
Fieber, Erbrechen, Schluckbeschwerden, grauweiße Beläge an Mandeln,
Lymphknotenschwellung,
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
bei toxischer Diphtherie Kreislaufversagen, verstärkte Blutungsneigung, Leberund Nervenschädigung, Niere und Herzmuskelschäden, Herzversagen, Atemlähmung
gibt es in Österreich nicht mehr, allerdings Einschleppung v.a. aus den östlichen
Nachbarländern (ehemalige Ostblockländer) jederzeit möglich
Impfschutz der erwachsenen Österreicher unzureichend
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Diphtherie
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
Impfstoff: Toxoidimpfstoff, enthält das unschädlich
gemachte Gift (Toxoid) des Diphtherie Bakteriums,
eigener Kinderimpfstoff mit höherem Antigengehalt
für die Grundimmunisierung, ab Schulalter Erwachsenenimpfstoff
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: lokale Rötung, Schwellung, Druckschmerz
Auffrischungs-Intervalle
Auffrischung im 7. und 14-15. Lebensjahr, dann alle 10 Jahre bei jeder Tetanus Auffrischung
sollte ein Kombinationsimpfstoff mit Diphtherie verwendet werden
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Impfungen im Kindesalter
Tetanus
auch „Wundstarrkrampf”
Definition:
Infektionskrankheit mit krampfartiger Starre der Muskulatur
Übertragung:
Erreger: Bakterien, die ein Gift (Toxin)
produzieren
Wie: Erde, Staub, tierische oder menschliche Ausscheidungen,
die in Wunden gelangen
Besonderheit: oft sind kleinste Verletzungen der Ausgangspunkt
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: Tage bis Wochen
Symptome: Kopfschmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit, Schwitzen, Muskelkrämpfe
zunächst der Gesichtsmuskulatur mit Schluckbeschwerden, später Krämpfe am
ganzen Körper, starke Schmerzen, Kreislaufversagen
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Atemstillstand, in 20 bis 30% tödlich
Erreger weltweit verbreitet, Krankheitsbild sehr selten, da Durchimpfungsrate
recht hoch, meist ältere Personen betroffen, weil auf die Auffrischungsimpfung
vergessen wird
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Tetanus
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
Impfstoff: Toxoidimpfstoff, enthält das unschädlich
gemachte Gift (Toxoid)
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: lokale Rötung, Schwellung, Druckschmerz; stärkere Reaktionen vor
allem bei zu häufigem Impfen, wenn die Impfdokumentation unvollständig ist
Auffrischungs-Intervalle
Auffrischung im 7.und 14-15.Lebensjahr , dann alle 10 Jahre, am besten mittels 4fach
Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung
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Impfungen im Kindesalter
Pertussis
auch „Keuchhusten”
Definition:
schwere Infektionskrankheit
der Atemwege
Übertragung:
Erreger: Bakterien und Toxine
Wie: Tröpfcheninfektion, v.a. durch Erwachsene mit mit ungenügendem Impfschutz
Besonderheit: sehr ansteckend, nach durchgemachter Infektion keine
dauernde Immunität
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 3 bis 12 Tage
Symptome: beim Kind 3 Stadien mit Schnupfen, uncharakteristischer Husten, Fieber,
dann stakkatoartige Hustenanfälle mit Erbrechen und ziehendem Einatemgeräusch,
Dauer mehrere Wochen, beim Säugling absolut bedrohlich, da Gefahr von
Atemstillstand! Beim Erwachsenen wochenlanger unspezifischer Husten
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Atemstillstand, zusätzliche Infektionen, Lungenversagen, v.a. Säuglinge
relativ hohe Letalität
40 Mio. Fälle weltweit, 350.000 Tote, in Österreich 700 bis 1000 Fälle, in den
letzten Jahren Zunahme bei Erwachsenen durch abnehmenden Impfschutz
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Pertussis
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
Impfstoff: azellulärer Totimpfstoff
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: v.a. Fieber, meist sehr gut vertäglich
Auffrischungs-Intervalle
Auffrischung im 7. und 14-15. Lebensjahr, dann alle 10 Jahre, am besten mittels 4fach
Kombinationsimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung
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Impfungen im Kindesalter
Mumps
auch „Ziegenpeter”
Definition:
schmerzhafte Entzündung der
Speicheldrüsen
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Tröpfchen- und Schmierinfektion
Besonderheit: klassische
„Kinderkrankheit”, die im Erwachsenenalter bedrohlich verlaufen kann
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 18 bis 22 Tage
Symptome: Fieber, Kopf-, Hals- und Ohrenschmerzen, Schwellung der
Ohrspeicheldrüsen, oft weitere Speicheldrüsen betroffen
Mögliche
Komplikationen:
bei Erkrankung nach der Pubertät Hodenentzündung in 10 bis 40% mit Gefahr von
Sterilität, bei Mädchen Brust- oder Eierstockentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung mit ev. nachfolgendem Diabetes, Gehirnhaut- oder Gehirnentzündung in
10 bis 15% der Fälle, Folgeschäden wie Schwerhörigkeit oder Gesichtslähmung
Vorkommen:
es existieren keine genauen Zahlen, nicht so häufig wie Masern, viele Erwachsene
haben keinen ausreichenden Schutz, Impfung daher ratsam
Ausrottung des Erregers im Rahmen des WHO MasernMumpsRöteln (MMR)
Ausrottungsprogrammes bis 2008 geplant
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Mumps
Grundimmunisierung im 2. Lebensjahr im
Rahmen der 2maligen MMR Impfung
Impfstoff: Dreikomponentenlebendimpfstoff
Masern/Mumps/Röteln
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: nach ca. 1 Woche leichtes Fieber
Auffrischungs-Intervalle
Wenn die Impfung gut angegangen ist, ist mit lebenslangem Schutz zu rechnen
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Impfungen im Kindesalter
Röteln
Definition:
Infektionskrankheit mit hellrotem,
kleinfleckigem Hautausschlag
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Tröpfchen- und Schmierinfektion
Besonderheit: meist harmlos, aber für Schwangere große Gefahr
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 14 bis 21 Tage
Symptome: Krankheitsgefühl, leichtes Fieber, Hautausschlag im Gesicht, dann
ganzer Körper, Lymphknotenschwellung am Hals und Kopfbereich, Milzschwellung
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Die Infektion einer Schwangeren in den ersten 3-4 Monaten kann beim Ungeborenen
zu schwersten Missbildungen führen, das Risiko ist umso höher, je früher die
Infektion statt gefunden hat; betroffen sind Augen (Katarakt), Ohren (Taubheit)
und Herz (Herzscheidewanddefekte), Defekte treten oft gemeinsam auf.
Direkt nach der Geburt beim Kind z.B. Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung
vor Einführung der allgemeinen Impfung sehr häufig, Rötelnembryopathien durch
Impfung sehr selten geworden, Ausrottung des Erregers im Rahmen des WHO
Masern/Mumps/Röteln Ausrottungsprogrammes bis 2008 geplant
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Röteln
Grundimmunisierung im 2. Lebensjahr
empfohlener Zeitpunkt:
Im 2.Lebensjahr, ab 14.Lebensmonat, 2x im Abstand
von mindestens 4 Wochen
Frauen im gebärfähigem Alter unbedingt impfen
Impfstoff: Dreikomponentenlebendimpfstoff Masern/Mumps/Röteln
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: Ähnlich wie bei Masern sog. “Impfröteln” möglich, mit flüchtigem
Hautausschlag, leichtes Fieber
Wichtig!
Jede Frau mit Kinderwunsch sollte ihren Röteln-Schutz kennen und wenn nötig impfen!
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Impfungen im Kindesalter
Frühsommermeningoenzephalitis
(FSME)
auch „Zeckenkrankheit”
Definition:
Entzündliche Erkrankung des
Gehirns, der Gehirnhäute und des
Rückenmarks
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Stich der Zecke, Lebensraum der Viren sind Säugetiere
Besonderheit: Krankheit verläuft mit zunehmendem Alter schwerer, schlimme
Verläufe aber auch bei Kindern möglich
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 18 bis 22 Tage
Symptome: in ca. 40% zweiphasiger Verlauf; 1.Phase: ähnlich einem grippalen
Infekt, nach ein paar Tagen 2 Phase: Gehirnhaut- und/oder Gehirnentzündung
und/oder Entzündung des Rückenmarkgewebes, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit,
Verwirrtheit, Bewusstseinseintrübung, Gangstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen,
Atmungsstörungen
Mögliche
Komplikationen:
bis zu 12% bleibende Schäden wie Lähmungen, 1-2% verlaufen tödlich, meist
lange Erholungszeiten mit Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen u.ä.
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: FSME
Grundimmunisierung bestehend aus drei
Teilimpfungen.
Impfstoff: Totimpfstoff
Kinderimpfstoff bis zum vollendeten sechzehnten
Lebensjahr (FSME Junior 0,25)
Alternative: Encepur K 0,25 ml bis zum vollendeten 12 Lebensjahr
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: Fieber v.a. bei Kindern bei der Erstimpfung, Rötung oder
Schwellung an der Impfstelle
Auffrischungs-Intervalle
1. Auffrischung nach drei Jahren. Alle weiteren Auffrischungen nach fünf Jahren bis zum
60sten Lebensjahr. Ab dem 60sten Lebensjahr wieder alle drei Jahre.
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Impfungen im Kindesalter
Meningokokken Meningitis/Sepsis
auch „eitrige Gehirnhautentzündung/
Blutvergiftung”
Definition:
seltene, aber die einzige Infektionskrankheit in unseren Breiten, die
einen gesunden Menschen binnen
Stunden töten kann
Übertragung:
Erreger: Bakterien, verschiedene Serogruppen
Wie: Tröpfcheninfektion, enger Kontakt notwendig
Besonderheit: ca. 10-15% der Menschen sind symptomlose Bakterienträger
im Nasen-Rachenraum
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: 2 bis 10 Tage
Symptome: bei Meningitis: Beginn ähnlich einer Influenza, starke Kopfschmerzen, Übelkeit
mit Erbrechen, schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustandes mit Bewusstseinseintrübung, Nackensteife, bei Sepsis punktförmige Hautblutungen (Glastest!)
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Bei schwersten Verläufen kommt es im Rahmen einer Sepsis zum Multi-Organ- und Kreislaufversagen, Tod kann innerhalb weniger Stunden eintreten, Letalität mit 5-10% recht hoch
weltweite Verbreitung, in Österreich fast nur Serogruppen B und C, zwischen 80
und 100 Fällen pro Jahr, v.a. Kleinkinder und Jugendliche gefährdet
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Meningokokken
empfohlener Zeitpunkt:
Ab 2. Lebensmonat, nur konjugierter Impfstoff
gegen Serogruppe C
Impfstoff: Polysaccharidimpfstoffe (Serogruppen A,
C, Y, W 135) erst ab vollendetem 2. Lebensjahr
Konjugierte Impfstoffe gegen Serogruppe C ab vollendetem 2. Lebensmonat
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: lokale Reaktionen an der Impfstelle, insgesamt sehr gute Veträglichkeit
Auffrischungs-Intervalle
Polysaccharidimpfstoffe alle 3-5 Jahre (mit abnehmender Immunantwort bei jeder
Auffrischung)
Konjugierte Impfstoffe: Schutzdauer wird erst in Studien ermittelt
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Impfungen im Kindesalter
Allgemeiner Impfplan
für Erwachsene
aus dem österreichischen Impfplan 2004
Sofern eine abgeschlossene Grundimmunisierung vorliegt soll
ab dem 25. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Auffrischungsimpfung
durchgeführt werden gegen:
KINDERLÄHMUNG
KEUCHHUSTEN
TETANUS (nach 60. Lebensjahr Auffrischung alle 5 Jahre)
DIPHTHERIE (nach 60. Lebensjahr Auffrischung alle 5 Jahre)
Zusätzlich empfohlene Impfungen
• Hepatitis B (alle 5 bis 8 Jahre)
• Hepatitis A (alle 10 Jahre)
• FSME (nach erfolgter Grundimmunisierung und 1. Auffrischung nach 3 Jahren alle 5 Jahre impfen;
ab 60. Lebensjahr alle 3 Jahre)
•
•
•
•
Influenza (jährlich)
Pneumokokken (ab 65. Lebensjahr, Risikogruppen)
MMR (falls die Erkrankungen im Kindesalter nicht gesichert durchgemacht wurde)
Varizellen (für seronegative Frauen im gebärfähigem Alter)
A1
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Impfungen im Kindesalter
Hämophilus influenzae B
Definition:
Infektionskrankheit mit vielen
verschiedenen Erscheinungsbildern
praktisch nur bei Kindern unter
5 Jahren
Übertragung:
Erreger: Bakterien
Wie: Tröpfcheninfektion, meistens durch gesunde Keinträger
Besonderheit: Wurde ursprünglich für den Erreger der Influenza gehalten
(daher der Name!)
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: nicht genau bekannt
Symptome: Gehirnhautentzündung, Kehldeckelentzündung, Mittelohrentzündung,
Nebenhöhlenentz., Lungenentz., Gelenksentz., Knochenmarksentzündung- und
Eiterung, und einiges mehr
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
Gehirnhautentzündung unbehandelt zu fast 100 % tödlich, in 25 % Dauerschaden
wie Schwerhörigkeit, auch Kehldeckelentzündung endet ohne rasche Behandlung
oft tödlich.
vor Einführung der Impfung recht häufig mit 1 von 200 Kindern (0-5 Jahre),
nun ist die Krankheit praktisch verschwunden
A2
30
Impfungen im Kindesalter
Impfung:
Hämophilus influenzae B
Grundimmunisierung im Säuglingsalter
empfohlener Zeitpunkt:
Auffrischung nach dem 5.Lebensjahr nicht mehr notwendig
Impfstoff: konjugierter Totimpfstoff (Kombinationsimpfstoff)
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: Kopf- und Gliederschmerzen, lokale Reaktion, Lymphknotenschwellung
Auffrischungs-Intervalle
Schmerzen, Rötung an der Impfstelle, Fieber, vermehrtes Schreien
A3
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Impfungen im Kindesalter
Influenza
auch „echte Grippe”
Definition:
sehr ansteckende, schwere
Infektionskrankheit der Atemwege
Übertragung:
Erreger: Virus
Wie: Tröpfcheninfektion
Besonderheit: nicht mit dem banalen grippalen Infekt zu verwechseln!
Erscheinungsbild:
Inkubationszeit: Stunden bis 3 Tage
Symptome: plötzlich einsetzendes hohes Fieber, starkes Krankheitsgefühl,
Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen
Mögliche
Komplikationen:
Vorkommen:
v.a. bei kleinen Kindern, älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen:
Bronchitis, Lungenentzündung, Rippenfellentz., Mittelohr –und Nebenhöhlenentzündung, Gehirnentzündung, , charakteristisch ist eine wochenlange
Erholungszeit, v.a. bei Verschleppung der Krankheit können toxische Schäden
am Herzmuskel mit Gefahr von plötzlichem Herzversagen auftreten
jährliche weltweite Epidemien, in Österreich sterben je nach Ausmaß der
Epidemie zwischen 1500 und 3000 Menschen
A4
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Impfungen im Kindesalter
Impfung: Influenza
empfohlener Zeitpunkt:
Ab dem 6. Lebensmonat möglich
Impfstoff: verschiedene Arten von Totimpfstoffen
Wo: Oberarm
Mögliche Reaktion: selten lokale Reaktionen an der Impfstelle, erhöhte Temperatur
Auffrischungs-Intervalle
Impfung muss jedes Jahr durchgeführt werden, da die Viren sich ständig verändern
A5
33
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