Neuronen - Der Lernberater

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Entstehung von APs
Neuronen, Modelle, Anwendungen
Florian Kaiser
Überblick
• Nervenzellen in der Natur
• Gepulste Neuronen
– Hodgkin-Huxley
– Leaky Integrate & Fire
– Spike Response Model
• Anwendungen
– Beuteortung eines Wüstenskorpions
– Richtungshören der Schleiereule
– Liquid-State-Machine
Biologische Neuronen
Grober Aufbau
• Informationsaustausch über elektrische Pulse
• Funktionale Einteilung
– Dendriten
– Soma
– Axon
(Eingabe)
(Verarbeitung)
(Ausgabe)
Biologische Neuronen
Zellmembran
Kanalprotein
Ionenpumpe
Äußeres Milieu
Phospholipid-Molekül
Na+
K+
Na+
Na+
K+
Inneres Milieu
•
•
Ionenpumpen und Transportkanäle transportieren Ionen durch die Membran
Transportkanäle werden abhängig vom Typ gesteuert durch
– Liganden (chemische Botenstoffe)
– Elektrische Spannungen
– Mechanische Einflüsse
Biologische Neuronen
Transportprozesse an der Zellmembran
Na+
Cl-
Na+
Na+
K+
ClCl-
Äußeres Milieu
Na+
Na+
K+
Na+
Na+
K+
Inneres Milieu
K+
•
ClNa+
K+
Aktiver Transport
– Ionenpumpen
– Huckepack mit passiven Transporten
•
Passiver Transport
– Semi-permeabilität durch Kanäle
– Diffusion
K+
•
K+
Na+
K+
Treibende Kraft für passiven Transport
– Elektrischer Gradient
durch Ladungsungleichgewicht
– Chemischer Gradient
durch Konzentrationsgefälle
Biologische Neuronen
Ionenkonzentrationen und Ruhemembranpotential
Cl-
Na+
Na+
Na+
Äußeres Milieu
K+
ClCl-
Na+
Ion
Na
+
K+
Inneres Milieu
K+
•
Na+
K+
ClK+
K+
Na+
K+
Konz., intra
(mmol/l)
Konz., extra
(mmol/l)
Verhältnis
7-11
144
1:12
160
4
40:1
Cl4-7
120
1:20
Weitere beteiligte Ionenarten:
Ca2+, HCO3-, H+, Anionische Proteine
Gesamtpotential ergibt sich durch
– Ionenspezifische Leitfähigkeit der Membran
– Konzentrationsunterschied der Ionen zwischen Zellinnerem und -äußerem
•
Gleichgewichtspotential für Membran heißt Ruhemembranpotential
– -70 mV in Neuronen
– -90 mV in Herz- und Skelettmuskulatur
Biologische Neuronen
Aktionspotential
1. Bei Spannungsanstieg
– Öffnen von Na+-Kanälen
– Ab Schwellen-Spannung Lawineneffekt
2. Na+ kann einströmen  Depolarisation
3. Na+-Kanäle schließen schnell wieder (vor
Spannungsmaximum)  Repolarisation
4. Na+-Kanäle sind eine zeitlang deaktiviert
 Refraktäre Phase
5. Verzögert öffnen sich K+-Kanäle
 Verstärkung der Repolarisierung
6. Öffnung der K+-Kanäle hält länger an
 Hyperpolarisation
Biologische Neuronen
Weiterleitung des Aktionspotential
+20
0
-20
-40
-60
-80
Aktionspotential
Ruhepotential
Hyperpolarisation
++++++
-------K+
-------++++++
---
Na+
++++++
+++ -------+++ ---------- ++++++
Na+
•
Leitungsgeschwindigkeit hängt ab von
– Schwann‘sche Zellen mit Einschnürungen  sprunghafte Weiterleitung
– Dicke des Axons  geringerer Widerstand
•
Geschwindigkeiten zwischen 1 m/s („langsamer Schmerz“) und 90 m/s
(Ansteuerung der Muskelspindeln)
Biologische Neuronen
Chemische Synapsen
•
•
Aktionspotential initiiert Ca2+-Einstrom
Ca2+-Ionen lösen Neurotransmitter-Ausschüttung aus
Prä-synaptisch
•
•
Neurotransmitter öffnen an Dendriten Ionenkanäle
Einfliessende Ionen ändern Membranpotential
 Post-Synaptisches Potential (PSP)
Post-synaptisch
•
Stärke (Gewicht) der Synapse = Stärke des Post-Synaptischen Potentials
– Abhängig von der Anzahl chemisch-sensibler Ionenkanäle
Hodgkin-Huxley Modell
Einführung
•
•
•
•
1952 von Alan L. Hodgkin und Andrew F. Huxley
Untersuchung am Riesenaxon des Tintenfisches
1963 Nobelpreis für Medizin
2006 Neue Theorie liefert genauere Vorhersagen
• Betrachtung von drei Ionenströmen
– Na+ (spannungs- und zeitabhängig)
– K+ (spannungs- und zeitabhängig)
– Leckstrom (konstant)
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