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Uni be/Psychologie/Biologische Psychologie/FS 2008
VL 1: Bausteine des Nervensystems
Biologische Psychologie:
1. Erklärung von menschlichem Verhalten und Erleben durch neurobiologischem
Zugang (deterministische Ebene)
2. Erforschung der biologischen Prozesse als Basisvorgänge für Verhalten
1. Neuronen
Nervensystem bestehet aus zwei Zelltypen: Neuronen und Gliazellen
Neuronen zuständig für Informationsübertragung.
Chemische oder physikalische Einwirkungen (Reize)  Sinneszellen  Neuronen
(Verarbeitung, Weiterleitung, Speicherung)
Im Gehirn ca. 100 Milliarden, bis zu 1000 Kontakte mit anderen Neuronen
Euykaryonten (Tiere/Pflanzen): Zelle mit Zellkern
Prokaryonten (Algen/Bakterien): Zellen ohne Zellkern, DNA frei im Zytoplasma
1.1 Bestandteile des Neurons
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Uni be/Psychologie/Biologische Psychologie/FS 2008
1.1.1 Zellkern
- Durch doppelschichtige Kernmembran getrennt
- Enthält kompletten Chromosomensatz
- Aktuell benötigte Info wird auf m-RNA kopiert
- Enthält den Nucleolus (Ort der Ribsosomenbildung)
Ribosomen
mRNA
Proteine
1.1.2 Organellen der Zelle
Mitochondrien
- Kraftwerke der Zelle
- Äussere und Innere stark gefaltete Membran
- Matrix (von Innerer Membran eingeschlossener Raum)
- Fettabbau und Umwandlung in ATP
Ribosome
- Proteinsynthese
- Im Nucleolus mittels rRNA aus Proteinen zusammengesetzt
- 2 Untereinheiten: mRNA (ablesen), tRNA (Transport von Aminosäuren) + Zusammenbau
- Im Nucleolus produzierte Risbosome sind für das Cytoplasma bestimmt
Viele Ribosome wandern gleichzeitigt der mRNA-Kette entlang und produzieren eine
wachsende Kette von Aminosäuren bis zum fertigen Protein  Polyribosome
Endoplasmatisches Reticulum
Glattes ER
- Synthese von Fettsäuren und Phospholipiden für die Aufbau der Zellmembran
- Hertstellung von Hormonen
- Abbau von Giften
- In der Muskulatur: Speicherung von Ca-Ionen
Raues ER
- Oberfläche mit Ribosomen übersäht  Proteinbildung für den Export  Golgi-Apparat
Golgi Apparat
- Aufbereitung der Proteine (An Aminosäuren werden andere chem. Gruppen angehängt)
- Sortierung der Proteine (Bündelung für Bestimmungsort)
- Abschnütung der Membran für Transport  Vesikel  Exozytose
Lysosome
- Abbau und Wegtransport von Abfall
- Hochaktive Enzyme beteiligt
- Abfall aus Zelle (Stoffwechselvorgänge) oder extern
Peroxisome
- Abbau von Peroxidradikalen (giftig)
- Bildung von Wasserstoffperoxid
- Abbau von Fett und Alkohol
1.1.3 Zytoskelett
das ganze Innere der Zelle wird vom Zytoskelett durchzogen
- Basis für die räumliche Struktur der Zelle
- besteht aus speziellen Proteinen die sich verhacken können
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- Bestandteile die dem Transport von Stoffen dienen (Neurotubuli)
Neurotubuli: röhrenförmig, langgestreckt, dienen dem Transport von Stoffen über grosse
Distanzen hinweg (langsam)
Neurofilamente: Stabilität, Erhaltung der Zellform
Neurotubuli + Neurofilalmente = Neurofibrillen
1.1.4 Zytosol
Wasser + Proteine + Wasserlösliche Ionen
1.1.5. Zellmembran
Phosphatlipide bestehen aus Lipidschwanz (hydrophop und liphophil, ungeladen) und
Phosphatkopf (hydropphil und lipophop, geladen)
Zellmembran = Phosphatlipid-Doppelschicht
Membranproteine = Eingelagerte Proteine, können die Membran durchziehen oder nur
mit dem Inneren oder dem Äusseren in Verbindung stehen, dienen dem Aufrechterhalten
des inneren Milieus und der Informationsübertragung
1.2 Äussere Gestalt des Neurons
Dendriden: Empfangen von signalen
Dendridische Dornen: Kontaktstelle zu
Neuronen, Vergrössern der Kontaktfläche
Soma/Zellkörper: Zellkern und Organellen
Axonhügel
Axon: 1 Axon/Neuron, Aussenden von
Signalen, Stoffwechsel durch Neurotubuli
Meyelinscheiden: Beschleunigung der
Leitgeschwindigkeit (bis zu 120 m/s)
Kollateralen mit Synapsen
Klassifikation der Neuronen
- Gestalt (drückt die Funktion aus)
- Art (Neurostransmitter)
- Verbindung
2. Gliazellen
- glia = Kleber
- Hilfsapparat für Neurone: Schutz, Stützfunktion und Versorgung
- 10x so viele Gliazellen wie Neuronen im Gehirn
- Teilungsfähig auch nach der Geburt
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2.1 Oligodendrozyten
- Im ZNS (Meyelinbildung/Umhüllung von mehreren Neuronen)
- bilden die weisse Substanz im Gehirn
- hoher Fettanteil
- Erhöhung der Leitgeschwindigkeit
- Schutz vor mechanischer Überbeanspruchung
Ausserhalb des ZNS: Schwann-Zellen, umhüllen aber immer nur 1 Neuron
2.2 Asterozyten
- Sternförmig, starke Verästelung  Kontakt zu vielen Neuronen
- Bildung von dicken Barrieren um die Gefässe des Gehirns  Bestandteil der Blut-HirnSchranke
- Transport von Nährstoffen zu den Nervenzellen
2.3 Mikroglia
- Abwehr + Immunfunktion
- Phagozytose  Abbauprodukte, Fremdstoffe und tote Zellen
- Gliazellwucherungen bei Neuronenverlust
- Tumore  Gliazellwucherungen
2.4 Blut-Hirnschranke
- Austauschprozesse
- Verhinderung, dass die empfindlichen Nervenzellen Schadstoffen aus dem Blut
ausgesetzt werden
- nur lipidlösliche und sehr kleine Moleküle
3. Multiple Sklerose
Entzündliche demeyenlisierende Erkrankung des ZNS
Multifaktorielle Ursachen, genetische Faktoren spielen prädisponierende Rolle
Merkmale: Im Gehirn und im Rückenmark entstehen Entzündungen durch den Angriff
körpereigener Abwehrzellen auf die Meyelinscheiden der Nerven. (Oligodendrozellen
werden als falsch erkannt  Meyelin wird zerstört  Vernarbungen (Sklerose))
Folge: Schädigung der Axone, Verminderung der Leitfähigkeit
Bevorzugte Angriffstelle: Balken und kortexnahes Marklager
Chronische Prozesse mit aktiver De- und Remeyelinisierung (Schübe)
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