Denken Lernen Vergessen Berlin

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Denken, Lernen, Vergessen?
Was Pädagogik von Hirnforschung
lernen kann
Dipl.-Päd. Kajsa Johansson
Systemische Therapeutin
Objektive Wahrnehmung?
Der Neokortex – Die Großhirnrinde
Bildquelle: Rose, C. (2004): Master-Learning, Verlag: MVG,
Das limbische System
Beteiligte?
Hippocampus, Amygdala
Neuromodulatorisches System, mesolimbisches System
Teile der Großhirnrinde (Neokortex)
Weiterleitung von Informationen
Aufbau des Gedächtnisses
Explizites
Gedächtnis
(bewusst)
Wissen, Zahlen, Fakten
Erlebnisse (Zeit,
Raum, Ort, Kontext)
Episoden
Implizites
Gedächtnis
(unbewusst)
Fertigkeiten, motorische
Abläufe
AuswendigLernen
Konditionierung,
Priming
Gewohnheit
Neuronen haben Eingangsorgane (Dendriten) und
ein Ausgangsorgane (Axon).
Nervenzellen sind über Synapsen miteinander verbunden.
Neurotransmitter unterstützen die Signalübertragung.
Hebbsche Plastizität
Rasch wiederholte Aktivierung eines Neurons steigert die
Effizienz der Signalübertragung längerfristig
(Langzeitpotenzierung).
Werden zwei Nervenzellen häufig gleichzeitig aktiviert,
fördert die Reizung der einen, gleichzeitig die Aktivierung
der anderen Nervenzelle.
KZG
2-30 Sek.
Arbeitsgedächtnis
nur begrenzt aufnehmen
störanfällig, aber
trainierbar
LZ
G
30 Min. bis Jahrzehnte
unbegrenzt aufnehmen
durch Gedächtnistricks
wesentlich zu
verbessern
Das Arbeitsgedächtnis
Bearbeitet Infoeinheiten, gleicht mit Inhalten aus dem
Langzeitgedächtnis ab.
Es enthält den Kurzzeitspeicher und Raum für mentale
Operationen (zentrale Exekutive).
Intelligenzunterschiede zeigen sich auch im
Arbeitsgedächtnis (größere Infomenge aufnehmen und
verarbeiten).
Hochbegabte Gehirne?
Vermehrte Anzahl an Neuronen, Synapsen, Dendriten
Bessere Myelinisierung der Neuronen
Erhöhte Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
Kleinflächigere Aktivierung im Hirn beim Lösen komplexer
Aufgaben, Hirne bleiben „kühler“
Expertise oft erst durch intensives, optimales Training
Quelle: Neubauer (2009), Lernen macht intelligent, Bild:Pixelio
Gedächtnis-Kunst
Verknüpfungen nutzen (Eselsbrücken, Bewegungen)
Humor, Bilder und Emotionen einsetzen
Merkpunkte und Routen verwenden
Merk-Geschichten erfinden
Stoff auch unter Ablenkung wiederholen
Was motiviert beim Lernen?
Das Hirn schüttet angenehme Stoffe aus:
Serotonin (Beruhigung, Wohlbefinden)
Dopamin (Glücksgefühl, antreibend)
Bei...
angenehmen Konsequenzen
(Anerkennung, Belohnung, …)
guten zwischenmenschlichen Beziehungen
Spaß am Tun
Was kann ich davon im Unterricht
einsetzen?
Speichern über Assoziationen (Verknüpfungen)
Anreicherung von Gefühlen
(positive Grundstimmung,
Feedback, Lob)
Selbsttätigkeit nutzen
(experimentelles Lernen,
problemlösendes Lernen)
Bezug zum eigenen Leben
(Lernen an Beispielen)
Unerwartetes einbringen
(Aha-Effekte)
Bevorzugte Speicherung über:
Bilder, Verrücktes, Humor
Lernblockaden?!
Unter Stress (Kortisolausschüttung) wird die
Reizweiterleitung im Hirn gestört. Was tun?
Ablenkung durch kleine Bewegungsübung,
kurze Entspannungsübung (Bauchatmung, etc.) und
Ermutigung (Prozesshilfe etc.)
Quelle: Schachl, H. (2006): Was haben wir im Kopf? Verlag:Veritas, Linz
Anleitung zum Vergessen
Möglichst müde und hungrig sein
Ähnliche Inhalte direkt hintereinander lernen
Einfach stundenlang auf das Buch starren
Sich selbst schlecht machen, Lustlosigkeit pflegen
Bloß nicht nachfragen
Danach ausgiebig Computer-Spiele spielen
Auf keinen Fall den Stoff wiederholen
Übungsaufgaben ohne Vorwissen versuchen
und dann abbrechen
Elf Gebote für hirngerechtes Lernen
1. Beachten der individuellen BEGABUNGEN
2. ÜBERBLICK vor Einzelinformationen
3. TRANSPARENZ der Lehr- und Lernziele
4. INTERESSE wecken
5. Mehrere SINNE ansprechen
6. EMOTIONEN beachten
7. Inhalte VERNETZEN
8. In der richtigen REIHENFOLGE lehren/lernen
9. RÜCKMELDUNG einsetzen
10. PAUSEN einlegen
11. Festigen durch WIEDERHOLEN
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