Schütze

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Anforderungen an
Versorgungskonzepte aus der Sicht
der Leistungserbringer
Norbert Schütze
Bundesverband Medizintechnologie e. V.
Ist Situation der Leistungserbringer
• Medizin, Pflege, Industrie und Leistungserbringer, haben
in den vergangenen Jahren einen hohen
Qualitätsstandard bei der Versorgung von
Stomapatienten geschaffen.
• Fachhandel- und Homecare Unternehmen garantieren
gleich bleibende Qualität durch umfangreiche
Dienstleistung wie Anleitung, Organisation,
Produktberatung und Lieferung.
• Außerdem verbindet es die medizinischen
Leistungsbereiche und schlägt eine Brücke zwischen
Krankenhaus, Pflegedienst, Hausarzt und alle an der
Pflege Beteiligten.
Stomapatienten brauchen Beratung
• Stomapatienten sind zwingend auf die aktive
Unterstützung von qualifizierten Pflegekräften im
klinischen und im ambu-lanten Bereich angewiesen.
• Nach der Operation müssen Stomapatienten mit der
Hand-habung ihrer Anlage vertraut gemacht werden und
den selbständigen Umgang damit lernen.
• Auch weit nach dem Eingriff besteht immer wieder
Beratungs- und Klärungsbedarf (Ernährung, Sport,
Berufsleben usw.).
• Beratende Zusatzdienste sind folglich ein notwendiger
Bau-stein der Qualitätssicherung.
Homecare schließt Versorgungslücken
• Die qualitativ hochwertige Beratung für Stomapatienten
wurde bisher sichergestellt durch ein dichtes Netzwerk
aus Ärzten, Stomatherapeuten, Pflegepersonal,
Selbsthilfegrup-pen und Fachhandel.
• Durch die verkürzten Liegezeiten in den Krankenhäusern
müs-sen Fachhandel und Homecare Dienstleister die
wachsende Versorgungslücke schließen.
• Die Finanzierung der geforderten Dienstleistungen wird
aus-schließlich über den Abrechnungspreis (Festpreis)
finanziert.
Beratung zur Kostenreduzierung
• Die abgeforderten Dienstleitungen zeigen schon lange,
Stomaartikel lassen sich nicht einfach über den
Ladentisch verkaufen.
• Unterschiedliche Systeme müssen ausprobiert,
angepasst und korrigiert werden. Andernfalls drohen
Komplikationen mit oft langwierigen kostspieligen Folgen.
• Eine gut sitzende Versorgung erspart Kosten beim
Einsatz der Produkte.
• Durch regelmäßige Kontrollen und umfassende
Aufklärung werden Folgekosten von vornherein
minimiert.
Beratung kostet Geld
• Sanitätshäuser und Homecare-Dienstleister mit ihren
Pflege-fachkräften haben sich als wichtige
Ansprechpartner etabliert.
• Allein der Fachhandel investiert jährlich 8 Millionen Euro
in Beratungsleistungen.
• Diese Vorgehensweise war bisher möglich, weil den Fachhändlern die dazu nötige Gewinnspanne eingeräumt
wurde.
• Durch die Senkung der Festbeträge um bis zu 30 % sehen
sich die Fachhändler wirtschaftlich nicht mehr in der
Lage, die not-wendigen Beratungen zu leisten.
Die Qualität der Versorgung nimmt ab
• Bei den Herstellern gehen die Veränderungen zu Lasten
von Forschung und Entwicklung.
• Für den Betroffenen bedeutet dies ein Abnehmen der
Produkt-qualität.
• Bei den Dienstleistern bedeutet dies einen Abbau des
Fach-personals.
• Für den Betroffenen bedeutet dieses weniger Beratungsleistungen.
• In jedem Fall führt sinkende Qualität zu steigendem
Korrektur-bedarf sowie vermehrten Komplikationen.
• Die jüngste Studie von der ILCO hat gezeigt, dass noch
lange nach einer Stomaanlage auch bei geübten Patienten
Kompli-kationen auftreten.
Wer trägt die Mehrbelastung
• Leistungserbringer sehen sich immer mehr der
Finanzierbarkeit des Gesundheitssystem und deren
Politik und Reformen aus-gesetzt.
• Wenn Beratungsleistungen nicht mehr über Festbeträge
finan-ziert werden können, kommt es unweigerlich zu
einer finan-ziellen Mehrbelastung von Stomapatienten.
• Der Patient wird neben seiner gesetzlichen Zuzahlung
noch Aufzahlungen in Kauf nehmen müssen, um seine
Versorgungs-qualität aufrecht zu halten.
• Dieses widerspricht dem Sachleistungsprinzip, welches
besagt, dass neben einer gesetzlichen Zuzahlung keine
Zusatzkosten vom Patienten zu tragen sind.
Anforderung für die Zukunft
• Die Modelle der Zukunft müssen eine qualitativ
notwendige Versorgung ohne finanzielle Belastung der
Patienten durch den Leistungserbringer gewährleisten.
• Dabei muss beachtet werden, was im Sinne des Patienten
und im Hinblick auf die langfristigen Kosten im
Gesundheitssystem notwendig ist.
• Denn gerade bei der Stomaversorgung gilt: Prävention
und frühzeitiges Eingreifen bei Komplikationen sind die
beste Garantie für ein langfristiges Wohlbefinden uns
daraus resultierende Einsparung im Gesundheitswesen.
Dabei wird klar herausgestellt:
Preissenkung bei gleich bleibendem Standard ist für
Leistungserbringer kein zukünftig machbarer Weg
Forderung der Leistungserbringer
Gesundheitspolitische
Rahmenbedingungen für
Leistungserbringer müssen
geschaffen werden
Forderung der Leistungserbringer
• Zulassungsbedingungen nach §126 SGB V müssen neu
überarbeitet werden.
• Produktgruppen bezogene Qualitätsstandards für die
fachgerechte Versorgung sollten festgelegt werden (hat
der BVMed schon erarbeitet).
• Anforderung an das Personal und die Unternehmen
sollten definiert werden.
• Anforderung bei der Produktgruppe 29:
Krankenschwester/Pfleger oder Stomatherapeuten unter
Berücksichtigung der Berufserfahrung
• Institutioneller Standard (Erreichbarkeit, Mobilität) muss
festgelegt werden.
Forderung der Leistungserbringer
• Bei der Festsetzung der Festpreise sollte der nötige
Beratungs-standard von den Spitzenverbänden festgelegt
und anerkannt werden.
• Für die herstellenden Unternehmen muss die nötige
Preis-spanne gewährleistet werden, um zukünftig nötige
innovative Produkte auf den Markt zu bringen.
• Bei der Festsetzung müssen die ständig wachsenden
Kosten für Produktion und Dienstleistung berücksichtigt
werden (Rohstoffpreise, Benzin usw.). Denn steigende
Kosten bewirken sinkende Erlöse.
• Festpreise sind in „netto“ festzulegen oder es muss eine
auto-matische Anpassung der Beträge bei einer evtl.
Mehrwert-steuererhöhung geben.
Zum Schluss
Nicht der günstigste Preis spart Kosten im
Gesundheitswesen,
sondern eine strategische Ausrichtung von
Leistungserbringern, Ärzten,
Krankenhäusern, Krankenkassen und
Verbänden tragen zur wirtschaftlichen
Versorgung eines Stoma-patienten bei.
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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