PS Buddhistische Philosophie

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Universität zu Köln
Philosophisches Seminar
Wintersemester 2013/14
Dr. Markus Wirtz
Proseminar:
Buddhistische Philosophie
Textgrundlage des Seminars:
 Seminarreader im Kopierraum
der Bibliothek des Philosophischen
Seminars, Ordner "Wirtz"
Literaturhinweise:
 Brodbeck, Karl-Heinz: Buddhismus interkulturell gelesen
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[Interkulturelle Bibliothek Bd. 2]. Nordhausen 2005
Brück, Michael von: Einführung in den Buddhismus. Frankfurt
a.M./Leipzig 2007
The Buddhism Omnibus. With an Introduction by Matthew T.
Kapstein. Iqbal Singh: Gautama Buddha. Sarvepalli Radhakrishnan:
The Dhammapada. Arvind Sharma: The Philosophy of Religion. New
Delhi 2004
Burton, David: Buddhism, knowledge and liberation. A philosophical
study. Aldershot 2004
Chan, Wing-Tsit (Hrsg.): A Source Book in Chinese Philosophy.
Princeton 1963
Dōgen: Shōbōgenzō – Ausgewählte Schriften. Anders Philosophieren
aus dem Zen. Hrsg. v. Ryosuke Ohashi. Tokyo/Stuttgart 2006
Literaturhinweise (II):
 Edelglass, William/Garfield, Jay L.: Buddhist Philosophy.
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Essential Readings. New York 2009
Elberfeld, Rolf: Phänomenologie der Zeit im Buddhismus.
Methoden interkulturellen Philosophierens. Stuttgart-Bad
Cannstatt 2004
Essler, Wilhelm K./Mamat, Ulrich: Die Philosophie des
Buddhismus. Darmstadt 2006
Frauwallner, Erich: Die Philosophie des Buddhismus. Fünfte
Auflage. Berlin 2010
Han, Byung-Chul: Philosophie des Zen-Buddhismus. Stuttgart
2002
Krasser, Helmut (Hrsg.): Religon and logic in Buddhist
philosophical analysis. Proceedings of the Fourth International
Dharmakīrti Conference, Vienna, August 23-27, 2005. Wien 2011
Literaturhinweise (III):
 Kuznetsova, Irina/Ganeri, Jonardon/Ram-Prasadi,

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
Chakravarthi (Hrsg.): Hindu and Buddhist ideas in dialogue:
Self and No-self. Ashgate 2012
Laumakis, Stephen J.: An Introduction to Buddhist
Philosophy. Cambridge/New York 2008
Schmidt, Karsten: Buddhismus als Religion und
Philosophie. Probleme und Perspektiven interkulturellen
Verstehens. Stuttgart 2011
Siderits, Mark: Buddhism as Philosophy. An Introduction.
Indianapolis 2007
Ders./Thompson, Evan/Zahavi, Dan (Hrsg.): Self, no self?
Perspectives from analytical, phenomenological and Indian
traditions. Oxford 2011
Literaturhinweise (IV):
 Waldenfels, Hans: Absolutes Nichts. Zur Grundlegung des

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Dialogs zwischen Buddhismus und Christentum. Freiburg
1976
Wang, Youxuan: Buddhism and Deconstruction. Towards a
Comparative Semiotics. Richmond, Surrey 2001
Weber-Brosamer, Bernhard/Back, Dieter M.: Die
Philosophie der Leere. Nāgārjunas MūlamadhyamakaKārikās. Übersetzung des buddhistischen Basistextes mit
kommentierenden Einführungen. Wiesbaden 1997
Williams, Paul (Hrsg.): Buddhism. Critical Concepts in
Religious Studies. 8 Bde. London/New York 2005
Zotz, Volker: Geschichte der buddhistischen Philosophie.
Reinbek bei Hamburg 1996
Modulzuordnungen des Seminars:
 BA - Medienkulturwissenschaft EM1 - Medien im
Kontext anderer Disziplinen - Seminar
 GyGe - BM4 - Proseminar
 LA HR/SoPäd - M4.2 - Religionen und
Wertkategorien - Seminar
 LA HR/SoPäd - M4.3 - Weltbilder der Religionen Seminar
Möglichkeiten des Scheinerwerbs:
BA:
 1 CP: Regelmä ßige, dokumentierte Anwesenheit
 2 CP: kleine schriftliche Arbeit (2-3 Seiten) fü r
aktive Teilnahme
 3 CP: Referat & Thesenpapier oder schriftliche Arbeit
(5-7 Seiten)
 4 CP: Hausarbeit oder Klausur
LA:
 aktive Teilnahme (nicht als TN qualifiziert)
entspricht einer Leistung im Umfang von 1 CP
 eine als TN qualifizierte aktive Teilnahme
entspricht 2 CP
 ein Leistungsnachweis (Hausarbeit, Klausur
oder mündliche Prüfung) entspricht 4 CP
Termine:
 Montag, 3. 2. 2014:
 Klausur: 17.45-19.15 Uhr
 mündliche Prüfungen nach Vereinbarung
 Absprache von Hausarbeits- und Essaythemen bis
Freitag, 7. 2. 2014
 Abgabe von Hausarbeiten und Essay bis
Montag, 31. 3. 2014
Kontakt:
 E-Mail-Adresse: [email protected] oder
[email protected]
 Sprechstunden nach Vereinbarung in Raum 4.015
(Hauptgebäude, Büro von Frau Prof. Dr. Bickmann)
 Homepage: http://www.philosophie.unikoeln.de/dozenten/#lehrbeauftragte
Seminarplan (I):
Termin:
Thema der Seminarsitzung:
14.10.13
Einführung
21.10.13
Die Lehren Buddhas
28.10.13
- entfällt -
04.11.13
Metaphysik und Ontologie des
Theravâda-Buddhismus
Text (Seminarreader):
Auszüge aus Lehrreden
Buddhas
Auszüge aus Kaccânagotta
und
Abhidhammatthasangaha
Seminarplan (II):
Termin:
Thema der Seminarsitzung:
Text (Seminarreader):
11.11.13
Indischer MahâyânaBuddhismus
Nâgârjuna:
Mûlamadhyamaka-Kârikâ
18.11.13
Chinesischer Buddhismus
(Huayan-Schule)
Fazang: Der goldene Löwe
25.11.13
Japanischer Buddhismus
(Kyôto-Schule)
Shizuteru Ueda: "Leere und
Fülle - Sunyatâ im
Mahâyâna-Buddhismus"
02.12.13
Religionsphilosophie des
Buddhismus
Yoshinori Takeuchi: "Das
Schweigen des Buddha"
Seminarplan (III):
Termin:
Thema der Seminarsitzung:
Text (Seminarreader):
09.12.13
Zen-Buddhismus
Byun-Chul Han: Philosophie
des Zen-Buddhismus
16.12.13
Tibetischer Buddhismus
Vortrag des Dalai Lama
13.01.14
Buddhistische Ethik
Aufsatz von David J.
Kalupahana
20.01.14
Buddhistische Ästhetik
Aufsatz von Ryosuke Ohashi
27.01.14
Abschlussdiskussion
Der Buddhismus ...
eine Religion oder eine Philosophie?
Weder noch??
Sowohl als auch???
Grundlagen des Buddhismus (I): der Buddha
 Gemeinsamkeit aller buddhistischen Strömungen:
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Rückbezug auf den Begründer Gautama
"Buddha" (Sanskrit) = der Erwachte (synonyme Ausdrücke:
"Bhagavat" = der Erhabene; "Tathâgata" = der Vollendete)
Der Buddha hat sein Wissen weder durch göttliche
Offenbarung noch durch die Unterweisung eines anderen
erlangt, sondern durch eigene Einsicht.
Nach der Lehre des "Kleinen Fahrzeugs" (Hinayana) gibt es
in jedem kosmischen System nur einen einzigen Buddha.
Nach der Lehre des "Großen Fahrzeugs" (Mahâyâna) ist die
Zahl der Buddhas so groß wie die der Sandkörner am
Ganges.
Grundlagen des Buddhismus (II):
Textüberlieferung
 Der historische Buddha (Siddhârta) lebte vermutlich
um 560-480 v. Chr. und entstammte dem
Adelsgeschlecht der Shâkyas.
 Buddha predigte vermutlich in der Mâgadhî-Sprache
(die Sprache der Landschaft Magadha, heute Bihâr)
 Die ältesten überlieferten Texte sind im Pâli-Kanon
der Theravâda-Schule zusammengefasst. Sie gehen
bis auf das 3. Jh. v. Chr. zurück.
Grundlagen des Buddhismus (III):
Die vier edlen Wahrheiten (Âryasatya):
 1) die Wahrheit über das Leiden (Sanskrit: dukha), d.h. die
Erkenntnis, dass alles Anhaften an vergänglichen Dingen zu
Frustration führt;
 2) die Wahrheit über den Ursprung des Leidens, d.h. die
Erkenntnis der Ursache dieses Sachverhalts: das Begehren,
der Daseinsdurst;
 3) die Wahrheit über die Beendigung des Leidens, d.h. die
Einsicht in die Möglichkeit, diesen leidvollen Zustand zu
beenden;
 4) die Wahrheit vom Weg zur Beendigung des Leidens, d.h.
die Darlegung des Wegs zur Befreiung durch Aufhebung der
Unwissenheit (avidyâ)
Grundlagen des Buddhismus:
Der edle achtfache Pfad
 I: richtige Einsicht/Anschauung/Erkenntnis
 II: richtige Gesinnung/Absicht
 III: richtige Rede
 IV: richtiges Handeln
 V: richtiger Lebenserwerb/-unterhalt
 VI: richtiges Streben/Üben
 VII: richtige Achtsamkeit
 VIII: richtige Sammlung/Konzentration/Versenkung
Grundlagen des Buddhismus:
Nichtexistenz eines beharrenden Selbst
 Lehre der Upanischaden (ca. 800 v. Chr.): Brahman, das
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Absolute, die universelle kosmische Energie, und Atman,
das beharrende Selbst, besitzen denselben Wesenskern.
Dagegen richtete sich die buddhistische AnatmanDoktrin:
Menschen haben keinen festen Identitätskern, sondern
setzen sich aus einer Kombination von Körperlichem,
Empfindungen, Wahrnehmungen, Vorstellungen,
Triebkräften und Bewusstseinsakten zusammen.
Aber auch diese sind ephemer.
Ihre Zusammensetzung folgt dem Weltgesetz.
Grundlagen des Buddhismus: Dharma-Theorie
 Dharma: Name für das Weltgesetz, aber auch für die
einzelnen Daseinsfaktoren sowie für die Lehre Buddhas
 Beispiele für Dharmas: die Weltelemente, Farben, Töne,
Lebenskraft, Empfindungen, Willensregungen,
Denkoperationen, Gier, Achtsamkeit, Ruhm, Schönheit,
Reichtum, richtige und falsche Lehren, Sexualität, Schlaf,
Hunger, Krankheit, Werden, Altern, Sterben etc. - letztlich
alles, von dem irgendeine Wirkung ausgehen kann
 Die Dharmas der empirischen Welt sind in ständiger Unruhe
begriffen.
 Sie entstehen in gegenseitiger Abhängigkeit.
Grundlagen des Buddhismus: Wiedergeburt
 Die Wiedergeburtslehre des Buddhismus unterscheidet
sich deutlich von der brahmanischen (hinduistischen)
Konzeption
 Nach der Auffassung des Buddhismus gibt es keine
Geistmonade, die in einem anderen Körper wieder
geboren wird, sondern die dharmas, welche die bisherige
Existenz gebildet haben, fügen sich zu einer neuen Einheit
zusammen
 Auch im Buddhismus gibt es den karma-Gedanken: Jeder
körperliche oder mentale Akt hat Konsequenzen.
 Der Daseinsdurst hält die Lebewesen im Kreislauf der
Wiedergeburten (samsara) gefangen.
Grundlagen des Buddhismus: Ontologie
 Unterschied zur abendländischen Ontologie:
 Grundlegend sind nicht Substanzen mit bestimmten
Eigenschaften (wie in der aristotelischen Ontologie),
sondern das gleichzeitige Zusammenwirken von
Daseinsfaktoren und -kräften (dharmas) im
Weltprozess.
 Dharmas fügen sich zu scheinbaren Einheiten
zusammen.
Grundlagen des Buddhismus: Erkenntnistheorie
 Ziel der buddhistischen Erkenntnistheorie: Befreiung
von Illusionen, die zum Leiden führen
 Weg: Analyse der eigenen Gedanken, Meditation
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