Kein Folientitel - dialyse

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Insulinpumpentherapie
Qualitätsforum
Diabetes
26.05.2009
Bernadette Reinsch
Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch
Physiologie der Insulinspiegel
Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch
Was kann eine Insulinpumpe?
• Sie gibt die Basalrate ab
– bedarfsgerecht (individuelle Programmierung)
– automatisch
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Was kann eine Insulinpumpe?
• Außerdem kann der Diabetiker mit der
Insulinpumpe
– das Mahlzeiten- und das Korrekturinsulin als
Bolus abrufen
– bei Bedarf die Basalrate zeitweise erhöhen oder
senken (ohne zeitaufwendige
Umprogrammierung)
– die Basalrate selber neu programmieren
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Was kann sie nicht?
• Selbständig den Blutzucker messen
• automatisch auf Blutzuckerschwankungen
reagieren
Die Blutzuckerkontrolle
und die Anpassung der Insulindosis
müssen vom Pumpenträger beherrscht
und vorgenommen werden!
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Geschichte
• 1922 Entdeckung des Insulins
• 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous
insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke,
Mehnert et al.)
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1966
• Behandlung der Ketoazidose bis dahin mit
Insulinboli i. v., jetzt kontinuierlich i. v.
• Deutliche therapeutische Besserung, da
Plasmahalbwertzeit von Insulin 5 Minuten
beträgt
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Geschichte
• 1922 Entdeckung des Insulins
• 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous
insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke,
Mehnert et al.)
• 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin
Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama,
Hautecouverture, Assan et al.)
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1974
• Probleme:
– Sepsis
– venöse Thrombosen
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Geschichte
• 1922 Entdeckung des Insulins
• 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous
insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke,
Mehnert et al.)
• 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin
Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama,
Hautecouverture, Assan et al.)
• 1978 Continuous subcutaneous insulin infusion: an
approach to achieving normoglycaemia (Pickup, Keen,
Parson et al.)
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1978
• Aufwendiges Legen des subcutanen
Katheters, „Untertunnelung“
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Technische Probleme 1
• Insulin wurde entsprechend den DosisErfordernissen mit Kochsalz verdünnt
• darüber basale Infusionsrate von 0,9 bis 3,2
IE/h bei konstanter Fördergeschwindigkeit
• vor den Mahlzeiten 8fache Geschwindigkeit
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Lösungen
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Lösungen
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Technische Probleme 2
• Interaktion zwischen Normalinsulin und
Plastik-Katheterschläuchen
– Zweischichtenaufbau
• Kanülen
– Stahlkanüle
– Teflonkanüle
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Welche Körperregionen sind für
Infusionssets am besten geeignet?
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Was Sie über Infusionssets
wissen sollten ... (I)
• Weiche Teflonkanülen vollständig und ohne
Stauchungen/Knicke einführen
• Infusionssets alle 1 bis 2 Tage (Stahl) bzw. alle 2 bis 3
Tage (Teflon) wechseln, sonst Risiko von:
– Verhärtungen und Entzündungen
– Verschlechterung der Insulinaufnahme
• Mehrmals täglich die Infusionsstelle und das Infusionsset
überprüfen
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Was Sie über Infusionssets
wissen sollten ... (II)
• Bei starkem Schwitzen Infusionsset zusätzlich mit einer
haut- und atmungsaktiven Klebefolie fixieren
– Vorteil: Kanüle kann nicht herausrutschen
• 1 bis 3 Stunden nach dem Wechsel eines Infusionssets die
Insulinabgabe mittels Blutzuckermessung überprüfen
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Vorzüge der
Insulinsubstitution mit CSII
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Homologie von Bedarf und Angebot
Unabhängige Insulinisierung differenter Bedarfsabschnitte
Vermeidung des Über-/Unterinsulinisierungskompromisses
Akute Absenkung der Insulinzufuhr
Genaue Dosierung auch kleinster Dosen
Geringer Variationskoeffizient
Kausale Therapie unterschiedlicher Stoffwechselprobleme
(Glukoneogenese, pp-Spitzen)
• Gleitende Anpassung an wechselnde zirkadiane Rhythmen
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Indikationen
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Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Dawn-Phänomen
• Anstieg des BZ in den frühen Morgenstunden, der durch
Erhöhung des Basalinsulins zur Nacht nicht beherrschbar
ist, ohne dass es zu nächtlichen Hypoglykämien in den
frühen Nachtstunden kommt
• mindestens 1 Quartal lang Langzeit-Analoga ausprobieren,
bevor Dawn-Phänomen als Argument für eine
Pumpentherapie verwendet wird
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Indikationen
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Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Lebensumstände
• Zählt mittlerweile eher nicht als Argument,
da „Wellness“
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Indikationen
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Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Brittle-Diabetes
• „Instabiler“-Diabetes
• schnell in Neurohypoglykämie mit dann auch schneller
Gegenregulation über die Glukagonspeicher der
Muskulatur
• Adrenalinausschüttung, Wirkung hält 4 Stunden
• nur 1/2 Korrektur spritzen, nach 2 h 2. Hälfte, falls BZ
dann noch hoch ist
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Indikationen
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Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Hypo-Unawareness
• Liegt je nach Studie bei 20-30 % aller Typ 1 Diabetiker vor
• Verbesserung der Glykämie von schlecht eingestellten Typ1-Diabetikern unter der CSII
– die HbA1c-Werte verbesserten sich deutlicher unter der CSII als
unter der ICT, ebenso nahm die Hypoglykämierate unter der CSII
sehr deutlich ab (J.H.DeVries et al., EASD Budapest 2002, Abstract 47, Diabetologia (2002) 45 Supp. 1, A18)
2,5
9,4
9,2
9
8,8
8,6
8,4
8,2
8
7,8
7,6
7,4
7,2
2
1,5
0. Woche
16. Woche
0. Woche
16.Woche
1
0,5
0
CSII
ICT
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CSII
ICT
Indikationen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Folgeschäden
35
30
25
20
Beginn
Ende
15
10
5
0
n.a. Pat
n=37
alle Pat
n=52
• Bei mikroalbuminurischen
Pat. kam es zur sign.
Regression der Albuminexkretion, die umso
deutlicher ausfiel, je höher
die Ausgangswerte waren
• abgesehen von 2 Pat. mit
schlechter Glykämie
(HbA1c: 7,6 %) kam es zu
keiner Progression der
Albuminurie
HJ Lübbeke et al; DDG-Kongress Dresden 2002, P11-12, Diabetes und Stoffwechsel 11, Suppl. 1, (2002) S. 115
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Indikationen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Schwangerschaft
Veränderung der HbA1c-Werte
unter ICT und CSII
Veränderung der Insulindosis
unter ICT und CSII
1,4
9
1,2
8
7
1
6
0,8
Beginn
3. Trimenon
0,6
0,4
0,2
5
4
Beginn
3. Trimenon
3
2
1
0
0
CSII
ICT
CSII
ICT
JP Frias et al; 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 1771-P, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A431
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Indikationen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Dawn-Phänomen
Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf
„Brittel“-Diabetiker
Pat. mit „Hypo-Unawareness“
Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie
Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden
Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation
Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft
Prolongation der Remissionsphase
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Einsatz der CSII bei beginnendem Typ1-Diabetes: IMDIAB 8-Studie
•
0,4
0,35
0,3
•
0,25
0. Monat
0,2
24.
Monat
0,15
0,1
0,05
•
•
0
CSII
ICT
Die C-Peptid-Spiegel waren unter
der CSII nach 2 Jahren höher, was
eine höhere endokrine
Insulinsekretion beweist
das bedeutet, dass unter der CSII
die ß-Zellfunktion länger erhalten
bleibt
langfristig ist eine bessere
Glykämie zu erwarten mit einer
besseren Diabetesprognose
die HbA1c-Werte waren in beiden
Gruppen vergleichbar (6,2% vs.
6,3%)
R. Amin et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 7-OR, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A2
S. Manfrini et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 14-OR, Diabetes 51 Suppl. 2(2002) A4
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Kontraindikationen der CSII
• Unzureichende Intelligenz
• Mangelnde Motivation
• Mangelnde Zuverlässigkeit, z. B.
Drogenabhängigkeit
• Psychisch labile Patienten (Anorexie, Psychose
usw.)
• Mangelnde Bereitschaft zur BZ-Selbstkontrolle
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Kostenübernahmeverfahren
Indikation und Entscheidung für CSII
Einreichung von Blutzucker-Tagebüchern für das Gutachten
Erstellung eines Gutachtens zur Insulinpumpenerprobung
Erstellung eines Rezeptes
Einsendung von Gutachten, Rezept und BZTP an Krankenkasse oder Hersteller
Nach Genehmigung der Erprobung Bestellung der Pumpe bei Firma
Pumpen-Einweisung und Schulung des Patienten
Einsendung der Empfangsbestätigung
Einreichung von BZTP für das Gutachten
Erstellung und Einsendung eines Gutachtens nach abgeschlossener Erprobung
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Gesetzliche Voraussetzungen
• Die Versorgung in der GKV muß entsprechend § 12 SGB
V (Wirtschaftlichkeitsgebot) und § 70 SGB V (Qualität,
Humanität und Wirtschaftlichkeit) ausreichend und
zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht
überschreiten und muß wirtschaftlich sein bzw.
wirtschaftlich erbracht werden.
• SGB I § 60 Mitwirkung des Leistungsberechtigten
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Kostenvergleich ICT/CSII
• Insulinpumpe: ca. 3000 bis 3700 €, Betriebsdauer je nach
Modell mind. 4 Jahre, Verbrauchsmaterialien: ca. 1230 bis
2080 € pro Jahr je nach verwendetem Pumpentyp und
Wahl des Verbrauchsmaterials, Herstellerangaben;
Insgesamt ca. 3000 € pro Jahr
• ICT: Insulinpen ca. 80 bis 280 €, Betriebsdauer mind. 2
Jahre, Kanülen ca. 550 € pro Jahr; Insgesamt ca. 700 € pro
Jahr
• Bei beiden Behandlungsformen kommen zusätzlich Kosten
für BZ-Selbstmessungen und Insulin hinzu
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SGB V § 275 Begutachtung und Beratung
• Die Krankenkassen können in geeigneten Fällen durch den
MDK prüfen lassen
– 1. vor der Bewilligung eines Hilfsmittels, ob das Hilfsmittel
erforderlich ist (§ 33); der MDK hat hierbei den Versicherten zu
beraten; er hat mit den Orthopädischen Versorgungsstellen
zusammenzuarbeiten, ....
• Die Ärzte des MDK sind bei der Wahrnehmung ihrer
medizinischen Aufgaben nur ihrem ärztlichen Gewissen
unterworfen. Sie sind nicht berechtigt, in die ärztliche
Behandlung einzugreifen.
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MDK Sozialmedizinische Begutachtung
• Zwei Fragebögen des MDK: Arztanfrage und
Versichertenanfrage (www.diabetes-technologie.de)
• eine strukturierte Anforderung der für die
sozialmedizinische Beurteilung erforderlichen Unterlagen
beim behandelnden Arzt und beim Versicherten erleichtern
die Begutachtung
• zur Beantwortung der Fragebögen sind Arzt und
Versicherter im Zusammenhang mit dem Antrag auf
Kostenübernahme durch die GKV gesetzlich verpflichtet
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MDK Sozialmedizinische Begutachtung
• Der MDK-Gutachter hat im Einzelfall zu prüfen,
– ob ein nachvollziehbares Therapiekonzept vorliegt
– alle Möglichkeiten der ICT mit Mehrfach-Spritzen-Regime zum
Erreichen der individuellen Therapieziele ausgeschöpft und
– dies objektiv nachvollziehbar dokumentiert wurde
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Inhalt des ärztl. Gutachtens
• Diabetologisch-fachärztliche erweiterte Begründung
– konkrete Einstellungsproblematik unter ICT
– Welche Maßnahmen wurden zur Lösung des Problems im Rahmen
der ICT durchgeführt
• Angabe von Diabetestyp und -dauer
• Datum der letzten ICT-Schulung
• letzte 4 HbA1c-Werte unter ICT mit Datum und
Normbereich
• Mitteilung der individuell vereinbarten Therapieziele
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Inhalt des ärztl. Gutachtens
• Angabe der Häufigkeit von Hypoglykämien mit
Fremdhilfe unter ICT (inkl. Datum) in den letzten 12
Monaten, z. B. als Kopie der ärztl. Praxis-Dokumentation
• Welche Insulinpumpe soll eingesetzt werden?
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Dokumentation des Patienten
• Blutzuckertagebücher der letzten 3 Monate unter ICT mit
–
–
–
–
–
–
Blutzuckerwerte mit Datum und Uhrzeit (mind. 4x am Tag)
Basis-/Bolus-Insulindosis
Konsumierte KE/BE
BE-Faktoren
Korrekturfaktoren, Zielblutzucker
Welche Maßnahmen wurden bei welchen Ereignissen (z. B. Sport,
Krankheit) ergriffen?
– Welche Basal-/Verzögerungsinsuline wurden unter ICT eingesetzt?
Wie oft am Tag und zu welcher Uhrzeit wurden diese jeweils
gespritzt?
• Kopie des „Gesundheitspass Diabetes“
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Tabelle für die Auswertung der BZTP
BZ-Wert
Vor Pumpe
Unter Pumpe
Kleiner oder gleich
40 mg/dl
41 – 50 mg/dl
200 – 300 mg/dl
Über 300 mg/dl
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Basalrate
Berechnung: Summe des gesamten
durchschnittlichen Tagesinsulinbedarfs
unter ICT : 2 = errechneter Basalratenbedarf
(EBB) bei CSII
EBB - 10 % = initiale Basalratenmenge bei
befriedigender BZEinstellung
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Basalrate
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Basalratentest
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Basalratentest
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Basalratentest
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Änderung der Basalrate
• Es werden immer Zeitintervalle und nicht einzelne Stunden
verändert. Folgende Blöcke sind empfehlenswert:
23-02 Uhr
02-06 Uhr
06-10 Uhr
10-14 Uhr
14-18 Uhr
18-23 Uhr
• Änderungen der Basalrate in 0,1 E-Schritten pro Stunde,
maximal 2 IE pro 24 Stunden
• Bei Verwendung von Normal-Insulin erfolgt die Änderung
bereits 1 Stunde vor dem als nicht korrekt eingestuften
Zeitintervall
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Temporäre Änderung der BR
Eine temporäre Erhöhung der BR ist erforderlich bei...
• Fieberhaften Infekten
• verminderter körperlicher Aktivität, z. B. Bettlägerigkeit
• Beginn der Menstruation
• Verwendung von Corticoiden, Saluretika,
Schilddrüsenhormonen oder oralen Kontrazeptiva
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Temporäre Änderung der BR
Eine temporäre Senkung der BR ist erforderlich bei...
• Geplanten körperlichen Aktivitäten wie Sport
• sinkenden BZ-Werten im Vorfeld einer Hypoglykämie
• Verwendung von Salicylaten, ß-Blockern oder ACEHemmern
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Der Bolus
• Übernahme der BE- und Korrektur-Faktoren aus der ICT
• Kontrolle der BEF durch Messung des BZs 2 Stunden nach
einer Mahlzeit: der BZ sollte maximal um 40 mg/dl über
dem Ausgangswert und maximal bei 140 mg/dl liegen
• 4 Stunden postprandial sollte der Ausgangswert wieder
erreicht sein
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Risiken der CSII
Ketoazidose
Hyperglykämie
Hypoglykämie
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Ketoazidose-Entstehung
• Erhöhter Insulinbedarf
– fiebrige Erkrankung
– Medikamenteneinnahme (Corticoide)
• Unterbrechung der Insulinzufuhr
–
–
–
–
–
herausgezogene Kanüle
Leckage oder Knick im Infusionsset
Ausfällung von Insulin oder Blutkoagulation im Inf.Set
Undichtigkeit zwischen Inf.Set und Adapter
Haarriss in der Glasampulle
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Ketoazidose-Entstehung
• Verringerte Insulinwirkung
– zu lange Liegedauer des Infusionssets
– Entzündung an der Einführungsstelle
– Lipodystrophien an der Einführungsstelle
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Behandlung der DKA
• Keine körperliche Aktivität, aber nicht schlafen gehen
• Verabreichung des doppelten Korrekturbolus oder 20 %
des Tages-Insulinbedarfs mit der Pumpe
• Kontrolle des BZ und des Azeton nach 1-2 Stunden
Ziel:
Normalisierung des Azetons und BZ unter 200 mg/dl
nach 2 Stunden
• Bei Nicht-Erreichen des Zieles Wiederholung der o. g.
Punkte unter Verwendung eines Pens und kompletter
Austausch des Pumpen-Equipments
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Behandlung der Hyperglykämie
Messung von Azeton bei unklaren Werten über 250 mg/dl
• Gabe des einfachen Korrekturbolus mittels Insulinpumpe
• Kontrolle des BZ nach 2 Stunden
BZ unter 200 mg/dl
• evtl. erneute Korrektur mittels Insulinpumpe
• erneute BZ-Kontrolle nach 2 Stunden
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Behandlung der Hyperglykämie
BZ weiterhin über 200 mg/dl
• Korrektur mittels Pen und Austausch des PumpenEquipments
• erneuter Azeton-Test
• viel trinken
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Hypoglykämie
Ursachen:
• identisch mit denen der ICT
• Wechsel der Insulinpatrone bei liegendem Infusionsset
Behandlung:
• identisch mit der der ICT
• bei schwerer Hypoglykämie sofortige Entfernung des
Infusionssets
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Pumpe im Alltag
Urlaub
• Flugreisen, Pumpenträgerzertifikat, Zeitverschiebung
Sport
• Art, Dauer, Intensität, Trainingszustand, Tageszeit,
aktueller BZ, Art und Menge der zugeführten KE, Menge
des im Körper vorhandenen Insulins
Wasser
• Sauna und Tauchen: Pumpe ablegen
• ggf. Einstichstelle mit Folie abdecken
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Pumpe im Alltag
Krankenhaus
• Arzt und Personal informieren (Bedienungsanleitung
mitbringen)
• Therapie kann meist fortgeführt werden
• Schema zum Umstieg auf ICT mitnehmen
Einige Untersuchungsmethoden können die Funktion der
Pumpe stören (Röntgen, CT) oder die Pumpe zerstören
(MRT)
• Pumpe ablegen, Pen verwenden
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Die Eigenverantwortung des Patienten ist
unter eine Insulinpumpentherapie
mindestens so groß wie unter einer ICT,
wenn nicht sogar noch größer.
Der Arzt kann nur versuchen den Pat. durch
eine gute Schulung optimal vorzubereiten
und im Verlauf unterstützend zu begleiten.
Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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