"Dr._Denis_Gruber_-_Soziologie_des_Alltags_

Werbung
„Zur Soziologie des Alltags:
Lebensführung in der
Sowjetunion und im
heutigen Russland.“
Themenübersicht
• In diesem Seminar wird auf folgende zentrale
Fragen eingegangen:
• Was bedeutet Lebensführung?
• Welcher Zusammenhang besteht zwischen
„Alltag“ und „Lebensführung“?
• Wie lässt sich die Lebensführung im
Sozialismus und im Postsozialismus
beschreiben?
• Welche Merkmale sind für die heutige
Lebensführung in Russland charakteristisch?
Themenübersicht
• Sitzung 08.09.2008: Einführungsveranstaltung
• Sitzung 15.09.2008: Zum Begriff der Lebensführung.
Abgrenzung zu den Konzepten Lebensweise, Lebensstil und
Lebenswelt
• Sitzung 22.09.2008: Lebensführung, Alltag und Milieu
• Sitzung 29.09.2008: Lebensführung, sozialistische
Lebensweise und sozialistischer Alltag
• Sitzung 06.10.2008: Lebensführung und sozialistische
Arbeitswelt
• Sitzung 13.10.2008: Lebensführung in der „Perestroika“
Themenübersicht
• Sitzung 27.10.2008: Lebensführung und Gender
• Sitzung 03.11.2008: Lebensführung und Wohnen im
Sozialismus
• Sitzung 10.11. 2008: Lebensführung und Armut
• Sitzung 17.11.2008: Lebensführung, Kirche,
Religionsgemeinschaften in der Sowjetunion und
Russland
• Sitzung 24.11. 2008: Lebensführung und Armut
Themenübersicht
• Sitzung 01.12. 2008: Lebensführung und Familie in
der Sowjetunion und Russland
• Sitzung 08.12.2008: Lebensführung und Devianz:
Alkoholkonsum, Pornographie, Prostitution und AIDS
• Sitzung 15.12. 2008: Lebensführung und Devianz:
Körperbehinderungen, psychische Problem,
Krimninalität, Drogenabhängigkeit
Theorie der
Lebensführung
Zur Geschichte der
Lebensführungsforschung
• Für Karl Marx lag die Form der "Lebensweise“
verbindlich fest: Über die Ausprägungen des
persönlichen Lebens bestimmten die
materiellen Bedingungen der
gesellschaftlichen Produktion, das Ergebnis die kapitalistische Lebensweise - verlangte
nach einer Veränderung der Verhältnisse
Lebensführung bei Weber
• Webers Grundidee ist, dass „jeder Augenblick des
Lebens und die individuelle Lebensspanne insgesamt
effektiv zu nutzen sei, das Leben also – jenseits aller
religiösen Bestimmungen – ein knappes Gut darstelle,
mit dem bedachtsam und haushalterisch umgegangen
werden müsse“ (Kudera 2000:79)
• Seine Grundannahme bestimmte diese religiös
fundierte Lebensführung als spezifischen Typus der
„Moderne“, einer selbstbestimmten Lebensführung
• Aktive, planvolle Gestaltung des Lebens des Einzelnen
gemäß kulturspezifischer normativer Vorstellungen
Entwicklung und Eckpunkte des theoretischen Konzepts
„Alltäglicher Lebensführung“
• Konzept wurde in Anlehnung an Max Webers
Begriff der Lebensführung von Bolte, Kudera und
Voß elaboriert
• Aber: im Gegensatz zu Weber wird Lebensführung
nicht als ein „Geschäftsbetrieb“ aufgefasst
• Weber leitete den Lebensführungsbegriff als Kern
der protestantischen Ethik und einer religiös
fundierten Lebensführung her,
• Hier: Lebensführung wird als Balance von
widersprüchlichen Anforderungen und Ansprüchen
verstanden.
Lebensführung
• Brückenfunktion zwischen Individuum und
Gesellschaft, da sie wesentlich an der Gestaltung der
Art und Weise der Integration des Individuums in die
Gesellschaft beteiligt ist (vgl. Bolte 2000:27)
• Hieraus geht hervor, dass gesellschaftliche Strukturen
und das menschliche Verhalten nicht unabhängig
voneinander analysiert werden sollen, sondern die
Wechselwirkungen zwischen aktiver und passiver
Vergesellschaftung herausgestellt werden müssen
• Lebensführung wird zum individuellen und
gesellschaftlichen Ordnungsfaktor, sie umfasst die
Ordnung des alltäglichen Lebens
• Mit dem Konzept der Lebensführung sollen
drei zentrale Fragen beantwortet werden (vgl.
Bolte 1995:17; Dietmaier 2004:138).
1.) Welche Aussagen lassen sich zur
Betroffenheit und Prägung von Individuen
durch gesellschaftliche Strukturen treffen?
2.) Zu welchen Aktionen und Reaktionen von
Individuen kommt es in und gegenüber diesen
Strukturen?
3.) Wie wirkt sich schließlich diese Beeinflussung
auf die Strukturen aus?
Lebensführung
Nach Kudera (1995) werden Lebensführungen
klassifiziert nach:
• dem Grad ihrer Ausdifferenzierung (einfachkomplex)
• dem Grad ihrer Elastizität (offen-geschlossen,
starr-flexibel)
• ihrer Stabilität (robust-fragil)
• ihrer Verarbeitungskapazität von Widersprüchen
• ihrer Regulierung und
• den verfügbaren Ressourcen
Lebensführung als alltäglicher
Tätigkeitszusammenhang
• „Als Lebensführung wird die Gesamtheit aller Tätigkeiten
im Alltag von Personen angesehen, die das Leben eines
Menschen ausmachen. Obwohl Sinnstrukturen und
Deutungen ohne Zweifel eine wichtige regulative Funktion
für die Entstehung und Stabilisierung dieses
Zusammenhangs erfüllen, wird Lebensführung nicht
(zumindest nicht primär)als Sinnkonstruktion wie etwa im
phänomenologischen Konzept der Lebenswelt oder des
Alltags (vgl. z.B. Grathoff 1989, Welter 1986) und auch nicht
als Rahmen der individual-kulturellen Stilisierung mit dem
Ziel sozialer Distinktion (wie in einem engeren Verständnis
von Lebensstil) definiert, sondern primär als Praxis.“ (Voß
1995:30; Hervorhebungen im Original)
Kernpunkte des Konzepts der
„Alltäglichen Lebensführung“ nach
Weihrich 1998
• Lebensführung bezieht sich auf den alltäglichen
Zusammenhang des praktischen Lebens. Es geht nicht
darum zu ergründen, was die Person tut, sondern wie sie es
tut.
• Lebensführung ist eine aktive Konstruktionsleistung der
Person, die die unterschiedlichen Tätigkeiten,
Anforderungen und Erwartungen zu einem Arrangement
binden muss.
• Lebensführung ist keine von den gesellschaftlichen
Strukturen determinierte Größe, sondern ihre Form und
Logik hängen von der historischen Situation ab.
• Lebensführung meint eine Kategorie zwischen Subjekt und
gesellschaftlichen Strukturen.
Theorie:
Lebensstile,
lifestyle, modus
vivendi
Lebensstil
• Weber: typische, eine soziale Gruppe
prägende Verhaltensformen und Werte
• Weber: Kritik an nur einseitig ökonomisch
ausgerichteter Gesellschafts- und
Klassenanalyse
• Betonung der Bedeutung kultureller Faktoren
innerhalb der Gesellschaft
• Gesellschaft und Kultur sind fokussiert um den
Faktor „Leben“
Lebensstil
• Personengruppen mit demselben oder
ähnlichen Lebensstil
• Lebensstil bezeichnet ein System von
Handlungen
• Mode de vie, lifestyle, conduct
• Lebensstil eines Menschen erkennt man an
seinen ästhetischen Präferenzen und daraus
resultierenden Handlungen
Unterscheidung von Alltagsästhetik
und Alltagsethik
• Letztere meint ein System von
Sollensvorstellungen, das auf alltägliche
Handlungen angewandt wird
• Ethik meint das Reich der Werte und
subjektiver Normen
• Ästhetik bezieht sich auf habitualisierte
individuelle Vorstellungen von Schönheit und
Angemessenheit
Habitus
• Allgemeines System stabiler
Handlungsdispositionen
• Vom sozialen Umfeld abhängig
• Steuert die Reaktion des Menschen auf neue
Situationen in späteren Lebensphasen
• Anhand der Habitustheorie von Bourdieu (1982,
1997) gehen wir davon aus, „dass soziale Milieus
durch Anpassungsprozesse an die
Lebensbedingungen sozialer Klassen und
Klassenfraktionen zustande kommen“
Habitus
• Es geht um diese spezifischen Wahrnehmungs-, Denk- und
Bewertungsmuster, die einerseits spezifische Handlungen
hervorbringen und andererseits die Möglichkeiten des alltäglichen
Handelns begrenzen
• „new business men“: „demonstrativer Konsum“, der
gekennzeichnet ist durch ein hohes Bedürfnis nach Selbstentfaltung
und Selbstdarstellung nach außen
• bei „Arbeitern“ andere Muster der Lebensführung wie „harte
Notwendigkeiten“, „Nützlichkeitsdenken“ bzw. eine „Kultur des
Mangels“ (Bourdieu 1998, 2000)
• Legen die „Arbeiter“ eher eine Strategie des „Sich-Einrichtens“ (auf
die gegebenen Verhältnisse) an den Tag, vermuten wir bei den
„new businessmen“ neben dem Tendieren zum „demonstrativen
Konsum“ Strategien des beruflichen und sozialen Aufstiegs.
Lebensführung
und Alltag
Alltag
•
•
•
•
•
•
Berufstätigkeit
Wohnen
Konsum
Hausarbeit
Familienleben
Freizeit
Alltag
• Materieller Lebensstandard in der SU unter
dem westlicher Gesellschaften, aber gesichert
• 14,6 m2 Wohnfläche
• 20 Prozent teilen sich den Wohnraum, haben
nur 2 Zimmer
• Riesige Wohnbauten sind entstanden
• Auf dem Land meist eingeschossige
Eigentumshäuser, zumeist bessere
Wohnqualität
Alltag
• Akutes Wohnungsproblem?
• Kommunalka mit 4-6 Personen in einer
Gemeinschaftswohnung
• Forcierter Wohnungsbau seit den 1960er
Jahren
• „mit zu vielen Zimmern, wusste man nichts
anzufangen“
• Neue Generation in den 1980er Jahren erhob
Anspruch auf eine „angemessene“ Wohnung
Alltag
•
•
•
•
Konsumtion: Vergleich der Tabelle, S. 55
Nahrung in den SU-Teilrepubliken
Intergenerationale Unterschiede
Neue Erziehungspraktiken seit den 1970er
Jahren
• Ausgaben fuer Kinder stiegen deutlich an
• Ungenuegendes Angebot von Waren und
Dienstleistungen
• Konsumgueterindustrie fehlt Flexibilitaet
Alltag
• Problem: „Schlange stehen“
• Schwarzmarkt und Schattenhandel
• Einkommen der Sowjetbuerger: pro
Familie ca. 407 Rubel
• Woechentliche Arbeitszeit: 40 h ;
Bergbau, 33 h,
Lebensführung
und soziale
Exklusion
Soziale Inklusion
• David Lockwood: Begründer der Unterscheidung
zwischen Sozialintegration und Systemintegration
• brachte Perspektiven des strukturorientierten
Funktionalismus mit der akteursorientierten
Perspektive der Konflikttheorie in Zusammenhang
• „Whereas the problem of social integration focuses
attention upon the orderly or conflictful relationships
between actors, the problem of system integration
focuses on the orderly or conflictful relationships
between parts of a social system.“ (Lockwood
1964:245)
Habermas
• Einen anderen Ansatz wählt Jürgen Habermas, der in seiner
„Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981)
Gesellschaften als „(…) systemisch stabilisierte
Handlungszusammenhänge ‚sozial integrierter‘ Gruppen“
beschreibt
• „Von sozialer Integration sprechen wir im Hinblick auf
Institutionensysteme, in denen sprechende und handelnde
Subjekte vergesellschaftet sind; Gesellschaftssysteme
erscheinen hier unter dem Aspekt einer ‚Lebenswelt‘, die
symbolisch strukturiert ist. Von Systemintegration sprechen
wir im Hinblick auf die spezifischen Steuerungsleistungen
eines selbstgeregelten ‚Systems‘; Gesellschaftssysteme
erscheinen hier unter dem Aspekt der Fähigkeit, ihre Grenzen
und ihren Bestand durch Bewältigung der Komplexität einer
unsteten Umwelt zu erhalten.“ (Habermas 1973:14)
[Hervorhebungen im Original]
Habermas
• moderne Gesellschaft differenziert sich in die Bereiche
„Funktionssysteme“ und „Lebenswelt“, die sich als zwei
grundsätzlich gegensätzliche gesellschaftliche Bereiche
gegenüberstehen
• unterscheidet zwischen der sozialen Partizipation (Teilhabe
an der Gesellschaft), bezogen auf den lebensweltlichen
Kontext (Integration/Desintegration), und dem
systemischen Bereich, in dem sich Inklusionen und
Exklusionen ergeben können
• bezeichnet Integration/Desintegration die soziale(n)
(Nicht)-Teilhabe(n) an den Lebenswelten, so bezieht sich
Inklusion/Exklusion auf die die soziale(n) (Nicht-)Teilhabe
an den Funktionssystemen (vgl. Kleve 2005:10).
Inklusion/Exklusion in der „älteren“
soziologischen Systemtheorie
• soziologische Systemtheorie ging lange Zeit vom
Postulat der „Vollinklusion“ aus (vgl. Esser 1999)
• erster Richtungswandel setzte mit dem Aufsatz
„Jenseits von Barbarei“ des Bielefelder Soziologen
Niklas Luhmann (1995a) ein, in dem er auf die bis
dahin „unverhoffte Entdeckung“ hinwies, dass es
„leibhaftige Menschen anscheinend außerhalb jeder
Gesellschaft“ (Esser 1999:6) gäbe
• Für Luhmann stellt Exklusion kein Problem dar, das
schnell gelöst werden kann, da Exklusionszonen
bestehen, die durch die differenzierten
Funktionssysteme moderner Gesellschaften
geradezu produziert werden
Inklusion/Exklusion in der „älteren“
soziologischen Systemtheorie
• Unter Inklusion versteht Luhmann eine relativ einfache und
einsichtige Sache, bei der Individuen in einer Gesellschaft
bestimmte „Plätze“ und „Rollen“ übernehmen (z.B. Staatsbürger,
Wähler, Produzenten, Konsumenten, Arbeitnehmer), die in den
einzelnen gesellschaftlichen Funktionssystemen als mehr oder
weniger offene Positionen bestehen (Luhmann 1995a)
• Inklusion meint die rollenhafte, partielle bzw. sequentielle
Partizipation von Individuen und/oder Gruppen an bestimmten
Funktionssystemen der Gesellschaft, die materielle und
immaterielle Ressourcen vermitteln.
• Aber: Luhmanns Exklusionsbegriff legt nur geringes Gewicht auf die
soziale „Integration des Persönlichkeitssystems als struktureller
Bedingung des Bestandes sozialer Systeme“ (Nassehi 1999:112)
Inklusion/Exklusion in der „neueren“
soziologischen Systemtheorie
• Grundannahme ist, dass sich Individuen und Gruppen
in einer modernen Gesellschaft
Inklusionsmöglichkeiten in den einzelnen
Funktionssystemen (wie z.B. Bildung, Wirtschaft, Recht,
Politik, Ökonomie etc.) nur dann sichern können, wenn
sie über notwendige Kommunikationsmedien (wie z.B.
Wissen, Recht, Macht, Geld etc.) verfügen
• nicht über Integration in lebensweltliche
Zusammenhänge, sondern über Inklusionen in
Funktionssysteme werden in der modernen
Gesellschaft lebensnotwendige Ressourcen und
Kapazitäten vermittelt (vgl. Esser 1999:31).
Inklusion/Exklusion in der „neueren“
soziologischen Systemtheorie
• Gerade weil Individuen in modernen Gesellschaften
mehrere Rollen parallel ausfüllen müssen, aber auch
andere Rollen nicht ausfüllen können, ergeben sich
Inklusionen und Exklusionen
• Exklusionen bleiben von den Funktionssystemen
unbeachtet und können revidierbar sein
• Von besonderer Relevanz sind gesellschaftliche
Organisationen, die „darauf spezialisiert sind, Personen
mit früheren Exklusionskarrieren in ihren
Einflussbereich“ (Stichweh 2005:191) zu ziehen.
Partielle Inklusionen/ Exklusion
• Inklusion und Exklusion sind idealtypisch zwei entgegengesetzte, aber
logischerweise eng miteinander im Zusammenhang stehende „Pole“
• Am äußeren Ende dieser „Pole“ stehen die „Vollinklusion“ und
„Vollexklusion“ der Gesellschaftsmitglieder.
• Vollinklusion und Vollexklusion sind innerhalb einer modernen,
ausdifferenzierten Gesellschaft nur schwer bzw. gar nicht zu erreichen
(vgl. Stichweh 2005:182)
• Mit Inklusion und Exklusion sind mehrdimensionale Phänomene der
Zugehörigkeit und Nichtzugehörigkeit gemeint
• Partielle Inklusionen und Exklusionen bedeuten, dass Akteure nur
sehr selten vollständig in alle Subsysteme eines sozialen Systems
integriert sind (Vollinklusion). Weiterhin ist es auch kaum möglich,
Akteure vollends von den gesellschaftlichen Subsystemen zu
exkludieren und ihnen somit die Mitgliedschaft zu entziehen
(Vollexklusion).
Selbstexklusion“ als spezifische Form
der Exklusion
• Eingrenzung (Inklusion) und Ausgrenzung (Exklusion)
können sowohl durch Selbst- als auch durch
Fremdzuordnung von Individuen oder Gruppen im
Hinblick auf unterschiedliche, z.B. ethnische Merkmale
geschehen, d.h. durch Selbst- und Fremdethnisierung
• Exklusion und spezifischer Selbstexklusion sind demnach
auch Resultate erfahrener Diskriminierungen, feindlicher
Übergriffen, Marginalisierungen und rassistischer
Aktionen, die ethnische Minoritäten in ihrem Alltag
erfahren
• Sowohl die Integrationsbereitschaft als auch die Absicht
zur Selbstexklusion hängt von den jeweiligen
ökonomischen, kulturellen, sozialen und politischen
Verfügbarkeiten in einem sozialen System ab
„Selbstexklusion“ als spezifische Form
der Exklusion
• Selbstexklusion tritt dort auf, wo
Minderheitenakteure spezifische Ressourcen und
Ziele als nicht erreicht betrachten, sich von ihnen
ausgeschlossen fühlen oder sie aber bestimmte
Ressourcen bewusst nicht anstreben, da sie die
persönliche Situation nicht verbessern würden
• Weiterhin kann Selbstexklusion auch dazu führen,
Handlungsspielräume, Chancen und Potentiale
aufrechtzuerhalten, die durch Befolgung
inklusiver Strategien nicht möglich wären.
Milieu und
Lebensführung
Milieu
• Wir sprechen von „sozialen Milieus“ bei Menschen, die
in ähnlichen Umständen leben, denken und handeln
und das Verhalten der Einzelnen in ähnlicher Weise
prägen (vgl. Hradil 2006)
• In Verbindung mit der Bourdieuschen Unterscheidung
der Kapitalsorten interessieren uns einerseits
Unterschiede der Milieus hinsichtlich der Kapitalsorten
und der Habitus der Akteure
• Ansatz, dass soziale Milieus „nur teilweise unabhängig,
ein gutes Stück aber doch abhängig von der Berufs-,
Einkommens- und Bildungshierarchie bestehen und nur
dementsprechende Erklärungen des alltäglichen
Verhaltens der Menschen leisten können“ (Hradil 2006)
Milieu
• In diesem Kontext werden die berufliche Stellung, den Bildungsgrad,
die Haushaltszusammensetzung, das Einkommen und die persönlichen
Netzwerkbeziehungen als wesentliche Prägefaktoren für das
Alltagsleben der Menschen in den spezifischen Milieus betrachtet
• weiterhin geht es hinsichtlich der zu untersuchenden biographischen
Aspekte darum, ähnliche Werthaltungen, Motivationen, Mentalitäten
sowie Prinzipien und Strategien der Lebensgestaltung milieuspezifisch
zu erforschen (vgl. Hradil 2006).
• Anhand der Habitustheorie von Bourdieu (1982, 1997) geht man davon
aus, „dass soziale Milieus durch Anpassungsprozesse an die
Lebensbedingungen sozialer Klassen und Klassenfraktionen zustande
kommen“ (vgl. Hradil 2006)
• Für Milieus scheint es relevant zu untersuchen, welche Auswirkungen
die Verfügbarkeit von ökonomischem Kapital, Bildungskapital und
sozialem Kapital für die Lebensführung besitzt
Lebensführung
als Erlebnis?
Konzept der Erlebnisgesellschaft
• Günter Schulze indiziert durch sein Konzept
der Erlebnisgesellschaft ebenfalls ein
markantes Symptom für den
gesellschaftlichen Wandel, allerdings hier
beschränkt auf die Bundesrepublik
Deutschland
• befasst sich mit den Veränderungen des
Alltagslebens, die weit über Güter und
Dienstleistungen hinausreichen, die das Leben
schlechthin zum Erlebnisprojekt stilisieren
Konzept der Erlebnisgesellschaft
• Fünf Milieus kritisiert Schulze aufgrund seiner
Befragung einer repräsentativen Stichprobe in
der Stadt Nürnberg
• Niveau
• Harmonie
• Integration
• Selbstverwirklichung
• Unterhaltung
Konzept der Erlebnisgesellschaft
• Zwar ermöglicht die Erlebnisgesellschaft erstmals
Fülle und Vielfalt von Geschmacks Kulturen und
Milieus nebeneinander, aber sie separieren sich
zunehmend, beziehen sich in ihren kulturellen Praxen
nicht mehr aufeinander, es kommt zu einer
Entkollektivierung von Wirklichkeitsmodellen
• In dieses Vakuum stößt er ständig wachsende, sich
intensivieren der Erlebnismarkt; international
ausgerichtet, routiniert, hoch professionell und
lukrativ bündelt eher enorme Mengen an
Produktivitätskapazität, Nachfragepotenzial,
politische Energie, gedankliche Aktivität und
Lebenszeit
Gender und
Lebensführung
Die russische Frau
Stalinismus und Frauenunterdrückung
• Verpflichtung zur vollständigen Befreiung der
Frauen
• Abschaffung der Ungleichheiten der Frauen auf
der Ebene der politischen, gesetzlichen oder
bürgerlichen Rechte
• ab Dezember 1917 wurde die zivile Registration
der Eheschließung und eine einfache, freie
Scheidung gewährt
• Abtreibung 1920 legalisiert und in den
sowjetischen Krankenhäusern frei zugänglich
gemacht
Stalinismus und Frauenunterdrückung
• Periode der "Neuen Ökonomischen Politik"
eingeführt, als deren Auswirkung eine
Massenarbeitslosigkeit, unter der die Frauen am
meisten litten, entstand
• staatliche und gesellschaftliche Führungspositionen
in Partei, Gewerkschaft usw. blieben eine Domäne
der Männer
• Rolle der Frauen blieben weiterhin die, dem Staat
und der Gesellschaft durch Hausarbeit, kombiniert
mit anderer Arbeit, falls für das Regime notwendig,
zu dienen
Gesellschaftlicher Aufbruch seit
Perestroika und Glasnost'
• Erstmals im Licht von Perestrojka und Glasnost‚
konnte die Klage von Frauen offiziell geäußert
werden, sie würden wie "Bürger zweiter Klasse"
behandelt
• Frauen verdienten durchschnittlich fast ein Drittel
weniger als Männer
• Frauen nur zu einem geringen Prozentteil in der
Führungsebene vertreten, obwohl mehr Frauen
als Männer eine Hochschulqualifikation besäßen
Typen von Lebensgestaltung der
Russinnen
• Studie, die dem vorliegenden Bericht zugrunde
lag, wurde im Januar 2005 in zwölf Großregionen
der Russischen Föderation (RF) durchgeführt,
sowie in Moskau und Sankt Petersburg
• Gesamtumfang der zweistufigen Stichprobe
betrug 1406 Personen, wobei in den fünf
Altersgruppen (17-20 Jahre, 21-25 Jahre, 26-30
Jahre, 31-40 Jahre und 41-50 Jahre) die Frauen
jeweils in gleicher Anzahl vertreten waren
Studie
• Bemühen, allgemeine Charakteristika wie auch
Besonderheiten der verschiedenen Gruppen unter den
russischen Frauen herauszufinden, bestimmte die Auswahl
der Themenfelder der vorliegenden Studie. Dazu gehörten:
• grundlegende Lebensziele;
• Probleme des Alltagslebens;
• der Grad der Zufriedenheit mit den Lebens- und
Arbeitsbedingungen;
• bevorzugte Familienmodelle und Familienbeziehungen;
• Rolle und Ort von Kindern im Leben der Russinnen;
• Probleme familiärer und außerfamiliärer Gewalt;
• wichtigste Formen der Diskriminierung;
• der Grad der Einbeziehung in den politischen Prozess und die
Tätigkeit von Frauenorganisationen.
Tabelle 1: Was konnten die Frauen in ihrem Leben
erreichen und was nicht (in Prozent)
Bereiche, in
denen Erfolge
erzielt wurden
Eine gute Ausbildung
bekommen
Einen
prestigeträchtigen
Arbeitsplatz
bekommen
Eine glückliche
Familie gründen
Ein eigenes
Unternehmen
haben
Karriere machen
(beruflich,
politisch,
gesellschaftlich)
Den eigenen
Lieblingsbeschäftigungen
nachgehen
Die wahre Liebe
finden
Erfolge wurden Wurde noch nicht Würden dies gern
bereits erreicht erreicht, dies wird erreichen, halten
aber für möglich dies aber kaum
gehalten
für möglich
31,8
27,8
30,4
Dies war nicht
Teil des
Lebensplanes
9,2
11,5
35,1
43,0
9,4
40,0
39,3
16,3
3,6
4,6
14,4
27,7
52,2
5,5
25,7
23,5
44,0
30,3
38,7
26,5
3,6
50,1
27,2
17,0
4,5
vier grundlegende Typen von
Russinnen
• „Hausfrauen", „Berufstätige", „Karrieristinnen" und „Enttäuschte„ 
Typen nicht durch entgegengesetzte Lebensziele, sondern durch mehr
oder weniger vielfältige Ziele charakterisiert
• „Hausfrau„: auf eine gute Kindererziehung konzentriert und orientiert
sich an der Existenz guter Freunde, einem ehrlichen Leben und der
Achtung des Umfelds
• „Berufstätige„: an Kindern und an einer interessanten und
prestigeträchtigen Arbeit interessiert sowie an der Möglichkeit,
Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen und an einer guten Ausbildung
• „Karrieristinnen» haben das breiteste Spektrum an Lebenszielen.
Dieser Typ umfasst Frauen, die zusätzlich zu den Lebenszielen der
vorherigen Typen ein eigenes Unternehmen haben wollen,
• „Enttäuschte« umfasst Frauen, die ihren Zielen zufolge den
„Hausfrauen" sehr nahe stehen, aber der Ansicht sind, dass sie die für
diese Gruppe charakteristischen Lebensziele in ihrem Leben nicht
werden erreichen können, insbesondere die Ziele Gründung einer
glücklichen Familie und eine gute Kindererziehung usw.
Tabelle 2: Verhältnis zwischen den Typen russischer Frauen der vier
Gruppen und ihren verschiedenen Ausbildungsniveaus (in Prozent)
Frauentypen
Ausbildung
Nicht abgeschlossene
mittlere
Mittlere
Mittlere
Nicht abFachaus- geschlossene
bildung
höhere
Höhere
Wissenschaftlicher
Grad
Karrieristinn
en
8,1
11,3
12,1
40,3
21,5
57,9
Berufstätige
10,8
30,1
36,2
41,0
56,3
31,6
Hausfrauen
54,1
46,4
44,2
15,8
18,4
10,5
Enttäuschte
27,0
12,2
7,5
2,9
3,8
-
KENNZEICHEN DES ALLTAGSLEBENS
• Untersuchung zeigt, dass die Einschätzung ihrer
Lebensumstände durch die russischen Frauen
insgesamt eher optimistisch als pessimistisch
ausfällt
• Nach Ansicht von 25,5 % der Befragten sind ihre
Lebensumstände "gut" und für 62,9 %
"zufriedenstellend„
• Nur 11,6 % der befragten Frauen äußerten die
Meinung, dass ihre Lebensumstände "schlecht"
sind
Tabelle 3: Einschätzung ihrer Lebensbedingungen durch die
Frauen (in Prozent)
Gut
Zufriedenstellend
Schlecht
Materielle Absicherung
9,7
55,8
34,5
Ernährung
29,7
59,1
11,2
Kleidung
15,6
61,4
23,0
Gesundheitszustand
26,2
60,2
13,6
Wohnbedingungen
28,0
49,4
22,6
Familienbeziehungen
53,8
39,3
6,9
Möglichkeiten
der Freizeitgestaltung
20,1
47,5
32,4
Erholungsmöglichkeit
während des Urlaubs
15,4
36,2
48,4
Gesprächsmöglichkeit
mit Freunden
50,4
41,5
8,2
Möglichkeit, sich
beruflich zu
verwirklichen
24,2
48,6
27,2
Möglichkeit, die
nötige Bildung
und Ausbildung
zu bekommen
20,0
44,1
35,9
Gesellschaftliche
Lage und Status
23,5
62,9
13,6
DAS LEBEN INSGESAMT
25,5
62,9
11,6
Wichtigste Eigenschaften des idealen Mannes nach
Ansicht der Russinnen (in Prozent)
• Frau mit höherer Bildung will hohes intellektuelles Niveau des Mannes
• 30,1 % der Frauen mit mittlerer Bildung nannten Intelligenz als eine der
wichtigsten Eigenschaften des idealen Mannes, 32,7 % derjenigen mit
mittlerer Fachausbildung und 49,1 % der Frauen mit höherer Bildung
• Mit steigendem Einkommen der Frauen geben sie dem "materiellen Faktor"
weniger Bedeutung (die Fähigkeit, ein materielles Auskommen zu
garantieren, nannten 37,8 % der Frauen aus den ärmsten Schichten, 36 %
aus den Schichten mit niedrigem Einkommen, 34 % mit mittlerem und 28,1
% der Frauen mit hohem Einkommen als wichtige Eigenschaft des idealen
Mannes)
• Insgesamt ist das Bild des idealen Mannes, insbesondere im Bereich der
wichtigsten Eigenschaften, die ihn charakterisieren sollen, wie Intelligenz,
Gesundheit und die Fähigkeit, ein materielles Auskommen zu garantieren, in
den verschiedensten Gruppen von Frauen (unterschieden nach Alter,
sozioökonomisch usw.) relativ stabil und spiegelt ihre Anforderungen an ihn
nicht nur als Sexualpartner, sondern auch als Lebenspartner und "starke
Schulter", an die man sich anlehnen kann, um von den Alltagssorgen
auszuruhen
Anzahl der Kinder, die sich Russinnen
wünschen (in Prozent)
• 45,8 % planen, zwei Kinder zu bekommen (während sich
dies 54,7 % eigentlich wünschen). Drei oder mehr planen
nur 6,3 % (bei 21 %, die sich dies wünschen)
• Zum Verzicht auf ihre "Geburtsansprüche" werden die
Frauen in erster Linie durch materielle Schwierigkeiten
gezwungen
• Gesamtgesellschaftlich gesehen gebietet ihnen aber auch
noch eine andere Tendenz Einhalt: Mit steigendem
Einkommensniveau orientieren sich die Frauen in
höherem Maße darauf, nur ein Kind großzuziehen
• Tendenz einer sinkenden Kinderzahl bei steigendem
Einkommen
Tabelle: Vorhandene Kinder bei Frauen mit unterschiedlichem
Einkommensniveau (in Prozent)
Anzahl und Alter Arme
der Kinder
Mit geringem
Einkommen
Mit durch
schnittlichem
Einkommen
Mit hohem
Einkommen
Haben keine
Kinder
Haben
minderjährige
Kinder:
- eins
- zwei oder mehr
17,3
31,0
38,6
38,8
39,7
26,9
33,5
23,3
34,3
10,5
34,5
10,1
Haben
minderjährige und
erwachsene Kinder
9,0
1,8
4,8
1,4
Haben erwachsene
Kinder
7,1
10,4
11,9
15,1
Wer leistet den Hauptbeitrag zum Familienbudget (in Prozent)?
Hauptbeitrag zum
Familienbudget
Einschätzung ihrer Familie
Haben bereits
eine glückliche
Familie
Haben noch
Halten dies kaum
keine, halten dies
für möglich
aber für möglich
Ist kein
Lebensziel
Mein eigener
14,6
25,3
51,5
36,0
Der des
Ehemannes
Der eines
anderen Familienmitglieds der
Frau
Der eines
anderen Familienmitglieds des
Mannes
Beide leisten
einen gleichen
Beitrag
56,5
12,8
17,0
12,0
0,9
13,7
5,2
16,0
2,0
19,7
6,6
8,0
26,1
28,4
19,7
28,0
Meinung der Frauen darüber, was in der Familie zu Konflikten führt
(in Prozent)
Häufigste innerfamiliäre Verheiratete
Konfliktursachen
Meinungsverschiedenheite
28,0
n in Fragen der Erziehung
und Ausbildung der Kinder
Charakterliche
13,1
Unvereinbarkeiten
Materielle Schwierigkeiten
43,3
Probleme in den
17,9
Beziehungen mit den
Eltern des Mannes oder des
Mannes mit seinen Eltern
Der Mann widmet der
15,8
Familie wenig Zeit
Untreue, Eifersucht
4,3
Meinungsverschiedenheite
12,2
n über nötige Ausgaben
Probleme in der sexuellen
3,7
Beziehung mit dem Mann
Trunkenheit, Drogensucht
15,8
Meinungsverschiedenheite
10,6
n in Bezug auf die
Freizeitgestaltung
Geschiedene
15,6
Ohne Trauschein
Zusammenlebende
15,2
Unverheiratete mit festem
Partnerv
2,6
15,6
13,4
24,7
33,3
8,9
33,9
21,4
22,1
2,6
7,4
16,1
5,2
11,1
4,4
8,0
12,5
7,8
9,1
4,4
6,3
1,3
14,1
2,2
21,4
8,9
7,8
14,3
Tabelle 14: Einschätzung der Ursachen familiärer Konflikte unter den
Frauen, die Gewalt von Seiten nahestehender Personen erlebt haben
(in Prozent)
Konfliktursachen
Anteil derjenigen, die Konflikte in der Familie angaben
Trunkenheit, Drogensucht
12,8
Ärger eines der Partner darüber, dass der andere im Leben mehr
erreicht hat (z.B. die Frau deutlich mehr verdient als der Mann)
12,0
Unterschiede im intellektuellen und kulturellen Niveau der Partner
11,4
Untreue, Eifersucht
10,4
Probleme in der sexuellen Beziehung zum Mann
7,3
Materielle Schwierigkeiten
5,5
Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Kindererziehung und –
ausbildung
5,4
Der Mann widmet der Familie wenig Zeit
5,3
Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Verteilung der
familiären Pflichten
4,7
Charakterliche Unvereinbarkeiten
4,5
Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Freizeitgestaltung
2,5
Probleme im Verhältnis zu den Eltern des Mannes oder seines
Verhältnisses zu den Eltern der Frau
2,3
Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Verwendung des
verfügbaren Geldes
2,0
Meinungsverschiedenheiten über die Auswahl der
Gesprächsthemen
0,9
Armut und
Lebensführung
Armut in Russland
• Als eines der vorrangigen Ziele russischer Politik wird die
Bekämpfung der Armut angegeben
• Diese Losung wurde von allen parlamentarischen politischen
Kräften aufgegriff en und wird in der Regel eng mit der
• Zielsetzung einer erheblichen Steigerung der Wirtschaftsleistung
des Landes verbunden.
• Weniger deutlich ist jedoch – vor allem für Außenstehende – auf
was sich diese Losung eigentlich bezieht
• Daten zum Ausmaß der Armut in Russland, zur materiellen Lage der
armen Bevölkerungsschicht,
• ihrer soziodemographischen Zusammensetzung und typischen
Einkommensquellen, ihrem Bildungsstand und politischen
Orientierung
Die materielle Lage der Armen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Was die Höhe des Einkommens pro Familienmitglied angeht, so verfügt ungefähr die
Hälfte der Gruppe, die die Umfrage als Arme identifi ziert, über ein monatliches
Einkommen von bis zu 1.500 Rubeln, pro Familienmitglied (das entspricht ca. 50 $).
finanzielle Lage der Armen in Russland führt häufig in die Schuldenfalle: Sie müssen
sich oft schon, um grundlegende Bedürfnisse befriedigen zu können, verschulden – ein
Drittel der Armen (und damit doppelt so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt) teilte
mit, dass sie sich regelmäßig verschulden müssten
Beständige (und wachsende) Geldschulden bestehen bei knapp 39% der armen
Familien
Ein Viertel der Armen hat Mietschulden (dies bezieht sich im Falle von Wohneigentum
allein auf die Nebenkosten)
Dagegen haben nur 7,1% der Armen überhaupt irgendwelche Ersparnisse (im
Unterschied zu einem Viertel der Gesamtbevölkerung und 80,9% der im obigen Sinne
„Reichen“)
Die Hälfte der Armen gibt an, sich schlecht zu ernähren (in der Gruppe der weniger
Versorgten waren dies 15,4%, in der Mittelschicht nur 1%).
jeder zweite Arme kann praktisch keine bezahlten Dienstleistungen in Anspruch
nehmen (die den übrigen Bevölkerungsschichten durchaus zugänglich sind)
So können sie sich etwa medizinische Dienstleistungen, auch wenn sie dringend
erforderlich sind, nicht leisten.
Über 70% der Armen haben keinerlei Möglichkeit, ihre Freizeit angenehm zu gestalten
oder sich zu erholen (bei der Bevölkerung insgesamt ist dies ein Drittel)
Soziodemographische Besonderheiten der
Armen
• Die hier beschriebene Armut tritt in Russland verstärkt in
bestimmten Bevölkerungsgruppen auf.
• So sind beispielsweise Arme insgesamt älter als der
Bevölkerungsdurchschnitt.
• Alter eines durchschnittlichen russischen Armen liegt bei 47
Jahren, während das Durchschnittsalter der Reichen bei 33
Jahren liegt
• Ursache ist der niedrige Lebensstandard der Rentner
• Alter erhöht in Russland das Armutsrisiko
• deutliche Tendenz zur geographischen Verbindung von Armut
und kleinen Städten bzw. Dörfern beobachten
• Liegt der Anteil der Armen an der Bevölkerung im
Landesdurchschnitt bei 23,4%, so sind dies in den Dörfern
30,6%, in kleineren Städten 24,2%, in den größeren Städten
jedoch bloß 18–19%
Armut in Russland
•
•
•
•
•
•
Besonders hoch ist der Anteil der Armen im Wolgagebiet und im fernen Osten,
während er in Moskau nur halb so groß ist wie im Landesdurchschnitt
Die Armen der IKSI-Umfrage lassen sich in zwei Untergruppen einteilen.
Dies sind einerseits diejenigen, die man als „einfach Arme“ bezeichnen kann und
„Elende“
den Daten zufolge zeichnet sich diese Gruppe der „Elenden“ dadurch aus, dass
ihre Vertreter stark verschuldet sind und ihnen Haushaltsgeräte wie Staubsauger,
Möbelgarnitur oder Farbfernseher besonders häufig fehlen
Von den Vertretern dieser Gruppe wohnen zudem im Vergleich zur Gruppe der
„einfachen Armut“ doppelt so viele (ungefähr zwei Drittel) in Wohnheimen, zur
bloßen Miete oder in einer sog. „kommunalka“ (d.h. sie bewohnen zusammen mit
einer oder mehreren anderen Parteien eine Wohnung, wobei sie sich Küche, WC
und Bad teilen müssen)
Hinzu kommen das Unvermögen, teure Dienstleistungen zu bezahlen, und häufig
problematische Beziehungen innerhalb der Familien
Die Einkommensquellen der Armen
• Arm sind in Russland bei weitem nicht nur Rentner, Invalide oder andere
Empfänger sozialer Transfers
• der Anteil der Empfänger von Sozialtransfers ist unter den Armen zwar größer
als im Bevölkerungsdurchschnitt, ihre Haupteinkommensquelle besteht aber
dennoch in lohnabhängiger Beschäftigung.
• Diese Arbeit erspart ihnen in keiner Weise die Zugehörigkeit zur Gruppe der
Armen. Sie sind sogenannte „working poor”. Und dies oft auch dann, wenn sie
auf mehreren Stellen gleichzeitig arbeiten, was in Russland, eine in allen
Einkommensgruppen weit verbreitete Praxis ist
• Arbeit selbst ist bei den „working poor” häufig schwer, schmutzig, schlecht
bezahlt und uninteressant: 33,6% gaben an, dass ihre Arbeit physisch schwer
sei, Schmutz nannten 22,2%.
• meistgenannte negative Merkmal der Arbeit war der Lohn – fast 70% der
Armen beklagten das niedrige Niveau und die Unregelmäßigkeit der
Auszahlung der Löhne
• inhaltlich gestaltet sich die Arbeit der Armen wesentlich weniger interessant
als die der Reichen. besonders häufig wurden zudem mangelnde
Karrieregelegenheiten genannt – 42,8% der Armen gaben an, ihre Arbeit sei
perspektivlos.
Obdachlose und Bettler in Russland
• Obdachlosigkeit und Bettlerei sind soziale Phänomene,
die in der russischen Öffentlichkeit kaum beachtet
• werden. Sowohl die öffentliche als auch die
wissenschaftliche Debatte um soziale Probleme und
Armut in
• Russland beschäftigt sich vorrangig mit der Gestaltung
sozialer Sicherungssysteme. Dieser Beitrag hingegen
• versucht einen Überblick zu geben über die Lage von
Menschen, die vom sozialen Sicherungssystem
• überhaupt nicht mehr erreicht werden. Gleichzeitig
wird auch der gesellschaftliche Umgang mit diesen
• Menschen thematisiert.
Obdachlosigkeit ist in Russland kein ausschließlich
post-sowjetisches Phänomen
• Auch in der Sowjetunion gab es Obdachlose.
• Allerdings wurde das Problem der Obdachlosigkeit in der Sowjetzeit völlig
aus der öffentlichen Diskussion verbannt und kriminalisiert
• Fehlen einer offiziellen Anmeldung am Wohnort, die mit einem Stempel
(„Propiska“) im Personalausweis verbunden war, stellte einen
Straftatbestand dar
• Auch öff entliches Betteln war in der Sowjetunion verboten (Sowjetische
Strafgesetzbuch, Artikel 198: Verstoß gegen die Meldepfl icht und Artikel
209: systematische Landstreicherei und Bettlerei)
• Erst mit dem Ende der Kriminalisierung im Jahre 1991 wurde eine offene
Auseinandersetzung mit Obdachlosigkeit und Bettelei sowie die Gründung
von Hilfsorganisationen möglich
• Defintion: Obdachlose sind Menschen, die keine Wohnung besitzen oder
nicht das Recht haben, Wohnraum zum Leben oder Aufenthalt zu benutzen
und die nicht am Wohn- oder Aufenthaltsort gemeldet sind. Es sind
Menschen, die, da sie keine Wohnung haben, gezwungen sind, in nicht
dafür vorgesehenen Räumen – Dachböden, Kellern, Treppenhäusern – oder
auf der Straße zu wohnen
„bomzh“
• In der Alltagssprache hat das Wort „bomzh“ eine ganze Reihe von negativen
Konnotationen: ungepflegtes und schmutziges Aussehen, unangenehmer
Geruch, alte und dreckige Kleidung, die nicht der Jahreszeit entspricht,
ständig bei sich geführte große Taschen oder Tüten
• Dem „bomzh“ wird in der herkömmlichen Vorstellung auch zugeschrieben,
dass er Mülltonnen durchwühlt, dass er bettelt, trinkt und keine Arbeit und
damit keine Beschäftigung und kein Einkommen hat
• Diese Lebensweise wird von der Gesellschaft verurteilt und wird auf eine
moralische Pathologie der betreffenden Person zurückgeführt.
• Verwendung der Abkürzung „bomzh“ in der Alltagssprache ist eine
Sprachpraxis, die soziale Distanz zwischen Obdachlosen und der Gesellschaft
herstellt, indem sie Verachtung für die Obdachlosen demonstriert.
• In der russischen Gesellschaft haben Obdachlose aber de facto
unterschiedlichen sozialen Status. Es
• sind ehemalige Strafgefangene, die ihre Wohnung nach russischem Recht
verloren haben, ehemalige Bewohnern von Kinderheimen,
Wirtschaftsmigranten und Flüchtlinge, Menschen, die ihre Wohnung durch
betrügerische Machenschaften verloren haben oder die ihre Wohnung
freiwillig verkauft haben, aber keine neue Wohnung gefunden haben,
Menschen, die wegen familiärer Konflikte auf die Straße geraten sind
Soziales Profil der Obdachlosen
• Es gibt in Russland keine zuverlässige Statistik zur Zahl und
zu sozialen und demografischen Merkmalen von
Obdachlosen
• Es gibt nur einzelne Daten von regionalen staatlichen und
sozialen Organisationen, die Obdachlosen Hilfe leisten.
• Ausgehend von Daten aus Moskau und Nowosibirsk, die
durch Befragungen gewonnen wurden, kann aber ein Profil
der russischen Obdachlosen erstellt werden
• Es dominieren geschiedene Männer im Alter von 30 bis 50
Jahren
• Mehrheit der Obdachlosen besitzt einen Schulabschluss,
fast ein Viertel auch eine weiterführende Bildung
Bettler
• Viele der Bettler, die heute auf den Straßen St. Petersburgs um Almosen
bitten, sind „gewöhnliche Menschen“, die Bettelei nutzen, um das
Familienbudget aufzubessern
• Dazu gehören etliche Menschen, die in der vorherigen sowjetischen
Gesellschaft zu Mittelklasse gehört hatten
• Etwa Personen mit Hochschulabschluss (meist in Pädagogik oder
Philosophie), die nicht ihre Wohnung, ihre Verbindung zur Gesellschaft
oder zur Familie verloren haben
• So bezahlte eine Respondentin mit ihrer Bettelei den Musikrepetitor für
ihre Enkelin, die auf eine angesehene Musikschule ging
• Gleichzeitig gibt es Bettler, die auf der städtischen Müllhalde leben und
alles verloren haben – Arbeit, Wohnung, Familie.
• Ebenso unterschiedlich sind die Einkünfte, die durch Straßenbettelei
erzielt werden: Die einen sammeln Kopeken „für eine Flasche“ oder für
ein karges Abendessen, die anderen tauschen die erhaltenen Almosen in
ausländische Valuta um und geben sie zur Aufbewahrung in sichere Hände
Bettlertypen
•
-
Klassische Bettlertypen sind vor allem
„Rentner“
„Mütter mit Kind“
„obdachlose Kinder“
„Invaliden“
„Veteranen“,
„Migranten/Flüchtlinge“
Lebensführung
und Religion
Lebensführung und Religion in Russland
Welche Rolle spielt Religion im Alltag?
1. Religionsbegriff (substantiell –
funktional)
2. Funktionen von Religion (Bedeutung
der Religion in der und für die
Gesellschaft)
3. Karl Marx (Religion ist das Opium des
Volkes)
4. Max Weber (Säkularisierungsthese)
5. Emile Durkheim (Integrationsthese)
Religionsbegriff
„substantiell“ = religiöse Erfahrungen des
Heiligen und Göttlichen („was Religion ist“)
„funktional“ = „was Religion leistet“, die
„Bedeutung“ von Religion für den einzelnen
Menschen (existenzielle Fragen) und für die
Gesellschaft, auch trotz Wandels in der
Sozialgestalt (z.B. der institutionellen Form)
der Religion
Die substantielle Definition von
Religion
•
Bestimmung der Religion von ihrem Wesen (Substanz)
und ihrer Eigenheit her
•
Bezug auf das „Heilige“ und nicht erfassbare (Transzendenz)
•
Spezielle Erfahrungen und spezifische Rituale
•
Bezug auf das „Nicht-Alltägliche“ im Gegensatz zum
„Profanen“ bzw. „Alltäglichen“ (z.B. Glaube an „Götter“)
•
Verständnis nach traditionell vorgegebenen Inhalten,
z.B. Abgrenzung gegenüber Magie
Die funktionale Definition von
Religion
• Bestimmung der Religion von ihrer gesellschaftlichen
Leistung und Problemlösungskapazität her
• Gesellschaftliche Bedeutung von Religion im Zentrum
• Es wird gefragt, was für Funktionen Religion in einer
Gesellschaft erfüllen müssen und erfüllen (z.B.
Integration)
• Nicht verengter, sondern weiter Religionsbegriff
Was ist Religion – soziologisch
gesehen?
• Fasst man die Klassiker zusammen, so kann man vier
Elemente der soziologischen Religionsdefinition ausmachen:
1) Individuelle Überzeugungen (Glaube an Gott)
2) Soziale Praktiken (Ritual, Zeremonien, Gottesdienst)
3) Moralische Gemeinschaft (Verpflichtungen, Normen)
4) Institutionelle Ausprägung (Kirche)
• Anmerkung: Religion wird dabei als Teil der Kultur angesehen,
welche vielfältig in die Gesellschaft eingebunden ist.
Probleme der Definition von
Religion
1) ein uneinheitliches Phänomen, da es verschiedene Religionen gibt
 Problem der gemeinsamen Gestalt
2) ein umfassendes Phänomen, welches nicht vollständig trennscharf
zu anderen sozialen Phänomenen abzugrenzen ist

Abgrenzungsproblem
3) bewegt sich im Transzendenten, was es einer empirischen
Erfassung und Erfahrung teilweise entzieht
 Problem der Gegenwärtigkeit
4) Religiosität ist subjektiv und damit dem Forscher nicht direkt
zugängig  Zugängigkeitsproblem
5) Religion ist nicht in allen seinen Ausprägungen (direkt) mess- und
erfassbar  Messbarkeitsproblem
Warum das Interesse der Soziologie
an der Religion?
 (Noch) relativ hohe gesellschaftliche Bedeutung in verschiedenen
historischen Perioden für den Alltag der Menschen
 Bezugnahme in öffentliche Debatten mit politischen Aussagen und
Positionen
 Zentraler Faktor des Erkenntnisbereichs Kultur
 Hauptsächlich durch kollektive Prozesse geprägt,
was das Zielinteresse der Soziologie darstellt
 Hohe Bedeutung von Religion und Kirche für die Integration und
damit die Konstitution der Gesellschaft
(politisch, sozial, moralisch, normativ)
Konkrete Fragen der Religionssoziologie
 Wie entstehen religiöse Organisationen und was erhält sie?
 Wie haltbar sind religiöse soziale Institutionen?
 Warum werden oder bleiben Menschen religiös?
 Warum gehen Menschen in die Kirche?
 Sind bestimmte soziale Gruppen religiöser als andere und warum
sind sie dies?
 Was bewirkt Religiosität/Kirchlichkeit in der Gesellschaft?
(Wahlverhalten, soziales Vertrauen, Sicherheit, Toleranz)
 Was wirkt auf Religiosität/Kirchlichkeit ein?
(soziale Lage, Ideologien, soziale Krisen, Bedürfnisse)
Neue Fragen der
Religionssoziologie
1) Wie ist das Verhältnis zwischen Religion oder Religionen und Politik?
 Schafft Religion Frieden oder eher Auseinandersetzungen?
 Sind Kirchen für politisches Handeln ohne Bedeutung?
 Gibt es so etwas wie eine Zivilreligion?
2) Besitzt Religion für die Gesellschaft noch eine Bedeutung?
 Säkularisierung oder Individualisierung?
 Ebnet die Globalisierung sie ein?
 Spielt Religion noch eine öffentliche Rolle?
3) Wie ist die aktuelle Entwicklung von Religion?
 Verschwindet sie oder taucht sie ab ins Private?
 Finden sich kulturspezifisch differente Entwicklungen?
 Hängt sie von gesellschaftlichen Faktoren ab?
Karl Marx –
Religion ist das Opium des Volkes
• "Die Philosophen haben die Welt nur verschieden
interpretiert, es kommt darauf an sie zu verändern.“
• entwickelt in seinem berühmten Text nicht nur die These von
der Religion als Opium des Volkes
• Für ihn ist die Religion Ausdruck des gesellschaftlichen Elends
und zugleich auch Protest gegen dieses Elend
Max Weber
• Wirtschafsethik der Weltreligionen
• Die Protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus
(Protestantismus – Kapitalismus – These)
Ausgangspunkt ist seine Erkenntnis, dass immer und überall
religiöse Mächte und die an sie gebundenen Pflichtvorstellungen
»zu den wichtigsten formenden Elementen der Lebensführung«
gehörten.
Prozess der Rationalisierung – dass die Menschen sich ihres
Handelns als menschlichem „bewusst“ werden.
Entzauberung der Welt - magische Überzeugungen von der
Heilsgewinnung werden durch rationalisierte und ethische
Maximen ersetzt.
Emile Durkheim (1858-1917)
definiert religiöse Phänomene als „verpflichtende Glaubensformen,
welche mit definierten Handlungsweisen verbunden sind, die sich
auf die in den Glaubensvorstellungen gegebenen Objekte
beziehen“.
-Religion ist deswegen ein genuin sozialer Tatbestand, ein „fait
sociale“
- Ursprung der Religion liegt nicht in individuellen Gefühlen,
sondern in kollektiven Anschauungen
- Religion hat konstitutiven Charakter für Gesellschaft, weil sie den
Bezugsrahmen für alles soziale Handeln bildet, indem sie ein
System notwendiger Normen und Denkweisen bereit stellt
Säkularisierung Das langfristige Verschwinden von
Religion aus der Gesellschaft?
- Religion verliert in den sich modernisierenden
Gesellschaften ihre soziale Bedeutung
• Lösung der Menschen von der Religion und die
Ausrichtung des Lebenswandels nach den
Grundsätzen der menschlichen Vernunft
• Entscheidend ist das Spannungsverhältnis zwischen
sich in Moderne ausbreitender Rationalisierung
sowie funktionaler Differenzierung und Religion
Säkularisierungsverständnisse
 Religiöse Symbole, Doktrinen und Institutionen verlieren an
Bedeutung (sozialer Bedeutungsverlust)
 Verdrängung der Religion in private Arenen der Gesellschaft
(Privatisierung von Religion)
 Rational-kausale Erklärungen ersetzen religiöse Deutung
(Desakralisierung der Welt)
 Bewegung von einer traditional-religiösen zu einer modernsäkularen Gesellschaft (Wertewandel)
 Hinwendung zum Alltagsleben und Abwendung von einer
religiösen Lebensführung (Lebensstilwandel)
 Ersatz von religiösen Überzeugungen durch nicht-religiöse
Überzeugungen (Umformung des Wissens)
Aber: mögliche Gegenprozesse
 „Cultural Defense“
= Verbindung von Nationalismus mit Religion als Reaktion
auf durch die Individuen wahrgenommene Bedrohungen
ihrer Kultur
 „Cultural Transition“
= Religion wird bedeutsame Ressource für Minoritäten zum
Erhalt und/oder zur Schaffung einer eigenen Identität in
einer dominanten Mehrheitskultur
(auch Schulterschluss zwischen Kirchen und Gläubigen)
Herunterladen