und Stickstoff-Gehalte des Bodens als limitierende Faktoren für

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SPP 1090
Kohlenstoff- und Stickstoff-Gehalte des Bodens
als limitierende Faktoren für Octolasion tyraeum
Technische
Universität
Darmstadt
Sven Marhan1& Stefan Scheu
Institut für Zoologie / TU Darmstadt ; Schnittspahnstr. 3, / 64287 Darmstadt - Germany
e-mail:1 [email protected]
Einleitung:
2. Mobilisation organische Substanz
Die partikuläre organische Substanz im Boden stellt die
entscheidende Nahrungsgrundlage für endogäische Regenwürmer
(Bsp. Octolasion tyrtaeum) dar. Bisher ist jedoch wenig bekannt
darüber, welchen organischen Pool Regenwürmer zum Aufbau
ihrer Biomasse mobilisieren. Ob dies relativ junge unterirdische
Pflanzenreste, lebende Organismen wie Bodenbakterien bzw. pilze oder ältere Humusbestandteile sind, ist noch ungeklärt.
Weiterhin ist unklar, ab welchem organischen Gehalt des Bodens
endogäische Regenwurm-Populationen existieren können.
 O. tyrtaeum erhöhte die Kohlenstoff-Mineralisationrate und die
Mobilisation von Stickstoff (Abb. 4 und 5, Tab. 1).
 Bei beiden Parametern war der Effekt der Regenwürmer in den
Stallmist-Varianten größer als in den Varianten ohne Stallmist.
 Die Stickstoff-Auswaschung war in den NPK-gedüngten
Varianten am höchsten.
0,010
0,009
12
leached Nitrogen
[µg N*g N-1*3 months-1]
total released carbon
[µg CO2-C*g C-1*3 months-1]
14
10
8
6
4
2
Ergebnisse:
1. Regenwurmbiomasse
 Zunahme der Regenwurmbiomasse bei den Stallmist-Varianten
um im Mittel 19%, mit zusätzlicher NPK-Düngung um 42%
(Abb. 2).
 Abnahme der Regenwurmbiomasse bei ausschließlicher
Mineraldüngung um 9%, im Kontrollboden um im Mittel 48%.
120
bodymass change of
Octolasion tyrtaeum [%]
100
80
60
a
40
a
20
ab
b
0
-20
Abb. 2: Änderung der Biomasse von
juvenilen Octolasion tyrtaeum in
Abhängigkeit von der Bodenvariante; Angabe in Prozent,
bezogen auf Ausgangskörpergewicht.
+FYM: Stallmist-Düngung; +NPK:
Mineral-Düngung, ctrl.: ohne
Düngung. Varianten mit
unterschiedlichen Buchstaben sind
signifikant verschieden (Tukey-Test;
p<0,05)
-40
-60
+FYM +NPK
+FYM
+NPK
ctrl.
 Generell nahm die Biomasse von größeren Tieren (> 0,17 g FG)
ab, während sich die Biomasse bei kleineren Individuen (< 0,17 g
FG) in den Varianten mit Stallmist-Düngung überproportional
erhöhte (Abb. 3)
 Bei der nur mit NPK gedüngten Variante konnten dagegen nur
sehr kleine Tiere (< 0,07 g FG) geringfügig an Körpergewicht
zunehmen.
350
+FYM
Oct.
+FYM
+NPK
Oct.
+NPK
ctrl.
0,005
0,004
0,003
0,002
+FYM Oct. +FYM Oct. +NPK Oct.
+NPK +FYM +NPK +FYM
+NPK
+NPK
Oct.
ctrl.
 O. tyrtaeum reduzierte die mikrobielle Biomasse, während
Stallmist- und NPK-Düngung die mikrobielle Biomasse erhöhten
(Abb. 6, Tab. 1).
 O.tyrtaeum erhöhte die spezifische Respiration der mikrobiellen
Biomasse (Abb. 7, Tab. 1)
 Stallmist-Düngung erhöhte die Basalrespiration signifikant.
700
-1
7
600
-1
6
500
400
300
200
100
0
+FYM +FYM +FYM +FYM +NPK +NPK
+NPK +NPK
+Oct.
+Oct.
+Oct.
ctrl.
ctrl.
+Oct.
Abb. 6: Mikrobielle Biomasse bei Versuchsende. +FYM:
Stallmist-Düngung; +NPK: Mineraldüngung; ctrl.: ohne
Düngung; Oct: mit Octolasion tyrtaeum
5
4
3
2
1
0
+FYM +FYM +FYM +FYM +NPK +NPK
+NPK +NPK
+Oct.
+Oct.
+Oct.
C-Mobilisation (CO2)
170,9***
4,8***
76,8***
12,3***
17,9***
0,6 ns
0,1 ns
N-Mobilisation (NO32-)
189,3***
42,3***
73,1***
6,09*
32,0***
0,40 ns
0,24 ns
Basalrespiration
36,2***
1,7 ns
1,7 ns
0,05 ns
0,001 ns 4,3*
0,003 ns
Mikrobielle Biomasse
20,9 ***
5,9*
10,7**
0,3 ns
4,7*
0,10 ns
0,23 ns
Spezifische Respiration
1,1 ns
2,8 ns
9,3**
2,8 ns
0,01 ns
0,001 ns
0,001 ns
Zusammenfassung:
1. Leichter verfügbare organische Substanz, wie Stallmist,
führt zu einer Zunahme der Regenwurmbiomasse und der
mikrobiellen Biomasse. Leicht verfügbare organische
Substanz ist ein wichtiger Faktor für den Aufbau einer stabilen
endogäischen Regenwurmpopulation.
2. Regenwürmer reduzieren die mikrobielle Biomasse, erhöhen
jedoch gleichzeitig die Aktivität der Mikroorganismen.
3. Regenwürmer und Mikroorganismen konkurrieren um die
organische Substanz als Nahrungsquelle. Regenwürmer
besitzen vermutlich eine höhere Effizienz beim Aufschluss
organischer Bodensubstanz, was zu einer Verknappung der
Nahrungsressource für die Bodenmikroorganismen führt.
change in biomass [%]
+FYM
y = 34,064x-0,5584
R 2 = 0,907
+NPK
y = 36,014x-0,394
R2 = 0,9065
Zunahme
100
Abnahme
ctrl.
50
y = -41,758x + 56,524
R 2 = 0,1535
0
0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
0,3
body mass of Octolasion tyrtaeum [g]
Abb. 3: Abhängigkeit der Biomassenänderung von juvenilen Octolasion tyrtaeum vom
Ausgangskörpergewicht. +FYM: Stallmist-Düngung; +NPK: Mineral-Düngung; ctrl.: ohne Düngung
ctrl.
+Oct.
Tab. 1: Dreifaktorielle ANOVA zum Einfluss auf die Effekte der Faktoren; FYM: (mit und ohne Stallmist-Düngung); NPK:
(mit und ohne Mineraldüngung) und Oct.: (mit und ohne Octolasion tyrtaeum). F-Werte; *P < 0,05; **P < 0,01; ***P <
0,001
FYM x
FYM x
NPK x
FYM x NPK x
FYM
NPK
Oct.
NPK
Oct.
Oct.
Oct.
200
150
ctrl.
Abb. 7: Spezifische Respiration der mikrobiellen
Biomasse bei Versuchsende. +FYM: Stallmist-Düngung;
+NPK: Mineraldüngung; ctrl.: ohne Düngung; Oct: mit
Octolasion tyrtaeum
R 2 = 0,8224
250
Oct.
ctrl.
3. Mikrobielle Biomasse
+FYM +NPKy = 24,261x-0,7581
300
ctrl.
Abb. 5: Summe des in Form von Nitrat mobilisierten
Stickstoffs in 3 Monaten pro Gramm Stickstoff. +FYM:
Stallmist-Düngung; +NPK: Mineraldüngung; ctrl.: ohne
Düngung; Oct: mit Octolasion tyrtaeum
specific respiration [µg O2*mg Cmic *h ]
t
-1
org
Oct.
+FYM
+NPK
Abb. 4: Summe des in Form von CO2 minerlisierten
Kohlenstoffs in 3 Monaten pro Gramm Kohlenstoff. +FYM:
Stallmist-Düngung; +NPK: Mineraldüngung; ctrl.: ohne
Düngung; Oct: mit Octolasion tyrtaeum
microbial biomass [µg Cmic *g dw ]
 Vier Ackerböden mit unterschiedlichem Kohlenstoff- und Stickstoff-Gehalt
(Löß-Schwarzerde, Statischer Düngungsversuch, Bad Lauchstädt) (Abb. 1)
 100 g TS des jeweiligen Bodens (4 mm
gesiebt) wurde in Mikrokosmen für 3
C org %
N total %
C -%
N -%
Monate inkubiert,
2,50
0,25
 Bestimmung der Kohlenstoff2,00
0,20
Mineralisation und der StickstoffAuswaschung.
1,50
0,15
 Mikrokosmen wurden mit je einem
1,00
0,10
juvenilen Individuum von O. tyrtaeum
besetzt (n=10), die Kontrollgefäße (n=3)
0,50
0,05
enthielten nur Boden.
0,00
0,00
 Das Wurmgewicht wurde vor und nach
+ FYM +
+FYM
+ NPK
Ctrl.
NPK
dem Versuch bestimmt
Abb. 1: Kohlenstoff und Stickstoff-Gehalte der
 Bestimmung der mikrobiellen
untersuchten Böden. +FYM: Stallmist-Düngung; +NPK:
Mineraldüngung; ctrl.: ohne Düngung
Basalrespiration und Biomasse
0,006
0,000
+FYM
+NPK
 Untersuchung des Biomassenzuwaches von juvenilen Octolasion tyrtaeum
0,007
0,001
0
Material & Methoden:
0,008
Gefördert im Rahmen
des DFGSchwerpunktprogramms
SPP 1090
„Böden als Quelle und
Senke für CO2“
Octolasion tyrtaeum
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