Quelle: www.awi.de

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http://www.welt.de/wissenschaft/article850514/Sonnenschutz
_fuer_die_Erde.html
Global Warming
Sommerakademie Salem 17.08. - 30.08.2008
Arbeitsgruppe: Die Zukunft der Energie
Referentin: Julia Hackenbruch
EINLEITUNG
„Natürlicher Klimawandel ist untrennbar mit der
Entwicklungsgeschichte der Welt verbunden. In den
vergangenen 100 Jahren hat der Mensch das
Klimasystem erstmals massiv beeinflusst – ein
Experiment mit unbekanntem Ausgang.“
(Münchener Rück 2004, S. 17)
Salem
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Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
GLIEDERUNG
1.
Grundlagen
2.
Klimageschichte und Klimarekonstruktion
3.
Klimaprognosen und Klimamodellierung
4.
Mögliche Konsequenzen für Geo- und Biosphäre
5.
Zusammenfassung, Ausblick
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Zukunft der Energie
1. GRUNDLAGEN
„Klima ist das statistische Verhalten der Atmosphäre,
das für eine relativ große zeitliche Größenordnung
charakteristisch ist.“
(HANTEL et al. 1987 nach EMEIS 2000, S. 55)
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Zukunft der Energie
1.1 Das globale Klimasystem
Abb. 1: Schema des Klimasystems (Quelle: Schönwiese 2003, S. 39)
 Klimasystem = Geobiosphäre
Abb. 1: Schematisierte Darstellung des Klimasystems der Erde
(Quelle: Casper 2007 nach Entwurf R. Glaser und H. Saurer, verändert nach IPCC 2001)
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Zukunft der Energie
1.2 Zusammensetzung der
Atmosphäre
gasförmige Lufthülle der Erde, durch die Gravitation
an sie gebunden
 Gesamtmasse der Atmosphäre: 5,14 *1018 kg


Hauptbestandteile
Stickstoff: 78,08%
 Sauerstoff: 20,95%
 Argon: 0,93 %


Spurengase
variabler Teil an Wasserdampf (bis zu 4%)
 Aerosole, Wassertröpfchen und Eiskristalle

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Zukunft der Energie
1.2.1 Natürliche Spurengase










Kohlendioxid CO2
Kohlenmonoxid CO
Methan CH4
Terpene und Isoprene
Ammoniak NH3
Stickoxide NOx
Schwefelverbindungen (SO2)
Methylchlorid CH3Cl , Methylbromid CH3Br
Ozon
Wasserdampf
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Zukunft der Energie
1.2.2 Anthropogene Spurengase

messbare Veränderung der Konzentration einiger
Spurengase durch Siedlungs- und Wirtschaftstätigkeit des
Menschen

Emissionen aus Verbrauch fossiler Brennstoffe in
Hausbrand, Verkehr, Industrie, Kraftwerken;
landwirtschaftlicher Düngung; Landnutzungsänderungen

Anreicherung sog. Klima- oder Treibhausgase
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Zukunft der Energie
CO2

Schwankungen in den letzten
650 000 Jahren zwischen 180 und
300 ppm

Seit 200 Jahren Anstieg von 280
auf 379 ppm = 0,0379 % (Stand
2005)

Aktuell: +1,9 ppm/Jahr (Stand
1995 – 2005)

Anteil von 50 % am
anthropogenen Treibhauseffekt
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Abb. 2: CO2-Gehalt der Atmosphäre in den
letzten 10000 Jahren.
(Quelle: IPCC,Working Group I, 2007)
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Zukunft der Energie
Methan CH4

Anstieg von 715 auf 1774 ppb in den
letzten 200 Jahren (Stand 2005)

Natürliche Schwankung zwischen 320
und 790 ppb in den letzten 650 000 J.

21fache CO2-Wirksamkeit

Anthropogene Quellen (73%):
Energiewirtschaft, Viehwirtschaft,
Reisfelder, Mülldeponien, Verbrennung
von Biomasse

Hauptbestandteil von Erdgas und
Gashydrat
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Abb. 3: Methan-Gehalt der Atmosphäre in den
letzten 10000 Jahren.
(Quelle: IPCC,Working Group I, 2007)
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Zukunft der Energie
Lachgas N2O

Anstieg in den letzen 200
Jahren von 270 ppb auf 319 ppb

Ein N20-Molekül ist 205mal so
wirksam wie ein CO2-Molekül

1/3 aller Lachgasemissionen
sind anthropogen

Bildung aus
Stickstoffverbindungen bei
Abbau von Dünger im Boden
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Abb. 4: Lachgas-Gehalt der Atmosphäre in den
letzten 10000 Jahren.
(Quelle: IPCC,Working Group I, 2007)
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Zukunft der Energie
FCKW und SF6

Flourchlorkohlenwasserstoffe




lange Zeit als Kühlmittel, Aufschäummittel, Reinigungsmittel
verwendet
Absorbieren 10 000mal so viel Strahlung wie CO2
Ozonabbau in der Stratosphäre
Schwefelhexafluorid



3,5 ppb, jährliche Zuwachsrate 6 – 9 %
höchste Klimawirksamkeit
keine natürlichen Quellen bekannt, industrielle Produktion
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Zukunft der Energie
1.3 Natürlicher Treibhauseffekt

Erde als offenes physikalisches System, thermisches
Gleichgewicht mit der kosmischen Umgebung

Energieaufnahme aus kurzwelliger Einstrahlung
= langwellige Ausstrahlung in den Weltraum

effektive Strahlungstemperatur der Erde: – 18°C

globale mittlere Lufttemperatur: 15°C
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Zukunft der Energie
Abb. 5. (Quelle: Häckel 1999, S. 186 )
atmosphärische Gase, Wolken und Aerosolteilchen
absorbieren und emittieren thermische Strahlung selektiv

Durchlässigkeit für den kurzwelligen Anteil der Sonnenstrahlung,
aber atmosphärische Gegenstrahlung hält großen Anteil der
Wärmeausstrahlung der Erde zurück
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1.4 anthropogener
Treibhauseffekt

Ursachen: Vorgänge, die häufig unter dem Begriff globaler
Wandel subsummiert werden
Anstieg der Weltbevölkerung
 Vervielfachung der Weltprimärenergienutzung
 90% der Energie gehen auf fossile Energieträger zurück
 Waldrodungen


Emissionen

Gegeneffekt durch Aerosole
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Zukunft der Energie
Zusammenhang
Gaskonzentrationen - Temperatur
Abb. 6: Aus Eisbohrkernen der Antarktis rekonstruierte Atmosphärenzusammensetzung der letzten 420000 Jahre
(Quelle: Mauser 2007 in Gebhardt et al., S. 969)
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Zukunft der Energie
Hysterese
Das Zurückbleiben einer Wirkung hinter dem
jeweiligen Stand der sie bedingenden
veränderlichen Kraft

v. a. Trägheit der Ozeane

Halten der Treibhausgaskonzentrationen auf Niveau von
2000 würde noch Erwärmung von 0,2°C in den nächsten 20
Jahren nach sich ziehen

Um den globalen Temperaturanstieg auf max. 2 °C zu
begrenzen, müssten die anthropogenen
Treibhausemissionen bis 2050 um 50 – 85% gegenüber dem
Jahr 2000 gesenkt werden
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Zukunft der Energie
2. KLIMAGESCHICHTE UND
KLIMAREKONSTRUKTION
„Seit die Erde existiert – also seit zirka 4,6 Milliarden
Jahren ändert sich das Klima, und das in
unterschiedlicher Art und aus unterschiedlichen
Gründen.“
(SCHÖNWIESE in GEBHARDT et al. 2007, S. 246)
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Zukunft der Energie
2.1 natürliche Klimavariabilität
Extraterrestrische (Astronomische) Gründe:

Regelmäßige Änderungen der Erdbahnparameter




Sonnenaktivität: Variationen der Strahlungsleistung der Sonne



Exzentrizität der Ellipse
Schiefe der Ekliptik
Präzession
fortschreitende Fusion von Wasserstoff zu Helium
Sonnenfleckenaktivität
Meteoriten-Einschläge

Ende der Dinosaurier nach Meteoriteneinschlag am Ende der
Kreidezeit
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Zukunft der Energie
2.1 natürliche Klimavariabilität
terrestrische (geophysikalische) Gründe:

Kontinentalverschiebung: Änderung der Lage der
Kontinente auf der Erdkugel zueinander, zu Polen und
Äquator

Vulkanismus: vulkanische Eruptionen setzen Staub und
schwefelhaltige Gase bis in die Stratosphäre hinauf frei

„Jahr ohne Sommer“ 1816 nach Ausbruch des
Tambora (Indonesien)
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Zukunft der Energie
2.1 natürliche Klimavariabilität
Interne Rückkopplungen im Klimasystem –
Wechselwirkungen zwischen den Kompartimenten:

Meeresströmungen und Atmosphäre

Biosphäre und Atmosphäre

klimatische Sondersituationen
 El Nino (ENSO-Phänomen)
 Nordatlantic Oszillation (NAO)
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Zukunft der Energie
2.2 Methoden der
Klimarekonstruktion
Paläoklimatologische Methoden:

Phänologische Daten

Dendrochorologie

Pflanzenpollen-Spektren

Chemisch-physikalische Methoden

Geologische Methoden

Geomorphologische Methoden
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Zukunft der Energie
2.3 Klimageschichte:
historische Klimakurven

zwei Zustände im Erdklima: akryogenes
Warmklima und Eiszeitalter

Eiszeitalter von einigen Jahrmillionen Dauer,
dazwischen erheblich längere wärmere
Warmklimaepochen

Eiszeitalter: Glaziale (kalte Epochen) und
Interglaziale (relativ warme
Zwischeneiszeiten)
Salem
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Zukunft der Energie
Abb. 7: Klimageschichte der Erde
(Quelle: Emeis 2000, S. 65)
Salem
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Abb. 8:Klimaschwankungen in der Erdgeschichte
(Quelle: Schönwiese 2003, S. 287)
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Zukunft der Energie
1906 – 2005: + 0,74°C
Abb. 9: Anomalien der Jahresmitteltemperatur zum Referenzmittelwert 1961 – 1990
(Quelle: Schönwiese in Gebhardt et al. 2007, S. 247 nach Jones et al. 2005)
Salem
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Zukunft der Energie
Abb. 10: Temperaturtrends der bodennahen Lufttemperatur von 1891 – 1990
(Quelle: Schönwiese in Gebhardt et al. 2007, S. 248)
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Zukunft der Energie
Erhöhung der
Atmosphärentemperatur
Anstieg des
Meeresspiegels
(20. Jhd.: 17 cm)
Verringerung der
Schneedecke auf
Nordhemisphäre
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Abb. 11: Globale Veränderungen seit 1850
(Quelle: Casper 2007 nach IPCC, Working Group I 2007)
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Zukunft der Energie
3. KLIMAPROGNOSEN UND
KLIMAMODELLIERUNG

Schäden als Folge extremer Wetterereignisse
in den letzen 10 Jahren: 16,5 Mrd. Euro
 Klimawandel-Kosten bis 2050: 137 Mrd. Euro allein in
Deutschland (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)


Ziel: Risikowahrnehmung in Wirtschaft und Verwaltung,
Anpassung an den Klimawandel
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Zukunft der Energie
3.1 Klimamodellierung

Computermodelle als Abbilder des Erdsystems
beschreiben über mathematische Gleichungen die
Wechselwirkung zwischen physikalischen und
biogeochemischen Prozessen in Atmosphäre, Ozean,
Meereis und Landoberflächen quantitativ / numerisch

Eingabeparameter: Entwicklung der Konzentrationen
atmosphärischer Treibhausgase

Rekonstruktion der Vergangenheit und Berechnungen für
mögliche Klimaentwicklungen
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Unsicherheiten

Ergebnisse hängen entscheidend von jeweiligen EingabeAnnahmen der Klimagas-Konzentrationen ab.

Nicht-Berücksichtigung möglicher anthropogener
Einflussfaktoren: Aerosole, Ozonchemie

Nicht-Berücksichtigung natürlicher Einflüsse

Lediglich angenäherte Simulation des sehr komplexen
realen Klimasystems

Aussagekraft der Modelle umso geringer, je kleiner das
betrachtete Gebiet
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Zukunft der Energie
3.2 Klimaszenarien

keine Vorhersagen, sondern verschiedene Entwürfe
der Zukunft, die in sich konsistent, aber nicht
notwendig wahrscheinlich sind

Entwicklungskorridore

Ziel: Verantwortungsträger mit möglichen zukünftigen
Situationen konfrontieren
Salem
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Zukunft der Energie

IPCC: Erstellung verschiedener Szenarien mit sehr
detaillierten Storyboards

Kriterien: Bevölkerungsentwicklung, Effizienz der
Energienutzung, technologische Entwicklung
Abb. 12: Emissionsentwicklungen in den IPCC-Szenarien
(Quelle: Cubasch in Münchner Rück 2005, S. 65 nach IPCC 2001)
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IPCC-Szenarien:
Prognose einer
globalen Erwärmung
von 1,1 – 6,4 °C relativ
zur Situation 19801999 (IPCC 2007)

Abb. 13: Erwartete Änderung der
mittleren Lufttemperatur von
1961-1990 bis 2070-2100
Oben: A2 „regional-ökonomisch“
Unten: B2 „regional-ökologisch“
(Quelle: Von Storch in Gebhardt
et al. 2007, S. 254 nach
Danmarks Meteorologiske
Institut)
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Zukunft der Energie
3.3 Regionale
Klimamodellierung

Einbettung hoch auflösender regionaler Klimamodelle
in globale Klimamodelle

Detailuntersuchungen

Grundlagendaten für Hydrologen, Biologen,
Energietechniker, Medizinmeteorologen, Bauphysiker,
Katastrophenschützer, Agrarwissenschaftler….

Berücksichtigung globaler Informationen und lokaler
Gegebenheiten bei der Berechnung regionaler
Klimaänderungen
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Zukunft der Energie
3.3.1 Ergebnisse für Europa

regionale und saisonale Unterschiede (A1B)







Mittelmeerraum: Anstieg der Sommertemperaturen um mehr
als 2,5 °C
Mitteleuropa: Erwärmung weniger als 1,5 °C
Osteuropa: Erwärmung weniger als 1 °C
Wintermonate: Temperaturanstieg um etwa 1,5 – 2 °C von
Skandinavien bis zum Mittelmeer
Trend zur N-abnahme von bis zu 50 % im Mittelmeerraum in
allen Jahreszeiten
Abnahme der N in den Sommermonaten
höhere N in Winter und Herbst in weiten Teilen Europas
Salem
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Zukunft der Energie
3.3.2 Ergebnisse für
Deutschland: REMO
Abb. 14: Relative Termperaturänderung im Sommer (links) und Winter (rechts) für die Jahre
2071 – 2100 gegenüber 1961 – 1990 (Quelle: Hagemann, Jakob o.J., S. 7)
Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Abb. 15: Relative Niederschlagsänderung in Sommer (links) und Winter (rechts) für 2071 –
2100 gegenüber 1961 – 1990 (Quelle: Hagemann, Jakob o.J., S. 8)


Auswirkungen auf Waldbrandgefahr, Landwirtschaft,
Binnenschifffahrt
Auswirkungen auf Tourismus an Küsten und in den Alpen
Salem
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Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
4. MÖGLICHE
KONSEQUENZEN FÜR GEOUND BIOSSPHÄRE
Global Change: mit der Klimaänderung
zusammenhängende Veränderungen im sozialen,
ökonomischen und ökologischen Gefüge der Welt

(vgl. EMEIS 2000, S. 155)
 Weil die Menschheit und die gesamte Biosphäre abhängig
von günstigen Klimabedingungen sind, haben
Klimaänderungen z. T gravierende ökologische und
sozioökonomische Folgen
Salem
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Zukunft der Energie
4.1 Arktis
sensibelster Klimaindikator der Erde
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17.08. – 30.08.2008
Abb. 16: Arktische Eislandschaft (Quelle: www.awi.de)
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Klimaänderung
Anstieg der Oberflächentemperatur in der Arktis in den
vergangenen 56 Jahren 1,6°C (global: 0,4°C)
Abb. 17: Jährlich gemittelte
Lufttemperaturen nördlich
von 70°N für den Zeitraum
1948 bis 2003
(Quelle: www.awi.de)
Salem
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Zukunft der Energie

In den vergangenen 30 Jahren
hat das Packeis im Sommer 1/5
seiner Fläche verloren, die Dicke
des Meereises ist um 10 – 15 %
geschrumpft, in stark betroffenen
Gebieten um bis zu 40%

Nordpolarmeer könnte bis Mitte
des Jahrhunderts, spätestens bis
2080 im Spätsommer eisfrei sein

Antarktische Meereisbedeckung
hat leicht zugenommen

Ausgeprägte Variabilität, der
Trend ist sehr abhängig von den
betrachteten Zeitskalen
Abb. 18: Meereiskonzentration am 15. August
2004 und Meereiskanten am selben Tag 1998,
2002, 2003 (Quelle:www.awi.de).
Abb.
19: Änderungen des Eisvolumens in den vergangenen
Salem
50 17.08.
Jahren (Rekonstruktion)
– 30.08.2008 (www.awi.de)
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Folgen der Erwärmung





Häufigere Niederschläge zerstören Flechten
Eisbär auf Roter Liste bedrohter Tierarten
„neue“ Vogelarten und Insekten
Permafrostdegradation gefährdet Verkehrswege, Gebäude,
Pipelines
Freisetzung großer Mengen CH4 und CO2

Positive Effekte: verlängerte Schiffsaison, mehr
Baumbewuchs, ergiebigere Fischgründe

erleichterter Zugang zu arktischen Rohstoffen
(Gefahr: neue Umweltprobleme)
Salem
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Zukunft der Energie
4.2 Alpengletscher

Temperaturanstieg in den Alpen in doppelter Geschwindigkeit
Verschwinden vieler kleiner Gebirgsgletscher möglich
Viele Gletscher zerfallen vor Ort

Geo- und Ökosysteme nicht mehr im Gleichgewicht

steigendes Risiko an Naturgefahren: Steinschlag, Fels- und
Bergstürze, Murgänge, Lawinen

kurzfristig steigende Hochwassergefahr

langfristig sinkende See- und Grundwasserspiegel, Engpässe bei
Trink- und Brauchwasserversorgung


Abb. 20: Gletscher in den Alpen (Quelle: BMU 2007, S. 1)
Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
maximale Ausdehnung der
Gletscher nach der „kleinen Eiszeit“
1850
 50% Verlust bis 1975
 durchschnittlich 1% pro Jahr
zwischen 1975 und 2000
 2003: Verlust von 8% des
verbliebenen Eises
Salem
17.08. – 30.08.2008
Quelle: Braun, Weber in BMU 2007, S. 53

Abb. 21: Vernagtferner-Gletscher
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
4.3 Meere und Küsten

Thermische Trägheit der Ozeane trägt zur Persistenz des
Klimasystems bei
Transport großer Mengen Wärme und Bewegungsenergie
Stoffspeicher, v. a. für Kohlenstoff
Wirtschaftliche Aktivitäten des Menschen an den Küsten

Steigende Gefahr von Sturmfluten an der Nordsee




Mensch muss Besiedlung an der Küste anpassen
Salem
17.08. – 30.08.2008
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Zukunft der Energie
Wattenmeer


Rückzug des Schlickwatts
Planktonproduktion
Abb. 22: Die Pazifische Auster
überwächst die
Miesmuschelbänke
(Quelle: www.awi.de)

Abb. 23: Das Sylter Wattenmeer (Quelle: www.awi.de)
Das flache Wattenmeer reagiert äußerst sensibel auf den
Klimawandel und die dadurch höheren Wasserstände
Salem
17.08. – 30.08.2008
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Zukunft der Energie
Anstieg des Meeresspiegels

Schmelzen aller kontinentalen Gletscher:
Meeresspiegelerhöhung um einen halben Meter

Schmelzen des grönländischen Eisschildes:
Meeresspiegelanstieg von sieben Metern

völliges Abschmelzen des grönländischen Inlandeises und der
Eiskappe der Antarktis: Meeresspiegelanstieg um 70 Meter

Schneefall in der Antarktis würde bei globalem Temperaturanstieg
von 3°C nach dem 21. Jahrhundert nicht mehr ausreichen, den
Anstieg des Meeresspiegels zu kompensieren

Klimaprojektionen: Meeresspiegelanstieg von 10 - 90 cm
Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
4.4 Flora und Fauna

Klimawandel als eine Hauptbedrohung für die globale biologische
Vielfalt




Korallensterben
Mangrovenwälder und Salzmarschen durch Meeresspiegelanstieg
bedroht
Tundren- und Gebirgsökosysteme stark gefährdet
Ausbreitung von Krankheitserregern

Verschiebung der Verbreitungsgebiete von Arten polwärts und in
höhere Lagen, Einengung des Areals von Hochlagenspezialisten

Veränderungen im Jahresrhythmus von Tieren und Pflanzen

Verlängerung der Vegetationsperiode (seit 1950 um zehn Tage)

früherer und
Salem
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längerer Pollenflug
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Naturschutz als Klimaschutz

effektiver Naturschutz als Beitrag zur Abschwächung der
Klimaänderung




negative Effekte von Klimaschutzmaßnahmen



Hochwasser- und Küstenschutz
Sicherung der Wasserversorgung
Schutz des Menschen vor den Auswirkungen von
Extremereignissen und Naturkatastrophen
Wald- und Moorzerstörung für Anbau von Biofuels
Holzplantagen
CO2-Senken: Moore, Böden, Ozean, Wälder, Vegetation
Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
4.5 Folgen für den Menschen

weltweit : Zunahme der Naturkatastrophenschäden für
die Versicherungswirtschaft

Häufung von Wetterkatastrophen wie Stürmen,
Überschwemmungen, Unwettern, Hitzewellen,
Waldbränden

enorme wirtschaftliche Konsequenzen
Salem
17.08. – 30.08.2008
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Zukunft der Energie
Extremereignisse

kleine Verschiebung der
klimatischen Mittelwerte hat große
Wirkung für die
Überschreitungswahrscheinlichkeit
kritischer Schwellenwerte

größere Variabilität
=> höhere Wahrscheinlichkeit für
Extremwerte

Abb. 24: Zunahme von Mittelwert und Streuung
(Quelle: Berz in Münchner Rück 2005, S. 102)
„Was heute als Extremereignis gilt, wird schon bald
zur Normalität“ (MÜNCHENER RÜCK 2004, S. 97)
Salem
17.08. – 30.08.2008
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Zukunft der Energie
Beispiel Hitzesommer 2003



3,4 °C höhere Mitteltemperaturen (verglichen mit 1961-1990)
Waldbrände, Dürreschäden in der LW, Ausfälle in der
Flussschifffahrt, Engpässe bei der Stormversorgung
35 000 zusätzliche Todesfälle
Salem
Abb. 25: Hitzebelastungen 2003 (Quelle: Höppe in Münchner Rück 2005, S. 158f)
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Nahrungsmittel und Trinkwasser

Lebensmittelsicherheit





Trinkwasserqualität



Haltbarkeit von Lebensmitteln sinkt
steigende Gefahr von Missernten, Dürren
Reduktion der Pflanzenproduktivität und Erntemenge in heißen
Regionen der Erde, Hungersnöte
Verlust von Agrarland durch Bodenerosion und Desertifikation
chemische und biologische Eigenschaften abhängig von der
Wassertemperatur
Steigende Konzentrationen eingeleiteter Chemikalien bei
niedrigen Wasserständen
Trinkwasserverknappung in trockenen Regionen für
Bevölkerung und Landwirtschaft
Salem
17.08. – 30.08.2008
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Zukunft der Energie
Weitere Folgen der
Klimaerwärmung

milde Winter: mehr Sturmtiefs stoßen aufs Festland vor

Hitzefolgen: Gewitter, Hagel, Sturzfluten, Starkwinde

Hohe Temperaturen begünstigen die Übertragung von
Krankheiten

Thermische Umweltbedingungen

Luftschadstoffe, Luftqualität, Luftreinhaltung

Ozonabbau in der Stratosphäre: Zunahme der UV-Strahlung
Hohe Ozonwerte in heißen Sommern, Belastungen der
Gesundheit der Bevölkerung, der Land- und Forstwirtschaft

Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
5. ZUSAMMENFASSENDE
BETRACHTUNG
Eine Zunahme der globalen Mitteltemperaturen in der unteren
Atmosphäre und in den oberen Ozeanschichten durch den Einfluss
des Menschen über die Zunahme der Konzentrationen bestimmter
Spurengase ist nicht zu leugnen

Schwierigkeit, natürliche und anthropogen verursachte
Klimavariabilität zu trennen

Vielfältige Wechselwirkungen im Klimasystem erschweren
Erklärungen und Prognosen

Forschungsfeld Klimafolgenforschung: Folgen der Klimaänderungen
für das Leben von Mensch, Tier, Pflanze und die Lebensbedingungen
in den verschiedenen Lebensräumen der Erde

Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Ausblick
Der Klimawandel ist eines der drängendsten
Umweltprobleme unserer Zeit.
Es bedarf einer sachlichen wissenschaftlichen Diskussion
und einer integrativen und nachhaltigen nationalen und
internationalen Energie- und Klimaschutz-Politik, um
das eingesetzte Global Warming zu bremsen und
seinen Auswirkungen auf das System Erde
gegenzusteuern.
Salem
17.08. – 30.08.2008
Julia Hackenbruch
Zukunft der Energie
Quelle: www.meteoradar.ch
Vielen Dank für Eure
Aufmerksamkeit!!
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