AND / OR / VERSUS? Kommunikation und Marketing an Hochschulen Marcus Moser, Leiter Kommunikation UniBE Vorbemerkungen und Inhalt > > > > > > > > Dieser «Input» wird Ihnen präsentiert von der Universität Bern Der Redner gibt seine persönliche Meinung wieder. INHALT Kurzpräsentation Universität Bern Hochschulen und Kommunikation: Rahmenbedingungen Hochschulen und Marketing: Rahmenbedingungen Das Beispiel «Universität Bern» Positionen zur Diskussion mm / Suprio 2 Universität Bern > Die Universität Bern zeichnet sich aus durch internationale Spitzenleistungen in ausgewählten Forschungsbereichen, durch höchste Studier- und Lebensqualität und durch ein attraktives mit der Universität vernetztes Umfeld. > Bern ist eine Volluniversität mit acht Fakultäten und rund 160 Instituten. Ihre Wurzeln reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. mm / Suprio 3 Ein paar Zahlen... Studierende: 12‘056 Frauenanteil: 51% Anteil ausländische Studierende: 7.5% Vollzeitstellen: 3‘215 (davon Frauen: 1‘427) Abschlüsse: 1‘949 Budget: 598 Mio. Franken mm / Suprio 4 Organisation - Organigramm mm / Suprio 5 Studierende WS 2005/06 Total 12‘056 Studierende CETheol. RW 1'943 191 1'754 WISO MED 1'693 2'065 VET HIST HUM 2'383 mm / Suprio 1'607 420 NAT 2% 15% 17% 13% 3% 20% 14% 16% 6 Personal 2005 Total 3‘213 Vollzeitstellen Professor/innen 10% 312 271 1'226 Dozent/innen Assistent/innen 1'404 mm / Suprio übriges Personal 8% 44% 38% 7 Abschlüsse 2005 Total 1‘949 Abschlüsse 40 299 Bachelor 15% Master/Diplome 57% 490 Doktorate Habilitationen 1'120 mm / Suprio 25% 2% 8 Universitätsfinanzierung 2005 Total 598.2 Mio. Franken 136.3 Kanton 43% Bund 12% IUV-Beiträge 11% 260.0 24.7 Dienstleistungen 6% Diverses (inkl. Kollegiengelder) 4% 38.4 68.1 70.8 mm / Suprio Drittmittel 23% 9 Universitätsausgaben 2005 Total 598.2 Mio. Franken 106.4 Personal Sachmittel 130.8 22% 361.0 Beiträge mm / Suprio 60% 18% 10 Anteil Kantonsbeitrag und Drittmittel an Gesamtausgaben (in %) 80 70 60 Anteil Kanton an Uniausgaben (in %) 50 40 30 Anteil Drittmittel an Uniausgaben (in %) 20 10 0 1981 mm / Suprio 1991 2001 2005 11 Hochschulen und Kommunikation Rahmenbedingungen / Entwicklungen > > > > > 1990er Jahre: Primat (Wissenschafts-)Kommunikation — Zielgrössen: Gesellschaft und Politik GRUND: Die Informationsgesellschaft fordert (auch) von Bildungsinstitutionen neues Legimitationsverhalten Life- / Bioscience berührt Lebensnerv; verbreitete Skepsis Wissenschaft muss sich gegenüber der Öffentlichkeit (Stimmbürger!) legitimieren FOLGE: Diverse (neue) Kommunikations- und Dialogformen: Wissenschaftscafés, Festivals, Roadshows, Tage der offenen Türen usw. mm / Suprio 12 Hochschulen und Kommunikation Rahmenbedingungen / Entwicklungen > > > > > > > Ende 90er Jahre: Ökonomische Krise und Subsystem Journalismus: Anzeigeneinbruch Einschränkung Wissenschaftsberichterstattung Tendenz zu tages- und themenaktuellem AgendaJournalismus mit Experteneinsatz Bevorzugung von «Starexperten» vs. «Fachexperten» Konzentration auf Medizin, Technik, Naturwissenschaft mit Quelle «Top-Journals». Restwissenschaft als Nebensache REAKTION: Wissenschaftskommunikation (interne Steuerung) statt Wissenschaftsjournalismus (externe Steuerung) mm / Suprio 13 Hochschulen und Kommunikation Rahmenbedingungen / Entwicklungen > Wissenschaft: Legitimationsdruck / Aufmerksamkeitsdefizit > > > > > > > > REAKTION: Ausbau der Kommunikationstellen Erprobung neuer Kommunikationsformen Überarbeitung Erscheinungsbilder (CD / CI) Verstärkung Dienstleistungen (intern / extern) Verstärkung Kommunikationstätigkeit (intern / extern) Systematische Betreuung wichtiger Bezugsgruppen In-House-Journalismus für bessere Breitenwirkung: «UniPress», «uniaktuell» mm / Suprio 14 Hochschulen und Marketing Rahmenbedingungen / Entwicklungen > > > > > 2000er Jahre: Neues Paradigma - Marketing — Zielgrösse: Erhöhung relativer Marktanteil GRUND: «Bologna» FOLGEN: — Verstärkte Autonomiebestrebungen der Hochschulen — CH-interne Verteilkonflikte / Neue Allianzen — Verschärfte Konkurrenz um (gute) Studierende und Dozierende — Uni-interne Verteilkonflikte Weitere Faktoren: — Abnehmender Finanzierungsgrad durch öffentliche Hand — Fachhochschulen als gleichwertiger Player im Inland Positionierung durch neue Strategie: — Marktorientierte Universitätsführung mm / Suprio 15 Hochschulen und Marketing > Neue Konfliktfelder: Ausbildung versus Fortbildung Normalstudiengänge versus Spezialstudiengänge Kampf um Erhöhung Ausbildungsbeiträge (Stimmbürger) > Anwendungsforschung versus Grundlagenforschung > Grenzen der Forschung (Stimmbürger) > Budgetverteilung Kommunikation / Marketing > > > > «Wahre Bildung» versus «Ware Bildung»? mm / Suprio 16 Kommunikation / Marketing >1990er+ Kommunikation >2000er+ Marketing >Management von >Marktorientierte Universitäts- Kommunikationsbeziehungen >Management des Legitimationsprozesses >Zielgruppen: —Intern - MA —Extern - allg. Bürger —Extern - Special Interests (Journalistinnen, Politiker, Wirtschaftsleute usw.) mm / Suprio führung >Management von Kundenbeziehungen (CRM) >Als funktionale Klammer zur Ausrichtung aller Teilstrategien (Personal-, F&E, Beschaffungs-, Qualitätsstrategie usw.) >Zielgruppe: —Kunden 17 Kommunikation / Marketing Universität Bern >KOMMUNIKATION >MARKETING >Rektorat >Zentrum Lehre >Abteilung Kommunikation >Institutionelle Ausprägung? >Unterstellung; Rektor >Unterstellung: VR Lehre >OFFEN: >Schnittstelle zu Marketing? >Weisungsrechte? OFFEN: >Schnittstelle zu Kommunikation? >Weisungsrechte? >Budget? >Budget? mm / Suprio 18 Organisation - Organigramm mm / Suprio 19 Kommunikation / Marketing AND / OR / VERSUS? > > > > > > > AND? Das wissenschaftliche System braucht die Legitimation der Bürger Legitimation entsteht primär durch Kommunikation, nicht durch Marketing Lehre und Forschung sind (auch) kulturelle Tätigkeiten, die nicht nur Marktgesetzen zu genügen haben Kommunikation immer, Marketing wo sinnvoll und bezahlbar Die Trennung der Systeme erhöht die Glaubwürdigkeit der Akteure System von «Checks and Balances» ist für Organisation fruchtbar mm / Suprio 20 Kommunikation / Marketing AND / OR / VERSUS? > OR? Marketinghegemonie: Kommunikation ist Teil des Marketings und wird integriert? One voice, one message, one toolbox and one budget:Folgen? Im Fall von Mittelknappheit: Primat der Kommunikation? > > VERSUS? Ausdruck von Führungsproblemen > > > mm / Suprio 21 Kommunikation / Marketing AND / OR / VERSUS? > Mögliche Fragen: Kann durch Marketing die Legitimation des Wissenschaftssystems insgesamt gestärkt werden? > Ist es sinnvoll, Marketing und Kommunikation in verschiedenen Organisationseinheiten unterzubringen? > Was ist bei knappen Mitteln zu bevorzugen: Kommunikation oder Marketing > mm / Suprio 22