Delirantes Syndrom

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Delirantes Syndrom
Der Begriff Delir
► Delir
(lat.: delirare → verrückt sein)
► Im Praxisalltag werden die Begriffe „akutes
hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS)“
oder „akute Verwirrtheit“ verwendet.
August 2007
Delirantes Syndrom
Sibylle Kathriner HöFa 1 Palliative Care
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MERKE!
► Verwirrtheit
ist eine unspezifische
Beschreibung für Orientierungsstörungen,
Aufmerksamkeitsstörungen,
Wahrnehmungsstörungen,
Gedächtnisstörungen und
Sekundärsymptome wie Reizbarkeit,
Ratlosigkeit, Aggressivität.
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Definition des deliranten Syndroms
► Ätiologisch
verschiedenes, aber klinisch
einheitliches Bild mit einsetzender
Verwirrtheit sowie Störung von Bewusstsein,
Auffassung, Gedächtnis, Affekt und Antrieb.
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Assessment
► Ohne
Assessment werden delirante
Episoden leicht übersehen und zu spät
behandelt.
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Behandelbar und reversibel
► Ein
delirantes Syndrom ist ein
vielschichtiges, verwirrendes und sehr
häufiges Bild in der Palliativmedizin.
► Das delirante Syndrom kann im Gegensatz
zur Demenz medikamentös gut behandelbar
und reversibel sein.
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Tritt ein delirantes Syndrom in
der Endphase auf, ist dies oft
ein Anzeichen des kommenden
Todes.
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Ursachen
► Elektrolytverschiebungen
► Mangelerscheinungen
► Infekte
► Entzug
► Psychische
Stresszustände
► Hirnveränderungen
► Medikamente oder therapiebedingte
Faktoren
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Negativ beeinflussende Faktoren:
► volle
Blase, Harnretention oder volles Rektum
► Schmerzen, Nausea, Pruritus
► unbequeme Lagerung
► Immobilisation
► Verlassen der gewohnten Umgebung
► Änderung der Bettstellung oder Zimmerwechsel
► Schlafmangel
► erschwerte Orientierungsmöglichkeiten
► ungeklärte Familienangelegenheiten
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Folgendes Vorgehen ist für eine
adäquate Behandlung nötig:
► Anamnese
► körperliche
Abklärung
► Überprüfung der Laborwerte
► Differenzialdiagnose zwischen Verwirrtheit,
Depression, Demenz, Angst,
Schmerzepisoden ist zu stellen
► Überprüfung der aktuellen Medikamente
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MERKE!
► Bei
sterbenden Patienten ist die Behandlung
einer kognitiven Störung oder eines
deliranten Syndroms anders zu beurteilen
als zu einem früheren Zeitpunkt.
► Im Vordergrund stehen keine aufwändige
Diagnostik oder belastende Therapien.
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Pflegerische Intervention bei Unruhe
und Verwirrtheit
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Patient mit Respekt behandeln
keine Zwangsmassnahmen
Angehörige in die Pflege einbeziehen
vertraute Umgebung und Beziehungen schaffen (Bezugspersonenpflege)
basale Stimulation
Validation
sich Zeit nehmen; in Ruhe arbeiten
den Patienten nach Möglichkeit nicht allein lassen
Überstimulierung vermeiden
sanfte Berührungen
nachfragen, wo Unruhe verspürt wird, um die Hände dorthin zu legen
angenehmes Licht, evtl. Musik
Mobilisation fördern
Lavendelöl-Kompressen auf den Solarplexus auflegen
Körperwaschungen mit Lavendelwasser
Orientierung geben
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Medikamentöse Behandlung
Hilfreich kann die Frage sein: Wer hält die Unruhe nicht
aus?
► Erste Wahl sind Neuroleptika wie z.B. Haloperidol (Haldol).
► Bei ausgeprägter Angst als Begleitsymptom eignet sich der
Einsatz von Benzodiazepinen, z.B. Lorazepam (Temesta).
► Bei grosser Belastung sind stärker sedierende Neuroleptika
wie Levomepromazin (Nozinan) angebracht.
► Für stärkere Sedierung eignet sich Midazolam (Dormicum)
als s.c. oder i.v. Infusion.
► Steroide (Dexamethason) können bei Hirnmetastasen sehr
wirkungsvoll sein.
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Zusammenfassung
► Prävention
durch:
1. Assessment
2. Erfassen von Risikopatienten und
Risikosituationen
► Vermeiden/Ausschalten von Ursachen
(treatment)
► Allgemeine, nicht medikamentöse Massnahmen
► Medikamentöse Massnahmen zum Management,
wenn nötig.
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Literatur
► Flieder
M.; Jansen J. (2006): Praxishandbuch
Palliativpflege und Schmerzmanagement, Forum
Verlag Herkert GMBH
► Knipping C. (2006): Lehrbuch Palliative Care,
Huber Verlag
► Pschyrembel (1998): Walter de Gruyter
► Weiterbildungsprogramm (2006-2007) Unterlagen: Internationaler Universitätslehrgang
am IFF. Wien
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