Thermische Struktur

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Thermische Struktur
am Baikal-Rift
Gregor Golabek
Messung des Wärmeflusses
dT
q  k 
dz





q – Wärmefluss
k – Wärmeleitfähigkeit
→ wird im Labor an Proben vom Messort bestimmt
dT/dz –Temperaturveränderung mit der Tiefe
→ mittels mehrerer Thermistoren gemessen
Wasser: Messungen bis etwa in 20m Tiefe am Seegrund
Land: Messungen in Bohrlöchern in Tiefen von 0,3-5km
aus: Lowrie, 1997
Messung des Wärmeflusses
© Uni Bremen
Wärmefluss aus der Erde
Mittlerer Wärmefluss:
global: 87 mW/m2
Kontinente: 65 mW/m2
Ozeane: 101 mW/m2
Der Baikal-Rift
Wärmefluss am Baikal-Rift:
„Hintergrund“: 50-70 mW/m2
Anomalien: 100 mW/m2
Extrem: 1000-8000 mW/m2
aus: Lysak & Sherman,2002
Wärmefluss am Baikal-Rift
aus: Poort et al., 1998
Wärmefluss entlang des NBB-Profils
aus: Poort et al., 1998
Aufwölbung der Asthenosphäre

Lithosphärendicke mittels seismologischer und gravimetrischer Methoden
bestimmt zu:
200km unter dem Sibirischen Kraton
160-175km unter dem Trans-Baikal-Faltengürtel

Verjüngung der Krustenmächtigkeit auf 35-37km unter dem Baikal-Rift
Vergleich: Sibirischer Kraton: 40km Krustenmächtigkeit
Umgebende Faltengebirge: 45km Krustenmächtigkeit

Ergebnis:
→ Kruste unter dem Baikal-Rift von der Dehnung kaum betroffen
→ Wärmefluss dürfte kaum beeinflusst werden

Geringe Breite der Anomalien (~3km) deutet auf Tiefe der Wärmequelle von
nur 300m hin
→ inkonsistent mit tiefer Wärmequelle
→ kein geophysikalischer Hinweis auf oberflächennahe Diapire
Aufwölbung der Asthenosphäre
160-175km Lithosphäre
~40km Kruste
aus: Poort et al., 1998
Asthenosphäre
Abhängigkeit Tiefe-Wärmestrom
Abstand [km]
Wärmefluss am Baikal-Rift

Idee:
Umverteilung des Wärmeflusses durch topographisch
angetriebene Wasserzirkulation in der oberen Kruste
Was muss bei Modellierung berücksichtigt werden?
→ Sedimentverfüllung von 4-7km Mächtigkeit innerhalb
ider letzten 5Ma und Wassertiefe von 1,6km in Modell
imitaufgenommen
→ Rifting-Prozess muss Entstehung der Topographie
(~1700-2000m Höhe) um den Baikalsee berücksichtigen
→ hydraulische Durchlässigkeit der Sedimente und des
ikristallinen Fundamentgesteins muss bekannt sein

Darcy-Gesetz
1 dp
v  K 

rg dx



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
v - Geschwindigkeit des Wassers im Material
K - hydraulische Durchlässigkeit
r - Dichte des Materials
g - Schwerebeschleunigung (g=9,81m/s2)
dp/dx - Druckänderung mit dem Ort
Wärmetransport durch Grundwasser
aus: Poort & Polyanski, 2002
Wärmetransport durch Grundwasser
aus: Poort & Polyanski, 2002
Wärmeflussumleitung
aus: Poort & Polyanski, 2002
Vergleich: Natur-Modell
aus: Poort & Polyanski, 2002
Hydraulische Durchlässigkeit
aus: Bear, 1972
Wärmetransport durch Grundwasser

laterale Umverteilung des Wärmeflusses von den höher gelegenen
Gebirgszügen zum Baikalbecken

Umleitung erhöht den Wärmefluss im Baikal-Becken um etwa 1525% und schwächt denjenigen im umliegenden Gebirge ab

größte Wärmeumverteilung findet in 1-2km Tiefe statt

gute Erklärung des hohen Wärmeflusses an den Flanken

Fliessgeschwindigkeiten von Durchlässigkeit des Materials und von
Steigung der Topographie abhängig

Oberflächennah:
~1-6 m/a an der östlichen Flanke
~4-24 m/a an der steileren westlichen Flanke
→ Gute Übereinstimmung mit Messungen der
Austrittsgeschwindigkeit an
i hydothermalem Schacht
(~1,06·10-6 m/s≈33 m/a)
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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