Lernortkooperation

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Lernortkooperation
Universität Freiburg
Andreas Grassi
Mandatierter Projektverantwortlicher Zentrum für Berufsentwicklung
07. April 2011
Eingangsrunde
Was verstehen Sie unter dem Thema „Lernortkooperation“?
Was interessiert Sie an diesem Thema?
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Lernortkooperation
Andreas Grassi
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Agenda
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Die berufliche Handlungskompetenz
Die drei Lernorte und ihre Aufgaben
Vorteile der trialen Berufsbildung
Nachteile und Probleme der trialen Berufsbildung.
Die vier Formen der Zusammenarbeit
Lernortkooperation bei der Erarbeitung der Bildungspläne
Lernortkooperation konkret – Bericht über ein (KTI-Forschungsprojekt)
Lernortkooperation – Problem erkannt
Diskussion
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen - Triplex
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernort
Berufsfachschule
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen - Ko-Re
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernort
Berufsfachschule
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Gesetzliche Grundlagen BBG
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernort
Berufsfachschule
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Lernort Betrieb – Lernen durch Teilhabe
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Ist seit jeher (Zeitalter der Zünfte) der Ort der beruflichen Bildung.
(Lernen ist immer an Orte gebunden).
Sicherung des beruflichen Nachwuchses.
Er schliesst den Lehrvertrag mit der/dem Lernenden ab.
Ist Vertragspartner und trägt somit Verantwortung für die Durchführung
der beruflichen Grundbildung.
Der Lernende verrichtet (produktive) Arbeit – learning by doing.
Vormachen – nachmachen. Lernen am Beispiel. Das „Singuläre“,
Situationsbezogene steht im Zentrum. Konkrete Wissensformen.
Viel implizites Wissen.
Bei der Arbeit im Betrieb müssen Lernende alle erworbenen
Ressourcen (Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen) bündeln.
Professionalität bei der Ausbildung variiert nach Betrieb und Branche.
Der Lernort Betrieb kann für die weitere Berufslaufbahn von Lernenden
prägend sein.
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Gesetzliche Grundlagen BBG
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernortkooperation
Lernort
Lernort
Berufsfachschule
Berufsfachschule
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Lernort Berufsfachschule
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Vorerst (vor ca 150 Jahren) als freiwillige Ergänzung des betrieblichen
Lernens (Zeichnen, Rechnen, Buchhaltung) in der Freizeit der
Lernenden (Abendkurse, Sonntagskurse)
Schrittweise als fester und damit obligatorischer Bestandteil der
beruflichen Grundbildung gesetzlich verankert. (siehe Gesetzliche
Grundlagen).
Ist in der Regel nicht Vertragspartner. Ausnahmen: Lernwerkstätten
und Schulortsprinzip in der Westschweiz.
Hat einen eigenständigen Bildungsauftrag (siehe Gesetzliche
Grundlagen).
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Lernort Berufsfachschule
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Bewusstes Aussetzen der „Zwänge“ des produktiven Handelns.
Künstliche, arrangierte Wirklichkeit. Zeit um über Dinge vertieft
nachzudenken und zu experimentieren. (Schule ist nicht „Ernstfall“).
Lernen durch kognitive Informationsaufnahme. Häufiges Schema:
Wissensdarbietung – Wissensaufnahme. Abstrakte Wissensformen
(Orientierungs- und Begründungswissen). Das „Reguläre“, das
„Objektive“ steht im Zentrum. Explizites Wissen steht im Zentrum.
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Gesetzliche Grundlagen Berufsfachschule
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Gesetzliche Grundlagen Berufsfachschule
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Diskussion
Rolle der Lehrpersonen an Berufsmatura-Klassen.
BM während der Ausbildung:
Lernende besuchen an Stelle der allgemeinbildenden Fächer (3
Lektionen) einen Tag den Unterricht in der Berufsmatura-Abteilung.
Frage:
Mit wem müssen BM-Lehrpersonen kooperieren?
BM nach dem Absolvieren der beruflichen Grundbildung – ein
geschlossenes System?
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernort
Berufsfachschule
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Lernort überbetriebliche Kurse
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Auch „dritter Lernort“ genannt. Als Ergänzung zum dualen System
allmählich eingeführt und in den Berufsbildungsgesetzen von 1963
(Einführungskurse) und 2002 (überbetriebliche Kurse) verankert.
Soll diejenigen Fähigkeiten und Fertigkeiten aufbauen, die im
betrieblichen Kontext nicht oder zu wenig systematisch ausgebildet
werden können.
Verantwortlich für Durchführung und Gestaltung der Kurse ist die
Organisation der Arbeitswelt OdA (frühere Bezeichnung
„Berufsverbände“).
Er kann auch als Bindeglied zwischen dem praktischen Lernen des
Betriebes und dem theoretischen Lernen in der Berufsfachschule
gesehen werden.
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Lernort überbetriebliche Kurse
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Systematisch gestaltete Interaktion von Theorie und Praxis, von
praktischem Handeln und systematischer Reflexion. Theoriewissen
wird für die Praxisreflexion nutzbar gemacht.
Die Lernziele sind in engem Zusammenhang mit den beiden andern
Lernorten definiert.
Er orientiert sich an den Anforderungen der betrieblichen Praxis und
kann als Lernunterstützung für die betriebliche Praxis gesehen werden,
trotz der oben genannten Nahtstellenfunktion.
Quelle: Goetze, Gonon, Gresele, Kübler, Landolt, Landwehr, Marty, Renold, Egger (2002):
Der dritte Lernort. Bern: hep-verlag.
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Gesetzliche Grundlagen überbetriebliche Kurse
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Berufliche Handlungskompetenz erlangen
Lernort
Betrieb
Berufliche
Handlungskompetenz
Lernort
überbetriebliche
Kurse
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Lernort
Berufsfachschule
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Diskussion
Wo sehen Sie Vor-, bzw. Nachteile im historisch gewachsenen triale
System in der beruflichen Grundbildung?
Was sind die Stärken, bzw. die Schwächen des Systems?
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Vorteile des trialen Systems der beruflichen Grundbildung
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Es wird „wirtschaftsnah“ ausgebildet, d.h. die berufliche Grundbildung
vermittelt die Kompetenzen, die in der Arbeitswelt nachgefragt sind.
Jeder Lernort hat spezifische, ihm zugewiesene Aufgaben und verfügt
über kompetente Ausbildnerinnen und Ausbildner.
Die Lehrbetriebe sind arbeitsmässig entlastet von
- der Einführung in die berufliche Grundbildung (üK)
- der Einführung in grundlegende Arbeitsmethoden und –strategien
- der Einhaltung der Vollständigkeit der praktischen Ausbildung
 Ergänzung zur beruflichen Praxis (üK)
- der Vermittlung der theoretischen Grundlagen der beruflichen
Praxis (Berufsfachschule, berufskundliche Fächer)
- der Vermittlung der allgemein bildenden Inhalte, die die Lernenden
als Privatpersonen und Staatsbürger benötigen. (Berufsfachschule
allgemein bildende Fächer)
- Lernende können sich, die für ihre Weiterbildung nötigen
Kompetenzen aneignen. (Berufsmittelschule)
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Vorteile des trialen Systems der beruflichen Grundbildung
•
•
Durch die Ausbildung an den drei Lernorten und das standardisierte
Qualifikations- verfahren ist eine Vergleichbarkeit des Ausbildungsstandards gegeben.
Die Ausbildung an den drei Lernorten wird von den Lernenden meist als
„abwechslungsreich“ empfunden. Drei Sichtweisen zu beruflichen
Handlungssituationen.
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Nachteile des trialen Systems der berufl. Grundbildung
•
Finanzieller und personeller Einsatz an drei Lernorten. Die OdA leisten
grosse Arbeit zur Aufrechterhaltung und Verbesserung des Systems.
•
Gefahr der Doppelspurigkeit und Widersprüche zwischen den Lernorten.
Mangelnde Konsistenz des Systems.
•
Qualität der Ausbildung ist von der Zusammenarbeit der drei Lernorte
mitbestimmt. Wer die Qualität der der schweiz. Berufsbildung steigern
will, muss die Zusammenarbeit der drei Lernorte verbessern.
•
Das System verlangt vom „schwächsten“ Glied (den Lernenden), den
Transfer und die Integration der an den drei Lernorten vermittelten
Inhalte.
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Das Transferproblem – die Transferleistung
Differenz
Lernsituation am
Lernort X
Anwendungssituation am Lernort Y
Transferleistung:
Überbrückung der
Differenz
Lerntheorie spricht von nahem, mittlerem und weitem Transfer
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Das Integrationsproblem – die Integrationsleistung
Ressource A
Vermittelt am Lernort X
Ressource B
Vermittelt am Lernort Y
Ressource C
Vermittelt am Lernort Z
Kompetenz um eine berufliche Handlungssituation zu meistern
Konkrete berufliche Handlungssituation
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Intensität und Form der Zusammenarbeit
•
Koexistenz: Die Lernorte funktionieren als in sich geschlossene Systeme –
mit je eigenen Zielvorgabe und einem je eigenen Prüfungswesen. Inhaltliche
Absprachen finden nicht statt. Die zeitlichen Anteile sind vorgegeben.
•
Koordination: Nur organisatorische Absprachen und gegenseitige Information
(z.B. zur Vermeidung von Doppelspurigkeiten); es finden wenig inhaltliche
Veränderungen statt, die Ausbildenden gestalten das Lernen in ihren
Bereichen ähnlich wie zuvor.
•
Kooperation: Inhalte und Durchführung sind enger aufeinander abgestimmt;
einzelne Elemente werden von den Partnern aufgenommen und in die
eigene Arbeit eingebaut.
•
Kollaboration: Gemeinsam Ziele/Aufgaben definieren und durchführen. Jeder
Partner ist auf den anderen bzw. dessen Beiträge angewiesen, um die Ziele
zu erreichen.
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KTI-Projekt 2000 – 2003 – die Projektziele
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•
Ausbildungsziele des Betriebs und der Berufsfachschule verknüpfen und
Lernfördermassnahmen optimieren.
Lernende, Ausbildende, Lernorte, Lernsituationen und Lernprozesse
vernetzen.
Neues Ausbildungskonzept für lern- und leistungsschwächere Jugendliche
entwickeln.
Betriebliche Ausbildner/innen erweitern ihre Kompetenz in der Lernförderung
und werden dabei aktiv von Lehrpersonen unterstützt.
Lehrpersonen lernen betriebliche Lehr- und Lernprozesse besser kennen
und stimmen ihren Unterricht darauf ab.
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Fragestellungen: Ausbildende
•
Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Lernorten und Ausbildenden
realisiert werden? (Schwierigkeiten und Lösungen)
•
Wie empfinden die Ausbildenden diese Zusammenarbeit? (Grad bzw. Form
der Zusammenarbeit >> Koordination, Kooperation, Kollaboration, Vor- und
Nachteile)
•
Geht die Zusammenarbeit nach Abschluss des Projektes weiter?
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Fragestellungen: Lernende
Bewirkt die Intervention…
• …eine höhere Lernmotivation im schulischen Unterricht und Einsicht, dass
die in der Berufsfachschule vermittelten Inhalte für die Arbeit im Betrieb von
Nutzen sind (motivationaler Aspekt)?
•
…verbesserte praktische und schulische Kompetenzen, d.h. Wissen und
Fähigkeiten beim Lösen beruflicher Aufgaben (leistungsmässiger Aspekt)?
•
…selbständiges, reflektiertes Vorgehen in der Schule und im Betrieb
(metakognitiver Aspekt)?
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Teilnehmende
Ausbildende und Lernende in Anlehren:
•
Coiffure (Orinad Look AG und Schule für Mode und Gestaltung, Zürich)
•
Holzbearbeitung (Lehrwerkstätten Bern und GIB Bern)
•
Metallbearbeitung (Lehrwerkstätten Bern und GIB Bern)
•
Verkauf (Centre d‘Orientation et de Formation Professionnelles Clarens und
Ecole Professionnelle de Montreux)
•
Küche (Migros und Centre d'Enseignement Professionnel Technique
Artisanal CEPTA, Genève)
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Prinzip des situierten und metakognitiven Lernens
(Perspektive der Lernenden)
•
•
•
Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten, die für berufspraktische Tätigkeiten
relevant sind und daher eine Sinn- und Zweckorientierung aufweisen.
Authentische, realitätsbezogene, relevante und daher motivierende
Lernsituationen.
Aufträge an die Lernenden werden über beide Lernorte verteilt (inkl. ABU);
die Lernenden sind an beiden Lernorten aktiv in Lernprojekte eingebunden.
>> Praxiswissen aus dem Betrieb wird zur Bearbeitung schulischer Aufgaben benötigt
>> Schulisches Wissen dient zur Lösung praktischer Aufgaben
•
Lerndokumentation über alle Lernorte (Ordner)
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Prinzip des situierten Lernens (Perspektive der Ausbildenden)
•
•
•
In der Vorbereitungsphase gemeinsam problemorientierte Lernprojekte
auswählen und entwickeln (1 Jahr).
Während der Durchführung (6 Monate) aktiv und regelmässig über die
Lernziele und die Wirksamkeit der umgesetzten Lernprojekte austauschen.
Zentrale Konzepte und Kernkompetenzen in vielfältigen schulischen und
betrieblichen Ausbildungskontexten vermitteln.
Leitfragen:
• Welche Kompetenzen muss eine Coiffeuse im ersten Halbjahr erwerben, damit sie im
Lehrbetrieb für die berufspraktische Arbeit eingesetzt werden kann?
• Welches Wissen und welche Fertigkeiten sind zentral und müssen im Unterricht der
Berufsfachschule erarbeitet werden?
• Welche Inhalte übernimmt der fachkundliche und welche der allgemein bildende
Unterricht?
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Forschungsmethoden und -instrumente
•
Quasi-experimentelles Design: Versuchsklassen mit vernetzter Lernförderung
und Kontrollklassen mit Standard-Unterricht (wo möglich)
•
Vortests:
- Intelligenz (RPM)
- komplexe Planungsaufgaben (Berufskontext, allgemeines Wissen)
•
Begleitende Erhebungen:
- Wöchentliche Kurzevaluation Motivation (EG und KG)
- Lernjournale Lernende und Ausbildende (EG)
- Transferaufgaben/Standortbestimmungen
•
Nachtests:
- Komplexe Planungsaufgaben (Berufskontext, Fachwissen)
- Gruppen-Interviews mit den Ausbildenden
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Ergebnisse: Lernortübergreifende Zusammenarbeit
•
•
•
•
•
Aufwand für Vernetzung ist sehr gross und erfordert grosse Bereitschaft zur
Zusammenarbeit. Im Betrieb dürfen Kosten-Überlegungen nicht im
Vordergrund stehen.
Vernetzung zwischen Berufsfachschule und Betrieb wurde von allen Teams
(D-CH) als gut gelungen beurteilt. Einschätzung: Mischung zwischen
Kooperation und Kollaboration.
Mehr gegenseitige Kontakte, auch ausserhalb der Lernprojekte; z.T. neues
Rollenverständnis und mehr gegenseitige Wertschätzung; gewisse
Kooperationen wurden nach Projektende beibehalten (weniger intensiv).
Vernetzung FKU mit Betrieb „einfacher“ als Integration/Vernetzung von ABU.
Die Verteilung von Aufgaben/Aktivitäten über alle Lernorte führte z.T. zu
zeitlichen Abstimmungsproblemen.[1]
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Ergebnisse: Lernortübergreifende Zusammenarbeit
Aus der Sicht der Ausbildenden…
• …stellten L. die Zusammenarbeit Schule-Betrieb fest und fühlten sich gestützt.
Sie erfuhren die Ausbildung als Ganzheit und erlebten alle Lernorte als
wesentlich.
• …sagten L., dass die Berufsschule für ihre Ausbildung wichtig sei und sie (auch
im ABU) nur Dinge lernten, die sie brauchen.
• …erschienen L. im Betrieb und in der Schule überdurchschnittlich motiviert,
interessiert und lernwillig.
• …machten L. spontan Bezüge zwischen Lernorten und Lernprojekten (Transfer)
• …verfügten L. über mehr praktische und theoretische Kenntnisse als L. mit
konventionellem Unterricht (Grund: Motivation)
• …wurden die Lernjournale als wichtiges Instrument zur Reflexion gesehen
(Coiffure vs. Holz/Metall)
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Ergebnisse: Motivation und Leistungen
•
Wöchentliche Motivationserhebungen: EG und KG zeigen keine
wesentlichen Unterschiede.
•
Interessante qualitative Beschreibungen von Lernfortschritten in den
Lernjournalen (insbesondere bei kontinuierlich kommentierten Journalen)
•
Leistungsdaten (komplexe Aufgaben): EG lösen die Aufgaben viel
erfolgreicher als KG (Punktetotal doppelt bis dreifach so hoch); Kommentare
zu den Lösungsstrategien sind schwierig zu interpretieren, tendenziell besser
bei EG (metakognitiv „aktivere“ Strategien)
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Zusammenarbeit der Lernorte heute
Tagung „Lernortkooperation konkret“ 21. Januar 2011 in Bern; ein
Gemeinschaftsprojekt PH Bern - EHB
Das Fazit: Lernortkooperation gelingt dann, wenn…
•
•
•
Die Organisation geklärt ist, d.h. jemand ist verantwortlich für einen
regelmässigen Austausch der Verbundpartner.
Informelle Strukturen aufgebaut werden. Kooperation lässt sich schlecht
vorschreiben  es braucht den Willen zur Kooperation.
Wenn die weichen Faktoren stimmen: Offenheit gegenüber den Partnern,
gegenseitige Akzeptanz.
Lernortkooperation ist ein Modell für Teamarbeit, und diese Fähigkeit wird
von den Berufslernenden heute verlangt.
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Zusammenarbeit der Lernorte heute
Interessante Projekte:
• Gesundheitsberufe Basel-Landschaft: Nehmen Berufsfachschule und üK
unter ein Dach.  Prinzip der örtlichen Nähe bestätigt sich auch
bei Grossunternehmen, die eigene üK durchführen.
• Projekt Sephir: Die webbasierte Arbeits- und Kommunikationsplattform
SEPHIR vereinfacht die Zusammenarbeit der drei Lernorte
(Lernortkooperation) in der beruflichen Grundbildung.
Aktuelle Anzahl SEPHIR-User ca. 6000
www.sephir.ch
• Instrumente, die Lehrortkooperation sicherstellen sollen:
- Lerndokumentation, die an allen drei Orten geführt und genutzt wird
- Planungs- und Rückmeldeinstrumente, die zwischen den Partnern
ausgetauscht werden.
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Fazit zu dieser Veranstaltung
1. Lernortkooperation geschieht nicht von allein.
2. Lernortkooperation erscheint oft aufwändig – Investition in eine
„ungewisse“ Zukunft.
3. Lernortkooperation ist sowohl eine Investition in die Lernenden
wie auch in die Ausbildnerinnen und Ausbildner.
4. Lernortkooperation ist eine Investition in die Qualität der
Berufsausbildung.
5. Lernortkooperation ist in ihrem Aufwand vergleichbar mit dem
fächerübergreifenden Unterricht an Berufsmaturitätsschulen.
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