Ergebnisbericht zum Thema Bedarf an Fremdsprachen im Bereich Tourismus erstellt nach 82 extensiven Interviews, durchgeführt in sieben europäischen Ländern von der Arbeitsgruppe “SLEST” im Rahmen des “Leonardo-da-Vinci”-Projektes Das vorliegende Projekt wird finanziert mit Unterstützung der Europäischen Kommission. Die Verantwortung für diese Publikation und die Copyrights liegen ausschließlich bei ihren Autoren. Die Kommission übernimmt keine Verantwortung für eine mögliche Verwendung der vorliegenden Informationen. Zusammenfassung der Interviews 35 30 1. In welchem Bereich sind Sie tätig? 25 20 15 10 5 0 Gesamtzahl Hotellerie Reisebüro Sonstige 2. Wie wichtig sind Fremdsprachen für Ihren Beruf? Welche Sprachen sind das und auf welchem Niveau beherrschen Sie diese? Englisch ist mit Abstand die erste Fremdsprache (hauptsächlich für berufliche Zwecke) Andere Sprachen: unterschiedlich von Land zu Land, wobei es sehr auf die Tätigkeit ankommt, sowie auf die Nachbarländer. Allgemein gilt: eine zweite Fremdsprache ist absolut unverzichtbar für Hotellerie und Reiseveranstalter; für Reisebüros ist eine zweite Sprache von geringerer Bedeutung. 3. In welchen Situationen benötigen Sie oder jemand in einer ähnlichen Position wie Sie die Fremdsprachen? Für Kontakte mit ausländischen Partnern ausländischen Institutionen und Unternehmen Kunden 4. Welche Sprachfertigkeiten benötigen Sie in erster Linie? (Angaben in %) 70 60 50 40 30 20 10 0 mündlich schriftlich übersetzen alle 5. Erwarten Sie eine fremdsprachliche Qualifikation von Ihren neuen Mitarbeitern? Wenn ja, auf welchem Niveau? Die Antworten fielen sehr unterschiedlich aus (zwischen “nein” und “durchaus ja”); besonders wichtig schienen die direkte Kontaktaufnahme in der Fremdsprache oder Erfahrungen im Ausland. Hotel: - Niveau in Englisch gut bis sehr gut (in Wort und Schrift) plus mindestens noch eine Fremdsprache (D/F/S) auf gutem Niveau Reisebüro: - Verstehen und Kommunizieren auf gutem Niveau (Englisch) - Bei leitenden Angestellten auch andere Sprachen 6. Setzen Sie bei Ihren Mitarbeitern eine offiziell bestätigte Sprachqualifikation voraus? Wenn ja, welches Zertifikat soll diese bestätigen? • Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Wenn ein Zertifikat erwünscht ist, wird eine international anerkannte Qualifikation - z.B. von einer Universität - bevorzugt. • Zertifikate werden allgemein begrüßt, aber nicht ausdrücklich verlangt. Die Kandidaten sollten aber ein gewisses Sprachniveau im relevanten Bereich mitbringen. 7. Welche Themenbereiche soll eine Fremdsprachenausbildung beinhalten? a) Fachvokabular (branchenspezifisch) b) Idiomatik c) Fertigkeit, über unterschiedliche Situationen zu diskutieren d) Kenntnisse über höfliche Umgangsformen in der Fremdsprache e) Marketing f) Kenntnisse über unterschiedliche Kulturen 8. Welche besonderen Schwierigkeiten haben Sie bei Ihrer ersten Fremdsprache? Die meisten Befragten gaben an, KEINE großen Probleme zu haben. Manche sehen sich mit Problemen konfrontiert, wenn… sie mit englischen Muttersprachlern kommunizieren, tauchen Probleme mit der Aussprache auf; Gesprächspartner zu schnell reden; beide Partner in einer Fremdsprache kommunizieren, ist das Gespräch leichter zu führen. 9. Welche Schwierigkeiten haben Sie bei Ihrer ersten Fremdsprache? (Angaben in %) 30 25 20 15 10 5 0 Fachsprache Idiomatik Aussprache Grammatik 10. Stellen die angegebenen Probleme ein Hindernis für die Kommunikation dar? Nur bei den Fremdsprachen, bei denen weniger Kenntnisse vorhanden sind Wenn der ausländische Gesprächspartner nicht mal ausreichend Englisch spricht (!) Auf einem höheren Niveau scheinen die Kommunikationsprobleme nicht zu existieren (eher auf der unteren Ebene im direkten Kundenkontakt!) 11. Hatten Sie persönlich in Ihrem Arbeitsumfeld interkulturelle Probleme? Alle gaben an, solche Probleme gäbe es selten, und wenn sie auftauchen, sind sie einfach zu lösen – vor allem in der Hotellerie. Manche angegebenen Probleme waren sehr situationsbezogen. 12. Können Sie sich an Situationen erinnern, in denen Ihre ausländischen Kollegen Kommunikationsschwierigkeiten hatten? Fast alle antworteten: nein! 13. Wie würden Sie das Fremdsprachenniveau von Beschäftigten in Ihrer Branche einschätzen? Die Antworten fielen je nach Land unterschiedlich aus: • Frankreich: alle gut • Deutschland: mindestens Englisch (sehr) gut • Italien: 80% Mittel- bis Unterstufe • Polen, Slowenien und Spanien: generell Mittelbis Oberstufe • GB: (siehe Kommentar) 14. Glauben Sie, dass in der Zukunft im Bereich Tourismus neue Berufe entstehen können? Wenn ja, welche? Revenue Manager Berater (allgemein) Guest Relation Manager Instant Service Manager Yield Manager Schöpfer neuer touristischer Angebote mit Internet verbundene Berufe