PPT - Nachhaltigkeits

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Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Soziodemographischer Wandel
in Städten und Regionen –
Entwicklungsstrategien aus
Umweltsicht
Vortag im Rahmen der Konferenz
Älter, weniger, weiter weg – Demographischer Wandel als
Gestaltungsaufgabe des Umweltschutzes
Berlin, 8. November 2006
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Projektziel
Gegenstand des Projektes ist die Ermittlung und
Abschätzung der Wirkungen des
demographischen Wandels auf die
Schutzgüter der Umwelt an sich sowie auf
umweltrelevante Aufgaben der öffentlichen
Daseinsvorsorge, insbesondere in den
Bereichen Siedlung, Verkehr und Infrastruktur .
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Methode
Demographischer Wandel
Wirkungsanalyse
Umwelt- und
raumordnungspolitische
Ziele
X
Handlungsempfehlungen
Daseinsvorsorge
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Raumtypen
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Demographischer Wandel
• Absolute Abnahme der Bevölkerung
(Schrumpfung) in Deutschland
• Veränderung der Altersstruktur der
Bevölkerung (Alterung)
• Veränderung der sozialen und kulturellen
Zusammensetzung der Gesellschaft durch
Migration aus dem Ausland
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Demographischer Wandel
• Bevölkerungsrückgang
• Bevölkerung in Deutschland
seit 2003 rückläufig
• niedrige und weiter sinkende
Fertilitätsrate
• steigende Lebenserwartung
• Geburtenstarke Jahrgänge
bekommen keine Kinder mehr
und werden alt –
Tendenz verstärkt sich!
• nicht durch Zuwanderung
kompensierbar
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Demographischer Wandel
• Alterung - Medianalter
• Beschleunigung
des Anstiegs
des
Durchschnittsalters bis 2020
• 2035: 50 % der
Deutschen sind
älter als 50
Jahre
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Demographischer Wandel
• Zunahme
kultureller Heterogenität
• Weitere Entwicklung der Zuwanderung
stark von politischen
Rahmenbedingungen abhängig
• Betroffen sind vor allem große Städte im
Westen
• Prognose: Situationen wird sich in
großen Städten im Osten an das
Westniveau angleichen
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Demographischer Wandel im Raum
Demographietypen
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
• Ziel: Erstellung eines Katalogs von
Handlungsfeldern mit vordringlichem
Handlungsbedarf.
• Formulierung von Annahmen zu
Wirkungszusammenhängen zwischen
– dem Soziodemographischen Wandel in Städten und Regionen
– seinen Wirkungen auf die staatlichen und kommunalen Aufgaben
der Daseinsvorsorge
– den hiermit verknüpften Umweltauswirkungen
• Zusammenfassende Bewertung der Risiken
und Chancen
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
• Fokussierung auf besiedelten Bereich
– Siedlung und Freifläche
– Mobilität
– Umweltbezogene Infrastruktur
• Schutzgüter entsprechend UVPRichtlinie/UVPG
• Schutzbelange: Eigenschaften, Bedeutungen
oder Wertigkeiten der Schutzgüter
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
Gesicherte Erkenntnisse zu den Wirkungen des
demographischen Wandels auf Umwelt,
nachhaltige Entwicklung und Raumstruktur
liegen nur in Teilbereichen vor.
Prognosen können nur unter großem Vorbehalt
angestellt werden.
Es besteht erheblicher weiterer
Untersuchungsbedarf.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
Für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und
Raumstruktur relevante Wirkungen ergeben
aber im Wesentlichen aus dem zu erwartenden
Bevölkerungsrückgang und aus
Wanderungsbewegungen.
Alterung und zunehmende kulturelle
Heterogenität sind in der Bedeutung ihrer
Wirkungen vermutlich nachrangig.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
Das Ausmaß der Wirkungen des
demographischen Wandels auf Umwelt,
nachhaltige Entwicklung und Raumstruktur ist
in Relation zu den Wirkungen anderer mittelund langfristiger Trends wie
technologischer Fortschritt, wirtschaftliche und
politische Globalisierung, globale
Ressourcenverknappung oder Klimawandel
zu setzen. Häufig sind deren Effekte von
größerem Ausmaß.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Chancen und Risiken
Schrumpfung
Einer möglichen Verbesserung der
Immissionsbelastungen und der
Freiraumqualität in Schrumpfungsgebieten steht
eine Verschlechterung der Energie- und
Ressourceneffizienz von Gebäude- und
Siedlungsstrukturen entgegen.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Chancen und Risiken
Siedlungsentwicklung
Eine weiterhin disperse Siedlungsentwicklung
auch in Schrumpfungsgebieten reduziert die
durch Bevölkerungsrückgang zu erwartenden
entlastenden Effekte und verschärft die
Probleme der Aufrechterhaltung der Versorgung
mit netzgebundener Infrastruktur.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Chancen und Risiken
Verlagerung der Belastungen
Entlastung in Schrumpfungsgebieten ist nicht
automatisch mit Entlastung in der
bundesdeutschen Gesamtbilanz gleichzusetzen;
vielmehr ist zu beachten, dass durch die
Migration von Schrumpfungs- in
Wachstumsgebiete viele Belastungen lediglich
verlagert und ggf. sogar vergrößert werden.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Chancen und Risiken
Anhaltender Verbrauch
In sich stabil entwickelnden bzw. wachsenden
Räumen ist nach wie vor mit einem nicht den
Zielen der Nachhaltigkeit entsprechenden
Energie-, Ressourcen- und Flächenverbrauch zu
rechnen.
Die Entlastungseffekte in Schrumpfungsräumen
können nur sehr begrenzt zur Kompensation
dieser Belastungen herangezogen werden.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Chancen und Risiken
Planung
Um die sich aus dem demographischen Wandel
ergebenden Chancen für die Umwelt zu nutzen,
insbesondere aber auch um Fehlinvestitionen in
der öffentlichen Daseinsvorsorge zu vermeiden,
ist eine planerische Begleitung von
Entwicklungsmaßnahmen in stärkerem Maße als
bisher erforderlich.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Fazit: Thesen (1)
Über den für die Untersuchung gewählten zielund handlungsorientierten Ansatz lässt sich die
Thematik erschließen, gleichzeitig werden
dadurch jedoch auch große Lücken bei der
empirischen Erkenntnisgrundlage offenbar.
Die im Rahmen dieses Forschungsvorhabens
getroffenen Aussagen sind daher unter den
Vorbehalt der empirischen Überprüfbarkeit zu
stellen.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Fazit: Thesen (2)
Bevölkerungsrückgang und demographischer
Wandel sind kein Anlass, in den Anstrengungen
zur Durchsetzung von Umwelt- und
Nachhaltigkeitszielen nachzulassen.
Eine politische und planerische Begleitung ist im
Gegenteil um so notwendiger, um Problemen
der Ressourceneffizienz und infrastrukturellen
Tragfähigkeitsproblemen vorzubeugen.
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Fazit: Thesen (3)
• Die Bewältigung des demographischen
Wandels ist eine Querschnittsaufgabe!
– Überprüfung aller Programme und Strategien der
öffentlichen Daseinsvorsorge auf ihre Vereinbarkeit
mit der zu erwartenden demographischen
Entwicklung
– Zusammenarbeit öffentlicher und privater
Institutionen aus unterschiedlichen Bereichen und
über territoriale Grenzen hinweg
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.
Weberplatz 1
01217 Dresden
Tel: 0049-351-4679-217
Fax: 0049-351-4679-212
www.ioer.de
Bearbeitung:
Prof. Dr. Dr. h. c. Bernhard Müller [email protected]
Dr. Monika Meyer-Künzel [email protected]
Dipl.-Ing. Ansgar Rudolph [email protected]
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
• Liste der Schutzgüter und Schutzbelange (1)
Schutzgut Mensch (M)
•
Gesundheit (M1)
•
Freizeit und Erholung (M2)
Schutzgut Flora, Fauna, Biodiversität (FFB)
•
Vorkommen Tier- und Pflanzenarten, insb. seltene und bedrohte Arten
(FFB1)
•
Lebensräume von Tieren und Pflanzen (FFB2)
•
Biotopverbundsystem, Zusammenhang der Lebensräume (FFB3)
Schutzgut Boden (Bo)
•
Natürliche Bodenfunktionen (Bo1)
•
Archivfunktion und Seltenheit von Böden (Bo2)
Schutzgut Wasser (Wa)
•
Grundwasser: Grundwasserdargebot, -menge, -spiegel (Wa1)
•
Grundwasser: Grundwasserqualität, Grundwassergeschütztheit (Wa2)
•
Oberflächengewässer: Wasserqualität (Wa3)
•
Oberflächengewässer: Naturnähe, Struktur, ökologisches Potenzial (Wa4)
•
Hochwasserschutz, Wasserrückhaltung (Wa5)
•
Trink- und Brauchwasserversorgung (Wa6)
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Wirkungsanalyse
• Liste der Schutzgüter und Schutzbelange (2)
Schutzgut Klima/Luft (KL)
•
Klimaschutz und Luftqualität (KL1)
•
Klimarelevante Freiräume (KL2)
Schutzgut Landschaft (La)
•
Eigenart, Vielfalt und Schönheit der Landschaft, Landschaftsbild (La1)
•
Landschaftszerschneidung, Zersiedelung (La2)
•
Naturnahe Landschaftsräume (La3)
Schutzgut Kultur- und Sachgüter (KS)
•
Bau- und Kulturdenkmale (KS1)
•
(Historische) Kulturlandschaften und Kulturlandschaftselemente (KS2)
•
Sachgüter (KS3)
Schutzgutübergreifend
•
Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr (SGÜ1)
•
Umweltbelastungen aus diversen Emissionsquellen (SGÜ2)
•
Verkehrsbedingte Umweltbelastungen (SGÜ3)
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Entwicklung der
Infrastrukturkosten
Modellberechnung für die Region Havelland-Fläming
Quelle: Siedentop, S. et al. Siedlungsentwicklung und Infrastrukturfolgekosten – Bilanzierung und
Strategieentwicklung. Abschlussbericht, hrsg. v. Bundesamt f. Bauwesen u. Raumordnung, Bonn 2006
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung
Siedlungsentwicklung und
Wasserversorgung (Fallbeispiel)
Einwohnerzahl und Wasserversorgungsinfrastruktur in Frankfurt (Oder)
Index 1994-2004; 1994 = 100
180,0%
Einwohner im Versorgungsgebiet
160,0%
Kapazität der Wasserwerke
Personal
Länge Trinkwasserrohrnetz
140,0%
Länge Kanalnetz Abwasser
120,0%
100,0%
80,0%
60,0%
40,0%
1994
1996
1998
2000
2002
Jahr
Datenquelle: FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH, URL: http://www.fwa-ffo.de/
Dr. Ing. Monika Meyer-Künzel
2004
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