Harmonisierung der Lehrdiplom-Kategorien für die Vorschul

Werbung
Die Pädagogischen Hochschulen –
Handelnde oder Verhandelte?
Hans Ambühl, Generalsekretär EDK
FORUM Lehrerinnen- und Lehrerbildung | Lenzburg | 27. April 2010
Übersicht
1. Entwicklungskontext Tertiarisierung
2. Rechtliche Axiome
3. Rahmenbedingungen in Politik, Medien und Institutionen
4. Motto: «Dranbleiben!»
5. ...und darüber reden: Kommunikation
Lenzburg | 27. April 2010
1.1 Bildungspolitische Ziele der Tertiarisierung
• Späterer Berufswahlentscheid  Verbesserte Rekrutierung
• Allgemeinbildung auf Stufe der gymnasialen Maturität als
Voraussetzung
• Verbesserung der Berufsausbildung durch eine starke
Orientierung an der Berufspraxis in der sich verändernden
Schule
• Verstärkung des Wissenschaftsbezugs
• Nutzung von vertikaler Durchlässigkeit und Modularisierung
• Berufliche Freizügigkeit: Mobilität national und international
• Attraktivität im Vergleich zu konkurrierenden tertiären
Ausbildungen
Lenzburg | 27. April 2010
1.2
In der Summe dessen, was wir vom Prozess der Tertiarisierung
der Lehrerinnen- und Lehrerbildung bislang wissen, und
gemessen an den seinerzeitigen Anfeindungen ist heute eine
durchaus positive erste Bilanz erlaubt. Doch darüber hört man
nicht viel. Ob die Lehrerinnen- und Lehrerbildung eine politische
Tabuzone bleibt, gerade weil sie, in den Worten von Moritz Arnet,
«die strategische Herausforderung der Bildungspolitik» darstellt?
Lenzburg | 27. April 2010
1.3
Die positiv verstandene Akademisierung der Lehrerinnen- und
Lehrerbildung war ein konstitutives Axiom der Tertiarisierung.
Die Auseinandersetzung darüber wurde jedoch aufgrund der
politischen Anfeindungen, welche vorrangig mit dem negativ
konnotierten Begriff der «Verakademisierung» als einem Verlust
des Praxisbezugs argumentierten, ausgesprochen defensiv
geführt. Das bleibt gleichsam am Produkt aufzuarbeiten und stellt
eine Herausforderung für lange Jahre dar.
Lenzburg | 27. April 2010
2.1
Die besondere Verantwortung der Bildungsbehörden für die
Lehrerinnen- und Lehrerbildung, ihr Interesse an
bildungswissenschaftlichen Erkenntnissen und ihr Bedarf nach
pädagogischen Dienstleistungen konditionieren ihr Verhältnis zu
(den) Pädagogischen Hochschulen in besonderer Weise.
Deswegen aber muss dieses Verhältnis nicht pervertiert, müssen
die je spezifischen Rollen der Partner nicht diskreditiert sein.
Lenzburg | 27. April 2010
2.2 Drei Rechtskreise sind für die Lehrerinnen- und
Lehrerbildung sowie deren Institutionen massgeblich:
a)
das Recht des Trägers (Kanton oder Konkordat)
b)
das schweizerische Hochschulförderungs- und
koordinationsrecht (Bund und Kantone > Schweizerische
Hochschulkonferenz; IUV und FHV)
c)
das schweizerische Diplomanerkennungsrecht
(Schulkonkordat der Kantone >
Diplomanerkennungskonkordat samt Vollzugsrecht)
Lenzburg | 27. April 2010
a) das Recht des Trägers
 konstituiert und finanziert die Institution, regelt ihre
Governance, erteilt ihr den Leistungsauftrag
b) das schweizerische Hochschulförderungs- und
koordinationsrecht
 akkreditiert und subventioniert die Hochschulinstitutionen,
gewährleistet deren interkantonale Mitfinanzierung
c) das schweizerische Diplomanerkennungsrecht
 definiert die Anforderungen an die Ausbildungen und
anerkennt die Ausbildungsabschlüsse, welche landesweit zur
Ausübung des Lehrberufs befähigen
Lenzburg | 27. April 2010
2.3
Die Frage nach dem «Was?» ist von den verantwortlichen
Bildungsbehörden zu beantworten. Die Frage nach dem «Wie?»
von den hierfür verantwortlichen Hochschulen, und zwar in einem
umfassenden Sinne; auch hierbei gibt es wesentliche Aufgaben,
die nach Zusammenarbeit rufen oder einer eigentlichen
Koordination bedürfen. Die rechtlichen Axiome sind auch
wegleitend für die Kommunikation.
Lenzburg | 27. April 2010
3.1
Die politischen Rahmenbedingungen sind anspruchsvoll.
Schul- und Bildungspolitik hat auch auf gesamtschweizerischer
Ebene ihre (partei)politische «Unschuld» verloren. Die hohe
Bedeutung von Bildung für die Gesellschaft und den einzelnen
Menschen werden vermehrt erkannt, mit dem öffentlichen Gut
Bildung wird gerechnet. Der (partei)politische Diskurs seinerseits
fokussiert stark auf Erziehung und die Rollen von Familie und
Staat.
Lenzburg | 27. April 2010
3.2
Die medialen Rahmenbedingungen sind nicht minder
schwierig: vgl. Punkt 4 der Atelier-Thesen. Die Qualität der
transportierten Information ebenso wie der journalistischen
Aufarbeitung und Reflexion hält in keiner Weise Schritt mit
Ausmass und Tempo der Informationsflut.
Lenzburg | 27. April 2010
3.3
Die institutionellen Rahmenbedingungen im Inneren sowie
untereinander kennen Sie besser als ich. Die Funktion der
Expertise zeigt sich gewissermassen zwangsläufig in pluraler
Kommunikation (vgl. Punkt 6 der Atelier-Thesen). Von aussen fällt
indes der stark durch Besitzstand und Status geprägte Habitus
der einzelnen Hochschultypen und ihrer Vertreter auf.
Lenzburg | 27. April 2010
4.1
Trotz dieser teilweise unvorteilhaften Rahmenbedingungen bzw.
gerade ihretwegen heisst das Motto in der Sache wie für den
Diskurs: «Dranbleiben!»
Lenzburg | 27. April 2010
Beitrittsverfahren HarmoS
Bezug zur Wohnbevölkerung
Anteil dieser Kantone an der
schweizerischen Wohnbevölkerung
Lenzburg | 27. April 2010
(Schlagzeilen vom 16. April 2010)
Lenzburg | 27. April 2010
5.1
Die Stimme der Pädagogischen Hochschulen ist im
bildungspolitischen Diskurs erforderlich: ihre Expertise generell,
wobei die jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkte in Lehre und
Forschung vermehrt zur Geltung kommen dürften; ihre besondere
Kompetenz in Fragen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung, der
Unterrichtsentwicklung und Fachdidaktik. Auch sollten die PH’s
aktiv mitwirken am Diskurs über den Lehrberuf, seine Attraktivität
und Selektion.
Lenzburg | 27. April 2010
5.2
Die Zielgruppen dieser Kommunikation sind vielfältig. Es geht
nicht nur um Medien und Öffentlichkeit. Vielmehr ist vermehrt
eine Kommunikation an Zielguppen gefragt, beispielsweise: an
die Politik (EDK und Bund) hinsichtlich der Entwicklung der drei
für die PH’s relevanten Rechtskreise; an die Gymnasien
(Rektorate, Lehrende, Lernende) hinsichtlich Relevanz,
Anspruchsniveau und Attraktivität der Studiengänge für den
Lehrberuf; an die interessierte Öffentlichkeit (ausgewählte
Medien, Verbände, Parteien) hinsichtlich Wirkungen der
tertiarisierten Lehrerinnen- und Lehrerbildung.
Lenzburg | 27. April 2010
5.3
Sowohl die einzelnen Hochschulen als auch die cohep sollten
über Kommunikationskonzepte verfügen, welche eine
(pro)aktive, zielgruppenspezifische Kommunikation vorsehen. Die
cohep sollte kontinuierlich ein themenspezifisches Expertennetz
ermitteln und zuhanden von Nachfragern aktiv bewirtschaften, in
Zusammenarbeit mit GS EDK und IDES, SKBF Aarau und den
grösseren kantonalen Bildungsplanungen.
Lenzburg | 27. April 2010
Dranbleiben!
Lenzburg | 27. April 2010
Herunterladen