Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Verteilte Kommunikation oberhalb der Socket-API Datencodierung, Remote Procedure Calls, Verteilte Objektkommunikation, Namensdienste und Ortstranparenz Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zunächst mal 2 Probleme • • Kommunikation basiert auf Nachrichtenaustausch (über Sockets) Ein grundsätzliches Problem mit Sockets ist – Wir müssen Encoding / Decoding der Nachrichten definieren, dass jeder Kommunikationspartner versteht – Nachrichten sollen dabei beliebig komplex sein können (i.e. auch komplexe binäre Strukturen) • 2. Problem: – Wir brauchen einfache, aber universell funktionierende Mechanismen an Stelle von selbst-definierten Protokollen (Abstraktion oberhalb der Protokollebene) • Höherwertige Kommunikationsmechanismen stellen Lösungen für diese beiden Probleme bereit Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Übertragung komplexer binärer Daten Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Externe Datenrepräsentation • • Höherwertige Kommunikationsmechanismen nutzen ein gemeinsames Datenformat, genannt externe Datendarstellung zur transparenten Übertragung von beliebigen (binären) Daten. Notwendig wegen der Heterogenität der Umgebungen – Unterschiedliche Hardwarearchitektur – Verschiedene Betriebssysteme – Verschiedene Programmiersprachen • • Unter Marshalling versteht man den Prozess der Transformation strukturierter Datenelemente und elementarer Werte in eine (mit einer Nachricht übertragbaren) externe Datendarstellung Unter Un-Marshalling versteht man den Prozess der Erstellung elementarer Werte aus ihrer externen Datendarstellung und den Wiederaufbau der ursprünglichen Datenstrukturen. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Formen von externen Darstellungen Sender und Empfänger sind sich über die Reihenfolge und die Typen der Datenelemente in einer Nachricht einig Vollständige Informationen über Reihenfolge und die Typen der Datenelemente sind in einer Nachricht enthalten • ISO: ASN.1 (Abstract Syntax Notation) • • Sun ONC (Open Network Computing)-RPC: XDR (eXternal Data Representation) • Corba: IDL und CDR (Common Data Representation): CDR bildet IDL-Datentypen in Bytefolgen ab. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Java: Objektserialisierung, d.h. Abflachung eines (oder mehrerer) Objektes zu einem seriellen Format inkl. Informationen über die Klassen. Deserialisierung ist die Wiederherstellung eines Objektes ohne Vorwissen über die Typen der Objekte. Corba CDR Format Typ Sequence Darstellung Länge gefolgt von Elementen in der angegebenen Reihenfolge String Länge gefolgt von Zeichen in der angegebenen Reihenfolge Array Array-Elemente in der angegebenen Reihenfolge Struct Die Reihenfolge der Deklarationen der Komponenten Enumerated Unsigned Long Reihenfolge und Typen der Elemente bei Sender und Empfänger bekannt! Struct Person{ Smith string name; London string place; unsigned int year; 1934 }; Index in Bytefolge 4 Byte 0–3 5 4–7 "Smit" 8–11 "h___" 12–15 6 16–19 "Lond" 20-23 "on__" 24–27 1934 Länge der Zeichenkette “Smith” Länge der Zeichenkette “London” unsigned int Java Objektserialisierung: vereinfacht public class Person implements Serializable{ private String name; private String place; private int year; public Person(String aName, String aPlace, int aYear) { name = aName; place = aPlace; year = aYear; } // gefolgt von Methoden für den Zugriff auf die Instanzvariablen } Person p = new Person(„Smith“,“London“,1934); Person 8-Byte Versionsnummer 3 int year java.lang.String name: java.lang.String place: 1934 5 Smith 6 London h1 h0 Klassenname, Versionsnummer Nummer, Typ und Name der Instanzvariablen Werte der Instanzvariablen Das echte serialisierte Format enthält zusätzliche Typkennzeichner; h0 und h1 sind Handles, also Verweise auf serialisierte Objekte Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Fazit • Zuerst die schlechte Nachricht: das sieht alles ziemlich kompliziert zu implementieren aus, und das ist es auch! • Die gute Nachricht: Solche externen Datendarstellungen sind schon konzipiert und implementiert – und ihre Nutzung ist (insbesondere bei objektorientierten Sprachen) einfach Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Elementare Kommunikationsmuster Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Blockierende, synchrone Interaktion • über Anfrage-Anwort (Request-Reply) Protokoll – Client schickt Anfrage-Nachricht an Server – Server empfängt Nachricht und führt zugehörige Aktion durch – Server sendet Antwort-Nachricht an Client zurück • • Ausführung auf dem Client blockiert nach Schicken der Anfrage-Nachricht so lange, bis Antwort-Nachricht erhalten wurde Beide, Client und Server, müssen zur Zeit der Interaktion verfügbar sein • • – Wenn nicht, muss durch wiederholtes Senden von Nachrichten Fehlersituation bereinigt werden Clemens Düpmeier, 16.05.2016 • Typischer Weise über Verbindungs-orientierte Sockets implementiert Punkt-zu-Punkt Verbindung – Kommunikationspartner müssen direkt verbunden sein (Keine MessageRouter dazwischen) Viele mögliche Fehlersituationen Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Mögliche Fehlersituationen bei Request-Reply Client 1) Verlust der Auftragsnachricht Server 1) 2) Verlust der Ergebnisnachricht 3) Ausfall des Servers 3) 4) 2) 4) Ausfall des Clients Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt at least once Semantik Client Server at most once Semantik Client Server Reply Bearbeitung des Requests Ergebnis kann verschieden sein! Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Timeout Request Reply Bearbeitung des Requests Timeout Timeout Request Request Request Timeout Timeout Request Timeout Liste der Requests Request Reply Bearbeitung des Requests; Request eintragen Liste der Requests überprüfen; Verwerfen des 2. Reply Requests Acknowledgement Request löschen Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Fehlersemantiken und Eigenschaften Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Weiteres zur Fehlerbehandlung • Um zu verhindern, dass ein Service vorübergehend nicht verfügbar ist, kann – Replizierung des Service (Serverteils) und automatische Lastverteilung und Relokation bei Fehlern eingesetzt werden • Für eine "Exactly Once"-Strategie und kompliziertere Konsistenzerhaltung von Daten benötigt man Transaktionskonzept (siehe später) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Remote Procedure Calls (RPC) Vorläufer der Verteilten Objektkommunikationsmechanismen Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Idee für einen entfernten Prozeduraufruf Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Remote Procedure Calls (Sun-RPC) • Realisieren entfernten Funktionsaufruf – übernehmen Funktion des Anwenderprotokolls bei Socketorientierter Kommunikation – At least once Semantik (d.h. entfernter Prozeduraufruf wird mindestens 1-mal ausgeführt) – synchrone Kommunikation – beliebig komplexe Argument(e) und Returnwerte werden als komplexe Datenstrukturen aufgefasst und mit XDR kodiert übertragen bzw. dekodiert. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Synchrone Kommunikation in RPC‘s Client vor Aufruf Client wartet Client nach Aufruf Client RPC Aufruf Server RPC Return Lokale Funktion aufrufen Lokale Prozedur Zeit Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Registrierung von RPC Programmen Portmap / rpcbind Client Programm Lookup 111 Registrierung RPC Server RPC Call Client System Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Server System Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel für RPC Server (Low Level) #include <stdio.h> #include <rpc/rpc.h> #include <rpcsvc/rusers.h> • – /* lokale Funktion, die Anzahl Benutzer feststellt */ void *rusers(); main() { if (rpc_reg(RUSERSPROG,RUSERSVERS,RUSERSPROCNUM,rusers, xdr_void, xdr_u_int, /* Welche Argument hat RPC Prozedur, * was wird zurückgegeben */ "visible") == -1) /* Tranportwege = hier alle */ { fprintf(stderr, "Couldn't register myself as RPC program\n"); exit(1); } svc_run(); /* Endlosschleife, * nur return, wenn durch Signal abgebrochen */ fprintf(stderr, "Programm wurde beendet\n"); exit(1); } Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Registrierung einer lokalen Prozedur im Laufzeitsystem des Servers unter Angabe von Programmnummer, Version • – Prozedurnummer – Lokaler Funktion – Parameterdecodierung – Returnwertdecodierung Starten der Laufzeitinfrastruktur des Servers – Laufzeitinfrastruktur registriert Programme und Prozeduren im Namensdienst Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel für RPC Client (Low Level) /* einige includes */ main(argc, argv) int argc; char **argv; { unsigned int nusers; enum clnt_stat cs; if (argc != 2) { fprintf(stderr,"usage: rusers hostname\n"); exit(1); } if (cs= rpc_call(argv[1], RUSERSPROG, /* Programmnummer */ RUSERSVERS, RUSERSPROC_NUM,/* Version, Prozedur */ xdr_void, (char *)0, /* Argumente */ xdr_u_int, (char *)&nusers, /* Returnwert */ "visible") != RPC_SUCCESS) { clnt_perrno(cs); /* Gebe RPC Fehlercode auf Console aus */ exit(1); } fprintf(stdout, "%d users on %s\n", nusers, argv[1]); exit(1); } Clemens Düpmeier, 16.05.2016 • Aufruf der Prozedur unter Angabe von – Hostname, – Programmnr., Version – Prozedurnummer – Codierer + Parameter – Decodierer, Variable für Returnwert • Ausgabe des Wertes auf Standardausgabe Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Low Level RPC sieht wirklich hässlich aus • Problem: sieht noch nicht wirklich wie lokaler Prozeduraufruf aus • Lösung hierfür ist Stub- und Skeleton Generierung – Führe RPC Sprache ein, mit der RPC Aufrufe bzgl. Parameter (welche XDR Typen gehören dazu, etc.) spezifiziert werden – RPC-Compiler generiert daraus lokale Funktionen • • • • XDR-Kodierungs- und Dekodierungsfunktionen Stubs für die Clientseite (sehen wie lokale Funktionen aus) Anwendungsprogrammierer benutzt nur die Stubs Skeleton für die Serverseite (Skeleton ruft normale Anwenderprozedur auf) • Anwendungsprogrammierer programmiert nur Anwendungsprozeduren • Stubs und Skeleton kommunizieren dann miteinander über die bereits vorgestellte Low Level RPC Schnittstelle • Ähnliches Prinzip sehen wir gleich auch bei RMI und CORBA Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt /* einige includes */ main(argc, argv) int argc; char **argv; { unsigned int nusers; if (argc != 2) { fprintf(stderr,"usage: rusers hostname\n"); exit(1); } nusers=rusers(argv[1]); // Aufruf Stub fprintf(stdout, "%d users on %s\n", nusers, argv[1]); exit(1); } Bedeutung von Stubs Aufruf von Stub int rusers(char *hostnname) { if (cs= rpc_call(hostname, RUSERSPROG, /* Programmnummer */ RUSERSVERS, RUSERSPROC_NUM,/* Version, Prozedur */ xdr_void, (char *)0, /* Argumente */ xdr_u_int, (char *)&nusers, /* Returnwert */ "visible") != RPC_SUCCESS) return -1; else return cs; } Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Stuboder Proxy Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Wo wird RPC eingesetzt? • • • RPC Einsatz findet sich an vielen Stellen bei Linux und Windows Betriebssystemen Beispiele Unix / Linux – NFS - Network File Sytem – YP - YP / NIS Verzeichnisdienst – Mount Daemon für das Mounten von Netzwerklaufwerken – ... Windows - alles an Diensten, was abhängig vom RPC Dienst ist – COM+ Ereignissystem (COM+ Kommunikation allgemein) – Dateireplikation – Distributed Transaction Dienst – Druckerdienst – ... RPC Schnittstellen stellen oftmals unbekannte Sicherheitslücken im Netz dar Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Verteilte Objektkommunikation Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Entfernte und lokale Methodenaufrufe entfernter Aufruf lokaler Aufruf lokaler Aufruf lokaler Aufruf entfernter Aufruf • Jeder Prozess hat Objekte, einige, die entfernte Aufrufe erhalten können - entfernte Objekte genannt -, einige, die nur lokale Aufrufe erhalten können • Objekte müssen die entfernte Objektreferenz eines Objektes in einem anderen Prozess kennen, um dessen Methoden aufrufen zu können. Wo bekommen sie diese Referenz her ? • Die entfernte Schnittstelle spezifiziert, welche Methoden entfernt aufgerufen werden können Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Eigenschaften Verteilter Objekte • Interagierende Objekte sind auf mehr als einen Prozess verteilt • Wichtige Begriffe (Auswahl, vereinfacht): – Entfernte Objektreferenz: die „Adresse“/eindeutige Identität eines Objekts im ganzen verteilten System – Entfernte Schnittstellen: die Schnittstelle eines entfernten Objekts (interface definition language, IDL) – Ereignisse/Aktionen: Ereignisse/Aktionen von Objekten können Prozessgrenzen überschreiten – Exceptions/Ausnahmen: verteilte Ausführung des Systems erweitert das Spektrum möglicher Fehler – Garbage Collection: Freigabe nicht mehr benutzten Speichers wird im verteilten System schwieriger Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Entfernte Objektreferenzen • Über Raum und Zeit garantiert eindeutig! • Bestehen aus – Internetadresse: gibt den Rechner an – Port-Nummer und Zeit: Identifizieren eindeutig den Prozess – Objektnummer: Identifiziert das Objekt – Schnittstelle: beschreibt die entfernte Schnittstelle des Objekts • Werden erzeugt von einem speziellen Modul - dem entfernten Referenzmodul wenn eine lokale Referenz als Argument an einen anderen Prozess übergeben wird und in dem korrespondierenden Proxy gespeichert. 32 bits 32 bits Internetadresse Port-Nummer 32 bits Zeit 32 bits Objektnummer Schnittstelle des entfernten Objektes Achtung: Diese Art der Referenz erlaubt kein Verschieben des Objektes in einen anderen Prozess zur Laufzeit! Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Entfernte Schnittstellen • Die entfernte Schnittstelle gibt an, wie auf entfernte Objekte zugegriffen wird (Signatur der Methodenmenge). • Ihre Beschreibung enthält – Den Namen der Schnittstelle – Möglicherweise Datentypdefinitionen – Die Signatur aller entfernt verfügbaren Methoden, bestehend aus • Dem Methodennamen • Ihrer Ein- und Ausgabeparameter • Ihrem Rückgabewert • Jede Verteilte Objektkommunikationstechnologie besitzt eine eigene Sprache, um solche Schnittstellen zu beschreiben. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Enternte Schnittstelle: Beispiel CORBA IDL struct Person { string name; CORBA hat Strukturen, string place; entfernte Schnittstelle Java hat Klassen long year; }; interface PersonList { Signatur: Definition readonly attribute string listname; der Methoden void addPerson(in Person p) ; void getPerson(in string name, out Person p); long number(); Parameter sind in, out oder inout }; entfernte Schnittstelle entfernter Aufruf m1 m2 m3 Daten Implementierung der Methoden lokaler m4 Aufruf m5 m6 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Proxy Design Pattern <<interface>> Subject +request() RealSubject Proxy realSubject +request() Clemens Düpmeier, 16.05.2016 +request() Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Bedeutung von Schnittstellen Client Server Implementierung im Server Gewünschte Schnittstelle im Client Proxy Object (Stub) Skeleton Kommunikationsschnittstelle Netzwerk Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Teile einer Implementierung • Kommunikationsschnittstelle: zuständig für das Request-/Reply (Anfrage-Antwort) Protokoll • Entferntes Referenzmodul: Übersetzt zwischen entfernten und lokalen Objektreferenzen; besitzt meist eine entfernte Objekt-Tabelle, in der diese Zuordnung eingetragen wird. Beim ersten Aufruf wird die entfernte Objektreferenz von diesem Modul erzeugt. • Proxies und Skeletons – Proxies (auch Stubs) genannt stellen Client Schnittstelle zur Verfügung – Skeletons rufen serverseitige Objektimplementierung auf Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Rolle von Proxy und Skeleton Proxy: schafft Transparenz für Client. Proxy implementiert entfernte Schnittstelle. Marshals Request und unmarshals Reply. Leitet Request weiter. Ausführung des Request/Reply Protokolls Client Entferntes Referenzmodul Übersetzung zwischen lokalen und entfernten Objektreferenzen Request Reply Kommunikationsschnittstelle Proxy B Kommunikationsschnittstelle Objekt A Server Dispatcher: wählt Methode im Skeleton aus. Dispatcher B Objekt B Skeleton B Entferntes Referenzmodul Skeleton: implementiert Methoden der entfernten Schnittstelle. Unmarshals Request und Marshals Reply. Ruft Methode in entferntem Objekt auf. Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Parameterübergabe: Referenz- und Kopiersemantik • Entfernte Methodenaufrufe sollten Parameterübergabe-Semantik der verwendeten Programmiersprache respektieren: – In Java Übergabe von Werten per Kopie, Übergabe von Objekten per Referenz – In C++ freie Wahl der Übergabeart • Probleme: – Entfernte Referenzen auf Werte prinzipiell nicht möglich – Entfernte Referenzen auf Objekte nur möglich, wenn entsprechende Stubs und Skeletons existieren – Empfänger benötigt Implementierungsklasse für erhaltenes Objekt (Kopiersemantik) bzw. Stub (Referenzsemantik) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Beispiel für Parameterübergabe Betrachte folgende Objektklasse: import B; public interface A extends Remote { public void setB(B b) throws Throwable; public B getB() throws Throwable;}} public class AServant extends UnicastRemoteObject implements A { private B b; public void setB(B b) { this.b = b; } public B getB() { return this.b; }} ASkeleton AServant B Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Parameterübergabe: Kopiersemantik (1) 1. Clientobjekt hält Referenz auf Instanz von A, ruft darauf Methode getB() auf. 2. Stub übermittelt Methodenaufruf an Skeleton 3. Skeleton delegiert Methodenaufruf an Servant 4. Servant übergibt Referenz auf Instanz von B an Skeleton "getB" Klienten- AStub objekt ASkeleton AServant B Adressraum 1 Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Adressraum 2 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Parameterübergabe: Kopiersemantik (2) 8. Stub übergibt Verweis auf neue Instanz an Aufrufer 7. Stub lädt Klasse B, dekodiert Zustand und erzeugt damit neue Instanz von B Klienten- AStub objekt 6. Kodierter Zustand wird an Stub übertragen codierter Zustand von B B Adressraum 1 Clemens Düpmeier, 16.05.2016 5. Skeleton kodiert Zustand von Instanz gemäß Wire Protocol ASkeleton AServant B B.jar Adressraum 2 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Parameterübergabe: Referenzsemantik (1) 1. Clientobjekt hält Referenz auf Instanz von A, ruft darauf Methode getB() auf. 2. Stub übermittelt Methodenaufruf an Skeleton 3. Skeleton delegiert Methodenaufruf an Servant 4. Servant übergibt Referenz auf Instanz von B an Skeleton "getB" Klienten- AStub objekt ASkeleton AServant B Adressraum 1 Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Adressraum 2 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Parameterübergabe: Referenzsemantik (2) 8. A-Stub übergibt Verweis auf B-Stub an Aufrufer 7. A-Stub erzeugt neuen B-Stub, der Netzwerkadresse von B-Skeleton enthält 6. A-Skeleton sendet Netzwerkadresse von B-Skeleton an A-Stub 5. A-Skeleton erzeugt neues Skeleton für B, falls nicht bereits vorhanden (hostname, port) Klienten- AStub objekt ASkeleton AServant BStub Adressraum 1 Clemens Düpmeier, 16.05.2016 BSkeleton B B.jar Adressraum 2 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Weitere Aspekte der Objektübergabe • Festlegung der Übergabesemantik i.A. durch Typ des formalen Parameters: – Referenzen und keine Referenzen sind zunächst alles Werte! Die Übergabesemantik regelt die Art der Interpretation. – Referenzübergabe, wenn formaler Parameter bestimmtes Interface (in Java RMI z.B. java.rmi.Remote) implementiert – • Wertübergabe sonst Bei Wertübergabe Komplikationen möglich: – Wenn übergebenes Objekt direkt oder indirekt andere Objekte referenziert, müssen diese ebenfalls übergeben werden (mit welcher Übergabesemantik?) – Sharing von Objekten muss auf der Clientseite rekonstruiert werden – Wenn übergebenes Objekt echter Untertyp des formalen Parameters ist, ist u.U. Upcast erforderlich • Was ist mit Garbage Collection von Serverobjekt, wenn Client Referenz darauf hat (siehe nächste Folie)? Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Weitere Implementierungsaspekte • Namensdienst, der Clients Objektreferenzen zunächst unabhängig von ihrer Lage vermitteln kann • Parallele Abarbeitung: Um zu verhindern, dass ein entfernter Aufruf einen anderen Aufruf verzögert, weisen Server der Ausführung jeden entfernten Aufrufs einen eigenen Thread zu! • Aktivierung: Automatische Erzeugung einer Instanz und Initialisierung der Instanzvariablen. • Persistenter Objektspeicher: Verwaltet persistente Objekte, also Objekte, die zwischen Aktivierungen weiterbestehen. • Verteiltes garbage collection: Stellt sicher, dass in einem verteilten System garbage collection durchgeführt wird. Problem: Referenzen, die nur in Nachrichten vorhanden sind. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Fallbeispiel(e) Am Beispiel von Java Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel RMI Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI – Remote Method Invocation • • • • • • • Definiert Verteilte Objektkommunikation von Java-Objekten unabhängig von ihrem Ort Eine reine Java-Lösung Callback Funktionalität und dynamisches Laden von Code Alle entfernten Objekte müssen eine entfernte Schnittstelle definiert als Java Interface abgeleitet von java.rmi.Remote besitzen Es sind Werkzeuge für die Generierung von Stubs und Skeletons vorhanden. JDK stellt eine Implementierung eines Naming-Service zur Verfügung: die RMIregistry. Ein RMI-Dämon erlaubt eine flexible (on-demand)Instanziierung (Aktivierung) von Objekten. Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI Architektur Server Server Programm Client Gemeinsames Interface Skeleton/Reflection Remote Reference Layer Transport Layer Stubs RMI Komponenten Netzwerk Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Client Programm Remote Reference Layer Transport Layer Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Remote Reference Layer (RRL) • Stub benutzt RRL-API, um Methodenaufrufe auf die Serverseite zu übertragen • RRL auf Serverseite benutzt Reflection oder Skeleton Objekte, um auf Serverobjekt zuzugreifen • RRL unterstützt unicast Punkt-zu-Punkt Objektverbindungen und aktivierbare Objekte • Andere Formen (Multicast) sind denkbar Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Transportlayer • Stellt eigentliche Verbindung zwischen JVM's her – spricht JRMP (Java Remote Method Protocol) als stream-basiertes Protokoll oberhalb von TCP/IP • RMI ab JDK 1.3 spricht zusätzlich das RMI-IIOP Transportprotokoll basierend auf IIOP (Internet Inter-ORB Protocol) – ermöglicht Kommunikation zwischen CORBA und RMI Objekten • enthält Fähigkeiten, RMI Verkehr über andere Verbindungen zu tunneln (z.B. über HTTP) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel: Interfacebeschreibung eines RMI Objektes (entfernten Objektes) public interface Compute extends Remote { <T> T executeTask(Task<T> t) throws RemoteException; } • Interface von Remote ableiten • Jeder Methode throws java.rmi.RemoteException hinzufügen • Objekte, die so ein "Remote" Interface implementieren, sind entfernte Objekte Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Verwendet "normales" Objekt mit Interface Task import java.io.Serializable; public interface Task<T> { T execute(); } • Nicht-Remote Objektparameter von entfernten Methoden müssen serialisierbar sein – Implementierungen müssen also sagen: implements Serializable • • Ein Task ist für uns ein beliebiges Objekt, dass eine execute() Methode zur Ausführung einer Berechnung besitzt und irgendein Ergebnis zurückgibt Objekte, die Task implementieren, sind lokale Objekte Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI Parameterübergabe • Entfernte Objekte werden als Proxy (Stub) an den Client übergeben (Referenzsemantik) – Bei Benutzung sind sowohl Methoden wie auch Daten des Objektes entfernt • Andere (lokale Objekte) werden Call by Value (Kopiersemantik) übergeben – Beim Kommunikationspartner wird dabei eine Kopie des Objektes angelegt • Die Objekte müssen hierfür serialisierbar sein, um übertragen werden zu können • Der Code muss beim Kommunikationspartner verfügbar sein oder dynamisch geladen werden Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Implementierung des entfernten Objektes public class ComputeEngine extends UnicastRemoteObject implements Compute { public ComputeEngine() throws RemoteException() { super(); } public <T> T executeTask(Task<T> t) { return t.execute(); } } • Implementierungsklasse wurde von UnicastRemoteObject abgeleitet; dies macht aus Objekt in Konstruktor von UnicastRemoteObject einen Server • Konstruktor registriert Remote Objekt gleichzeitig in RMI Laufzeitinfrastruktur und macht Objekt so von aussen referenzierbar Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Alternative Implementierung public class ComputeEngine implements Compute { public <T> T executeTask(Task<T> t) { return t.execute(); } } // und später bei Instanzierung ComputeEngine engine = new ComputeEngine(); Compute engineStub =(Compute)UnicastRemoteObject.exportObject(engine,0); • Manuelles Registrieren des engine-Objektes in der RMI-Laufzeitinfrastruktur • Laufzeitinfrastruktur liefert dabei Stub (Proxyobjekt) zurück Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Namensauflösung bei RMI Client Programm registry.lookup (liefert Stub) rmiregistry 1099 registry.rebind(...) RMI Server Stub Client System Clemens Düpmeier, 16.05.2016 rufe remote Methode durch Stub auf Server System Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Registry Klasse java.rmi.Registry static void rebind(String name, Remote obj) ... static Remote lookup(String name) // registriere // obj im Namensdienst // mit Name name // hole Stub zu Name // unter Anfrage beim // Namensdienst … Wie sieht RMI Name aus? //hostname[:port]/Objektname Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Basisstruktur RMI Server (1. Version) if (System.getSecurityManager() == null) System.setSecurityManager(new RMISecurityManager()); String name="//hostname/Compute"; try { Compute engineStub=new ComputeEngine(); Registry registry = LocateRegistry.getRegistry(); registry.rebind(name, engineStub); } catch (Exception e) { } • • • • Security Manager setzen = Schutz vor Clientcode Namen für das Serverobjekt definieren Serverobjekt erzeugen; hier Version mit extends UnicastRemoteObject Mit Namen im rmiregistry registrieren Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Basisstruktur RMI Server (2. Version) if (System.getSecurityManager() == null) System.setSecurityManager(new RMISecurityManager()); String name="//hostname/Compute"; try { ComputeEngine engine=new ComputeEngine(); Compute engineStub = UnicastRemoteObject.exportObject(engine,0) Registry registry = LocateRegistry.getRegistry(); registry.rebind(name, engineStub); } catch (Exception e) { } • • Manuelle Registrierung in der Laufzeitinfrastruktur mit exportObject() Man beachte: das zurückgegebene Stubobjekt und nicht engine wird im Namensdienst registriert Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Basisstruktur RMI Client if (System.getSecurityManager() == null) System.setSecurityManager(new RMISecurityManager()); String name="//hostname/Compute"; try { Registry registry = LocateRegistry.getRegistry(args[0]); Compute engine=(Compute)registry.lookup(name); // Methoden des Remote Objektes verwenden } catch .... • Security Manager setzen = Schutz vor Servercode • Lookup des Serverobjektes im Registry • Verwendung der Methoden des Remote Objektes Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Basisstruktur RMI Client (2) ... try { Registry registry = LocateRegistry.getRegistry(args[0]); Compute engine=(Compute)registry.lookup(name); Pi task = new Pi(Integer.parseInt(args[1])); BigDecimal pi = engine.executeTask(task); System.out.println(pi); } catch .... • Client berechnet die Zahl PI über den Server • Hierzu muss es eine Implementierung des Task-Interfaces geben, die innerhalb ihrer execute()-Methode PI berechnet und den Wert als BigDecimal zurückgibt Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Implementierung der PI-Berechnungsklasse • zu lang für Folie • siehe aber Java Tutorial – enthält die komplette Implementierung des Beispiels unter – http://java.sun.com/docs/books/tutorial/rmi/cli ent.html Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Wie kommt der Server zum Code der Klasse PI? • Der jar-File mit dem Code des Servers muss nicht notwendigerweise die Klasse PI enthalten • Wie kommt dann aber der Klassencode der Klasse PI zum Server, wenn das PI-Berechnungsobjekt zum Server übertragen und dort ausgeführt wird? – Java kann Code dynamisch über Netz laden! – Hierfür muss der Code von PI irgendwo zum Download für den Server bereitgestellt werden – Und die Infrastruktur so aufgesetzt werden, dass sie weiss, woher der Code geladen werden soll Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zusammenfassung: RMI Anwendung schreiben 1. Definiere die entfernte Schnittstelle 2. Implementiere die entfernte Schnittstelle durch eine Klasse (z.B. abgeleitet von UnicastRemoteObject) 3. Generiere Stubs und Skeletons mit rmic 4. Schreibe einen Server und Client 5. Starte den Namensdienst mit rmiregistry 6. Starte den Server auf der Maschine, wo das rmiregistry läuft 7. Starte den Client Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI-Beispiel ablaufen lassen • • Vollständiger Code und Beschreibung im Java Tutorial von Sun Achtung: Beim Starten der Applikation (Client + Server) muss der Klassenlader richtig aufgesetzt werden (siehe Beschreibung im Tutorial), z.B. java -Djava.rmi.server.codebase=http://myhost/Compute/classes/ \ -Djava.rmi.server.hostname=zaphod.east.sun.com - \ -Djava.security.policy=java.policy \ ComputeEngine • da sonst die Klassen, die über Netz gehen (z.B. das Stubobjekt vom Server, die Interfaces oder die Client Task Klasse), nicht geladen werden können Außerdem muss die Security-Policy Datei (wir schützen unsere Programme von fremder Code durch SecurityManger) richtig aufgesetzt werden Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Verteilte Objekttechnologien Common Object Request Broker Architecture (CORBA) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Object Management Group (OMG) • Gründung: April 1989 • Ziele: – Interoperabilität – Anwendungsintegration in heterogenen Umgebungen auf der Basis eines Objektmodells – Portabilität • Mitglieder: Distributed Component Object Model (DCOM) – über 800 Mitglieder – darunter: Apple, AT&T, DEC, HP, IBM, Microsoft, SUN,... • Entwicklungsprozeß: Request for Proposal (RFP) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Object Management Architecture (OMA) • Application Objects Common Facilities • Application Objects – spezifische Anwendungsgebiete – gehören nicht zur Infrastruktur Common Facilities – allgemein nützliche Dienste (Drucken, E-Mail, Datenbanken) ORB – • • Object Request Broker (Objektbus) – Infrastruktur für Kommunikation – garantiert Interoperabilität Common Object Services – Common Object Services Clemens Düpmeier, 16.05.2016 nicht notw. Teil aller Infrastrukturen allg. Funktionen zum Erstellen u. Unterhalten von Objekten Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt ORB Aufgabe Application Objects Common Facilities ORB Einbettung von Objekt-Implementationen ("Server-Objekte") Common Object Services Vergabe von Objektreferenzen Entgegennehmen von Aufrufen vom Client Transport der Aufrufe zum Server ggf. Aktivierung eines Server-Objektes Übergabe des Aufrufs zum Server-Objekt Entgegennehmen von Ergebnissen und Transport / Rückgabe zum Client Unterstützung von Sicherheits- und Abrechnungsfunktionen Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt CORBA Protokolle: GIOP und IIOP • Mit CORBA 2.0 wurde GIOP = General Inter-Orb Protocol als netzwerkunabhängiges Wire Protocol spezifiziert • Die (meist verwendete) TCP/IP-Variante heißt IIOP = Internet Inter-Orb Protocol • GIOP spezifiziert – Nachrichtentypen (Requests, Resultate, Ping, ...) – Datenaustauschformat ("Common Data Representation") – Interoperable Objektreferenzen (IORs) – Service-Kontexte (Request-Anhängsel, mit denen Dienste transparent Informationen übermitteln können) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Aufbau eines CORBA Servers • POA (Portable Objekt Adapter) dient als zentrale Zugriffsschnittstelle auf Objektimplementierungen – erzeugt eindeutige Applikationscode aktive Servants Hauptprogramm Servant Activator main (String args[]) { ORB orb = ORB.init(args); orb.connect ( new AServant() ); orb.connect( new BServant() ); orb.run(); } Default statisch Servant (mit Skeleton) i dynamisch (ohne Skeleton) ... Objektreferenzen – hat Objekt Map ORBSchnittstelle Servant Default Active Object Activator Servant Map Fabrik für Objektreferenzen Portable Object Adapter – nimmt Requests für Objekte vom ORB entgegen Request Interceptors für verschiedene Event Marshalling Services (optional) Loop Engine ORB-Kern Netzwerk Clemens Düpmeier, 16.05.2016 1 2 ... ... n ... Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Ablauf eines Methodenaufrufs Client Anwendung 1) Aufruf IDL Stub 2) Parameter einpacken und Aufruf weiterleiten Objekt Implementierung 5) Auspacken und Aufruf IDL Skeletton 4) Weiterleiten an Schnittstelle Object Adapter Object Request Broker Core 3) Transport über den ORB mit GIOP (IIOP) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 4b) Aktivieren Implementation Repository 4a) Ermitteln der Implementierung Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Object Services Application Objects Common Facilities ORB Object Services Naming Event Security Transactions Trading Lifecycle Time (= Systemfunktionen) Licensing Properties Relationships Notification Persistence Concurrency Control Externalisation Nur Spezifikation der Schnittstellen und grundlegender Funktionsprinzipien! Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Common Object Services Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Common Facilities Application Objects Common Facilities ORB • • • • Höherwertige Dienste für ein breites Spektrum an Anwendungsbereichen Bereitstellung allgemein interessanter Funktionalität (analog zu großen Klassenbibliotheken) Horizontale Common Facilities (Basisfunktionalität allgemein) Common Object Services – User Interface – Information Management (Speicherung komplexer Strukturen, Formatkonvertierung) – Task Management (Workflow, lange Transaktionen) – Internationalisierung („Sprachenübersetzung“) Vertikale Common Facilities (Basisfunktionalität speziell) – für Marktsegemente, z.B. Banken, Gesundheitswesen, Finanzdienste – vgl. „application frameworks“, „business objects“ Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Application Objects Application Objects (Business Objekte) ORB Common Object Services Andere Schnittstellen PräsentationsObjekt Komponenten eines BusinessObjektes • Business-Objekte (M, Server) – MVC legt fest, wie auf Änderungen in View/Modell reagiert wird • BusinessObjekt Business-Prozeßobjekte (C, Server) – kapseln Business-Logik – Verwaltung vorwiegend langlebiger Prozesse (Workflow, Transaktion) • Andere Business-Objekte kapseln Speicher, Metadaten, Parallelität u. Regeln einer aktiven Business-Einheit – BusinessProzeßObjekt Common Facilities Dokument Server Präsentationsobjekte (V, Client) – grafische Darstellung des Objektes – unterschiedliche Präsentationen möglich Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt IDL (Interface Definition Language) Ada IDL C IDL C++ IDL ORB COBOL • Basismechanismus zur Definition von Schnittstellen (Standard) • Unabhängig von spezieller Sprache (deklarativ, d.h. ohne algorithmische Teile, d.h. ohne Implementierungsdetails) • Sprachbindung für verschiedene Sprachen • IDL-Grammatik ist Teilmenge von C++; zusätzlich Mittel für Verteilungskonzepte • Beinhaltet Mehrfachvererbung • Schnittstellenverzeichnis (Interface Repository), damit selbstbeschreibend • IDL ist Kontrakt, der alle und alles zusammenbringt IDL Java IDL Smalltalk IDL Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel für eine IDL Datei (1) module Bank { typedef sequence<string> StringArray; struct Person { string name; string vorname; }; // hier fehlt noch exception Definition interface Konto { readonly attribute float kontostand; readonly attribute long geheimzahl; readonly attribute long kontonummer; void einzahlen(in float betrag); void abheben(in float betrag); void unlock(); // Sperre freigeben }; // hier geht es weiter mit dem KontoManager }; Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel IDL Datei (2) module Bank { typedef sequence<string> StringArray; struct Person { string name; string vorname; }; exception KontoException { string begruendung; }; // hier war interface Konto definiert interface KontoManager { Konto anmelden(in long kontonr, in long geheimzahl) raises (KontoException); Konto oeffnen(in Person daten); void aufloesen(in Konto konto); StringArray holeKontenInfos(); }; }; Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Feature der IDL (1) • Mehrere Interface Beschreibungen können in einer Modulbeschreibung zusammengefasst werden • Es gibt die von anderen Sprachen bekannten Standardtypen (Gleitkomma, Integer, Zeichen-, bool, Byte und deren Subtypen) • Es gibt Konstrukte zum Aufbau von struct's und union's • Template Typen sequence und string sowie Arrays • Neue Typen können mit typedef deklariert werden • interface Definitionen entsprechen neu definierten Objekttypen (Klassen) • Es gibt den Begriff Attribut mit name() und name(value) Zugriffsfunktionen Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Feature der IDL (2) • Es gibt Enumerations (Aufzählungstypen) • Man kann Konstanten deklarieren • Weiter gibt es Exception Deklarationen für Ausnahmezustände • Parameter von Methoden lassen sich als in, out oder inout Parameter definieren • Weiter gibt es die Möglichkeit Methoden als vom Typ oneway (d.h. kein Returnwert erwartet) zu deklarieren, was eine nichtblockierende Bearbeitung bedeutet (der Client wartet hier nicht auf den Server) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Ablauf einer CORBA Entwicklung Schnittstellendesigner interfaces.idl Programmierer Anwendungsentwickler IDL-Java Compiler client.jar stubs.jar Client IDL-C++ Compiler types.hh stubs.cc skels.cc Server servants.cc Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI-IIOP Corba Objekte mit RMI Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel-Interface //HelloInterface.java import java.rmi.Remote; public interface HelloInterface extends java.rmi.Remote { public void sayHello( String from ) throws java.rmi.RemoteException; } • Ganz normales RMI Interface Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Implementierung des Interfaces //HelloImpl.java import javax.rmi.PortableRemoteObject; public class HelloImpl extends PortableRemoteObject implements HelloInterface { public HelloImpl() throws java.rmi.RemoteException { super(); // invoke rmi linking and remote object initialization } public void sayHello( String from ) throws java.rmi.RemoteException { System.out.println( "Hello from " + from + "!!" ); System.out.flush(); } } • Leitet von PortableRemoteObject ab! Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI-IIOP Serverprogramm //HelloServer.java import javax.naming.InitialContext; import javax.naming.Context; public class HelloServer { public static void main(String[] args) { try { HelloImpl helloRef = new HelloImpl(); // Step 2: Publish the reference using JNDI API Context initialNamingContext = new InitialContext(); initialNamingContext.rebind("HelloService", helloRef ); } catch (Exception e) { e.printStackTrace(); } } } Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI-IIOP Clientprogramm public class HelloClient { public static void main( String args[] ) { Context ic; Object objref; HelloInterface hi; try { ic = new InitialContext(); hi = (HelloInterface)ic.lookup("HelloService"); hi.sayHello( " MARS " ); } catch( Exception e ) {} } } Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Aufruf RMI-IIOP Beispiel // start des Nameservers start orbd -ORBInitialPort 1050 // start des Servers java -classpath . -Djava.naming.factory.initial=com.sun.jndi.cosnaming.CNCtxFactory -Djava.naming.provider.url=iiop://localhost:1050 HelloServer // start des Clients java -classpath . -Djava.naming.factory.initial=com.sun.jndi.cosnaming.CNCtxFactory -Djava.naming.provider.url=iiop://localhost:1050 HelloClient Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Was ist InitialContext()? • Zugriff auf einen initialen Namenskontext (Context) eines Namensdienstes über die JNDI-API – Java Native Directory Interface (JNDI) • Ein JNDI Namenskontext ist eine Menge von JNDINamen-zu-Objekt Mappings – Jeder Kontext kann weitere Kontexte enthalten (Hierarchische Struktur von Kontexten möglich) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Context Interface javax.naming.Context void bind(Name name, Object object) void bind(String name, Object object) … Context createSubContext(Name name) Context createSubContext(String name) … Object lookup(Name name) Object lookup(String name) void rebind(Name name, Object object) void rebind(String name, Object object) … Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Wie bekomme ich initialen Context? Context ctx = new InitialContext() // falls INITIAL_CONTEXT_FACTORY und PROVIDER_URL bereits definiert // z.B. durch Setzen von java.naming.* Properties // oder Hashtable env=new Hashtable(); env.put(Context.INITIAL_CONTEXT_FACTORY, "com.sun.jndi.cosnaming.CNCtxFactory"); env.put(Context.PROVIDER_URL, "iiop://localhost:1050"); Context ctx=new InitialContext(env) • Factory-Klasse definiert "Art des Namensdienstes", auf den zugegriffen werden soll • PROVIDER_URL die URL zum Zugriff Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zugriff auf JNDI-Namensdienste • CORBA konformer Namensdienst – Factory: com.sun.jndi.cosnaming.CNCtxFactory – URL: iiop://localhost:1050 Context ctx = new InitialContext() • LDAP Directory Server – Factory: com.sun.jndi.ldap.LdapCtxFactory – URL: ldap://localhost:389/o=MyOrg DirContext ctx=new InitialDirContext() Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt RMI-IIOP / JNDI / EJB • EJB (Enterprise Java Beans) können RMI-IIOP basierte entfernte Schnittstelle anbieten • Zugriff von Clientseite erfolgt dabei typischer Weise über JNDI Context ctx = new InitialContext(); Object ref=ctx.lookup("Calculator/remote"); CalculatorRemote rechner=(CalculatorRemote)PortableRemoteObject .narrow(ref, CalculatorRemote.class); System.out.println("2 + 5 =" + rechner.add(2,5)); Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Namens- und Verzeichnisdienste Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Namensdienst bind (Name, Zugriffsinf.) lookup("name") Adresse / Zugriffsinform. Adresse / Zugriffsinform. P • Zugriff auf Resource Resource Ein Namensdienst (Naming Service) bildet Namen auf Zugriffsinformationen (Adressen) zum Zugriff auf Ressourcen ab – Den Vorgang der Zuordnung eines Namens zur Zugriffsinformation nennt man Binden (bind) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Warum Namensdienste • Entkoppelung des Zugriffs auf eine Resource von den Adressierungsdetails – erhöht die Konfigurierbarkeit (Adressdetails nicht hardcodiert in Client) – schafft Ortstransparenz – d.h. Resourcen können relokiert werden – ermöglicht Lastverteilung – Es können administrative Entscheidungen zum ResourceManagement getroffen werden, ohne die Clients neu compilieren zu müssen Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Was ist ein Name • Namen können verschiedene äquivalente Formen haben – Im Programmierkontext häufig strukturierte Objekte, • i.e. Array von NamingComponent Objekten in Corba oder CompoundName, CompositeName in JNDI – lassen sich typischer Weise äquivalent auch durch Strings beschreiben, z.B. als "cn=HomeDir,cn=John,ou=Marketing,ou=East" oder "ejb/Calculator/Remote" oder [email protected] • Benötigen zur Interpretation einen Kontext, in dem die Namensauflösung stattfindet Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Was ist die Adresse (Zugriffsinformation) • definiert alle für den Zugriff auf die Resource notwendigen Informationen • Je nach Kontext und Anwendungssituation nahezu beliebig – Kann physikalische Adresse sein: IP-Adresse – Kann Name bzgl. eines anderen Namensdienstes oder Auflösungssystem sein – Oder Kombination von beiden – Oder Objektreferenz • In objektorientierten Systemen häufig wieder in Form von Objekten gekapselt – z.B. DataSource-Objekte zum Zugriff auf Datenbanken – Oder entfernte Objektreferenz oder direkt serialisiertes Proxyobjekt Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Kontext • Der Kontext eines Namensdienstes definiert bzw. enthält – Die Menge der erlaubten Namen (Namensraum) – Die Menge der Bindings, die Namen an zugehörige Resourcen bindet • Er hat typischer Weise wieder einen Namen – und kann als Resource innerhalb eines übergeordneten Kontextes beschrieben sein Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Hierarchische Kontexte Kontext "Root oder InitialContext" zugehöriger Name: Kontext "Kunde" Kunde/Privatkunde/"Peter Meier" Kontext "Privatkunde" Kontext "Geschäftskunde" • Namen können hierarchisch strukturiert sein • Jede Teilkomponente des Namens wird über eigenen Kontext aufgelöst • Kontexte können mit gleichen Namensräumen oder vollständig unterschiedlichen Namensräumen arbeiten Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zusammenspiel mehrerer Namensdienste (Federation) zugehöriger Name: DNS-Service [email protected] Benutzerverwaltung Nutzername Domainname • Namen können als zusammengesetzte Namen Komponenten haben, die über verschiedene Namensräume definiert sind • Zur Auflösung müssen verschiedene Dienste oder Kontext-Provider zusammenspielen (Federation) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiele für Namensdienste / -räume • DNS (Domain Name Service)-Dienst – mailhost.iai.fzk.de • User-Namen-, Gruppennamenauflösung in Rechnern – typischer Weise über Verzeichnisdienste, siehe später, wie YP, NIS oder LDAP • Email-Adressen – mailto:[email protected] • RPC-registry, RMI-registry, CORBA-Namensdienst – rmi://servername/objektname Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Verzeichnisdienste • Ein Verzeichnisdienst ist ein Namensdienst, der – Resourcen neben den physikalischen Adressen weitere beschreibende Metadaten zuordnet – oder auch nur beschreibende Metadaten für eine Resource bereitstellt (Metadatendienst oder Metaverzeichnis) Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Typische Verzeichnisdienste • YP (Yellow Page)-Dienst, NIS (Network Informationsdienst) für Betriebssysteme – lösen Anfragen nach Rechnern, Usern, Zugriffsrechten, Druckern, Netzwerkdateisystemen, etc. auf • LDAP (Leigweight Directory Service Access Protocol) Services – dieselben Informationen wir bei YP, NIS – darüberhinaus Organisationsdaten • Organsiation, Unterorganisation, Mitarbeiter inklusiver Telefonnummer, etc. – beliebige weitere Objekte, insbesondere häufig als Verzeichnisdienst für entfernte Objekte, Datenbankresourcen, etc. eingesetzt • UDDI-Verzeichnisse für Web-Services Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Beispiel LDAP-Server • Lightweight Directory Access Protocol (LDAP) • Spezifiziert in RFC 2251 • Protokoll zum Zugriff auf Verzeichnisdienste, die auf Basis von OSI X.500 arbeiten (ASN.1 codierte Daten) • Namensbeschreibung hierarchisch in der Gestalt "cn=HomeDir,cn=John,ou=Marketing,ou=East" • Unter Namen können beliebige LDAP-Objekte (beschrieben durch Attributname-Value Paare) gespeichert werden – flexibles Typsystem erlaubt hier beliebige Typen für Attribute – eigene Erweiterungen der Schema für LDAP-Objektklassen über Schemabeschreibungssprache möglich • Definiert Security-Interfaces, etc und weitere Infrastrukturdienste Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt binäres Bild Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Review – Was ist JNDI? • Universelle Client-seitige Java-Schnittstelle zum Zugriff auf Namensdienste – unterstützt alle möglichen Arten – u.a. DNS, etc. – LDAP-Verzeichnisdienste – Namens- und Verzeichnisdienste von Business-Obektservern • besitzt eine Art von Treiberschnittstelle zum Zugriff auf konkrete Dienste – siehe Folie: wie bekomme ich einen Initial-Kontext Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zentrale Schnittstelle: Context Interface javax.naming.Context void bind(Name name, Object object) void bind(String name, Object object) … Context createSubContext(Name name) Context createSubContext(String name) … Object lookup(Name name) Object lookup(String name) void rebind(Name name, Object object) void rebind(String name, Object object) … Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Wie bekomme ich nochmal einen Root-Kontext? Context ctx = new InitialContext() // falls INITIAL_CONTEXT_FACTORY und PROVIDER_URL bereits definiert // z.B. durch Setzen von java.naming.* Properties // oder Hashtable env=new Hashtable(); env.put(Context.INITIAL_CONTEXT_FACTORY, "com.sun.jndi.cosnaming.CNCtxFactory"); env.put(Context.PROVIDER_URL, "iiop://localhost:1050"); Context ctx=new InitialContext(env) • Factory-Klasse definiert "Art des Namensdienstes", auf den zugegriffen werden soll • PROVIDER_URL die URL zum Zugriff Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Und wie frage ich eine Resource ab? • JNDI-Verzeichnisse können (je nach Art) eine Vielzahl von Resourcen zurückliefern • Datenbanken stellen solche Resourcen da • Man kann den Zugriff auf eine Datenbank durch DataSourceObjekte kapseln (Verbindungsdetails) • Und diese in Verzeichnissen bereitstellen Context ctx = new InitialContext(); DataSource ds= (DataSource)ctx.lookup("jdbc/mondialDB"); Connection con = ds.getConnection(); Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Und wie war das nochmal mit Entfernten Objekten? • EJB (Enterprise Java Beans) können RMI-IIOP basierte entfernte Schnittstelle anbieten • Zugriff von Clientseite erfolgt dabei typischer Weise über JNDI Context ctx = new InitialContext(); CalculatorRemote rechner= (CalculatorRemote)ctx.lookup(" Calculator/remote "); System.out.println("2 + 5 =" + rechner.add(2,5)); Clemens Düpmeier, 16.05.2016 Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Zusammenfassung • Namensdienste eignen sich herorragend dazu, um Resourcen von ihren Clients zu entkoppeln – Resourcen können logisch benannt werden – Applikationen werden dadurch ortstransparent – Mit Namensdiensten kann man Lastverteilung / Skalierbarkeit erreichen – Client muss Adressdetails nicht kennen und diese können konfigurierbar gehalten werden – Der Client wird von Implementierungsdetails entkoppelt – Durch Anwendung des Proxy-Design-Patterns kann man Serverseitige Resourcemanagement Funktionalitäten integrieren und rekonfigurieren, ohne die Clients neu übersetzen zu müssen Clemens Düpmeier, 16.05.2016