Islam – Einführung Islam – arabisch – bedeutet Gottergebenheit bzw. bedingungsloses Gottvertrauen. Damit wird der Zustand umfassenden Heils und Friedens (salam) beschrieben. Das arabische Wort für Gott lautet „Allah“ (vgl. Sure 2,115): Gott ist ein einzigartig, er ist einer. Darum redet man auch davon, dass der Islam ein strenger Monotheismus sei. Die Basis des Glaubens für etwa 1,3 Milliarden Muslime ist der Koran (Al-Qur'an = das Vorzutragende mit 114 Abschnitten (Suren). Allahu akbar – Gott ist größer Hauptrichtungen: Sunna / Sunniten, Schia / Schiiten – Gemeinsamkeiten und Unterschiede: http://www.christenundmuslime.de/faq/Was_unterscheidet_Sunniten_von_Schiiten.php Weltweit bekennen sich etwa 1,5 Millionen Muslime zum Islam (90 % Sunniten , 10% Schiiten): http://www.sueddeutsche.de/politik/islam-schiiten-und-sunniten-1.840806 Das Alevitentum – schiitisch geprägt – sieht sich als eigenständige Religion. Etwa 500.000 leben in Deutschland. Sie stammen überwiegend aus der Türkei. Mehr unter: http://www.swr.de/islam/religion/-/id=1550012/nid=1550012/did=1650560/kc5r62/index.html Eine Sonderform des Islam sind auch die Ahmadiyya-Gruppen, die nach dem Propheten Mohammed noch ihren Gründer, Mirza Gulam Ahmad (1835–1908), als besonderen Lehrer verehren. Mehr unter: http://www.christenundmuslime.de/faq/Wer_sind_die_Ahmadis.php Glaubensgrundsätze 1. Glaubensbekenntnis (schahada): Das islamische Glaubensbekenntnis ist recht kurz: Es gibt keine Gottheit außer Gott und Mohammed ist sein Gesandter (vgl. Sure 112). Dieses Grundbekenntnis wird erweitert auf: Gott, seine Engel, seine Bücher (d.h. die göttlichen Offenbarungen etwa in der hebräischen Bibel = Altes Testament, dem Evangelium = Neues Testament und dem Koran (vgl. Sure 2,177 / 4,171). Im Islam ist Jesus hoch geehrt, zwar nicht Sohn Gottes, aber geliebter Prophet Gottes, von Geburt an. 2. Rituelles Gebet: fünfmal am Tage (sala’t): Das fünfmalige Pflichtgebet am Tag kündigt der Gebetsrufer (Muezzin, türkisch Müezzin) vom Turm der Moschee (Minarett) an, meistens durch Lautsprecher (in arabisch, vgl. Sure 2,77). 3. Fasten im Monat Ramadan (sa’um): Der besondere Monat Ramadan (gerechnet nach dem Mondkalender) erinnert an die Herabkunft der ersten Sure des Koran ( = Sure 97) und ist durch ein vollständiges Fasten tagsüber (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken) von einem großen Teil der Muslime weltweit eingehalten. Am Ende steht das dreitägige Fest des Fastenbrechens. Während des Ramadan laden Muslime sehr gern andere Menschen, auch anderer Religionen zum gemeinsamen Fastenbrechen am Abend ein (vgl. Sure 2,185-187). 4. Sozialabgabe (zakat): Der Islam regelte die Pflichten des Einzelnen für die Gemeinschaft ursprünglich so, dass jeder einen Teil seines Vermögens abgab (von 2,5% bis zu 10% je nach den jeweiligen Wirtschaftsvoraussetzungen). Heute sind die Bedingungen unterschiedlich. Zakat wird meistens im Monat Ramadan abgegeben, um auf diese Weise Armut zu bekämpfen. Von Zakat ist die freiwillige Abgabe, das Almosen (sadaqa) zu unterscheiden (vgl. Sure 2,215). 5. Opferfest und Wallfahrt (hadjj, sprich: hadsch): Das Opferfest mit der Wallfahrt ist neben dem Fest des Fastenbrechens das zweithöchste Fest des Islam (arabisch Id ul-Adha, türkisch: Kurban Bayram). Es ist zum einen die Erinnerung an die Pilgerfahrt, die jeder gläubige Muslim wenigstens einmal in seinem Leben durchführen soll. Es ist zum andern der Bezug zu Abraham / Ibrahim, der mit Ismael die Kaaba errichtet (haben soll). Die Wallfahrt im Pilgermonat Dhu l-Hidjja ist ein geistlicher Höhepunkt, und deswegen fahren zur großen Pilgerfahrt (Hadjj akbar) jedes Jahr mindestens zwei Millionen Muslime aus der ganzen Welt nach Mekka. Die kleine Wallfahrt (hadjj asgar oder umra) kann dagegen zu jedem Zeitpunkt und beliebig oft unternommen werden (vgl. Sure 3,96-97). Reinhard Kirste relpäd/Islam-Einf, 18.12.10, bearbeitet 08.08.13 1