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Die Gemmotherapie
Die Lehre der Lebens- und
Wachstumskräfte von Pflanzen zum Einsatz
der Regeneration und Heilung.
Was ist Gemmotherapie?
Die Gemmotherapie ist eine spezielle und sanfte
Form der Therapie mit Pflanzen. In der Gemmotherapie macht man sich das „Lebendigste“ der
Pflanzen als Heil- und Regenerationskraft für
den Menschen nutzbar. Die wertvollen aktiven
Bestandteile werden ausschließlich aus dem
Embryonalgewebe der Pflanzen gewonnen. Daher werden nur Knospen (lateinisch= gemma),
Triebspitzen, junge Schösslinge oder wachsende
Wurzelspitzen verwendet. Dieses Pflanzengewebe befindet sich in der Vermehrung und ist
reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren und
Nukleinsäuren. In diesen Pflanzenteilen steckt
die meiste Kraft und die ganze Energie der zukünftigen Pflanze.
Der Entdecker dieser Therapie ist der belgische
Arzt Dr. Pol Henry, der bereits wusste, dass im
Embryonalgewebe der Pflanzen alle genetischen
Informationen vorhanden sind und es damit die
höchste Potenz an Vitalität hat.
Die Gemmotherapeutika wirken reinigend, ausleitend und regulierend im menschlichen Organismus. Aufgrund ihres Potentials bewirken sie
eine Harmonisierung und regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Eine Behandlung ist
beispielsweise sinnvoll nach einer Infektion oder
einer Antibiotikatherapie. Die Gemmoheilmittel
regen den Zellstoffwechsel an und sorgen für
eine Entfernung von Schadstoffen und Resttoxinen. Der Vorteil der Gemmoheilmittel ist, dass
sie als eigenständige sanfte Therapie, aber auch
begleitend zu den konventionellen Medikamenten und homöopathischen Mitteln verwendet
werden können.
Bei vielen Funktionsstörungen und Fehlsteuerungen im Körper wie bei wiederkehrenden Infekten, Allergien, Schlafstörungen, Migräne oder
Erschöpfungszuständen – um nur einige der
Einsatzmöglichkeiten der Gemmotherapeutika
zu nennen – wirken sie regulierend und heilend.
Extraktherstellung
Mit großer Sorgfalt und von Hand werden im
Frühjahr die frischen einheimischen Pflanzenknospen und jungen Triebe aus Wildwuchs oder
biologischem Anbau geerntet. Nach einer schonenden Reinigung wird das Embryonalgewebe
der Pflanzen in einem Glyzerin/Ethanol-Gemisch
mazeriert. Durch diese sorgfältige und zeitaufwändige Herstellung entstehen sehr wirksame
und qualitativ hochwertige Heilmittel, die Gemmotherapeutika.
4
Dosierung
Zweimal täglich nimmt man zwischen den
Mahlzeiten 2 ml (man kann das sehr gut über
die Messkappe dosieren) ein. Die einzelnen
Gemmotherapeutika können kombiniert werden. Es sollte aber immer nur ein Mittel zu einem Zeitpunkt angewendet werden, z. B. morgens das Mittel A und abends das Mittel B. Die
Gemmoheilmittel eignen sich auch für Kinder.
Die Dosierung bei Kindern beträgt zweimal täglich 1 ml.
Index
Abies pectinata – Edeltanne............................ 6
Betula linfa – Silberbirke................................ 8
Castanea vesca – Esskastanie....................... 10
Corylus avellana – gemeine Hasel................ 12
Ficus Carica – Feige....................................... 14
Fraxinus excelsior – gemeine Esche.............. 16
Juglans regia – Walnussbaum....................... 18
Juniperus communis – Wacholder................. 20
Olea europaea – Olive................................... 22
Quercus pedunculata – Eiche......................... 24
Ribes nigrum – schwarze Johannisbeere..... 26
Rosa canina – Heckenrose............................ 28
Rosmarinus officinalis – Rosmarin................. 30
Rubus idaeus – Himbeere.............................. 32
Sequoia gigantea – Mammutbaum............... 34
Tilia tomentosa – Silberlinde......................... 36
Vaccinium myrtillus – Heidelbeere................ 38
Vaccinium vitis idaea – Preiselbeere............. 40
Viburnum lantana – wolliger Schneeball..... 42
Vitis vinifera - Weinrebe................................ 44
5
Abies pectinata - Edeltanne
6
Über die Edeltanne
Die Edeltanne in der Gemmotherapie
Die Edeltanne oder auch Weiß-Tanne genannt
ist ein europäischer Nadelbaum aus der Gattung der Tannen und der Familie der Kieferngewächse. Sie kann 30 bis 50 Meter hoch wachsen
und ein Alter von bis zu 600 Jahren erreichen.
Bereits in der Antike wurde die Tanne als Heilmittel genutzt. Der berühmteste griechische Arzt
Hippokrates und der wichtigste Pharmakologe
der damaligen Zeit Dioskurides empfahlen die
Edeltanne als Arznei. Auch Hildegard von Bingen lobte die Wirkung der Tanne. Sogenanntes
„Tannenbier“ wurde früher bei der VitaminMangelkrankheit Skorbut verabreicht.
Für die Gemmotherapie werden die Tannenknospen verwendet. Das Mazerat aus den
Tannenknospen ist das wichtigste Mittel in der
Gemmotherapie zur Unterstützung des natürlichen Mineralhaushaltes. Da es den Mineralstoffwechsel anregt, kann es bei Erkrankungen
des Mineralhaushaltes eingesetzt werden. Die
Tannenknospen helfen bei allen Entkalkungserscheinungen und regulieren den Kalkaufbau in
den Knochen. Daher haben sich die Tannenknospen bewährt bei Osteoporose und zur Förderung
des Heilungsprozesses bei Knochenbrüchen.
Die Edeltanne ist das Mittel der Wahl bei allen
Schwierigkeiten mit der Knochenbildung. Daher
kann es auch bei kindlichen Wachstumsstörungen unterstützend wirken. Auch bei Karies im
Kindesalter haben die Tannenknospen eine hilfreiche Wirkung. Bei Kindern wirkt es schleimlösend bei Entzündungen der oberen Atemwege.
Wirkung:
Unterstützt den natürlichen Mineralhaushalt
Fördert den Heilungsprozess bei Frakturen
Schleimlösend in den Atemwegen
Einsatz:
Mineralstoffmangel (Calcium)
Osteoporose und Knochenbrüche
Infekte der oberen Atemwege
7
Betula linfa - Silberbirke
8
Über die Silberbirke
Die Silberbirke in der Gemmotherapie
Die Silberbirke gehört zur Familie der Birkengewächse. Dieser Lichtbaum wächst auf sauren,
anspruchslosen Böden. Obwohl die Birke viel
Wasser braucht, kann sie sich auch an trockene
Standorte gewöhnen. Als typischer Frühlingsbaum mit ihrer weißen Rinde und den zart grünen Blättern steht sie für Jugendlichkeit, wieder
erwachendes Leben, Reinheit und Licht. Daher
wird die Birke auch als Maibaum verehrt. Um
jung und rein bleiben zu können, stockt das von
der Birke aufgenommene Wasser nicht, sondern
bleibt in der Birke im Fluss bis es schnell wieder verdunstet. Dieses Bild der Birke spiegelt
ihre Wirkung als Heilpflanze wider. Sie bringt im
menschlichen Organismus etwas in Fluss und
hilft bei Erkrankungen, bei denen ein Stocken
zu Stoffwechselablagerungen geführt hat. In
der klassischen Heilkunde wird die reinigende
Wirkung des Birkensaftes auf die Haut und die
Nieren immer wieder lobend beschrieben.
Für die Gemmotherapie wird der frische Saft der
jungen Birken verwendet. Die reinigende Kraft
der Birke zeigt sich auch in der Gemmotherapie.
Betula linfa unterstützt die natürliche Ausleitung
von Schadstoffen, indem sie die Blutreinigung
aktiviert, die Funktion des Nieren- und Blasensystems stimuliert und den Leberstoffwechsel
steigert. Ihre ausleitende Heilkraft kann man
sich bei Entgiftungskuren zu Nutze machen.
Aufgrund der reinigenden und entzündungshemmenden Wirkung wird der Extrakt des Silberbirkensaftes bei rheumatischen Beschwerden
und Arthrosen verwendet. Als Baum des Lichtes
hat sich die Silberbirke auch bei der Behandlung von depressiven Verstimmungen bewährt.
Eine besondere Anwendung hat Betula linfa bei
Kindern: sie kann erfolgreich bei Wachstumsschmerzen eingesetzt werden.
Wirkung:
Stoffwechsel reinigend
Entzündungshemmend
Unterstützt das Nieren– und Blasensystem
Steigert den Leberstoffwechsel
Einsatz:
Ausleitung und Entgiftung
Entschlackungskuren
Rheumatische Beschwerden, Arthrosen
Depressive Verstimmungen
9
Castana vesca - Esskastanie
10
Über die Esskastanie
Die Esskastanie in der Gemmotherapie
Die Esskastanie gehört zur Familie der Buchengewächse. Sie liebt ein mildes Klima und saure,
kieselsäurehaltige Böden. Ursprünglich stammt
der Baum aus Kleinasien, wurde aber von den
Römern mit der Weinkultur in das mediterrane
Europa gebracht. In unseren Breiten finden wir
in klimatisch bevorzugten Regionen auch die
Esskastanienbäume. Castanea vesca ist verwandt mit der bekannten Rosskastanie – Aesculus hippocastaneum. Die Esskastanie hat eine
stachelige Frucht mit 1-3 Maroni. Diese essbaren Früchte sind sehr kohlenhydratreich und
kalorienhaltig. Gerne werden sie im Winter an
Maroniständen angeboten.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen der
Esskastanie verwendet. Castanea vesca ist ein
wichtiges entgiftendes und ausleitendes Mittel.
Seine Wirksamkeit richtet sich besonders auf das
lymphatische System. Es wirkt entstauend und
den Lymphfluss anregend. Das Mazerat der Esskastanie kann bei allen Störungen der Zirkulation im Lymphsystem angewendet werden z. B.
bei Lymphödemen. Da es auch den Blutfluss im
venösen Kreislauf unterstützt, ist es in der Gemmotherapie ein sehr gutes Mittel bei Venenstauung, Krampfadern und allgemein „schweren
Beinen“.
Wirkung:
Entgiftend und ausleitend
Regt den Lymphfluss an
Unterstützt den Blutfluss im venösen Kreislauf
Einsatz:
Ausleitung und Entgiftung
Lymphstauung und Ödeme
Krampfadern
Schwere Beine
11
Corylus avellana - gemeine Hasel
12
Über die gemeine Hasel
Die gemeine Hasel in der Gemmotherapie
Corylus avellana – auch Haselnussstrauch genannt - gehört zu den Birkengewächsen. Die
gemeine Hasel hat männliche und weibliche
Blütenstände. Die männlichen Blüten sind die
ersten Frühlingsboten – die Haselkätzchen. Im
Altertum spielte die Pflanze eine große Rolle
als Symbol von Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit. Aus dem Holz der gemeinen Hasel wurden
früher Wünschelruten hergestellt. Das Holz von
Corylus avellana war besonders geeignet für das
Flechtwerk in Fachwerkhäusern. Der Strauch
sollte auch vor Blitzschlag schützen und störende Strahlungen abhalten.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen der
Haselnuss verwendet. Die gemeine Hasel gilt
als ein „Lungenheilmittel“. Es kann eingesetzt
werden bei Lungen- und Bronchialerkrankungen
beispielsweise bei einer chronischen Bronchitis,
bei Bronchialasthma und Lungenemphysem.
Die Biegsamkeit des Haselnussholzes zeigt sich
auch in der Anwendung als Heilmittel. Im gesamten Organismus fördert es die Elastizität von
organspezifischem Gewebe – dem Parenchym.
Daher unterstützt es die selbst heilenden Kräfte
des Körpers bei krankhaften Veränderungen besonders der Lunge und der Leber.
Wirkung:
Verbessert die Elastizität des funktionellen
Gewebes
Entzündungshemmend
Einsatz:
Chronische Bronchitis
Bronchialasthma
Lungenemphysem
Veränderungen des Lebergewebes
13
Ficus carica - Feige
14
Über den Feigenbaum
Der Feigenbaum in der Gemmotherapie
Der Feigenbaum gehört zur Familie der Maulbeergewächse, stammt ursprünglich aus Südost-Asien und hat sich im Mittelmeergebiet
akklimatisiert. Ficus carica ist eine der frühesten
Anbaupflanzen des Menschen. Seit jeher stellt
die Feige den starken Zusammenhang zwischen
Spiritualität und Sinnlichkeit dar. Der Feigenbaum gilt auch als Baum der Erkenntnis. Die
Anwendung des Feigenbaumes als Heilmittel
wird schon im Alten Testament beschrieben. Hildegard von Bingen erwähnte die gute Wirkung
der Blätter und Wurzeln in ihrem großen Werk
„Physika“. Auch in den Kräuterbüchern des
späten Mittelalters wird die heilende Kraft des
Feigenbaums gelobt.
Für die Gemmotherapie wird die frische Knospe
verwendet. Die Feigenknospe ist ein außergewöhnliches Heilmittel, da sie eine tief greifende
Wirkung im psychischen Bereich hat und im Sinne des „Baumes der Erkenntnis“ zur Lösung von
Problemen beitragen kann. Seine beruhigende
Wirkung auf das Nervensystem ist bemerkenswert. Das Gemmo-Mazerat wirkt angstlösend
und antidepressiv. Es hilft, das Gleichgewicht bei
depressiven Verstimmungen wieder zu finden. In
der Gemmotherapie spielt es eine große Rolle
bei psychosomatischen und stressbedingten Beschwerden. Hierzu gehören Magenschmerzen,
Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüre. Insgesamt reguliert es den Appetit
und harmonisiert die Verdauung.
Wirkung:
Beruhigend
Angst lösend
Reguliert Appetit und die Magensaftbildung
Harmonisiert die Verdauung
Einsatz:
Stress und Nervosität
Depressive Verstimmungen
Psychosomatische Beschwerden
Magenschmerzen und
Magenschleimhautentzündungen
Reizdarmsyndrom
15
Fraxinus excelsior - gemeine Esche
16
Über die gemeine Esche
Die gemeine Esche in der Gemmotherapie
Die Esche gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Dieser Familie werden auch bekannte
Pflanzen wie die Forsythie, der Flieder oder der
Jasmin zugeordnet. Die Esche bevorzugt einen
basenreichen und tiefgründigen Boden. Sie
wächst schnell und ist mit einer Höhe von 40
Metern himmelstürmend. Trotz der Größe ihrer
Baumkrone lässt ihr zart gefiedertes Blätterdach die Sonnenstrahlen durchscheinen und
verdrängt keine anderen Pflanzen von ihrem
Standort. Ihr Holz ist besonders weich und elastisch. Die Esche zählt zu den Edelhölzern. In der
nordischen Mythologie wird die Esche als Weltenbaum verehrt. Die Weltesche Yggdrasil war
der vornehmste Wohnort der Götter. In der Mythologie ist die Esche der „Geburtsbaum“ des
ersten Mannes, die Frau ist eine Tochter der Erle.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen
der Esche verwendet. Die Elastizität und Biegsamkeit des Eschenholzes spiegelt sich auch in
der Gemmotherapie wieder: die Esche besitzt
ein großartiges Potential bei rheumatischen Erkrankungen. Sie wirkt gut auf Gelenke, Bänder,
Knochen und Muskeln. Der Wirkansatz ist ihre
entzündungshemmende und schmerzlindernde
Eigenschaft. Sie hilft auch bei Gichtzuständen,
da sie die Harnsäureausscheidung steigert. Sie
wird bei Übergewicht empfohlen, da sie auch
das Cholesterin senken kann. Eine Hauptwirkung der Esche ist ihre Unterstützung der Nierenfunktion. Daher wird die Esche bei Nierenleiden eingesetzt. Die Esche wirkt entwässernd,
blutreinigend, unterstützt die Leistungsfähigkeit
der Niere und ist das wichtigste Nieren-Entgiftungsmittel in der Gemmotherapie.
Wirkung:
Entzündungshemmend
Steigert die Harnsäureausscheidung
Senkt den Cholesterinspiegel
Entwässernd und blutreinigend
Einsatz:
Entzündungen von Gelenken und Bändern
Muskelschmerzen
Rheuma und Gicht
Gewichtsregulierend
17
Juglans regia - Walnussbaum
18
Über den Walnussbaum
Der Walnussbaum in der Gemmotherapie
Der Walnussbaum gehört zur Familie der Walnussgewächse. Er liebt lockere Böden und ein
mildes Klima. Walnussbäume gelten als „Einzelgänger“, da sie sich nicht mit anderen Pflanzen
vertragen. Bekannt ist, dass der Walnussbaum
Mücken und Fliegen vertreiben kann. Ursprünglich kam der Nussbaum aus Persien. Karl der
Große hat sehr zu seiner Verbreitung in unseren
Regionen beigetragen. Das Holz des Walnussbaumes gilt wegen seiner Maserung als sehr
edel. In der Antike wurden die Nüsse als Götterspeise betrachtet. Der Walnussbaum war dem
wichtigsten männlichen Gott Jupiter geweiht. In
der christlichen Religion symbolisiert die Walnuss mit ihrer grünen Fruchthülle, der harten
Schale und dem süßen Kern die Dreieinigkeit.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen des
Walnussbaumes verwendet. Juglans regia wirkt
stark entgiftend und entzündungshemmend. Es
gilt in der Gemmotherapie als das wichtigste
Hautmittel. Die Knospen des Walnussbaumes
wirken bei vielen Entzündungen der Haut antientzündlich. Es ist das Gemmo-Heilmittel bei
Pickeln, Pusteln oder Akne. Spezielle Einsatzmöglichkeiten von Juglans regia sind weitere
Hauterkrankungen wie chronische Dermatitis,
infizierte Ekzeme und Unterschenkelgeschwüre.
In der Gemmotherapie gibt es Hinweise, dass
Juglans regia eine positive und regulierende
Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse hat. Das
Mittel wirkt unterstützend bei einer Schwäche
der Bauchspeicheldrüse mit Blähungen und
mangelnder Verdauungsleistung sowie bei Reizmagen. Treten nach einer Antibiotikatherapie
Durchfälle auf, kann Juglans regia eingesetzt
werden.
Wirkung:
Einsatz:
Entzündungshemmend - besonders an der
Haut
Entgiftend
Regulierende Wirkung auf die Bauchspeicheldrüse
Entzündungen der Haut
Schwäche der Bauchspeicheldrüse
Reizmagen
Durchfälle durch Antibiotika
19
Juniperus communis - Wacholder
20
Über den Wacholder
Der Wacholder in der Gemmotherapie
Der Wacholder gehört zur Familie der Zypressengewächse wie auch die Lebensbäume. Der
äußerst stachelige Wacholder kann abhängig
von der Bodenbeschaffenheit bis zu 15 Meter
hoch werden. Da er hitze- und kälteresistent
ist, wächst er vom Mittelmeerraum bis hinauf
ins Gebirge. Seine hervorragende medizinische
Heilkraft ist seit Jahrhunderten bekannt. Dem
Wacholder wurden in früheren Zeiten sogar magische Kräfte zugesprochen. Das immergrüne
Gewächs galt als Lebensbaum, war ein Symbol
für die Manneskraft und Lebensfreude.
Als Heilmittel und Gewürz werden seine schwarzen Beeren verwendet. Wacholder ist in der Küche ein beliebtes Gewürz. Beim Kochen spielt
er eine besondere Rolle, da er die Speisen bekömmlicher macht. Bekannt sind auch die verdauungsfördernden „Wacholderschnäpse“ wie
Gin oder Genever.
Für die Gemmotherapie werden die jungen,
zarten, grünen Sprossen verwendet, bevor sie
zu stark verholzen und damit starr sind. In der
Gemmotherapie hat der Wacholder einen intensiven Bezug zu zwei wichtigen Organen im
Organismus: zur Leber und zur Niere. Der Wacholder wirkt auf alle Funktionen der Leber. Das
Stoffwechselgeschehen in der Leber wird von
den Sprossen des Wacholders aktiviert, und die
Leberzellen werden stimuliert. Der Wacholder
wirkt entwässernd, fördert somit die Resorption von Ödemen und ist blutreinigend. Er ist das
Basisentgiftungsmittel in der Gemmotherapie.
Der Entgiftungseffekt ist sehr stark. Wacholder
wirkt äußerst entzündungshemmend und wird
bei Nierenbeckenentzündungen, Blasen- und
Nierenentzündungen eingesetzt.
Wirkung:
Fördert den Stoffwechsel der Leber
Entgiftend
Entwässernd
Einsatz:
Ausleitung und Entgiftung
Ödeme
Wiederkehrende Blasenentzündungen
Lebermittel
21
Olea europaea - Olive
22
Über die Olive
Die Olive in der Gemmotherapie
Der Olivenbaum gehört zur Familie der Ölbaumgewächse. Der mittelgroße, knorrige und
immergrüne Baum gedeiht im milden mediterranen Klima. Seit vielen Jahrtausenden ist die
Olive eine wichtige Nutzpflanze. Wer im alten
Griechenland Olivenbäumen Schaden zufügte,
wurde streng bestraft – nicht nur von irdischen
Richtern, sondern auch von den Göttern. Die Olive ist das Symbol für Versöhnung und Frieden.
Ein frischer Ölzweig im Schnabel der Taube gilt
als Friedenszeichen. Ölkränze waren Symbol und
Preis für die Sieger im friedlichen, sportlichen
Wettkampf. War das Olivenöl früher auch Salbund Lampenöl, so ist es heute aus der gesunden
mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken.
Die positive Wirkung des Olivenöls bei erhöhtem
Cholesterin, Durchblutungsstörungen und Übergewicht ist allgemein bekannt.
Für die Gemmotherapie werden die Sprossen
des Olivenbaumes verwendet. Die Olive ist in
der Gemmotherapie das wichtigste Mittel für
das sogenannte Metabolische Syndrom. An dieser Erkrankung leiden viele Menschen: sie haben
meist Übergewicht, erhöhtes Cholesterin und
erhöhte Triglyceride, Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2, den „Altersdiabetes“. Auch
bei den Folgeerscheinungen, die bereits in den
Anfangsstadien dieser Erkrankung eintreten wie
arterielle Durchblutungsstörungen mit Arteriosklerose, kann die Olive eingesetzt werden. Sie
verbessert auch die sogenannte Blutviskosität
bei „klebrigem“, verdickten Blut, das nur noch
schlecht durch die Adern fließen kann. Der Extrakt der Olive wirkt bei diesem vielschichtigen
und bedrohlichen Stoffwechselgeschehen unterstützend und die Stoffwechselprozesse regulierend.
Wirkung:
Senkt Blutfette
Blutdrucksenkend
Stoffwechsel regulierend bei erhöhten
Blutfetten und Blutzucker
Verbessert die Durchblutung und Blutviskosität
Einsatz:
Fettstoffwechselstörungen
Bluthochdruck
Diabetes mellitus Typ 2
Durchblutungsstörungen
Arteriosklerose
23
Quercus pedunculata - Eiche
24
Über die Eiche
Die Eiche in der Gemmotherapie
Quercus pedunculata – die Stieleiche - gehört
zur Familie der Buchengewächse. Sie kann bis
zu 40 Meter hoch werden und hat kräftige
Pfahlwurzeln. Ein starker Flüssigkeitsstrom von
mehreren hundert Litern pro Tag erreicht vom
Erdreich her die Blätter. Die Ausstrahlung großer Würde, die von mächtigen Eichen ausgeht,
haben die Menschen schon immer empfunden.
Die Eiche gilt als das Maß aller Dinge – sie ist
ein Maßinstrument: man „eicht“ etwas. Symbolisch steht die Eiche für Kraft, Standhaftigkeit,
Willenskraft und Treue. Man verbindet die Eiche
auch mit Männlichkeit und Mut. Kränze aus Eichenlaub waren in der Antike Zeichen eines Siegers oder eines hohen Mannes im Staat.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen der
Eiche verwendet. Gemäß ihrer Symbolik stärken
die Knospen der Eichen die Manneskraft. Das
Mazerat der Eichenknospen kann eingesetzt
werden bei Potenzproblemen und mangelnder
Liebeslust. Es wirkt regulierend in der Produktion des Hormons Testosteron. Aber die Eiche ist
in der Gemmotherapie nicht nur den Männern
vorbehalten. Quercus pedunculata wird auch
Quercus robur genannt. Robur kommt aus dem
Lateinischen und bedeutet Kraft. Diese Kraft
der Eiche hat sich in der Gemmotherapie bewährt. Die Eichenknospen sind allgemein ein
stärkendes und kräftigendes Mittel bei Schwächezuständen aller Art wie leichte Ermüdbarkeit
und auf der psychischen Seite Antriebslosigkeit.
Aufgrund seiner antientzündlichen Wirkung hat
sich das Mazerat der Eichenknospen auch bei
Rheuma und Arthritis bewährt.
Wirkung:
Regulierend in der Testosteronproduktion
Kräftigend
Entzündungshemmend
Einsatz:
Schwächezustände, Ermüdung und
Antriebslosigkeit bei Männern und Frauen
Potenzprobleme
Rheumatische Erkrankungen
25
Ribes nigrum - schwarze Johannisbeere
26
Über die schwarze Johannisbeere
Die schwarze Johannisbeere gehört zur Familie
der Stachelbeergewächse. Sie gedeiht in feuchten
Wäldern und auf Torfböden. Bei der schwarzen Johannisbeere handelt es sich um eine der wenigen
Knospen, die aus kultivierten Pflanzen gewonnen
werden. Die medizinischen Wirkungen der schwarzen Johannisbeere waren schon der Heiligen Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert bekannt.
Die schwarze Johannisbeere in der
Gemmotherapie
Für die Gemmotherapie wird die frische Knospe der
schwarzen Johannisbeere verwendet. Die Johannisbeere ist der Star in der Gemmotherapie. Ribes
nigrum ist bekannt für seine entzündungshemmenden Eigenschaften und für den erfolgreichen Einsatz bei allen Formen allergischer Erkrankungen.
Die wohl bekannteste Anwendung: bei Heuschnupfen mit allen seinen Beschwerden und allergischem
Asthma. Die schwarze Johannisbeere wird auch
als „pflanzliches Kortison“ bezeichnet, da es eine
Wirkung:
Entzündungshemmend u. schmerzlindernd
Antiallergisch
Entgiftend
Stoffwechsel aktivierend
Schmerzlindernd
kortisonähnliche Wirkung hat – allerdings ohne die
Nebenwirkungen des echten Kortisons. Aufgrund
seiner regulierenden Wirkung bei „Fehlsteuerungen“ im Organismus kann es erfolgreich eingesetzt
werden bei akuten und chronischen Hautausschlägen, bei trockenen und feuchten Ekzemen, bei Akne
und Psoriasis. Da sie so gute entzündungshemmende Wirkungen hat, wird die schwarze Johannisbeere auch bei grippalen Infekten, Beschwerden und
Entzündungen im Hals-Nasen- und Ohrbereich
und bei chronischer Bronchitis verwendet. Ribes
nigrum aktiviert den Stoffwechsel und hilft Schadstoffe im Körper abzubauen und auszuscheiden.
Damit eignet es sich besonders nach Einnahme
von Antibiotika. Das Mittel hat sich auch bewährt
bei rheumatischen Beschwerden, Polyarthritis und
Gelenkbeschwerden. Eine weitere wichtige Einsatzmöglichkeit der schwarzen Johannisbeere ist
die Migräne. Ribes nigrum besitzt die besondere
Eigenschaft, mit den übrigen Knospen in der Gemmotherapie einen Synergieeffekt zu erzielen und
damit deren Wirkung zu verstärken.
Einsatz:
Heuschnupfen, allerg. Asthma und Bronchitis
Allergien und Ekzeme
Chronische Entzündungen
Akute grippale Infekte
Migräne
Immunsystemstimulierend
27
Rosa canina - Heckenrose
28
Über die Heckenrose
Die Heckenros in der Gemmotherapie
Die Heckenrose gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist eine sehr anpassungsfähige und
widerstandsfähige Pflanze. So kann sie im Dickicht und in Hecken überleben. Die Heckenrose
– oder auch Hundsrose genannt - kann mehrere
Meter hoch werden, wobei sie sich an anderen
Bäumen oder Büschen festhakt. Bei der Heckenrose handelt es sich um eine sehr symbolträchtige Pflanze. Sie ist ein Symbol für Anmut, Liebe
und Lebensfreude. Die Heckenrose ist ein altes
Heilmittel, das schon von dem berühmtesten
Arzt der Antike Hippokrates bei Entzündungen
eingesetzt wurde. Bekannt ist die Heckenrose
mit ihren Früchten, den Hagebutten und ihren
Blüten für ihren hohen Gehalt an Vitamin C.
Für die Gemmotherapie wird der junge, frische
Trieb der Hagebutte verwendet. Rosa canina ist
eines der Hauptheilmittel bei Erkrankungen im
gesamten Hals-Nasen-Ohren-Bereich mit seinen
zahllosen akuten und chronischen Beschwerden:
Schnupfen mit Rachenentzündung, Kehlkopfentzündung, Nasenschleimhautentzündung, wiederholte Mandelentzündungen, Entzündungen
des Gehörganges sowie Bronchitis. Rosa canina
stärkt die Immunabwehr. Daher kann es sehr gut
bei Kindern eingesetzt werden, die immer krank
sind, ständig Infekte der Atemwege haben und
sich davon schlecht erholen. Empfehlenswert ist
die Heckenrose auch für Menschen mit Migräne
(am besten zusammen mit der schwarzen Johannisbeere). Im Bereich der Haut zeigt sich Rosa canina wirksam bei Entzündungen und bei Herpes.
Eine spezielle Einsatzmöglichkeit der Heckenrose
in der Gemmotherapie sind Arthrosen, insbesondere die Arthrose des Kniegelenkes.
Wirkung:
Entzündungshemmend bei Infekten der
Atemwege
Stärkt die Immunabwehr
Einsatz:
Erkältungen
Grippale Infekte des Hals- und Rachenraums
Chronische Entzündungen
Herpes
Arthrose der Kniegelenke
29
Rosmarinus officinalis - Rosmarin
30
Über den Rosmarin
Rosmarin in der Gemmotherapie
Rosmarin ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, zu der viele wirkkräftige Heilpflanzen
gehören wie Lavendel oder Pfefferminze. Es handelt sich auch bei Rosmarin um einen sehr aromatischen Strauch. Wurzel, Stengel, Blüten und
Blätter verströmen einen kräftigen, aber auch
zarten Duft, der belebend, angenehm und entspannend wirkt. Der immergrüne Rosmarin mag
trockene, felsige Böden und sonnige Böschungen. Er wird gerne als Zier- und Heckenpflanze
sowie zur Herstellung von Gewürzen und ätherischen Ölen angebaut. In der Küche ist Rosmarin
heute als wichtiges Gewürz – besonders in der
italienischen Küche - unverzichtbar. In der Antike war der Rosmarin eine heilige Pflanze, die
Apollo oder Aphrodite den Menschen geschenkt
haben sollen. Der immergrüne Rosmarin ist eine
stark dem Leben zugewandte Pflanze. Mit ihren
Blütchen, die wie kleine blaue Flämmchen wirken, erscheint Rosmarin sehr feurig.
Für die Gemmotherapie wird der junge, frische
und noch unverholzte Trieb verwendet. Wissenschaftliche Arbeiten zeigen, dass das Mazerat
aus diesen frischen Trieben eine viel höhere Leberschutzwirkung aufweist als die Gesamtpflanze. Dasselbe gilt für den Gallenfluss, der durch
Rosmarin deutlich angeregt wird.
Der Extrakt aus den Sprossen von Rosmarin entfaltet eine entgiftende und Giftstoffe ausscheidende Funktion im Leber-Gallesystem. Die Gallensäfte werden angeregt. Somit gilt Rosmarin
als großer Reiniger in diesem Stoffwechselgeschehen. Das Mazerat des Rosmarin bindet freie
Sauerstoffradikale und wirkt somit entgiftend.
Wirkung:
Gallefluss fördernd
Schützt und fördert die Leberfunktion
Bindet freie Sauerstoffradikale
Reiniger im Stoffwechsel
Achtung:
Nicht bei hohem Blutdruck anwenden!
Einsatz:
Ausleitung und Entgiftung
Anregend für den Leber- und Gallenstoffwechsel
Blutreinigend
31
Rubus idaeus - Himbeere
32
Über die Himbeere
Die Himbeere in der Gemmotherapie
Wie die Erdbeere oder Apfel und Birne gehört
die Himbeere zu den Rosengewächsen. Der
Strauch ist vor allem wegen seiner saftig schmeckenden Früchte bekannt. Er wächst gerne an
sonnigen Böschungen und Waldrändern auf
kargen und säurehaltigen Böden. Bereits in der
Antike wurde die Himbeere als Heilpflanze in
der Medizin gelobt. Im Mittelalter wurden die
wild wachsenden Himbeeren von den Mönchen
kultiviert und als Therapeutikum eingesetzt. Hildegard von Bingen lobte die Heilkraft der Himbeere besonders bei Fieber. In der traditionellen
europäischen Heilkunde wird die Himbeere seit
Jahrhunderten zur Erleichterung und Beschleunigung der Geburt sowie zur Stärkung des Uterus verwendet.
Für die Gemmotherapie wird der junge, frische,
geschlossene Trieb der Himbeere verwendet.
Der Pflanzenextrakt der Himbeere unterstützt
in der Gemmotherapie die Regulierung des Hormonhaushaltes der Frau über eine Balancierung
der zentralen Hormonachse im Körper. Es ist
daher ein Mittel, das vor und nach der Menopause erfolgreich angewendet werden kann.
Die Wirkung bei Menstruationsbeschwerden,
bei Verzögerung der Regelblutung, Ausbleiben
der Monatsblutung oder bei schweren und
anhaltenden Menstruationsblutungen ist bemerkenswert. Die Himbeere spielt eine große
Rolle bei der Regulierung und Stimulierung der
Eierstöcke. Bei Schmerzen im Gebärmutterbereich während und außerhalb der Menstruation
wirkt die Himbeere krampflösend und schmerzlindernd. Im gesamten Körper ist die Himbeere
entspannend und krampflösend.
Wirkung:
Reguliert das weibliche Hormonsystem
Unterstützt die Funktion der Eierstöcke
Entspannend und krampflösend
Schmerzlindernd
Einsatz:
Menstruationsbeschwerden
Unregelmäßiger Zyklus mit verzögerter
Menstruation
Schmerzen der Gebärmutter
Krämpfe und Verspannungen
Wechseljahrsbeschwerden
33
Sequoia gigantea - Mammutbaum
34
Über den Mammutbaum
Der Mammutbaum in der Gemmotherapie
Sequoia gigantea gehört zur Familie der Zypressengewächse. Sein Name besagt es bereits,
der Mammutbaum ist der Riese unter den Bäumen. Mammutbäume wirken wie Monumentaldenkmale der Schöpfung. Die Bäume können
die gigantische Höhe von 90 Metern erreichen;
aber auch in ihrem Breitenwachstum sind diese
phantastischen Bäume beeindruckend: sie haben an der Basis einen Stammdurchmesser bis
über 12 Meter. Dieser in Kalifornien heimische
und seit längerem auch in europäischen Parks
anzutreffende Baum kann sehr alt werden. Die
ältesten Exemplare sind 2500 Jahre alt. Bei der
„Geburt“ dieser alten Mammutbäume waren
Alexander der Große und Kaiser Augustus noch
nicht geboren. Die Mammutbäume sind wahre
Überlebenskünstler. Sie können große Hitze und
Kälte ertragen. Ihre dicke und faserige orangebraune Rinde schützt sie bei Waldbränden. Ein
älterer Mammutbaum überlebt auch Kälte von
minus 30 Grad Celsius.
Für die Gemmotherapie werden die jungen, frischen, grünen, unverholzten Triebe verwendet.
Wie der Mammutbaum selbst in der Natur widrige
Umstände überlebt, so unterstützt er Körper und
Seele bei Erschöpfung jeder Art. Die Sprossen des
Mammutbaumes wirken belebend und erfrischend,
geben Kraft und Stärke. Der Extrakt des Mammutbaumes ist ein Tonikum bei körperlichen Schwächezuständen, aber auch bei psychischen Krisen. Er gilt
als wichtiges Gemmotherapeutikum bei Menschen,
die sich in einer Burn-Out-Situation befinden. Wenn
man bedenkt, wie alt ein Mammutbaum werden
kann, so ist es nicht verwunderlich, dass die jungen
Sprossen dieses erstaunlichen Baumes als Mittel für
ein „Good-Aging“ eingesetzt werden – als Mittel
zur Revitalisierung bei mangelnder Leistungsfähigkeit in den „besten Jahren“ ab 50. Es kann die
Alterung sowohl im sexuellen wie im intellektuellen Bereich bremsen. Der Mammutbaum wird auch
bei Prostatabeschwerden eingesetzt und erleichtert
das Urinieren. Darüber hinaus hat er eine stimulierende Wirkung auf das Immunsystem.
Wirkung:
Vitalisierend
Belebend
Tonikum
Entzündungshemmend
Einsatz:
Unruhe und Depressionen
Erschöpfung, geistig und sexuell
Burn-Out
„Good Aging“
Prostatabeschwerden
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Tilia tomentosa - Silberlinde
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Über die Silberlinde
Die Silberlinde gehört zur Familie der Lindengewächse. Sie zeichnet sich durch ihre auf der
Unterseite weißen, silbrig glänzenden Blätter
aus. Die Lindenbäume lassen bei jedem Menschen positive und frohe Gedanken wach werden. Die Übersetzung bedeutet soviel wie zart,
milde, weich. Die Bezeichnung „lind“ findet sich
in vielen Vornamen wie Gerlinde oder Linda,
Flurbezeichnungen oder Städtenamen. Früher
stand in jedem Dorf ein Lindenbaum, um den
die Dorfbewohner fröhlich tanzten. Die Linde
kommt in vielen Volksliedern vor und hat immer
die Bedeutung von Liebe, Heimat und Harmonie.
Die Silberlinde in der Gemmotherapie
Für die Gemmotherapie wird die frische Knospe der Silberlinde verwendet. Als Mazerat hat
die Silberlinde eine sehr gute Wirkung auf das
zentrale Nervensystem und die psychische VerWirkung:
Verkürzt die Einschlafzeit
Verbessert das Durchschlafen
Beruhigend
Nervenstärkend
Krampflösend
fassung des Menschen. Bei unbestimmten Ängsten, nervösen Störungen, bei depressiven und
melancholischen Stimmungen wirkt sie angstlösend und nervenstärkend. Die Silberlinde hat
eine beruhigende und entspannende Wirkung.
Daher ist Tilia tomentosa ein sehr gutes Mittel
bei allen Formen von Schlaflosigkeit wie Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen. Sie
bildet das ideale Heilmittel in der Kinderheilkunde. Aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung kann
sie Kindern helfen, die nicht einschlafen können,
nervös, unruhig oder hyperaktiv sind.
Die Silberlinde gilt auch als beruhigendes „Frauenmittel“ bei Ängsten, einer unbestimmten
Traurigkeit oder Nervosität. Außerdem ist die
Silberlinde auch als krampflösendes Mittel bei
vielen krampfartigen Zuständen im Körper, bei
krampfartigen Koliken und bei Magenschleimhautentzündungen bekannt.
Einsatz:
Ein- und Durchschlafstörungen
Nervosität und Unruhe
Depressionen, Burn-Out
Krämpfe
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Vaccinium myrtillus - Heidelbeere
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Über die Heidelbeere
Die Heidelbeere in der Gemmotherapie
Die Heidelbeere gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Der sommergrüne Strauch
bevorzugt nährstoffarme und saure Böden.
Als Halbschattenpflanze wächst der Heidelbeerstrauch gerne in Moor- und Bergheiden.
Seine Früchte schmecken säuerlich und färben
aufgrund des hohen Gehaltes an Anthozyanen
Mund und Zähne rot bis blau. Die Heidelbeeren
werden seit der Antike für medizinische Zwecke
genutzt. Der große Pharmakologe der Antike Dioskurides lobte die arzneiliche Wirkung der Heidelbeere. Auch Hildegard von Bingen kannte die
Heilkraft der Heidelbeere. Die Pflanze ist reich
an Flavonoiden, die in der Lage sind Freie Sauerstoffradikale zu „fangen“ und zu neutralisieren.
Bekannt ist die Heidelbeere auch für ihren hohen
Gehalt an Vitamin C. Seit Jahrhunderten kennt
man die entzündungshemmenden Eigenschaften
der Heidelbeere, die als natürliches Antibiotikum
gilt. In der Volksmedizin werden die Blätter der
Heidelbeere zur Stoffwechselanregung und zur
Senkung des Blutzuckers eingesetzt.
Für die Gemmotherapie werden die Sprossen der
Heidelbeere verwendet. Der Extrakt der Heidelbeersprossen wirkt regulierend im Zuckerstoffwechsel und unterstützt die blutzuckersenkende
Wirkung des Insulins. Die Heidelbeere trägt zur
Verbesserung der Durchblutung und damit zur
höheren Sauerstoffsättigung im Körper bei.
Insbesondere wird der Blutfluss in den kleinen
Gefäßen verbessert. Bei diabetesbedingten
Durchblutungsstörungen kann die Heidelbeere
eingesetzt werden. Die entzündungshemmende
Eigenschaft des Mazerats der Heidelbeersprossen wirkt sich äußerst günstig im Harntrakt aus.
Die Heidelbeere hat sich bei Blasenentzündungen bewährt.
Wirkung:
Regulierend im Blutzuckerstoffwechsel
Durchblutungsfördernd
Entzündungshemmend im Harntrakt
Einsatz:
Diabetes
Durchblutungsstörungen
Blasenentzündungen
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Vaccinium vitis idaea - Preiselbeere
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Über die Preiselbeere
Die Preiselbeere in der Gemmotherapie
Die Preiselbeere gehört zu den Heidekrautgewächsen. Der niederliegende, immergrüne
Strauch mit seinen scharlachroten Früchten
wächst auf nährstoffarmen und sauren Böden.
Er liebt halbschattige bis schattige Stellen. Die
Preiselbeere ist in der Küche eine geschätzte
Frucht, besonders beliebt als Beilage zu Wildgerichten.
Für die Gemmotherapie wird der junge, frische
Frühlingstrieb der Preiselbeere verwendet. Das
Mazerat der Preiselbeere ist ein vielseitiges
„Well-Aging-Mittel“ – also ein Heilmittel gegen
frühzeitiges Altern für Personen reiferen Alters.
Die Preiselbeere verbessert die Selbstheilungskräfte gegen beginnende Arterienverkalkung,
fördert die Kalziumaufnahme und ist daher nützlich bei Osteoporose. Dank seiner pflanzlichen,
östrogenähnlichen Wirkung hat die Pflanze eine
stark weibliche Ausrichtung. Sie ist in den Wechseljahren zu empfehlen, wirkt krampflösend und
regulierend bei Hitzewallungen. Bekannt ist die
stark desinfizierende Wirkung des Gemmomazerats. Daher ist die Preiselbeere ein wichtiges Heilmittel bei Infekten der Harnwege und bei immer
wiederkehrenden Blasenentzündungen. Nützlich
ist Vaccinium vitis idaea auch bei verschiedenen
Erkrankungen des Darmes wie Störungen der
Darmmotorik, Reizdarm, chronischer Verstopfung
oder Verstopfung im Wechsel mit Durchfall.
Die ehemals aus Eurasien stammende Pflanze
wurde bereits von den indianischen Ureinwohnern Nordamerikas bei Entzündungen angewendet. Aufgrund des hohen Anteils an sogenannten Radikalfängern, wie den Anthocyanen
(sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe), kann diese
Heilpflanze Freie Radikale, die für viele degenerative Alterungsprozesse im Körper verantwortlich sind, binden und neutralisieren.
Wirkung:
Bindet freie Sauerstoffradikale
Östrogenartig
Entzündungshemmend und desinfizierend
Fördert die Kalciumaufnahme
Einsatz:
Frühzeitiges Altern
Osteoporose
Wechseljahresbeschwerden
Blasenentzündungen
Reizdarm
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Viburnum lantana - wolliger Schneeball
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Über den wolligen Schneeball
Der wollige Schneeball gehört wie sein Verwandter der gemeine Schneeball (Viburnum
opulus) zu den Moschuskrautgewächsen. Der
sommergrüne Strauch wächst in Mischwäldern,
an Wegrändern und wird auch als Ziergehölz in
Parks und Gärten gepflanzt. Viburnum lantana
ist der „Schneeball im Sommer“. Seine weißen
Blüten leuchten weit. Die Wirkung des wolligen
Schneeballs als Heilmittel kannten schon die
mittelalterlichen Ärzte Lonicerus und Matthiolus.
Wirkung:
Krampflösend
Antiallergisch
Der wollige Schneeball in der
Gemmotherapie
Für die Gemmotherapie werden die Knospen
des wolligen Schneeballs verwendet. Viburnum
lantana ist in der Gemmotherapie ein wichtiges Mittel für viele Erkrankungen der Lunge.
Bekannt ist er als Reinigungsmittel der Lungen und Bronchien. Der Schneeball wirkt stark
krampflösend und antiallergisch. Deswegen hat
sich der Extrakt aus den Knospen des wolligen
Schneeballs besonders bei spastischem Asthma
und bei allergischen Krankheiten des Atemtraktes bewährt. Dazu gehören Bronchitis und
asthmoide Bronchitis bei Heuschnupfen und andere allergisch ausgelöste Atemprobleme. Auch
bei trockenem und allergischem Husten ist der
Schneeball angezeigt.
Einsatz:
Entgiftung der Lunge und der Bronchien
Spastisches Asthma
Allergisches Asthma
Trockener und allergischer Husten
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Vitis vinifera - Weinrebe
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Über die Weinrebe
Die Weinrebe in der Gemmotherapie
Die Weinrebe gehört zur Familie der Weinrebengewächse. Die Weinrebe bevorzugt sonnige
Lagen, ist stark rankend und kann bis zu 5 Meter hoch werden. Der Weinstock ist nicht nur irgendeine Pflanze, sondern zählt zu den ältesten
Kulturpflanzen. Der Anbau der Weinrebe lässt
sich bis 400.000 v. Chr. zurückverfolgen. Über
Ägypten erfolgte die Ausbreitung im Mittelmeer. Die Römer brachten den Weinanbau nach
ganz Europa und besonders in die Regionen am
Rhein. Im Altertum galt der Wein als Symbol des
Blutes der Götter. In der griechischen Mythologie war der ausgelassene Gott Dionysos der
Gott des Weines. Im Christentum symbolisiert
der Wein das Blut Christi in der eucharistischen
Wandlung. Schon in der Antike und im Mittelalter war die Heilwirkung der Weinrebe bekannt.
In den Kräuterbüchern zu Beginn der Neuzeit
wie im „Gart der Gesundheit“ (1485) lobten die
Heilkundigen die Weinrebe.
Für die Gemmotherapie werden die Knospen
der Weinrebe verwendet. Wegen ihrer antientzündlichen Wirkung wird in der Gemmotherapie die Weinrebe vor allem bei chronischen
Entzündungen eingesetzt. Vitis vinifera hat eine
heilende Wirkung auf Knochen und Gelenke.
Die Knospen der Weinreben fördern die Selbstheilungskräfte bei Arthrosen, bei entzündlichen
Veränderungen der Knochen und Gelenke sowie bei Rheumatismus. Bei chronischer Venenschwäche hat die Weinrebe eine kräftigende
Wirkung auf die Venen.
Wirkung:
Antientzündlich
Heilende Wirkung auf Knochen und Gelenke
Kräftigende Wirkung auf Venen
Einsatz:
Chronische Entzündungen
Arthrosen
Rheumatische Erkrankungen
Venenschwäche
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Dr. med. Ulrike Keim, Ärztin für Innere Medizin, Bonn
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