Krishnamurti,Zen-Tao und Bahá´i.Bis eine Frage...mit 54 S. ppt

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Die Frage ist sicher berechtigt:
„Krishnamurti, Zen/Tao und – Bahá´i, – wie passt das zusammen!?“
- alles relativ und mein einziges Interesse besteht darin, neben der Darstellung meiner
persönlichen Erfahrungen über viele Jahre mit J. Krishnamurti, dem Zen-Verständnis nach D.T.
Suzuki als „Lebensfülle“* und dem Bahá´i-Glauben, jeder Art von Vorurteilen vorzubeugen, sie
ganz zu vermeiden oder wenigstens abzubauen, da sie ja besonders zu Fragen der Religion
(aller Religionen!) sehr verbreitet sind. (s. den später angehängten Leserbrief)
Ebenso wichtig erscheint mir allerdings die Ermutigung zum DIALOG im Sinne Krishnamurtis
(1895-1986) und die Herausforderung anzunehmen, die „eine persönliche, unabhängige Suche
nach Wahrheit“ als wesentliches Bahá´i-Prinzip bedeutet.
*… zum Thema ZEN möchte ich eine Aussage des bedeutsamen Philsophen und buddhistischen
Gelehrten D.T. Suzuki (1870-1966) anfügen: „- ein Weg oder eine Lebensweise der Freiheit, der
Natürlichkeit und Spontaneität. Wie sind wir von diesem Weg abgekommen?
Hierin liegt ein religiöses Grundproblem…“
(aus: „ZEN und die Kultur Japans“ O.W. Barth Verlag 1994)
In 1911 she (Beatrice Erskine Lane Suzuki) came to Japan and they were married in Yokohama.
Through the years Dr. Suzuki produced over one hundred translations and works in both English and
Japanese on Buddhism. He did much to introduce Zen Buddhism to the West. His wife Beatrice was
also credited with being somewhat of an authority on certain aspects of Buddhism. She died in 1939
and he many years later.
Although there are scarcely any records of Mrs. Suzuki in the early days of the Faith in Japan, we
know that she and Miss Alexander were acquainted. Dr. Suzuki in later years mentioned to his good
friend, the famous British potter Mr. Bernard Leach, that his wife was a Bahá'í.
Dr. Daisetz Suzuki and his Bahá'í wife Beatrice, with their adopted son Victor. This photograph was
taken about 1925. (from: „Traces that Remain“ Early Bahá´is in Japan / c/o Internet)
Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum. Graf Keyserling
Der kürzeste Weg um die Welt ist die Reise zu sich selbst. Hans J. Knospe
Der kürzeste Weg zum Verständnis dieses Buch-Projektes besteht darin, sich den Fragmenten,
aus denen es aus Erfahrung und Überlegung, aber auch mit Intuition, zusammengestellt
wurde, hinzugeben und sie auf sich wirken zu lassen.
In dieser Innensicht – im still werden und dadurch, dass wir diesen Vorgang auf beliebige Art
und Weise, in einem schöpferischen, zeitlosen Zustand solange wiederholen, bis die innere
Leere in all ihren persönlichen Formen eine ganz neue Fülle erreicht –
geschieht die universelle „Einheit in der Vielfalt“.
Am Anfang stand die Frage
… fragen wir, warum wir fragen / und alle diese fragen haben – wir werden
nicht viel weiter kommen / weil wir nicht weiter kommen sollen / der sinn des
ganzen? / wo anfang – wann ende? / wie arm ist der, der die antwort fände /
was könnte er machen – was sollte er tun - / garnichts – als nur noch ausruhn /
wer nicht mehr fragt – ist fast schon tot / wie „jesus christ – der superstar“ / ist
gott jetzt schwarz – oder ist er rot? – dein nachbar hat auch langes haar / und
was heisst schon tot – in diesem falle? / und was heisst gott, dies unklare wort?
/ dem anderen helfen – gilt doch für alle / d i e sprache versteht man an jedem
ort / wer gott begreift – hat nichts begriffen / wer den menschen sieht – begreift
viel mehr / dass dies notwendig ist und wär´ / bald werden wir es lernen
müssen / es gibt keine frage nach gott / es gibt nur die frage: ist das gute in mir
tot? / am ende steht die frage – und – die frage ist gut
vielleicht ist gott das gute – die frage – / die frage – das gute
gott – frage – gute
frage –
?
hans j. knospe
(gedruckt in der Jugendzeitschrift „Blickpunkt“, Stuttgart, Heft 7, 1972)
Reisen
ist tödlich
für Vorurteile,
Fanatismus
und
Engstirnigkeit.
Mark Twain
Krishnamurti liebte es Waldspaziergänge zu machen,
während seiner Vortragswochen in Saanen/Gstaad in der Schweiz.
(aus: ONE THOUSEND MOONS, KRISHNAMURTI AT EIGHTY-FIVE by ASIT CHANDMAL)
Ein Foto von den letzten Vorträgen Krishnamurtis in Indien (aus dem Internet o.n.A.)
the short quotations are taken from books and talks of J. Krishnamurti
the drawings, haiku and photos (taken in Mexico and Ojai/Cal.) by the author hjk
„my yin and yang tree“ near san miguel de allende / mexico / 1980-81
morning fog in the ´mystic mountains´ behind Ojai (the nest) / California
Ich hatte 1984 aus rein persönlichen Gründen ein Gespräch mit dem
hohen tibetischen Lama und früheren Meditationslehrer des Dalai Lama,
Kalu Rinpoche im Kamalashila-Institut in der Eifel, der mir danach meine
Aufgabe als Bahá´i bestätigte. Bei der Zufluchtnahme erhielt ich von ihm
den buddhistischen Namen (in Sanskrit): „Karma Sherab Gyaltsen“ –
(knowledge, banner of victory / Erkenntnis, Banner des Sieges)
Hans J. Knospe
Aus Bahá´i Sicht glaubt man an die Wahrheit in allen Religionen und es
werden grundsätzlich verschiedene Wege zu Gott anerkannt. Es wird von
einer „fortschreitenden Göttlichen Offenbarung“ gesprochen durch alle
Zeitalter und alle Religionen. Im Buddhismus sprechen die Gäubigen vom
„Buddha des zukünftigen Lichtes“, der Maitreya heißt und ebenso von
Amitabha, der „Buddha des reinen Landes“.
***
Der arabische Name Bahá´u´lláh ist geradezu identisch mit Amitabha in Sanskrit (beinhaltet den
Superlativ von Baha/Abha = Herrlichkeit) und sein ursprünglicher Name war Husayn = Güte,
was wiederum der Bedeutung des Namens Maitreya in Sanskrit entspricht.
s. auch: Jamshed Fozdar:
„BUDDHA MAITRYA-AMITABHA HAS APPEARED“ / BAHA´I PUBLISHING TRUST / New Delhi / INDIA
Nach Bahá´u´lláh, dem Stifter der Bahá´i-Religion (er lebte von 1817 bis 1892) geht es „um ein
neues Konzept und um eine grundsätzliche andere Auffassung zum Thema Religion“
Was ist ein Bahá´i? – Warum Bahá´i Religion?
Als Abdu´l-Bahá, der Sohn Bahá´u´lláhs (er lebte von 1844 bis 1921) und testamentarische
Nachfolger und berechtigte Ausleger seiner Lehre, einmal gefragt wurde. „Was ist ein Bahá´i?“
antwortete er: „Ein Bahá´i sein heißt einfach, die ganze Welt lieben, die ganze Menschheit
lieben und sich bemühen ihr zu dienen, für den allgemeinen Frieden und
die allgemeine Brüderlichkeit zu arbeiten.“
In einer seiner Ansprachen in London sagte er, ein Mensch könne ein Bahá´i sein, selbst wenn
er den Namen Bahá´u´lláh noch nie gehört habe. Er fügte hinzu. „Der Mensch, der nach den
Lehren von Bahá´u´lláh lebt, ist schon ein Bahá´i. Andererseits kann jemand sich fünfzig Jahre
lang Bahá´i nennen, wenn er aber das Leben eines Bahá´i nicht lebt, dann ist er kein Bahá´i.“
Wir treffen ständig Menschen, die erkannt haben, bereits Bahá´i zu sein, ohne von der Bahá´iReligion gewusst zu haben. Dies zeigt uns, dass die Lehre Bahá´u´lláhs unserem Zeitgeist
entspricht und die Bedürfnisse unserer Zeit erfüllt, nämlich: die Verwirklichung des Weltfriedens
und der Einheit der Menschheit.
Wir benötigen deshalb nicht allein Frieden in unserem Haus und Umkreis –
wir benötigen Weltfrieden
Es wäre töricht zu glauben, dass dieser Ausweg aus der Krise ohne persönlichen Einsatz des
Einzelnen erreicht werden kann. Jetzt liegt es an jedem von uns,
gemeinsam eine Welt aufzubauen.
„Wir verbringen unser Leben mit dem Versuch, das Geheimnis
des Universums zu erschließen. Da war ein türkischer Gefangener, Bahá´u´lláh, der hatte den
Schlüssel. Bahá´u´lláhs Lehrern beschenken uns mit der höchsten und reinsten Form religiöser
Lehre.“ (Leo Tolstoi)
aus: „Das Modell des Friedens“ – Ausweg aus der Krise, Horizonte-Verlag, 1985
´Abdu´l- Bahá (1844 – 1921)
„…unser Körper ist dem Käfig, der Geist dem Vogel zu vergleichen… wenn daher der Käfig
zerbricht, wird der Vogel unversehrt weiterleben, seine Empfindungen werden sogar tiefer, seine Wahrnehmungen weiter,
sein Glück größer sein.“
(über das Leben nach dem Tod)
Während seines Besuches in Amerika 1912 traf er in Chicago mit dem indischen Dichter Tagore (1861-1944, Literatur-Nobelpreis 1913) zusammen, von dem
es die Aussage gibt: „Die Religion ist, ebenso wie die Poesie, keine bloße Idee, sie ist der Ausdruck. Gott bringt sich selbst zum Ausdruck, in der
Mannigfaltigkeit der Schöpfung…“
In dem Buch „Einheit der Menschheit“ schreibt Tagore: „Wissenschaft wird eine weltumspannende Angelegenheit. Sie bereitet den Grund für die geistige Einheit
der Menschheit.“ Später nannte er den Bahá´i-Glauben ein großes Vorbild, das es zu verwirklichen gilt.
Er erwähnte auch, das Abdu´l-Bahá ihn nach Haifa eingeladen hat und er hoffe, dass ein Bahá´i-Lehrstuhl an seiner Universiität eingerichtet werden könnte.
(nach: Martha Root in: The Bahá´i-World Vol. VII)
Eine handgeschriebene Karte von Isabel Allende zum Titel: „Der unendliche Plan“ / Poststempel 9.Nov./ erhalt. 15.Nov. 1993
(Buchillustration von Sophy Williams)
Nochmal zurück zum anfangs erwähnten Leserbrief zum Titelthema „Buddhismus in Deutschland“
in der Zeitschrift „connection“ Ausgabe 4/1994:
UNGEBILDETER LESERKREIS?
Lieber Sugata W. Schneider, schon die Behauptung, der Buddhismus sei die tiefste aller
Philosophien und spirituellen Lehren, steht im krassen Widerspruch zur Weisheitslehre
des Buddhismus selber. Alles hängt mit allem zusammen, so erwuchs der Buddhismus
aus dem Hinduismus, das Christentum aus dem Judentum, der Bahá´i-Glaube entstand
in der Nachfolge des Islam usw.
Was wäre ein Goethe, Schopenhauer oder Nietzsche ohne die Weisheit der Griechen?
Mir ist nicht ganz klar, welch ungebildeten Leserkreis ihr ansprechen wollt, aber so eine
primitive Verallgemeinerung „Das Christentum, die neben dem Islam wohl arroganteste
Weltreligion“ schürt doch nur Vorurteile und schlägt jeder Religionswissenschaft ins
Gesicht. Man kann doch nicht von den Missdeutungen, Missbräuchen, von Fanatismus
und Fundamentalismus einer Sache auf das Ganze und die ursprüngliche Wahrheit und
Reinheit einer Lehre schließen? Gerade heute ist es bitter notwendig, ernsthaft
darzustellen, dass Religionsgeschichte voller Parallelen ist in Entstehung, Verfolgung,
Ausbreitung, Missbrauch und Verfall oder auch Erneuerung und Ablösung durch eine
neue Religion. Die Vergleiche „besser“, „tiefer“, „spiritueller“, arroganter“, „blutiger“ usw.
sind nicht nur unpassend und falsch, sondern bauen auch neue Mauern auf dem Weg zu
Respekt und Toleranz und natürlich auch „Differenziertheit“ – wobei ich lieber den Begriff
„Einheit in der Vielfalt“ wähle! Alles Gute! Hans J. Knospe
wo wir auch hinsehn´
die natur bietet sich an
um uns zu verstehn´
wherever we look
nature offers herself
for our awakening
donde buscamos
la naturaleza se ofrece
para entender nos
hjk
Ein Dialog ist sehr wichtig. Er ist eine Form der Kommunikation, bei dem sich Frage und Antwort solange
fortsetzen, bis eine Frage ohne Antwort bleibt. Auf diese Weise bleibt die Frage zwischen den beiden
betreffenden Personen, die in Frage und Antwort verwickelt sind, in der Schwebe. Das ist wie eine Knospe mit
unberührten Blüten. Wenn die Frage vom Gedanklichen völlig unberührt bleibt, birgt sie ihre eigene Antwort,
weil Fragesteller und Antwortender als Personen verschwunden sind.
Für mich ist Revolution das Gleiche wie Religion. Mit dem Wort Revolution meine ich nicht sofortige
ökonomische und soziale Veränderung, sondern eine Revolution im Bewusstsein selber… Eine Revolution im
Geist, die eine völlige Vernichtung bedeutet von dem, was gewesen ist, sodass der Geist fähig wird zu sehen,
was wahr ist, ohne Verzerrung und ohne Illusion – das ist der Weg der Religion. Ich glaube, dass es den
wahren, den echten religiösen Geist gibt, dass es ihn geben kann.
Ein neues Bewusstsein ist nur dann möglich, wenn der religiöse Geist und das naturwissenschaftliche
Denken Teil der gleichen Strömung des Bewusstseins werden.
J. Krishnamurti
"What is a religious man?"
Krishnamurti changed his tone and rhythm. He spoke now calmly, with
incisiveness. "I will tell you what a religious man is. First of all, a religious man is
a man who is alone— not lonely, you understand, but alone— with no theories or
dogmas, no opinion, no background. He is alone and loves it— free of
conditioning and alone— and enjoying it. Second, a religious man must be both
man and woman— I don't mean sexually— but he must know the dual nature of
everything; a religious man must feel and be both masculine and feminine.
Third," and now his manner intensified again, "to be a religious man, one must
destroy everything— destroy the past, destroy one's convictions, interpretations,
deceptions— destroy all self-hypnosis— destroy until there is no center; you
understand, no center. " He stopped.
No center?
After a silence Krishnamurti said quietly, "Then you are a religious person. Then
stillness comes. Completely still."
Still were the immense mountains around us.
Infinitely still.
„Was ist ein religiöser Mensch?“
Krishnamurti änderte seinen Tonfall und Sprachrhythmus. Jetzt sprach er ganz
sanft und doch mit einer Bestimmtheit (Schärfe). „Ich werde ihnen sagen, was
ein religiöser Mensch ist. Zuallererst ist ein religiöser Mensch allein – nicht
einsam, wenn sie verstehen, was ich meine, aber allein – er ist ohne Theorien
und Dogmen, ohne Vorstellungen, ohne Hintergründe. Er ist allein und liebt
diesen Zustand – frei von allen Prägungen, allein - und fühlt sich wohl dabei.
Zweitens, ein religiöser Mensch muss beides sein: Mann und Frau – ich meine
das nicht geschlechtlich – aber er muss die doppelte Natur in Allem bedenken;
ein religiöser Mensch muss sich fühlen, als sei er beides: männlich und
weiblich. Drittens“, und hier intensiviert sich sein Verhalten nochmals „ um ein
religiöser Mensch zu sein, muss man Alles auslöschen – die Vergangenheit
auslöschen, seine Überzeugungen, Auffassungen, Täuschungen – das
Auslöschen aller Selbst-Einschätzungen – solange auslöschen, bis es kein
Zentrum mehr gibt, verstehen sie, kein Zentrum.“ Dann sagt er nichts mehr.
Kein Zentrum?
Nach einer Zeit des Schweigens sagt Krishnamurti ruhig: „Dann sind sie ein
religiöser Mensch. Dann kommt die Stille, vollkommene Stille.“
Still waren die eindrucksvollen Berge um uns herum.
Unendlich still.
O GOTT DU UNBEKANNTES…
Du Geheimnis hinter allen Geheimnissen / Du Verständniss über allen
Verständnissen / Du Zeichen der Wahrheit über allen Propheten und
Religionen
Wer ist der Herr der Vorurteile / Wer ist der Meister der Überheblichkeit und
Besserwisserei dieser Welt? / Wo ist der Weg zur Einheit, zur Freude und zum
Frieden?
Was öffnet Augen, Ohren und Herz und lässt uns bereit sein für Bahá´u´lláh
und Freund bleiben mit Moses, Buddha, Jesus, Mohammed und allen
Propheten, die die Welt gestalten halfen – seit Urzeiten?
Die Antworten liegen vor uns – in der Natur und in uns – durch die Liebe zur
Welt und zum Nächsten!
Keine Angst vor falschen Propheten, aber kommt ihnen nicht zu nahe! Sie
werden in Glut und Asche auf der Strecke bleiben – während die Menschheit
schon dabei ist zu lachen, zu tanzen und zu singen…
- bis dahin GOTT DU UNBEKANNTES
Du Geheimnis hinter allen Geheimnissen
will ich lernen und arbeiten
und DEIN Geheimnis mitgestalten
auf meine Art!
hjk
„…selig, wer sich mit all seiner Liebe zum Dämmerort Deiner Offenbarung,
zum Urquell Deiner Erleuchtung hinwendet.“
Baha´u´lláh
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