Modul Physikalische und physiologische Grundlagen der Medizin I Physik für Mediziner http://www.mh-hannover.de/physik.html Flüssigkeiten Andre Zeug Institut für Neurophysiologie [email protected] 1 Flüssigkeiten aus: Tipler Mosca: Physik, Elsevier 2004 2 Flüssigkeiten Fluide Festkörper: Kräfte auf Atome vergleichbar mit Bindung Flüssigkeit: immer noch starke Interaktion zwischen den Molekülen, Bindungen werden aber immer wieder aufgebrochen und neu gebildet Gase: Entfernung zwischen den Molekülen zu groß für Bindung 3 He3 4 Dichte Eine wichtige Eigenschaft jeder Substanz ist das Verhältnis ihrer Masse zu ihrem Volumen, das man Dichte nennt. Masse Dichte Volumen m V kg [ ] 3 m Ältere, noch gebräuchliche Einheiten: kg kg g 1000 3 1 1 3 m l cm [kg/m3] Dichte Für die meisten Gase unter Normalbedingung gilt: 1mol Gas ergeben 22.4l Mit der relativen Atommasse von: H2 He O2 N2 g mol g => 4 mol g => 32 mol g => 28 mol => 2 g kg l 0.089 0.089 3 mol l m g kg l 22.4 0.178 0.178 3 mol l m g kg l 22.4 1.43 1.43 3 mol l m g kg l 22.4 1.25 1.25 3 mol l m 22.4 http://de.wikipedia.org/wiki/Periodensystem Normbedingungen: Temperatur: Tn = 273,15 K entsprechend 0 °C und Druck: pn = 101325 Pa = 1,01325 bar (= 1 atm) aus: Tipler, Mosca: Physik, Elsevier 2004 Wie ist die Kraft F definiert? F= A) m * a (Masse * Beschleunigung) B) v * t (Geschwindigkeit * Zeit) C) m * v (Masse * Geschwindigkeit) D) ½ m * v2 (½ Masse * Geschwindigkeit zum Quadrat) Druck Wenn ein Körper in ein Fluid eintaucht, übt das Fluid eine Normalkraft auf die Körperoberfläche A aus, die in jedem Punkt senkrecht zur Oberfläche ist. Diese Kraft, bezogen auf die Fläche nennt man den Druck P des Fluids. F P A N [ P] 2 Pa m Normbedingungen: Temperatur: Tn = 273,15 K entsprechend 0 °C und Druck: pn = 101325 Pa = 1,01325 bar (= 1 atm) kg m kg 2 2 ms m s2 Beispiel: Druck einer Wassersäule Der Druck einer Wassersäule hängt nur von ihrer Höhe ab. Die Masse m einer Flüssigkeitssäule und die Gewichtskraft, die diese Flüssigkeitssäule auf die Grundfläche A ausübt, ergibt sich als: m Ah FG Ahg mit g Erdbeschleunigung und ρ Dichte. Der Druck P ist damit: F gh P0 A P gh P Der Druck ist an allen Punkten mit gleichem Abstand zur Oberfläche identisch Messung von Drücken P gh P0 P gh offenes Manometer Messung von Drücken Evangelista Torricelli (1608-47) Quecksilberbarometer Messung von Drücken P gh kg 13.595 10 3 m P 1 atm 3 101 325 Pa kg 101 325 m s2 101 325 P h g 13 595 kg m 3 kg m s2 9.81 sm2 0.76 m 760 mm hWasser 10.3 m Quecksilberbarometer Messung von Drücken Luftdruck P 1 atm 101 325 Pa ( 105 Pa) kg 101 325 m s2 760 Torr 760 mmHg 5 1 bar 10 Pa Quecksilberbarometer Das Pascal`sche Prinzip Die Druckänderung einer in einem Behältnis eingeschlossenen Flüssigkeit teilt sich unverändert jedem Punkt innerhalb der Flüssigkeit und den Wänden des Behältnisses mit. Das Pascalsche Prinzip hydraulischer Lift kommunizierende Röhren aus: Tipler, Mosca: Physik, Elsevier 2004 Das Pascal`sche Prinzip 23 Auftrieb Ein Körper, der ganz oder teilweise in ein Fluid eintaucht, erfährt eine Auftriebskraft, deren Betrag gleich der Gewichtskraft der durch den Körper verdrängten Fluidmenge ist. Auftrieb F F F A 2 1 Auftrieb F F (verdrängteFlüssigkeit ) A G Das Archimedische Prinzip Ein Körper, der ganz oder teilweise in eine Flüssigkeit eintaucht, erfährt eine Auftriebskraft, deren Betrag gleich der Gewichtskraft der durch den Körper verdrängten Flüssigkeitsmenge ist. aus: Tipler, Mosca: Physik, Elsevier 2004 Das Herz eine diskontinuierlich arbeitende Pumpe Volumenarbeit oder Flüssigkeit W F x PAx PV 31 Das Herz eine diskontinuierlich arbeitende Pumpe Das Herz eine diskontinuierlich arbeitende Pumpe AB CD Volumenarbeit der linken Herzkammer Das Laplace-Gesetz A r d r 2 r 2 2rd d 2 r 2 2 Grundfläche einer Halbkugel mit Wandstärke d r Druckfläche: ·r2 2rd d 2 2 rd K 2r Zugfläche: 2·r·d Der transmurale Druck würde die Kugel mit einer Kraft F sprengen, die sich aus dem Produkt von Druck und Fläche ergibt, wobei die Fläche die Innenquerschnittsfläche (rot) ist, d.h.: F Pr 2 Dieser Kraft wirkt eine zweite Kraft entgegen, die dem Produkt der Zugspannung K und dem Wandquerschnitt (blau) entspricht, nämlich: F 2 rd K Daraus ergibt sich: Pr K 2d bzw. 2d PK r Wann ist die Wandspannung des Herzens am größten? A) Zu Begin der Systole (Punkt B) B) In der Mitte der Systole (zwischen Punkt B & C) C) Am Ende der Systole (Punkt C) D) Überall in der Systole gleich Das Laplace-Gesetz: Pr K 2d Die Bedeutung des Laplace-Gesetzes für die Herzmechanik aus: Schmidt Lang Thews: Physiologie, Springer 2005 Die Bedeutung des Laplace-Gesetz für die Herzmechanik Windkessel-Funktion der Aorta o Volumenausgleich des diskontinuierlich pumpenden Herzens o Verringerung von Druckschwankungen o Effektiverer Volumenstrom Blutdruck Messung Bewegte Flüssigkeiten V As jV Av const. t t Bei einer inkompressiblen Flüssigkeit ist der Volumenstrom jV konstant: Kontinuitätsgleichung für inkompressible Flüssigkeiten aus: Tipler, Mosca: Physik, Elsevier 2004