Glasanwendungen Klassische Theorie der Lichtausbreitung

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Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
an der Universität des Saarlandes
HANDOUT
Vorlesung:
Glasanwendungen
Klassische
Theorie der Lichtausbreitung
12.05.2016
Leitsatz:
“In diesem Abschnitt befassen wir uns mit der klassischen Theorie
der optischen Propagation, bei der Licht als elektromagnetische
Welle behandelt wird und die Atome und Moleküle durch klassische
Dipoloszillatoren modelliert werden. Es zeigt sich, dass dieses Modell einen guten allgemeinen Überblick über die optischen Eigenschaften liefert und uns in die Lage versetzt, die Frequenzabhängigkeit der komplexen relativen Permittivität zu berechnen. Dies liefert uns die Frequenzabhängigkeit des Absorptionskoeffizienten
und des Brechungsindex, was es uns ermöglicht, das Phänomen
der Dispersion zu erklären. Außerdem werden wir sehen, dass das
Modell Effekte erklären kann, die aus der optischen Anisotropie resultieren. Ein Beispiel hierfür ist die Doppelbrechung.“
Quelle: GlAn-2, S. 37
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
„Glasanwendungen“
„Klassische Theorie der Lichtausbreitung“
Ziele
Aus der klassischen Theorie der Lichtausbreitung in optisch
dichten und verdünnten Medien allgemeine optische Eigenschaften isotroper Festkörper sowie Beispiele optisch anisotroper Effekte, insbesondere der Doppelbrechung, ableiten und
begründen können.
ð Frequenzabhängigkeit von n und α herleiten und begründen
können
ð Zusammenhang von Dispersion und Absorption ableiten können
ð Optische Anisotropie (Doppelbrechung) und Chiralität herleiten können
Inhalte
Lichtausbreitung in optisch dichten Medien
Atomare Oszillatoren, Molekül- und Gitterschwingungen, Oszillationen freier Elektronen
Das Modell des oszillierenden Dipols
Der Lorentz-Oszillator, Multiple Resonanzen, Beispiele, LokalFeldkorrekturen, Dispersion
Die Kramers-Kronig-Relationen
Zusammenhang von Absorption und Dispersion in einem Medium
Optische Anisotropie: Doppelbrechung
Natürliche und induzierte Doppelbrechung
Optische Chiralität
Optisch aktive Medien, rechtsdrehende, linksdrehende Medien,
Racemate, Faraday-Effekt
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Lerntfafel 1
Lichtausbreitung in optisch dichten Medien
Klassisches Modell der in einem Atom gebundenen Elektronen. Die Elektronen sind durch die nicht gefüllten Kreise dargestellt; der schwarze Kreis in
der Mitte repräsentiert den Atomkern. Jedes Atom hat eine Reihe von charakt.
Resonanzfrequenzen; diese entsprechen den quantisierten Übergangsenergien. [GlAn-2, S. 38]
Oszillation eines klassischen Dipols, bestehend aus einer schweren positiven
und einer leichten negativen Ladung, die durch eine Feder verbunden sind.
x(t) ist die zeitabhängige Auslenkung der neg. Ladung aus ihrer Gleichgewichtslage. Die natürlichen Oszillationen des Dipols um die Gleichgewichtslage mit der Kreisfrequenz w0 erzeugen ein zeitabhängiges Dipolmoment p(t).
[GlAn-2, S. 39]
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Klassisches Modell eines polaren Moleküls. Die Vibrationen können einen oszillierenden elektrischen Dipol erzeugen, welcher EM-Wellen bei der Resonanzfrequenz abstrahlt. Alternativ wechselwirkt das Molekül mit dem elektrischen Feld einer Lichtwelle mit Hilfe der Kräfte, die auf geladene Atome ausgeübt werden. [GlAn-2, S. 28]
Lerntfafel 2
Das Modell des oszillierenden Dipols
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Frequenzabhängigkeit der Real- und Imaginärteils der komplexen Dielektrischen Konstante eines Lorentz-Oszillators in der Nähe der Resonanz [GaAn2, S. 37]
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Herleitung zur Frequenzabhängigkeit des Brechungsindex: Dispersion
Frequenzabhängigkeit des Real- und Imaginarteils des Brechnungsindex
(Quelle: R. Gross, A. Marx, Festkörperphysik, Oldenburg Wissenschaftsverlag
GmbH, 2012, ISBN 978-3-486-71294-0)
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Abbé-Diagramm optischer Gläser
Wellenlängenabhängigkeit des Brechungsindex für verschiedene optische
Gläser im sichtbaren Spektralbereich.
(Quelle: R. Gross, A. Marx, Festkörperphysik, Oldenburg Wissenschaftsverlag
GmbH, 2012, ISBN 978-3-486-71294-0)
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Gruppengeschwindigkeitsdispersion von Kieselglas [GlAn-2, S. 31]
Mehrfachresonanz: verschiedene theoretische Resonanzfrequenzen
[GlAn-2, S. 36]
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Vergleich mit experimentellen Daten: Kieselglas [GlAn-2, S. 37]
UV-Transmission von Glas
Lerntfafel 3
Die Kramers-Kronig-Relationen
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
Lerntfafel 4
Optische Anisotropie: Doppelbrechung
Beispiel der Doppelbrechung in einem doppelbrechenden Kristall. Die unter
dem Kristall verlaufende Linie erscheint wegen der Aufspaltung in den ordentlichen und außerordentlichen Strahl doppelt. [GlAn-2, S. 62]
Doppelbrechung in einem Calcit-Kristall. Die Form des Kristalls und die optische Orientierung der optischen Achse wird durch die natürlichen Spaltebenen des Calcits bestimmt. Ein nicht polarisierter einfallender Lichtstrahl wird
in zwei räumlich separierte, orthogonal polarisierte Strahlen aufgespalten.
Das Symbol Ÿ am ordentlichen Strahl zeigt an, dass seine Polarisationsrichtung aus der Zeichenebene heraus zeigt. [GlAn-2, S. 64]
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Elektrischer Feldvektor einer Lichtwelle, die sich in einen uniaxialen Kristall
mit optischer Achse entlang der z-Richtung ausbreitet. Die Polarisation kann
erfolgen in a) Eine Komponente entlang der x-Achse und b) einer Komponente mit einem Winkel 90°- θ zur optischen Achse. [GlAn-2, S. 64]
Glan-Foucault-Prisma: Die optische Achse des Kristalls zeigt vertikal aus der
Papierebene. In dem hier dargestellten Fall wird angenommen, dass die Kristalle positiv doppelbrechend sind. Bei negativer Doppelbrechung kehren sich
die Rollen von ordentlichem und außerordentlichem Strahl um.
[GlAn-2, S. 65]
Änderung von Polarisation und Phase von durchtretenden EM Wellen durch
ein λ /n-Plättchen (Verzögerungsplatte) [GlAn-2, S. 69]
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Lerntfafel 5
Optische Chiralität
Der Faraday-Effekt: Ein in Richtung der optischen Achse angelegtes Magnetfeld B induziert optische Aktivität und bewirkt eine Drehung von linear polarisiertem Licht um den Winkel θ . (Magneto-Optiken) [GlAn-2, S. 70]
Vorlesung Glasanwendungen, SS 2016, PD Dr.-Ing. Guido Falk
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