1. Ausgabe

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Liebe Leserin & lieber Leser!
Vielleicht haben Sie in jüngster Zeit eine Menge über den Islam und die Muslime gelesen oder gehört und
möchten nun einmal, was nur allzu verständlich ist, wissen, worum es sich bei dieser Religion eigentlich
handelt. Oder vielleicht kennen Sie einige Muslime und das hat Ihre Neugierde für den Islam geweckt. Oder
jemand, der Ihnen näher bekannt ist, möglicherweise sogar ein Mitglied Ihrer Familie, hat sich entschlossen,
zum Islam überzutreten. Oder Sie sind ein Moslem und möchten Ihre Kenntnisse des Islam und seiner Kultur
erweitern und vertiefen. Oder Sie sind ein Mensch der unbeirrt nach der Wahrheit sucht.
Wenn dies der Fall sein sollte, dann ist diese neue islamische Zeitschrift „ALMANAR“ für Sie bestimmt.
Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die islamischen Gedanken und Glaubensvorstellungen auf klar verständliche
Weise darzulegen und Ihnen einen Überblick zu geben, wie Muslime leben sollten.
Kurz gesagt, ALMANAR bietet eine Zusammenfassung der islamische Denkweise, Glaubensvorstellungen,
Eigenschaften, Werte und Moralbegriffe, Verhaltensweisen und Kultur. Denn der Islam ist nicht nur eine
Religion im üblichen Sinn, sondern er stellt eine vollkommene Lebensweise dar, ein vollständiges System,
das den Menschen aus der Beherrschung durch seine materiellen u. animalischen Aspekte befreit und ihn
wirklich menschlich macht.
Wir möchten den Leser bitten, der Fairness und Objektivität halber nach besten Kräften zu versuchen, sich
freizumachen von jeglichen vorgefassten Meinungen, die er womöglich über den Islam haben mag, einerlei ob
er sich diese aus den Nachrichten, dem Fernsehen aus Zeitungen oder Illustrierten angeeignet hat.
Und wir beten darum, dass Gott unsere bescheidenen Bemühungen annehmen möge und dass Er sie
nützlich sein lässt, für ein besseres Verständnis des Islams, des Weges des Friedens, der Toleranz und
Ergebung in ihn.
Auf diesem Weg darf die Redaktion der “ALMANAR“ allen die besten Glückwünsche zum Opferfest und zum
bevorstehenden neuen islamischen Jahr, das Jahr 1421 n.H. übermitteln.
Wir wünschen allen Lesern und Leserinnen, allen Muslimen und Musliminnen, allen Mitbürgern und
Mitbürgerinnen und der gesamten Menschheit ein gesegnetes Opferfest und ein friedliches gutes neues Jahr!
Worte aus dem Herzen
Von : MR.Dr. Mohammed Ezzat Gowayed
Mitglied des des Schurarates der Islamischen Glaubengemeinschaft in Österreich
Es freut mich sehr, als einer Ihrer Verantwortlichen in der Islamischen Glaubengemeinschaft in Österreich und
als Vertreter für Steiermark und Kärnten, dass die islamische Zeitschrift ALMANAR (Herausgeber:
Islamisches Zentrum Graz) als erste islamische Zeitschrift in der Steiermark, in deutscher Sprache erscheint.
ALMANAR erscheint seit zwei Jahren in arabischer Sprache.
Es war eine Zeitfrage, dass eine deutsche Ausgabe herauskommt, denn die islamische Gemeinde in der
Steiermark besteht nicht nur aus Arabern, sondern vielmehr aus Bosniern, Türken, Österreichern und anderen
Nationen, die eher viel mehr von der deutschen Ausgabe profitieren.
Ich hoffe, dass wir alle daran arbeiten, damit sie nützlich wird und ein besseres Verständnis des Islam in
Österreich auf die Dauer bleibt. Sie soll meiner Meinung nach auch eine Verbindung zwischen alle Muslimen
darstellen.
Auch an dieser Stelle appelliere ich an Sie, sich alle für die Konstituierung des Islam. Gemeinde für Steiermark
und Kärnten einzusetzen und den kleinen Betrag von 600, - ATS jährlich zu bezahlen, damit Ihre
Mitgliedschaft anerkannt wird und Sie aktiv und passiv wählen könne.
Die Religionsgemeinde ist Körperschaft öffentlichen Rechts und kann uns sehr viel helfen, um unsere Ziele zu
erreichen, damit wir den Europäern den richtigen, wahren Islam zeigen können, damit jeder von ihnen sieht,
wie großartig dieser Glaube ist und wie tolerant, friedlich und liebenswürdig die gläubigen Muslime sind.
Ich wünsche dem Islamischen Zentrum Graz und der Redaktion der Zeitschrift “ALMANAR“ viel Erfolg.
Möge ALLAH uns alle den richtigen, geraden Weg führen. Den Weg derer, denen ER Gnade erwiesen hat, die
nicht SEIN Missfallen erregt haben und die nicht irregegangen sind.
Auf diesem Weg darf ich Ihnen allen die besten Glückwünsche zu unserem bevorstehenden Opferfest und zu
Unserem neuen islamischen Jahr 1421 (nach Hidschra) übermitteln u. der gesamten Menschheit auf dieser Welt
Frieden, Toleranz, Gesundheit, Liebe und Zufriedenheit wünschen!
Der Qur`an - die Rechtleitung ALLAHS
Die Menschheit hat die Rechtleitung Gottes nur über die Vermittlung Seines Wortes durch die Propheten
erhalten. Das abschließende Wort Gottes, der erhabene Qur`an, ist die letzte Offenbarung in ursprünglicher
Form, die heute noch vorhanden ist. ALLAH selbst garantiert seine Bewahrung. Deshalb wurde er auf präzise
Weise bewahrt, weil er auch als das einzig gültige Buch der Rechtleitung Gottes für die ganze Menschheit und
für alle kommenden Zeiten bestimmt ist. Er ist nicht nur an die Araber gerichtet, in deren Sprache er offenbart
wurde. Er spricht den Menschen als solchen an: “ O Mensch, was ließ dich von deinem gütigen Herrn
abwenden. “ ( Qur`an, 82:6)
Im Abschnitt 31 ( Sure Luqman) finden wir Luqmans direkte Rede. Er spricht als Vater zu seinem Sohn und es
handelt sich hier um Prinzipien göttlicher Weisheit, die von allen Muslimen als Gottes Rechtleitung betrachtet
werden und zu befolgen sind: “ Wir haben Luqman Weisheit gegeben, auf dass er Allah dankbar sei. Und wer
dankbar ist, der ist fürwahr dankbar ( zum Nutzen) seiner selbst. Und wer undankbar ist – wahrlich, Allah
genügt Sich Selbst, ist hochgepriesen.”
“Und damals als Luqman zu seinem Sohn sprach und ihn eindringlich ermahnte: O mein Sohn! Stelle Allah
nichts zur Seite. Wahrlich, (Ihm) etwas zur Seite zu stellen, ist gewiss ein gewaltiges Unrecht. Und Wir haben
dem Menschen seine Eltern ans Herz gelegt – seine Mutter hat ihn ja in Mühsal über Mühsal (unter dem
Herzen) getragen, und es dauert zwei Jahre bis zu seiner Entwöhnung. Erweise Dankbarkeit Mir und deinen
Eltern. Bei Mir ruht der Ausgang ( aller Dinge). Doch wenn sie [die Eltern] sich mit aller Kraft darum
bemühen, dass du Mir etwas zur Seite stellst, worüber du kein Wissen besitzt, dann gehorche ihnen nicht. Doch
verkehre mit ihnen in dieser Welt in freundlicher Weise und folge dem Weg derer, die sich in Liebe Mir
zuwenden. Alsdann ist zu Mir eure Rückkehr, dann aber werde Ich euch Kunde geben von dem, was ihr zu tun
pflegtet. O mein Sohn! Wahrlich, wenn es auch nur etwas im Gewicht eines Senfkorns gibt, und selbst wenn
es in einem Felsen
(Verborgen) sein sollte oder irgendwo in den Himmeln oder auf Erden, so wird Allah es herbeibringen. Denn
Allah ist fürwahr Allgütig, Allkundig. O mein Sohn! Verrichte das Gebet in der rechten Weise und gebiete das
Recht und verwehre Unrecht. Und ertrage standhaft und geduldig was dir widerfährt. Das ist wahrlich ein
Zeichen fester Entschlossenheit. Und weise deine Wange nicht (verächtlich) den Menschen und wandle nicht
hochmütig auf Erden. Wahrlich, Allah liebt keinen, der überheblich und prahlerisch ist. Und mäßige deine
Gangart und dämpfe deine Stimme. Wahrlich, die misstönendste aller Stimmen ist die Stimme des Esels.“
(Qur`an: 31 : 12-19 )
ALLAHS Gesandter hat gesagt
Das Wort Hadith stammt von der arabischen Wortwurzel hadatha, was soviel wie: “etwas neues “ oder
“sprechen” bedeutet . Sunna bedeutet eigentlich < Brauchtum > oder < Sitte > und bezieht sich im engeren Sinn
auf das Verhaltensmuster, das vom Leben des Propheten hergeleitet wird und in seinen Worten und Taten
Ausdruck gefunden hat.
Allahs Gesandter hat gesagt: “ Zu uns gehört nicht, wer zu falschem Zusammenhalten aufruft, und zu uns nicht,
wer wegen falschem Zusammenhalten kämpft, und zu uns gehört nicht, wer um den gehört falschen
Zusammenhaltens Willen stirbt ." ( Abu Dawud)
AL HADSCH - DIE PILGERFAHRT
Wörtlich bedeutet “Hadsch”: sich auf einmal hinwenden (zu Gott) und sich anstrengen, etwas zu beherrschen.
Üblicherweise wird das Wort mit “Pilgerfahrt” übersetzt, obgleich das nicht seine genaue Bedeutung ist. Der
Hadsch ist eine feste Verpflichtung und einer der fünf Pfeiler des Islam, die von dem Propheten
folgendermaßen näher bestimmt sind:
“ Zeugnis ablegen, dass es keinen Gott außer ALLAH gibt, und dass Muhammad der Gesandte von ALLAH ist;
das Verrichten des Gebetes; die wohltätige Gabe für Bedürftige (Zakat); das Fasten im Ramadan; und der
Hadsch zur Ka`bah ( das Gottes Haus. Für jeden Erwachsenen, Mann wie Frau, ist es Pflicht, sich einmal im
Leben nach Makka zu begeben, um hier die große Anstrengung zur Angleichung an den Willen Gottes zu
erfüllen. Wer nicht die Mittel hat, oder nicht gesund ist, ist von der Pflicht befreit.
Die Ka´àba ist das älteste Gottes Haus. Nach islamischer Überlieferung wurde sie von Adam errichtet, und ihre
Wiederherstellung wird auf Abraham und Ismail zurückgeführt. Es ist keine ältere noch benützte Kultstätte als
die Ka´aba von Makka bekannt. Abraham wurde vom Gott aufgerufen: “ und verkünde den Hadsch unter den
Menschen, sie werden aus jeder tiefen Schlucht zu dir herauf kommen (Qur`an: 22/27).
Als Gott zu Abraham (Ibrahim) sagte: “ Verkünde den Hadsch...“, sagte Ibrahim: “ O Herr, wie kann meine
Stimme die Horizonte erreichen? “Und Gott “ALLAH” antwortete ihm und sprach: “ Ich will bewirken, dass
der Ruf mit Sicherheit überall dorthin dringt wo Ich es wünsche, und wäre es auch bis zu den Enden der Erde.”
Der Hadsch bedeutet im islamischen Recht: zu der Ka´aba pilgern und die Riten der Pilgerschaft zu erfüllen.
Er ist eine Pflicht für alle muslimischen Männer und Frauen, die fähig sind diese Fahrt zu machen, gemäß den
Bestimmungen des gütigen Qur´an und der Sunna des Propheten (Worte und Taten des Propheten. Der
Prophet Friede sei mit Ihm sagte: “ O Volk! Die die Pilgerfahrt ist dir auferlegt, so erfülle sie!“
Omra ( die kleine Pilgerfahrt) ist abgeleitet von “ja´atamir“, was einen Besuch bedeutet. Im islamischen Recht
bedeutet es, das heilige Haus in Makka zu besuchen, sich ALLAH zu nähern und zwar in Übereinstimmung mit
den rituellen Regeln, die im folgenden auch für den Hadsch dargelegt sind.
Der Prophet sagte: “Der Hadsch ist eine Pflicht, aber die Omra steht jedem frei“
Der Gesandte Gottes empfahl die schnelle Erfüllung der Pflicht zum Hadsch und sagte: “ Der jenige, der
beabsichtigt, sich auf die Pilgerfahrt zu begeben, muss sich beeilen, er könnte ja krank werden, seine
Reisemittel verlieren oder der Armut gegenüberstehen”
Der Hadsch obliegt den erwachsenen Muslimen, die im vollen Besitz ihrer Fähigkeiten sind und es sich leisten
können. Die Omra ist freiwillig, für diejenigen, die es sich leisten können.
Hadsch und Omra können nur erwachsene, volljährige Muslime durchführen.
Derjenige, der stirbt, ohne seine Pilgerfahrt gemacht zu haben, wird von dieser Verpflichtung frei, wenn seine
Nachkommen die Pilgerfahrt in seinem Namen und mit seinem eigenen Geld durchführen. Auch alte oder
unheilbare Leute könne die Pilgerfahrt durch Stellvertretung durchführen. Pilgerfahrt durch Stellvertretung ist
nur gültig, wenn die Person, die als Stellvertreter auftritt, schon selber die Pilgerfahrt gemacht hat.
Es gibt bestimmte Zeiten und Stationen für Hadsch und Omra.Es gibt Gebräuche, die mit dem Hadsch und der
Omra verbunden sind, welche von allen Muslimen befolgt werden: Ihram, verbotene Handlungen ,Talbia,
Tawaaf, das Stehen am Berg Arafat (nur beim Hadsch), der Opfertag, das Werfen von Kieseln, das Opfer, das
Haarschneiden, Tawaaf al Ifa`dah, das Abschieds-Tawaaf und der Besuch der Moschee des Propheten.
Der Islam
Es ist bekannt, daß das Motto des Islam lautet : Wohlergehen hienieden ebenso wie Wohlergehen im Jenseits.
Dieses Motto ist offensichtlich mit den extrem entgegengesetzten Ansschaungen der Ultra – Spiritualisten , die
vollständig auf die Welt verzichten wollen , und der Ultramaterialisten unvereinbar. Es kann jedoch von der
weitesten Mehrheit derer, die einen Mittelweg suchen angewandt werden, da es Körper und Geist gleichzeitig
zu entwickeln sucht und ein harmonisches Gleichgewicht für alles Menschliche schafft.
Der Islam besteht nicht nur darauf , daß diese beiden menschlichen Anlagen wichtig sind, sondern auch , daß
sie sich gegenseitig ergänzen , so daß die eine nicht zugunsten der anderen geopfert zu werden braucht . Der
Islam hat seine Eigeneinheit : er glaubt an die unbedingte Einheit Gottes, und schreibt für Gebet und Anbetung
eine Form vor , die weder Bilder noch Symbole erlaubt. Im Islam ist Gott nicht nur übersinnlich und
unkörperlich , außerhalb jeder greifbaren Wahrnehmbarkeit, unvorstellbar, sondern Er ist gleichzeitig auch
allgegenwärtig und allmächtig . Die Beziehungen zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer sind direkt
und persönlich , ohne daß Vermittler nötig wären.
Das Arabische Wort für den einen Gott ist ALLAH, es läßt keine Mehrzahlbezeichnung zu. Selbst der
einfachste , primitivste und ungebildetste Mensch weiß , daß niemand der Schöpfer seiner selbst sein kann , daß
es also einen Schöpfer geben muß , der uns alle , das ganze Weltall , erschaffen hat. Der Atheismus gibt auf
diese logische Forderung keine Antwort!
Bruderschaft und
Freundschaft
Bruderschaft und Freundschaft sind wichtige Punkte im Islam. Der Prophet Muhammad Friede sei mit ihm
sagte: “O Diener Allahs, seid Brüder! Allah machte euch zu Brüdern im Glauben.“
Es ist der Befehl Allahs: Jeder Gläubige ist jedem Gläubigen Bruder. Der Muslim hat so viele Brüder, wie es
Gläubige gibt; Brüder müssen sich gegenseitig lieben, schützen und bewahren, ihre Seele, ihren Besitz, und
ihre Ehre. Deshalb ist es verboten , einen Gläubigen oder dessen Besitz oder Ehre anzugreifen. Ja die
Gläubigen müssen jedem gut gesinnt sein, auch Ungläubigen. Es ist den Muslimen als Gläubigen und als
Menschen befohlen worden, jedem auf der Welt ihr Bestes zu geben. Das ist wirklicher Glaube: Jeder Muslim
muss mit jedem auf der Welt das Bestmögliche tut.
Jeder muss Allah liebe. Jedoch kann die Liebe zu unserem Herrn ohne die Liebe zu seinen Dienern nicht
werden sehen, denn die Liebe zu unserem Herrn ist unsichtbar. Es ist der Beweis unserer Liebe zum Herrn, dass
wir jeden Menschen wegen seiner Geschöpflichkeit lieben, ohne Unterschied zu machen. Das ist Allahs
Attribut: Aalbarmherzigkeit.
Allah liebt jeden Seiner Diener. Keiner bleibt ohne Seine Gunst und Seinen Segen, und Seine Diener will Er so,
dass sie Seinen Weg gehen. Im Islam ist es verboten, irgendjemandem gegenüber Feindschaft im Herzen zu
tragen. Feindschaft ist eine Folge von Ärger. Der Islam ist gekommen, um zwischen allen Frieden zu stiften,
deswegen legt er besonderes Gewicht auf die Freundschaft. Er bekämpft alle Teufel, alle Feindschaft zwischen
den Menschen, und will die Gerechtigkeit herstellen. Das ist echter Glaube und wahrer Islam.
SINN DER
HIDSCHRA
Am 15. April. 2000 feiert die islamische Welt das 1421. Neujahrsfest. An diesem großen islamischen
Feiertag erinnern sich die Muslime an die Auswanderung ( die Emigration / Higra) des Propheten Muhammad
( Friede sei mit ihm) im September 622 n. Ch. , Von Mekka nach Jathrib ( später Medina genannt. Diese
Auswanderung ist der Beginn der islamischen Zeitrechnung. Was ist damals passiert?
Muhammad fasste den Entschluss, nach Jathrib zu emigrieren, als er sah, dass
Er und seine Gefährten allen möglichen Qualen durch die Ungläubigen ausgesetzt waren. Zwar hatte
Muhammad, und mit ihm die ersten Gläubigen, die Härte der verschiedenen Qualen mit größter Geduld über
sich ergehen lasse, aber als er gehört hatte, dass der Stamm Quraisch (der in Mekka beheimatete Stamm, dem
auch der Prophet Muhammad –Friede und Segen mit ihm- und viele der ersten Muslime entstammten) seine
Ermordung heimtückisch vorbereitete, blieb ihm nichts anderes übrig, als Mekka zu verlassen, um der neuen
Religion einen günstigeren Boden zu gewinnen.
Schon vorher waren im Jahre 615 mehr als Hundert gläubige Männer und Frauen nach dem christlichen
Äthiopien ausgewandert, um dem wachsenden Druck der Ungläubigen zu entgehen. Nun wählte Muhammad
die kleine Stadt Jathrib, wo die zwei Hauptstämme ( Aus und Khazradsch) die Schutzpflicht für ihn und die
mekkanischen Muslime übernahmen. Vom genauen Zeitpunkt der
Auswanderung wusste niemand. Sogar Abu Bakr, der treue und aufrichtige Gefährte des Propheten, wusste
lediglich, dass sie beide ausreisen würde.
Abu Bakr bereitete zwei Kamelstuten vor, und hielt sie bereit für den Zeitpunkt, wenn Muhammad durch
Gabriel befohlen würde, die Auswanderung zu beginnen. Er hegte keinen Zweifel daran, dass Quraisch ihn
verfolgen würden. Deshalb wählte er einen ungewöhnlichen Weg bzw. einen ungewöhnlichen Zeitpunkt zum
Aufbrechen.
In jener Nacht bat Muhammad seinen Neffen Ali ibn Abi Talib und seinen Schwiegersohn, in seinem Haus zu
Übernachten und überhaupt nach Muhammads Weggang für einige Tage in Mekka zu bleiben, bis er die bei
Muhammad aufbewahrten Wertsachen an ihre Besitzer zurückgegeben hatte. Immer wieder versicherten sich
die draußen versammelten Mörder durch einen Türspalt, dass Muhammad noch schlief. Nach Mitternacht
gelang es ihm, den schlafenden Mördern zu entkommen. Er ging dann zu Abu Bakr. Beide machten sich auf
den Weg nach Süden, in Richtung Jemen, bis zur Thaur – Höhle. Niemand kam auf die Idee, dass er diesen
Weg gegangen sein könnte. Gewusst hatten es nur: Abdullah Ibn Abi Bakr, seine zwei Schwestern Aischa und
Asma`a sowie ihr Betreuer Amr Ibn Fuhaira. Drei Tage verbrachten sie beide in jener Höhle, während
Quraisch auf der Suche nach ihnen waren. Inzwischen hörten die Gläubigen in Jathrib, dass der Prophet auf
dem Weg zu ihnen war. Sehnsüchtig warteten sie auf ihn. Die Reise dauerte sieben Tage in der glühenden
Hitze der Wüste.
An so einem Tag – es war ein Freitag -, sahen ihn die Bewohner von Jathrib kommen. Sie eilten ihm entgegen,
begrüßten ihn und hießen ihn mit einem schönen Gesang herzlich willkommen. Ihm waren nicht nur Tür und
Tor offen, sondern vielmehr die Herzen der Muslime in Jathrib. Diese Auswanderung soll den Muslimen als
Beispiel dafür dienen, dass Gottes Wille geschieht und alle Hindernisse überwindet.
Nun mag Muhammads Hidschra nach außen hin als eine Art Flucht erscheinen, in Wirklichkeit aber bedeutet
sie die Geburt einer islamischen Gesellschaft, die Verbrüderung praktizierte. Diese Hidschra brachte die große
Wende: sie verwandelte die anfangs schwachen Muslime in eine starke vereinte Umma (Gemeinschaft.
Aus der Schwäche wurde eine Macht!
DIE
KA`BA
Die Ka`ba ist das Haus Gottes im Herzen der Stadt Mekka. Muslime in aller Welt verrichten ihre Gebete in
Richtung der Ka`ba. Sie ist das Symbol der Einheit der Ummah: Jeder einzelne, sei es im Osten oder im
Westen, im Norden oder im Süden, wendet sich beim Beten diesem heiligen Zentrum zu.
Vor der Ankunft des Propheten Muhammad ( Friede sei mit ihm) hatten heidnische und polyatheistische
Stämme Arabiens dreihundertsechzig Götzenbilder darin aufgestellt. Aber bei seinem triumphalen Einzug in
Mekka im 8. Jahr der Hidschra säuberte der Prophet des Islams den heiligen Ort von allen falschen Göttern und
weihte ihn der Anbetung des einen Gottes, dem keiner gleich ist und dem schon Abraham gedient hatte. Die
Ka`ba ist der Ort, den die Muslime der ganzen Welt einmal im Jahr besuchen, sei es anlässlich des Hadsch oder
zu einem anderen Zeitpunkt, um die Umra zu vollziehen.
Es ist der einzige Fleck auf der Erde, wo die Gebete nie enden. Sie dauern Tag und Nacht. In der Zeit der
Hadsch findet dort die größte Versammlung der Welt statt. Schätzungsweise mehr als drei Millionen Menschen
von allen vier Enden der Welt versammeln sich jedes Jahr um die Ka`ba, um den Hadsch zu vollziehen, und
eine gleiche Anzahl besucht sie zum Zwecke der Umra.
Ohne Zweifel ist sie das größte Anbetungszentrum der Welt. Nahe der Ka`ba liegt die berühmte historische
Quelle Zamzam, die vor ca. fünftausend Jahren entsprang, als Ismael und Hagar, der Sohn und die Frau des
Propheten Abraham, in der Wüste Arabiens um Wasser beteten. Aus dieser Quelle entstand der Wohlstand
Mekkas. Diese Quelle sorgt für die Bedürfnisse für Millionen und kennt kein Versiegen.
Aus dem Buch
ISLAM UNSERE WAHL
Dr. UMAR ROLF BARON EHRENFELS ( Österreich) – Professor für Anthropologie
Die wesentlichen Merkmale des Islams, die mich am meisten beeindruckt und mich zu dieser großartigen
Religion hingezogen haben, sind folgende:
 Die islamische Lehre der sukzessiven Offenbarung beinhaltet meiner Meinung nach folgendes: Alle großen
Weltreligionen stammen aus einer einzigen Wurzel. Die Begründer dieser Religionen, ausgerüstet für
Frieden suchende Menschheit, legen Zeugnis ab von einem und derselben göttlichen Lehre. Die
Anerkennung einer dieser Richtungen bedeutet die Suchen nach Wahrheit in der Liebe.
 Der Islam bedeutet im wesentlichen den Frieden, in dem man sich dem göttlichen Gesetz unterwirft.
 Muhammad ist der Verkünder und der letzte der Weltpropheten.
 Die Idee der menschlichen Brüderlichkeit im Schutze des alles umfassenden, göttlichen V wird im Islam
stark hervorgehoben und nicht von den Werturteilen des Rassismus und des Sektierertums behindert, sein
diese Linguistischer, historischtraditioneller oder sogar dogmatischer Natur.
 Die Lehre des Heiligen Qura`n betont die grundlegende Regel: Die Einheit Gottes.
 Die unvergesslichen Worte des Propheten Muhammad:
“Das Paradies liegt zu Füßen der Mütter.“
KLEINES WÖRTERBUCH DES ISLAM
IBADA: Anbetung, Gottesdienst, im engeren Sinne die unmittelbare Anbetung Allahs und im weiteren Sinn
die allgemeine Verwirklichung aller vorgesehenen Pflichten.
Ihsan: Das gute tun, neben Iman und Islam Grundlage der Ibadat. Nach einem Wort des Propheten ist Ihsan,
ALLAH so zu dienen als sähe man Ihn, denn obwohl man Ihn nicht sehen kann, sieht Er einen doch.
IMAN: Glaube des Muslim an ALLAH, die Engel, die Bücher Gottes, die Gesandten ALLAHS, die
Auferstehung und die Vorherbestimmung.
ISA: Jesus, der Prophet Gottes, Sohn der Mariam, dem das Buch Indschil gegeben wurde. Der Qur`an erklärt,
dass er ein Mensch ist und weist die Behauptung, er sei Gott, als Unglaube zurück. Auch der Tod am Kreuz
wird bestritten.
INDONESIEN
Einwohneranzahl : über 196 Millionen, der Bevölkerungszuwachs beträgt fast 2,5% pro Jahr
Landfläche : ca. 2 Millionen Quadrat Km, etwa 24 – mal so groß wie Österreich.
Hauptstadt : Jakarta
Sprache : Staatssprache ist die aus dem Hochmalaiischen entwickelte Bahasa Indonesia ( Indonesische
Sprache), die mit Lateinischen Buchstaben geschrieben wird.
Religion : Der Großteil der Bevölkerung, 96%, bekennt sich zum Islam, ein kleinerer Teil zum Christentum,
Buddhismus und Hinduismus.
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