Kundenspezifische Vorschaltgeräte sparen Energie

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a ktive bau e le ment e
konverter
www.polyscope.ch
Resonanzkonverter für effiziente LED-Stromversorgungen
Kundenspezifische Vorschaltgeräte
sparen Energie
LED-Beleuchtungen erlangen aus mehreren Gründen immer grössere Beliebtheit. Die maximale
Helligkeit ist sofort nach dem Einschalten vorhanden, häufiges Ein- und Ausschalten schadet der LED
nicht, sie hat eine lange Lebensdauer bei gutem Wirkungsgrad usw. Ein Wermutstropfen im Vergleich
zur Glühlampe ist, dass man eine Elektronik benötigt, um die LED zu speisen.
» Ralf Negele
LED-Vorschaltgeräte
auf Basis von
Resonanzwandlern
mit bis zu 95 Prozent
Wirkungsgrad bei
über 100 W Leistung
sind heute problemlos realisierbar
bestimmt die Gewichtung der Auswahlkriterien. Ist ein hoher Wirkungsgrad oder ein
kleines Bauvolumen gewünscht, ist ein grosser Eingangsspannungsbereich nötig oder ist
es der Preis, der meist wichtigste Parameter?
Ein hoher Wirkungsgrad steht häufig im Widerspruch zu einem tiefen Preis. Es gilt, eine
Balance zu finden. Ein guter Wirkungsgrad
steht nicht im kompletten Widerspruch zu
einem niedrigen Preis, denn bei einem hohen
Wirkungsgrad kann die Kühlung einfacher und
günstiger ausfallen. Einen guten Wirkungsgrad
erreicht man am einfachsten mit softschaltenden Technologien. Die langjährige Erfahrung
zeigt, wie sich dies am besten erreichen lässt.
Wahl der optimalen technik ist von
vielen Punkten abhängig
An diese Elektronik sind hohe Anforderungen
gestellt. Sie soll einen hohen Wirkungsgrad
besitzen, einfach und günstig sein und im
Stand-by wenig Leistung aufnehmen. Ob man
eine galvanische Trennung benötigt, bestimmt
die Anwendung. Für den direkten Ersatz einer
Glühlampe ist keine galvanische Trennung
erforderlich, da kein direktes Berühren der
Kontakte der LED möglich ist. Denn diese sind
unter einer Kunststoffabdeckung verborgen.
Die Schaltung lässt sich dadurch einfacher realisieren. Wenn die grundsätzlichen Anforderungen geklärt sind, stellt sich die Frage, welche Technologie dafür am besten geeignet ist.
anwendung bestimmt die Gewichtung
der auswahlkriterien
Die «beste» Wahl lässt sich nicht verallgemeinern, und es gibt grundsätzlich auch kein
Richtig oder Falsch, denn die Anwendung
Bei der Wahl der optimalen Technologie sind
zahlreiche Punkte zu beachten. Ein wichtiger
Punkt ist die benötigte Leistung, ein weiterer
wichtiger Punkt ist der mechanische Aufbau
des Beleuchtungskörpers sowie der Zielpreis.
Wie hinreichend bekannt ist, sind zahlreiche verschiedene LED-Lampen in grösseren
Fachgeschäften erhältlich. Für diesen Glühlampenersatz ist eine galvanische Trennung
nicht zwingend nötig. So kann man einen einfachen Abwärtswandler verwenden, welcher
autor
Dipl. El. Ing. FH Ralf Negele, Geschäftsführer
und Firmengründer der Negal Engineering AG,
[email protected]
Polyscope 5/13
konverter
akt ive b auelemen t e
The power in relays and timers since 1954
Die neue Serie 22
die günstige Variante darstellt. Kann hingegen
die LED berührt werden, so ist klar, dass die
Speisung eine galvanische Trennung aufweisen muss. Für Leistungen kleiner 50 W kommen häufig Flyback-Konverter zum Einsatz.
Zurzeit arbeiten diese meist nicht resonant.
Das heisst, das Schaltelement schaltet nicht
strom- oder spannungslos. Die Folge: Der Wirkungsgrad sinkt und die EMV-Richtlinien sind
schwieriger einzuhalten. Die Tendenz zeigt
auch hier in Richtung resonant schaltender
Topologien. Für Leistungen oberhalb von 50 W
kommen immer häufiger resonant arbeitende
Stufen zum Einsatz. So ist der LLC-Konverter
die zurzeit populärste Topologie. Die Leistungshalbleiter auf der Primärseite schalten ein, wenn die Spannung null ist. Dieses
spannungsfreie Einschalten gelingt durch den
Einsatz einer Streuinduktivität, welche den
Ausgang der Schaltstufe umlädt. Die Schaltverluste sind ausserordentlich gering.
es braucht einen konstanten Strom
Eines haben alle LED-Speisungen gemeinsam:
Es wird nicht eine konstante Ausgangsspannung benötigt, sondern ein konstanter Strom.
Man muss auch unterscheiden, ob die LEDStromversorgung einen oder mehrere Ausgänge besitzen soll. Bei mehrkanaligen LEDSpeisungen steuert man verschieden farbige
LED an. Aus diesen verschiedenen Farben
kann man weisses Licht erzeugen. Weisses
Licht ist aber nicht immer erwünscht, sondern auch andere Farbtöne. Dies kann zum
Beispiel bei der Beleuchtung von Schaufens-
Prinzipschaltbild eines Flyback-Konverters
tern erwünscht sein, um die gewünschte Stimmung zu erzeugen.
Da der Wirkungsgrad nicht bei allen LEDFarben gleich ist, sind diese entsprechend
dem Wirkungsgrad der einzelnen LED-Farben
mit verschiedenen Strömen zu betreiben. Bei
mehrkanaligen LED-Speisungen liefert ein
AC/DC-Wandler aus der Netzspannung zuerst
eine galvanisch getrennte interne Zwischenspannung. Daraus erzeugen nachgeschaltete
Abwärtswandler die einzelnen Konstantströme für die jeweiligen Kanäle. Der Schaltungsaufwand ist entsprechend grösser, dafür lässt
sich die Farbtemperatur verändern.
Leistung für alle Bereiche
25A, 40A, 63A
Beleuchtung
Storen
Klima
Flyback-konverter kommen schon
lange zum einsatz
Flyback-Konverter werden schon sehr lange
eingesetzt; diese Technik ist gut bekannt und
es sind zahlreiche Bausteine für die Steuerung
und die Regelung erhältlich. Es existieren
Bausteine mit integrierten Leistungsschaltern, um die Anzahl der benötigten Bauteile
zu reduzieren und somit auch die Kosten. Der
Flyback-Konverter arbeitet grundsätzlich als
Stromquelle. Der Magnetkern wird magnetisiert, wenn der Primärtransistor einschaltet,
und entmagnetisiert über die Sekundärseite,
wenn der Transistor ausschaltet. Die Ausgangsspannung steigt so hoch, bis Strom
fliesst, um den Kern zu entmagnetisieren. Das
Grundprinzip vom Flyback-Konverter wurde
für die Speisung von LED etwas angepasst.
Eine der Anpassungen ist die Verkleinerung des Eingangskondensators nach dem
Gleichrichter, um die gängigen Normen bezüglich Oberwellen einzuhalten. Es ist gut vorstellbar, dass beim gleichzeitigen Einschalten
vieler LED-Speisungen Probleme durch den
hohen Einschaltstrom entstehen können.
Durch Weglassen der Eingangs-Elektrolytkondensatoren lassen sich diese Einschaltströme
sehr stark reduzieren. Auf dem LED-Treiber
sind keine weiteren Vorkehrungen nötig, diesen Einschaltstrom zu begrenzen, was wiederum Kosten spart. Die Tendenz, «soft» zu
schalten, macht auch vor dem Flyback-Konverter nicht halt. So wird beim Ausschalten
des Haupttransistors ein zweiter Transistor
aktiviert, um über einem Serienkondensator
ein sanftes Ausschalten zu erreichen.
Fussbodenheizung
Typ 22.44
Die neuen Installationsschützen
der Serie 22 sind
KOMFORTABEL & LEISE!
• Geeignet zum schalten von hohen
Einschaltströmen bis zu 120A- 5ms
an den Schliessern (Lampenlasten)
• 2 und 4 Kontakte mit doppelter
Unterbrechung
• Mechanische und LEDAnzeige (Standard)
• Optional: On-Auto-Off-Schalter
• Hilfsschalter mit 1 NO+1NC
oder 2 NO seitlich anbaubar
• AC/DC Ansteuerung (brummfrei)
Power-Faktor-korrektur ist von der
leistung abhängig
Prinzipschaltbild eines LLC-Konverters
Polyscope 5/13
Ob ein Power-Faktor einzuhalten ist, hängt
von der benötigten Leistung ab. Bei Leis-
www.finder-relais.ch
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akt i ve b auelemen t e
konverter
tungen kleiner 25 W ist dies nicht der Fall.
Bei höheren Leistungen kommt vielfach eine
aktive PFC-Stufe zum Einsatz. Diese stellt einen höheren Entwicklungs- und Schaltungsaufwand dar, hat aber den Vorteil, dass sich
der DC/DC-Wandler mit einer konstanten Eingangsspannung betreiben lässt und dadurch
der Betrieb im optimalen Arbeitspunkt erfolgen kann. Einen Weitbereichseingang kann
man ebenfalls einfacher realisieren.
llC-konverter vermeidet hart schalten
Der LLC-Konverter ist eine neuere Schaltungsart, welche das «hart» Schalten in der
Leitungsstufe vermeidet. Bei dieser Topologie
kommt eine Induktivität zum Einsatz, um
die Spannung an den Schaltelementen umzuladen. Die Leistungshalbleiter schalten ein,
sobald die Drain-Source-Spannung gegen null
geht. Es entstehen dadurch nur sehr wenige
Schaltverluste. Das Ausschalten erzeugt weniger EMV-Probleme, da die Umladung durch
die Streuinduktivität erfolgt und daraus eine
relativ langsame Spannungsflanke resultiert.
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Regelung der ausgangsspannung
erfolgt über die Frequenz
Ein kleiner Nachteil bei dieser Anordnung ist,
dass man wahrscheinlich einen kundenspezifischen Spulenkörper herstellen muss. Vielfach lässt sich ein bestehender Spulenkörper
anpassen, dadurch halten sich die Kosten für
das Spritzgusswerkzeug in Grenzen. Die Regelung der Ausgangsspannung erfolgt über die
Frequenz, welche eine andere Güte im Resonanzkreis zur Folge hat und somit eine andere
Streckenverstärkung.
Ein Nachteil der LLC-Technik ist das Regelund Kurzschlussverhalten. Die Regelstrecke
(LLC-Kreis) hat je nach dem aktuellen Arbeitspunkt eine andere Streckenverstärkung. Eine
optimale Reglereinstellung kann man nicht so
einfach finden. Da die Vorwärtsspannung der
LED nur wenig abhängig ist vom Vorwärtsstrom, muss man die Ausgangsspannung nur
leicht verändern, um den Laststrom in grossem Masse zu verändern. Der Resonanzkreis
ist nicht gross zu verstimmen und die Nichtlinearität der Regelstrecke lässt sich durch
einen Analogregler ausregeln.
Da man den Resonanzkreis nicht beliebig
verstimmen kann, indem man die Frequenz
erhöht, lässt sich ein Überstrom am Ausgang
nicht immer verhindern. Es sind zusätzliche
Massnahmen notwendig um dieses Problem
zu lösen. LED verlieren nach langer Betriebszeit nur Helligkeit, erzeugen aber keinen Kurzschluss. Somit kommt der Kurzschluss am Ausgang selten vor, bzw. kann man diesen Zustand
durch eine Schmelzsicherung verhindern oder
durch ähnliche Lösungen verringern.
Fazit
Signalformen von LLC-Konvertern –
pink: Drain-Spannung-MOSFET, grün: Primärstrom, blau: Ansteuerung Aktivgleichrichter,
braun: Drain-Spannung Aktivgleichrichter
Es ist gut zu erkennen, dass der MOSFET
erst einschaltet (Pink), wenn die Spannung
nahezu null ist, also wenn nur noch die Vorwärtsspannung von der Body-Diode geschaltet werden muss. Die Serieninduktivität für
das spannungslose Schalten wird im Normalfall im Überträger integriert und verursacht
deshalb keine Mehrkosten. Dies erreicht man,
indem man die Primär- und Sekundärwicklungen nebeneinander anordnet und im Luftspalt die Energie von der Resonanzinduktivität gespeichert wird.
Bei der LED-Versorgung sind zahlreiche Punkte zu berücksichtigen, um einen optimalen
Betrieb zu gewährleisten. Die grundsätzliche
Funktionsweise stellt nicht unbedingt die
Schwierigkeit dar, sondern es sind zahlreiche
Detailprobleme, die zu beachten sind, um
einen einwandfreien Betrieb sicherzustellen.
Die hohe Effizienz des Gesamtsystems kann
man durch kundenspezifische LED-Vorschaltgeräte auf Basis von Resonanzwandlern weiter steigern. 95 Prozent Wirkungsgrad bei
über 100 W sind so problemlos realisierbar.
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