KARDIOLOGIE

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KARDIOLOGIE
Die folgenden kardiologischen Untersuchungen werden von uns angeboten und
durchgeführt:
A Basisuntersuchungen
1. Ruhe-EKG
Das Ruhe-EKG (Elektrokardiogramm) stellt eine Basisuntersuchung des Herzens dar. Über Elektroden, die
an definierten Körperstellen angebracht werden, wird die elektrische Erregung des Herzens abgeleitet.
Darüber können Aussagen bezüglich der Herzgröße, Herzlage und der „normalen bzw. pathologischen“
elektrischen Erregungsausbreitung
gemacht werden. Veränderungen im Ruhe-EKG können
verschiedenen kardialen Grunderkrankungen zugeordnet werden. Dazu zählt insbesondere die Koronare
Herzerkrankung (KHK) bzw. der manifeste Herzinfarkt als Durchblutungsstörung des Herzens, die
Herzmuskelentzündung sowie auch strukturelle Abnormitäten (Kardiomyopathien, Hypertrophien,
Veränderungen bei höhergradigen Herzklappenfehlern). Schnelle und langsame Herzrhythmusstörungen
(Tachykardien/ Bradykardien) können anhand eines vorliegenden Ruhe-EKGs diagnostiziert und
interpretiert werden werden. Ferner kann auf Elektrolytstörungen des Blutes, Lungenarterienembolien,
sowie Herzveränderungen bei chronischen Lungenerkrankungen (wie COPD und Asthma bronchiale)
geschlossen werden.
Abb. 1: Ruhe-EKG bei struktureller Herzerkrankung (Kardiomyopathie)
2. Langzeit-EKG
Die Durchführung eines Langzeit-EKGs ist insbesondere bei Verdacht auf das Vorliegen von schnellen oder
langsamen Herzrhythmusstörungen indiziert. Die dabei im Vordergrund stehenden Beschwerden
umfassen z. B. Palpitationen, Herzrasen, Schwindel oder plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkopen).
Über aufgeklebte EKG-Elektroden wird das EKG des Patienten in seinen Alltagssituationen kontinuierlich
aufgezeichnet. Die Mindestdauer eines Langzeit-EKGs sollte bei 18 Stunden liegen. So ist es möglich, einen
längeren Zeitraum der elektrischen Herzaktivität zu monitoren und auftretende Rhythmusstörungen zu
diagnostizieren.
3. Langzeit-Blutdruck (RR)-Messung
Eine Langzeit-Blutdruckmessung wird zur Sicherung der Verdachtsdiagnose „Bluthochdruck“ (Arterielle
Hypertonie / RR) durchgeführt bzw. erlaubt eine Aussage über die medikamentöse Qualität der Einstellung
eines bekannten Bluthochdrucks.
Über eine Oberarmmanschette wird in definierten Zeitabständen eine RR-Messung durchgeführt und diese
im internen Holter gespeichert. Daraus wird ein Blutdruck-Tagesprofil erstellt.
Die Arterielle Hypertonie ist in der westlichen Welt einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung der
Atherosklerose. Eine fortgeschrittene Atherosklerose verursacht eine Durchblutungsstörung der Gefäße.
Dies äußert sich in Abhängigkeit der Gefäßlokalisation als:
1. Koronare Herzerkrankung (KHK) bzw. Herzinfarkt an den Herzkranzgefäßen
2. erhöhtem Risiko für Schlaganfall (Apoplex) bei Engstellen der
Halsschlagadern (Carotiden)
3. peripherer arterieller Verschlußkrankheit: pAVK, „Schaufensterkrankheit“ bei Verkalkung der
Beinarterien und 4. Aortenektasie bzw. Aortenaneurysma bei pathologischer Ausdehnung der
Bauchaorta.
Ursachen der Arteriellen Hypertonie sind zu mehr als 95% genetische Faktoren („liegt in der Familie“).
Seltenere Ursachen sind Erkrankungen der Nieren, der Nierengefäße und Hormonstörungen der
Nebenniere.
Nach den aktuellen Leitlinienempfehlungen wird bei den meisten Patienten ein Ziel- Blutdruck <
140/90mmHg befürwortet.
4. Belastungs-EKG (Ergometrie)
Die Durchführung eines Belastungs-EKGs ist bei Verdacht auf Durchblutungsstörung des Herzens, seltener
zur Diagnostik bei Herzrhythmusstörungen, indiziert. Ferner kann eine Aussage bezüglich des
Trainingszustandes sowie des Blutdruck- und Pulsverhaltens der Patienten unter Belastung getroffen
werden.
Durch eine fahrradergometrische Belastung des Patienten wird der Herzmuskel vermehrt beansprucht, RR
und Pulsfrequenz gesteigert. Vorliegende atherosklerotische Engstellen an den Herzkranzgefäßen
(Koronararterien), die mglw. in Ruhe-Situation noch nicht relevant sind, können unter maximaler Belastung
häufig demaskiert erkannt werden.
Daher ist diese Untersuchung eine elementare Basisdiagnostik bei V. a. Koronare Herzerkrankung (KHK)
bzw. als Verlaufskontrolle bei bekannter KHK. Sie dient ebenso der Überprüfung der klinischen Relevanz
höhergradiger Herzklappenfehler (Vitien) sowie des RR- und Herzfrequenzverhaltens unter Belastung und
der Provokation von Herzrhythmusstörungen.
B Kardiale Bildgebungen
5. Echokardiographie (Ultraschall der Herzens), Farbduplexsonographie, CW- und PW-Doppler
Die Echokardiographie mit Farbduplexsonographie und der CW- und PW-Dopplermethode dient der
bildlichen Darstellung des Herzens. Im bewegten Ultraschall-Bild wird die Herzmorphologie (Herzgröße,
Herzmuskeldicke, Größe der Vorhöfe, Herzbeutelbeurteilung, Aorta ascendens), die Herzfunktion
(Pumpfunktion des linken und rechten Ventrikels) und die Funktion der Herzklappen beurteilt. So ist es
möglich strukturelle Erkrankungen (z. B. Bei langjährigem Arteriellen Hypertonus, Kardiomyopathien,
Speicherkrankheiten), Bewegungsstörungen des Herzmuskels (z. B. nach Infarkt, Narben, KHK,
Lungenarterienembolien, Herzmuskelentzündung, Pulmonale Hypertonie) und Herzklappenfehler
(Verdickungen und Verkalkungen, Prolaps, Insuffizienzen und Stenosen) festzustellen. Außerdem können
Herzklappenprothesen (biologisch, mechanisch) auf ihre regelrechte Funktion überprüft werden.
Angeborene „Löcher“ in den Herzscheidewänden können ab einer gewissen Größe sicher diagnostiziert,
angeborene Herzfehler erkannt werden. Ein erhöhter „Lungendruck“, z. B. Bei chronischen Erkrankungen
der Lunge (COPD, Asthma bronchiale), bei Z. n. Lungenarterienembolie, bei Erkrankungen des
rheumatologischen Formenkreis wie Kollagenosen oder bei der primären Pulmonalen Hypertonie kann
einfach und schnell diagnostiziert werden.
Die Durchführung einer echokardiographischen Darstellung des Herzens ist zeitlich schnell und ohne
schädliche Nebenwirkungen, wie z. B. Strahlung. Daher ist sie Methode der Wahl in der kardialen
Bildgebung und grundlegende Basisdiagnosik zur Erkennung von Herzerkrankungen.
6. Dynamische Stressechokardiographie (Ulltraschall des Herzens unter körperlicher
Belastung - Ergometrie)
Die
dynamische
Stressechokardiographie
bezeichnet
die
Echokardiographie
während
fahrradergometrischer Belastung. Sie stellt eine erweiterte Diagnostik dar und ist z. B. bei V. a. KHK bzw. zur
Verlaufskontrolle bei bekannter KHK und Zustand nach Infarkt indiziert. Seltenere Indikationen sind
gegeben bei höhergradigen Herzklappenvitien zur Relevanzbeurteilung, zur Abschätzung eines
Lungenhochdrucks (Pulmonale Hypertonie) und Verdacht auf sog. Diastolische Dysfunktion des linken
Ventrikels.
Zu Untersuchung sitzt der Patient auf einem nach hinten und links gekippten Farhrradergometer. In
verschiedenen definierten Belastungsstufen werden dann Ultraschallaufnahmen des „gestressten“ Herzens
aufgenommen und mit Aufnahme des Herzens „in Ruhe“ verglichen.
Dadurch können Veränderungen in der Bewegung des Herzmuskels, die durch Belastung provoziert
werden, demaskiert und erkannt werden.
7. Weiterführende Bilgebungen und Diagnostik:
Transösophagealer Ultraschall (TEE)
Kardio- CT
Kardio-MRT und
Herzkatheteruntersuchungen (Koronarangiographie)
werden in Kooperation mit den umliegenden Herzzentren angeboten.
C Elektrophysiologische Untersuchungen / Rhythmologie
7. Nachsorge und Kontrolle von implantierten Herzschrittmacher
Implantierte Herzschrittmacher müssen regelmäßig auf ihre korrekte Funktionsweise und Einstellung, auf
regelrechte Elektrodenfunktion und Batterierestlaufzeit überprüft werden.
Herzschrittmacher aller gängigen Fabrikate können in unserer Praxis nachgesorgt werden.
Die Abfragegeräte der Firmen Medtronic, Boston Scientific und St. Jude Medical sind permanent in unseren
Praxisräumen verfügbar. Bei allen anderen Fabrikaten bitten wir um vorherige Terminabsprache. Wir bitten
den Schrittmacherausweis zu den Kontrollen mitzubringen.
8. Nachsorge und Kontrolle von implantierten Event-Recordern
Event-Recorder können in unserer Praxis auf mögliche aufgetretene Herzrhythmusstörungen ausgelesen
und im klinischen Kontext interpretiert werden. Ebenso werden sie auf ihre korrekte Funktionsweise und
Einstellung sowie verbliebende Batterielaufzeit hin überprüft.
9. Nachsorge und Kontrolle von implantierten Defibrillatoren (ICD-Systemen)
Patienten mit einem erhöhten Risiko für maligne schnelle (tachykarde) Herzrhythmusstörungen bzw. nach
überlebtem plötzlichen Herztod werden mit einem sogenannten Implantierbaren Kardioverter-Defibrillator
(ICD), kurz Defi versorgt. Dieses Gerät kann schnelle bösartige Herzrhythmen erkennen und ggf. dann z. B.
durch Elektroschockabgabe beenden.
Die Nachsorge umfasst die Kontrolle einer technisch einwandfreie Aggregat- und Elektrodenfunktion, das
Auslesen des internen Speichers auf mögliche stattgehabte Herzrhyhthmusstörungen bzw. ICDTherapieabgabe und die Batterielaufzeit.
10. Nachsorge und Kontrolle implantierter CRT- Geräte (Cardiale Resynchronisations
Therapie)
CRT-Geräte werden zumeist als CRT-D (für Defibrillator), seltener als CRT-P (für Pacemaker: Schrittmacher)
implantiert. Diese hochkomplexen Geräte beinhalten insgesamt 3 Elektroden, die bei Herzschwäche eine
elektrische Re-Synchronisierung von linker und rechter Herzkammer bewirken. Dadurch wird letztlich die
Herzmechanik optimiert, was in einer Verbesserung der Herzkraft resultiert. Dadurch wird insbesondere die
körperliche Leistungsfähigkeit des Patienten und dessen Lebensqualität verbessert.
Die Nachsorge und Kontrolle umfasst ebenfalls die Aggregat- und Elektrodenfunktion, das Auslesen des
internen Speichers auf mögliche stattgehabte Herzrhyhthmusstörungen bzw. ICD-Therapieabgabe und die
Batterielaufzeit. Ggf. Optimierung der Programmierung und Einstellung zur Erhöhung der Ansprechrate auf
dies Therapieform.
D erweiterte Kreislauf-Untersuchungen bei Schwindel und Synkopen
11. Schellong-Stehversuch bei V. a. Orthostatische Hypotonie
Hypotonie bezeichnet einen systolischen Blutdruckwert (RR-Wert) < 100mmHg. Mit Orthostatischer
Hypotonie wird eine gestörte Blutdruckregulation bezeichnet. Dazu muß es per Definition zu einem Abfall
des systolischen RRs um mind. 20 mmHg oder des diastolischen RRs um mind. 10 mmHg im Stehen
innerhalb von 3 Minuten nach dem Aufstehen aus der liegenden Position (mind. 4 Minuten) kommen.
Ursache ist das „Versacken“ des venösen Blutes in den Beinen. Gehäuft wird die Orthostatische Hypotonie
daher bei Patienten mit Varikosis, bei älteren Patienten und Patienten mit langjährigem Diabetes mellitus
beobachtet. Abzugrenzen davon sind primäre Hypotonieformen insbesondere bei jungen Frauen,
medikamentöse, endokrine und kardiovaskuläre Hypotonien sowie Hypotonien bei unzureichender
Flüssigkeitsaufnahme, Mangelernährung, Elektrolytstörungen und Immobilität.
Klinisch stehen Schwindel, Benommenheit, eventuell auch kurze Ohnmacht (Synkope) im Vordergrund.
Die orthostatische Hypotonie kann durch Durchführung des Schellong-Stehversuches untersucht werden.
Dazu muß der Patient 10 Minuten Liegen und anschl. 10 Stehen. In der Stehphase wird dann im Abstand
von 1 Minute RR und Puls gemessen.
Alternativ kann eine Kipptischuntersuchung erfolgen. Diese ist insbesondere bei V. a. Vasovagale Ursache
einer Synkope indiziert. Kipptischuntersuchungen bieten wir in enger Kooperation mit den umliegenden
Kreislaufzentren an.
12. Karotis-Druck-Versuch zum Ausschluß eines Hypersensitiven Karotissinus bzw. KarotisSinus-Syndrom
Das Karotis-Sinus-Syndrom bezeichnet Schwindel und Synkopen, ausgelöst durch Drehbewegungen des
Kopfes bzw. Massage / Druck im seitlichen Halsbereich. Ursache hierfür ist eine Überempfindlichkeit der
Rezeptoren im Bereich der Karotisgabel.
Neben der typischen Anamnese kann zur Diagnosesicherung der Karotis-Druckversuch durchgeführt
werden. Hierzu wird nach sonographischem Ausschluß höhergradiger Verkalkungen der A. carotis ein
manueller Druck erzeugt und kontinuierlich ein EKG abgeleitet sowie der RR in regelmäßigen Intervallen
gemessen.
Ein pos. Testergebnis ist gegeben, wenn eine Asystolie > 3 Sekunden Dauer und/ oder ein RR-Abfall um >
50mmHg auftritt (kardioinhibitorisch bzw. vasodepressorische Form.
Therapie der Wahl ist die Implantation eines Herzschrittmachers.
ANGIOLOGIE (=Gefäßlehre)
Die folgenden angiologischen Untersuchungen werden von uns angeboten und
durchgeführt:
A Untersuchungen der Arterien
1. Arterien des Beckens und der unteren Extremitäten: Farbduplexsonographie, CW- und PWDopplermethode und ABI-Messung
1.1 Farbduplexsonographie
Zur Darstellung der arteriellen Durchblutungssituation der Extremitäten und bei Verdacht auf pAVK
(periphere arterielle Verschlußkrankheit, „Schaufensterkrankheit“) wird eine farbduplexsonographische
Untersuchung der Arterien durchgeführt. Dabei kann eine manifeste höhergradige und klinisch relevante
Atherosklerose der extremitätenversorgenden Gefäße diagnostiziert und Engstellen lokalisiert werden.
Eine fortgeschrittene Atherosklerose der Becken- und Beinarterien verursacht klinische Beschwerden im
Sinne von Schmerzen der Muskulatur nach einer bestimmten Gehstrecke („Claudicatio“). Nach Pausieren
der körperlichen Belastung sistieren die Beschwerden („Schaufensterkrankheit“). Im weiter
fortgeschrittenen Stadium könne dann auch Ruheschmerzen oder trophische Störungen (Hautdefekte) mit
sogenannten Ulcera auftreten.
Differentialdiagnostisch müssen venöse Ulcera, diabetische Veränderungen der kleinen Gefäße,
thrombembolische Ursachen, Verletzungen, Hauterkrankungen, Vaskulitiden und die Thrombangiitis
obliterans abgegrenzt werden.
Ferner ist die farbduplexsonographie zum Ausschluß von katheterinduzierten Komplikationen (Aneurysma
spuirum, Dissektion, Blutung) indiziert.
1.2 ABI-Messung
Die ABI-Messung (Ankle Brachialis Index) ist eine zusätzliche Messung zur Diagnostik der pAVK. Sie setzt
sich zusammen aus dem Quotienten zwischen gemessenen RR an den Unterschenkeln bzw. Füßen und den
Oberarmen.
Bei fortgeschrittener pAVK ist neben einer optimierten Medikation eine regelmäßiges Gehtraining indiziert.
Bei entsprechender klinischer Symptomatik und Leidensdruck kann eine Katheteruntersuchung (BeckenBein-Angiographie) mit Ballondilatation (PTA: Perkutane transluminale Angioplastie) und ggf.
Stentimplantation bzw. gefäßchirurgische operative Bypassversorgung erfolgen.
2. Arterien der oberen Extremitäten: Farbduplexsonographie, CW- und PW- Doppler
Die Farbduplexsonographie der Arterien der oberen Extremitäten wird zum Ausschluß einer höhergradigen
relevanten Atherosklerose mit Stenosen (z. B. Als Subclavian-Steal-Phänomen, Raynaud-Phänomen), bei V.
a. Vaskulitis, thrombembolischen Komplikationen und Gefäßverletzungen (z. B. nach Katheterverfahren)
durchgeführt.
3. Farbduplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße: Carotiden und Vertebralarterien
Die Farbduplexsonographie der extrakraniell hirnversorgenden Gefäße (Carotiden) dient dem Monitoring
bzw. Verlaufskontrolle einer Atherosklerose der hirnversorgenden Gefäße am Hals, vor Eintritt in die
Schädelbasis. Dies ist insbesondere bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Atherosklerose (Art. Hypertonie,
Diabetes mellitus, Rauchen, Familienanamnese) bzw.nach Schlaganfall (Apoplex) indiziert. Ca. 15% aller
ischämischen Schlaganfälle nehmen ihren Ursprung im Bereich der Carotiden.
Außerdem kann durch diese Untersuchung die sogennanten Vertebralarterien untersucht werden und ein
sog. Subclavian-Steal-Syndrom mit Schwindelsymptomatik ausgeschlossen werden.
4. Farbduplexsonographie der Bauchaorta
Der Ausschluß einer Erweiterung der Aorta (Aortenaneurysma, Aortenektasie) wird
farbduplexsonographisch durchgeführt. Dies ist bei Patienten über 65 Jahren, Patienten mit langjährigem
Bluthochdruck und Rauchern indiziert. Seltener sind genetische Bindegewebserkrankungen (Marfan-
Syndrom, Ehler-Danlos-Syndrom) Ursache einer pathologischen Erweiterung der Bauchaorta (familiäre
Häufung).
5. Sonographie und Farbduplexsonographie der Nieren und der Nierengefäße
Ca. 5 % aller therapierefraktärer Bluthochdruckpatienten weisen eine sogennannte „sekundäre
Bluthochdruckform“ auf. Eine Ursache dafür, ist die sogenannte Nierenarterienstenose (meist
atherosklerotische Engstellen, seltene fibromuskuläre angeborene Engstellen).
Die Diagnose einer Nierenarterienstenose mit meist konsekutiver pathologischer Veränderungen der
Nierenmorphologie und -durchblutung (RIs) kann farbduplexsonographisch erfolgen.
B Untersuchungen der Venen
1. Farbduplexsonographie zum Ausschluß einer tiefen bzw. oberfl. Venenthrombose (TVT,
Thrombophlebitis)
Tiefe Venenthrombosen äußern sich klinisch durch Schmerzen, Spannungsgefühl, Rötung und
Überwärmung der betroffenen Extremität. Auslöser sind z. B. Immobilität, Verletzungen, bestehende
Venenschwäche, Langstreckenreisen oder aktives Tumorleiden. Seltenere Ursachen sind genetische
Mutationen in der Blugerinnunsgkaskade, die als sog. Thrombophilie zusammengefasst werden. Im Bereich
der oberen Extremitäten sind implantierte venöse Herzschrittmacherelektrode oder Portsysteme häufige
Ursachen für Venenthrombosen.
Die Kompressionsduplexsonographie der Venen stellt den Goldstandard in der Diagose einer
Venenthrombose dar.
Ist eine Thrombose diagnostiziert worden, wird diese durch Kompressionstherapie mittels Wickeln oder
Stützstrümpfen und Einleitung einer medikamentösen Blutverdünnung (Antikoagulation) therapiert.
Oberflächige Venenentzündungen (Thrombophlebitis) äußern sich durch schmerzhafte Rötung und
palpable Verdickung im Bereich oberflächiger Venen, meist bei bestehender Venenschwäche.
2. Farbduplexsonographie bei V. a. Varikosis, Chronisch Venöse Insuffizienz (CVI) und
Postthrombotischem Syndrom
Varikosis bzw. Varizen (Krampfadern) und die Chronisch Venöse Insuffizienz (CVI) bezeichnen allgemein ein
Krampfader-Leiden. Krampfadern stellen eine Venenschwäche, genauer Venenklappenschwäche dar.
Dadurch kommt es zur Flußumkehr des venösen Blutes und aufgrund der hydostatischen Kräfte zu einer
Volumenbelastung peripher gelegener Venen- und Gewebeabschnitte. Verschiedene Varizentypen in Abh.
der Tiefe und Lokalisation werden unterschieden. Sie sind meist genetischer Ursache als primäre Form,
seltener nach stattgehabter Thrombose mit nachfolgendem sog. Postthrombotischem Syndrom (PTS) als
sekundäre Ursache.
Therapie der Wahl bei farbduplexsonographischer und klinischer Diagnose einer Varikosis ist die
Kompressionstherapie mittels angepassten Strümpfen. In Abh. des Leidensdrucks, der klinischen
Beschwerden und ggf. kosmetischer Aspekte kann ein operatives Vorgehend (Stripping, Laser) bzw.
Sklerosierungsmethoden („Verödung“) zur Anwendung kommen.
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