Kanton Bern Krampf und Kampf gegen invasive Problempflanzen in

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Kanton Bern
Krampf und Kampf gegen invasive Problempflanzen in der Gemeinde
Umgang mit invasiven Neophyten
Erwin Jörg
Abteilung Naturförderung
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Neophyten Beispiele
Lamarcks Nachtkerze
Kleines Springkraut
Rosskastanie
26.08.2014
Stechapfel
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
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26.08.2014
Neophyten
seit der Entdeckung Amerikas (1492 n. Chr.)
Neophyten = "neue Pflanzen"
vor allem als Nutz- und Zierpflanzen eingeführt
in der Schweiz rund 550 Arten verwildert
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
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26.08.2014
Invasive Neophyten
sind auch verwilderte Neophyten
haben in der Regel keine Feinde
breiten sich stark aus
verdrängen einheimische Pflanzen
einige Arten sind gefährlich für unsere Gesundheit
können teilweise Bauten schädigen
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
mögliche Probleme:
• Ufer-/Böschungsunterhalt
• Gerinneunterhalt
• Gesundheit
• Landwirtschaft
• Naturschutz
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Ufer-/Böschungsunterhalt
Problem: Grössere Erosionsgefahr
Folgen: Höheres Gefahrenpotential
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Grossblütiges Heusenkraut
© http://www.infmed.fr
Gerinneunterhalt
Problem: Verkrautung der Gewässer
Folgen: Abfluss/Befahrbarkeit gestört
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Ambrosiapollen
© http://www.mugv.brandenburg.de
© http://www.visualsunlimited.com
Gesundheit
Problem: Hohes Allergiepotential
Folgen: Erhöhtes Gesundheitsrisiko
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Riesenbärenklau
© Christoph Blöchlinger
Gesundheit
Problem: phototoxische Substanzen
(Furanocumarine)
Folgen: starke Verbrennungen, Hautkrebs
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Japanknöterich im Maisfeld
Ambrosia im Getreidefeld
Landwirtschaft
Problem: Verunkrautung der Kulturen
Folgen: Mindererträge, Mehraufwand
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Jakobs-Kreuzkraut (einheimisch)
Schmalblättriges Greiskraut
Landwirtschaft
Problem: Giftig für Nutztiere (Pyrrolizidinalkaloide)
Folgen: Verwerfen, Leberschädigung, Tod
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Naturschutz
Problem: Veränderung von Lebensräumen
Folgen: Verdrängung einheimischer Arten
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Knöllchenbakterien in Wurzeln
Robinie
© Gabriela Brändle, Agroscope
Naturschutz
Problem: Nährstoffanreicherung im Boden
Folgen: Verdrängung von Magerwiesenarten
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Fazit
• invasive Neophyten, aber auch einzelne
einheimische Pflanzen sind ein Problem
• sie verursachen Schäden & Mehrkosten
• Prozess ist i.d.R. irreversibel
• es besteht Handlungsbedarf
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Einwanderung
Ambrosia
1863
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Einwanderung
Ambrosia
heute
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Einwanderung
Ambrosia
nach
European Aeroallergen
Network EAN,
2008, verändert
Pollenbelastung 2008
26.08.2014
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Einwanderung
Ambrosia
© http://www.bag.admin.ch
über Frankreich, Italien & demnächst Österreich
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Einwanderung
Ambrosia
Situation 2013 in der Schweiz
26.08.2014
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Einwanderung
Ambrosia
Samen im Vogelfutter
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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exponentielle Ausbreitung
nach Gelpke & Weber (2005), verändert und aktualisiert 2014
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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hohe Bekämpfungskosten
nach Gelpke & Weber (2005), verändert
26.08.2014
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Schwarze Liste
• Liste invasiver Neophyten der Schweiz, die in den
Bereichen Naturschutz, Gesundheit und/oder
Wirtschaft Schäden verursachen
• Ausbreitung dieser Arten muss verhindert werden
• 24 Arten wurden in diese Liste aufgenommen
Wird zur Zeit überarbeitet!
Nationales Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora (Info Flora):
http://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/neophyten_diverses/Neophyten_Listen_D.pdf
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Watch Liste
= Beobachtungsliste
• Liste invasiver Neophyten der Schweiz, die das
Potential haben, Schäden zu verursachen und
deren Ausbreitung daher überwacht werden muss
• Im benachbarten Ausland verursachen diese Arten
schon Schäden
• 22 Arten wurden in diese Liste aufgenommen
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
gesetzliche Grundlagen (Auswahl)
• Übereinkommen über die biologische Vielfalt (BiodiversitätsKonvention)
• Bundesgesetz über den Umweltschutz (Umweltschutzgesetz, USG)
• Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt
(Freisetzungsverordnung, FrSV)
• Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG)
• Bundesgesetz über den Wasserbau
• Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer
(Gewässerschutzgesetz, GSchG)
• Verordnung des EVD über die Produktion und das Inverkehrbringen
von Futtermitteln, Zusatzstoffen für die Tierernährung,
Silierungszusätzen und Diätfuttermitteln (FuttermittelbuchVerordnung, FMBV)
• Verordnung über Pflanzenschutz (Pflanzenschutzverordnung, PSV)
• Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten
besonders gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen
(Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung, ChemRRV)
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
gesetzliche Grundlagen
Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt
(Freisetzungsverordnung, FrSV)
• Art. 15 schreibt vor, dass der Umgang (= jede beabsichtigte Tätigkeit) mit
gebietsfremden Organismen in der Umwelt weder Menschen, Tiere, Umwelt noch
die biologische Vielfalt gefährden darf (Sorgfaltspflicht).
Zudem ist es verboten, mit den im Anhang 2 aufgeführten Pflanzen und Tieren
umzugehen.
• Einzige Ausnahmen sind Massnahmen, die zur Bekämpfung dieser Arten dienen.
• Bodenaushub, der mit Organismen nach Anhang 2 belastet ist, muss am
Entnahmeort verwertet oder so entsorgt werden, dass eine Weiterverbreitung
ausgeschlossen ist.
• Im Anhang 2 sind die verbotenen, invasiven, gebietsfremden Arten aufgeführt.
http://www.admin.ch/ch/d/sr/8/814.911.de.pdf
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
gesetzliche Grundlagen
Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt
(Freisetzungsverordnung, FrSV)
Anhang 2
Folgende Pflanzen- und Tierarten gelten als invasiv und dürfen nicht in Verkehr gebracht, importiert
und verkauft werden:
• Aufrechte Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia)
• Nadelkraut (Crassula helmsii)
• Nuttalls Wasserpest (Elodea nuttalli)
• Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
• Grosser Wassernabel (Hydrocotyle ranunculoides)
• Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
• Südamerikanische Heusenkräuter (Ludwigia spp.)
• Asiatische Staudenknöteriche inkl. Hybride (Reynoutria spp., Polygonum spp.)
• Essigbaum (Rhus typhina)
• Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
• Amerikanische Goldruten inkl. Hybride (Solidago spp.)
• Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)
• Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans)
• Amerikanischer Ochsenfrosch (Rana catesbeiana)
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
gesetzliche Grundlagen
Verordnung über den Umgang mit Organismen in der Umwelt
(Freisetzungsverordnung, FrSV)
Art. 52 Bekämpfung
1 Treten Organismen auf, die Menschen, Tiere oder die Umwelt schädigen oder die
biologische Vielfalt oder deren nachhaltige Nutzung beeinträchtigen könnten, so
ordnen die Kantone die erforderlichen Massnahmen zur Bekämpfung und, soweit
erforderlich und sinnvoll, zur künftigen Verhinderung ihres Auftretens an.
2 Die Kantone informieren das BAFU und die übrigen betroffenen Bundesstellen
über das Auftreten und die Bekämpfung solcher Organismen. Sie können einen
öffentlich zugänglichen Kataster über die Standorte der Organismen erstellen.
3 Das BAFU koordiniert, soweit erforderlich, die Bekämpfungsmassnahmen und
entwickelt zusammen mit den übrigen betroffenen Bundesstellen und den Kantonen
eine nationale Strategie zur Bekämpfung der Organismen.
4 Vorbehalten bleiben die Bestimmungen anderer Bundeserlasse, welche die
Bekämpfung schädlicher Organismen regeln.
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
gesetzliche Grundlagen
Verordnung zur Reduktion von Risiken beim Umgang mit bestimmten besonders
gefährlichen Stoffen, Zubereitungen und Gegenständen (ChemikalienRisikoreduktions-Verordnung, ChemRRV)
Die ChemRRV regelt den Einsatz von Herbiziden.
An folgenden Orten ist der Einsatz von Herbiziden verboten (Anhang 2.5):
• in Gebieten, die gestützt auf eidgenössisches oder kantonales Recht unter Naturschutz stehen, soweit die
dazugehörigen Vorschriften nichts anderes bestimmen
• in Riedgebieten und Mooren
• in Hecken und Feldgehölzen sowie in einem Streifen von drei Metern Breite entlang von Hecken und
Feldgehölzen; Ausnahme: Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen
• im Wald sowie in einem Streifen von drei Metern Breite entlang der Bestockung; Ausnahme: Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen in einem drei Meter breiten Streifen entlang der Bestockung
• in oberirdischen Gewässern und in einem Streifen von drei Metern Breite entlang von oberirdischen Gewässern
(ab Uferlinie, wenn auf Festlegung des Gewässerraums verzichtet wurde, sonst Böschungsoberkante)
• in der Zone S1 von Grundwasserschutzzonen
• auf und an Gleisanlagen in der Zone S2 von Grundwasserschutzzonen
• auf Dächern und Terrassen
• auf Lagerplätzen
• auf und an Strassen, Wegen und Plätzen; Ausnahme: Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen bei
National- und Kantonsstrassen
• auf Böschungen und Grünstreifen entlang von Strassen und Gleisanlagen; Ausnahme: Einzelstockbehandlungen von Problempflanzen
Alle Ausnahmen gelten nur, wenn mit anderen Massnahmen, wie regelmässiges Mähen, nicht erfolgreich bekämpft
werden kann!
http://www.admin.ch/ch/d/sr/8/814.81.de.pdf
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
illegaler Verkauf
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Invasionen weltweit
Nicht nur in Europa, sondern auch auf anderen Kontinenten hat man mit Neophyten zu kämpfen.
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Riesen-Bärenklau
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Kaukasus; in Europa in Gärten und als Bienenweide
gepflanzt
• Merkmale: Im 2. Jahr bis 3 m hohe Pflanze mit grossen weissen
Blütendolden und vielen Samen; Blätter gross und zugespitzt; 1. Jahr
ohne Blüten
• Blütezeit: Juni bis September
• Probleme: Hautverbrennungen bei Berührung zusammen mit
Sonnenschein (fototoxischer Pflanzensaft, Furanocumarine)
• Massnahmen: Handschuhe und lange Kleider tragen!
- Wurzelstock mit Spaten oder Pickel ausgraben, Wurzelmaterial und
Samenstände in Kehricht! Blätter trocknen lassen
- Blütenstand während der Blüte abschneiden
- Grosse Bestände mit Bodenfräse einfräsen, Fläche
ansäen (Grasmischung) und regelmässig mähen
Sämlinge
26.08.2014
einjährig
einheimischer Wiesen-Bärenklau
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Nachkontrollen!
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Staudenknöteriche
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Ostasien; in Europa als Sichtschutz in Gärten
gepflanzt
• Merkmale: 2-4 m hohe, mehrjährige Horste mit dicken Stängeln
und ovalen zugespitzten Blättern und weissen Blütenständen.
Bis 7 m lange unterirdische Ausläufer! Die Stängel sterben im
Winter ab.
• Blütezeit: August bis Oktober
• Probleme: Sehr zähe Pflanze mit enormer Wuchskraft,
verursacht Schäden an Gebäuden, Strassen,
Eisenbahnschienen, Gewässerverbauungen; schwierigste
Problempflanze!
Japanischer Knöterich
Sachalin-Knöterich
• Massnahmen:
- Pflanzen- und Wurzelmaterial in Kehricht geben
oder trocken verbrennen, weder kompostieren
noch deponieren, nicht in Bäche fallen lassen!
- Mehrmaliges Mähen oder Ausreissen pro Saison
schwächt den Bestand
- Versuche mit Herbiziden sind im Gang (div. Kantone)
Himalaja-Knöterich
Neuaustrieb beim Knoten
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Neuaustriebe an den Knoten nach 3 Wochen im Wasser
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Knöterichbekämpfung mit dem Schaufelseparator: Ein Versuch
Schaufelseparator
im Einsatz
verletztes
Wurzelstück
behandelter
Boden
mit Folie
abgedeckter Boden
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Pilotversuch Knöterichbekämpfung mit Glyphosat
Zusammenstellung der verschiedenen Methoden
mechanische Behandlung
M1
6x Schneiden (16)
M2
6x Schneiden plus 1x Umgraben (4)
chemische Behandlung Blattapplikation
C1
1x Spritzen August 2%ige Lösung (8)
C2
2x Spritzen Juni und August 2%ige Lösung (6)
C3 (ab 2009)
2x Spritzen Mai und August 2%ige Lösung (4)
C4
1x Schneiden Juni – 1x Spritzen August 2%ige Lösung (3)
C6
1x Schneiden Juni – 1x Spritzen Juli 2%ige Lösung (4)
C7
1x Schneiden Juli – 1x Spritzen August 2%ige Lösung plus 1x Umgraben (3)
C8 (ab 2011)
1x Spritzen August 10%ige Lösung (4)
C9 (ab 2011)
1x Spritzen August 30%ige Lösung (5)
H1
1x Handspritze August (3)
chemische Behandlung Stängelapplikation
S1
Stängelinjektion 4 ml unverdünnt, alle Stängel (5)
S2
Stängelinjektion 4 ml 1:2 verdünnt, alle Stängel (5)
S3
Stängelinjektion 4 ml unverdünnt, 5 Stängel/m2 (3)
nicht behandelte Flächen (Kontrollen)
K0
26.08.2014
keine Behandlung (18)
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Pilotversuch Knöterichbekämpfung mit Glyphosat
Resultate der verschiedenen Methoden
oberirdische Biomasse
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Pilotversuch Knöterichbekämpfung mit Glyphosat
Resultate der chemischen Behandlungen
oberirdische Biomasse
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Pilotversuch Knöterichbekämpfung mit Glyphosat
Zusammenfassung der Resultate
•
•
•
•
Mit mechanischer Behandlung kann die oberirdische Biomasse auch nach 4 Jahren nicht
auf 0 reduziert werden.
Keine der chemischen Behandlungen führt nach einem Behandlungsjahr zu einer
endgültigen Tilgung des Bestandes.
Zwischen den unterschiedlichen chemischen Methoden ist bereits nach 2
Behandlungsjahren kein statistisch signifikanter Unterschied bezüglich der Reduktion der
oberirdischen Biomasse mehr feststellbar.
Bei den chemischen Methoden steht nach 4 Jahren Behandlung nicht mit Sicherheit fest,
dass auch die Rhizome abgetötet wurden.
Beste Behandlungsmethoden:
• 1x Schneiden Juni-Juli – 1x Spritzen Ende August mit 2%iger Lösung oder
• 1x Stängelinjektion Ende Juli in alle Stängel 1:2 verdünnt. Diese Behandlung entspricht
nicht den Vorschriften, da die käuflichen Herbizide in der Schweiz nicht für diese
Anwendung zugelassen sind!
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Goldruten, kanadische und spätblühende
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Nordamerika, Kanada; in Europa in Gärten und als
Bienenweide gepflanzt
• Merkmale: Mehrjährige Staude, 1-2.5 m hoch, mit pyramidenförmigen
Blütenrispen, gelbe Blüten in kleinen Köpfchen; Vermehrung durch
unterirdische Ausläufer und viele Flugsamen
• Blütezeit: Juli bis Oktober
• Probleme: Erosion von Böschungen; durch dichtes Wachstum
Verdrängen von heimischen Pflanzen; starke Ausbreitung
• Massnahmen:
- Kleine Bestände vor der Blüte ausreissen, Material entfernen;
Wurzelstücke nicht kompostieren
- Grosse Flächen bei 20-30 cm Pflanzenhöhe mit Schlegelmäher
mähen, 2-3x pro Saison, Schnittgut liegen lassen (Empfehlung
Waffenplatz Thun); bei Bachböschungen wegen Vogelbruten Mitte
Mai bis August nicht mähen
Blütenköpfchen
26.08.2014
unterirdische Ausläufer
Samenstand
einheimische Goldrute
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Drüsiges Springkraut
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Himalaja; in Europa in Gärten und als Bienenweide
gepflanzt
• Merkmale: Bis 2 m hohe, einjährige Pflanze mit rötlich
fleischigen knotigen Stängeln und rosaroten (weissen)
kelchförmigen Blüten. Samenkapseln springen beim Berühren
auf. Pro Pflanze bis 2000 Samen.
• Blütezeit: Ab Mitte Juli gestaffelt bis Spätherbst
• Probleme: Erosion von Böschungen; rasches Überwachsen von
Lebensräumen einheimischer Pflanzen.
• Massnahmen:
- Bis zum Beginn der Blüte die ganzen Pflanzen
ausreissen oder tief über dem Boden mähen,
Material erhöht zum Trocknen deponieren.
- Sobald Samenkapseln vorhanden sind, müssen die
Blütenstände vorsichtig abgeschnitten und im Kehricht
entsorgt werden.
- Bekannte Standorte bis Mitte Mai jäten (Bachböschungen
wegen Vogelbruten danach nicht mehr).
Mehrmalige Kontrollen nötig, da die Pflanzen gestaffelt blühen.
einheimisches Wald-Springkraut
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Sommerflieder - Buddleja
(aufgeführt in schwarzer Liste)
• Herkunft: Tibet, Zentralchina; in Europa häufig in Gärten
gepflanzt
• Merkmale: 2-4 m hoher Strauch mit lang zugespitzten Blättern
und violetten Rispenblüten. Vermehrt sich durch Ausläufer
und Flugsamen (bis 3 Mio. Samen pro Strauch und Saison)
• Blütezeit: Juli bis August
• Probleme: Pflanze nachteilig für Schmetterlinge. Diese saugen
zwar Nektar, durch die rasche Besiedlung von trockenen
Stellen und Kiesflächen werden jedoch die heimischen
Futterpflanzen der Schmetterlingsraupen verdrängt; rasche
Ausbreitung
• Massnahmen:
- In öffentlichen Anlagen (und Gärten) Samenstände
nach der Blüte schneiden und im Kehricht entsorgen
- Junge Pflanzen ausreissen
- Grössere Sträucher im Sommer dicht über dem
Boden schneiden, Material entfernen
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Ambrosia - aufrechtes Traubenkraut
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Nordamerika; in Vogelfutter; seit 1999 besonders im Tessin
und im Kt. Genf sich ausbreitend
• Vorkommen: An Strassenrändern, in Gärten, auf offenen Flächen in
Feldern
• Merkmale: Pflanze einjährig, 30 cm – 1.5 m hoch, ährenartige
Traubenblüten, Blätter tief eingeschnitten, beidseitig grün, Stängel
behaart, rötlich
• Blütezeit: Juni bis Oktober
• Probleme: Allergieauslösende Pflanze, der Pollen bewirkt starken
Heuschnupfen bis Asthma
• Massnahmen:
- Mit Handschuhen arbeiten, Pflanzen vor der Blüte
ausreissen und in den Kehricht geben, nicht kompostieren
- Während der Blütezeit mit Atemschutz arbeiten
(aus Infoblatt Verband Schweiz. Gärtnermeister, Oeschberg)
männliche Blüten am Ende der
Zweige
26.08.2014
weibliche Blüten unterhalb der
männlichen Blüten
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Schmalblättriges Greiskraut oder Schmalblättriges Kreuzkraut
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Südafrika, wahrscheinlich mit verunreinigten Wollimporten
eingeschleppt
• Vorkommen: entlang von Strassen, häufig Autobahnen und
Eisenbahnlinien
• Merkmale: 20 bis 60 cm hoher, mehrjähriger Halbstrauch, der an der
Basis verholzt ist
• Blütezeit: Mai bis Dezember, mit je einer Spitze am Anfang und gegen
den Schluss der Blühperiode
• Probleme: Bei Einnahme giftig für Mensch und Tier (Pyrrolizidinalkaloide); kann zudem einheimische Pflanzen verdrängen
• Massnahmen: Pflanze muss vor der Blütezeit ausgerissen werden,
damit sie nicht versamen kann. Sie darf nicht ins Heu gelangen und
muss im Kehricht entsorgt werden.
Pflanze mit Samenstand
26.08.2014
Blütenköpfchen
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Jakobs-Kreuzkraut
(einheimisch und giftig)
• Herkunft: Eurasien, also einheimisch
• Vorkommen: Wiesen, Feld- und Wegränder, bevorzugt an sonnigen,
warmen Standorten
• Merkmale: Pflanze meist zweijährig, bis 1 m hoch. Im ersten Jahr bildet
sie eine grundständige Rosette
• Blütezeit: Juni - Hochsommer
• Probleme: Pflanze ist giftig und kann Mensch und Vieh gefährden
(Pyrrolizidinalkaloide). Insbesondere Pferde und Rinder sind stark
gefährdet.
• Massnahmen: Die Pflanze muss vor der Blüte abgemäht werden, damit
sie nicht versamen kann. Das Mähgut muss entsorgt werden. Aufgrund
ihrer Giftigkeit darf die Pflanze auf keinen Fall ins Heu gelangen!
Blütenstand
26.08.2014
Blatt
wird oft mit der Heilpflanze Johanniskraut
verwechselt
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Robinie - Falsche Akazie
(aufgeführt in schwarzer Liste)
• Herkunft: Nordamerika; wegen ihres guten und harten Holzes und ihrer
Schnellwüchsigkeit oft angepflanzt
• Vorkommen: Pionierpflanze auf Brachstandorten, benötigt viel Licht,
daher Besiedelung der Wälder vom Rande her
• Merkmale: Baum bis über 30 m hoch, an der Blattbasis befinden sich
rötliche, paarig angeordnete bis etwa 1 cm lange Dornen, weisse,
angenehm duftenden Blüten, Ausbreitung durch Samen und
Wurzelausläufer
• Blütezeit: Mai bis Juni
• Probleme: Verdrängung der natürlichen Pflanzenwelt auf
Magerstandorten; Anreicherung von Luftstickstoff im Boden durch
Knöllchenbakterien
• Massnahmen:
- Bekämpfung durch Ringeln im Juni (100% der Rinde entfernen)
- Vom Fällen ist abzuraten, da sich danach massiv
Stockausschläge und Wurzelbrut bilden
- unbedingt Nachkontrollen durchführen!
Samenstände:
Schoten
26.08.2014
Dornen in den
Blattachseln
Ringeln von
Stockausschlägen
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Bekämpfung durch Ringeln
Stockausschläge
© http://commons.wikimedia.org
Entfernen der Rinde bis zum Kambium
100% der Rinde entfernen
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Essigbaum
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Nordamerika; als Ziergehölz oft in Gärten angepflanzt,
attraktive Herbstfärbung
• Vorkommen: entlang von Strassen und auf Bahndämmen, in
Kiesgruben
• Merkmale: Baum bis etwa 8 m hoch. Er ist zweihäusig, d.h. es gibt
männliche und weibliche Pflanzen, Ausbreitung durch
Wurzelausläufer
• Blütezeit: Juni bis Juli
• Probleme: Mit Gartenerde gelangt Wurzelbrut in die freie Natur, wo
der Essigbaum verwildert, Verdrängung der einheimische
Pflanzenwelt. Milchsaft ist bei Einnahme schwach giftig und kann
Haut- und Augenentzündungen verursachen.
• Massnahmen: Kleinere Einzelpflanzen ausreissen oder ausgraben,
Erde und Pflanzenmaterial in die Kehrichtverbrennung; grosse
Pflanzen Ringeln durch Entfernung von 100% der Rinde,
Nachkontrollen
Fruchtstand
26.08.2014
männliche Blüten
Einzelblättchen gezähnt
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Götterbaum
(aufgeführt in schwarzer Liste)
• Herkunft: ursprünglich aus Nord-China, oft als Parkbaum angepflanzt
• Vorkommen: häufig entlang von Bahnlinien und Strassen, nicht
selten auch in naturnahen Lebensräumen verwildert
• Merkmale: bis 30 m hoher, sommergrüner Baum; bildet geflügelte
Samen, die mit dem Wind bis etwa 100 m weit getragen werden
• Blütezeit: Juni bis Juli
• Probleme: Der Götterbaum ist raschwüchsig mit vielen Ausläufern
und Wurzelausschlägen und verdrängt die heimischen Pflanzen.
Rinde und Blätter können Hautreizungen hervorrufen.
• Massnahmen: Kleinere Einzelpflanzen ausreissen oder -graben, Erde
und Pflanzenmaterial in die Kehrichtverbrennung; grosse Pflanzen im
Mai/Juni Ringeln und im September/Oktober fällen und Schnittfläche
mit Garlon einstreichen, Nachkontrollen!
Einzelblättchen nicht gezähnt
26.08.2014
Götterbaum wächst aus dem
Asphalt
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Kirschlorbeer
(aufgeführt in schwarzer Liste)
• Herkunft: Asien, in Gärten sehr häufig als Heckenpflanze
angepflanzt
• Vorkommen: an Waldrändern und im Wald, gelegentlich auch
entlang von Bächen und Flüssen
• Merkmale: immergrüner Strauch von 3 bis etwa 8 m Höhe, bildet
zarte, weisse Blüten. Seine Früchte sind Kirschen, die zur Reifezeit
schwarz sind.
• Blütezeit: April bis Juni, oft nochmals im Herbst
• Probleme: Durch illegale Entsorgung von Gartenmaterial gelangt
der Kirschlorbeer in die freie Natur. Seine Kirschen werden gerne
von Vögeln gefressen, wodurch er weiter verbreitet wird.
• Massnahmen: Kleinere Einzelpflanzen ausreissen oder ausgraben,
grosse Pflanzen roden. Nachkontrollen sind nötig, da
Stockausschläge gebildet werden können.
verwilderter Kirschlorbeer im Wald
26.08.2014
Früchte (Kirschen)
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Checkliste Bekämpfung von Schadorganismen
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Checkliste Bekämpfung von Schadorganismen
1. Problemanalyse
Frage 1: Welche Schadorganismen kommen wo und in welcher Häufigkeit vor?
Frage 2: Welche Probleme verursachen die Schadorganismen an diesen Orten?
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Checkliste Bekämpfung von Schadorganismen
2. Handlungsbedarf bestimmen
Frage 1: Was wollen wir mit unserem Eingriff erreichen?
Frage 2: Weshalb wählen wir gerade dieses Ziel?
Frage 3: Wie wichtig und dringend ist der Eingriff?
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Checkliste Bekämpfung von Schadorganismen
3. Massnahmen planen
Frage 1: Wer hat die Federführung, wer plant, wer führt aus?
Frage 2: Was wird von wem, wann, wo, wie oft gemacht?
Frage 3: Wer muss wann, worüber informiert werden?
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
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Checkliste Bekämpfung von Schadorganismen
aus "Praxishilfe Neophyten", Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement Kanton Luzern (2007), verändert
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
Kanton Bern
Neozoen
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Kanton Bern
Neozoen
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Neozoen
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Neozoen
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Neozoen
© Michel Roggo
Mit dem Signalkrebs und anderen ausgesetzten amerikanischen Arten wurde auch die
Krebspest, ein Fadenpilz, eingeschleppt.
Die einheimischen Krebse sterben daran, die ausgesetzten Arten sind zum grossen Teil
immun. Der Signalkrebs breitet sich stark aus.
26.08.2014
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Neozoen
26.08.2014
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Neozoen
© Michel Roggo
Die Regebogenforelle wurde aus wirtschaftlichen Gründen ausgesetzt.
Durch ihr Laichverhalten kann sie lokal die Laichgruben und somit die Eier der
Bachforelle zerstören.
26.08.2014
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Neozoen
Mit der Kartoffel kam auch ihr Schädling, der Kartoffelkäfer aus Amerika zu uns.
26.08.2014
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invasive Neozoen: Asiatischer
Laubholzbockkäfer
Präparat WSL
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invasive Neozoen: Körbchenmuschel
Muschelteppich
• Herkunft: Die Körbchenmuschel gelangte in den 1920er Jahren von
Asien als Nahrungsmittel nach Nordamerika, von wo aus sie im
Ballastwasser grosser Frachtschiffe anfangs der 1980er Jahre
Europa erreichte.
• Vorkommen: in Seen und langsam fliessenden Gewässern
• Merkmale: Sie wird 20-28 mm lang, und hat 7-8 kräftige Rippen pro
cm.
• weitere Namen: Grobgestreifte oder Asiatische Körbchenmuschel
• Probleme: Teilweise kommen bis zu mehrere tausend Muscheln pro
Quadratmeter vor, wodurch einheimische Arten verdrängt werden.
Sie können auch Wasserleitungen verstopfen. So wurde z.B. die
Kühlwasserzufuhr im KKW Leibstadt beeinträchtigt.
© http://www.terc.ucdavis.edu
7-8 kräftige Rippen pro cm
Grösse der Körbchenmuschel
© http://www.museum.state.il.us
europäische Verbreitung 2008
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© Dan Minchin
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invasive Neozoen: Körbchenmuschel
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invasive Neozoen: Zebramuschel
Zebramuscheln verschliessen eine Flasche
• Herkunft: aus der Gegend des Kaspischen und Schwarzen Meeres
• Vorkommen: in Seen und langsam fliessenden Gewässern
• Merkmale: Sie hat eine dreieckige Schalenform. Die Schalen sind
gelbbraun gefärbt mit braunen, oft gezackten Linien. Im Querschnitt ist
das Tier dreikantig.
• weitere Namen: Dreiecks-, Dreikant- oder Wandermuschel
• Probleme: Können Leitungen verstopfen, Schalen von toten Muscheln
behindern Schiffsverkehr (Ausbaggerung von 1000 m3 unterhalb
Schiffsschleuse Port bei Biel), setzen sich häufig auf den Schalen
anderer Muscheln fest, wodurch diese behindert werden, Badende
können sich an den scharfen Kanten verletzen.
Zebrazeichnung und dreieckige Schale
im Querschnitt dreikantig
Zebramuscheln auf einer Teichmuschel
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invasive Neozoen: Zebramuschel
26.08.2014
Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern
© Ernst Hunziker, TBA Kanton Bern
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invasive Neozoen: Zebramuschel
26.08.2014
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invasive Neozoen
verboten gemäss Freisetzungsverordnung
Asiatischer Marienkäfer
Amerikanischer Ochsenfrosch
Rotwangen-Schmuckschildkröte
© dpa
26.08.2014
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Asiatischer Marienkäfer
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
© www.plantmanagementnetwork.org
© Scientific American
• frisst einheimische Insekten (auch Marienkäfer)
• frisst an beschädigten Trauben oder verkriecht sich darin > Wein wird ungeniessbar
(1 Käfer pro 1 kg Chasselas-Trauben genügt)
• kann sich zur Überwinterung in Häusern in grossen Gruppen versammeln >
• kann durch seine Ausdünstungen Nasenschleimhautentzündungen verursachen
26.08.2014
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Asiatischer Marienkäfer
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
© Baur, B. & Nentwig, W. (2010). Invasive
Arten; ergänzt nach Ternois, V. et coll.
(2010). Observatoire permanent pour le
suivi de la Coccinelle asiatique Harmonia
axyridis (Pallas, 1773) en France (grün).
26.08.2014
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Asiatischer Marienkäfer
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
Wöchentliche Fänge des Asiatischen Marienkäfers
mittels Lichtfalle in Changins (Waadt)
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Asiatischer Marienkäfer
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
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einheimischer Siebenpunkt-Marienkäfer
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26.08.2014
Asiatischer Marienkäfer
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Rotwangen-Schmuckschildkröte
(verboten gemäss Freisetzungsverordnung)
• Herkunft: Wird zur Haltung als Heimtier aus dem
Mississippi-Gebiet in die ganze Welt exportiert.
• Vorkommen: Wird oft in heimischen Seen und
Teichen "entsorgt". Dort kann sie zwar überleben
aber sich nicht fortpflanzen, da es bei uns zu kalt ist.
• Merkmale: Typisch für die RotwangenSchmuckschildkröte ist der orange-rote Fleck an der
Seite ihres Kopfes.
• Probleme: Die ausgesetzten Tiere wachsen in den
Teichen zu stattlichen Exemplaren von bis zu 30 cm
Grösse heran. Sie fressen alles was sie überwältigen
können und richten so grosse Schäden an.
Die selben Probleme verursacht die bei uns ebenfalls
verwilderte Gelbwangen-Schmuckschildkröte.
26.08.2014
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Früherkennung
nach INPN [2014], AFP, Bertolino [2008], Costina, van der Velde [2007] und Rey (HYDRA [2006 ]), kombiniert und verändert
26.08.2014
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Kanton Bern
hohe Bekämpfungskosten
In Europa 12 Milliarden € pro Jahr!
26.08.2014
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Kanton Bern
26.08.2014
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Dunkler Goldafter
Raupe
Falter
Nest
© www.wildaboutbritain.co.uk
© http://www.nuzban.scholaris.pl
Nest
© www.lavieb-aile.com
26.08.2014
© www.makro-forum.de
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© Emil Zimmermann, TBA Kanton Bern
Hautausschlag hervorgerufen durch die Brennhaare von Goldafterraupen
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Links zu Neophyten (und Neozoen)
Nationales Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora (Info Flora):
Informationen, Merkblätter, Schwarze Liste und Watch Liste
www.infoflora.ch/de/flora/neophyten
Neophyt.ch (Erwin Jörg): Informationen, Merkblätter, Texte und Abbildungen
www.neophyt.ch
Neozoen.ch (Erwin Jörg): Informationen, Texte und Abbildungen
www.neozoen.ch
Kanton Bern: Abteilung Naturförderung
www.be.ch/natur
Kanton Luzern: Praxishilfe Neophyten
www.lawa.lu.ch/praxishilfe_neophyten.pdf
Kanton Zürich: Merkblätter
www.aln.zh.ch/internet/baudirektion/aln/de/naturschutz/veroeffentlichungen.html
Ambrosia.ch: Informationen und Abbildungen über Ambrosia
www.ambrosia.ch
Bundesamt für Umwelt (BAFU):
Informationen über invasive Arten und Links zu Gesetzen
www.bafu.admin.ch/biodiversitaet/09466/index.html?lang=de
Gebietsfremde und invasive Arten in Deutschland
www.neobiota.de
Links getestet am: 30.07.2014
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Sie erreichen mich unter:
Abteilung Naturförderung
Erwin Jörg
Schwand 17
3110 Münsingen
031 720 32 24
[email protected]
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