60 Pflanzenkrankheiten. kommt vom nördlichen Wendekreis bis zum Polarkreis, also in subtropischen bis subarktischen Gebieten vor. Das europäische wie auch das amerikanische Zuckerrüben-Anbaugebiet liegt demnach ganz vollständig innerhalb ihrer Verbreitungszone. Die Fliege tritt nicht überall in Massenverbreitung auf. Gemäßigtes Klima und mäßige Niederschläge, wie sie das nördliche Grenzgebiet des Kübenanbaues besitzt, führt zur regelmäßigen Massenentwicklung und zur Dauerschädigung. Ein stärkerer Befall hängt ab: 1. vom Vorhandensein größerer Flächen von Beta, 2. von einem nicht zu geringen Fliegenbestand im Vorjahr, 3. wenn unternormale Temperaturen im Vorsommer herrschen und 4. wenn in gewissen Grenzen übernormale Feuchtigkeit im Vorsommer vorhanden ist. Zu einer Voraussage ist die Bestimmung der Menge der mit Nymphen besetzten Puppen in den Schlammteichen nötig. Ein stärkeres Auftreten der P. h. ist dann wahrscheinlich, wenn ca. 50% der vorhandenen Puppen mit Nymphen besetzt sind. Bei der Besprechung der Bekämpfungsmaßnahmen unterscheiden die Verff.: 1. Kulturmaßnahmen, das sind solche, die den Kuben ein optimales Wachstum ermöglichen, wie günstige Vorfrucht, Düngung, Kalkung, Hacken, dann noch richtiges Verziehen oder Verhacken (womöglich nach der Eiablage) und richtige Saatzeit. Die Saatzeit soll möglichst früh gewählt werden, damit die Rübenpflanzen beim Befall bereits kräftig genug sind. 2. Biologische Bekämpfung, d. h. künstliche Vermehrung und späteres Aussetzen parasitärer Schädlinge gegen die Fliege, besonders der oben aufgeführten starken Schädiger. Versuche mit Eiparasiten, die die Verff. ausführten, haben zu keinem positiven Ergebnis geführt. Für Larvenund Puppenparasiten liegen noch keine praktischen Ergebnisse vor. 3. Die direkte Bekämpfung durch chemische Mittel ist nur verwendbar gegen Larven oder Fliegen. Die beiden Bekämpfungsmittel gegen die minierende Larve, Bariumchlorid und Nikotinpräparate, sind zu teuer, um praktische Bedeutung zu erlangen. Die Bespritzung der Pflanzen mit Natriumarseniat bzw. besser mit Fluornatriumlösung gegen die Imago, das weniger schädigt, hat sich in der Praxis bewährt. Die Fliegen werden durch den Zusatz von 2% Rohrzucker angelockt und gehen nach Aufnahme der Lösung entweder ein oder es kommt zu einer Aufhebung der Fortpflanzung. Das Bespritzen ist vor der Hauptablage der Eier vorzunehmen. Es ist nur gegen die 2. und 3. Generation anwendbar, weil die 1. Generation zu unstät ist, also in Deutschland frühestens 6 Wochen nach dem 1. Ablagetermin, d. h. im allgemeinen nicht Vor Ende Juni. Feistritzer (Kleinwanzleben). Hedin, L., C u l t u r e d u M a n i o c e n C ô t e d ' I v o i r e ; o b s e r vations c o m p l é m e n t a i r e s sur la m o s a ï q u e . Rév. Bot. Appl. et Agric. Trop. 1931. 11, 558—563. Nach einer kurzen Einleitung über die Ausdehnung der Pflanzungen, die Bodenansprüche des Manihots, seine Erntezeit, die lokalen Varietäten und die ökonomische Bedeutung gibt Verf. eine Beschreibung der Mosaikkrankheit, die häufig von einer Rostkrankheit begleitetest, aber von dieser unterschieden werden muß. Sie läßt sich am besten als Frisolée (curley leaf, Kräuselkrankheit) bezeichnen. Die Infektion erfolgt nicht durch den Boden, Ableger von kranken Pflanzen geben stets wieder kranke Pflanzen, die Übertragung geschieht nicht durch Samen, sondern Blattläuse sind die wahrscheinlichen Überträger der Krankheit. Die experimentelle Übertragung der