292 Pilze. Die chemische Natur der Zwischenprodukte der Nitratverarbeitung haben bereits K o s t y t s c h e w und T s w e t k o w a (1920) klar und eindeutig festgestellt. Die Versuche von K l e i n , E i g n e r und M ü l l e r (vgl. nachstehendes Eeferat) lieferten so winzig geringe Ausbeuten der Zwischenprodukte und mit so erheblichen Schwankungen, daß Verf. ein­ deutige Schlußfolgerungen aus diesen Befunden nicht als berechtigt aner­ kennen will. Dies wird im einzelnen näher begründet. D ö r r i e a (Berlin-Zehlendorf). Klein, 6 . , Eigner, A., und Müller, H., N i t r a t a s s i m i l a t i o n bei S c h i m m e l p i l z e n . Ztschr. f. physiol. Chemie 1926. 159, 201—234. Die Verff. nehmen die Versuche K o s t y t s c h e w s (1920) wieder auf, die nach ihrer Angabe zwar große Fortschritte in der Frage nach der Nitratassimilation der Schimmelpilze gebracht hätten, trotzdem aber noch in mancherlei Punkten unklar und revisionsbedürftig seien. Sie gehen, im Gegensatz zu K., von einheitlicher Ausgangsquelle, nämlich vom Nitrat, aus, in nur kurz dauernden Versuchen mit jungen Kulturen von A s p e r ­ g i l l u s n i g e r . Auf die physiologische und chemische Methodik kann hier im einzelnen nicht eingegangen werden. Zur Anreicherung der Zwischenprodukte der Assimilation verwenden sie das W a r b u r g sehe Nitratgemisch und ferner alkalische Kulturbedingungen. Im ersten Falle treten intermediär nur Ammoniak und Aminosäure, im zweiten auch in geringen Mengen Nitrit auf. In gewöhnlicher Nährlösung oder in frisch erneuerter Nitrat- oder Nitrat- -f Zuckerlösung finden sie keine oder höchstens Spuren von Zwischenprodukten. Vergleicht man die beiden, zur Festlegung der Zwischenprodukte verwendeten, physiologisch völlig hetero­ genen Methoden (W a r b u r g sches Nitratgemisch einerseits, alkalische Kulturbedingungen anderseits), so folgt aus den Versuchsergebnissen, daß die angehäuften Zwischenprodukte in umgekehrter Reihenfolge ihres Ent­ stehens — durch Rückstauung — sichtbar werden. Als erstes Zwischen­ produkt weisen die Verff. nämlich Aminosäuren nach und dann erst, wenn auch fast gleichzeitig, Ammoniak. Erstere sind aber in der Regel stärker angehäuft, als andere Zwischenprodukte. Die von den Verff. gegebene Erklärung der Rückstauung muß im Original nachgelesen werden. Die Frage, wo die Reduktion stattfinde, ob im Innern des Organismus oder außer­ halb in der Nährlösung, wird dahin beantwortet, daß sie sich im Außen­ medium abspiele. Die gleichen Ergebnisse erhielten die Verff. auch mit zehn anderen Stämmen und Pilzarten. Die Nitratassimilation der Schimmel­ pilze führt also im ganzen genommen, wie bei grünen Pflanzen, vom Nitrat Und Nitrit Zur Aminosäure. Ddrries (Berlin-Zehlendorf). Tandy, Geoffrey, T h e c y t o l o g y o f P y r o n e m a d o m e s t i c u m ( S o w . ) S a c c . Ann. Bot. 1927. 41, 321—325; 1 Taf. Die Untersuchungen sind für die Entwicklungsgeschichte der Askomyzeten von Bedeutung. Nach dem Eintritt der männlichen Kerne in das Oogon beobachtet man eine dichte Anhäufung von Kernen in dessen oberem Teü, von denen einige und zwar in der Peripherie dieser Masse, paarweise miteinander verschmelzen. In den askogenen Hyphen konnten diploide und haploide Kerne nachgewiesen werden. Letztere zeigen stets sieben Chromosomen. Der definitive Askuskern ist in einigen Fällen diploid, in anderen tetraploid, während im Zweikernstadium manchmal diploide und manchmal haploide Kerne auftreten. Da nach der dritten Teilung in allen