Kalken bei Übersäuerung Wenn der Boden versauert (z.B. durch anorganische Säuren im Regen) erhöht sich die H+-Ionenkonzentration. Dies kann durch Kalkung neutralisiert werden. Dies führt zu einem Anheben des pH-Wertes und zur Verbesserung der Bodenstruktur (Krümelbildung durch Zufuhr von Ca++- und Mg++-Ionen). Durch OH--Ionen wird die zu hohe H+-Konzentration neutralisiert (H+ + OH- -> H2O), indem bei allen Kalkvorgängen im Boden durch Umsetzung Löschkalk (Ca(OH)2) entsteht, der OH- freisetzt und damit die Neutralisation durchführt. Auffällig ist, dass der pH-Wert zunächst oft schnell und stark ansteigt und anschließend auf einen Wert oberhalb des Ausgangniveaus sinkt. Dies liegt daran, dass H+-Ionen kurzfristig neutralisiert werden, sich anschließend aus dem Sorptionskomplex löst und in den Boden übergeht. Dadurch sinkt der pH-Wert wieder ab und ein neues Gleichgewicht entsteht, allerdings mit zeitlicher Verzögerung. Dabei bleibt zu beachten, dass bei ton- und humusreichen Böden mehr Kalk benötigt wird, als bei leichten humusarmen, da hier eine höhere H+-Ionenkonzentration vorhanden ist. Allerdings versauern schwere Böden auf Grund der Bindungskapazität deutlich langsamer, als leichte. Philipp Schmiedebach