Kreuzzug 1.1 Allgemeines Karte der Kreuzzüge aus einem französischen Wörterbuch (1922) Seit dem 7. Jahrhundert fand die islamische Expansion statt: Die militärische, teilweise mit Übergriffen verbundene Unterwerfung und Besiedlung christlicher Gebiete durch arabisch-muslimische Eroberer im Nahen Osten, in Nordafrika, Italien (Eroberung Sardiniens, der Einfall in Rom und die Zerstörung der Basilika St. Peter durch die Aghlabiden im Jahre 846) sowie (bis zur Rückeroberung im Rahmen der Reconquista) der Einfall in Spanien und Portugal. Seit 638 stand Jerusalem unter muslimischer Herrschaft. Von christlicher Seite wurde die Eroberung des Heiligen Landes und die Zurückdrängung der Sarazenen als Rückeroberung und als ein Akt der Verteidigung des Christentums betrachtet, welcher durch offiziellen Beistand und die Unterstützung der Kirche bekräftigt und angeführt wurde. Symbolische Darstellung der Eroberung Jerusalems (12.–14. Jahrhundert) Die Kreuzzüge seitens des „christlichen Abendlandes“ waren strategisch, religiös und wirtschaftlich motivierte Kriege[1] zwischen 1095/99 und dem 13. Jahrhundert. Im engeren Sinne werden unter den Kreuzzügen nur die in dieser Zeit geführten Orientkreuzzüge verstanden, die sich gegen die muslimischen Staaten im Nahen Osten richteten. Nach dem Ersten Kreuzzug wurde der Begriff „Kreuzzug“ auch auf andere militärische Aktionen ausgeweitet, deren Ziel nicht das Heilige Land war. In diesem erweiterten Sinne werden auch die Feldzüge gegen nicht christianisierte Völker wie Wenden, Finnen und Balten, gegen Ketzer wie die Albigenser und gegen die Ostkirche dazu gezählt. Vereinzelt wurde von den Päpsten sogar ein Kreuzzug gegen politische (christliche) Gegner ausgerufen. Dem Ersten Kreuzzug war ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers Alexios I. Komnenos um militärische Unterstützung gegen die Seldschuken vorausgegangen. Am 27. November 1095 rief Papst Urban II. die Christen auf der Synode von Clermont zum Kreuzzug in das „Heilige Land“ auf. Urban II. forderte, die dort ansässigen Muslime zu vertreiben und in Jerusalem die den Christen heiligen Stätten in Besitz zu nehmen.[2] Mehr als acht Jahrzehnte waren vergangen, nachdem es in der Regierungszeit des fatimidischen Kalifen al-Hakim 1009 zur Zerstörung der Grabeskirche gekommen war, eines der größten Heiligtümer des Christentums. Nachdem ein Kreuzfahrerheer 1099 Jerusalem erobert hatte, wurden in der Levante insgesamt vier Kreuzfahrerstaaten gegründet. Infolge ihrer Bedrohung durch die muslimischen Anrainerstaaten wurden weitere Kreuzzüge durchgeführt, denen meistens kaum ein Erfolg beschieden war. Das Königreich Jerusalem erlitt 1187 in der Schlacht bei Hattin eine schwere Niederlage, auch Jerusalem ging wieder verloren. Mit Akkon fiel 1291 die letzte Kreuzfahrerfestung in Outremer. 1 Die Kreuzzüge wurden nach kurzer Zeit auch zur Verwirklichung rein weltlicher Machtinteressen instrumentalisiert, insbesondere solcher, die gegen das Byzantinische Reich gerichtet waren. Schon bald wurde der Begriff Kreuzzug nicht nur auf Kriege gegen Muslime, sondern Vorbemerkungen 1 2 1 VORBEMERKUNGEN auch gegen von der römischen Kirche zu „Ketzern“ de- (wie die göttliche Liebe) geführt werden. klarierte Menschen (siehe Albigenser) ausgeweitet. Dieser Umstand gab dem Papsttum eine starke politische und 1.3 Zeitgenössische Kritik an den Kreuzmilitärische Waffe in die Hand. Trotzdem darf der religiöse Aspekt, besonders bei den Kreuzzügen in den Osten, nicht unterschätzt werden. So waren nach der Einnahme Jerusalems im Jahre 1099 die Gefallenen als Märtyrer gefeiert worden. Oft lagen die Interessen der kriegführenden Parteien und die der kämpfenden Truppen weit auseinander. Die beiderseitigen Machthaber verfolgten unter anderem machtpolitische Interessen. Die Kreuzfahrer selbst glaubten zumeist an einen ehrenvollen, ja heiligen Kampf für Kirche und Gott. Schon vor dem Aufruf zum Kreuzzug zur Befreiung Jerusalems hatte die Kirche damit begonnen, Kriegszüge zu unterstützen. So wurden im Rahmen der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer 1066 geweihte Fahnen an den Kriegsherren übersandt, die ihn und sein Heer im Kampf stärken sollten. Auf den geweihten Fahnen war unter anderem auch der Erzengel Michael abgebildet, der Schutzpatron des römisch-deutschen Reiches und später Deutschlands. Auch der aragonesisch-französische Zug gegen das maurische Barbastro in Spanien im Jahr 1063, den Papst Alexander II. unterstützte, sowie die Kämpfe gegen die Araber auf Sizilien 1059, standen unter päpstlicher Patronage und sind als Vorläufer der Kreuzzüge anzusehen. Diese gelten im Allgemeinen als die ersten historischen Ereignisse, an welchen die katholische Kirche beginnt, Kriegszüge dogmatisch zu stärken und zu rechtfertigen. 1.2 Grundlage des Kreuzzugsaufrufs Ein Kreuzzug war zugleich Bußgang und Kriegszug, der nach Auffassung der (nicht orthodoxen, katholisch christlichen) Zeitgenossen direkt von Gott durch das Wort des Papstes verkündet wurde. Die Teilnehmer legten ein rechtsverbindliches Gelübde ab, ähnlich wie bei einer Pilgerfahrt. Als Folge der göttlichen und päpstlichen Verkündung waren die Kreuzzüge sehr populär. Dies erklärt auch die große Teilnehmerzahl. Die offiziell verkündeten Kreuzzüge (darunter fallen beispielsweise nicht die Abwehrkämpfe der Kreuzfahrerstaaten in Outremer) wurden als Angelegenheit der gesamten abendländischkatholischen Christenheit begriffen. Die Kreuzfahrerheere bestanden daher in der Regel aus „Rittern“ aus ganz Europa. Grundlage für die Kreuzzüge war aus christlicher Sicht der Gedanke des „gerechten Krieges“ (lat. bellum iustum), wie er von Augustinus von Hippo vertreten worden war. Dies bedeutete später, dass der „gottgefällige Krieg“ nur von einer rechtmäßigen Autorität verkündet werden konnte (wie dem Papst). Es musste ein gerechter Kriegsgrund vorliegen (wie die ungerechte Behandlung von Gläubigen), und der Krieg musste für gute Absichten zügen Nach dem katastrophalen Ausgang des Zweiten Kreuzzugs mehrten sich Stimmen von Theologen, die sich gegen die Idee bewaffneter Kreuzzüge wandten.[3] Dazu zählen in Deutschland der Würzburger Annalist des Zweiten Kreuzzugs und der Theologe Gerhoch von Reichersberg sowie der Verfasser des Schauspiels Ludus de Antichristo, in Frankreich der Abt von Cluny Petrus Venerabilis in seinen späteren Schriften, der englische Zisterzienser Isaak von Stella (später Abt in Frankreich), Walter Map (ein Höfling König Heinrichs II. von England) und der Engländer Radulphus Niger. Sie beriefen sich u.a. auf Mt 26,52 , demzufolge durch das Schwert sterben solle, wer das Schwert zieht, aber auch auf Offb 19,21 , wo prophezeit wird, dass der wiederkehrende Messias als König der Könige die Feinde des Christentums mit dem Hauch seines Mundes – also nur mit Gottes Wort – vernichten werde. Um 1200 traten auch die Kanonisten, Kirchenrechtler wie Alanus Anglicus, dafür ein, die Muslime zu tolerieren. Besonders ab Ende des 13. Jahrhunderts mussten die Päpste die Ablässe für das Anhören von Kreuzzugspredigten deutlich erhöhen, was ebenfalls als Indiz für die abnehmende Begeisterung der nicht-nahöstlichen Kreuzzüge zu deuten ist. Im frühen 14. Jahrhundert riefen einige Päpste sogar zu Kreuzzügen gegen politische Gegner auf, so Ende 1321 gegen Mailand. 1.4 Kritik der neueren Kirchengeschichte an den Kreuzzügen Im 20. Jahrhundert haben sich trotz der Aufbrüche der ökumenischen Bewegung und des Zweiten Vatikanischen Konzils relativ wenige Vertreter der Kirchengeschichte in kritischer Weise mit den Kreuzzügen befasst. Auf evangelischer Seite ist z. B. Jonathan Riley-Smith zu nennen, der u. a. das lange vorherrschende kirchliche Verständnis der Kreuzzüge als heiligem Krieg zur Wiedererlangung angeblich legitimer christlicher Besitzrechte einer Kritik unterzog.[4] Auf katholischer Seite hat z. B. Arnold Angenendt im Kontext seiner Kritik die Kreuzzüge als schwere Hypothek bezeichnet, die sich die Kirche aufgeladen hat, indem die Päpste die Kreuzzüge nicht nur als heilige Kriege gut geheißen, sondern sie sogar initiiert haben.[5] Am 12. März 2000 hat Papst Johannes Paul II. in einem Schuldbekenntnis die Verfehlungen der Kirche bezüglich Glaubenskriegen, Judenverfolgungen und Inquisition eingestanden. Allerdings wird hierbei bedauert, dass er im Allgemeinen bleibt und z. B. die Kreuzzüge dabei nicht wenigstens erwähnt.[6] Diese Kritik wurde zuvor bereits an der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über ihr Verhältnis zu den nichtchristlichen 2.2 Verhältnis zum Islam 3 Religionen, Nostra Aetate, geübt, die zwar einen großen Schritt in Bezug auf die Möglichkeit eines Dialogs mit Judentum und Islam gemacht hat und alle Haßausbrüche und Verfolgungen gegen Juden oder Muslime ausdrücklich verwirft,[7] aber in diesem Zusammenhang die Kreuzzüge nicht anspricht.[8] 1.5 Kontroversen in der Geschichtswissenschaft In Bezug auf die Kreuzzüge sind mehrere Punkte in der modernen Forschung umstritten, so etwa hinsichtlich des Ausmaßes der Akzeptanz der Kreuzzugsidee in späterer Zeit. Eine Einigung wird durch unterschiedliche historische ‚Schulen‘ erschwert. Manche Historiker (wie Hans Eberhard Mayer) sehen lediglich die Orientkreuzzüge als die ‚eigentlichen‘ Kreuzzüge an. Demgegenüber herrscht im angloamerikanischen Sprachraum gelegentlich die Tendenz vor, den Begriff inhaltlich und auch zeitlich weiter zu fassen (besonders einflussreich: Jonathan Riley-Smith, Norman Housley). Dabei werden auch einige Militäraktionen der Frühen Neuzeit noch den Kreuzzügen hinzugerechnet. Von Riley-Smith und seinen Schülern wird diese Sichtweise als „pluralistisch“ bezeichnet; ihnen zufolge stieß der Kreuzzugsgedanke noch im Spätmittelalter auf Begeisterung. Kritiker halten dieser Schule entgegen, Quellen zu ignorieren, die belegen, dass die Kreuzzugsidee im Spätmittelalter deutlich an Anziehungskraft einbüßte. Eine Einigung konnte bisher nicht erzielt werden.[9] Die Einnahme von Jerusalem 1099. Spätmittelalterliche Buchillustration. Gräueltaten der islamischen Machthaber gegen die christliche Bevölkerung des Heiligen Landes gesehen werden und der Verwüstung christlicher Stätten, beispielsweise der Grabeskirche 1009 in Jerusalem. In Konkurrenz mit wirtschaftlichen Interessen traten die religiösen Motive im Laufe der Zeit teilweise in den Hintergrund - besonders deutlich wird das bei der Eroberung und Plünderung der christlichen Stadt Konstantinopel im Vierten Kreuzzug. Bezüglich der Kreuzzüge in den Orient verschwanden sie jedoch nie ganz, sie hatten auch großen Einfluss auf die christliche Bevölkerung in Europa.[10] Besonders unter den nicht-adeligen Kreuzfahrern war die Religion In der Geschichtswissenschaft der letzten Jahrzehnte ein wichtiges Motiv. werden in zunehmendem Maße Geschichte und Struktur der Kreuzfahrerstaaten berücksichtigt, so dass das Augenmerk nicht mehr allein der chronologischen Abfolge 2.2 Verhältnis zum Islam und den historischen Begebenheiten der Kreuzzüge gilt. 2 Motive der Kreuzritter und Situation vor den Kreuzzügen Die Motivation der Kreuzfahrer speiste sich keineswegs allein aus religiösem Eifer; vielmehr gab es auch andere Ursachen für ihr Handeln, die sich zudem im Laufe der Zeit änderten. Die einzelnen Beweggründe waren: 2.1 Religiöse Motive Ein wesentliches außenpolitisches Problem für die christliche Welt stellte der Islam dar, der in seinem Streben westwärts zunächst in der Mitte des 7. Jahrhunderts das christliche Byzantinische Reich angriff. Ostrom/Byzanz verlor die seit dem monophysitischen Schisma in religiösem Gegensatz zu den griechischen und lateinischen Reichsgebieten stehenden Provinzen Syrien und Ägypten binnen weniger Jahre an die Araber, die dort vielleicht von Teilen der Bevölkerung als Befreier begrüßt wurden (was in der Forschung umstritten ist); es behauptete jedoch weiterhin das griechisch geprägte Kleinasien. Das westliche Nordafrika leistete bis zum Ende des 7. Jahrhunderts gegen die Araber Widerstand, während das spanische Westgotenreich um 700 binnen weniger Monate unter dem Arabersturm zusammenbrach, so dass die Araber im Westen erst durch das Fränkische Reich aufgehalten und zurückgedrängt wurden. Aufbauend auf den Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. auf der Synode von Clermont im Jahr 1095 (begleitet von dem Zuruf „Deus lo vult“ - Gott will es) waren viele Kreuzfahrer überzeugt, durch die Vertreibung der Muslime aus dem Heiligen Land Gottes Willen zu erfüllen und Nachdem das Byzantinische Reich 751 von den die Erlassung all ihrer Sünden zu erreichen. Dies muss vor Langobarden aus Mittelitalien verdrängt worden war dem Hintergrund christlicher Berichte und Gerüchte über (Fall des Exarchats von Ravenna), war es Anfang des 8. 4 2 MOTIVE DER KREUZRITTER UND SITUATION VOR DEN KREUZZÜGEN Jahrhunderts hauptsächlich auf das orthodoxe Kernland Kleinasien, die Küsten des Balkans und Süditaliens begrenzt. In der Folgezeit fand das Reich im 9. und 10. Jahrhundert zu einem modus vivendi mit den Arabern, der sogar in militärische Bündnisse mit einzelnen arabischen Staaten mündete. Dem militärischen Wiederaufstieg um das Jahr 1000 folgte ein innerer Niedergang. Mit dem islamischen Turkvolk der Seldschuken betrat gleichzeitig aber eine neue, expansive Macht die politische Bühne des Nahen Ostens, die sich auf Kosten der Araber und Byzantiner ausdehnte. Dies führte 1071 für die Byzantiner zur militärischen Katastrophe in der Schlacht von Manzikert gegen die Seldschuken, die den Beginn der türkischen Landnahme in Anatolien markiert. Kleinasien überließ der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos wegen der Abwehr der normannischen Invasion von Epiros und Makedonien (mit dem Ziel der Eroberung von Konstantinopel) schließlich 1085 gegen einen Lehenseid bis auf wenige Stützpunkte vollständig den Seldschuken, um nicht zwischen zwei Gegnern aufgerieben zu werden. Nach dem Sieg über die Normannen bat Alexios den Papst um Unterstützung zur Rückeroberung des kleinasiatischen Reichsgebiets, das inzwischen in mehrere türkische Emirate zersplittert war, die die byzantinische Diplomatie gegeneinander ausspielte. nedigs im Byzantinischen Reich zurückzudrängen, verfolgte man in Konstantinopel in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine scharfe anti-venezianische Politik. Dies blieb in Westeuropa natürlich nicht ohne Reaktion. Die Kreuzzüge richteten sich daher zunehmend nicht nur gegen den Islam, sondern gleichzeitig auch immer mehr gegen das orthodoxe, griechisch geprägte Byzanz. Dennoch blieb der religiös motivierte Kreuzzugsgedanke auch in der Folgezeit eine immer wiederkehrende Komponente der europäischen Politik, wenn in der Forschung auch manchmal betont wird, dass die Kreuzzugsidee ab dem 13. Jahrhundert an Kraft einbüßte (siehe oben den Abschnitt Kontroversen in der Geschichtswissenschaft). Insgesamt darf man wohl ihre Bedeutung im Spätmittelalter nicht mehr allzu hoch ansetzen. So wurde zwar im Jahr 1453 eine Militärexpedition erwogen, um Konstantinopel gegen Sultan Mehmed II. zu verteidigen. Doch startete diese halbherzige Expedition reichlich spät, nämlich erst im April 1453. Der Sultan hatte aber schon im Frühjahr 1452 mit den baulichen Vorbereitungen für eine mögliche Belagerung begonnen und machte daraus keinerlei Geheimnis. Ob man die konzertierte militärische Hilfe christlicher Mächte, wie z. B. des Heiligen Römischen Reiches und Polens, bei der Verteidigung Wiens 1683 gegen die Türken in die Kreuzzugstradition stellen darf, ist fraglich. 1528 kam es nämlich zu einem wenige Jahrzehnte zuvor noch unvorstellbaren Ereignis: Frankreich und das Osmanische Reich schlossen ein Bündnis gegen das Habsburgerreich. Spätestens mit der Integration des muslimischen Staates in das Bündnissystem der christlichen Mächte endete der vereinigende Anspruch der katholischen Kreuzzugsidee in der europäischen Politik. Der große militärische Aufwand aller christlichen Mächte der damaligen Zeit ist damit zu erklären, dass der Islam als eine große Gefahr - nicht allein für das Byzantinische Reich - gesehen wurde. Schließlich grenzte das islamischarabische Machtgebiet an den Pyrenäen an Frankreich, zudem waren fast alle Mittelmeerinseln und Teile Süditaliens zeitweise von Arabern erobert worden. Letztere wurden auch nach Rückeroberung immer wieder von ihnen angegriffen. Das byzantinische Sizilien wurde ab 827 von den Arabern erobert, dann von den Normannen, 2.4 bis es 1194 an Heinrich VI. fiel, wodurch das Reich der Staufer ebenfalls direkt an den islamischen Machtbereich grenzte. 2.3 Gesellschaftliche Faktoren in Europa Verhältnis zur Orthodoxie Das morgenländische Schisma von 1054 belastete von Beginn der Kreuzzüge an das Verhältnis zwischen orthodoxen und katholischen Christen. Ein weiterer Aspekt ist das politische Verhältnis der beiden führenden Mächte der katholischen bzw. orthodoxen Staatenwelt. Die Eigenbezeichnung des deutschen wie des byzantinischen Kaiserreiches war „Römisches Reich“, und der jeweilige Kaiser leitete daraus einen Führungsanspruch über die gesamte christliche Staatenwelt ab. Byzanz betrieb im 12. Jahrhundert eine expansive Westpolitik. Dynastische Heiraten mit dem ungarischen und deutschen Herrscherhaus, aber auch militärische Interventionen in Italien mit dem Ziel, auch die (west)römische Kaiserkrone zu erringen, waren eine Grundkonstante der Außenpolitik der byzantinischen Komnenendynastie. Um den Einfluss Ve- Der Krak des Chevaliers in Syrien Der abendländische Adel erhoffte sich durch die Eroberung neue Besitztümer. Auch und gerade traf das auf die jüngeren Söhne des Adels zu, die nicht erbberechtigt waren und nun die Chance sahen, doch noch über ein eigenes Gebiet herrschen zu können. Dies war ebenso ein Ziel der Kirche, da der Kirchenfrieden (eine päpstliche Regel, die streng vorschrieb, wann und wie gekämpft werden durf- 5 te; an Weihnachten und anderen hohen Feiertagen durf- schuss führt zu einer Expansion in die Peripherien Eurote beispielsweise nicht gekämpft werden) immer wieder pas: Iberische Halbinsel, Irland, Germania Slavica, Baldurch Konflikte gestört wurde, in denen es in erster Linie tikum und eben auch ins Heilige Land. um Gebietsstreitigkeiten ging. So boten die Kreuzzüge auch eine willkommene Beschäftigung für die überzähligen Söhne, die nicht im Kloster oder im Klerus unter- 3 Überblick: Begriff und zeitlicher gebracht werden konnten oder wollten. Große Teile der Landbevölkerung sahen im Kreuzzug eine Fluchtmöglichkeit vor den harten und oft sehr ungerechten Lebensumständen in der Heimat - zumal der Papst ein Ende der Leibeigenschaft in Aussicht gestellt hatte für jeden, der das Kreuz nehmen und ins heilige Land mitziehen würde. Rahmen Im engeren Sinne versteht man unter Kreuzzügen allgemein nur die Orientkreuzzüge, also gegen die muslimischen Staaten des nahen Ostens gerichtete Kreuzzüge (siehe jedoch oben den Abschnitt „Forschungsprobleme“). Daneben bzw. danach gab es folgende Arten von Auch Verbrecher und Gesetzlose folgten den Aufrufen, Kreuzzügen: weil sie sich durch ihr Kreuzzugsgelübde der Strafverfolgung entziehen konnten und sich ein neues Leben oder • gegen Heiden (Wenden, Finnen, Balten), Beute erhofften. • gegen die Ostkirche (eher en passant, die Gebiete der Ostkirche waren nie offizielles Ziel eines Kreuzzugs), 2.5 Wirtschaftspolitische Motive Wirtschaftlich profitierten auch die italienischen Seerepubliken (Genua, Pisa, Venedig und andere) vom Handel mit dem Orient. So wurde kurzzeitig überlegt, einen Kreuzzug zur Sicherung der Gewürzstraße durchzuführen. Die Idee wurde allerdings recht bald wieder fallen gelassen. Das Papsttum versprach sich von der Kontrolle über das Heilige Land eine massive Stärkung seiner Machtposition. Letztlich haben die Päpste wohl auch auf die Wiedervereinigung mit der bzw. auf die Kontrolle über die Ostkirche gehofft. Daneben dominierten mit Beginn des Vierten Kreuzzuges auch wirtschaftliche Interessen. Das beste Beispiel für dieses Motiv ist wohl der Vierte Kreuzzug selbst, der von der Handelsmetropole Venedig nach Konstantinopel umgeleitet wurde und in der Plünderung durch das Kreuzfahrerheer mit Abtransport der Beute nach Venedig mündete, um den Handelskonkurrenten auszuschalten. Hier zeigt sich die vollständige Pervertierung des ursprünglich religiösen Kreuzzugsgedankens einerseits, andererseits auch ein Grund für die immer geringere Wirkung der Kreuzzüge in der Verteidigung des oströmischen Reiches. Die Finanzierung der Kreuzzüge in den einzelnen Bistümern erfolgte über den Kreuzzugszehnten. Zu diesem Zweck wurden Amtsbücher wie der Liber decimationis angelegt. 2.6 Weitere Faktoren • gegen Ketzer bzw. zu Ketzern erklärte Aufständische (Katharer (Albigenser); Stedinger; Hussiten), • gegen politische Gegner des Papsttums (gegen Ghibellinen, gegen König Manfred von Sizilien sowie ebenfalls in Sizilien im Aragonesischen Kreuzzug gegen Peter III. von Aragón) Der Kreuzzug in seiner ursprünglichen Wortbedeutung hatte ausschließlich die Befreiung Jerusalems zum Ziel und war ein gesamteuropäisches Unternehmen, das auch passagia generalia genannt wird. Aus dieser entwickelte sich die passagia particularia, die sich gegen jeden anderen Ort wenden konnte. Der Begriff „Kreuzzug“ wurde erst im 13. Jahrhundert geprägt, davor finden sich lediglich die Begriffe „bewaffnete Pilgerfahrt“ und „bewaffnete Wallfahrt“. In den zeitgenössischen lateinischen Quellen wurde der Kreuzzug ganz überwiegend umschrieben als expeditio, iter in terram sanctam (Reise ins Heilige Land) oder peregrinatio (in Anlehnung an die traditionelle Wallfahrt). Neben den eigentlichen Kreuzzügen gab es noch den Katharer- oder auch Albigenserkreuzzug, der in Okzitanien (Südfrankreich) stattfand, den Kinderkreuzzug, der für die meisten Beteiligten in der Sklaverei endete, den Feldzug der Deutschordensritter ins Baltikum 1225 und diverse andere Feldzüge, z. B. gegen nicht-christliche Völker wie Türken oder Mongolen, die zum Teil bis ins 15. Jahrhundert dauerten. Auch Kriege gegen machtpolitische Gegner wurden von mittelalterlichen Herrschern mitunter als Kreuzzug propagiert, um eine Infragestellung der Notwendigkeit des Kriegs zu verhindern, um Verbündete zu gewinnen oder um Plünderungen und anderen Übergriffen auf Zivilisten einen Anschein von Legitimität zu verleihen. Der britische Historiker Robert Bartlett sieht die Kreuzzüge in einem größeren, gesamteuropäischen Zusammenhang[11] : Im 11. Jahrhundert setzt ein starkes Bevölkerungswachstum ein, bedingt durch günstige klimatische Umstände und neue Entwicklungen Ein bleibendes Erbe der Kreuzzüge waren die in der Landwirtschaftstechnik. Der Bevölkerungsüber- Ritterorden, eine Art kämpfender Mönchsorden. 6 4 5 Klassische Zählweise der Kreuzzüge In der Geschichtswissenschaft werden insgesamt sieben Kreuzzüge (Orientkreuzzüge) als offizielle Kreuzzüge unterschieden, wenn auch weitere kriegerische Handlungen unter dem Namen ‚Kreuzzug‘ stattfanden. Die Zählung ist in der Fachliteratur nicht ganz einheitlich, da manche Kreuzzüge nicht einhellig als eigenständige Kreuzzüge gewertet werden. Zeitleiste GESCHICHTE Hirtenkreuzzug von 1251: Ziel: eigentlich Ägypten Siebter Kreuzzug: nis/Jerusalem 1270, Kreuzzug des Prinzen ard: 1270–1272, Ziel: kon/Jerusalem Ziel: Tu- EduAk- Aragonesischer Kreuzzug: 1284–1285, Ziel: Girona Hirtenkreuzzug von 1320: Ziel: eigentlich Andalusien Erster Kreuzzug: 1096–1099, Ziel: Jerusalem Volkskreuzzug: 1096, Ziel: Jerusalem Deutscher Kreuzzug von 1096, Ziel: eigentlich Jerusalem Kreuzzug von 1101: Ziel: Jerusalem Kreuzzug Sigurds von Norwegen: 1108–1111, Ziel: Jerusalem/Sidon Zweiter Kreuzzug: 1147–1149, Ziel: eigentlich Edessa, letztlich Damaskus Wendenkreuzzug: 1147, Ziel: Germania Slavica Dritter Kreuzzug: 1189–1192, Ziel: Jerusalem Kreuzzug Heinrichs VI.: 1197– 1198, Ziel: Jerusalem Kreuzzug gegen Smyrna: 1343-1347, Ziel: türkische Fürstentümer an der kleinasiatischen Küste, Eindämmung der Piraterie Kreuzzug gegen Alexandria: 1365, Ziel: Ägypten Kreuzzug gegen Mahdia: 1390, Ziel: Eindämmung der Piraterie Kreuzzug von Nikopolis: 1396, Ziel: Eindämmung des osmanischen Vordringens in Europa Auch die schwedischen Eroberungsfeldzüge gegen die Heiden in Finnland im 13. Jahrhundert werden als Kreuzzüge bezeichnet. Im 14. Jahrhundert wurden über 50 Kreuzzüge gegen die damals heidnischen Prußen und Litauer geführt. Diese vom Deutschen Orden organisierten Feldzüge bezeichnete man auch als „Preußenfahrten“ oder „Litauerreisen“. Das 15. Jahrhundert weist vier Kreuzzüge gegen die Hussiten auf. Von 1443 bis 1444 fand ein meist als „letzter Kreuzzug“ eingestufter Feldzug gegen das Osmanische Reich statt, der in der Schlacht bei Warna scheiterte. Vierter Kreuzzug: 1202–1204, Ziel: eigentlich Ägypten/Jerusalem, letztlich Konstantinopel 5 Geschichte Kinderkreuzzug: 1212, Ziel: Jerusalem Eine detailliertere Beschreibung der Geschichte ist in den separaten Artikeln zu den einzelnen Kreuzzügen enthalten. Albigenserkreuzzug: 1209–1229, Ziel: Okzitanien Fünfter Kreuzzug: Kreuzzug von Damiette: 1217– 1221, Ziel: eigentlich Jerusalem, letztlich Ägypten Kreuzzug Friedrichs II.: 1228– 1229, Ziel: Jerusalem Kreuzzug Theobalds IV. von Champagne: 1239–1240, Ziel: Askalon/Damaskus Kreuzzug Richards von Cornwall: 1240–1241, Ziel: Askalon/Jerusalem Sechster Kreuzzug: 1248–1254, Ziel: Ägypten/Jerusalem 5.1 Erster Kreuzzug und Entstehung der Kreuzfahrerstaaten Aufgrund der Bedrängung des Byzantinischen Reiches durch die muslimischen Seldschuken infolge der byzantinischen Niederlage in der Schlacht von Mantzikert 1071, hatte der byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos im Westen um Hilfe angefragt. Papst Urban II. hatte 1095 dann auch auf der Synode von Clermont zum ersten Kreuzzug aufgerufen, um die heiligen Stätten der Christenheit zu befreien. Allerdings war Jerusalem zum Zeitpunkt des „Kreuzzugaufrufs“ im Jahr 1095 vorübergehend im Besitz der Seldschuken (1071–1098), die christliche Pilger weitgehend ungestört gewähren ließen. Ei- 5.2 Situation der Kreuzfahrerstaaten und Zweiter, Dritter und Vierter Kreuzzug 7 über, was bald schon zu Kämpfen mit dem Fürstentum Antiochia führte. 5.2 Situation der Kreuzfahrerstaaten und Zweiter, Dritter und Vierter Kreuzzug Friedrich I. Barbarossa als Kreuzfahrer – Miniatur aus einer Handschrift von 1188 ne religiöse Begeisterung wurde in Westeuropa hervorgerufen, die teilweise erschreckende Züge annahm: So wurden im Rheinland mehrere jüdische Gemeinden von Christen regelrecht vernichtet, und sogar einfache Leute machten sich mit Peter dem Einsiedler auf ins Heilige Land (so genannter Volkskreuzzug) – sie sollten es jedoch nie erreichen.[12] Als die verschiedenen Kreuzfahrerheere Ende 1096 die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel erreichten, traten weitere Probleme auf: Obwohl die Byzantiner einen Kreuzzug keineswegs herbeigewünscht hatten (sie hatten vielmehr auf Söldner aus Europa gehofft) und den Kreuzfahrern auch nicht ganz grundlos misstrauten – manche von ihnen, wie die unteritalienischen Normannen, hatten zuvor schon gegen Byzanz gekämpft –, unterstützte Alexios sie zunächst, zumal sie ihm einen Treueeid schworen und die Kreuzfahrer ebenfalls auf den Kaiser angewiesen waren. Im Frühjahr 1097 machte sich das Heer auf den Weg, und bald schon stellten sich erste Erfolge ein, wie die Eroberung von Nikaia, das vertragsgemäß den Byzantinern überlassen wurde. Nach schweren Kämpfen, unter anderem bei der Einnahme Antiochias, endete dieser Kreuzzug mit der Eroberung Jerusalems im Juli 1099, bei der es zu blutigen Massakern an den verbliebenen Bewohnern kam – ungeachtet der Religionszugehörigkeit. Es folgte die Entstehung der Kreuzfahrerstaaten. Byzanz hatte zwar Teile Kleinasiens zurückgewonnen, stand der Errichtung von Staaten im Heiligen Land, die von Byzanz unabhängig waren, jedoch mit Misstrauen gegen- Die Kreuzfahrerstaaten um 1100 Die so genannten Kreuzfahrerstaaten erwiesen sich jedoch auf die Dauer dem moslemischen Druck nicht gewachsen: Die meisten Adligen waren schon kurz nach dem Fall Jerusalems wieder abgereist; zurück blieb keineswegs nur die Elite. Einerseits waren die feu- 8 dal organisierten Kreuzfahrerstaaten aufgrund der geringen katholisch-christlichen Bevölkerungsanzahl (wo die Mehrheit der Bevölkerung christlich war, war sie nicht katholisch, wie etwa in Syrien) auf Nachschub aus Europa angewiesen, was diesen Staaten einen gewissen „kolonialen“ Charakter verlieh. Andererseits kam es zu einem durchaus bemerkenswerten Wandel im Verhältnis zwischen Christen und Moslems: Fortan lebten sie meistens durchaus friedlich miteinander. Den Moslems wurde eine weitgehend freie Religionsausübung gestattet, und es wurde ihnen eine eigene Gerichtsbarkeit zugestanden. Auch gegenüber den anderen christlichen Konfessionen verhielten sich die katholischen „Franken“ (so wurden die Kreuzritter vor allem in arabischen Quellen genannt) durchaus tolerant. Diese Entwicklung war ebenfalls eine direkte Konsequenz der zu geringen Zahl zurückgebliebener Kreuzfahrer, die sonst den eroberten Raum nicht zu kontrollieren vermocht hätten – was aber ohnehin nur in gewissen Grenzen möglich war. Auch die Juden hatten in den Kreuzfahrerstaaten eine wesentlich bessere Stellung als in Europa und wurden in Outremer, wieder anders als in Europa, nach der Eroberung Jerusalems auch nie das Opfer von Pogromen.[13] Auch wenn es den Kreuzfahrern teils sogar gelang, die verfeindeten muslimischen Reiche, die sie umgaben, gegeneinander auszuspielen (die Fatimiden in Ägypten waren den Seldschuken beispielsweise feindlich gesinnt), so war die militärische Situation doch immer äußerst schwierig. Der letztendlich erfolglose Zweite Kreuzzug (1147–1149) hatte bereits das Ziel, die bedrängten Kreuzfahrerstaaten (nach dem Fall der Grafschaft Edessa) zu entlasten. Nach der Schlacht bei Hattin 1187, in der faktisch das gesamte militärische Aufgebot des Königreichs Jerusalem geschlagen worden war, fiel sogar Jerusalem wieder in muslimische Hände. Die nachfolgenden Kreuzzüge, die diese Entwicklung umkehren sollten, hatten wenig Erfolg, teils aufgrund unzureichender Planung oder strategischer Fehler, teils aufgrund der Uneinigkeit bei der Führung des Oberkommandos: wie etwa beim Dritten Kreuzzug, wo der Hauptteil des Heeres aus Franzosen und Engländern bestand, die einander feindlich gesinnt waren. 5 GESCHICHTE 5.3 Kriegsfolgen und weitere Kreuzzüge im Mittelalter Die Republik Venedig hatte somit ihren größten Konkurrenten im Orienthandel dauerhaft geschwächt, der Nimbus der Kreuzzüge nahm damit freilich dauerhaft Schaden, zumal in diesem Zusammenhang das Byzantinische Reich von einer intakten Großmacht zu einer (nach der Rückeroberung Konstantinopels 1261) Regionalmacht degradiert wurde. Außerdem wurde das Verhältnis der orthodoxen Völker zu Westeuropa für Jahrhunderte schwer belastet. Die Kreuzzüge hatten damit endgültig ihr ursprüngliches Motiv, die Rückeroberung des Heiligen Landes, verloren. Allerdings verlor man dieses Ziel nie ganz aus den Augen, auch wenn alle weiteren Versuche – vom diplomatischen Erfolg des Stauferkaisers Friedrich II. während des Fünften (bzw. nach anderer Zählung Sechsten) Kreuzzugs abgesehen – keinen Erfolg hatten oder sogar in militärischen Katastrophen endeten. Der Albigenserkreuzzug (1209–1229) - wie andere, ähnlich geartete Unternehmen gegen Christen - trug mit dazu bei, dass die Kreuzzüge oft nur als eine politische Waffe des Papsttums begriffen wurden. Sogar Feldzüge gegen die Ghibellinen (Anhänger des Kaisers) in Italien wurden noch zu Kreuzzügen erklärt. Demgegenüber trugen die „Kreuzzüge“ der Reconquista auf der iberischen Halbinsel bereits de facto nationale Züge. Die Kreuzzüge in das Baltikum, die vor allem der Missionierung dienten und von den teilnehmenden Adligen auch als „gesellschaftliches Ereignis“ begriffen wurden, gingen noch bis ins 14. Jahrhundert weiter. Die Kreuzzüge in die Levante endeten 1291 mit dem Fall Akkons. Die späten Kreuzzüge gegen die islamische Welt, die sich nun gegen das nach Europa vordringende Osmanische Reich richteten, endeten schließlich gegen Ende 14. Jahrhunderts/Mitte des 15. Jahrhunderts. Als die beiden letzten Kreuzzüge gelten die Kreuzzüge des ungarischen (und späteren römisch-deutschen) Königs Sigismund, der mit der Niederlage von Nikopol 1396 endete, sowie der Kreuzzug des polnischen Königs Władysław III., der mit der Niederlage von Warna 1444 endete. Die Eroberung von Konstantinopel 1453 bedeutete eine Zäsur im europäischen Bewusstsein. Die Zeit der Kreuzzüge war endgültig zu Ende. Der Vierte Kreuzzug endete gar 1204 mit der Eroberung und Plünderung Konstantinopels, der damals größten christlichen Stadt der Welt, durch Kreuzritter, die mit einem Teil der gemachten Beute die Verschiffung des Kreuzfahrerheers durch die Flotte Venedigs „bezahlten“. Der Papst, der sich angesichts der Gräueltaten der Kreuzfahrer überdies darüber im Klaren war, dass damit eine 5.4 Kreuzzüge außerhalb des Mittelalters Kirchenunion mit der Orthodoxie praktisch unmöglich wurde, verurteilte diese Aktion auf das Schärfste, was Bereits der Perserkrieg des oströmischen Kaisers Herakleios im 7. Jahrhundert trug in gewisser Weise praktisch jedoch folgenlos blieb. Charakterzüge eines christlichen Religionskrieges, wobei der Kaiser später zum herausragenden Vorbild eines christlichen Kämpfers stilisiert wurde: so wurde beispielsweise das Geschichtswerk des Wilhelm von Tyrus in der altfranzösischen Übersetzung unter dem Titel Livre d'Eracles veröffentlicht. 9 Auch nach dem Ende des Mittelalters wurden immer wieder Militäraktionen als „Kreuzzüge“ deklariert (so der Versuch einer Invasion Englands durch den katholischen König von Spanien, Philipp II., und auch die Schlacht von Lepanto wurde von einer so genannten „Kreuzzugsliga“ geführt). Auch Portugals König Sebastian sah seinen Feldzug nach Marokko als Auftakt für einen neuen Kreuzzug und fiel 1578. Das Papsttum unternahm noch im 17. Jahrhundert ähnliche Anläufe, denen aber bestenfalls nur vorübergehende Erfolge beschieden waren. • Der US-Präsident George W. Bush bezeichnete den zweiten Irakkrieg wiederholt als „Kreuzzug gegen Terroristen“. Auf Drängen seiner Berater verzichtete Bush jedoch schnell wieder auf diesen Begriff, vornehmlich wegen seiner historisch-inhaltlichen Bedeutung. Umgekehrt werden die westlichen Staaten, insbesondere so weit sie sich an der Eroberung und Besatzung des Irak beteiligen, in arabischen Ländern häufig als „Kreuzritter“ oder „Kreuzzügler“ bezeichnet, denen der gesammelte Widerstand der Muslime zu gelten habe. 6 • Der italienische Reformenminister Roberto Calderoli aus der rechten Regierungspartei Lega Nord rief als Reaktion auf die Proteste in der islamischen Welt im Karikaturenstreit den Papst dazu auf, sich an die Spitze eines „neuen Kreuzzugs“ gegen die Muslime zu stellen. Nachwirkungen Der Begriff „Kreuzzug“ beschränkt sich nicht nur auf die historischen Kreuzzüge, sondern wird heute auch im übertragenen Sinne gebraucht. Seine abschätzige Verwendung als negatives Gütesiegel in der internationalen politischen Rhetorik wird im westlichen Europa gewöhnlich als eine durch und durch absurde und abwegige Bezugnahme auf einen längst überwundenen Anachronismus wahrgenommen und stößt dort deshalb weitgehend auf strikte Ablehnung. 6.1 Allgemeine Begriffsverwendung • Im Juli 2006 veröffentlichte Al-Qaida eine Videobotschaft mit dem Titel „Der Zionisten-KreuzritterKrieg gegen Libanon und die Palästinenser“, in der gegen die angebliche „Kreuzfahrer-Allianz“ westlicher Staaten mit Israel polemisiert wird.[15] Die Gründe, weshalb Al-Qaida offenbar wirkungsvoll zum Kampf gegen die „Kreuzritter“ aufrufen kann, hat Amin Maalouf[16] diskutiert; er zieht Parallelen zu den Vorgängen bei der Eroberung der Stadt Maarat an-Numan 1098. „Kreuzzug“ wird im Deutschen wie im Englischen auch als Synonym für eine gesellschaftliche Anstrengung oder organisierte Kampagne verwendet, die der Durchsetzung bestimmter Ziele dienen soll. Es wird z. B. von „Kreuzzügen“ gegen die weltweite Kinderarmut oder gegen Krank- 7 Literatur heiten und Seuchen gesprochen. In politischen Debatten wird der Begriff nicht selten polemisch eingesetzt, Bibliografien um ein Vorgehen der Gegenseite als weitaus überzogen zu brandmarken, beispielsweise wenn in einem verbalen Siehe auch die umfassende Bibliografie in: Kenneth M. Schlagabtausch von einem „Kreuzzug gegen die Internet- Setton (Hrsg.): A History of the crusades, Bd. 6 (s.u.). Infrastruktur“ die Rede ist. • Hans Eberhard Mayer: Bibliographie zur Geschichte der Kreuzzüge. 2. Auflage, Verlag Hahn, Hannover 6.2 Politische Verwendung des Begriffs 1965. • Online-Bibliografie von Prof. Paul Halsall • Die NS-Propaganda bezeichnete den deutschen Eroberungskrieg gegen die Sowjetunion als “KreuzLexika zug Europas gegen den Bolschewismus".[14] • In den USA wurde die Beteiligung an der Befreiung Europas von der Herrschaft des Nationalsozialismus häufig mit dem Begriff „Kreuzzug“ assoziiert. So gab etwa der US-Oberbefehlshaber und spätere USPräsident Dwight D. Eisenhower seinem Kriegstagebuch den Titel Crusade in Europe. • Alan V. Murray (Hrsg.): The Crusades. An Encyclopedia. 4 Bde., ABC-CLIO, Santa Barbara/Calif. u.a. 2006, ISBN 1-57607-862-0. (Fachwissenschaftliche Enzyklopädie, berücksichtigt die Forschungsliteratur bis etwa 2005.) Sekundärliteratur • Im 20. Jahrhundert bezeichnete der evangelikale Massenprediger Billy Graham seine Großveranstaltungen, auch zur Truppenbetreuung im Vietnamkrieg, als „Crusades“, engl. für Kreuzzüge. • Thomas Asbridge: Die Kreuzzüge. 2. Auflage. KlettCotta Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-60894648-2. 10 • Michel Balard u.a. (Hrsg.): Dei gesta per Francos. Études sur les croisades dédiées à Jean Richard. Crusade Studies in Honour of Jean Richard. Ashgate Books, Aldershot 2001. ISBN 0-7546-0407-1. • Carl Erdmann: Die Entstehung des Kreuzzuggedankens (Habilitationsschrift, Universität Berlin 1932). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980. ISBN 3-534-00199-0 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1955). • Francesco Gabrieli: Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht (“Storici arabi delle crociate”). BechtermünzVerlag, Augsburg 2000. ISBN 3-8289-0371-1. • Alfred Haverkamp (Hrsg.): Juden und Christen zur Zeit der Kreuzzüge. J.Thorbecke-Verlag, Stuttgart 1999. ISBN=3-7995-6647-3 • Carole Hillenbrand: The Crusades. Islamic Perspectives. University Press, Edinburgh 1999. ISBN 07486-0630-0. • Peter M. Holt: The Age of the Crusades. The Near East from the Eleventh Century to 1517. Longman, London 1997. ISBN 0-582-49303-X. • Norman Housley: The Later Crusades, 1274–1580. From Lyons to Alcazar. University Press, Oxford 2001. ISBN 0-19-822136-3. • Nikolas Jaspert: Die Kreuzzüge (Geschichte kompakt). 4. überarbeitete Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008. ISBN 978-3534-20091-7. • Hans-Jürgen Kotzur (Hrsg.): Die Kreuzzüge - Kein Krieg ist heilig. Verlag von Zabern, Mainz 2004. ISBN 3-8053-3240-8. (Katalog der Ausstellung im Dommuseum Mainz.) • Thomas F. Madden: A new concise history of the crusades. Rowan & Littlefield, Lanham 2005. ISBN 07425-3822-2 (früherer Titel A concise history of the crusdaes). • Hans Eberhard Mayer: Geschichte der Kreuzzüge. 10., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005. ISBN 3-17-018679-5 (Standardwerk). • Jonathan Phillips: Heiliger Krieg: Eine neue Geschichte der Kreuzzüge (Originaltitel: Holy Warriors. A Modern History of the Crusades), Deutsche Verlagsanstalt, München 2011. ISBN 978-3-42104283-5 • Jean Richard: The Crusades 1071–1291 (“Histoire des croisades”). University Press, Cambridge 1999. ISBN 0-521-62369-3 (Cambridge Medieval Textbooks). 7 LITERATUR • Jonathan Riley-Smith: Wozu heilige Kriege? Anlässe und Motive der Kreuzzüge (Originaltitel: What were the crusades). Wagenbach-Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-8031-2480-8. (Knappe Einführung.) • Jonathan Riley-Smith (Hrsg.): Illustrierte Geschichte der Kreuzzüge. Campus Verlag, Berlin-New York 1999. ND Parkland-Verlag, Köln 2004. ISBN 389340-068-0. Originaltitel: The Oxford Illustrated History of the Crusades, 1995. (Illustrierte Einführung mit Beiträgen von mehreren Historikern.) • Jonathan Riley-Smith (Hrsg.): Grosser Bildatlas der Kreuzzüge. Sechs Jahrhunderte abendländischer Kultur- und Glaubensgeschichte. Herder, Freiburg/B. 1992. ISBN 3-7632-4038-1. • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. Dtv, München 4 2003. ISBN 3-423-30175-9 Originaltitel: The History of the Crusades. (Teils romantisierendes Standardwerk, das den Forschungsstand bis zu den 1950er Jahren berücksichtigt.) • Kenneth M. Setton (Hrsg.): A History of the Crusades. 6 Bände bei University Press, Madison/Wisc. 1969-89. Gilt als Standardwerk zu allen Aspekten der Kreuzzüge. A History of the text.library.wisc.edu, Crusades, bei lib- A History of the Crusades, bei digicoll.library.wisc.edu • Emmanuel Sivan: L'Islam et la Croisade. Idéologie et propagande dans les réactions musulmanes aux Croisades. Librairie d'Amerique et d'Orient, Paris 1968. • Rodney Stark: Gottes Krieger – Die Kreuzzüge in neuer Sicht. Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2013. ISBN 394298928X. (Darstellung eines Religionssoziologen, der die Kreuzzüge eher als Reaktion auf die vorherige islamische Expansion erklärt und das religiöse Element der Kreuzzüge stärker gewichtet.) • Peter Thorau: Die Kreuzzüge. Beck, München 2008. ISBN 978-3-406-56287-7. (Knapp gehaltene Einführung.) • Christopher Tyerman: God’s war. A new history of the crusades. Penguin Books, London 2007. ISBN 978-0-14-026980-2. • Christopher Tyerman: The Invention of the Crusades. Macmillan, London 1998. ISBN 0-333-669010. 11 8 Weblinks Commons: Kreuzzüge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien Wiktionary: Kreuzzug – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen [12] Am detailliertesten beschreibt Runciman die Geschichte der Kreuzzüge; vgl. auch Setton (Hrsg.), A History of the Crusades. [13] Vgl. allgemein zu den inneren Verhältnissen Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, 10. Aufl., S. 186 ff. [14] Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 4 (Der Angriff auf die Sowjetunion), Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1983, ISBN 978-3-421-06098-3, S. 908-935 • Literatur zum Thema Kreuzzüge im Katalog der [15] hier online (faz.net) Deutschen Nationalbibliothek • Laiou/Mottahedeh (Hgg.): The Crusades from the Perspective of Byzantium and the Muslim World, bei Dumbarton Oaks [16] Amin Maalouf: Der Heilige Krieg der Barbaren - Die Kreuzzüge aus Sicht der Araber. Kreuzlingen 2001, S. 5255. ISBN 3-89631-420-3 • Internet Medieval Sourcebook, bei fordham.edu, InDie Kreuzzüge ternetquellenverweise (englisch) 9 Anmerkungen [1] Zu Motiven und Ereignisabläufen vgl. einführend die Artikel in: Alan V. Murray (Hrsg.): The Crusades. An Encyclopedia. Santa Barbara/Calif. u.a. 2006 [2] Leo Trepp: Die Juden. Volk, Geschichte, Religion. Hamburg 1998, ISBN 3499606186, S. 66. [3] Hannes Möhring, König der Könige, Königstein i. Ts. 2004, S. 53 ff. [4] Jonathan Riley-Smith: Kreuzzüge, in: Theologische Realenzyklopädie Band 20, Berlin 1990, S. 1-10 [5] Arnold Angenendt, Die Kreuzzüge: Aufruf zum ‚gerechten‘ oder zum ‚heiligen‘ Krieg? in: Andreas Holzem (Hrsg.), Kriegserfahrung im Christentum. Religiöse Gewalttheorien in der Geschichte des Westens (Krieg in der Geschichte, Bd. 50), Paderborn – München – Wien – Zürich 2009, 341-367 [6] Willi Mitzkewitz: Papst Johannes Paul II. Und das Schuldbekenntnis der Kirche, http://www.wir-sind-kirche.de/ koeln/papst_johannes_paul_ii.htm [7] http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_ vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651028_ nostra-aetate_ge.html [8] Michael Wolffsohn: Juden und Christen: ungleiche Geschwister; die Geschichte zweier Rivalen. Patmos, 2008, S. 161 [9] Vgl. dazu etwa die kritischen Anmerkungen in den Rezensionen von Housleys Büchern The Avignon Papacy and the Crusades sowie The Later Crusades. [10] Vgl. Jonathan Riley-Smith, Die Mentalität der Orientkreuzfahrer, in: Jonathan Riley-Smith (Hrsg.), Illustrierte Geschichte der Kreuzzüge, S. 83 ff. [11] Robert Bartlett: Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt. München 1998, Knaur-TB 77321 ISBN 3-42660639-9. Die englische Originalausgabe (1993) hat einen neutraleren Titel: The making of Europe. Conquest, Colonization and Cultural Change. Volkskreuzzug | Erster Kreuzzug | Kreuzzug von 1101 | Zweiter Kreuzzug | Wendenkreuzzug | Dritter Kreuzzug | Kreuzzug Heinrichs VI. | Vierter Kreuzzug | Albigenserkreuzzug | Kinderkreuzzug | Fünfter Kreuzzug (Kreuzzug von Damiette) | Fünfter (Sechster) Kreuzzug (Kreuzzug Friedrichs II.) | Kreuzzug der Barone | Sechster (Siebter) Kreuzzug | Hirtenkreuzzug von 1251 | Siebter (Achter) Kreuzzug | Kreuzzug des Prinzen Eduard | Hirtenkreuzzug von 1320 | Kreuzzug gegen Alexandria | Kreuzzug von Nikopolis Normdaten (Sachbegriff): GND: 4073802-4 12 10 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN 10 10.1 Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen Text • Kreuzzug Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzzug?oldid=152909142 Autoren: Wst, Ben-Zin, Magnus Manske, Elian, RobertLechner, Paul Ebermann, Andre Engels, Jed, Gnu1742, Aka, Keichwa, Ulrich.fuchs, DF5GO, Steffen, ErikDunsing, Irmgard, Lupinoid, Ilja Lorek, Head, El, Mathias Schindler, Frank Siebert, Bib~dewiki, CharlyK, Seewolf, Eugen Ettelt, Twinkle, Rabanus Flavus, Rolz-reus, Benni Bärmann, Fantom, GDK, Gugganij, Zwobot, D, HaeB, Southpark, Robbot, Karl-Henner, Eckhart Wörner, Dylac, Kandschwar, Robert Huber, Alexander.stohr, Benowar, Der Eberswalder, Wolpertinger, Zinnmann, Nocturne, Peacemaker, Perrak, Terabyte, Jonathan Hornung, Sinn, Peter200, Peng, Darkone, Chb, ChrisM, HenHei, Br, Phrood, Geos, BS Thurner Hof, T.blau, Arnapha, KarlNapf, Hubert22, Marc H., Martin-vogel, Ot, Ahellwig, Szs, Cornischong, Henriette Fiebig, Gerhardvalentin, C-M, Avatar, Simplicius, Kubrick, Sputnik, Philipendula, Michail, Conny, TobiasVetter, Kam Solusar, Dundak, Bender235, Wissen, Juesch, Qwqchris, Matthias Schneider, Gobnuts, Hewa, Phi, Mikano, Jesusfreund, Captain Blood, Martin Bahmann, Beewee, AndreasPraefcke, Rosenzweig, HCKOESTER, Joerg!, Diba, Luke Skywodka, Ratzer, Carbidfischer, He3nry, Olaf Studt, Jergen, FlaBot, MGla, AkaBot, Blah, Hubertl, Liberal Freemason, OliverH, Sebmol, Blaubahn, Flominator, Masturbius, Necrosausage, MiBü, Anhi, Matysik, Nasiruddin, Snipsnapper, Xls, Tornado, Ellywa, Scooter, Gpvos, W-j-s, Das Robert, Zaphiro, Alexander kuhn, Shoshone, TibfelerTeufelExorzist, Marcus Cyron, Shamrock7, Mazdak, Wolley, Roxanna, [email protected], RobotE, Ctsu, Proofreader, Spoekenkieker, Schönwetter, Common Senser, Ra'ike, Alex1011, Diebu, Chobot, STBR, Die 12 Tenma, Gregor Bert, Katty, Mediatus, Dachris, RobotQuistnix, Krokofant, Primordan, Kiran~dewiki, YurikBot, Xocolatl, Savin 2005, LeonardoRob0t, Andy king50, Vinicius, Bene16, Andreask, BishkekRocks, DerHexer, Kreusch, WAH, MelancholieBot, Julius1990, Altkatholik62, Eskimbot, Streifengrasmaus, Matzematik, MAY, StefanPapp, Habrux, Gilliamjf, Rolf H., Orient, Nixred, Tambora, Vinni-Puh~dewiki, DHN-bot~dewiki, Logograph, Samir Kh., AxelHH, Parrho, Zacke, UMW, Invisigoth67, Btr, Rainer Lippert, Dinah, Moehrchen, Manfred-Manuel, BJ Axel, Thomas Schulte im Walde, Carol.Christiansen, Karsten11, Benatrevqre, Professormozart, Eichhorn, Cramunhao, Armin P., Daxpax, Spuk968, Ulrich Waack, Alvanx, Thijs!bot, Erfurter63, Gfis, YMS, GiordanoBruno, Azog, Escarbot, Gustav von Aschenbach, ArgusAuge, Horst Fuchs, Gohnarch, JAnDbot, YourEyesOnly, Kuhlo, Sebbot, Wolfram von Eschenbach, El bes, Reibeisen, JOE, Jbergner, Medved G., CommonsDelinker, Ben Nevis, Anaqonda, Axarches, Zollernalb, Euphoriceyes, Hans-Jürgen Hübner, Ibram Gaunt, Arne Heise, Gerakibot, VolkovBot, SDB, AlnoktaBOT, TXiKiBoT, Aibot, Star Flyer, Moros, Regi51, AlleborgoBot, Van thumberg, Usquam, LouisArmstrongFan, Themistokles1984, Herrgott, ChrisHamburg, Krawi, Auratus, YonaBot, BotMultichill, KingLion, Pincerno, SieBot, Entlinkt, Loveless, Der.Traeumer, PaterMcFly, M260972M, Achsenzeit, Saltose, Hxhbot, Avoided, SaintLouis, Clemens Sulz, Jesi, JanDXL, Buster Baxter, 2bears, Alnilam, Pittimann, Björn Bornhöft, Enzian44, Libroj, DragonBot, TruebadiX, Alexbot, Flo 1, Inkowik, Constantius~dewiki, MenasimBot, Martin Homuth-Rosemann, ElMeBot, G-C, Thomas Glintzer, Metilsteiner, LinkFA-Bot, CarsracBot, Johnny47, Hoo man, Raseman, Zorrobot, Emír Balduin Hallef Omar Ali al-Adid bin Abú Sharee al-Kerak, PM3, Seedler, Amirobot, MystBot, Luckas-bot, Nallimbot, Dennis07, Laufe42, GrouchoBot, Small Axe, SPKirsch, March13, Julez A., Rimailleur, Xqbot, Iogos82, ArthurBot, Howwi, Brodkey65, Wnme, Geierkrächz, Hoch- und Deutschmeister, RibotBOT, BKSlink, Herr Kracht, Matthias erzberger, Tfjt, Kaiser von Europa, Tobby72, Jivee Blau, Timk70, GenJack, TobeBot, Kalorie, Baird’s Tapir, EmausBot, Dreiland Frau, Elif G., Bschlumpf, Oenie, Zephox, ZéroBot, Ottomanisch, Alkim Y, Hans1914, Ubsrw, Eandré, Hephaion, MerlIwBot, Tillllllll, Kunstförderer, Lektorat Cogito, Boshomi, Hybridbus, Richard Lenzen, Welfing, Wheeke, Pinguin55, Wikilux, Dr. Adrian Simon, Dexbot, European Networks, Merkið, Impériale, Qafgbxvghnx, Addbot, Pereos, Avatar1206, Nuwv, Broter, SüdWest, P. W. Siebert und Anonyme: 344 10.2 Bilder • Datei:1099jerusalem.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5c/1099jerusalem.jpg Lizenz: Public domain Autoren: digital image uploaded in 2005 from unf.edu [1] (dead link) Ursprünglicher Schöpfer: Unbekannt<a href='//www.wikidata.org/wiki/Q4233718' title='wikidata:Q4233718'><img alt='wikidata:Q4233718' src='https: //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/ff/Wikidata-logo.svg/20px-Wikidata-logo.svg.png' width='20' height='11' srcset='https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/ff/Wikidata-logo.svg/30px-Wikidata-logo.svg.png 1.5x, https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/ff/Wikidata-logo.svg/40px-Wikidata-logo.svg.png 2x' data-file-width='1050' data-file-height='590' /></a> • Datei:Barbarossa.jpg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/53/Barbarossa.jpg Lizenz: Public domain Autoren: Digital image from http://crusades.boisestate.edu/Europe/germany11.html Ursprünglicher Schöpfer: unknown illustrator • Datei:Carte_croisade.png Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0a/Carte_croisade.png Lizenz: Public domain Autoren: Scan from the Larousse 1922 by Nataraja-Shiva Ursprünglicher Schöpfer: Larousse • Datei:Commons-logo.svg Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4a/Commons-logo.svg Lizenz: Public domain Autoren: This version created by Pumbaa, using a proper partial circle and SVG geometry features. 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