Gebär- mutter-/ Eierstock

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Gebärmutter-/
Eierstockkrebs
Die blauen
Ratgeber
3
Herausgeber:
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Medizinische Beratung:
Prof. Dr. W. Jonat
Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Michaelisstraße 16
24105 Kiel
Dr. Felix Hilput
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Michaelisstraße 16
24105 Kiel
Prof. Dr. med. Jacobus Pfisterer
Frauenklinik
Universitätsklinikum Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
Prof. Dr. M. Bamberg
Ltd. Ärztlicher Direktor
Universitätsklinikum Tübingen
Radiologische Universitätsklinik
Hoppe-Seyler-Str. 3
72076 Tübingen
Text und Redaktion:
Isabell-Annett Beckmann, Deutsche Krebshilfe
Stand 03/2008
Druck auf chlorfreiem Papier
ISSN 0946-4816
Art.-Nr. 003 0038
Gebärmutterund
Eierstockkrebs
Ein Ratgeber
für Betroffene,
Angehörige und
Interessierte
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Inhalt
Wie alle Schriften der Deutschen Krebshilfe wird auch diese Broschüre von
namhaften onkologischen Spezialisten auf ihre inhaltliche Richtigkeit überprüft. Der Inhalt wird jährlich aktualisiert. Der Ratgeber richtet sich in erster
Linie an medizinische Laien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Er orientiert sich an den Qualitätsrichtlinien DISCERN und Check-In für Patienteninformationen, die Betroffenen als Entscheidungshilfe dienen sollen.
Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation, die ihre Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen finanziert.
Öffentliche Mittel stehen ihr nicht zur Verfügung. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung hat sich die Organisation strenge Regeln auferlegt, die den
ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit den Spendengeldern und
ethische Grundsätze bei der Spendenaquisition betreffen. Dazu gehört auch,
dass alle Informationen der Deutschen Krebshilfe neutral und unabhängig
sind.
Diese Druckschrift ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Nachdruck, Wiedergabe, Vervielfältigung und Verbreitung (gleich welcher Art)
auch von Teilen oder von Abbildungen bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers.
„Deutsche Krebshilfe” ist eine eingetragene Marke (DPMA Nr. 396 39 375)
Vorwort
5
Einführung
8
Krebserkrankungen der weiblichen
Geschlechtsorgane – warum entstehen sie?
Gebärmutterkrebs
Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterschleimhautkrebs
Eierstockkrebs
12
13
13
15
17
Früherkennung
19
Der Körper sendet Alarmsignale
Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterschleimhautkrebs
Eierstockkrebs
23
23
24
25
Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik)
Ihre Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Zellabstrich (Pap-Test)
Lupen-optische Betrachtung des Gebärmuttermundes und des Gebärmutterhalseingangs (Kolposkopie)
Gewebeentnahme vom Gebärmuttermund
beziehungsweise Gebärmutterhals (Biopsie)
Kegelförmige Ausschneidung des Gebärmutterhalses (Konisation)
Getrennte Ausschabung des Gebärmutterhalses
und der Gebärmutter (fraktionierte Abrasio)
Röntgenaufnahmen
Ultraschalluntersuchungen (Sonographie)
Dickdarmkontrasteinlauf/Darmspiegelung (Koloskopie)
Laboruntersuchungen
Computertomographie (CT) und
Kernspintomographie (MRT)
Skelettszintigramm
27
28
29
29
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30
31
32
33
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35
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3
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GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Diagnose Krebs – wie geht es weiter?
Kinderwunsch bei Gebärmutter- und Eierstockkrebs
Klassifikation des Tumors
39
41
45
Die Therapie von Gebärmutterund Eierstockkrebs
Die Operation
Nach der Operation
Die Strahlentherapie
Wie läuft die Strahlenbehandlung ab?
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Die Hormontherapie
Die Chemotherapie
Wie läuft die Chemotherapie ab?
Nebenwirkungen der Chemotherapie
51
52
56
60
63
64
67
68
69
70
Klinische Studien
75
Unkonventionelle Behandlungsmöglichkeiten
und „Wundermittel”
77
Tun Sie etwas für sich
Lebensqualität
Bewegung und Sport
81
84
87
Tumornachsorge
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Mutter werden
88
90
92
Hier erhalten Sie Informationen und Rat
Informationen im Internet
94
98
Erklärung von Fachausdrücken
103
Anhang
110
Informationen für Betroffene und Angehörige
Informationen zur Krebsvorbeugung
und Krebs-Früherkennung
112
Sagen Sie uns Ihre Meinung!
103
113
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie halten eine Broschüre in den Händen, die Ihnen Informationen über Gebärmutter- und Eierstockkrebs geben
soll. Vielleicht haben Sie nur rein interessehalber nach
diesem Ratgeber gegriffen: Dann möchten wir Ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Themen Risikofaktoren,
Warnsignale und Früherkennung lenken. Vielleicht besteht bei Ihnen aber auch der Verdacht, dass Sie an Gebärmutter- und Eierstockkrebs erkrankt sind: Dann möchten wir Sie im medizinischen Teil mit ausführlichen Informationen darüber versorgen, was Sie bei der Diagnostik
erwartet, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und
wie die Nachsorge aussieht. Abschließend informieren
wir Sie über konkrete Hilfsangebote durch die Deutsche
Krebshilfe.
Die Zahl der Krebserkrankungen der inneren weiblichen
Geschlechtsorgane – also von Gebärmutterhals, -körper
und Eierstöcken – ist in den letzten Jahren in etwa konstant geblieben. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin erkranken pro Jahr in der Bundesrepublik
Deutschland knapp 28.000 Frauen an bösartigen Neubildungen der inneren Geschlechtsorgane.
Die vorliegende Broschüre soll einige grundlegende Informationen über Aufbau und Aufgabe der inneren Geschlechtsorgane geben und über Warnzeichen, die auf
eine bösartige Erkrankung hinweisen könnten, aufklären.
Wie bei anderen Krebsarten auch gilt dabei der Grundsatz, dass die Heilungs- und Überlebenschancen um so
besser sind, je früher ein Tumor erkannt und behandelt
5
6
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
wird und je größer die Bereitschaft des Betroffenen ist,
die ärztliche Therapie zu bejahen und mitzutragen.
Die Heilungschancen – besonders beim Gebärmutterhalskrebs – sind gut, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Die Erkrankung frühzeitig erkennen – das
heißt zum einen, die Warnsignale, die Ihr Körper Ihnen
gibt, wahr und ernst zu nehmen. Zum anderen geht der
eindringliche Appell an alle Frauen ab dem 20. Lebensjahr, die Chancen, die die gesetzliche Früherkennungsuntersuchung bietet, zu nutzen.
Frauen ab dem 20. Lebensjahr haben Anspruch auf eine
jährliche kostenlose Früherkennungsuntersuchung auf
Gebärmutterhalskrebs als Leistung der Krankenkassen.
Durch die Einführung dieser Früherkennungsuntersuchung, die von allen gesetzlichen Krankenkassen bezahlt
wird, ist die Häufigkeit von Gebärmutterhalskrebs in
Deutschland deutlich gesunken.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Bei der Nachsorge, der psychosozialen Betreuung und
der Bewältigung alltäglicher Schwierigkeiten sind der
Bundesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs und
seine örtlichen Gruppen von großer Bedeutung. Die
Deutsche Krebshilfe fördert die Arbeit dieses Selbsthilfeverbandes seit vielen Jahren ideell und materiell.
Wir hoffen, dass wir Sie mit diesem Ratgeber dabei unterstützen können, das Leben mit Ihrer Erkrankung zu bewältigen, und wünschen Ihnen alles Gute. Darüber hinaus stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Deutschen Krebshilfe für weiter gehende Auskünfte
gern zur Verfügung. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie
uns an!
Ihre
Deutsche Krebshilfe
Eine weitere Abnahme erhoffen sich Experten von der
Impfung gegen das Humane Papilloma Virus (HPV), das
zu Gebärmutterhalskrebs führen kann. Die Krankenkassen bezahlen diese Impfung für junge Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren.
Diese Broschüre kann und darf den persönlichen Kontakt
zum Arzt, Psychologen oder Sozialarbeiter nicht ersetzen.
Sie soll Ihnen vielmehr dabei helfen, mehr über Ihre Erkrankung und deren Behandlung zu erfahren, und Ihnen
die Möglichkeit bieten, Antworten auf einige Fragen
nochmals in Ruhe nachlesen zu können. Die Tatsache, an
einer bösartigen Erkrankung zu leiden, ist für niemanden
leicht zu verkraften. Doch Ihre Ängste und Befürchtungen können abnehmen, wenn Sie wissen, was mit Ihnen
geschieht. Helfen Sie mit, Ihre Krankheit aktiv zu bekämpfen!
Eine Bitte in eigener Sache:
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre in Ihrer
neuen Lebenssituation helfen können. Wir freuen uns,
wenn Sie uns hierzu eine Rückmeldung geben. Am Ende
dieses Ratgebers finden Sie einen Fragebogen, mit dem
wir von Ihnen erfahren möchten, ob die Broschüre die
von Ihnen benötigten Informationen tatsächlich vermitteln konnte. Wir sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns diesen Fragebogen gelegentlich zuschicken.
Vielen Dank.
7
8
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Einführung
Um die Funktionen der weiblichen Geschlechtsorgane
und die Signale, die sie geben, richtig einordnen zu können, hilft es, sich ihre Aufgaben innerhalb des menschlichen Körpers zu vergegenwärtigen.
Die inneren
Geschlechtsorgane
Die inneren Geschlechtsorgane (innere Genitale) der Frau
bestehen aus Scheide (Vagina), Gebärmutter (Uterus), Eileitern (Tuben) und Eierstöcken (Ovarien). Die Scheide
stellt als elastisches Passageorgan eine Verbindung zwischen der Gebärmutter und der Körperoberfläche dar.
Eileiter
5. Lendenwirbel
Die Gebärmutter selbst ist ein dickwandiges, muskelstarkes Hohlorgan von birnenförmiger Gestalt, das seinen
Platz im Zentrum des kleinen Beckens zwischen Blase
und Mastdarm hat. Bei einer Frau, die nicht schwanger
ist, ist die Gebärmutter höchstens 7 bis 9 cm lang und
etwa 50 bis 60 g schwer. Während der Schwangerschaft
erhöht sich das Gewicht des Organs auf etwa 1 kg. Die
Gebärmutter erfüllt während dieser Monate ihre Aufgabe, das ungeborene Kind zu „beherbergen“; bei der
Geburt sorgt sie durch die Tätigkeit der Muskulatur dafür,
dass das Kind langsam durch die Scheide nach außen geschoben wird.
Gebärmutter
Vereinfacht gesehen besteht die Gebärmutter aus dem
Gebärmutterkörper (Corpus) mit der Gebärmutterhöhle
(Cavum) und aus dem Gebärmutterhals (Collum oder Cervix uteri) mit dem Muttermund (Portio). Der Gebärmutterhals bildet etwa das untere Drittel des Organs, weist in
Längsrichtung einen Hohlgang (Cervikalkanal) auf und
Teile der Gebärmutter
Eierstock
Gebärmutter
Eileiter
Gebärmutterhals
Harnblase
Gebärmutterkörper
Eierstock
Enddarm
Gebärmutterhöhle
Harnröhre
Scheide
Gebärmutterhals
Große Schamlippe
Kleine Schamlippe
Die inneren weiblichen Geschlechtsorgane und benachbarte
Bauchorgane
9
Gebärmuttermund
Die inneren weiblichen Geschlechtsorgane
Scheide
10 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Eileiter
Eierstöcke
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
ragt zapfenartig in das obere Ende der Scheide hinein. In
Form eines Gewölbes greift die Scheidenhaut auf den
Gebärmuttermund und den Gebärmutterhals über.
schen 500.000 und 700.000. Davon reifen während der
Geschlechtsreife etwa 500 Eizellen heran, die übrigen
gehen zugrunde.
Das Innere der Gebärmutterhöhle ist von Schleimhaut
ausgekleidet. Dadurch treffen im Bereich des Gebärmutterhalses unterschiedliche Zelltypen aufeinander: die Zellen der Gebärmutterschleimhaut und die Zellen des Gebärmutterhalses. Im Laufe des hormonellen Zyklusses
schiebt sich die Gebärmutterschleimhaut mehr oder weniger vor, so dass es an dieser Grenzfläche zur Zellunruhe kommt.
Während in der ersten Hälfte des weiblichen Zyklus das
Ei heranreift, werden im Eierstock vorwiegend Östrogene gebildet, die die Gebärmutterschleimhaut aufbauen. Nach dem Eisprung in der Zyklusmitte bildet der
so genannte Gelbkörper im Eierstock vorwiegend Gestagene, die die Gebärmutterschleimhaut jeden Monat
auflockern und dadurch darauf vorbereiten, im Falle einer
Schwangerschaft ein befruchtetes Ei aufzunehmen. Wird
die Frau nicht schwanger, braucht sich kein Ei in der
Gebärmutter einzunisten. Dann werden die obersten
Schichten der Schleimhaut abgestoßen, und es kommt
zum Abbluten der Schleimhaut (Menstruation).
An der rechten beziehungsweise linken oberen Ecke der
Gebärmutter mündet jeweils ein Eileiter. Die Eileiter sind
ebenfalls Hohlorgane und haben Anschluss an die Gebärmutterhöhle. Sie münden frei in die Bauchhöhle und haben an ihrem Ende eine trichterartige Erweiterung. Zur
Zeit des Eisprunges umfasst der Eileiter mit diesem
Ende den Eierstock, um das befruchtungsfähige Ei aufzufangen. Für einige Tage verweilt es dort und wartet darauf, von Samenzellen befruchtet zu werden. Danach wird
es in die Gebärmutterhöhle transportiert.
Entwicklung
im Eierstock
Ei-Reifung
ohne Befruchtung
keine Einnistung,
Ei-Tod
Ei-Lösung
Eisprung
Zyklustage
Die Eierstöcke sind die weiblichen Keimdrüsen. Die
pflaumengroßen, mandelförmigen Organe mit höckeriger
Oberfläche sind doppelt (paarig) vorhanden und befinden
sich jeweils unterhalb der Eileiter. Bei einer geschlechtsreifen Frau wiegt ein Eierstock etwa 7 bis 10 g.
Verhalten der
Schleimhaut
in der Gebärmutterhöhle
Die Eierstöcke haben zwei Aufgaben: Zum einen produzieren sie befruchtungsfähige Eier (generative Funktion),
zum anderen stellen sie weibliche Geschlechtshormone
(Östrogene und Gestagene) her (vegetative Funktion).
obere Schicht
(Funktionalis)
1.
4.
Abblutung
(Menstruation)
Gelbkörper
13.
Aufbau
(Proliferation)
28.
Auflockerung
(Sekretion)
tiefe Schicht der Schleimhaut (Basalis oder Spongiosa)
Bereits bei einem neugeborenen Mädchen sind in den
beiden Eierstöcken alle Eizellen vorhanden: jeweils zwi-
Zyklusschema (nach Robert Schröder, Leipzig)
11
12 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Krebserkrankungen
der weiblichen
Geschlechtsorgane –
warum entstehen sie?
„Krebs” ist der Überbegriff für bösartige Neubildungen
beziehungsweise Tumoren, die aus veränderten Zellverbänden entstehen. Die Veränderungen betreffen die Erbmasse dieser Zellen. Dies führt dazu, dass sie sich
schneller teilen und die Grenzen der Organe nicht mehr
beachten: Benachbarte Gewebe und Organe werden angegriffen, und durch ausgeschwemmte Zellen können
Tochtergeschwülste gebildet werden.
Ursachen unklar
Die Ursachen für die Entstehung von Krebserkrankungen
der weiblichen Geschlechtsorgane sind bisher nicht eindeutig geklärt. Man kennt jedoch bestimmte Faktoren,
die das Risiko, an Gebärmutter- oder Eierstockkrebs zu
erkranken, erhöhen. Dies bedeutet nicht, dass jede Frau,
auf die ein oder sogar mehrere Risiken zutreffen, zwangsläufig erkranken muss.
Aber: Trifft auch nur einer dieser Faktoren auf Sie zu,
ist es besonders wichtig, dass Sie sich unbedingt
regelmäßig von Ihrem Arzt untersuchen lassen!
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
13
Gebärmutterkrebs
Krebsartige Veränderungen der Gebärmutter werden
nach den Entstehungsorten eingeteilt, und zwar ist dies
zum einen der Gebärmutterhals (Kollum oder Zervix) mit
dem Gebärmuttermund (Portio), zum anderen der Gebärmutterkörper, der mit der Gebärmutterschleimhaut ausgekleidet ist.
Gebärmutterhalskrebs
Jährlich erkranken in Deutschland fast 6.200 Frauen neu
an Gebärmutterhalskrebs (Zervix- oder Kollumkarzinom).
Wissenschaftler haben festgestellt, dass fast immer bestimmte Virenarten, die so genannten Humanen Papillomviren (HPV), für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Diese Viren werden beim Geschlechtsverkehr übertragen, weshalb der häufige Wechsel der Sexualpartner besonders risikoreich ist.
Etwa 50-80 Prozent aller Frauen infizieren sich mindestens einmal mit HPV. Wie bei anderen Infektionen auch
bekämpft normalerweise das körpereigene Abwehrsystem diese Viren. Bei etwa zehn Prozent der infizierten
Frauen überleben die Viren allerdings den Angriff des Immunsystems, so dass eine andauernde Infektion zurückbleibt. Dann können Zellveränderungen an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses entstehen, die irgendwann
später zu Gebärmutterhalskrebs führen können. Solche
Zellveränderungen verursachen zunächst noch keine Beschwerden und können nur bei den Krebs-Früherkennungsuntersuchungen erkannt werden.
Viren als Ursache
14 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Künftig besteht die Chance, durch eine Impfung gegen
das Humane Papilloma Virus (HPV) das Entstehen einer
Gebärmutterhalskrebserkrankung weitgehend verhindern
zu können (vergleiche dazu auch Seite 21).
Auch die Pille ist kein Krebsauslöser. Alle Hiobsbotschaften, die einen Zusammenhang zwischen ihrer Einnahme
und einer Krebsentstehung im Bereich des Gebärmutterhalses herstellen wollten, sind vom wissenschaftlichen
Standpunkt aus gesehen bisher nicht stichhaltig.
Für Sie besteht ein Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, wenn
● Sie bereits in sehr jungen Jahren Geschlechtsverkehr und häufig wechselnde Sexualpartner hatten
(man geht in diesem Fall davon aus, dass häufiger Scheideninfektionen und sexuell übertragbare
Krankheiten auftreten)
● Sie an chronischen Infektionen und Viruserkrankung en leiden, die durc h Geschl echtsv erke hr
übertragen werden. Als besonders risikoreich gelten Infektionen mit bestimmten Untertypen des
so genannten Papillomavirus (HPV)
● die Immunabwehr Ihrer Scheide vermindert ist.
Dies passiert vor allem bei Frauen, die rauchen
und bei ihre r Ernähr ung zu weni g Vita mine zu
sich nehmen
● der Arz t bei Ihnen einen ungünst igen Befu nd
bei m Zel labst rich oder bere its eine Krebsvo rstufe, ein so genanntes Carcinoma in situ, festgestellt hat, bei der die Oberflächenzellen des Gebärmutterhalses entarten, ohne dass sie jedoch
in tiefere Zellverbände vorgewuchert sind
● Ihre körpereigene Abwehr durch Medikament e
oder durch eine erwo rbene Immu nschw äche
(AIDS, HIV-Infektion) vermindert ist
Im Übrigen können Sie ganz einfach selbst dazu beitragen, dass sich Ihr persönliches Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, verringert:
Ob Sie Kinder geboren haben und wieviele, hat keinen Einfluss auf das Risiko, einen Gebärmutterhalskrebs zu entwickeln. Störungen des Menstruationszyklus oder eine Hormonbehandlung beeinflussen dieses Risiko ebenfalls nicht.
Pille kein
Krebsauslöser
Gehen Sie regelmäßig einmal im Jahr zur KrebsFrüherkennungsuntersuchung. Hören Sie auf zu
rauchen, und ernähren Sie sich gesund.
Sollten Sie für den Weg zum Nichtraucher Hilfe benötigen, fordern Sie den Präventionsratgeber 4 „Aufatmen –
Erfolgreich zum Nichtraucher” der Deutschen Krebshilfe
an. Näheres zum Thema gesunde Ernährung enthält der
Präventionsratgeber 2 „Gesunden Appetit!”. Diese Materialien können Sie unter der auf Seite 95 angegebenen
Adresse kostenlos bestellen.
Gebärmutterschleimhautkrebs
Bösartige Neubildungen des Gebärmutterkörpers betreffen nicht die Muskelschichten des Organs, sondern die
auskleidende Schleimhaut, weshalb man korrekter vom
Gebärmutterschleimhautkrebs (Endometri umkarzinom
oder Corpuskarzinom) spricht.
Die Zahl dieser Krebserkrankungen ist in jüngster Zeit ansteigend. In Deutschland liegt der Gebärmutterkrebs mit
et was mehr al s 11. 000 Neuer kr ankung en pr o Jahr
(Quelle: Robert Koch-Institut Berlin) aller bösartigen Neubildungen bei Frauen auf Platz vier der Häufigkeitsstatistik. Bei weit mehr als der Hälfte aller Betroffenen tritt
Erkrankungen
nehmen zu
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16 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
die Krankheit nach den Wechseljahren (Menopause) zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf.
Ungleichgewicht
der Hormone
Eine der Ursachen für die Entstehung dieser Krebsart sehen Wissenschaftler darin, dass es zur Zeit der Wechseljahre der Frau zu einem Ungleichgewicht der weiblichen
Hormone kommt.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
●
●
●
●
●
Während der Körper in dieser Lebensphase die Produktion der Gestagene einstellt, bildet er wie bisher weiterhin Östrogene. Ein hoher Östrogenspiegel im Blut regt
die Zellen der Gebärmutterschleimhaut zu ständigem
Wachstum an. Das gleichzeitige Fehlen des „Gegenspielers” Gestagen kann nach bisherigen Erkenntnissen einzelne Schleimhautzellen entarten lassen: Ein Krebswachstum ist möglich. Während der Wechseljahre ist
deshalb eine lange Östrogenbehandlung nicht mehr üblich; stattdessen hat sich eine Östrogen-Gestagen-Kombinationsbehandlung bewährt.
Darüber hinaus gibt es aber noch eine Anzahl weiterer
Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen, so zum Beispiel bei Frauen, die bereits an Brust- oder Dickdarmkrebs erkrankten. Auch eine vorausgegangene therapeutische Strahlenbelastung im Bauch- und Beckenraum erhöht das Risiko.
Für Sie besteht ein Risiko, an Gebärmutterschleimhautkrebs zu erkranken, wenn
● Sie älter als 50 Jahre sind
● Sie kinderlos geblieben sind
● Sie während der Wechseljahre östrogenhaltige
Arzneimittel ohne Gestagenzusatz eingenommen
haben
Ihre Wechseljahre erst nach dem 55. Lebensjahr
eingetreten sind
Sie zuckerkrank sind oder Bluthochdruck haben
Sie Übergewicht haben, denn Fettzellen bilden
Östrogene
Sie an Brust- oder Dickdarmkrebs erkrankt sind
Sie eine Strahlentherapie im Bauch- oder Beckenraum hinter sich haben
Eierstockkrebs
Die bösartigen Tumoren des Eierstocks (Ovarialtumoren)
gehören ebenfalls zu den häufigeren bösartigen Geschwülsten der weiblichen Geschlechtsorgane. Pro Jahr
erkranken in Deutschland knapp 10.000 Frauen neu
daran. Damit liegt die Erkrankung auf Platz fünf der Häufigkeitsstatistik der weiblichen Krebserkrankungen.
Mit höherem Alter steigt das Risiko, an dieser Krebsart
zu erkranken. Daneben kennt man heute noch einige andere Faktoren, die das Risiko für die Entstehung von Eierstockkrebs erhöhen.
Für Sie besteht ein Risiko, an Eierstockkrebs zu
erkranken, wenn
● Sie älter als 50 Jahre sind
● Sie kinderlos geblieben sind
● Sie bereits an Brust-, Gebärmutterschleimhautoder Darmkrebs erkrankt sind
● nahe Verwandte (Mutter, Schwester) bereits Eierstockkrebs hatten
Risikofaktor Alter
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18 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Inzwischen zeichnen sich einige Faktoren ab, die das Risiko senken können: Dazu zählen ein jüngeres Alter der
Frauen bei der ersten Schwangerschaft oder beim ersten
lebendgeborenen Kind und die Anzahl der Schwangerschaften.
Häufig gehen bösartige Ovarialtumoren nicht ursprünglich vom Eierstock aus (so genannter Primärtumor), sondern sind Absiedlungen (Metastasen) von Krebserkrankungen anderer Organe. Wundern Sie sich deshalb nicht,
wenn Ihr behandelnder Arzt zusätzliche Untersuchungen
– zum Beispiel der Brust oder des Magen-Darm-Traktes –
vorschlägt.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Früherkennung
Die wichtigste Rolle im Kampf gegen die Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane spielt nach
wie vor die Früherkennung, denn im Frühstadium sind
die meisten Krebserkrankungen heilbar. Mit Früherkennung ist dabei gemeint, dass eine Krankheit entdeckt und
erkannt wird, bevor sie Beschwerden verursacht.
Den wichtigsten Beitrag zur frühzeitigen Entdeckung
leisten Sie selbst: Beobachten Sie Ihren Körper und
etwaige Veränderungen aufmerksam und gehen Sie
regelmäßig zum Arzt.
Der Gebärmutterhalskrebs ist in Deutschland eine der
häufigsten bösartigen Tumorerkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Das Erkrankungsalter der
Frauen – früher zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr –
hat sich statistisch nach vorn verschoben, was vor allem
darauf zurückzuführen ist, dass die Methoden, die bei der
Frühdiagnostik eingesetzt werden, verbessert wurden.
Die Häufigkeit der Erkrankung und die guten Heilungsaussichten bei einem rechtzeitig erkannten Gebärmutterhalskrebs führten dazu, dass der Gesetzgeber für alle gesetzlich versicherten Frauen ab dem 20. Lebensjahr die
Möglichkeit geschaffen hat, einmal im Jahr eine kostenlose Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs machen zu lassen.
Nehmen Sie diese Untersuchung regelmäßig in Anspruch. Gehören Sie zu der Gruppe von Frauen, die erhöhte Risiken haben (vergleiche das vorherige Kapitel),
gilt dies umso mehr.
Einmal im Jahr
zum Arzt
19
20 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Bedauerlicherweise nutzt aber nur jede zweite Frau diese
Chance.
Zwar können Früherkennungsuntersuchungen Sie nicht
vor dem Ausbruch der Krankheit schützen. Aber:
Bei der regelmäßigen Kontrolle besteht die Chance,
dass ein entstehender Krebs so rechtzeitig erkannt
wird, dass er behandelt und geheilt werden kann,
bevor er sich ausbreitet und lebensbedrohlich wird.
Wird ein Gebärmutterhalskrebs im Vor- oder Frühstadium
erkannt, beträgt die Heilungsquote nahezu 100 Prozent.
Untersuchung einfach
und schmerzlos
Wie läuft die Früherkennungsuntersuchung ab? Bei dieser einfachen und schmerzlosen Untersuc hung macht
sich der Arzt den Umstand zunutze, dass der Gebärmutterhals durch die Scheide von außen gut zugänglich ist.
Um die Scheide offen zu halten, wird ein so genannter
Spiegeltrichter (Spekulum) eingeführt. Mit einem Watteoder Holzstäbchen entnimmt der Arzt dann Zellen vom
Gebärmutterhals (Abstrich) und betrachtet dabei gleichzeitig den Gebärmuttermund durch ein Vergrößerungsglas (Kolposkop). Die bei dem Abstrich gewonnenen Zellen werden auf einem hauchdünnen Glasträger ausgestrichen, haltbar gemacht und an ein Labor geschickt, das
für diese Untersuchung qualifiziert ist. Dort werden die
Zellen eingefärbt und unter dem Mikroskop daraufhin unter such t, ob sie Verän deru nge n aufwe isen (Pap -Test
oder Zytologie).
Finden sich verän derte Zellen und lieg t der Verdacht
nahe, dass es sich um Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses handeln könnte, wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, welche Untersuchungen zur weiteren Abklärung in
Frag e kommen (vergleiche dazu das Kapi tel Untersuchungen bei Verdacht (Diagnostik) ab Seite 27).
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Wie bereits erwähnt, sind fast immer bestimmte Virenarten, die so genannten Humanen Papillomviren (HPV),
für die Entstehung von Gebärmutterha lskrebs verantwortlich. Diese Humanen Papillomviren werden meist
beim Gesc hlech tsverke hr übertrag en. 70 Proze nt der
Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPViren. In der Regel siegt das Immunsyst em über das
Virus, so dass es unbe merkt von selbst wieder verschwindet. Wenn die Infektion jedoch bestehen bleibt,
kann sie im Einzelfall zu Gebärmutterhalskrebs führen.
Impfung gegen Krebs
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut
empfiehlt daher die HPV-Impfung für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren. Dabei erhalten die Mädchen
innerhalb von sechs Monaten drei Impfungen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten
dafür.
Inwieweit auch erwachsene und möglicherweise bereits
mit dem Virus infizierte Frauen von dem Impfstoff profitieren können, wird sich in Zukunft zeigen. Bitte besprechen Sie Details mit Ihrem Frauenarzt/Ihrer Frauenärztin.
Die Früherkennung des Gebärmutterschleimhautkrebses
ist schwieriger, denn ein Zellabstrich, wie er beim Gebärmutterhalskrebs durchgeführt werden kann, führt nur selten zu einer Früherkennung des Gebärmutter schleim hautkrebses.
Manchmal kann der Arzt mit dem Ultraschall Hinweise
auf eine unregelmäßig aufgebaute Schleimhaut der Gebärmutter finden. Dabei wird ein schmaler Ultraschallkopf durch die Scheide bis an die Gebärmutter herangeführt (Vaginalsonographie).
21
Ultraschalluntersuchung durch
die Scheide
22 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Typische Warnsignale
Darüber hinaus sendet der Körper während der Entwicklungszeit eines Gebärmutterschleimhautkrebses bestimmte Warnsignale, die wir Ihnen im folgenden Kapitel
näher beschreiben.
Auch der Eierstockkrebs bleibt häufig im Verborgenen.
Für ihn gibt es keine gesetzlich vorgesehene Früherkennungsuntersuchung wie beim Gebärmutterhalskrebs.
Einmal im Jahr
zum Arzt
Da mit zunehmendem Alter das Erkrankungsrisiko steigt,
wird empfohlen, dass sich Frauen ab 50 jedes Jahr einmal von Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt untersuchen
lassen.
Ultraschalluntersuchung durch
die Scheide
Die Eierstöcke lassen sich durch Ultraschall gut kontrollieren. Der Zellabstrich, der so wichtig bei der Entdeckung des Gebärmutterhalskrebses ist, hat sich für die
Früherkennung des Ovarialkarzinoms als nicht aussagekräftig erwiesen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Der Körper sendet
Alarmsignale
Manche Krebsarten machen sich im Frühstadium durch
typische Symptome bemerkbar, andere wiederum verursachen nur sehr uncharakteristische Beschwerden, die
oft fehlgedeutet oder gar nicht beachtet werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie die zuvor beschriebenen Risikofaktoren kennen und außerdem auf
Veränderungen in Ihrem Körper achten. Im Folgenden
beschreiben wir einige Warnzeichen, auf die Sie achten
sollten.
Gebärmutterhalskrebs
Es gibt keine typischen Symptome des Gebärmutterhalskrebses, da seine Frühformen keine Beschwerden verursachen. Erst wenn der Tumor eine gewisse Größe erreicht hat, können leichte Blutungen – häufiger insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr – oder aber ein gelblich-brauner Ausfluss bemerkt werden.
Nehmen Sie in jedem Fall alle ungewöhnlichen Veränderungen, die Sie an Ihrem Körper beobachten,
ernst und teilen Sie diese Ihrem Frauenarzt mit.
Oft wird Ihr Arzt Sie beruhigen können, weil hinter den
Beschwerden eine harmlose Ursache steckt. Holen Sie
sich diese Gewissheit.
Keine typischen
Symptome
23
24 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Ein Arztbesuch ist vor allem bei folgenden Anzeichen dringend notwendig
● Blutungen und blutiger oder fleischfarbener Ausfluss außerhalb der Monatsregel, auch Kontaktblutungen nach dem Geschlechtsverkehr
● Schleimabsonderungen und unangenehme Gerüche aus der Scheide (Fluor)
● unerklärliche Gewichtsabnahme
Gebärmutterschleimhautkrebs
Typische Warnsignale
Gebärmutterschleimhautkarzinome wachsen relativ langsam. Während dieser Entwicklungszeit sendet der Körper bestimmte typische Warnsignale. Auch hier gilt: Achten Sie auf diese Warnzeichen, nehmen Sie diese ernst
und teilen Sie sie Ihrem Frauenarzt mit.
Ein Arztbesuch ist vor allem bei folgenden Anzeichen dringend notwendig
● Zwischenblutungen (bei Frauen über dem 35. Lebensjahr)
● vor und na ch der Regelbl utung auftr etende
Schmierblutungen (bei Frauen über dem 35. Lebensjahr)
● Blutungen nach den Wechseljahren
● blutiger, fleischfarbener oder blutig-eitriger Ausfluss außerhalb der Monatsregel
● Schmerzen im Unterbauch
● unerklärliche Gewichtsabnahme
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
25
Treten Blutungen außerhalb der Regel oder nach den
Wechseljahren auf, ist häufig die Entnahme einer Gewebeprobe der Gebärmutterschleimhaut erforderlich, um
die Ursache für die Zwischenblutung zu klären. Diese Gewebeprobe erhält der Arzt bei einer Ausschabung (Abrasio). Durch diesen kleinen Eingriff (vergleiche dazu auch
Seite 32) lässt sich feststellen, ob eine Krebserkrankung
der Gebärmutter vorliegt.
Wird ein Gebärmutterschleimhautkrebs im Frühstadium erkannt, beträgt die Heilungsquote nahezu
100 Prozent.
Eierstockkrebs
Eierstockkrebs ist oft lange Zeit „stumm”, das heißt er
macht sich nicht durch typische Symptome bemerkbar,
die bereits im Frühstadium auf diese Erkrankung hinweisen.
Dies beruht darauf, dass Eierstocktumoren sich zunächst
ohne Widerstand in die freie Bauchhöhle ausbreiten können. Erst wenn andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden, treten Symptome auf. Sehr große Tumore
sind nicht unbedingt ein Hinweis auf Bösartigkeit. Sie
können aber dazu führen, dass sich Ihr Allgemeinzustand
verschlechtert, dass Sie sich krank fühlen und dass auch
Ihre körperliche Leistungsfähigkeit nachlässt.
Wenn Sie solche Warnsignale bemerken, gehen Sie
frühzeitig zum Frauenarzt.
Eierstockkrebs bleibt
oft lange unbemerkt
26 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Ein Arztbesuch ist vor allem bei folgenden Anzeichen dringend notwendig
● unbestimmte Verdauungsbeschwerden (Magenschmerzen, Blähungen, aufgetriebener Leib), für
die keine andere Erklärung vorliegt
● Blutungen außerhalb der Monatsregel beziehungsweise nach den Wechseljahren
● unerklärliche Gewichtsabnahme, insbesondere
Gewichtsverlust, obwohl der Bauchumfang zunimmt. Dies kann gelegentlich ein Hinweis darauf
sein, dass sich Flüssigkeit im Bauchraum (Aszites) angesammelt hat
Abschließend noch einmal der Hinweis: Eierstockkrebs bleibt häufig lange Zeit unbemerkt und wird
oft erst in einem späteren Stadium mit schlechterer
Prognose erkannt.
Alle auf den vorhergehenden Seiten genannten Beschwerden können auch harmlose Ursachen haben, doch
können sie auch Hinweise auf eine Krebserkrankung
sein. Deshalb gilt:
Wenn die Symptome bei normaler Lebensführung
und möglicherweise auch bei Therapie länger als drei
Monate anhalten, gehen Sie unbedingt zum Arzt und
lassen Sie die Ursache abklären. Dies gilt besonders
dann, wenn Risikofaktoren vorliegen.
Schieben Sie aus Angst vor der eventuellen Diagnose
„Krebs” den Arztbesuch keinesfalls vor sich her! Denn:
Krebs im Frühstadium ist meistens heilbar!
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
27
Untersuchungen bei
Verdacht (Diagnostik)
Viele Menschen haben Angst, in eine medizinische
„Mühle“ zu geraten, wenn sie den Verdacht haben, dass
sie an Krebs erkrankt sein könnten. Deshalb schieben sie
den Besuch beim Arzt immer weiter hinaus. So verständlich diese Angst auch ist: Es ist wichtig, dass Sie möglichst bald zum Arzt gehen, denn je früher ein Tumor erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungs- und Überlebenschancen.
Bei den Untersuchungen werden folgende Fragen geklärt:
1. Haben Sie wirklich einen Tumor?
2. Ist dieser gut- oder bösartig?
3. Welche Krebsart ist es genau?
4. Wo sitzt der Tumor?
5. Wie ist Ihr Allgemeinzustand?
6. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
Gibt es Metastasen?
7. Mit welcher Behandlung kann für Sie der beste Erfolg
erreicht werden?
8. Welche Behandlung kann Ihnen zugemutet werden?
Eine Behandlung lässt sich nur dann sinnvoll planen,
wenn vorher genau untersucht worden ist, woran Sie
leiden.
Dabei haben alle diagnostischen Schritte zwei Ziele: Sie
sollen den Verdacht, dass Sie an Krebs erkrankt sind, bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der Verdacht bestätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte ganz genau
feststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist, aus wel-
Keine Angst vor den
Untersuchungen –
und den Ergebnissen!
28 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
cher Art von Zellen er besteht und ob er vielleicht schon
Tochtergeschwülste gebildet hat.
Gründliche Diagnostik
braucht Zeit
Vertrauensvolles
Patienten-ArztVerhältnis
Ihr Arzt wird Ihnen erklären, welche Untersuchungen notwendig sind, um die Diagnose zu sichern. Meist wird es
mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind. Werden Sie dabei nicht
ungeduldig, denn je gründlicher Sie untersucht werden,
desto genauer kann die weitere Behandlung auf Sie zugeschnitten werden. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die gängigsten Untersuchungsverfahren und erklären ihre Bedeutung.
Sind die Untersuchungen beendet und alle Ergebnisse
liegen vor, muss entschieden werden, wie es weiter geht. Ihr Arzt wird Ihnen genau erklären, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie sich die Behandlung auf
Ihr Leben auswirkt und mit welchen Nebenwirkunge n
Sie rechnen müssen. Die endgültige Entscheidung über
Ihre Behandlung werden Sie gemeinsam mit den behandelnden Ärzten treffen. Dabei ist es von Anfang an wichtig, dass sich ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis entwickelt.
Fühlen Sie sich allerdings bei Ihrem behandelnden
Arzt nicht gut aufgehoben oder möchten Sie, dass
ein anderer Arzt die vorgeschlagene Behandlung bestätigt, dann scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung bei einem anderen (Fach-)Arzt einzuholen.
Ihre Krankengeschichte (Anamnese)
In einem ausführlichen Gespräch wird der Arzt sich mit
Ihnen über Ihre aktuellen Beschwerden und deren Dauer,
über Vor- und Begleiterkrankungen und eventuelle Risikofaktoren (vergleiche dazu Seite 12 ff.) unterhalten.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Vielleicht machen Sie sich vor dem Arztbesuch schon ein
paar Notizen, damit Sie in dem Gespräch auch an alles
denken.
Schildern Sie Ihrem Arzt all Ihre Beschwerden und Vorerkrankungen. Jede Ihnen noch so unwichtig erscheinende
Einzelheit kann für Ihren Arzt eine wichtige Information
sein. Er wird Sie aber auch nach bestimmten Dingen fragen und sich so ein umfassendes Bild machen.
Wenn bei Ihnen typische Symptome vorliegen, die den
Verdacht auf Gebärmutter- oder Eierstockkrebs nahe legen, sollte Ihr Arzt umgehend weitere Untersuchungen
veranlassen, um nicht wertvolle Zeit zu verlieren.
Körperliche Untersuchung
Nach der Aufnahme Ihrer Krankengeschich te wird Ihr
Arzt Sie gründlich körperlich untersuchen und nach möglichen Risikofaktoren (vergleiche Seite 13 bis 18) fragen.
Die in diesem Gespräch ermittelten Informationen sollen
dem Arzt helfen, die richtige Diagnose zu stellen.
Zellabstrich (Pap-Test)
Im Abschnitt über die Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses wurde bereits der Ablauf des Pap-Testes beschrieben (vergleiche dazu Seite 20). Auch im Rahmen
der Diag nostik macht der Frauenarzt sowo hl von der
Oberfläche des Gebärmuttermundes, der in die Scheide
hineinragt, als auch vom Gebärmutterhalska nal mit einem Watteträger einen schmerzlosen Abstrich.
Die dabei gewonnenen Zellen werden auf einen Objektträger fixiert und unter dem Mikroskop auf zelluläre Ver-
29
30 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
änderungen hin betrachtet. Die Befunde werden bewertet und unterschiedlichen Gruppen zugeteilt; je nach Zellbild wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen, ob und welche
weiterführenden Untersuchungen in Betracht kommen.
Die Bezeichnung Pap-Test geht zurück auf den griechisch-amerikanischen Arzt G.N. Papanicolaou (1883 1962), der diese Methode zur Suche auf typische Karzinomzellen entwickelte.
Lupen-optische Betrachtung des
Gebärmuttermundes und des Gebärmutterhalseingangs (Kolposkopie)
Bevor die Oberfläche des Gebärmutterhalses durch ein
Vergrößerungsglas mit zehn- bis vierzigfacher Vergrößerung betrachtet wird, betupft Ihr Frauenarzt den Bereich
mit niedrigprozentiger Essigsäure und Jodlösung. Dadurch
können Veränderungen besser gesehen werden. Mit Hilfe
der Kolposkopie kann eine bestimmte Veränderung der
Gebärmutterhalsoberfläche als gutartig erkannt werden,
sie kann aber auch verdächtige Befunde anzeigen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
31
bärmutterhals entnommen. Dieses Gewebe wird anschließend fixiert und unter dem Mikroskop betrachtet
(histologische Untersuchung).
Die Biopsie ist ein ungefährliches Untersuchungsverfahren. Die zuweilen geäußerte Befürchtung, bei der
Entnahme könnten Tumorzellen „ausgeschwemmt”
werden, die dann Metastasen bilden, ist unbegründet.
Kegelförmige Ausschneidung des
Gebärmutterhalses (Konisation)
Manchmal lässt sich eine eindeutige Diagnose nicht durch
die bioptische Entnahme eines kleinen Gewebestückes
(Biopsie) vom Gebärmutterhals stellen. Dies ist dann der
Fall, wenn mit der Kolposkopie keine verdächtigen Bezirke
erkennbar sind und Zellveränderungen möglicherweise im
– nicht sichtbaren – Gebärmutterhalskanal liegen.
Gewebeentnahme vom Gebärmuttermund beziehungsweise
Gebärmutterhals (Biopsie)
In einem solchen Fall kann die endgültige Diagnose nur
dadurch gestellt werden, dass aus dem Gebärmutterhals
ein kegelförmiges Gewebestück herausgeschnitten wird.
Dieser Eingriff wird unter Vollnarkose vorgenommen;
deshalb werden Sie in der Regel ein paar Tage stationär
im Krankenhaus bleiben müssen. Der Eingriff erfolgt
durch die Scheide. Das Gewebe kann sowohl mit dem
chirurgischen Messer (Skalpell) als auch mit elektrischer
Schlinge oder per Laserstrahl entnommen werden.
Weisen die Zellen, die vom Gebärmutterhals für den PapTest entnommen worden sind, auf Vorstufen des Krebses hin oder zeigen sich bei der Kolposkopie auffällige
Bezirke, so kann eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus
diesem Bezirk die Diagnose sichern: Mit einem kleinen
Instrument wird dabei ein kleines Gewebestück vom Ge-
Die Konisation ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff, der
in aller Regel ohne Komplikationen abläuft. Manchmal
treten etwa eine Woche nach dem Eingriff Nachblutungen auf, wenn der Wundschorf abgestoßen wird. Meistens ist die Operationswunde aber nach vier bis sechs
Wochen abgeheilt.
Eingriff unter Narkose
32 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Jüngere Frauen, bei denen noch Kinderwunsch besteht,
brauchen nicht zu befürchten, dass sie nach einer Konisation nicht mehr schwanger werden können. Selbst wenn
der Muttermund durch die Operation deutlich verkürzt
wurde, ist eine Schwangerschaft noch möglich. Lassen
Sie sich von Ihrem Arzt beraten.
„Löffel“ ausgeschabt. Das Gewebe untersucht der Pathologe anschließend unter dem Mikroskop auf feingewebliche Veränderungen. Gönnen Sie sich nach dem Eingriff Ruhe und stellen Sie sich darauf ein, dass Sie noch
leichte Nachblutungen haben werden.
Sollte das mikroskopische Untersuchungsergebnis des
Gewebestückes zeigen, dass bei Ihnen erst eine Vorstufe des Krebses oder ein Gebärmutterhalskrebs im
Frühstadium vorliegt, dann war die Ausschneidung des
Kegels bereits die notwendige Therapie.
Röntgenaufnahmen
Wenn sich bei der Untersuchung jedoch herausstellt,
dass der Krebs schon in tiefere Gewebeschichten vorgedrungen ist, dann wird Ihr Arzt mit Ihnen die weitergehende Behandlung besprechen und einleiten. Selbstverständlich wird er dabei Ihre persönlichen Umstände (zum
Beispiel Alter, sonstige Allgemeinerkrankungen) berücksichtigen.
Getrennte Ausschabung des
Gebärmutterhalses und der Gebärmutter (fraktionierte Abrasio)
Wenn Blutungsstörungen den Verdacht auf einen Gebärmutterschleimhautkrebs lenken, ist es notwendig, die
Schleimhaut des Gebärmutterhalskanals und des Gebärmutterkörpers genauer zu untersuchen. Dafür erfolgt von
der Scheide her eine so genannte Ausschabung, die unter örtlicher Betäubung oder auch unter Vollnarkose vorgenommen wird. Zunächst wird die Schleimhaut vom
Gebärmutterhals entnommen, dann wird der Muttermund mit speziellen Instrumenten leicht aufgedehnt und
die Schleimhaut des Gebärmutterkörpers mit einer Art
33
Normale Röntgenaufnahmen dienen dazu, innere Organe
wie Herz und Lunge im Hinblick auf eine Operation zu
beurteilen.
Sollen in einer größeren geplanten Operation die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt werden, müssen
manchmal die direkten Nachbarorgane, das heißt die Nieren und die ableitenden Harnwege, auf dem Röntgenbild
betrachtet werden. Da die Harnleiter normalerweise auf
dem Röntgenbild nicht sichtbar sind, wird Ihnen zur Vorbereitung der Aufnahmen ein jodhaltiges Röntgenkontrastmittel in die Vene gespritzt, das von den Nieren ausgeschieden wird und die Harnwege füllt. Damit lassen
sich Harnleiter und Harnblase im Röntgenbild sichtbar
machen.
Bei der Beurteilung des Röntgenbildes wird darauf geachtet, wie die Harnleiter in Beziehung zu den zu operierenden Organen liegen und ob der Tumor eventuell
Druck auf einen Harnleiter ausübt und so den Harnabfluss stört.
Darüber hinaus können Röntgenaufnahmen auch dazu
eingesetzt werden, um nach Tochtergeschwülsten zum
Beispiel in der Lunge zu suchen.
Untersuchung
benachbarter Organe
34 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Sonographie der
Eierstöcke
Sonographie des
Bauches
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Ultraschalluntersuchungen
(Sonographie)
Dickdarmkonstrasteinlauf/
Darmspiegelung (Koloskopie)
Die inneren Geschlechtsorgane lassen sich auch gut mit
Ultraschall darstellen. Dabei wird eine spezielle Ultraschallsonde in die Scheide eingeführt (Vaginalsonographie). Auf dem Bildschirm kann der Arzt dann die Gebärmutterschleimhaut sowie die Eierstöcke beurteilen.
Erhärtet sich durch eine Ultraschall- oder durch eine
gynäkologische Untersuchung der Verdacht auf Eierstockkrebs, so wird manchmal vor der Operation ein Einlauf mit einem Kontrastmittel vorgenommen. Kontrastmittel sind Substanzen, die von Röntgenstrahlen nicht so
gut durchdrungen werden wie die menschlichen Organe.
Daher werden beispielsweise mit Kontrastmittel angefüllte Hohlräume sichtbar. Durch die anschließende Röntgenuntersuchung lässt sich feststellen, ob der Tumor bereits in Richtung Dickdarm vorgewuchert ist.
Ergibt die Ultraschalluntersuchung Veränderungen der
Eierstöcke, so muss es sich nicht unbedingt um eine
bösartige Erkrankung handeln. Bestimmte Ultraschallkriterien können jedoch eher auf einen bösartigen Tumor
hinweisen und manchmal zusätzliche Untersuchungen
notwendig machen. Bestehen die Geschwülste des Eierstocks schon länger, sollten sie unbedingt durch eine
Operation entfernt und anschließend feingeweblich untersucht werden, um Klarheit über die genaue Art der
Geschwulst zu bekommen.
Die zusätzliche Ultraschalluntersuchung des Bauches
(Abdomen) macht innere Organe wie Leber, Nieren, Nebennieren und Milz sichtbar. Manche Veränderungen
weisen indirekt darauf hin, dass Krebsgeschwülste vorhanden sind. Lymphknoten, die vergrößert sind, weil sie
entzündet sind oder weil dort Krebszellen eingewandert
sind, können mit diesem Verfahren ebenfalls dargestellt
werden.
Die Ultraschalluntersuchung hat den Vorteil, dass sie vollkommen risikolos und schmerzfrei ist und den Betroffenen nicht mit Strahlen belastet.
Diese Untersuchung kann auch als „innere Spiegelung”
(Koloskopie) durchgeführt werden. Dabei wird vom After
her ein biegsames weiches Rohr, das mit einer Lichtquelle ausgestattet ist (Endoskop), in den Darm eingeführt. Diese Untersuchungsmethode hat den Vorteil,
dass sie mit keinerlei Strahlenbelastung verbunden ist.
Laboruntersuchungen
Blutuntersuchungen umfassen allgemeine Routineanalysen, die auch im Hinblick auf eine Narkose gemacht werden, und geben Aufschluss über Ihren Allgemeinzustand
sowie über die Funktion von Nieren, Leber und Stoffwechsel.
Außerdem werden die so genannten Tumormarker bestimmt. Es handelt sich hierbei um Stoffe, die von den
Tumorzellen selbst gebildet werden und vom menschlichen Körper als fremd erkannt werden (= Tumorantigene). Aus ihrer Konzentration im Blut und dem Verlauf
Tumormarker
35
36 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
der Werte sind mit gewissen Vorbehalten Rückschlüsse
auf ein Tumorleiden möglich.
Auch Gebärmutter- und Eierstockkrebserkrankungen produzieren gelegentlich Tumormarker, die dann im Blut
nachgewiesen werden können. Sie werden bezeichnet
mit „Carcinoembryonales Antigen” (CEA), „Cancer Antigen 125” (CA 125) und „Squamous Cell Carcinoma Antigen” (SCC).
Das CEA und das CA 125 können bei bösartigen ebenso
wie bei manchen gutartigen oder entzündlichen Prozessen erhöht sein; aber auch bei Raucherinnen kommt ein
Anstieg vor. Das SCC kann bei Gebärmutterhalskrebs ansteigen.
Erhöhte Tumormarker sind jedoch nicht bei allen
Frauen mit Gebärmutter- oder Eierstockkrebs vorhanden und können auch bei Gesunden vorkommen.
Ihr Vorhandensein kann die Diagnose also allenfalls
ergänzen – ihre Abwesenheit im Blut kann umgekehrt eine Krebserkrankung keinesfalls ausschließen.
Wichtig sind diese Tumormarker vor allem für die Beurteilung des Therapieerfolges, wenn eine Krebserkrankung sicher festgestellt worden ist: Anfangs hohe Werte
fallen im Laufe einer erfolgreichen Behandlung ab und
sind ein Hinweiszeichen darauf, dass die Behandlung
wirkt.
Inwieweit Tumormarkerbestimmungen für Sie persönlich
sinnvoll und erforderlich sind, besprechen Sie mit Ihrem
behandelnden Arzt.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
37
Computertomographie (CT)
und Kernspintomographie (MRT)
Die Computertomographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, die innere Organe im Bauch- und Brustraum,
das Schädelinnere und auch vergrößerte Lymphknoten
darstellen kann. Bei dem Verfahren wird ein Röntgenstrahl in einem Kreis um den liegenden Patienten herumgeführt, und aus den empfangenen Röntgensignalen
werden dann durch komplizierte Rechenverfahren
Schnittbilder hergestellt. Anders als das normale Röntgenbild zeigen sie den Körper im Querschnitt und informieren über Sitz und Größe eines Tumors. Der Chirurg
erhält dadurch wichtige Hinweise darüber, ob der Tumor
operativ entfernt werden kann und wie umfangreich die
Operation sein wird.
Computertomographie
Bei der Computertomographie liegen Sie auf einer beweglichen Liege, auf der Sie in den Computertomographen „hineinfahren“ werden. Während der Aufnahmen
müssen Sie mehrfach jeweils für einige Sekunden die
Luft anhalten. Die Computertomographie wird oft als
„Röhrenuntersuchung“ bezeichnet, obwohl die heutigen
Computertomographen eher dünne Ringe als Röhren darstellen. Durch diesen Fortschritt können auch Menschen
mit Platzangst meist problemlos untersucht werden. Die
Untersuchung ist nicht schmerzhaft.
Eine weitere Untersuchungsmethode steht durch die
Kernspintomographie (auch Magnetresonanztomographie, MRT, genannt) zur Verfügung, Dieses Verfahren erzeugt Schichtaufnahmen der verschiedenen Gewebe im
Körperinneren und nutzt dabei im Gegensatz zur Computertomographie keine Röntgenstrahlen, sondern ein starkes Magnetfeld und Radiowellen.
Kernspintomographie
38 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Die Kernspintomographie ist für Menschen mit Herzschrittmachern, mit Metallteilen im Körper (etwa Platten
oder Nägeln zur Knochenstabilisierung) ungeeignet. Auch
bei Menschen, die zu Angstzuständen neigen, oder bei
solchen, denen nur eine sehr kurze Untersuchungszeit
zugemutet werden kann, sollte auf dieses Verfahren verzichtet werden.
Welches bildgebende Verfahren bei Ihnen eingesetzt
wird, besprechen Sie mit Ihrem betreuenden Arzt. Im
Computer- und Kernspintomogramm können die Ausdehnung des Tumors und seine Beziehung zu den Organen
beziehungsweise Strukturen in der Nachbarschaft dargestellt werden.
Der Operateur erhält dadurch wichtige Hinweise darauf,
wie umfangreich die Operation sein muss. Metastasen
und vergrößerte Lymphknoten lassen sich durch CT und
MRT ebenfalls darstellen und vermessen.
Skelettszintigramm
Mit dieser Suchmethode können Tumorabsiedlungen in
den Knochen (Knochenmetastasen) dargestellt werden.
Dafür wird der Patientin ein schwach radioaktives Kontrastmittel eingespritzt, das sich auf charakteristische
Weise in den Knochen anreichert. Abweichungen vom
üblichen Muster, also zum Beispiel eine verstärkte Anreicherung, bedürfen der weiteren Abklärung.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
39
Diagnose Krebs –
wie geht es weiter?
Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut,
kommt meistens nichts Gutes dabei heraus. Genauso ist
es, wenn mehrere Ärzte und Therapeuten einen Kranken
behandeln und einer nichts vom anderen weiß.
Sie haben inzwischen einige Untersuchungen hinter sich,
und der Verdacht auf eine Krebserkrankung der Gebärmutter oder Eierstöcke hat sich bestätigt. Nun werden
Sie von Ihrem Arzt an eine Klinik überwiesen, die auf die
Diagnostik und Behandlung dieser Krankheit spezialisiert
ist. Fragen Sie Ihren Arzt ruhig, ob Ihre Klinik wirklich
qualifiziert ist, Ihre Erkrankung zu behandeln.
In der ersten Behandlungsphase werden Sie von einer
ganzen Reihe von Ärzten betreut, denn bei einer Krebserkrankung müssen verschiedene Spezialisten Hand in
Hand zusammenarbeiten. Dazu kommen das Pflegepersonal, vielleicht auch Psychologen, Sozialarbeiter oder
Seelsorger. Nicht zuletzt werden Ihnen Ihre Familie und
Ihr Freundeskreis helfend und unterstützend zur Seite
stehen.
Spezialisten arbeiten
zusammen
Am besten suchen Sie sich aus dem Kreis der Ärzte
einen heraus, zu dem Sie das meiste Vertrauen haben
und mit dem Sie alles, was Sie bewegt und belastet,
besprechen können. Dazu gehören auch die Entscheidungen über die verschiedenen Behandlungsschritte.
Lassen Sie sich die einzelnen Behandlungsschritte genau
erläutern und fragen Sie auch, ob es andere Möglichkeiten dazu gibt. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben,
Fragen Sie nach, bis
Sie alles verstanden
haben
40 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
fragen Sie nach, bis Ihnen alles klar ist. Alle an der Behandlung beteiligten Ärzte werden dann gemeinsam mit
Ihnen die für Sie am besten geeignete Behandlungsstrategie festsetzen. Sollten Sie Zweifel haben oder eine Bestätigung suchen, holen Sie von einem anderen Arzt eine
zweite Meinung ein.
Ihre Rechte
als Patientin
Denn „Patienten haben ein Recht auf detaillierte Information und Beratung, sichere, sorgfältige und qualifizierte
Behandlung und angemessene Beteiligung“, heißt es in
dem Dokument „Patientenrechte in Deutschland heute“,
das die Konferenz der Gesundheitsminis ter 1999 veröffentlicht hat.
Je besser Sie informiert und aufgeklärt sind, desto
besser verstehen Sie, was mit Ihnen geschieht. Umso
mehr können Sie zum Partner des Arztes werden und
aktiv an Ihrer Genesung mitarbeiten.
Ihre Rechte als Patient – so sehen sie aus
Sie haben Anspruch auf:
● angemessene und qualifizierte Versorgung
● Selbstbestimmung
● Aufklärung und Beratung
● eine zweite ärztliche Meinung (second opinion)
● Vertraulichkeit
● freie Arztwahl
● Dokumentation und Schadenersatz
Informationen im
Internet
Weitere Informationen zum Thema Patientenrechte finden Sie im Internet. Die Bundesärztekammer veröffentlicht unter www.bundesaerztekammer.de die „Rechte
des Patienten“. Die „Patiente nrechte in Deutschland“
der Gesund hei tsm inist er-Konfe renz finden Sie unter
www.bmj.de/media/archive/1025.pdf.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
41
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt auch darüber, wie sich
die einzelnen Therapiemöglichkeiten auf Ihre Lebensqualität auswirken, also auf Ihren körperlichen Zustand, wichtiger aber noch auf Ihr seelisches Wohlbefinden.
Die Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen führen
leider oft dazu, dass für Gespräche zwischen Arzt, Patient und Angehörigen zu wenig Zeit bleibt.
Setzen Sie sich energisch durch: Wenn sich Ihr Arzt
nicht genug Zeit für Sie nimmt, fragen Sie ihn, wann
Sie ein ausführlicheres Gespräch mit ihm führen
können.
Oft ist dies möglich, wenn der Termin zu einer anderen
Uhrzeit stattfindet, etwa am Ende der Praxiszeit. Wertvolle Tipps für ein vertrauensvolles Patienten-Arzt-Verhältnis find en Sie in der Broschür e „TEA MWORK –
Krebs-Patienten und Ärzte als Partner – Die blauen Ratgeber 43“ der Deutsc hen Krebshilfe (Bes tella dres se
Seite 95).
Kinderwunsch bei Gebärmutterund Eierstockkrebs
Die verschi edenen Behandlun gsforme n, die bei Krebs
zum Einsatz kommen, sind zum Teil sehr aggressiv und
hinterlassen ihre Spuren: Bei einer Operation wird ein Organ oder Gewebe ganz oder teilweise entfernt. Strahlen
und Medikamente schädigen die Krebszellen, sie können
aber auch gesunde Zellen angreifen.
Je nach Krebsart und Behandlung können auch die Organe und Zellen in Mitleidenschaft gezogen werden, die
Kinderwunsch und
Krebs
42 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Denken Sie über
Familienplanung nach
eine Frau benötigt, um schwanger zu werden und ein
Kind austragen zu können.
len schädigen, hängt davon ab, wie hoch die verabreichte
Dosis ist.
Im ungünstigsten Fall kann es dann sein, dass Sie
nach der Krebs-Therapie auf natürlichem Wege keine
Kinder mehr bekommen können.
Bei Frauen spielt außerdem das Alter zu Beginn der Therapie eine Rolle: Je älter eine Frau ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie durch die Chemotherapie unfruchtbar wird. Das liegt daran, dass mit steigendem Alter immer weniger Eizellen zur Verfügung stehen und eine
Chemotherapie diese Zahl weiter verringert.
Chemotherapie
Bei der Strahlentherapie ist bei Frauen erneut das Alter
wichtig, in dem die Behandlung stattfindet, aber auch die
Strahlendosis spielt eine Rolle. Je stärker die Strahlen
sind, desto schädlicher. Bei einer Bestrahlung von 2 Gy
kann man davon ausgehen, dass etwa die Hälfte des
Eierstockgewebes geschädigt wird. 10 Gy oder mehr zerstören sehr wahrscheinlich alle Eizellen.
Strahlentherapie
Besonders für jüngere Frauen, die an Gebärmutter- oder
Eierstockkrebs erkrankt sind, wird sich also die Frage
stellen, ob und inwieweit die Erkrankung beziehungsweise deren Behandlung die spätere Familienplanung beeinflussen kann.
Auch wenn Ihnen im Augenblick vielleicht dieses
Thema eher unwichtig erscheint, ist genau jetzt – vor
Beginn Ihrer Behandlung – der richtige Zeitpunkt zu
überlegen, wie Ihre Familienplanung aussieht.
Wenn Sie später Kinder haben möchten, fragen Sie Ihren
Arzt, ob Ihre Krebsbehandlung sich darauf auswirken
wird, dass Sie später noch Nachwuchs bekommen
können.
Fragen Sie im Zweifel
einen Spezialisten
Wenn Ihr Arzt Ihnen keine zuverlässige Auskunft geben
kann, fragen Sie einen Spezialisten. Mit ihm können Sie
besprechen, was Sie tun können, damit Sie später eine
Familie gründen können. Adressen und Ansprechpartner erfahren Sie unter www.fertiprotekt.de.
Im Folgenden möchten wir Ihnen schon einmal einen
kurzen Überblick geben, wie sich die verschiedenen
Krebstherapien auf den Kinderwunsch auswirken können
und welche Möglichkeiten es gibt, die Fruchtbarkeit mit
einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu erhalten.
Medikamente greifen
auch Keimzellen an
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Bestimmte Chemotherapeutika greifen die Keimzellen,
also die Eizellen, an. Wie stark die Zytostatika diese Zel-
43
Damit Sie nach Abschluss der Krebsbehandlung trotzdem noch Mutter werden können, gibt es verschiedene
Verfahren, die Ihr Arzt Ihnen ausführlich erklären sollte.
Für Ihre Entscheidung ist es notwendig, die Vor- und
Nachteile der jeweiligen Methode zu kennen. Auch Ihre
ganz persönliche Lebenssituation ist wichtig.
Es kann allerdings sein, dass Sie – je nach Ausmaß
der Erkrankung – nur wenig Zeit haben, Vorbereitungen dafür zu treffen, dass sich Ihr Kinderwunsch später noch erfüllen lässt. Sprechen Sie ganz offen mit
Ihrem Arzt darüber. Wenn Sie zusätzliche Hilfe oder
Informationen benötigen, wenden Sie sich an die Experten von FertiPROTEKT (www.fertiprotekt.de).
Die Möglichkeiten, die Frauen zur Verfügung stehen, sind
unterschiedlich. Sie können befruchtete oder unbefruchtete Eizellen sowie Eierstockgewebe, das Eizellen enthält, einfrieren lassen. Vor einer Bestrahlung des
Einfrieren von Eizellen
44 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Beckens oder Bauchraumes können die Eierstöcke aus
dem Bestrahlungsfeld verlegt werden, um die Eizellen zu
schützen. Außerdem soll die Einnahme von Hormonen
möglicherweise die Eizellen vor den Zellgiften der Chemotherapie schützen.
Allerdings gehören einige Maßnahmen noch nicht zum
medi zinischen Allta g, sondern befin den sich zum Teil
noch in der Erprobungsphase. Die Entwicklung geht aber
derzeit so schnell voran, dass auch diese noch nicht etablierten Verfahren – wie das Einfrieren von Eierstockgewebe – als Möglichkeit, die Fruchtbarkeit zu erhalten, erwogen werden können.
Krankenkassen zahlen
nur zum Teil
Für die beschriebenen Verfahren fallen verschiedene Kosten an, die zum Teil gar nicht oder nur anteilig von der
Krankenkasse übernommen werden.
Die Krankenkassen bezahlen meistens operative Eingriffe
wie etwa die Verlegung der Eierstöcke bei Bestrahlung
und Operationen, die die Gebärmutter beziehungsweise
die Eierstöcke schonen. Die Kosten für die Entnahme
von Eizellen beziehungs weise Eierstock gewebe sowie
für das Einfrieren und die Lagerung müssen Frauen dagegen selbst übernehmen.
Erkundigen Sie sich auf jeden Fall vor Beginn der Behandlung bei Ihrer Krankenkasse, was Sie selbst bezahlen müssen und welche Unterlagen Sie gegebenenfalls vorlegen müssen, damit die Kasse (einen Teil
der) Kosten übernimmt.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Ausführliche Informationen zu allen Themen dieses Kapitels enthält die Broschüre „Kinderwunsch und Krebs –
Die blauen Ratgeber 49“ der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 95), die in enger Zusammenarbeit mit
FertiP ROTEKT , dem Netzwerk für fertilitätsprote ktive
Maßnahmen bei Chemo- & Strahlentherapie, entstand.
Klassifikation des Tumors
Mittlerweile konnte Ihr Arzt durch die verschiedenen Untersuchungen sozusagen den genauen „Steckbrief“ Ihrer
Erkrankung zusammenstellen. Dazu gehören die Informationen darüber, zu welchem Zelltyp der Krebs gehört, wie
bösartig er ist, wie schnell er wächst, ob er bereits die
Organgrenzen überschritten oder sich sogar im Körper
ausgebreitet hat.
Für den Verlauf Ihrer Erkrankung und um für Sie eine
maßgeschneiderte Behandlung festlegen zu können,
ist es sehr wichtig, diese Einzelheiten genau zu
kennen.
Alle Ergebnisse werden nun dafür verwendet, das genaue Krankheitsstadium zu ermitteln (Staging, Stadieneinteilung), aus dem sich wiederum die Wahl der am besten geeigneten Therapie ergibt. Hierfür gibt es ein international einheitliches Einteilungsschema: die TNM-Klassifikation.
●
●
Internetadresse
Eine genaue Auflistung über die voraussichtlichen Kosten
können wir Ihnen nicht geben, da diese sehr verschieden
sind und Schwankungen unterliegen . Ungefähre Angaben finden Sie auf der Homepage des Netzwerks FertiPROTEKT (www.fertiprotekt.de).
45
●
T bedeutet Tumor,
N bedeutet benachbarte Lymphknoten,
M steht für Fernmetastasen, also Tochtergeschwülste.
Durch Zuordnung von Indexzahlen wird näher beschrieben, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat.
TNM-Klassifikation
46 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
FIGO-Klassifikation
Daneben gibt es für Krebserkrankungen der weiblichen
Geschlechtsorgane eine weitere Stadieneinteilung, die
so genannte FIGO-Klassifikation. Auch sie beschreibt,
wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat, ob benachbarte Organe und Lymphknoten befallen sind oder ob es
Metastasen in entfernten Organen gibt. Bei der FIGO
Klassifikation werden vier Stadien unterschieden.
TNM-Klassifikation bei Gebärmutterhalskrebs
Die Begriffe zu T (Tumor) bedeuten:
Tis = Carcinoma in situ
T1 = Der Tumor beschränkt sich auf den Gebärmutterhals
T2 = Der Primärtumor hat sich auf die Scheide
(obere zwei Drittel) und das seitliche Bindegewebe des Gebärmutterhalses ausgedehnt
T3 = Der Primärtumor hat sich auf das untere
Scheidendrittel und bis an die Beckenwand
ausgestreckt
T4 = Der Tumor hat das kleine Becken überschritten oder ist in die Blasen- oder Enddarmschleimhaut eingewachsen
Die Begriffe zu N (nodi = Knoten) bedeuten:
Nx = Die minimalen Erfordernisse zur Beurteilung
der benachbarten Lymphknoten liegen nicht vor
N0 = kein Nachweis für einen Befall der benachbarten Lymphknoten
N1 = bewegliche, einseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N2 = bewegliche, beidseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N3 = nicht bewegliche (fixierte) befallene benachbarte Lymphknoten
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Die Begriffe zu M (Metastasen) bedeuten:
Mx = noch nicht erfolgte Metastasensuche
M0 = keine Metastasen nachweisbar
M1 = Befall entfernter Organe, Ausdehnung über
das kleine Becken hinaus
FIGO-Klassifikation bei Gebärmutterhalskrebs
I
Der Tumor ist nur auf den Gebärmutterhals
(Cervix uteri) begrenzt
II
Der Tumor hat sich über die Gebärmutter hinaus ausgedehnt, ist aber nicht bis zur Beckenwand und nicht ins untere Drittel der Scheide
vorgedrungen
III
Der Tumor hat sich auf die Beckenwand ausgedehnt und verursacht einen Nierenstau (Hydronephrose); das untere Drittel der Scheide
ist befallen
IV
Der Tumor hat das kleine Becken überschritten und ist in die Schleimhaut von Blase oder
Enddarm eingewachsen
TNM-Klassifikation bei Gebärmutterschleimhautkrebs
Die Begriffe zu T (Tumor) bedeuten:
Tis = Carcinoma in situ
T1 = Der Primärtumor erstreckt sich nur auf den
Gebärmutterkörper
T2 = Der Primärtumor erstreckt sich auch auf den
Gebärmutterhals
47
48 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
T3 = Der Primärtumor breitet sich außerhalb der
Gebärmutter aus (einschließlich Befall der
Scheide), verbleibt aber innerhalb des kleinen
Beckens
T4 = Der Krebs hat die Grenzen des kleinen
Beckens überschritten und wächst (infiltriert)
in die Schleimhaut der Harnblase oder des
Enddarmes hinein
Die Begriffe zu N (nodi = Knoten) bedeuten:
Nx = Die minimalen Erfordernisse zur Beurteilung
der Lymphknoten liegen nicht vor
N0 = kein Nachweis für einen Befall der benachbarten Lymphknoten
N1 = bewegliche, einseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N2 = bewegliche, beidseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N3 = nicht bewegliche (fixierte) befallene benachbarte Lymphknoten
Die Begriffe zu M (Metastasen) bedeuten:
Mx = Die Erfordernisse zur Feststellung von Fernmetastasen liegen nicht vor
M0 = kein Nachweis von Fernmetastasen
M1 = Fernmetastasen vorhanden
FIGO-Klassifikation bei Gebärmutterschleimhautkrebs
I
Krebs wird nur im Hauptteil des Uterus gefunden (er wird nicht im Gebärmutterhals nachgewiesen)
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
II
III
IV
Krebs hat sich auch in den Gebärmutterhals
ausgebreitet
Krebs hat sich außerhalb des Uterus ausgebreitet, jedoch nicht außerhalb des Beckens.
Krebs hat sich außerhalb des Beckens in anderen Körperregionen ausgebreitet oder ist in
die Harnlasenwand oder den Mastdarm eingewachsen
TNM-Klassifikation bei Eierstockkrebs
Die Begriffe zu T (Tumor) bedeuten:
T1 = Der Tumor beschränkt sich auf die Eierstöcke
T2 = Der Tumor hat beide Eierstöcke befallen und
dehnt sich in das Becken aus
T3 = Der Tumor hat einen oder beide Eierstöcke
befallen und dehnt sich auf den Dünndarm
und das große Netz aus oder es sind Metastasen außerhalb des kleinen Beckens, aber im
Bauchraum vorhanden
Die Begriffe zu N (nodi = Knoten) bedeuten:
N0 = kein Nachweis von Lymphknoten
N1 = bewegliche, einseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N2 = bewegliche, beidseitig befallene benachbarte
Lymphknoten
N3 = nicht bewegliche (fixierte) befallene benachbarte Lymphknoten
49
50 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Die Begriffe zu M (Metastasen) bedeuten:
Mx = Minimale Erfordernisse zur Feststellung von
Fernmetastasen liegen nicht vor
M0 = kein Nachweis von Fernmetastasen
M1 = Fernmetastasen vorhanden
FIGO-Klassifikation bei Eierstockkrebs
I
Der Tumor befällt einen oder beide Eierstöcke
II
Der Tumor breitet sich im Becken aus
III
Der Tumor breitet sich in der Bauchhöhle aus
oder befällt Lymphknoten
IV
Der Tumor hat die Bauchhöhle (Peritonealhöhle) verlassen
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
51
Die Therapie von
Gebärmutter- und
Eierstockkrebs
Wenn zweifelsfrei feststeht, dass Sie Gebärmutter- oder
Eierstockkrebs haben, werden Sie mit Ihrem Arzt ausführlich sprechen: über das genaue Ergebnis der Untersuchungen, über Ihre Behandlung und über ihre Heilungschancen (Prognose).
Dieses Gespräch sollte in Ruhe und ohne Zeitdruck stattfinden. Lassen Sie sich genau erklären, welche Behandlungsschritte Ihr Arzt für sinnvoll und am besten geeignet
hält. Wenn Sie sich mit der vorgeschlagenen Behandlung
unwohl fühlen, fragen Sie ihn, ob es auch andere Möglichkeiten gibt.
Gespräche ohne
Zeitdruck
Achten Sie darauf, dass Sie Ihren Arzt verstehen und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
Lassen Sie sich unbekannte Fremdwörter erklären. Viele
Ärzte bemerken oft nicht, dass sie Fachwörter benutzen,
die Sie nicht kennen. Prüfen Sie in Ruhe, ob der Arzt Ihre
Fragen beantwortet hat und ob Sie die Antworten des
Arztes verstanden haben.
Wenn Sie möchten, nehmen Sie einen Familienangehörigen, einen Freund oder eine Freundin zu dem Gespräch
mit. Bei einem Nachgespräch zeigt sich häufig, dass vier
Ohren mehr gehört haben als zwei. Damit Sie sich nicht
alles merken müssen, können Sie sich die wichtigsten
Antworten des Arztes auch aufschreiben.
Das Hauptziel jeglicher Therapie ist es, den Tumor
vollständig zu entfernen.
Nehmen Sie jemanden
zu dem Gespräch mit
52 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Als Therapiemöglichkeiten stehen Operation, Strahlenbehandlung, Chemo-, Hormontherapie und eine Kombination aus mehreren dieser Möglichkeiten zur Verfügung.
Bindegewebes, das an die Gebärmutter angrenzt und
Lymphabflusswege enthält (so genannte Wertheim’sche
Operation).
Wie bereits erwähnt, hängt die Wahl der Behandlungsmethode von einer ganzen Reihe von Faktoren ab wie
zum Beispiel Art, Sitz und Größe des Tumors. Anhand
der genauen Untersuchungsergebnisse und Ihrer persönlichen Gegebenheiten wird eine Behandlungss trategie
auf Sie zugeschnitten, bei der Operation, Bestrahlung,
Chemot her api e ode r Hormon therapie – einzeln oder
kombiniert – zum Einsatz kommen können.
Eine Untersuchung des lymphatischen Gewebes soll zeigen, ob sich die Erkrankung in die zum Gebärmutterhals
gehörenden Lymphknotenstationen ausgedehnt hat. Da
der Geb ärm utt erhals kre bs nicht hormonabhängig ist,
müssen die Eierstöcke in aller Regel nicht mit entfernt
werden.
Wenn eine Krebserkrankung der Gebärmutter oder Eierstöcke nicht behandelt wird, breitet sie sich aus, streut
im Körper Tochter geschw ülst e, und führt früher oder
später zum Tod.
Die Operation
Ziel der Operation ist es, das vom Krebs befallene Gewebe vollständig zu entfernen. Sind zum Beispiel beim
Gebärmutterhalskrebs die Zellveränderungen tatsächlich nur auf die Oberfläche des Gebärmutterhalses beschränkt, so ist die kegelförmige Ausschneidung des Gebärmutterhalses (vergleiche dazu Seite 31), die zu diagnostischen Zwecken durchgeführt wird, gleichzeitig die
Therapie.
Operationen
unterschiedlich
umfangreich
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Zeigt sich aber, dass der Krebs schon in tiefere Schichten
vorgedrungen ist, so wird eine größere Operation notwendig. Je nach dem Alter der Betroffenen und eventuell vorliegenden anderen Erkrankungen kann dieser Eingriff die komplette Entfernung der Gebärmutter (Totalexstirpation) bedeuten, unter Umständen zusätzlich auch
die Entfernung des oberen Teils der Scheide und des
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt genau, wie umfangreich die Operation bei Ihnen ausfallen wird und wie
sie erfolgen kann.
Auf jeden Fall wird versucht, einen möglichst großen Anteil der Scheide zu erhalten und die Nerven im Bauchraum soweit wie möglic h zu schonen. Bei jüngeren
Frauen werden nach Möglichkeit die Eierst öcke nicht
entfernt, um ihnen einen normalen Hormonspiegel zu erhalten. Damit die Eierstöcke bei einer eventuell notwendig werdenden Strahlenbehandlung nicht direkt im Strahlenfeld liegen, können sie während der Operation „verlagert” werden.
Die verschiedenen Operationsverfahren sind in den letzten Jahren immer weiter verbessert worden, so dass die
Langzeitfolgen für die betroffenen Frauen geringer ausfallen. Viele Frauen sind einige Zeit nach der Operation
wieder körperlich fit.
Trotz allem bringt die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses umfangreiche Eingriffe mit sich, die die Frauen
belasten und die eine längere Erholungszeit notwendig
machen.
53
54 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Totaloperation
notwendig
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Um den Gebärmutterschleimhautkrebs zu behandeln,
ist eine so genannte Totaloperation notwendig. Auch
wenn heute die bildgebenden Verfahren sehr leistungsfähig sind, kann der Arzt trotzdem manchmal erst
während des Eingriffs genau erkennen, wie weit sich die
Erkrankung schon ausgedehnt hat und ob andere Organe
(zum Beispiel Blase oder Darm) befallen sind.
Nach einem Längsschnitt im Bauch entfernt der Arzt die
Gebärmutter vollständig (Hysterektomie), und der Pathologe begutachtet noch während der Operation das Gewebe unter dem Mikroskop. Finden sich im Grenzbereich
zwischen Gebärmutterhals und Scheide noch Tumorzellen, wird auch der obere Teil der Scheide entfernt. Da die
Eierstöcke einerseits Östrogen produzieren und andererseits manchmal von Tumorzellen befallen sind, müssen
auch die Eileiter und die Eierstöcke (Adnektomie oder
Adnexexstirpation) entfernt werden.
Milz
Becken
Lymphknotenstationen
Ist der bösartige Tumor bereits tiefer in die Gebärmuttermuskulatur eingedrungen oder hat er bereits die Grenzen
des Gebärmutterkörpers überschritten, muss überprüft
werden, ob sich Tumorzellen in den Lymphknoten finden. Die Lymphknoten filtern an zahlreichen Stellen die
Flüssigkeit im Gewebe (Lymphe) und befinden sich entlang der Lymphbahnen, durch die die Lymphe durch den
gesamten Körper fließt. Entlang dieser Lymphbahnen
können sich Krebszellen ausbreiten. Deshalb ist es beim
Gebärmutterschleimhautkrebs wichtig zu untersuchen,
ob die Lymphknoten im Becken und eventuell auch im
Bauchraum tumorfrei sind oder nicht. Finden sich dort
Krebszellen, werden die Lymphknoten im Bereich des
kleinen Beckens, eventuell auch entlang der Bauchschlagader, entfernt und ebenfalls sofort begutachtet.
Auch bei der operativen Behandlung des Eierstockkrebses werden die Gebärmutter, beide Eierstöcke und
Eileiter, das so genannte große Netz – damit bezeichnet
man das Fettgehänge des queren Dickdarms, das die
Bauchdecke von den inneren Organen trennt – und häufig
Lymphknoten entfernt. Unter Umständen ist es notwendig, zusätzlich den Blinddarm zu entfernen. Sind Darmanteile befallen, müssen häufiger auch diese mit entfernt
werden. Manchmal ist vorübergehend sogar die Anlage
eines künstlichen Darmausganges nötig. An die Operation schließt sich fast immer eine Chemotherapie an.
Die Risiken der Operation betreffen vor allem die Nachbarorgane Blase, Darm, Harnleiter und die Blutgefäße.
Lassen Sie sich von Ihrem Arzt erläutern, welche Nebenwirkungen auftreten können und was Sie dagegen tun
können.
55
56 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Nach der Operation
Ist zur Therapie des Carcinoma in situ des Gebärmutterhalses nur eine Kegelausschneidung erforderlich, so können Sie damit rechnen, dass die Operationswunde innerhalb von etwa sechs Wochen vollständig abheilt. Danach
treten meist keine Beschwerden mehr auf.
Beschwerden abhängig vom Umfang
der Operation
In welchem Ausmaß Beschwerden nach Operationen zur
Behandlung des Gebärmutterhals-, des Gebärmutterschleimhaut- oder des Eierstockkrebses auftreten,
hängt davon ab, wie umfangreich die Operation sein
musste. Im Allgemeinen gilt: Je umfangreicher die Operation, desto eher und mehr können Beschwerden auftreten.
Dazu gehören durch die zum Teil ausgedehnten Operationen zum Beispiel innere Narben und Verwachsungen
im Operationsbereich, die beim Geschlechtsverkehr,
beim Stuhlgang oder beim Wasserlassen unangenehme
Empfindungen bis hin zu Schmerzen verursachen können. Ob diese Verwachsungen, die die betroffene Frau
sehr stören können, mit einer weiteren Operation behoben werden können, muss im Einzelfall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Häufig ist ein Operationserfolg nur von kurzer Dauer, da die Verwachsungen
wieder auftreten können.
Möglich sind auch Nervenschäden, die unter Umständen
die einwandfreie Funktion von Harnblase oder Darm behindern. Ist die Entleerung der Blase beeinträchtigt,
steigt das Risiko für Infektionen. Insgesamt ist allerdings
das Verletzungsrisiko der Nachbarorgane eher gering. Im
Einzelfall können diese Schädigungen für immer bestehen bleiben, in der Mehrheit der Fälle bilden sie sich jedoch nach einiger Zeit zurück.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Frauen vor den Wechseljahren, denen die Gebärmutter
entfernt wurde, bekommen nach dem Eingriff keine Regelblutung mehr, und sie können auch nicht mehr
schwanger werden. Konnten die Eierstöcke erhalten bleiben, bleibt deren Funktion jedoch normalerweise unbeeinträchtigt. Sollte es dennoch zu einer Störung der Eierstockfunktion kommen, so dass die Hormonproduktion
gestört ist oder sogar ganz ausfällt, lassen sich die fehlenden Geschlechtshormone durch Medikamente ersetzen.
Die Entfernung der Gebärmutter hat übrigens keinen Einfluss auf das körperliche Empfinden oder auf die Sexualität. Auch der Beginn und Verlauf der Wechseljahre bleiben davon unberührt.
Dennoch: Für manche Frauen ist die Entfernung der Gebärmutter ein belastender und schwieriger Eingriff, der
ihnen zum Teil erhebliche psychische Probleme bereitet
und dadurch das eigene Körperempfinden, die Partnerschaft und die Sexualität beeinträchtigt.
Wenn solche Auswirkungen Ihren Alltag belasten,
sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, damit Ihnen
geholfen werden kann.
Wurden Ihnen zur Behandlung Ihrer Krebserkrankung die
Eierstöcke entfernt und haben diese noch regelmäßig
Hormone produziert, so können sich die typischen Wechseljahresbeschwerden in Form von Hitzewallungen,
Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme einstellen. Diese Beschwerden, die normalerweise oft durch die Einnahme von Hormonpräparaten gelindert werden können, legen sich im Laufe eines
längeren Zeitraumes von allein. Allerdings können bei einer Krebserkrankung nicht immer solche Hormonmedikamente gegeben werden, da manche Tumorarten hormonabhängig sind. Eine Zufuhr von Hormonen würde bei
Wechseljahresbeschwerden
57
58 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
diesen Krebsarten das Wachstum von Tumorzellen anregen. Ihr Arzt wird Ihnen die Zusammenhänge und Voraussetzungen ausführlich erklären.
Lymphödem
Wenn bei Ihnen Lymphknoten entfernt wurden, können
in der betroffenen Körperregion Schwellungen entstehen:
Es entwickelt sich ein so genanntes Lymphödem. Ihr Arzt
hat diese Möglichkeit im Rahmen der Aufklärungsgespräche vor der Operation sicher angesprochen.
Hauptursache für ein Lymphödem ist, dass durch die
Operation die Lymphbahnen unterbrochen wurden. Auch
infolge einer Bestrahlung kann ein Lymphödem auftreten.
Die wichtigste Aufgabe des Lymphgefäßsystems besteht im Abtransport von Eiweißkörpern aus den Geweben. Diese stammen aus dem Blut, das sie über kleinste
Blutgefäße ununterbrochen verlassen. Fällt diese Tätigkeit des Lymphgefäßsystems aus, stauen sich die Eiweißkörper im betroffenen Gewebe. Durch die wasserbindende Eigenschaft der Eiweißkörper kommt es nun zu
einer Schwellung, zu einem Lymphödem, auf das der
Körper mit einer örtlichen Binde- und Fettgewebebildung
reagiert.
Nehmen Sie deshalb jede ungewohnte Schwellung – vor
allem im Unterleib und in den Beinen – ernst: Sie könnte
ein Alarmzeichen für ein Lymphödem sein, das behandelt
werden muss. Suchen Sie in diesem Fall einen fachkundigen Arzt auf.
Je früher das Lymphödem behandelt wird, desto
besser sind die Aussichten dafür, dass es wieder
völlig verschwindet.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Denn es ist wesentlich leichter, angesammelte Flüssigkeit zu beseitigen als zusätzlich aufgetretenes Binde- beziehungsweise Fettgewebe zur Rückbildung zu veranlassen.
Für die Behandlung eines Lymphödems stehen nebenwirkungsfreie physiotherapeutische Verfahren zu Verfügung. Dazu gehören vor allem sorgfältge Hautpflege, die
so genannte Kompressionstherapie, Krankengymnastik
und die „Manuelle Lymphdrainage”, eine spezielle Massageform. Bei der Kompressionsbehandlung geht es in
der ersten Therapiephase um die Entstauung (zum Beispiel mit Bandagen), in der zweiten Therapiephase soll
dieser Zustand erhalten beziehungsweise noch verbessert werden (etwa durch medizinische Kompressionsstrümpfe).
Die „Manuelle Lymphdrainage“ ist lediglich ein Bestandteil des physiotherapeutischen Komplexverfahrens; in
isolierter Form angewendet ist sie zur Lymphödembehandlung unzulänglich.
Sie können Ihren Teil dazu beitragen, damit sich bei Ihnen kein Lymphödem entwickelt.
Beherzigen Sie folgende vorbeugende
Ratschläge
● Vermeiden Sie grundsätzlich Verletzungen jeglicher Art
● Vermeiden Sie extreme Hitze- und Kälteeinwirkungen
● Vermeiden Sie Verletzungen durch (Haus-)Tiere
● Vermeiden Sie Überbelastungen, zum Beispiel
durch das Tragen schwerer Einkaufstaschen
Behandlung des
Lymphödems
59
60 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
●
●
●
●
●
Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung Sie nicht
einengt
Vorsicht vor starker Sonnenbestrahlung und Insektenstichen
Machen Sie regelmäßig gymnastische Übungen.
Ihre Klinik oder ein Physiotherapeuten kann Ihnen
die besten zeigen. Auch regelmäßiges Schwimmen ist sinnvoll. Die Temperatur im Schwimmbad sollte 33 bis 34 °C nicht überschreiten – günstig sind 25 bis 28 °C
Aber: Überanstrengen Sie sich nicht dabei! Und
üben Sie keine verletzungsträchtigen Sportarten
mehr aus
Achten Sie bei Ihrer Ernährung auf Ausgewogenheit. Essen Sie viel frisches Obst und Gemüse
Vermeiden Sie Übergewicht
Die Strahlentherapie
Strahlen schädigen
besonders Tumorzellen
Die Bekämpfung eines Tumors mit Strahlen (Radiotherapie) ist darauf ausgerichtet, die Tumorzellen abzutöten
und somit eine langfristige Heilung herbeizuführen. Ionisierende Strahlen führen zu Veränderungen im Erbgut der
Zellen, die von normalen, gesunden Zellen in der Regel
wieder repariert werden. Krebszellen haben hingegen ein
weniger gut funktionierendes Reparatursystem, so dass
die durch die Bestrahlung verursachten Einwirkungen
nicht behoben werden können: Die Krebszelle stirbt ab.
Die Strahlen, die dabei zum Einsatz kommen, lassen sich
mit denjenigen vergleichen, die bei einer Röntgenuntersuchung verwendet werden. Sie haben jedoch eine um
ein Vielfaches höhere Energie und dringen dadurch besser und tiefer in das Gewebe ein. Man kann diese Strah-
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
lung nicht sehen und auch nicht spüren, sie tut also auch
nicht weh. Die Behandlung erfolgt durch einen speziell
hierfür ausgebildeten Arzt – den Strahlentherapeuten
oder Radioonkologen, der Sie gemeinsam mit anderen
Spezialisten durch diese Zeit begleiten wird.
Der Gebärmutterhalskrebs kann prinzipiell ebenso mit
Strahlentherapie wie mit einer Operation behandelt werden. Bei weiter fortgeschrittenen Tumoren kommt in der
Regel die Strahlentherapie zum Einsatz. Zumeist wird sie
kombiniert vorgenommen: Die Gebärmutter mit den zugehörigen Lymphknotenstationen wird von außen durch
die Haut bestrahlt (perkutan). Von innen erfolgt zusätzlich
die direkte Bestrahlung von Gebärmutter und Scheide
(endoluminal). Dafür wird eine spezielle Hülse in die
Scheide eingeführt, in die für einen genau berechneten
Zeitraum eine Strahlenquelle eingefahren wird (so genanntes Afterloading = Nachladeverfahren). Damit lässt
sich einerseits eine hohe Strahlendosis im gewünschten
Gebiet erzielen, während andererseits das umgebende
gesunde Gewebe weitgehend geschont wird, denn die
Strahlenquelle hat nur eine auf wenige Zentimeter begrenzte Reichweite.
Kombinierte
Strahlentherapie
Wegen verbesserter Heilungsergebnisse wird die Strahlentherapie beim Zervixkarzinom häufig mit einer Chemotherapie kombiniert (Radio-Chemotherapie).
Wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen und wenn
keine Gründe dagegen sprechen, wird die kombinierte
Strahlen-Chemotherapie auch noch zusätzlich nach einer
Operation durchgeführt.
Beim Gebärmutterschleimhautkrebs schließt sich an
die Operation häufig noch eine Strahlentherapie an. Ist
die Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung weiter ausgedehnt oder führen Vorerkrankungen zu einem
Oft Strahlenbehandlung nach
Operation
61
62 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
hohen Operationsrisiko, wird allein die Strahlenbehandlung eingesetzt mit dem Ziel, die Erkrankung zu heilen.
Auch hier kombiniert man meistens die Bestrahlung von
außen durch die Haut und mit der von innen durch Gebärmutter und Scheide. Ist die Gebärmutter nicht entfernt worden, so wird der Strahlenträger in die Gebärmutterhöhle eingebracht; andernfalls wird er an das Ende
der Scheide gelegt. Man erreicht mit fünf bis sechs dieser Kurzzeitbestrahlungen die lokalen Bereiche.
Wurden die Eierstöcke zum Beispiel beim Gebärmutterhalskrebs nicht entfernt und ist eine Strahlenbehandlung
erforderlich, so kann die Bestrahlung dazu führen, dass
danach die Funktion der Eierstöcke dauerh aft ausfällt.
Die Folge sind die bereits zuvor beschriebenen typischen
Wechseljahresbeschwerden.
Die Bestrahlung stellt eine örtliche Behandlungsform dar
(im Gegensatz zur Chemotherapie). Sie muss sehr sorgfältig gepl ant wer den , dami t das Ziel gebiet mit den
Krebszellen eine Strahlendosis erhält, die zu ihrer Abtötung ausreicht, das umgebende gesunde Gewebe aber
eine möglichst niedrige, um es zu schonen und die Nebenwirk ungen so gering wie möglich zu halten. Dabei
sind die eingesetzten Strahlen genau auf das Gebiet begrenzt, das der Strahlenarzt vorher bei der Bestrahlungsplanung festgelegt hat. Mit Computerunterstützung kann
er das Bestrahlungsgebiet und die erforderliche Strahlendosis – gemessen in Gray (Gy) – genauestens berechnen. Für die Bestra hlung komme n spe zielle Best rah lungsgeräte (so genannte Linearbeschleuniger) zum Einsatz. Durch diese Techniken sind die Risiken einer Strahlenbehandlung heute sehr gering.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
63
Ausfü hrliche Informationen über die Behandlu ng mit
Strahlen enthält die Broschüre „Strahlentherapie – Die
blauen Ratgeber 53“ der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 95).
Wie läuft die Strahlenbehandlung ab?
Ihr Strahlentherapeut erläutert Ihnen zunächst in einem
Einführungsgespräch („Aufklärungsgespräch“), warum er
eine Strahlenbehandlung für sinnvoll hält, ob es andere Behandlungsmöglichkeiten gibt, wie die Therapie abläuft und
mit welchen Akut- und Spätfolgen Sie rechnen müssen.
Für die genaue Bestrahlungsplanung ist meistens eine
Comput ertomographie erforder lich. Danach wird dann
das zu bestrahlende Gebiet am Körper mit einem wasserfesten Stift markiert. Um zu kontrollieren, ob die Bestrahlungsbehandlung technisch wie geplant durchgeführt werden kann, lässt sich in einem speziellen Durchleuchtungsgerät, das ähnlich wie das Bestrahlungsgerät
konstruiert ist, „so tun als ob“: Die Bestrahlung wird simuliert mit der Möglichkeit, die Einstellungen vor der ersten eigentlichen Bestra hlungsbehandlung eventuell
noch ändern zu können. Insgesamt ist diese Phase für
alle Beteiligten der zeitaufwändigste Teil der Behandlung.
Hier muss Maßarbeit geleistet werden, die viel Geduld
erfordert. Für Sie besteht die Geduldsprobe vor allem
darin, dass Sie während der Simulation möglichst ruhig
liegen sollten.
Ihr Strahlentherapeut hat die Gesamtmenge der Strahlen
errechnet, mit der Sie behandelt werden sollen. Sie erhalten diese Menge aber nicht auf einmal, sonder n in
mehreren Sitzungen, üblicherweise an fünf Tagen pro
Woche – meistens von Montag bis Freitag, die Wochenenden sind als Ruhepausen vorgesehen. Eine Sitzung
Genaue Bestrahlungsplanung
64 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
dauert nur wenige Minuten. Diese Aufteilung in „Einzelportionen“, die so genannte Fraktionierung, hat den Vorteil, dass dadurch die pro Behandlungstag eingesetzte
Strahlendosis sehr gering ist. Hierdurch können Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten werden.
Behandlung oft
ambulant
Die Therapie lässt sich oft ambulant durchführen. Sie
brauchen also nur zur Bestrahlung in die Klinik zu kommen
und können anschließend wieder nach Hause gehen.
Während der einzelnen Sitzungen sind Sie in dem Bestrahlungsraum allein, um die Mitglieder des Behandlungsteams zu schützen. Dennoch brauchen Sie sich
nicht allein gelassen zu fühlen, denn die Verbindung zu
Ihnen wird die ganze Zeit über eine Kamera und eine Gegensprechanlage gehalten, so dass Sie jederzeit Kontakt
mit den medizinisch-technischen Assistent(inn)en oder
den Ärzt(inn)en aufnehmen können.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Die Beschwerden, die nach der Strahlenbehandlung von
Gebärmutter- oder Eierstockkrebs auftreten, hängen davon ab, wie Sie zuvor behandelt worden sind, ob sie zum
Beispiel bereits operiert wurden oder eine Chemotherapie bekommen haben. Auch Art und Umfang der Strahlentherapie spielen eine Rolle. Wie bei der Operation gilt
auch hier: Je umfangreicher die Behandlung ist, das
heißt je ausgedehnter die Erkrankung, desto mehr Beschwerden können auftreten.
Akute und späte
Nebenwirkungen
Grundsätzlich unterscheidet man akute Nebenwirkungen,
das heißt solche, die bereits in den Wochen während der
Strahlentherapie auftreten, von Spätreaktionen, die nach
der Behandlung eintreten können.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
65
Zu den akuten Nebenwirkungen gehören zum Beispiel
Reizungen von Harnblase, Scheide und Darm, die in der
Regel nach Abschluss der Behandlung wieder vollständig
abklingen. Als späte Nebenwirkungen können etwa eine
Verengung der Scheide oder des Darms auftreten, die
möglicherweise vorübergehend oder sogar dauerhaft behandelt werden müssen. Wenn Sie Beschwerden haben,
berichten Sie Ihrem Arzt beizeiten darüber und lassen Sie
sich beraten, was sich dagegen tun lässt.
Vor und während der Behandlung wird Ihr zuständiger Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen, was Sie
selbst dazu tun können, damit Sie die Bestrahlung
möglichst gut vertragen.
Im Bereich der Bestrahlungsfelder kann die Haut in manchen Fällen mit Trockenheit oder Rötung, seltener mit
kleinen Hautablösungen, vor allem in der Analfalte, dem
Damm- oder Leistenbereich reagieren. Als Spätreaktionen
können gelegentlich leichte Verfärbungen der Haut sowie
Verhärtungen des Unterhautfettgewebes auftreten.
Hautreaktionen
Ihr Arzt wird Ihnen besondere Hinweise zur Haut- und Intimpflege sowie zur Ernährung geben. Bei auftretenden
Beschwerden fragen Sie Ihren behandelnden Strahlentherapeuten um Rat.
Vermeiden Sie hautreizende Seifen, Kratzen, Bürsten,
Frottieren, Anwendung von Alkohol, Benzin, Äther, Kölnisch Wasser, hautreizende Pflaster, Einreibemittel,
warme oder heiße Umschläge, Infrarotbestrahlung oder
Höhensonne sowie beengende und scheuernde Kleidungsstücke (vor allem aus Kunstfasern). Eventuell ist
eine Behandlung mit Salben oder Puder sinnvoll. Ihr Arzt
wird mit Ihnen darüber sprechen.
Schonen Sie Ihre Haut
66 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Raucher-Hotline
Übrigens: Bei Rauchern ist der Körper schlechter durchblutet als bei Nichtrauchern. Bei krebskranken Menschen, die weiter rauchen, führt das zum Beispiel dazu,
dass eine Chemo- oder Strahlentherapie weniger gut
wirkt.
Deshalb raten wir Betroffenen dringend: Hören Sie auf
zu rauchen. Wenn Sie es allein nicht schaffen, lassen
Sie sich von der Raucher-Hotline der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen Krebsforschungszentrums
helfen.
Krebskranke und deren Angehörige, die mit dem Rauchen aufhören möchten, aber es allein nicht schaffen,
können werktags zwischen 14 und 18 Uhr die RaucherHotline der Deutschen Krebshilfe und des Deutschen
Krebsforschungszentrums anrufen. Dort können sie sich
zwischen zwei Möglichkeiten der telefonischen Beratung
entscheiden. Entweder für ein einmaliges Gespräch: dabei geht es zum Beispiel um die Vorgeschichte des Anrufers (Anamnese), um seine Beweggründe, es können
konkrete Maßnahmen zum Rauchstopp geplant und
Durchhaltemöglichkeiten besprochen werden. Oder wer
möchte, kann Folgeanrufe vereinbaren: Um einen Rückfall zu vermeiden, geht es dabei um Fortschritte, schwierige Situationen sowie Entzugssymptome.
Sie erreichen dieses Rauchertelefon:
Montag bis Freitag von 14 - 18 Uhr
Telefon: 0 62 21 / 42 42 24
Internet: www.tabakkontrolle.de
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
67
Die Hormontherapie
Bei einigen Frauen mit Gebärmutter- und Eierstockkrebs
kommt alternativ oder zusätzlich zur Operation, Chemobeziehungsweise Strahlentherapie eine Hormonbehandlung in Frage. Als ergänzende Behandlung schließt sich
zum Beispiel an eine Chemotherapie an. Bei der Hormontherapie werden Gestagene, Tamoxifen oder GnRHAgonisten verabreicht. Neben dem hormonellen wird dabei auch ein wachstumshemmender Wirkmechanismus
vermutet. So finden sich zum Beispiel in den Zellen der
meisten Gebärmutterschleimhautkarzinome “Empfangsstellen” (Rezeptoren) für Hormone, und zwar für Östrogene oder Gestagene. Während Östrogene die Schleimhautzellen zum Wachstum anregen, wirken Gestagene
hemmend. Diese Wirkung von Gestagenen kann man
sich so in der Behandlung des Gebärmutterschleimhautkrebses zu Nutze machen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie
beraten.
Auch unter dieser Therapie kann es meist vorübergehend
zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen wie etwa
Gewichtszunahme, Bluthochdruck oder eine Venenentzündung.
Die Nebenwirkungen sind jedoch insgesamt geringer
als die einer chemotherapeutischen Behandlung.
Übrigens: Zur Empfängnisverhütung ist bei allen Frauen,
die an Gebärmutterhals- beziehungsweise Eierstockkrebs
erkrankt sind und bei denen die Wechseljahre noch nicht
eingetreten sind, die Einlage einer Spirale (Intrauterinpessar/IUP) zu erwägen.
Spirale zur
Empfängnisverhütung
68 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Die Chemotherapie
„Zellgifte” gegen
Tumorzellen
Eine Chemotherapie kann zum Einsatz kommen, wenn
zu befürchten ist, dass durch die Operation nicht alle im
Körper vorhandenen Krebszellen entfernt werden konnten, weil bereits einige über die Lymph- oder Blutbahn im
Körper verstreut sind oder wenn sich bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in entfernten Organen wie etwa
der Lunge entwickelt haben.
Grundlage der Chemotherapie ist das Prinzip, dass sie
Zellen zerstört, die sich schnell teilen. Die Medikamente
(Zytostatika), die bei einer Chemotherapie zum Einsatz
kommen, blockieren das Wachstum der Zellen, indem
sie in die Zellteilung eingreifen. Die Tatsache, dass die
Medikamente über den Blutkreislauf im ganzen Körper
verteilt werden (systemische Therapie), hat allerdings
den Nachteil, dass auch gesunde Gewebezellen, die sich
oft teilen, angegriffen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Schleimhaut- und Haarwurzelzellen. Diese Beeinträchtigung der gesunden Zellen ruft Nebenwirkungen
hervor, die wir Ihnen später noch näher beschreiben.
Fragen Sie aber auf alle Fälle auch Ihren Arzt, womit Sie
rechnen müssen und was Sie gegen die Nebenwirkungen tun können.
Zytostatika können einzeln eingesetzt werden (Monotherapie) oder kombiniert in so genannten Schemata. Da die
verwendeten Medikamente sehr giftig sind, dürfen sie
nur mit größter Vorsicht eingesetzt werden. Wirkungen
und Nebenwirkungen müssen ständig kontrolliert werden. Deshalb sollte eine Chemotherapie nur von einem
erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Die Therapie wird
über bestimmte Zeiträume (Zyklen) durchgeführt, zwischen denen Pausen (Intervalle) liegen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
In der Behandlung von Gebärmutterhals- und Gebärmutterschleimhautkrebs kommt die Chemotherapie als
alleinige Behandlung seltener in Frage. Bei Betroffenen
mit Eierstockkrebs schließt sie sich fast immer an die
Operation an, da nur die Kombination aus Operation und
Chemotherapie optimale Heilungschancen bietet.
Auch beim Gebärmutterhalskrebs wird die Strahlentherapie häufig mit der Chemotherapie kombiniert (siehe
oben).
Wie läuft die Chemotherapie ab?
Die Chemotherapie erfolgt in der Regel im Rahmen
stationärer Behandlung im Krankenhaus, kann aber unter
besonderen Bedingungen auch ambulant durchgeführt
werden.
Sie erhalten die Medikamente in mehreren Einheiten, die
als Chemotherapie-Zyklen bezeichnet werden. Jeder
Zyklus umfasst die Tage, an denen Sie die Medikamente
bekommen, und einer Erholungspause, die in der Regel
zwei Wochen beträgt. Die Pause ist erforderlich, damit
sich die von den Zellgiften geschädigten gesunden Körperzellen erholen können.
Die Medikamente werden Ihnen an einem oder mehreren Tagen hintereinander verabreicht, und zwar als
Flüssigkeit in eine Vene (Infusion). Von dort verteilt
der Blutkreislauf sie in den gesamten Körper. Vorbeugend erhalten Sie zusätzlich Medikamente gegen Übelkeit. Während der Chemotherapie werden Ihre Blutwerte
regelmäßig kontrolliert, da die Medikamente auch die
Blutbildung beeinträchtigen.
69
70 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Unerwünschte
Nebenwirkungen
Bei aller Sorgfalt, mit der eine Chemotherapie durchgeführt wird: Unerwünschte Nebenwirkungen werden sich
nicht vermeiden lassen. Jeder wird diese unterschiedlich
stark empfinden, und deshalb wird jeder auch mehr oder
weniger Durchhaltevermögen brauchen.
Im Folgenden beschreiben wir Ihnen die häufigsten Beschwerden, die bei Ihnen auftreten können, aber nicht
auftreten müssen.
Bitte seien Sie durch diese Auflistung von Nebenwirkungen nicht beunruhigt. Ihr Arzt wird sich bemühen, die Behandlung für Sie so erträglich wie
möglich zu gestalten.
Knochenmark
Besonders empfindlich reagiert das blutbildende Knochenmark auf die Chemotherapie, denn die Zytostatika
beeinträchtigen die Produktion der verschiedenen Blutzellen.
Die Veränderung der Blutzellproduktion führt dazu, dass
während der Behandlungszeit Gefahren entstehen können in Form von:
● Infektionen, weil die Anzahl der weißen Blutkörperchen durch die Medikamente verringert wird;
● Blutarmut, da die Anzahl der roten Blutkörperchen abnehmen kann;
● Blutungen, weil weniger Blutplättchen produziert
werden.
Daher wird man Ihnen regelmäßig – mindestens zweimal
wöchentlich – Blut abnehmen, um dessen Zusammensetzung (Blutbild) zu kontrollieren.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Die Chemotherapie beeinträcht igt die Produkti on der
weißen Blutkörperchen, die für die Infektionsabwehr zuständig sind. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie
sich in dieser Zeit vor Infektionen schützen.
Vermeiden Sie Menschenansammlungen und Kontakt zu
Personen, von denen Sie wissen, dass diese ansteckende Krankheiten haben.
Informieren Sie bei Fieber, Schüttelfrost oder anderen Anzeichen einer Infektion umgehend Ihren behandelnden Arzt.
Gefahr für den abwehrgeschwächten Organismus droht
auch durch Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze und Viren. Treffen diese auf einen geeigneten Nährboden, zum
Beispiel in der Nahrung, und stimmen außerdem die klimatischen Bedingungen, vermehren sie sich rasch und
können für einen Betroffenen während der Chemotherapie gefährlich werden. Seien Sie deshalb bei der Auswahl, Aufbewahrung und Zubereitung Ihrer Nahrung besonde rs vorsichtig. Einzel heiten dazu enthält die Broschüre „Ernährung bei Krebs – Die blauen Ratgeber 46“
der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 95).
Seien Sie zurückhaltend, wenn Sie mit (Haus-)Tieren Kontakt haben. Auch bei Gartenarbeiten sind Sie verstärkt
Mikroorganismen ausgesetzt. Am besten verzichten Sie
für einige Zeit ganz darauf.
Nimmt wä hre nd der Ch emo th erapie die An zah l der
weißen Blutkörperchen sehr stark ab, können Sie Medikamente bekommen, die deren Bildung anregen (so genannte Wachstumsfaktoren).
Infektionen
71
72 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Übelkeit und Erbrechen
Die häufigste und wohl belastendste Nebenwirkung der
Chemotherapie ist Übelkeit mit Brechreiz und Erbrechen.
Sie tritt besonders oft bei einer Behandlung mit dem Medikament Cisplatin auf. Häufig entstehen die Beschwerden, weil die Zytostatika direkt auf das Brechzentrum im
Gehirn wirken. Zusätzli ch können psychische Faktoren
wie Angst die Beschwerden noch verstärken. Inzwischen
gibt es jedoch eine Reihe hervorragend wirksamer Medikamente (Antiemetika), die Übelkeit und Brechreiz wirksam unterdrücken. Diese Medikamente werden vorsorglich als Infusion vor jeder Chemotherapie gegeben, können bei starken Beschwerden aber auch erneut über die
Vene oder als Tabletten gegeben werden.
Viele Betroffene überstehen heutzutage eine Chemotherapie ganz ohne Übelkeit und Erbrechen.
Appetitlosigkeit
Viele Betroffene leiden während einer Chemotherapie
unter Appetitlosigkeit oder Geschmacksstörungen.
Einige praktische Tipps, die Ihnen helfen können
● Wählen Sie Speisen und Getränke, auf die Sie
Appetit haben
● Denken Sie daran, dass Ihre Mahlzeiten auch das
Auge erf re uen sol len: Decken Sie den Ti sch
hübsch und machen Sie das Essen zu etwas Besonderem
● Meiden Sie Lebensmittel, die die Magenschleimhaut reizen beziehungsweise den Magen stark
belasten (zum Beispiel saure und fette Speisen,
scharf Gebratenes, Kaffee, manche alkoholische
Getränke)
● Einige Patienten berichten aber auch darüber ,
dass sie gerade gut gewürzte Speisen gerne zu
sich nehmen. Probieren Sie das für sich aus
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
●
●
Wenn Sie sich durch den Geruch der Speisen gestört fühlen, bevorzugen Sie kalte Gerichte
Achten Sie bei Erbrechen oder Durchfall darauf,
verl ore ne Flüs sig keit un d Salz e durc h au srei chende Flüssigkeitsaufnahme zu ersetzen (zum
Beispiel in Form von Gemüse- oder Fleischbrühe)
Ausführliche Empfehlungen finden Sie in der Broschüre
„Ernährung bei Krebs – Die blauen Ratgeber 46“, die Sie
kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe anfordern können (Bestelladresse siehe Seite 95).
Die Zellen der Haarwurzeln gehören zu den Zellen, die
sich rasch erneuern und daher durch die Medikamente
oft geschädigt werden. Die sichtbare Folge: vorübergehender Haarausfall. Dabei gehen nicht nur die Kopfhaare
verloren, sondern auch die gesamte Körperbehaarung.
Haarverlust
Jede Betroffene wird für sich selbst entscheiden, wie sie
damit umgeht: ob sie sich mit der zeitweisen Haarlosigkeit abfindet und für eine absehbare Dauer mit einer
Glatze leben kann. Oder ob sie sich für diese Zeit eine
Perücke anfertigen lässt.
Ein Trost bleibt aber für alle: Wenn die Behandlung
zu Ende ist, wachsen die Haare wieder nach.
Auch die anderen Nebenwirkungen verschwinden im Regelfall wieder, wenn keine Zytostatika mehr verabreicht werden.
Eine Chemoth erapi e beei nfl usst auch die weiblichen
Keimdrüsen, also die Funktion der Eierstöcke. Als Folge
davon bleibt bei vielen Frauen die Regel aus. Auch das
Verlangen nach Zärtlichkeit und Sexualität (Libido) kann
verringert sein.
Funktion der
Eierstöcke
73
74 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Wechseljahrsymptome
Während und/oder nach der Chemotherapie treten bei
vielen Frauen Nebenwirkungen auf, die den Wechseljahrsymptomen vergleichbar sind: Hitzewellen, Nachtschweiß, Herzjagen, Stimmungsschwankungen, unregelmäßige oder ganz aussetzende Blutungen und ähnliches.
Frauen, die regelmäßig und auch während der Therapie
die Pille nehmen, scheinen von diesen Symptomen weniger betroffen zu sein.
Besprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt, ob es sinnvoll ist, dass Sie etwas gegen diese
Nebenwirkungen tun. Um akute Beschwerden zu lindern beziehungsweise später auftretenden Erkrankungen (Herz-Kreislaufstörungen, Osteoporose – das
oft verabreichte Cortison ist ein Osteoporose-begünstigendes Mittel) vorzubeugen, kann es angeraten
sein, Hormone (kombinierte Östrogene/Gestagene)
zu nehmen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Klinische Studien
Wenn in der Medizin neue Behandlungswege entdeckt
oder neue Medikamente entwickelt werden, dann sind
solche Erfolge das Ergebnis systematischer Puzzlearbeit.
Meistens gleicht die Entwicklung neuer Konzepte einem
Geduldsspiel. Experimente können zeigen, dass eine Behandlung theoretisch möglich ist, aber bis sich daraus
neue, wissenschaftlich abgesicherte Behandlungsmöglichkeiten für Krebskranke ergeben, dauert es viele Jahre.
Bevor neue Behandlungsverfahren und Medikamente –
wenn überhaupt – irgendwann einmal routinemäßig zum
Einsatz kommen können, müssen sie umfangreiche und
gründliche Prüfungen bestehen. Neue Therapien müssen
in Deutschland strenge Vorschriften erfüllen und festgelegte Zulassungsverfahren durchlaufen, bevor sie auf
breiter Basis am Kranken angewendet werden dürfen.
Denn die Behandlung einzelner Patienten kann zwar erste Erfahrungen vermitteln – verallgemeinern lassen
diese sich jedoch nicht. Der Grund: Jeder Patient ist anders, und dieselbe Erkrankung kann ganz unterschiedlich
verlaufen. Einzelerfahrungen können deshalb immer auch
ein Zufallsergebnis sein.
Erst wenn eine ausreichend große Zahl von Menschen mit
der gleichen Krankheit unter den gleichen Bedingungen
behandelt worden ist, lässt sich die Wirksamkeit eines
Medikaments oder eines Verfahrens seriös beurteilen.
In Klinischen Studien werden daher Therapien an einer
größeren Anzahl von Patienten statistisch geplant, systematisch überprüft und sorgfältig ausgewertet. Nur so
Umfangreiche
Prüfungen
75
76 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
kann zuverlässig festgestellt werden, wie wirksam und
wie verträglich Arzneimittel oder Verfahren wirklich sind.
Klinische Studien
sind sicher
Viele Betroffene werden von ihrem Arzt gefragt, ob sie
bereit sind, an einer Studie teilzunehme n. Manche zögern, da sie befürchten, dass gefährliche Verfahren oder
Medikamente an ihnen als „Versuchskaninchen“ ausprobiert werden. Machen Sie sich darüber keine Sorgen: Die
Beha ndlung in einer klinischen Studie ist sich erer als
außerhalb von Studien. Die beteiligten Ärzte und Wissenschaftler tauschen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse innerhalb einer Studiengruppe regelmäßig aus, und jede
Behandlung wird genau festgehalten.
Deshalb möchten wir Sie ermutigen, an Studien teilzunehmen. Vielleicht fragen Sie Ihre Ärzte auch von
sich aus nach einer laufenden Studie.
Nur wenn genügend Menschen an Studien teilnehmen,
ist klinischer Fortschritt möglich. Wenn Sie innerhalb einer Studie behandelt werden, können Sie sicher sein,
dass Ihre Therapie sehr gut überwacht wird. Es können
sich auch zusätzliche Heilungschancen durch neue Therapiefortschritte ergeben.
Gerade die Teilnehmer an Therapiestudien sind die
ersten, die Vorteile von neuen Behandlungsschemata
haben.
Wenn Sie mehr darübe r wiss en möchten, fragen Sie
Ihren Arzt. Nähere Informationen zum Konzept der Klinischen Studien können Sie auch in der Broschüre „Klinische Studien – Die blauen Ratgeber 60“ der Deutschen
Krebshilfe nachlesen (Bestelladresse Seite 95).
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
77
Unkonventionelle Behandlungsmöglichkeiten und
„Wundermittel“
Immer wieder wecken Schlagzeilen über angeblich sensationelle Heilungserfolge durch Methoden, die nicht der
Schulmedizin zuzurechnen sind, Hoffnung bei Kranken
und Angehörigen. Viele Betroffene suchen eine Ergänzung zu den etablierten Therapien und greifen zu unkonventionellen, so genannten komplementär en Behandlungsmethoden. Die Erfahrungen zeigen auch, dass sich
früher oder später mehr als zwei Drittel der Kranken mit
diesem Thema beschäftigen.
Ob derartige Behandlungsformen eine unterstützende, zusätzliche Maßnahme im Rahmen schulmedizinischer Therapien sein können, bleibt strittig.
Wenn die Ursachen der Erkrankung im körpereigenen
Immunsystem vermutet werden, kann eine ungezielte
Anregung der körpereigenen Abwehr sich möglicherweise sogar ungünstig auf den Krankheitsverlauf auswirken oder einen Rückfall mit beeinflussen.
Unter der Bezeichnung „komplementäre Behandlungsmet hode n“ werden zusät zliche (addi tive) , nicht der
Schul medizin entsprechende (unkonvention elle), nicht
wissenschaf tlich begründete (paramedi zinische) , ganzheitliche oder biologische Methoden zusammengefasst.
Allen diesen Methoden ist gemeinsam, dass ihre
Wirksamkeit umstritten und wissenschaftlich nicht
bewiesen ist.
Nur als Ergänzung
78 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Warum nehmen so viele Kranke zusätzliche Behandlungsmethoden zur Schulmedizin in Anspruch? Diese
Frage wird jeder Kranke anders beantworten, und es
wird sich eine Vielzahl unterschiedlicher Beweggründe
ergeben.
Im Vordergrund steht jedoch oftmals der dringende
Wunsch des Betroffenen, aktiv am Behandlungsgeschehen teilzuhaben. Diese Initiative des Kranken ist
wichtig, um die Erkrankung zu bewältigen. Insofern
ist sie aus ärztlicher Sicht durchaus erwünscht.
Einerseits. Andererseits gibt es aber auch viele Beispiele,
dass durch solche Behandlungen echte Heilungschancen
vergeben wurden, weil dieser scheinbar „sanftere“ und
„natürlichere“ Weg dazu führte, dass der Betroffene auf
die rechtzeitigen schulmedizinischen Therapien verzichtete. Im Sinne des Patientenschutzes soll deshalb vor unwirksamen, gefährlichen und oft sehr teuren Methoden
gewarnt werden.
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine ergänzende Behandlungsmethode in Anspruch zu nehmen,
dann prüfen Sie dieses Verfahren und die damit verbundenen Versprechungen kritisch.
Stellen Sie dem Anbieter des Verfahrens Fragen und
bestehen Sie auf klaren und verständlichen Antworten. Lassen Sie sich möglichst viel schriftliche Informationen geben und prüfen Sie diese kritisch.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
79
Was weiß ich über die Methode?
Vorsicht!
Wie lange wird diese Methode schon angewendet?
Wenn sie auch nach langen Jahren noch
nicht offiziell anerkannt ist, ist sie wahrscheinlich unwirksam.
Ist die Methode eigenartig, unverständlich,
geheimnisvoll, an bestimmte Personen
oder Orte gebunden?
Je geheimnisvoller, desto unwahrscheinlicher die Wirksamkeit.
Gibt es schriftliche Informationen über das
Verfahren? Dürfen Sie diese mit nach
Hause nehmen?
Je mehr Geheimniskrämerei, desto verdächtiger ist die Methode.
Hat die Behandlung überwiegend „Erfolge“
aufzuweisen oder sind auch Misserfolge
bekannt?
Falls nur Erfolge versprochen werden, ist
Misstrauen angebracht.
Wo sind die Erfolge dokumentiert?
Wenn es keine anerkannten Medien sind,
stammen die Berichte vermutlich aus einer vom Hersteller gesteuerten Quelle.
Hat die Behandlung auch Nebenwirkungen?
Ohne Nebenwirkungen ist meist auch
keine Wirkung zu erwarten.
Werden strenge Diäteinschränkungen verlangt?
Gesunde Ernährung ist sinnvoll, aber einschneidende Verbote sind abzulehnen.
Kommen die Präparate für diese Methode
aus Deutschland / sind in hiesigen Apotheken etc. erhältlich?
Importierte Ware oder Produkte, die über
das Internet bestellt werden, können verunreinigt sein.
Hat der Anbieter der Methode seinen
Wohnsitz im Ausland? Können Sie seine
Adresse nicht wirklich überprüfen?
Bei Konflikten, Nebenwirkungen oder anderen Problemen kann es schwierig werden, gegen ihn juristisch vorzugehen.
Bekämpfen die Vertreter dieser Methode
die Schulmedizin?
Angriffe und Verleumdungen ersetzen
keine Beweise.
Verlangen die Vertreter dieser Methode,
dass Sie sich ausschließlich von ihnen behandeln lassen?
Je mehr Einschränkungen von Ihnen verlangt werden, desto mehr ist Misstrauen
angebracht.
Ist die Methode außergewöhnlich teuer?
Verlangt der Behandler, dass Sie vor Beginn
der Behandlung bezahlen?
In solchen Fällen geht es meist nur darum,
mit der Angst der Kranken Geschäfte zu
machen.
80 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Falls Operation, Bestrahlung oder die Behandlung mit
Tumor-hemmenden Medikamenten eine echte Heilungschance bieten oder zumindest zu erwarten ist,
dass sich der Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen lässt, muss davor gewarnt werden, andere Behandlungsverfahren allein einzusetzen. Es besteht die
Gefahr, dass eine echte Heilungschance unwiderruflich verpasst wird!
Informieren Sie auf jeden Fall Ihren behandelnden
Arzt darüber, was Sie zusätzlich machen möchten.
Es ist wichtig, dass der Arzt Ihres Vertrauens Ihre
Therapie in Absprache mit Ihnen koordiniert. Bei ihm
sollten alle Fäden zusammenlaufen. Berichten Sie
ihm von allem, was Sie für sich und Ihre Gesundheit
tun möchten, so dass er Sie beraten, begleiten und
betreuen kann.
Für die meisten Methoden liegen – wie erwähnt – keine
oder nur unzureichende Beweise für ihre Wirksamkeit
vor. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einzelne dieser
Methoden hilfreich in der Behandlung von Krebs eingesetzt werden könnten. Aber es bedarf der klinischen Studien, die belegen, welche Methoden wirklich sinnvoll
sind.
Aus heutiger Sicht kann nur empfohlen werden: Ob
als Betroffener oder als Angehöriger – hinterfragen
Sie die angebotenen Verfahren kritisch. Glauben Sie
nicht blindlings den häufig Wunder versprechenden
Anpreisungen. Wenn Sie Zweifel haben, wenden Sie
sich an die Deutsche Krebshilfe!
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
81
Tun Sie etwas für sich
Wenn bei Ihrem Auto die Bremsen kaputt sind, lassen
Sie diese in der Werkstatt reparieren, und alles ist wieder
in Ordnung. Sind Sie selbst krank, ist es mit der „Reparatur” allein vor allem bei einer schweren Krankheit wie
Krebs meist nicht getan. Denn an Krebs erkrankt nicht
nur der Körper, auch die Seele gerät aus dem Gleichgewicht. Eine Selbstverständlichkeit also, dass Krebs-Betroffene nicht nur die bestmögliche medizinische Behandlung brauchen, um wieder gesund zu werden, sondern auch seelische Begleitung. Sie wird ihnen helfen, in
ihrem Leben mit Krebs wieder Halt zu finden, nachdem
die Diagnose bei den meisten einen „Sturz aus der Wirklichkeit” ausgelöst hat.
„Sie haben Krebs”. Dieser Satz verändert schlagartig das
Leben der Betroffenen, löst Unsicherheit und Ängste
aus: Angst vor der Behandlung und ihren Nebenwirkungen, vor Schmerzen, vor dem Tod, Angst um die Familie.
Irgendwie werden Sie lernen, mit der neuen Situation
fertig zu werden. Immer wieder werden Sie sich aber
wohl die Frage stellen: „Warum ich?“ Vielleicht denken
Sie dann an ein zurückliegendes Ereignis, das Sie sehr
belastet hat. Vielleicht suchen Sie die Ursache in Ihrer
Lebensweise. So verständlich diese Suche ist, Sie werden keine Antwort darauf finden, warum ausgerechnet
Sie krank geworden sind.
Niemand ist „Schuld“ an Ihrer Krankheit. Akzeptieren
Sie Ihre Erkrankung als Schicksalsschlag und schauen
Sie nach vorn. Nehmen Sie den Kampf gegen Ihre
Krankheit auf und suchen Sie sich Verbündete, die Sie
unterstützen.
An Krebs erkranken
Körper und Seele
82 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Verheimlichen Sie
Ihre Krankheit nicht
Viele Betroffene werden durch die Krankheit „stumm“:
Sie verheimlichen, dass sie überhaupt krank sind oder
verschweigen zumindest, was sie haben – aus Scham,
aus Angst vor der Reaktion der anderen, vielleicht aus
Angst vor beruflichen Folgen.
Es ist aber wichtig ist, dass Sie über Ihre Erfahrungen
und Gefühle sprechen.
Ihre Angehörigen und Freunde werden zunächst vor den
gleichen Schwierigkeiten stehen wie Sie: Soll ich sie/ihn
auf die Krankheit ansprechen? Soll ich so tun, als wüsste
ich nichts? Verletze ich sie/ihn, wenn ich frage? Am Anfang wird es – so die Erfahrung vieler Betroffener – nicht
leicht sein, ein offenes Gespräch miteinander zu führen.
Trotzdem möchten wir Sie und Ihre Angehörigen ermutigen: Reden Sie ehrlich miteinander. Sie werden
die Ängste gemeinsam überwinden und einen offenen Umgang mit der Erkrankung finden.
Nähere Informationen finden Sie in der Broschüre „Hilfen
für Angehörige – Die blauen Ratgeber 42“ der Deutschen
Krebshilfe . Sie können dies e kostenl os unter der auf
Seite 95 angegebenen Adresse bestellen.
Wenn Ihre Behandlung zunächst einmal beendet ist, werden Sie sich zunehmend mit den Folgen Ihrer Krebserkrankung und vielleicht auch mit den späten Auswirkungen der Behandlung beschäftigen.
Starke Müdigkeit
Es kann sein, dass eine quälende Müdigkeit Ihren Tagesablauf belastet – eine Folge der Chemotherapie. Diese
dauerhafte Erschöpfung bei Krebs wird auch als „Fatigue” bezeichn et, ein franzö sisches Wort, das „Ermüdung oder Mattigkeit“ bedeutet. Die normale Müdigkeit,
die man abends, nach Gartenarbeit, Sport oder anderen
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
83
körperlichen Anstrengungen spürt, ist am nächsten Morgen nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf vorbei.
Anders bei Fatigue: Schlaf hilft dabei nicht. Das FatigueSyndrom kann oft Wochen bis Monate dauer n, lange
über den Behandlungszeitraum hinaus, und beeinträchtigt die Lebensqualität Betroffener meist erheblich.
Ausführliche Informationen dazu enthalten die Broschüre
„Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs – Die blauen
Ratgeber 51“ sowie der Patienten-Informationsfilm auf
DVD „Fatigue” der Deutschen Krebshilfe. Beides können
Sie kostenlos bestellen. (Adresse Seite 95).
Nac h groß en Ope rat ion en oder belaste nden medikamentösen Behandlungen haben Sie wahrscheinlich vor
allem einen Wunsch: Sie möchten sich zurückziehen,
Ihre Ruhe haben und sich von den Strapazen erholen.
Dies ist völlig verständlich. Manche Kranke sind auch
ängstlich oder niedergeschlagen.
Solche Gemütslagen dürfen Ihren Alltag allerdings nicht
zu lange besti mmen, sonst wird der Weg zur ück ins
„normale Leben” immer schwerer. Deshalb empfehlen
wir Ihnen, möglichst frühzeitig wieder am öffentlichen
Leben, an Familienaktivitäten oder Festen teilzunehmen.
Vielleicht gehen Sie erst stundenweise zu einer Geburtstagsfeier, wenn Ihnen ein ganzer Abend zu anstrengend
ist? Vielleicht interessieren Sie sich auch für die Mitarbeit
in einer private n, kirchlichen oder politisc hen Organisation oder in einem Verein? Haben Sie schon einmal
darüber nachgedacht, in eine Krebs-Selbsthilfegruppe zu
gehen?
Igeln Sie sich nicht
zu lange ein
Wir möchten Sie auch ermutigen, mit erfahrenen Seelsorgern oder Psychotherapeuten zu sprechen. Vielen fällt
es leichter, einem „Fremden“ alle Sorgen und Nöte zu
schildern und dem Rat eines Menschen zu vertrauen, der
Seelsorger oder
Psychotherapeuten
können helfen
84 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
die Probleme Krebsbetroffener aus seiner Arbeit kennt.
Sie brauchen nicht zu befürchten, dass Sie psychisch
krank sind, wenn Sie diese Hilfe in Anspruch nehmen.
Sie nutzen lediglich die Chance, Ihre Krankheit aktiv zu
verarbeiten.
Lebensqualität
Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie frühzeitig erkannt
werden. Die Therapie kann jedoch vorübergehende oder
bleibende Spuren hinterlassen: Schmerzen, Narben, kosmetische Veränderungen, Veränderungen im Sexualleben, Abwehrschwäche, Funktionsbeeinträchtigungen
einzelner Organe.
In der modernen Krebstherapie geht es nicht nur darum,
eine Krankheit zu heilen, die Funktion eines Organs zu erhalten oder das Leben zu verlängern. Es geht auch
darum, welche Qualität dieses Leben (noch) hat.
Lebensqualität bezieht dabei alle Bereiche des Lebens
ein: den körperlichen Zustand ebenso wie das seelische,
soziale, wirtschaftliche und geistige Wohlbefinden des
Betroffenen selbst und seiner Angehörigen.
Das Leben verändert sich bei einer Krebserkrankung. Damit offen umzugehen, ist wichtig für Ihre Lebensqualität.
Sich schweigend zurückzuziehen, belastet dagegen Sie
und Ihre Angehörigen. Liebevolle Unterstützung und ein
verständnisvolles Miteinander durch den Partner oder die
Familie werden Ihnen helfen, mit Ihrer Krankheit und den
Folgen der Behandlung besser fertig zu werden.
Normales Sexualleben
durchaus möglich
Schwierig ist es sicher, wenn die Therapie Auswirkungen
auf Ihr Sexualleben hat. Dann ist es besonders wichtig,
dass Sie mit Ihrem Partner offen darüber reden, wie er
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
diese Veränderung empfindet. Vermutlich wird es einige
Zeit dauern, bis Sie beide ihre Scheu, darüber zu sprechen, überwunden haben, aber dann werden Ihnen die
Gespräche darüber gut tun. Kann Ihnen trotz aller
Bemühungen die Aussprache mit dem Partner nicht weiterhelfen oder schaffen Sie es nicht, darüber zu reden,
holen Sie sich gemeinsam und vertrauensvoll fachliche
Hilfe – etwa bei einer Paarberatungsstelle oder bei einem
Psycho-Onkologen.
Noch ein Tipp: Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Erkrankung und verdrängen Sie sie nicht. Achten Sie aber darauf, dass sich Ihr Leben nicht ausschließlich darum
dreht, sondern gehen Sie so weit wie möglich Ihren bisherigen Interessen nach.
Lassen Sie sich von der Krankheit nicht lähmen. Lassen Sie nicht zu, dass Ihre Ängste alles verdrängen.
Denken Sie daran, dass das Leben weitergeht.
Wenn Sie mit Ihren psychischen Belastungen nicht
allein fertig werden, nehmen Sie die Hilfe eines erfahrenen Psycho-Onkologen in Anspruch.
So können Sie mit psychischen Belastungen fertig werden
● Werden Sie im Kampf gegen die Krankheit Partner(-in) Ihres Arztes. Besprechen Sie mit ihm die
Behandlungsstrategie und fragen Sie nach allem,
was Ihnen unklar ist
● Denken Sie an die Menschen und Dinge, die Ihnen in der Vergangenheit Kraft und Hoffnung gegeben haben. Versuchen Sie, Ihre Zeit mit diesen
Menschen oder Dingen zu verbringen
85
86 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
●
●
●
●
Wenn sich durch die Behandlung Ihr Aussehen
verändert, denken Sie daran: Das Wichtigste an
Ihnen ist Ihr inneres Wesen. Die Menschen, die
Sie lieben und von denen Sie geliebt werden,
wissen das
Ihre Erkrankung verlangt Zeit zu heilen, körperlich
und seelisch. Nehmen Sie sich viel Zeit für sich
selbst
Sprechen Sie mit anderen Menschen über Ihre
Gefühle und Ängste. Wenn Sie dies nicht mit Angehörigen oder Freunden tun können oder wollen, nehmen Sie Kontakt zu ebenfalls Betroffenen
auf. Kapseln Sie sich nicht ab
Denken Sie positiv an die Zukunft
Auch wenn es merkwürdig klingt: Viele Betroffene
berichten, dass ihr Leben durch die Krankheit intensiver wurde.
Leben Sie gesund
Die Behand lung Ihrer Krebser krankung ist vermutlic h
sehr anstrengend und kostet Sie viel Kraft. Deshalb ist es
wichtig, dass Sie „auftanken“ und Ihrem Körper Gutes
tun. Eine gesunde Lebensweise hilft Ihnen dabei: zum
Beispie l durch ges und e Ern ährung , aus reic hend Bewegung und frische Luft. Kein Nikotin, wenig Alkohol
und wenig Sonne tragen außerdem dazu bei, dass Sie
mit den Auswirkungen Ihrer Behandlung besser zurechtkommen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Bewegung und Sport
Inzwischen ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Bewegung und Sport den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Eine Bewegungstherapie sollte für jede Frau
maßgeschneidert sein und schon im behandelnden Krankenha us (Akutklinik) beginnen. In der Reha- Klinik und
später in Rehabilitations-Gruppen im Sportverein wird sie
dann fortgeführt.
Anfangs ist es besonders wichtig, Herz und Kreislauf
wieder „fit“ zu machen. Im Laufe der Zeit werden Übungen dazu kommen, die helfen, dass Sie im Alltag wieder
beweglicher werden. Untersuchungen haben ergeben,
dass regelmäßige körperliche Aktivität auch das körpereigene Abwehrsystem stärkt.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Rehabilitationssport betreiben können. Dann kann er diesen verordnen.
Jede Krebs-Betroffene hat das Anrecht auf Rehabilitationssport.
Die Krankenkassen unterstützen die Teilnahme an einer
Reha-Sp ortgruppe für 18 Monate. Jedem betroffenen
Kassenpatienten stehen 50 Übungsstunden (mindestens
jeweils 30 Minuten) Rehabilitationssport in einem vom
LandesSpor tBund oder vom Behinder tensportverband
zertifizierten Sportverein zu.
Ausführliche Informationen enthält die Broschüre „Bewegung und Sport bei Krebs – Die blauen Ratgeber 48“
der Deutschen Krebshilfe (Bestelladresse Seite 95).
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88 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Tumornachsorge
krise“ genannt – zusammen. Vielfach fügen sie Unterlagen hinzu, zum Beispiel Laborbefunde oder Ergebnisse
bildgebender Untersuchungen (Röntgen/Ultraschall).
Wenn Sie die erste Behandlungsphase (Primärbehandlung) Ihrer Krebserkrankung – also Operation und/oder
Chemotherapie und/oder Strahlentherapie – geschafft haben, beginnt die nächste Phase: die Tumornachsorge.
Diese hat zur Aufgabe,
Da sich die Nachsorge bei einem Krebskranken über einige Jahre erstreckt, kann es sein, dass Sie während dieser Zeit umziehen. Dann brauchen Sie an Ihrem neuen
Wohnort auch einen neuen Arzt, der wiederum alle Unterlagen über Ihre Behandlung benötigt.
rechtzeitig zu erkennen, wenn die Krankheit wieder
auftritt (Tumorrezidiv),
Begleit- oder Folgeerkrankungen festzustellen und zu
behandeln sowie
Ihnen bei Ihren körperlichen, seelischen und sozialen
Problemen zu helfen. Dazu gehört auch, dass Schäden
oder Behinderungen, die durch die Krankheit entstanden sind, so weit wie möglich behoben werden und
Sie – wenn Sie es wünschen – wieder berufstätig sein
können.
Vielleicht möchten Sie sich auch eine eigene „Materialsammlung“ anlegen, die folgende Dokumente als Fotokopie enthält:
●
●
●
●
●
●
●
●
●
●
Suchen Sie sich einen
Arzt, dem Sie vertrauen
Suchen Sie sich für die Nachsorge einen Arzt, zu dem Sie
Vertrauen haben. Am besten ist es, wenn sich dieser
Arzt auf die (Nach-)Behandlung und Betreuung von
Krebskranken spezialisiert hat (niedergelassener Onkologe/onkologische Schwerpunktpraxis).
Auf jeden Fall sollten bei diesem Arzt nun alle Fäden
zusammenlaufen, damit es einen gibt, der einen vollständigen Überblick über Ihre Behandlung hat. Auch
wenn Sie Ihre Krebsbehandlung durch unkonventionelle Verfahren ergänzen möchten, ist es wichtig,
dass Ihr behandelnder Arzt davon weiß.
Zunächst braucht er alle wichtigen Informationen aus der
Klinik. Die Klinikärzte fassen diese Daten in Form von
medizinischen Berichten – auch „Arztbrief“ oder „Epi-
Feingewebliche Befunde
Laborbefunde
Befunde bildgebender Verfahren
Chemotherapieprotokolle
Berichte der Bestrahlungsbehandlung
Arztbriefe
Nachsorgeberichte.
Aufnahmen von Röntgen- oder anderen bildgebenden
Untersuchungen werden von modernen Kliniken nicht
mehr auf Folie belichtet, sondern elektronisch gespeichert. Die gespeicherten Bilder können Sie sich auf eine
CD brennen lassen. Grundsätzlich sind Kliniken und Ärzte
verpflichtet, ihren Patienten diese Unterlagen zu geben.
Sie dürfen sich die Kopien allerdings bezahlen lassen. Damit Ihre Behandlungsunterlagen vollständig sind, lohnt
sich diese Ausgabe aber auf jeden Fall.
Nehmen Sie die Termine für die Nachsorge-Untersuchungen pünktlich wahr.
Ohne Ihnen Angst machen zu wollen: Es kann sein, dass
sich trotz der Behandlung noch Krebszellen in Ihrem Kör-
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90 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Abstände erst kurz,
später größer
per gehalten haben. Dann könnte die Krankheit wieder
ausbrechen. Bei den Nachsorge-Untersuchungen geht es
daher auch um Krebsfrüherkennung: Ein Rückfall wird
entdeckt, noch bevor er irgendwelche Beschwerden
macht, und kann meistens rechtzeitig und somit erfolgreich behandelt werden.
Bei Bedarf werden verschiedene Blutwerte und die
Tumormarker bestimmt. Manchmal steigen ihre Werte
bereits an, bevor in den bildgebenden Untersuchungen
etwas sichtbar wird. Daneben werden, falls notwendig,
in bestimmten Abständen auch Ultraschalluntersuchungen oder andere bildgebende Verfahren eingesetzt.
Die Abstände zwischen den einzelnen Terminen sind anfangs relativ kurz und werden später größer. Die Untersuchungen werden im Allgemeinen in den ersten zwei
Jahren in dreimonatigen Abständen, in den folgenden
drei Jahren halbjährlich durchgeführt. Nach fünf Jahren
wird auf ein jährliches Intervall verlängert, dann steht der
Vorsorgegedanke wie bei einer nicht erkrankten Frau
wieder im Vordergrund.
Im Laufe der Zeit gehen die Nachsorgeuntersuchungen
in Krebs-Früherkennungsuntersuchungen über, dazu
gehört auch die regelmäßige Früherkennung auf Brustkrebs.
Allerdings sind auch Ihre persönlichen Wünsche und
Vorstellungen wichtig.
Die zuvor genannten Zeiträume sind Richtwerte, die
individuellen Nachsorgetermine können aufgrund der
jeweiligen letzten Befunde auch davon abweichen.
Welche Untersuchungen
werden durchgeführt?
Eingehende
Untersuchung
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Bei den einzelnen Nachsorge-Untersuchungen wird Ihr
Arzt Sie zunächst ausführlich befragen, ob es seit der
letzten Untersuchung irgendwelche Besonderheiten gegeben hat. Dazu kommt die körperliche Untersuchung,
bei der Blutdruck und Puls gemessen werden, das Körperprofil betrachtet und abgetastet wird. Hierbei werden
auch die oberflächlich gelegenen Lymphknotenstationen
getastet. Zur körperlichen Untersuchung kommt die
gynäkologische, bei der der Arzt eventuell auch einen
Zellabstrich vornimmt.
Wenn Sie Beschwerden haben, werden diese durch geeignete Verfahren weiter abgeklärt.
Denken Sie im Übrigen daran, regelmäßig, das heißt
mindestens einmal im Monat, Ihre Brust selbst abzutasten.
An den Krankenhausaufenthalt kann sich direkt oder zeitnah eine Anschlussrehabilitation (AR) anschließen. Dafür
gibt es spezielle Nachsorgekliniken, die sowohl mit den
körperlichen als auch mit den psychischen Problemen
von Krebspatienten vertraut sind. Hier können Sie wieder
zu Kräften kommen; meistens wird auch der Ehepartner
in die Betreuung einbezogen. Der Antrag für die Anschlussrehabilitation muss bereits im Krankenhaus gestellt werden. Sprechen Sie den Sozialdienst der Klinik
darauf an – er wird Ihnen helfen.
Die meisten Krebskranken trifft die Diagnose völlig überraschend. Die Behandlung und alles, was sich daran
anschließt, die Befürchtung, dass das Leben früher als
erwartet zu Ende sein könnte, die praktischen, alltäglichen Folgen der Krankheit – all das sind neue Probleme,
die sich stellen.
Für viele ist dann der Kontakt zu anderen Betroffenen,
die sie zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe finden,
eine große Hilfe. Denn sie kennen die Probleme aus
eigener Erfahrung und können Ihnen mit Rat und Tat
helfen. Sie können Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe
Anschlussrehabilitation
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92 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
aufnehmen, wenn Ihre Therapie abgeschlossen ist
oder auch schon während der Behandlungszeit.
Frauenselbsthilfe
nach Krebs
Zurück in den Alltag
Wenn Ihnen Ihr Arzt oder das Pflegepersonal im Krankenhaus bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe nicht
he lfe n kann , kön ne n Sie beim Bun desver band der
Frauen selbsthilfe nach Kreb s, dem Dachver band der
Selbsthilfegruppen krebskranker Frauen, die Anschriften
von Gruppen in Ihrer Nähe und weitere Informationen erhalten (Adresse auf Seite 97, Adressen der Landesverbände im Anhang), oder wenden Sie sich an den Informations- und Beratungsdi enst der Deutsch en Kreb shilfe
(Adresse und Telefon Seite 95).
Die Behandlung einer Krebse rkrankung verändert das
Leben des Betroffenen und seiner Angehörigen. Danach
wieder in den Alltag zurückzufinden, ist nicht immer leicht
und oft eine große Herausforderung für den Krebskranken. Familie, Freunde, Kollegen, Ärzte und eventuell auch
andere berufliche Helfer, zum Beispiel Sozialarbeiter, Mitarbeit er von kirchlichen Institutionen, Beratungsst ellen
sowie Psychologen können Sie dabei unterstützen.
Wenn Sie wieder berufstätig sein möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Ihnen den Einstieg zu erleichtern oder krankheitsbedingte Nachteile wenigstens teilweise auszugleichen.
Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Möglichkeiten
und Angebote kennen. Dann fällt es Ihnen leichter,
Ihre Zukunft zu planen und zu gestalten. Nehmen Sie
die Hilfen, die Ihnen angeboten werden, in Anspruch.
Dazu gehören auch verschiedene finanzielle Unterstützungen. Informationen über Sozialleistungen, auf die Sie
Anspruch haben, enthält der „Wegweiser zu Sozial leistungen – Die blauen Ratgeber 40“ der Deutschen Krebshilfe. Sie können ihn kostenlos unter der auf Seite 95 angegebenen Adresse bestellen.
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Nachdem Sie die Behandlung Ihrer Krebserkrankung abgeschlossen haben, wird früher oder später vielleicht der
Zeitpunkt kommen, an dem Sie eine Familie gründen
möchten.
Setzen Sie sich aber dabei nicht selbst unter Zeitdruck. Nach einer so schweren Krankheit brauchen
Ihr Körper und Ihre Seele Zeit, sich zu erholen.
Vielleicht beschäftigt Sie zuvor auch der Gedanke, ob Ihr
Kind durch die vorangegangene Therapie geschädigt werden könnte.
Wichtig ist, dass Sie während der Behandlung und
mindestens sechs Monate nach deren Abschluss zuverlässig verhüten.
Danach ist sichergestellt, dass alle Spuren der Krebsmedikamente aus Ihrem Körper verschwunden sind. Außerdem geben Sie Ihrem Körper die Gelegenheit, sich von
der anstrengenden Behandlung zu erholen. So haben Sie
selbst und auch Ihr Partner Zeit, alle mit einer Krebserkrankung einhergehenden Belastungen zu verarbeiten.
Bei Bedarf holen Sie sich gemeinsam und vertrauensvoll
fachliche Hilfe – etwa bei einer Paarberatungsstelle oder
bei einem Psycho-Onkologen.
Manche Experten raten Frauen sogar dazu, nach dem
Ende der Krebsbehandlung noch mindestens zwei
Jahre mit einer Schwangerschaft zu warten. Während
dieser Zeit verringert sich auch das Risiko für einen
Rückfall. Außerdem kann die Frau genügend Kraft tanken, damit sie den Strapazen einer Schwangerschaft
gewachsen ist.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wann und wie Sie die
näch st en Sch ritte in Ihr er Fa mi lien plan ung mac hen
können.
Mutter werden
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94 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Hier erhalten Sie
Informationen und Rat
Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da: Sie hilft, unterstützt, berät und informiert Krebskranke und ihre Angehörigen – selbstverständlich kostenlos.
Wichtige Adressen
Die umfangreiche Datenbank des Informations- und Beratungsdienstes der Deutschen Krebshilfe enthält Adressen, die für Betroffene wichtig sind.
Diese Adressen können Sie bei der Deutschen
Krebshilfe bekommen
● Tumorzentren oder onkologische Schwerpunktkrankenhäuser in Ihrer Nähe, die Ihnen bei medizinischen Fragen weiterhelfen
● Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen an
Ihrem Wohnort
● Adressen von Fachkliniken und Kliniken für
Krebsnachsorgekuren
● Palliativstationen und Hospize; wenn Sie zum
Beispiel Fragen zum Thema Schmerz haben, erhalten sie dort besonders fachkundige Auskunft
Hilfe bei finanziellen
Problemen
Manchmal kommen zu den gesundheitlichen Sorgen eines Krebskranken noch finanzielle Probleme – zum Beispiel wenn ein berufstätiges Familienmitglied statt des
vollen Gehaltes nur Krankengeld erhält oder wenn durch
die Krankheit Kosten entstehen, die der Betroffene
selbst bezahlen muss. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Härtefonds der Deutschen Krebshilfe Betroffenen, die sich in einer finanziellen Notlage befinden,
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
einen einmaligen Zuschuss geben. Das Antragsformular
erhalten Sie bei der Deutschen Krebshilfe oder im Internet unter www.krebshilfe.de/haertefonds.html.
95
Internetadresse
Immer wieder kommt es vor, dass Betroffene Probleme
mit Behörden, Versicherungen oder anderen Institutionen haben. Die Deutsche Krebshilfe darf zwar keine
rechtliche Beratung geben, aber oft kann ein Gespräch
mit einem Mitarbeiter in der jeweiligen Einrichtung dabei
helfen, die Schwierigkeiten zu beheben.
Wer Informationen über Krebserkrankungen sucht, findet sie bei der Deutschen Krebshilfe. Ob es um Diagnostik, Therapie und Nachsorge einzelner Krebsarten geht
oder um Einzelheiten zu übergeordneten Themen wie
Schmerzen, Palliativmedizin oder Sozialleistungen: „Die
blauen Ratgeber“ erläutern alles in allgemeinverständlicher Sprache. Zu ausgewählten Themen gibt es auch
Informationsfilme auf DVD. Die weißen Präventionsfaltblätter und -broschüren informieren darüber, wie sich
das Risiko, an Krebs zu erkranken, weitgehend vermeiden lässt. Sie können alle Drucksachen im Internet unter
der Adresse www.krebshilfe.de aufrufen und lesen beziehungsweise per E-Mail, Fax oder Post bestellen.
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
53113 Bonn
Postfach 1467
53004 Bonn
Telefon: (Mo bis Do 9 - 16 Uhr, Fr 9 - 15 Uhr)
Zentrale:
02 28 / 7 29 90 - 0
Härtefonds:
02 28 / 7 29 90 - 94
Informationsdienst: 02 28 / 7 29 90 - 95 (Mo bis Fr 8 - 17 Uhr)
Telefax:
02 28 / 7 29 90 - 11
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.krebshilfe.de
Allgemeinverständliche Informationen
Internetadresse
96 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
RaucherHotline
Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige:
Montag bis Freitag von 14 - 18 Uhr
Telefon: 0 62 21/ 42 42 24
Internet: www.tabakkontrolle.de
Ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Krebshilfe und
des Deutschen Krebsforschungszentrums.
Dr. Mildred Scheel
Akademie
Internetadresse
Betroffene, Angehörige, Ärzte, Pflegepersonal, Mitarbeiter in Krebs-Beratungsstellen, Mitglieder von KrebsSelbsthilfegruppen, Seelsorger, Psychotherapeuten, Studenten – wer immer täglich mit Krebs und Krebskranken
zu tun hat, kann an Seminaren in der Dr. Mildred Scheel
Akademie für Forschung und Bildung teilnehmen. In unmittelbarer Nähe zu den Kölner Universitätskliniken bietet
die von der Deutschen Krebshilfe gegründete Weiterbildungsstätte ein vielseitiges Programm an. Dazu gehören Fortbildungen zu ausgewählten Krebsarten sowie zu
Palliativ- und Hospizpflege, Seminare zur Konflikt- und
Stressbewältigung, Verarbeitungsstrategien für den Umgang mit der Krankheit und den Kranken, Gesundheitstraining, Trauer- und Sterbebegleitung, Krankheit und
Lebensgestaltung sowie Kommunikationstraining.
Das ausführliche Seminarprogramm steht im Internet unter www.krebshilfe.de/akademie.html. Dort können Sie
sich auch anmelden. Oder fordern Sie das gedruckte Programm an bei:
Dr. Mildred Scheel Akademie
für Forschung und Bildung gGmbH
Kerpener Str. 62
50924 Köln
Telefon: 02 21/ 94 40 49 - 0
Telefax: 02 21/ 94 40 49 - 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mildred-scheel-akademie.de
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Unter dem Motto „Auffangen-Informieren-Begleiten”
haben sich schon vor vielen Jahren krebskranke Frauen
zusammengeschlossen mit der Maßgabe, ihre Krankheit
gemeinsam zu bewältigen. Die Deutsche Krebshilfe
misst der Arbeit dieser Vereinigung großen Wert bei und
unterstützt sie daher ideell wie auch in erheblichem Umfang finanziell.
97
Frauenselbsthilfe
nach Krebs
Was die Frauenselbsthilfe nach Krebs anbietet, hat sie in
einem 6-Punkte-Programm zusammengefasst:
● Krebskranke psychosozial begleiten
● helfen, die Angst vor weiteren Untersuchungen und
Behandlungen zu überwinden
● Vorschläge zur Stärkung der Widerstandskraft geben
● die Lebensqualität verbessern helfen
● informieren über soziale Hilfen, Versicherungs- und
Schwerbehindertenrecht
● die Interessen Krebskranker sozialpolitisch und gesundheitspolitisch vertreten
Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.
Thomas-Mann-Str. 40 · 53111 Bonn
Telefon: 02 28 / 3 38 89 - 400
Telefax: 02 28 / 3 38 89 - 401
E-Mail: [email protected]
Internet: www.frauenselbsthilfe.de
Die Anschriften der verschiedenen Landesverbände finden Sie im Anhang.
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.
TiergartenTower
Straße des 17. Juni 106 - 108 · 10623 Berlin
Telefon: 0 30 / 3 22 93 29 00
Telefax: 0 30 / 3 22 93 29 66
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krebsgesellschaft.de
Weitere nützliche
Adressen
98 GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
KID – Krebsinformationsdienst des
Deutschen Krebsforschungszentrums
Telefon: 08 00 /4 20 30 40 (täglich 8 - 20 Uhr,
aus dem deutschen Festnetz kostenlos)
E-Mail: [email protected]
Internet: www.krebsinformationsdienst.de
4.000 Fachbegriffen. Das Portal ist ein gemeinsames
Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände
der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.
Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.
Dr. Lida Schneider
Güntherstr. 4a
60528 Frankfurt/M.
Telefon: 0 69 / 67 72 45 04
Telefax: 0 69 / 67 72 45 04
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de
Immer häufiger informieren sich Betroffene und Angehörige im Internet. Hier gibt es sehr viele Informationen,
aber nicht alle davon sind wirklich brauchbar. Deshalb
müssen – besonders wenn es um Informationen zur
Behandlung von Tumorerkrankungen geht – gewisse
(Qualitäts-)Kriterien angelegt werden:
Neutral und unabhängig informiert die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) Patientinnen und Patienten bei Fragen zum Thema Gesundheit – in bundesweit
26 Beratungsstellen sowie über ein Beratungstelefon.
Unabhängige Patientenberatung Deutschland
Littenstraße 10
10179 Berlin
Telefon: 0 18 03 /11 77 22 (Mo bis Fr 10 - 18 Uhr,
9 ct/Min aus dem deutschen Festnetz)
Internet: www.unabhaengige-patientenberatung.de
Internetseite zur
Krankenhaussuche
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Eine neue Internetseite unterstützt Interessierte und Betroffene bei der Suche nach dem für sie geeigneten Krankenhaus. Die Seite www.weisse-liste.de liefert leicht
verständliche Informationen zur Krankenhausqualität und
soll Patienten dabei helfen, die für sie richtige Klinik zu
finden. Mit einem Suchassistenten kann jeder eine nach
seinen Vorstellungen gestaltete Auswahl unter den rund
2.000 deutschen Kliniken treffen. Ferner enthält die Seite
eine umgangssprachliche Übersetzung von mehr als
99
Informationen im Internet
1. Es muss eindeutig erkennbar sein, wer der Verfasser
der Internetseite ist (mit Namen, Position und verantwortlicher Institution).
2. Wenn Forschungsergebnisse zitiert werden, muss die
Quelle der Daten (zum Beispiel eine wissenschaftliche
Fachzeitschrift) angegeben sein.
3. Diese Quelle muss sich (am besten über einen Link)
ansehen beziehungsweise überprüfen lassen.
4. Es muss eindeutig erkennbar sein, ob – und wenn ja,
wer – die Internetseite finanziell unterstützt.
5. Es muss eindeutig erkennbar sein, wann die Internetseite aufgebaut und wann sie zuletzt aktualisiert wurde.
Qualitätskriterien
Auf den nachfolgend genannten Internetseiten finden Sie
sehr nützliche, allgemeinverständliche medizinische Informationen zum Thema Krebs. Auf diese Seiten kann jeder zugreifen, sie sind nicht durch Registrierungen oder
dergleichen geschützt.
www.krebsinformationsdienst.de
(KID – Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums)
Allgemeine medizinische Informationen
zu Krebs
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GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
www.inkanet.de
(Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige)
www.krebs-webweiser.de
(Informationen des Tumorzentrums Freiburg)
www.meb.uni-bonn.de/cancernet/deutsch
(Informationen des US-amerikanischen Cancernet in Deutsch)
www.patienten-information.de
(Qualitätsgeprüfte Gesundheitsinformationen über unterschiedliche Krankheiten, deren Qualität das ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin gemeinsam mit Patienten bewertet)
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
www.cancer.org
(American Cancer Society, aktuelle, umfangreiche Informationen zu einzelnen Krebsarten und ihren Behandlungsmöglichkeiten; nur in Englisch)
www.dapo-ev.de
www.vereinlebenswert.de
www.psychoonkologie.org
(drei Seiten mit Informationen über psychosoziale Beratung)
www.krebskreis.de
(OnlineTreff für Krebsbetroffene, Angehörige und Freunde
mit Informationen zum Thema Bewegung, Sport und Krebs)
www.gesundheit-aktuell.de/krebs-aktuell.html
(Online-Gesundheitsratgeber mit zahlreichen weiterführenden Internetseiten)
www.kinder-krebskranker-eltern.de
(Beratungsstelle Flüsterpost e.V. mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene)
www.gesundheitsinformation.de
(Patientenportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen)
www.hilfe-fuer-kinder-krebskranker.de
(Verein Hilfe für Kinder krebskranker Eltern e.V.)
www.medinfo.de
(größter Webkatalog im deutschsprachigen Raum für Medizin
und Gesundheit, bietet systematisch geordnete und redaktionell zusammengestellte Links zu ausgewählten Internetquellen)
www.agbkt.de
(Arbeitsgruppe Biologische Krebstherapie)
www.studien.de
(Therapiestudienregister der Deutschen Krebsgesellschaft)
www.cancer.gov/cancerinfo
(Amerikanisches National Cancer Institute, aktuelle Informationen; nur in Englisch)
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www.medizity.de
(die Medizinstadt für Kinder im Internet)
www.onko-kids.de
(Informations- und Kommunikationsseiten für krebskranke Kinder und Jugendliche, ihre Geschwister und
Familien)
www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de
(umfangreiche Hinweise auf Kliniken und Patientenorganisationen, Linktipps und Buchempfehlungen; spezielle Informationen zu Psycho-Onkologie und dem Fatigue-Syndrom)
www.hospiz.net
(Deutscher Hospiz- und Palliativ Verband e.V.)
Informationen zu
Leben mit Krebs und
Nebenwirkungen
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GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Informationen zu
Sozialleistungen
www.unabhaengige-patientenberatung.de
(umfangreiche Informationen zur gesundheitsrelevanten
Themen, Beratung in gesundheitsrechtlichen Fragen und
Auskünfte zur Gesundheitsversorgung)
www.deutsche-rentenversicherung.de
(Deutsche Rentenversicherung u.a. mit Informationen zu
Rente und Rehabilitation)
www.bmg.bund.de
www.die-gesundheitsreform.de
(Bundesministerium für Gesundheit mit Informationen zu
den Leistungen der Kranken-, Pflege- und Rentenkassen
sowie zu Pflegebedürftigkeit und Pflege)
www.medizinrechts-beratungsnetz.de
(Stiftung Gesundheit in Kiel; sie bietet bundesweit kostenfreie Erstberatungen bei Konflikten zwischen Patienten und Ärzten sowie bei Problemen mit Ihrer Kranken-,
Renten- oder Pflegeversicherung)
Arzt- oder Kliniksuche
www.weisse-liste.de
(unterstützt Interessierte und Patienten bei der Suche
nach dem für sie geeigneten Krankenhaus; mit Suchassistent zur individuellen Auswahl unter rund 2.000 deutschen Kliniken)
www.kbv.de/arztsuche/178.html
(Datenbank der Kassenärztlichen Bundesvereinigungen
zur Suche nach spezialisierten Ärzten und Psychologen)
www.arztauskunft.de
(Klinik-Datenbank mit rund 24.000 Adressen von mehr als
1.000 Diagnose- und Therapieschwerpunkten)
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
103
Erklärung von Fachausdrücken
Abdomen
Bauch, Ober-/Unterleib
Abrasio
Ausschabung; dabei wird Gewebe (Schleimhaut) aus der Gebärmutterhöhle entfernt
oder zu Untersuchungszwecken entnommen
Abstrich
von Haut- und Schleimhautoberflächen werden abgeschilferte Zellen entnommen,
um sie zu untersuchen
Anamnese
Krankengeschichte; Art, Beginn und Verlauf der (aktuellen) Beschwerden, die der
Arzt im Gespräch mit dem Kranken erfragt
Biopsie
mit einem Instrument (zum Beispiel Spezialkanüle, Zangeninstrument oder Skalpell)
wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Die genaue Bezeichnung
richtet sich entweder nach der Entnahmetechnik (zum Beispiel Nadelbiopsie) oder
nach dem Entnahmeort (zum Beispiel Schleimhautbiopsie).
Carcinoma in situ
Vorstufe einer Krebserkrankung
Chemotherapie
Behandlung mit chemischen Substanzen, die eine Wachstumshemmung von Tumorzellen im Organismus bewirken. Der Begriff steht meistens speziell für die Bekämpfung von Tumorzellen mit Medikamenten, die die Zellteilung hemmen (zytostatische
Chemotherapie); ➠ Zytostatika
Computertomographie (CT)
Computergestütztes röntgendiagnostisches Verfahren zur Herstellung von Schnittbildern (Tomogramme, Quer- und Längsschnitte) des menschlichen Körpers. Mit Hilfe
von Röntgenstrahlen, die durch die zu untersuchende Schicht hindurch geschickt
werden, kann der Computer rechnerisch ein Abbild des untersuchten Gebietes zusammensetzen. Mit der Computertomographie können innere Organe oder auch das
Schädelinnere präzise abgebildet werden.
104
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Diagnostik
Sammelbegriff für alle Untersuchungen, die durchgeführt werden, um eine Krankheit
festzustellen
Drüse
mehrzelliges Organ, das spezifische Wirkstoffe (Sekrete) bildet und diese nach
außen (z.B. in die Mundhöhle) oder nach innen direkt in die Blut- oder Lymphbahn
abgibt (Hormondrüse wie z.B. die Schilddrüse)
Endoskopie
Körperhohlräume und Hohlorgane lassen sich mit Hilfe eines beweglichen Schlauches ausleuchten und betrachten („spiegeln“). In dem Schlauch steckt ein optisches
System. Während einer Endoskopie kann der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen (➠
Biopsie) oder sogar eine endoskopische Operation durchführen. Eine weiterführende
Diagnostik ist durch die Kombination der Endoskopie mit Röntgenaufnahmen oder
Ultraschall möglich.
Fernmetastase
➠ Metastase
Gestagen
Hormon des weiblichen Eierstocks, wird unter anderem benötigt, um eine Schwangerschaft vorzubereiten und zu erhalten; ➠ Progesteron
Grading
die Bösartigkeit von Tumoren wird beurteilt nach Bewertungskriterien wie Ähnlichkeit der Tumorzellen mit Zellen des Organs, aus dem der Tumor hervorgeht, oder der
Zellteilungsrate im Tumor; ➠ TNM-Klassifikation
Histologie/histologisch
Wissenschaft und Lehre vom Feinbau biologischer Gewebe. Ein hauchfeiner und
speziell angefertigter Gewebeschnitt wird unter dem Mikroskop betrachtet und lässt
sich daraufhin beurteilen, ob eine gutartige oder bösartige Gewebswucherung
(Tumor) vorliegt. Gegebenenfalls gibt er auch Hinweise auf den Entstehungsort des
Tumors.
Hormone
Botenstoffe des Körpers, die in spezialisierten Zellen und Geweben hergestellt werden; sie erreichen ihren Wirkort entweder auf dem Blutweg (hämatogen) oder auf
dem Lymphweg (lymphogen)
105
Hormontherapie
Behandlung, bei der man sich zunutze macht, dass bestimmte Tumorzellen hormonabhängig sind und man ihnen die „Nahrung“ entziehen kann. Dabei wird entweder
die Bildung des entsprechenden Hormons unterbunden oder die Empfangszellen auf
den Tumorzellen (Rezeptoren), die das Vorhandensein von Hormonen registrieren,
werden blockiert.
infiltrieren
eindringen, einsickern
Karzinom
Geschwulst, die aus Deckgewebe (Epithel) entsteht. Karzinome besitzen viele Formen, die sich z.B. in Bezug auf den Gewebeaufbau und das Wachstum unterscheiden: etwa Adenokarzinom = von Drüsen ausgehend, Platten-epithelkarzinom = von
Plattenepithel tragenden Schleimhäuten ausgehend
Klassifizierung
etwas in Klassen einteilen, einordnen
Kolposkopie
Betrachtung des Muttermundes (Portio) und des Gebärmutterhalseingangs durch ein
Vergrößerungsglas
Konisation
Ausschneiden eines kegelförmigen Gewebestückes aus dem Gebärmutterhals für
diagnostische Zwecke; kann unter bestimmten Umständen auch therapeutische
Gründe haben
Lymphe
Gewebewasser, das in einem eigenen Gefäßsystem zu den herznahen Venen transportiert wird und sich dort wieder mit dem Blut vermischt
Lymphknoten
Die linsen- bis bohnengroßen Lymphknoten sind an zahlreichen Stellen des Körpers
(Lymphknotenstationen) Filter für das Gewebewasser (➠ Lymphe) einer Körperregion. Die oft verwendete Bezeichnung Lymphdrüsen ist missverständlich, da die
Lymphknoten keinerlei Drüsenfunktion besitzen. Die Lymphknoten sind ein wichtiger
Teil des Immunsystems.
106
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Menopause
Zeitpunkt der letzten Menstruation, dem keine monatlichen Blutungen der Frau mehr
folgen – meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr
Menstruation
monatliche Regelblutung
palliativ
leitet sich ab vom lateinischen pallium = der Mantel bzw. von palliare = mit dem
Mantel bedecken, lindern. Die palliative Therapie hat besondere Bedeutung, wenn
die Heilung eines Krebspatienten nicht mehr möglich ist. Im medizinischen Bereich
stehen eine intensive Schmerztherapie und die Linderung anderer krankheitsbedingter Symptome im Vordergrund.
Menstruationszyklus
weiblicher Zyklus, dauert etwa 28 Tage, in denen ein befruchtungsfähiges Ei in den
Eierstöcken heranreift, der Eisprung erfolgt, das Ei durch den Eileiter in die Gebärmutterhöhle transportiert wird und, wenn es nicht befruchtet wurde, mit der oberen
Schleimhautschicht der Gebärmutter durch die Regelblutung abgestoßen wird
physisch
körperlich
Metastase
Tochtergeschwulst, die entsteht, wenn Tumorzellen aus dem ursprünglichen Krankheitsherd verstreut werden. Fernmetastase: Metastase, die fern des ursprünglichen
Tumors angetroffen wird. Eine Metastasierung kann über den Blutweg (hämatogen)
oder mit dem Lymphstrom (lymphogen) erfolgen. Hämatogene Metastasen sind mit
Operation oder Strahlentherapie nur sehr selten zu bekämpfen, während bei lymphogenen Metastasen eine Operation, eine Chemotherapie und/oder eine Bestrahlung
noch ausreichend wirksam sein kann.
Primärtumor
die zuerst entstandene Geschwulst, von der Metastasen ausgehen können
Östrogen/Antiöstrogen
weibliches Geschlechtshormon, das Zellteilungs- und Wachstumseffekte an den
weiblichen Geschlechtsorganen (zum Beispiel Schleimhaut und Muskulatur der Gebärmutter, Brustdrüse) auslöst. Antiöstrogene sind Substanzen, die die Wirkung der
natürlichen Östrogene hemmen und im Rahmen einer Hormontherapie eingesetzt
werden können.
Ovar (Ovarien)
Eierstöcke; weibliche Keimdrüsen, die bereits zum Zeitpunkt der Geburt alle Eier enthalten und während der Geschlechtsreife dann etwa bis zu 500 befruchtungsfähige
Eier heranreifen lassen. Die Eierstöcke produzieren auch die weiblichen Geschlechtshormone.
Ovarektomie
Entfernung der Eierstöcke; wird besonders bei hormonempfindlichen Tumoren, im
speziellen bei Brustkrebs, durchgeführt und wirkt sich auf den Verlauf günstig aus,
sofern die Tumorzellen hormonempfindlich sind. Kann heutzutage durch Medikamente erreicht werden, so dass die Funktion der Eierstöcke nach Ende der Behandlung wieder einsetzen kann.
107
Portio
Gebärmuttermund
Prognose
Heilungsaussicht, Voraussicht auf den Krankheitsverlauf
psychisch
seelisch
Radiotherapie (Radiatio)
➠ Strahlenbehandlung
Rezidiv
„Rückfall” einer Krankheit, im engeren Sinn ihr Wiederauftreten nach einer erscheinungsfreien Periode
Sonographie
➠ Ultraschalluntersuchung
Stadieneinteilung (Staging)
Bei bösartigen Tumoren wird die Ausbreitung innerhalb des Entstehungsorgans in
die Nachbarorgane und in andere Organe festgelegt, wobei die Größe des ursprünglichen Tumors (➠ Primärtumor), die Zahl der befallenen Lymphknoten und die Metastasen formelhaft erfasst werden; ➠ TNM-Klassifikation, ➠ Grading
Strahlenbehandlung (Radiotherapie)
Behandlung mit ionisierenden Strahlen, die über ein spezielles Gerät (meist Linearbeschleuniger) in einen genau festgelegten Bereich des Körpers eingebracht werden.
Hierbei werden grundsätzlich sehr viel höhere Strahlendosen notwendig als bei der
108
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Anfertigung eines Röntgenbildes zu diagnostischen Zwecken. Diese Bestrahlungsfelder werden vorab so geplant und berechnet, dass die Dosis in der Zielregion ausreichend hoch ist und gleichzeitig gesundes Gewebe bestmöglich geschont wird. Man
unterscheidet die interne Strahlentherapie („Spickung”/Afterloading mit radioaktiven
Elementen) und die externe Strahlentherapie, bei der der Patient in bestimmten, genau festgelegten Körperregionen von außen bestrahlt wird. Beide Methoden können
auch gemeinsam zur Bekämpfung eines Tumorleidens eingesetzt werden. Die Strahlentherapie unterliegt strengen Sicherheitsauflagen, die eine Gefährdung des Patienten vermeiden helfen.
Symptom
Krankheitszeichen
Szintigraphie/Szintigramm
Untersuchung und Darstellung innerer Organe mit Hilfe von radioaktiv markierten
Stoffen. In einem speziellen Gerät werden dabei von den untersuchten Organen
durch aufleuchtende Punkte Bilder erstellt, die zum Beispiel als Schwarzweißbilder
auf Röntgenfilmen dargestellt werden können. Anhand des Szintigramms kann man
auffällige Bezirke sehen und weitere Untersuchungen einleiten. Diese Methode wird
oft zur Suche nach Metastasen in den Knochen eingesetzt (Skelettszintigraphie)
Therapie
Kranken-, Heilbehandlung
TNM-Klassifikation
Gruppeneinteilung bösartiger Tumoren nach ihrer Ausbreitung. Es bedeuten: T = Tumor, N = Nodi (benachbarte Lymphknoten), M = Fernmetastasen. Durch Zuordnung
von Indexzahlen werden die einzelnen Ausbreitungsstadien genauer beschrieben.
Ein Karzinom im Frühstadium ohne Metastasierung würde damit zum Beispiel als
T1N0M0 bezeichnet. ➠ Klassifizierung
Tuben
Eileiter; nehmen in jedem Zyklus das befruchtungsfähige Ei aus dem Eierstock auf
und transportieren es in die Gebärmutter
Tumor
allgemein jede umschriebene Schwellung (Geschwulst) von Körpergewebe; im engeren Sinne gutartige oder bösartige, unkontrolliert wachsende Zellwucherungen, die
im gesamten Körper auftreten können
109
Tumormarker
Stoffe, deren Nachweis oder genauer gesagt erhöhte Konzentration im Blut einen
Zusammenhang mit dem Vorhandensein und/oder dem Verlauf von bösartigen Tumoren aufweisen kann. Diese Tumormarker sind jedoch nicht zwangsläufig mit dem
Auftreten eines Tumors verbunden und können in geringen Mengen (Normalbereich)
auch bei Gesunden vorkommen. Sie eignen sich deshalb nicht so sehr als Suchmethode zur Erstdiagnose eines Tumors, sondern besonders für die Verlaufskontrollen
von bekannten Tumorleiden. Steigen die Werte nach erfolgreicher Therapie erneut
an, wird dies als Hinweis auf einen Rückfall gewertet. Hilfreiche Tumormarker sind:
CA 125 (Eierstockkrebs), SCC (Gebärmutterschleimhautkrebs)
Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
Diagnosemethode, bei der Ultraschallwellen durch die Haut in den Körper eingestrahlt werden, so dass sie an Gewebs- und Organgrenzen zurückgeworfen werden.
Die zurückgeworfenen Schallwellen werden von einem Empfänger aufgenommen
und mit Hilfe eines Computers in entsprechende Bilder umgewandelt. Man kann mit
dieser Methode die Aktionen beweglicher Organe (Herz oder Darm) verfolgen. Eine
Strahlenbelastung tritt nicht auf; die Untersuchung kann bei Bedarf wiederholt
werden.
Uterus
Gebärmutter
Vagina
Scheide; Verbindungsorgan zwischen Gebärmutter und Körperoberfläche
Zyklus
regelmäßig wiederkehrender Ablauf; ➠ Menstruationszyklus
Zyste
ein- oder mehrkammerige, durch eine Kapsel abgeschlossene, sackartige Geschwulst mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt
Zytostatika
Medikamente, die das Wachstum von Tumorzellen hemmen, aber auch gesunde Zellen in gewissem Ausmaß schädigen können. Ziel ist dabei, die Zellteilung zu verhindern; ➠ Chemotherapie
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GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Anhang
Frauenselbsthilfe nach Krebs
Bundesverband e.V.
Thomas-Mann-Str. 40
Tel.: 02 28/3 38 89-400
Fax: 02 28/3 38 89-401
E-Mail: [email protected]
Internet: www.frauenselbsthilfe.de
Die Frauenselbsthilfe nach Krebs ist regional
in zwölf Landesverbänden organisiert, die für
die örtlichen Gruppen zuständig sind.
Baden-Württemberg
Angelika Grudke
Hessestr. 2
78652 Deisslingen
Tel.: 0 74 20/23 52
Fax: 0 74 20/91 02 59
E-Mail: [email protected]
Bayern
Regine Mölter
Hufelandstr. 89
90419 Nürnberg
Tel.: 09 11/377 64 21
Fax: 09 11/377 64 22
E-Mail: [email protected]
Brandenburg
Dr. Irmgard Buske
Auf der Drift 13a
14532 Kleinmachnow
Tel.+Fax: 03 32 03/2 20 56
E-Mail: [email protected]
Hamburg – Schleswig-Holstein
Christa Hentschel
Schellingstraße 35
22089 Hamburg
Tel.: 0 40 / 200 79 72
Fax: 0 40 / 20 97 69 30
Büro Tel.: 0 40 / 63 85 46 02
Büro Fax: 0 40 / 63 85 46 01
E-Mail: [email protected]
Hessen
Barbara Seeber
Evenaristr. 34
64293 Darmstadt
Tel.: 0 61 51/29 24 14
Fax: 0 61 51/27 20 13
E-Mail: [email protected]
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Nordrhein-Westfalen
Sigrid Platte
Trappenhofstr. 16
44287 Dortmund
Tel.: 02 31/45 66 81
E-Mail: [email protected]
Rheinland-Pfalz/Saarland
Dr. Sylvia Brathuhn
Schweidnitzer Str. 17
56566 Neuwied
Tel.: 0 26 31/35 23 71
Fax: 0 26 31/35 23 04
E-Mail: [email protected]
Sachsen
Christa Paulick
Ortsstr. 7 / OT Göhra
01561 Ebersbach
Tel.: 0 35 22/6 32 20
E-Mail: [email protected]
Mecklenburg-Vorpommern
Hannelore Horstmann
Herweghstraße 16
18055 Rostock
Tel.: 03 81/2 54 27
Fax: 03 81/2 54 19
E-Mail: [email protected]
Sachsen-Anhalt
Elke Naujokat
Ringstr. 7
06918 Mark Zwuschen
Tel.+Fax: 0 53 87/ 4 31 03
E-Mail: [email protected]
Niedersachsen
Margriet Feege
Grevelau 20
21423 Winsen
Tel.: 0 41 71/ 5 01 77
Fax: 0 41 71/ 5 01 77
E-Mail: [email protected]
Thüringen
Hans-Jürgen Mayer
Helenenweg 15 e
98574 Schmalkalden
Tel.: 0 36 83/60 05 45
Fax: 0 36 83/40 74 60
E-Mail: [email protected]
111
In Bayern existiert zusätzlich eine große Zahl
von Selbsthilfegruppen, die von der Bayerischen Krebsgesellschaft mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Krebshilfe betreut
werden. Die Adressen gibt Ihnen die:
Bayerische Krebsgesellschaft e.V.
Nymphenburger Str. 21a
80335 München
Tel.: 0 89/54 88 40-0
Fax: 0 89/54 88 40-40
Stand: Juli 2008
112
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
Informationen für Betroffene und Angehörige
Informationen zur Krebsvorbeugung
und Krebs-Früherkennung
Das kostenlose Informationsmaterial der Deutschen Krebshilfe können Sie
online unter www.krebshilfe.de oder per Post bzw. Fax bestellen:
Präventionsratgeber (ISSN 0948-6763)
Nr.
Fax-Nr.: 02 28 / 72 99 0 -11
„Die blauen Ratgeber“ (ISSN 0946-4816)
Nr.
Anzahl Titel
Nr.
040 ____ Wegweiser zu Sozialleistungen
002 ____ Brustkrebs
042 ____ Hilfen für Angehörige
004 ____ Krebs im Kindesalter
043 ____ TEAMWORK –
005 ____ Hautkrebs
Anzahl Titel
Nr.
Anzahl Titel
401 ____ Gesund bleiben – Gesunde Lebensweise
445 ____ Familiengeschichte – Erblicher Darmkrebs
402 ____ Gesunden Appetit! – Ernährung
446 ____ Hautnah betrachten – Hautkrebs-Screening
404 ____ Aufatmen – Erfolgreich zum Nichtraucher
498 ____ Fragen Sie nach Ihrem Risiko –
405 ____ Hirnverbrannt – Jugendliche und Rauchen
Anzahl Titel
001 ____ Krebs – Wer ist gefährdet?
406 ____ Ihr bester Schutzfaktor –
Hautkrebs früh erkennen
Erblicher Brustkrebs
499 ____ Testen Sie Ihr Risiko – Erblicher Darmkrebs
500 ____ Für Ihre Krebsvorsorge – Terminkarte
407 ____ Achtung Sonne! – (Kinder-)Haut schützen
Die Patienten-Arzt-Beziehung
006 ____ Darmkrebs
046 ____ Ernährung bei Krebs
Präventionsfaltblätter (ISSN 0948-4591)
Informationen über die Deutsche Krebshilfe
007 ____ Magenkrebs
048 ____ Bewegung und Sport bei Krebs
430 ____ Ratsam – 10 Regeln gegen den Krebs
600 ____ Ziele und Erfolge –
008 ____ Gehirntumoren
049 ____ Kinderwunsch und Krebs
431 ____ Vorsorge à la Karte – Krebs-Früherkennung
009 ____ Schilddrüsenkrebs
050 ____ Krebsschmerzen wirksam bekämpfen
432 ____ Frühstarter gewinnen! – Kinder
601 ____ Geschäftsbericht (ISSN 1436-0934)
010 ____ Lungenkrebs
051 ____ Fatigue – Chronische Müdigkeit bei Krebs
433 ____ Was Frau tun kann – Brustkrebs
603 ____ Zeitschrift Deutsche Krebshilfe
011 ____ Rachen- und Kehlkopfkrebs
053 ____ Strahlentherapie
434 ____ Es liegt in Ihrer Hand –
012 ____ Krebs im Mund-, Kiefer-, Gesichtsbereich
057 ____ Palliativmedizin
013 ____ Speiseröhrenkrebs
060 ____ Klinische Studien
Brust-Selbstuntersuchung
435 ____ Durch Dünn & Dick – Darmkrebs
014 ____ Bauchspeicheldrüsenkrebs
015 ____ Krebs der Leber und Gallenwege
016 ____ Hodenkrebs
436 ____ Sonne ohne Schattenseite – Hautkrebs
230 ____ CD Leben Sie wohl –
437 ____ Echt zum Abgewöhnen! – Lungenkrebs
Hörbuch Palliativmedizin
438 ____ Was Mann tun kann – Prostatakrebs
017 ____ Prostatakrebs
439 ____ Schritt für Schritt – Bewegung
018 ____ Blasenkrebs
„Die blaue DVD” (Patienten-Informationsfilme)
440 ____ Appetit auf Gesundheit – Ernährung
019 ____ Nierenkrebs
203 ____ Darmkrebs
441 ____ Endlich Aufatmen! – Nichtrauchen
020 ____ Leukämie bei Erwachsenen
208 ____ Hodgkin Lymphom
442 ____ Ein Bild sagt mehr – Mammographie
021 ____ Hodgkin Lymphom
223 ____ Fatigue
443 ____ Ein guter Durchblick – Darmspiegelung
022 ____ Plasmozytom/Multiples Myelom
226 ____ Palliativmedizin
444 ____ Familienangelegenheit – Erblicher Brustkrebs
Straße:
Straße:
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Name:
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Name:
PLZ/Ort:
113
PLZ/Ort:
Imagebroschüre (ISSN 1617-8629)
(ISSN 0949-8184)
605 ____ Gemeinsam gegen den Krebs –
Deutsche Krebshilfe
606 ____ Kinderkrebs – kein Kinderspiel –
Deutsche KinderKrebshilfe
700 ____ Ihr letzter Wille – Testamentsbroschüre
Interdisziplinäre S2k-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie maligner
Ovarialtumoren, herausgegeben von der Kommission Ovar der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. in der Deutschen Gesellschaft
für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. sowie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., 2007
53113 Bonn
Deutsche Krebshilfe e.V.
Buschstraße 32
Antwortkarte
* Diese Quellen sind nicht als weiterführende Literatur für Betroffene gedacht, sondern
dienen als Nachweis des wissenschaftlich abgesicherten Inhalts des Ratgebers.
Die Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
●
Ihren Beruf:
S2-Leitlinien zum Zervixkarzinom, zum Endometriumkarzinom und zu den
Trophoblasttumoren, herausgegeben von der Kommission Uterus der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. sowie in der Deutschen
Krebsgesellschaft e.V., 2008
Ihr Geschlecht:
●
Ihr Alter:
Zur Erstellung dieser Broschüre wurden die nachstehend aufgeführten Informationsquellen herangezogen*:
Liebe Leserin, lieber Leser,
Quellenangaben
Aus statistischen Gründen wüssten wir gern:
115
Bitte beantworten Sie die Fragen auf der Rückseite und
schicken Sie uns das Blatt in einem Umschlag zurück.
Vielen Dank!
GEBÄRMUTTER- UND EIERSTOCKKREBS
die Informationen in dieser Borschüre sollen Ihnen helfen,
dass Sie Ihrem Arzt gezielte Fragen über Ihre Erkrankung
und zu Ihrer Behandlung stellen können, damit Sie gemeinsam mit ihm über Ihre Behandlung entscheiden können.
Wir möchten gerne wissen, ob Sie in diesem Ratgeber alles
erfahren haben, was Sie dafür brauchen.
114
003-03/2008
❒ nein
(PLZ) Ort:
Straße:
(Dafür benötigen wir Ihre Anschrift!)
den Förderverein der Deutschen Krebshilfe.
Name:
Ich interessiere mich für den Mildred Scheel Kreis,
zur Nachsorge
❒
❒ ja
Kannten Sie die Deutsche Krebshilfe bereits?
Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Präsidentin der
Deutschen Krebshilfe
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zum Nutzen der
Behandlungsverfahren
zur Wirkung der
Behandlungsverfahren
zu den Risiken der
Behandlungsverfahren
❒ Bücherregal im Wartezimmer
❒ Apotheke
❒ Selbsthilfegruppe
❒ Hinweis in der Zeitung
❒ vom Arzt persönlich
❒ Krankenhaus
❒ Angehörige/Freunde
❒ Internetausdruck
❒ Internetbestellung
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
zu Untersuchungsverfahren
Woher haben Sie die Broschüre bekommen?
5
4
3
2
1
3 „stimmt teilweise”
5 „stimmt überhaupt nicht”
2 „stimmt einigermaßen”
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
Der Text ist allgemein verständlich
Das hat mir gefehlt:
4 „stimmt kaum”
1 „stimmt vollkommen”
Dabei entspricht:
Die Broschüre hat meine Fragen beantwortet.
❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ Betroffener ❒ Angehöriger ❒ Interessierter?
Ich bin
1
2
3
4
5
Die Broschüre hat mir geholfen,
Entscheidungen über meine
Behandlung zu treffen
Sagen Sie uns Ihre Meinung!
„Liebe Leserin, lieber Leser,
die Deutsche Krebshilfe hat in den vergangenen Jahren mit ihren
vielfältigen Aktivitäten Verantwortung in unserer Gesellschaft übernommen, die beispielgebend ist. Sie hat Forschungen über Krankheitsursachen,Therapie und Diagnose tatkräftig unterstützt und
damit unser Wissen über diese bedrohliche Krankheit erweitert.
Zugleich wurde von der Deutschen Krebshilfe eine offene Diskussion über die Krankheit Krebs und aller damit verbundenen
Aspekte in der Öffentlichkeit geführt. Diese Leistungen ließen sich
nur dank der Hilfsbereitschaft vieler Hunderttausender Menschen
verwirklichen, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz, ihren Spenden,
Aktionserlösen und Mitgliedsbeiträgen unsere Arbeit erst ermöglichen. Als Präsidentin der Deutschen Krebshilfe möchte ich mich
aus ganzem Herzen in den Dienst der Bekämpfung dieser – noch –
unbesiegten Krankheit stellen. Damit auch künftig beraten, geforscht
und aufgeklärt werden kann, brauchen wir weiterhin Sie und Ihre
wohlwollende Unterstützung der Deutschen Krebshilfe.
Herzlichen Dank.“
Deutsche Krebshilfe
Helfen. Forschen. Informieren.
• Information und Aufklärung über Krebskrankheiten
und Möglichkeiten der Krebsvorbeugung
• Motivation, die jährlichen kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen zu nutzen
• Verbesserungen in der Krebsdiagnostik
• Weiterentwicklungen in der Krebstherapie
• Finanzierung von Krebsforschungsprojekten/-programmen
• Gezielte Bekämpfung der Krebskrankheiten im Kindesalter
• Förderung der medizinischen Krebsnachsorge, der
psychosozialen Betreuung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe
• Hilfestellung, Beratung und Unterstützung in
individuellen Notfällen
Die Deutsche Krebshilfe ist für Sie da.
Rufen Sie uns an:
Zentrale:
02 28/72 99 0 - 0, Mo - Fr 8 - 17 Uhr
Informationsdienst: 02 28/72 99 0 - 95, Mo - Fr 8 - 17 Uhr
Härtefonds:
02 28/72 99 0 - 94, Mo - Do 8.30 - 17 Uhr,
Fr 8.30 - 16 Uhr
Oder schreiben Sie uns:
Deutsche Krebshilfe, Buschstraße 32, 53113 Bonn
E-Mail: [email protected]
Deutsche Krebshilfe
gegründet von Dr. Mildred Scheel
90 90 93
Sparkasse KölnBonn
BLZ 370 501 98
269 100 000
Dresdner Bank Bonn
BLZ 370 800 40
2 009 090 013
Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG
BLZ 380 601 86
ISSN 0946-4816
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