Gemeine Flussmuschel Unio crassus Gemeine Flussmuschel Unio crassus Kurzbeschreibung Gemeine Flussmuscheln sind getrennt geschlechtliche sogenannte Kurzzeitbrüter. Im April/Mai beginnt die Fortpflanzung, wobei die Weibchen bis zu 200.000 Eier produzieren. Für die Entwicklung der Jungmuscheln ist eine anfängliche parasitäre Phase an einem Wirtsfisch erforderlich. Die Muscheln leben flach eingegraben und ernähren sich von Schwebstoffen, die aus dem Wasser gefiltert werden. Lebensraum (WSV-relevant) Aktuelle Hauptvorkommen in Deutschland befinden sich in Süddeutschland und im westlichen Teil Nordostdeutschlands. Die Muschel besiedelt schnell fließende Bäche und Flüsse, mit kiesig-sandigem Grund und gut durchströmtem, sauerstoffreichem Lückensystem im Sohlsubstrat. Erwachsenen Muscheln bewohnen die ufernahen Flachwasserbereiche mit etwas feinerem Sediment, insbesondere zwischen Erlenwurzeln. Gemieden werden lehmige und schlammige Bereiche sowie fließender Sand. Gefährdungsfaktoren sind neben der Gewässerverschmutzung insbesondere Schwebstoffeinträge, die zur Verschlammung des Kieslückensystems der Gewässersohle führen und damit das Aufwachsen der Jungmuscheln verhindern. Mögliche Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen • Absammeln und kurzzeitig sachgemäß Hältern (lebend Aufbewahren) • zur Entwicklung von Ersatzbiotopen technische Ufersicherungen durch Gehölze ersetzen, vorzugsweise Schwarz-Erlen und Weiden © K.Douda; www.wikipedia.de © E.Versteegh; www.wikipedia.de Quellen und weiterführende Literatur © R. Patzner/www.blickwinkel.de Schutzstatus: Rote Liste D: streng geschützt (FFH-RL Anhang IV) vom Aussterben bedroht (1) Steckbrief geschützte Arten - Stand: 01/13 • http://www.ffh-gebiete.de/arten-steckbriefe/wirbellose/