Niederlande

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Niederlande
Die Niederlande sind eine parlamentarische Monarchie und Teil des Königreichs der
Niederlande. Das im nördlichen Westeuropa liegende Land wird durch die Nordsee im
Norden und Westen, Belgien im Süden und Deutschland im Osten begrenzt. Zusammen mit
Belgien und Luxemburg bilden die Niederlande die Benelux.
Im hochdeutschen und englischen Sprachraum wird anstelle der offiziellen und korrekten
Bezeichnung Niederlande umgangssprachlich häufig der Name Holland für das gesamte
Staatsgebiet verwendet. Diese Bezeichnung stammt von der alten Grafschaft Holland und
bezieht sich eigentlich nur auf die heutigen Provinzen Nord- und Südholland.
Ungefähr die Hälfte des Landes liegt weniger als einen Meter über, rund ein Viertel des
Landes unterhalb des Meeresspiegels. Die flachen Gebiete werden in der Regel durch Deiche
vor Sturmfluten geschützt, die insgesamt eine Länge von ca. 3.000 km haben.
Allgemein
Einwohnerzahl: 16.335.998 Millionen
Die Niederlande gehören mit etwa 484 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den am
dichtesten besiedelten Staaten der Welt.
Durchschnittsalter: 39,40 Jahre
Geburtsrate je 1000 EW: 10,90
Sterberate je 1000 EW: 8,68
Lebenserwartung der Männer: 76,36 Jahre
Lebenserwartung der Frauen: 81,67 Jahre
Bevölkerungswachstum: 0,49%
Amtsprache: Offizielle Landessprachen sind Niederländisch und Friesisch (in der Provinz
Friesland). Viele Niederländer sprechen auch Englisch, Deutsch oder Französisch.
Hauptstadt: Amsterdam mit 744.160 EW
BIP je Einwohner: 37 464 $
Bevölkerungszusammensetzung: 97,5% Niederländer, Minderheiten von Türken,
Marokkanern
Ausländeranteil: 4,3%, davon 14% Marokkaner, 14,3% Türken, 8% Deutsche, 6,3% Briten
Religion: 31% Katholiken, 21% Protestanten, 5% Muslime, 40 % der Niederländer fühlen
sich keiner Religionsgemeinschaft zugehörig
Währung: Euro
Politik
Staatsform: Parlamentarische Monarchie seit 1848
Staatsoberhaupt: Königin Beatrix
Regierungschef: Minister Präsident Jan Peter Balkenende
Regierungssitz: Den Haag
Administrative Gliederung: 12 Provinzen, 840 Gemeinden
Legislative: Zweikammerparlament; erste Kammer mit 75, zweite Kammer mit 150;
jeweils auf 6 bzw. 4 Jahre gewählte Abgeordneten
Die niederländische Verfassung beinhaltet seit ihrer Reform von 1917 ein allgemeines und
gleiches Wahlrecht. Das Wahlsystem ist eine reine Verhältniswahl, es gibt keine
Direktkandidaten und keine Sperrklausel; daher genügen bei den gegenwärtig 150 Sitzen des
niederländischen Parlamentes bereits 0,67 Prozent der Stimmen, um einen Sitz zu bekommen.
Geographie
Die Niederlande grenzen im Süden an Belgien und im Osten an Deutschland. Im Norden und
Westen liegt die Nordsee.
Soweit der Blick reicht, erstreckt sich ebenes, grünes Land, das der Mensch zum Teil in
hartem Kampf dem Meer abgetrotzt hat. Große Gebiete der Niederlande wurden dem Meer
abgewonnen und ein Fünftel des von Flüssen und Kanälen durchzogenen Landes liegt unter
dem Meeresspiegel.
Die Landschaft wird durch den Arnheimer Wald, die Tulpenfelder des Westens, die Seen der
nördlichen und mittleren Regionen sowie durch die eindrucksvollen Dünen der Küstenregion
aufgelockert.
Die wichtigsten Flüsse in den Niederlanden sind der Rhein, die Waal und die Maas.
Der höchste Punkt des Landes, der Vaalserberg im Südosten im Dreiländereck zu
Deutschland und Belgien, befindet sich 322,50 m über dem Amsterdamer Pegel.
Ein charakteristisches Merkmal der holländischen Landschaft sind die Windmühlen, die
früher die Aufgabe hatten, das Wasser aus den Sammelgräben in die Kanäle zu befördern.
Heute erfüllen Elektropumpen diese Aufgabe.
Klima
Die Hauptwindrichtung in den Niederlanden ist Südwest, daraus resultiert ein gemäßigtes
maritimes Klima mit kühlen Sommern und milden Wintern.
Wirtschaft
Allgemeines
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelten sich die Niederlande von einem
überwiegen agrarisch geprägten Land zu einem Leistungsstarken Industriestaat.
Beim produzierenden Gewerbe dominieren Lebensmittel- und chemische Industrie,
Erdölraffinerien und die Herstellung von Elektrogeräten. Lange vor seinen europäischen
Nachbarn sorgte das Land für einen ausgewogenen Staatshaushalt und bekämpfte erfolgreich
die Stagnation im Arbeitsmarkt.
Die moderne und hoch technologisierte Landwirtschaft ist außerordentlich produktiv: neben
Getreide-, Gemüse-, Früchte- und Schnittblumenanbau - die Tulpenzüchtung beeinflusste
sogar die Geschichte des Landes - gibt es noch Milchviehhaltung in großem Maßstab.
Letztere liefert die Grundlage für Käse als wichtiges Exportprodukt. Die niederländische
Landwirtschaft beschäftigt knapp unter 4 % der Arbeitnehmer, trägt jedoch erheblich zum
Export bei. Die Niederlande sind nach den USA und Frankreich der weltweit drittgrößte
Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
Als Mitbegründer der Euro-Zone wurde in den Niederlanden für Bankgeschäfte am 1. Januar
1999 die vorherige Währung, der Gulden, durch den Euro ergänzt. Drei Jahre später, am 1.
Januar 2002, ersetzen die Euromünzen und -banknoten für die Konsumenten den Gulden als
Zahlungsmittel.
Wirtschaftswachstum: 1,20%
Inflationsrate: 1,90%
Arbeitslosigkeit: 6,80%
Als rohstoffarmes Land – einzige Ausnahme ist Erdgas – sind die Niederlande auf intakte
Außenhandelsbeziehungen angewiesen. Wichtigste Handelspartner sind die Mitgliedsländer
der Europäischen Union, mit denen das Land fast zwei Drittel seiner Importe und drei Viertel
seiner Exporte abwickelt.
Die Niederlande verfügen über Erdgaslager, aus denen nahe Groningen sowie in der
südlichen Nordsee in großem Maßstab gefördert wird. Damit stehen die Niederlande im
Ländervergleich bei der Erdgasförderung auf Platz fünf.
Besonders erfolgreich sind die Niederländer bei der Produktion von Blumen und
Blumenzwiebeln. Bis heute sind 6000 verschiedene Tulpensorten gezüchtet worden, die in
alle Welt exportiert werden.
Werftindustrie ist angesichts der Konkurrenz aus Ostasien drastisch verringert. Die Zahl der
Arbeitsplätze ist auf weniger als ein Drittel zurückgegangen.
Durch die Anbindung an die westeuropäische Binnenschifffahrt ist Rotterdam zum
wichtigsten Ausfuhrhafen für die europäische Eisen- und Stahlindustrie geworden.
Der Kampf mit dem Meer
Den gewaltigen Anstrengungen, die Generationen von Landwirten, Ingenieuren, einfachen
Grabenbauern und einfallsreiche Erfindern unternommen haben, ist es heute zu verdanken,
dass etwa die Hälfte dieses kleinen und Dichtbesiedelten Landes trockengelegt werden
konnte.
Die welligen Sanddünen, die das Festland vom Meer trennen, gewähren entlang der Küste
keinen ausreichenden Schutz vor der Erosion durch Stürme, Gezeiten und wechselnden
Strömungen. So wurden an der gesamten Küste die natürlichen Schutzwälle sorgsam
verstärkt. Dies geschah teilweise durch Errichtung kompakter Hindernisse wie Dämme und
Wellenbrecher, teilweise einfach durch die Erhaltung oder Anpflanzung von Gräsern und
Büschen, deren Wurzeln den Boden verfestigen und so die Bodenabtragung verhindern.
Tourismus
Die Niederlande sind ein dichtbevölkertes Land mit Städten, wie der Hauptstadt Amsterdam
mit seinem Rijksmuseum, zahlreichen Grachten, dem Schloss, vielen Einkaufsmöglichkeiten,
Märkten und gemütlichen Kneipen. Eine andere große Stadt ist der Regierungssitz Den Haag
mit seiner früher einmal eleganten Innenstadt. Die vielen etwas kleineren Städte wie Delft,
Leiden, Haarlem, Hoorn, Alkmaar, Deventer, Dordrecht, Groningen und Utrecht waren
alle ehemals reiche Handelsstädte. Aber auch die nach dem Zweiten Weltkrieg völlig neu
aufgebaute Großstadt Rotterdam und das südlich anmutende Maastricht sind einen Besuch
wert.
Die Niederlande besitzen eine lange Küste mit schönen Sandstränden an der Nordsee, das
Ijsselmeer und das Veluwemeer - hervorragende Segelgebiete mit schönen kleinen typisch
niederländischen Städten wie Elburg, Julianadorp oder Harderwijk. Die Provinz
Friesland, mit eigenen Traditionen und einer eigenen Sprache, hat dem Wassersportler viele
Seen und dem Kulturliebhaber malerische Kleinstädte zu bieten.
Die Niederlande sind ideal zum Fahrradfahren, Segeln oder Eislaufen (im Winter). Das flache
Land ist von Kanälen durchzogen, man findet Windmühlen, kleine Dörfer, Flüsse wie den
Rhein oder die IJssel, Maas oder Schelde.
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